Das Wir gewinnt - Lambda Bayern

18 vorüberlegungen
Aufgabe als GruppenleiterIn wird sein,
einerseits neue Mitglieder (ungeachtet
ihrer Ecken und Kanten oder ihres Aussehens)
in die Gruppe zu integrieren
und andererseits zu vermeiden, dass
der Eindruck entsteht, dass es in eurer
Jugendgruppe nur um die Partnersuche
geht.
Rat und Tat
Die Jugendlichen, die zu eurer Gruppe
kommen sind in ihrer Phase der sexuellen
Orientierung unterschiedlich weit.
Nebst dem Treffen und Kennen lernen
von anderen gleichaltrigen Jugendlichen
suchen diejenigen, die in eure
Gruppe kommen, GesprächspartnerInnen,
mit denen man sich insbesondere
über die eigene sexuelle Orientierung
und über das Coming Out austauschen
kann. Natürlich werdet auch ihr als
GruppenleiterIn hin und wieder zu
diesen Themen befragt, schließlich bietet
ihr ja auch ein Rollenvorbild, spannender
und wichtiger ist aber, dass ihr
eine vertraute Atmosphäre schafft und
eine Art „Schutzraum“ aufbaut, in der
sich für eure Gruppenmitglieder die
Möglichkeit bietet, vom Erfahrungsschatz
der anderen zu profitieren. Als
GruppenleiterIn habt ihr die Möglichkeit,
den sowieso schon stattfindenden
Austausch inhaltlich zu ergänzen oder
eventuell zu einem konkreten Thema
eine Gesprächsrunde zu moderieren.
Unterschiedlich weit heißt aber auch,
dass eure Jugendlichen unterschiedliche
Interessen haben. Eure Aufgabe
wird es sein, ein Klima zu schaffen, in
denen sich alle wohl und ernst genommen
fühlen. Auch weil Lesben, Schwule,
Bisexuelle und transgender Jugendliche
durchaus auch unterschiedliche
Interessen haben, ist das manchmal gar
nicht so leicht.
Neben Treffpunkt und Rat und Tat,
werden natürlich auch viele weitere
unterschiedliche Erwartungen in eurer
Gruppe aufeinander treffen. Warum die
Leute da sind, könnt ihr letztlich nur
durch Fragen herausfinden. Das kann
einfach mal in einem persönlichen
Zweier-Gespräch zwischen Tür und
Angel stattfinden, ihr könnt aber auch
mal eine Stunde in der Gruppe Wünsche
und Erwartungen zusammentragen
und in der Gruppe diskutieren.
Das Wissen darüber, was die Leute in
eurer Gruppe wirklich wollen, ist für
euch als GruppenleiterIn auf jeden Fall
unverzichtbar, denn nur dann könnt
ihr für alle das bestmögliche Gruppenerlebnis
schaffen.