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proud #28 - PROUD magazine

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Wegen meiner Einstellung auch und<br />

erstmal natürlich auch, dass klassisch<br />

angefragt wurde. Aber man kann man<br />

sich das so vorstellen: Eigentlich ist<br />

es wie bei Hunden. Andere Musiker<br />

“riechen” Musiker, aber sie “riechen”<br />

auch Musiker, die sich nur als solche<br />

ausgeben und nur vorgeben etwas zu<br />

sein. Es hätte ja auch sein können,<br />

dass ich da reinspaziere und wir verstehen<br />

uns überhaupt nicht. Sobald<br />

ein anderer Musiker merkt, dass man<br />

ernsthaft hinter seinem Projekt steht,<br />

dann klappt die Zusammenarbeit.<br />

Wir haben uns getroffen, gleich ran<br />

gesetzt, da gibt es ja auch eigentlich<br />

nicht viel zu bereden. Man macht und<br />

macht und macht und macht ... bis es<br />

fertig ist.Es läuft dann einfach.<br />

Ich habe mir immer ein Haus aus<br />

Musik gebaut, spielte immer in Bands,<br />

habe mich immer mit Leuten umgeben,<br />

die das Gleiche fühlen. In Kamerun<br />

war ich auf einer sehr eltitären<br />

Schule mit vielen Diplomatenkindern,<br />

die von einem Fahrer in die Schule<br />

gebracht wurden. Das fand ich total<br />

ätzend. Naja, dann hab ich mich halt<br />

mit 2 Lehrern zusammen getan und<br />

Mucke gemacht. Mr. Heatherwich und<br />

Mr. Buttler. Die fanden das wohl gut<br />

wie ich an die Musik herangegangen<br />

bin und haben akzeptiert, dass dieses<br />

Mädchen irre ist (lacht). Ich habe sogar<br />

auf die Mittagspausen verzichtet um<br />

Musik zu machen. So eine gewisses<br />

Maß an Fanatismus gehört auf jeden<br />

Fall zu meiner Persönlichkeit dazu.<br />

Du hast auch eine beachtliche Live<br />

Erfahrung. Mit Erykah Badu bist du<br />

auch schon aufgetreten. Wie ist es<br />

mit so einer Ikone dieselbe Bühne zu<br />

teilen?<br />

Es war verrückt. Sie ist eine ganz<br />

persönliche Heldin von mir. Ich habe<br />

mich als junges Mädchen immer an<br />

Frauen orientiert, die eine gewisse<br />

Würde austrahlen. Erykah hat sich<br />

nie zum kleinen, süßen Mädchen<br />

gemacht, musste nie eine Hotpants<br />

anziehen um sexy zu wirken. Sie hat<br />

dieses Weibliche, dieses Spirituelle. Ich<br />

mag ihre Stärke, ihren Humor und wie<br />

sie Songs schreibt. Ich habe mir immer<br />

sehr genau angehört, was sie sagt und<br />

was wohl zu denken vermag. Als ich<br />

sie dann traf, war es so als würde man<br />

ich jemanden treffen, den ich schon<br />

mein ganzes Leben kenne. Sie war ja<br />

so omnipräsent in meinen Leben. Als<br />

sie dann vor mir stand, war es ganz<br />

entspanntes Gefühl.<br />

Du machst einen sehr ausgeglichenen<br />

Eindruck. Was würdest Du<br />

dir für deine Zukunft wünschen?<br />

Vor Allem, dass ich die Ruhe bewahre<br />

und mich nicht beeindrucken lasse.<br />

Darauf wäre ich ziemlich stolz. Ich war<br />

vor Kurzem auf der Echo-Verleihung<br />

und da laufen manche Leute wirklich<br />

wie aufgetakelte Hühner durch die<br />

Gassen. Ich möchte meine Haltung bewahren,<br />

es ist ja nur ein Stück Musik.<br />

Ich mag das einfach so, wie ich jetzt<br />

bin. Und was ich mir noch wünsche<br />

ist, dass der Baby Blues Song bis dahin<br />

gereist ist. Vielleicht nach Amerika<br />

oder auch Afrika.<br />

Interview: Daniel Penk<br />

Illustration: Vinzent Britz<br />

In Hamburg geboren, in Ghana aufgewachsen.<br />

Gelebt hast du in Berlin,<br />

Kamerun, dem Tschjad und Togo. Du<br />

bist erst 24, doch dein Leben klingt<br />

wie eine einzige Reise. Was bedeutet<br />

Heimat für dich?<br />

48 48<br />

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