Temperatursensoren, Temperaturmessung
Temperatursensoren, Temperaturmessung
Temperatursensoren, Temperaturmessung
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Temperatursensoren</strong>, <strong>Temperaturmessung</strong><br />
Die Temperatur ( in Kelvin ) ist eine Kenngröße für die in praktisch allen Prozessen auftretende<br />
(thermische) Energie. In der Elektronik besitzen alle Elemente und Vorgänge eine mehr oder weniger<br />
ausgeprägte Temperaturabhängigkeit. Zur Erfassung der Temperatur bietet sich daher ein großes<br />
Spektrum an Möglichkeiten an.<br />
Überblick<br />
Metallwiderstände als Kaltleiter<br />
Kaltleiter - Silizium PTC<br />
Kaltleiter - Keramisch PTC<br />
Heißleiter - NTC<br />
pn -Übergänge<br />
Thermoelemente<br />
Strahlungsthermometer<br />
Besondere Temperaturmessverfahren<br />
Berührungsthermometer (nach VDI/VDE 3511 Blatt 1, Entwurf 1991).<br />
Messgerät Temperaturbereich in ° C Fehlergrenzen<br />
Flüssigkeits-Glasthermometer mit nicht<br />
benetzender (metallischer) thermometrischer<br />
Flüssigkeit<br />
Mit benetzender (organischer) thermometrischer<br />
Flüssigkeit<br />
(-58) -38 bis 630 (1000)<br />
–200 bis 210<br />
Für geeichte Thermometer:<br />
etwa das Doppelte der<br />
Skaleneinteilung in Grad<br />
(DIN 16178 Blatt 1)<br />
Zeigerthermometer,<br />
-35 bis 500 1 bis 2 % des Anzeigebereichs<br />
Flüssigkeitsfederthermometer<br />
Dampfdruckfederthermometer (-200) -50 bis 350 (700) 1 bis 2 % der Skalenlänge<br />
Stabausdehnungsthermometer 0 bis 1000 1 bis 2 % des Anzeigebereichs<br />
Bimetallthermometer -50 bis 400 1 bis 3 % des Anzeigebereichs<br />
Thermoelemente<br />
Cu-CuNi Typ U und T<br />
Fe-CuNi Typ L und J<br />
NiCr-Ni Typ K und N<br />
PtRh-Pt Typ R und S<br />
PtRh 20 -PtRh 8 Typ B<br />
-200 bis 400 (600)<br />
-200 bis 700 (900)<br />
0 bis 1000 (1300)<br />
0 bis 1300 (1600)<br />
0 bis 1500 (1800)<br />
0,75 % des Sollwertes der<br />
Temperatur<br />
0,5% des Sollwertes der<br />
Temperatur<br />
Widerstandsthermometer mit Metall-<br />
Messwiderständen<br />
Pt-Widerstandsthermometer.<br />
Ni-Widerstandsthermometer.<br />
Widerstandsthermometer mit Halbleiter-<br />
Messwiderständen<br />
Heißleiter-Widerstandsthermometer<br />
Kaltleiter-Widerstandsthermometer<br />
Silizium-Messwiderstände<br />
0,3 bis 4,6 °C je nach<br />
(-250) -220 bis 850 (1000) Temperatur (nach DIN IEC 751)<br />
0,4 bis 2,1 °C je nach<br />
-60 bis 250<br />
Temperatur (nach DIN 43760)<br />
(-100)-40 bis 180 (400) 0,5 bis 10 °C je nach Temperatur<br />
Halbleiterdioden und -transistoren -70 bis 160 1 bis 3 °C je nach Temperatur<br />
Kryodioden -272 bis 130 bis 0,01 °C
1 ) Metallwiderstände<br />
Platin Widerstand Pt100 (auch Pt200, Pt500, Pt1000 handelsüblich)<br />
Polynomanpssung von -200°C bis 0°C mit 4.Ordnung von 0°C bis +850°C genügt die zweite Ordnung<br />
θ 0 := 0<br />
θ pos :=<br />
0⋅Grad<br />
, 1 ⋅Grad<br />
.. 850 ⋅Grad<br />
θ neg := −200<br />
⋅Grad<br />
, −199<br />
⋅Grad<br />
.. 0⋅Grad<br />
α := 3.90802 ⋅10 − 3 ⋅Grad − 1<br />
β := −0.580195<br />
⋅10 − 6 ⋅Grad − 2<br />
γ := 0.42735 ⋅10 − 9 ⋅Grad − 3<br />
δ := −4.2735<br />
⋅10 − 12 ⋅Grad − 4<br />
( ) := 1000 ⋅Ω<br />
R θ 0<br />
( ) := R( θ 0 ) ⋅⎡1 α ⋅( θ neg )<br />
R neg θ neg<br />
( ) := R( θ 0 ) ⋅⎡1 α ⋅( θ pos )<br />
R pos θ pos<br />
⎣<br />
⎣<br />
Nennwiderstand bei θ= 0°C<br />
⋅( ) 2<br />
+ + β θ neg + γ θ neg + δ θ neg<br />
⋅( ) 2<br />
+ + β θ pos<br />
⎤<br />
⎦<br />
⋅( ) 3<br />
⋅( ) 4<br />
⎤<br />
⎦<br />
Kurve für negative Celsius-Grade<br />
Kurve für positive Celsius-Grade<br />
4000<br />
PT100 - Sensor auf Keramik-Träger :<br />
0<br />
R neg ( θ neg )<br />
Ω<br />
( )<br />
R pos<br />
θ pos<br />
Ω<br />
3000<br />
2000<br />
1000<br />
1000<br />
200 0 200 400 600 800<br />
θ neg<br />
θ pos<br />
,<br />
Grad Grad<br />
(1) Dichtung der Glas-Keramik-Verbindung<br />
(2) Anschlusslote<br />
(3) Anschlusspads<br />
(4) Passivierung mit Glasschichten<br />
(5) Fotolithographisch strukturierte Pt-Dünnschicht<br />
(6) Al2O3-Keramik -Träger<br />
Widerstandswerte: 100 Ω, 500Ω, 1000Ω, 2000Ω<br />
Τemperaturkoeffizient: 0.00375/K<br />
Toleranzklassen nach DIN 60751
Pt100 in Brückenschaltung,<br />
mit Tiefpass<br />
Verstärker justierbar (R9)<br />
Arbeitspunkt einstellbar (R3)<br />
liefert ca. 1V/°C<br />
2 ) PTC - Kaltleiter auf Silizium-Basis<br />
Widerstandsmaterial ist dotiertes Silizium<br />
Die Koeffizienten sind stark Hersteller-abhängig (Datenblatt Siemens: KTY)<br />
Bezugstemperatur ϑ N := 25<br />
α := 7.95 ⋅10 − 3<br />
Beispiel R N := 2000 ⋅Ω<br />
β := 19.5 ⋅10 − 6<br />
Der Temperaturkoeffizient ist um Einiges größer als bei Metallen.<br />
⎡<br />
⎣<br />
⋅( )<br />
⋅( ) 2<br />
R( ϑ) := R N ⋅ 1 + α ϑ − ϑ N + β ϑ − ϑ N<br />
Temperaturbereich ϑ := −50<br />
, −49<br />
.. 150 Grad Celsius<br />
5000<br />
⎤<br />
⎦<br />
Die Kennlinie ist parabolisch nach oben<br />
gebogen.<br />
Bei der technisch üblichen<br />
Nenntemperatur von 25°C besitzt dieses<br />
Bauteil hier 2,0 k Ω,<br />
Μessstrom < 7mA<br />
Ohmscher Widerstand<br />
R( ϑ)<br />
4000<br />
3000<br />
2000<br />
1000<br />
50 0 50 100 150<br />
ϑ<br />
Temperatur in °C<br />
KTY10,<br />
Modifiziertes TO-92 Gehäuse
Brückenschaltung mit Spannungsstabilisierung, Differenzverstärker, aktivem und passivem Tiefpass<br />
3) PTC, Kaltleiter auf keramischer Basis:<br />
Diese PTC-Widerstände werden auf Basis von<br />
Titanat-Keramik (Ba 1-x Sr x -)TiO 3 hergestellt.<br />
Die starke Temperaturabhängigkeit der hohen<br />
Dielektrizitäts- konstanten des ferroelektrischen<br />
BaTiO 3 einerseits und die Ausbildung von<br />
Potentialbarrieren an den mit Sauerstoff belegten<br />
inneren Oberflächen der gesinterten<br />
Keramik-Körner andererseits bewirken ein<br />
komplexes Widerstandsverhalten mit der<br />
Temperatur. Der Widerstandsverlauf mit der<br />
Temperatur zeigt innerhalb eines begrenzten<br />
Temperaturbereichs einen sehr großen positiven<br />
Temperaturkoeffizienten - PTC - , um sich<br />
schließlich bei Temperaturen über 200°C wieder<br />
wie ein NTC zu verhalten.<br />
Anwendungen mit Fremderwärmung:<br />
Temperaturregler, Motorschutz, Geräteschutz;<br />
Anwendungen mit Eigenerwärmung:<br />
Stromstabilisierung, Strombegrenzung,<br />
Verzögerungsschaltungen,<br />
Flüssigkeitsniveauanzeigen.
4 ) NTC - Heißleiter<br />
Kennwerte :<br />
Nennwiderstand<br />
R N :=<br />
1000 ⋅Ω<br />
... bei Nenntemperatur T N<br />
T N :=<br />
298 ⋅K<br />
Koeffizient B<br />
B :=<br />
2000 ⋅K<br />
Die Nennwiderstände R N sind von wenigen Ohm bis in den 100 kOhm Bereich erhältlich.<br />
Die Konstante B liegt zwischen 1500K und 7000K (siehe Datenblatt) .<br />
Für eine genaue Beschreibung des Temperaturverlaufes bei gemessenem Widerstand R wird folgende Formel<br />
vorgeschlagen ( Tietze Schenk, Halbleitertechnik):<br />
1<br />
T<br />
=<br />
1 1<br />
+ ⋅<br />
T N B ln<br />
⎛<br />
⎜<br />
⎝<br />
R<br />
R N<br />
⎞<br />
⎟<br />
⎠<br />
+<br />
⎛<br />
1<br />
C ln R<br />
⋅⎜<br />
⎜<br />
R N<br />
⎝<br />
⎛<br />
⎝<br />
⎞⎞<br />
⎟⎟<br />
⎠⎠<br />
3<br />
Verzichtet man etwas auf Linearität in einem größeren Bereich, so kann man den Term mit der dritten<br />
Potenz weggelassen und es resultiert die einfachere Form:<br />
1<br />
T<br />
1 1<br />
= + ⋅<br />
T N B ln<br />
⎛<br />
⎜<br />
⎝<br />
R<br />
R N<br />
⎞<br />
⎟<br />
⎠<br />
und daraus ==><br />
⎛<br />
B<br />
1 1 ⎞<br />
⋅⎜<br />
−<br />
T T<br />
⎟ N<br />
R( T) = R N ⋅e<br />
⎝ ⎠<br />
Dies wird eine Gerade, wenn auf den Achsen 1/T und ln(R) aufgetragen wird. Aus der Steigung einer<br />
gemessenen Kurve kann dann der Koeffizient B bestimmt werden.<br />
Ein Temperaturbereich von -20°C bis 200°C entspricht<br />
⎛<br />
B<br />
1 1 ⎞<br />
⋅⎜<br />
−<br />
T T<br />
⎟ N<br />
R( T) := R N ⋅e<br />
⎝ ⎠<br />
T :=<br />
263 ⋅K<br />
, 264 ⋅K<br />
.. 473 ⋅K<br />
y = k*x + d<br />
⎛<br />
⎜<br />
⎝<br />
ln( R( T)<br />
) = B⋅<br />
1 T<br />
....Geradengleichung<br />
⎞<br />
⎟<br />
⎠<br />
+<br />
⎛<br />
⎜<br />
⎝<br />
ln( R N )<br />
−<br />
B<br />
T N<br />
⎞<br />
⎟<br />
⎠<br />
R( T)<br />
Ω<br />
3000<br />
2000<br />
1000<br />
100 0 100 200<br />
T−273<br />
NTC-Kennlinie, lineare Achsen<br />
ln( R( T)<br />
)<br />
7.8 8<br />
7.6<br />
7.4<br />
7.2<br />
6.8 7<br />
6.6<br />
6.4<br />
6.2<br />
5.8 6<br />
5.6<br />
5.4<br />
5.2<br />
4.8 5<br />
4.6<br />
4.4<br />
4.2<br />
4<br />
0.002 0.0025 0.003 0.0035 0.004<br />
1<br />
T<br />
NTC-Kennlinie, log.(y) / 1/T (x) - Achse<br />
Die Steigung (=B) ist in diesem Beispiel hier<br />
7.2 − 5.2<br />
0.0035 ⋅K − 1 − 0.0025 ⋅K − 1<br />
=<br />
2 10 3 × K
Linearisierung der Kennlinie durch Parallelschaltung eines Widerstands R p := 300 ⋅Ω<br />
R ges ( T)<br />
:=<br />
R( T) ⋅R p<br />
R( T) + R p<br />
1000<br />
R( T)<br />
R ges<br />
( T)<br />
800<br />
600<br />
R p<br />
400<br />
200<br />
Der Arbeitspunkt soll mit dem Wendepunkt<br />
zusammenfallen.<br />
Die Linearität steigt, allerdings sinkt die Empfindlichkeit.<br />
0<br />
250 300 350 400 450 500<br />
T<br />
5 ) PN-Übergänge. Die Diode als Temperatursensor<br />
Flussspannung, Vorwärtsspannung, Durchlassspannung U f<br />
An einem pn-Übergang eines Halbleiters entsteht durch<br />
Diffusion der positiven und negativen Ladungsträger eine<br />
Sperrschicht, die den Strom nur durchlässt, wenn die<br />
Spannung in Durchlassrichtung anliegt.<br />
Bei vorgegebenen Strom in Durchlassrichtung, ist die Spannung<br />
U f proportional zur absoluten Temperatur T. Damit lässt sich die<br />
Temperatur messen.<br />
absolute Temperatur T T := 298 ⋅K<br />
T := T<br />
Mikroampere µA := 10 6 ⋅A<br />
Picoampere pA := 10 12 ⋅A<br />
Elementarladung q := 1.602⋅10 19 ⋅A⋅s<br />
Elektronenvolt eV := 1.602⋅10 19 ⋅J<br />
Boltzmann-K. k 1.38 ⋅10 − 23 J<br />
:=<br />
⋅<br />
K<br />
Bandabstand E Ge := 0.67eV<br />
E Si := 1.1eV<br />
E g := E Si<br />
E g<br />
Bandabstand (gap) des Halbleiters U g :=<br />
q<br />
k ⋅T<br />
"Temperaturspannung" : U T := U<br />
q<br />
T = 0.026 V für T = 298 K<br />
Beim Durchlaufen eines Spannungsabfalls von U g<br />
pn-Übergang:<br />
= 1.1 V nimmt ein Elektron die Energie E g = 1.1 eV auf.<br />
An einem idealen pn-Übergang eines Halbleiters diffundieren freie Elektronen aus dem n-leitenden in den p-leitenden<br />
Bereich. Sie rekombinieren dort mit den Löchern. Umgekehrt diffundieren positive Löcher vom p-leitenden in den<br />
n-leitenden Bereich und rekombinieren dort mit den freien Elektronen.<br />
Durch diesen Diffusionsstrom der Majoritätsladungsträger entsteht eine an Ladungsträgern verarmte Schicht, die<br />
Sperrschicht.<br />
Der an Elektronen verarmte Bereich wird positiv geladen und der an Löchern verarmte Bereich wird negativ. Diese<br />
Bereiche bilden die positive bzw. negative Raumladungszone. Dadurch entsteht im Bereich der Sperrschicht ein<br />
elektrisches Feld und eine entsprechende Diffusionsspannung. Diese erzeut einen Driftstrom der<br />
Minoritätsladungsträger , das sind thermisch erzeugte Elektronen aus dem p-Gebiet oder Löcher aus dem n-Gebiet.<br />
Ohne äußere Spannung sind beide Ströme entgegengesetzt gleich groß .<br />
Durch eine äußere Spannung in Sperrrichtung kann der Diffusionsstrom der Majoritätsladungsträger so weit reduziert<br />
werden, dass nur noch der Strom der Minoritätsladungsträger durch die Sperrschicht fließt.
Bereiche bilden die positive bzw. negative Raumladungszone. Dadurch entsteht im Bereich der Sperrschicht ein<br />
elektrisches Feld und eine entsprechende Diffusionsspannung. Diese erzeut einen Driftstrom der<br />
Minoritätsladungsträger , das sind thermisch erzeugte Elektronen aus dem p-Gebiet oder Löcher aus dem n-Gebiet.<br />
Ohne äußere Spannung sind beide Ströme entgegengesetzt gleich groß .<br />
Durch eine äußere Spannung in Sperrrichtung kann der Diffusionsstrom der Majoritätsladungsträger so weit reduziert<br />
werden, dass nur noch der Strom der Minoritätsladungsträger durch die Sperrschicht fließt.<br />
Dieser Sperrsättigungsstrom I S ist damit proportional zur Konzentration der Minoritätsladungsträger, die über die<br />
Boltzmannkonstante mit der Temperatur zusammenhängt .<br />
Sperrsättigungsstrom:<br />
Vorfaktor I SK bei 298K ( auch temperaturabhängig !) :<br />
T :=<br />
298 ⋅K<br />
konst :=<br />
0.5A<br />
K 3<br />
I SK := konst ⋅T 3<br />
I SK = 1.323 × 10 7 A<br />
⎛ − E g ⎞<br />
⎜ ⎟<br />
k⋅T<br />
Sperrsättigungsstrom: I S ( T) := I SK ⋅e<br />
⎝ ⎠<br />
Eine äußere Spannung U in Flussrichtung verringert die Energiebarriere in der Sperrschicht auf (E g - q*U)<br />
Dadurch steigt der durch die Sperrschicht fließende Diffusionsstrom der Majoritätsladungsträger um den<br />
Faktor exp( qU / kT ) an. Nach Shockley ergibt sich damit der Durchlassstrom I(U) als Summe der beiden<br />
entgegengesetzt gerichteten Ströme zu:<br />
I( U) = I SK ⋅exp<br />
I( U) = I SK ⋅exp<br />
⎛<br />
⎜<br />
⎝<br />
⎛<br />
⎜<br />
⎝<br />
I( U) = I S ( T) ⋅exp q⋅U<br />
k ⋅T<br />
−U g<br />
Beim nicht-idealen pn-Übergang finden auch Rekombinationsprozesse von freien Ladungsträgern im Bereich<br />
der Sperrschicht statt. Dies wird durch den Idealitätsfaktor ( f m := 1.1 ) berücksichtigt.<br />
Für größere Ströme, I >> I S kann auch die 1 vernachlässigt werden.<br />
⎛<br />
⎜<br />
⎜<br />
⎝<br />
q⋅U<br />
U T<br />
− E g<br />
kT<br />
⎞<br />
⎟<br />
⎠<br />
⎞<br />
⎟ ⎛<br />
⋅<br />
⎟ ⎜<br />
⎠ ⎝<br />
−<br />
⎞<br />
⎟<br />
⎠<br />
exp<br />
I S ( T)<br />
− I SK ⋅exp<br />
⎛<br />
⎜<br />
⎝<br />
U<br />
U T<br />
⎞<br />
⎟<br />
⎠<br />
− 1<br />
⎛<br />
⎜<br />
⎝<br />
⎞<br />
⎟<br />
⎠<br />
−E g<br />
kT<br />
⎞<br />
⎟<br />
⎠<br />
U g = 1.1 V<br />
⎡<br />
⎢<br />
⎛<br />
⎜<br />
⎢<br />
I( U) := I SK ⋅ e<br />
⎝<br />
⎣<br />
U<br />
f m<br />
⋅U T<br />
⎞ ⎛ U<br />
⎜ g ⎞<br />
⎟⎤<br />
⎟−<br />
⎥<br />
⎜ U<br />
⎠ ⎝ T<br />
⎟<br />
⎠⎥<br />
⎦<br />
U := −0.2⋅V<br />
, −0.199⋅V<br />
.. 0.9⋅V<br />
Diodenstrom<br />
I( U)<br />
mA<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
0.2 0.1 0 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 0.6 0.7 0.8 0.9<br />
U f ist proportional zur<br />
Temperatur, so lange das<br />
Verhältnis (I / I S ) konstant ist:<br />
U<br />
V<br />
Diodenpannung
Diodenstrom:<br />
I :=<br />
5 ⋅mA<br />
Sperrstrom :<br />
Idealitätsaktor<br />
Flussspannung :<br />
I S ( 298K) = 3.249 × 10 − 12 A<br />
f m := 1.07<br />
k<br />
U f ( T) := ⎜f m ⋅ ⋅ln<br />
q<br />
Temperaturkoeffizient der Flussspannung:<br />
⎛<br />
⎝<br />
⎛<br />
⎜<br />
⎝<br />
I<br />
I S ( T)<br />
⎞⎞<br />
⎟⎟<br />
⎠⎠<br />
⋅T<br />
I<br />
I S ( 298 ⋅K)<br />
T = 298 K<br />
d<br />
U f ( T)<br />
dT<br />
=<br />
=<br />
1.539 × 10 9<br />
−2<br />
U f ( T) = 0.581 V<br />
mV<br />
K<br />
........ Stromverhältnis<br />
800<br />
700<br />
T :=<br />
243 ⋅K<br />
, 253 ⋅K<br />
.. 343 ⋅K<br />
Temperaturgang der Flussspannung<br />
Wie schon aus dieser Formel ersichtlich ist, wird diese<br />
Methode von vielen Unsicherheiten begleitet: der<br />
Sperrsättigungsstrom, der Idealitätsfaktor, die<br />
Forderung nach Stromkonstanz....<br />
Diese Methode wird daher für Messzwecke immer<br />
weniger eingesetzt.<br />
U f<br />
( T)<br />
mV<br />
600<br />
500<br />
400<br />
50 0 50 100<br />
T−273<br />
Der Temperaturkoeffizient der Durchlassspannung U f (T) lässt sich mit dem Durchlassstrom einstellen.<br />
Die Werte von m und I S variieren bei der Fertigung der Dioden, außerdem nimmt I S mit steigender Temperatur der<br />
Sperrschicht zu. Daher werden Einzeldioden nur verwendet, wenn in einem kleinen Temperaturbereich der<br />
Temperatureinfluss in einer Schaltung kompensiert werden soll.<br />
Der Thermoadapter<br />
für DVM (Zeitschrift<br />
Elektor) besteht aus<br />
einer Messbrücke<br />
und der Spannungsversorgung
Ein Beispiel wäre die Kompensation der<br />
Thermospannung für die Vergleichsstelle eines<br />
Thermoelements bei Umgebungstemperaturen<br />
zwischen 0°C und 40°C. - wird statt des zweiten<br />
Thermoelements eingbaut.<br />
Transistor - Differenzschaltung<br />
Um von Streuungen in den Kennwerten m und T S unabhängig zu werden, stellt man ICs her, in denen<br />
zwei als Diode geschaltete Transistoren mit identischen Eigenschaften eingesetzt werden.<br />
Es werden zwei unterschiedliche Kollektorströme I 1 und I 2 eingeprägt. Die Differenz der<br />
Basis-Emitterspannung U BE ist dann wegen:<br />
U<br />
f m<br />
⋅U T<br />
k<br />
I = I S ⋅e<br />
==> U 1 − U 2 = f m ⋅ ⋅⎜ln<br />
q ⎜<br />
U 1 − U 2<br />
⎛<br />
⎝<br />
k<br />
= f m ⋅ ⋅ln<br />
q<br />
⎛<br />
⎜<br />
⎜<br />
⎝<br />
⎛<br />
⎜<br />
⎜<br />
⎝<br />
I 1<br />
I 2<br />
I 1<br />
I S<br />
⎞<br />
⎟<br />
⎟<br />
⎠<br />
⎞<br />
⎟<br />
⎟<br />
⎠<br />
⋅T<br />
− ln<br />
⎛<br />
⎜<br />
⎜<br />
⎝<br />
I 2<br />
I S<br />
⎞<br />
⎟<br />
⎞<br />
⎟<br />
⎟<br />
⎠<br />
⎟<br />
⎠<br />
⋅T<br />
Die Spannungsdifferenz ist, wie aus der Formel ersichtlich, nur von der Temperatur abhängig.<br />
Im AD590 von Analog Device wird diese Spannungsdifferenz in einen Strom umgewandelt.<br />
Der Temperaturkoeffizient beträgt 1µA/K .<br />
.<br />
Beim LM135 von National Semiconductors wird eine Spannung von 10mV/K ausgegeben.<br />
Reproduzierbarkeit +/- 0.1°C, Absolut-Fehler ohne Kalibrierung +/-3°C.
6 ) Thermoelemente<br />
Berühren sich zwei verschiedene Metalle, dann wechseln aufgrund von Unterschieden in den atomaren<br />
Energieniveaus Elektronen von einem Metall zum anderen über. Es entsteht eine Spannung, die um so<br />
größer ist, je höher die Temperatur der Berührungsstelle ist. Diese Thermospannung kann zur<br />
<strong>Temperaturmessung</strong> ausgenutzt werden. Die Berührungsstelle bildet das Thermoelement.<br />
Thermoelektrische Spannungsreihe:<br />
Um die Spannungen, die sich bei der Berührung verschiedener Metalle ausbilden, vergleichen zu können,<br />
hat man eine Spannungsreihe aufgestellt. Die Messung dieser Spannung ist nicht ohne Weiteres möglich,<br />
da sich ja beim Anschluss des Spannungsmessers wiederum zwei Kontaktstellen, also zwei<br />
Thermoelemente, bilden und das Messergebnis verfälschen. Gemessen wird daher nicht die<br />
Thermospannung selbst, sondern die Differenz der Thermospannungen zwischen zwei Thermoelementen,<br />
die sich aber durch die Temperatur unterscheiden.<br />
Vergleichsmetall gegen Pt Thermokonstante in µV/ K<br />
Konstantan -34,7 bis -30,4<br />
Nickel -19,4 bis-12<br />
Palladium -2,8<br />
_________________________________________<br />
Platin 0<br />
_________________________________________<br />
Wolfram 6,5 bis 9<br />
Platinrhodium mit 10% Rh 6,5<br />
Kupfer 7,2 bis 7,7<br />
Maganin 5,7 bis 8,2<br />
Eisen 18,7 bis 18,9<br />
Nickelchrom 22<br />
Silizium 448<br />
Beispiel : als Thermoelementpaar wurde Eisen ( +18.8µ/K) und Konstantan (31.2µV/K) gewählt: ( Fe-CuNi )<br />
Die Labortemperatur beträgt 25°C, gemessen wird die Differenzspannung (U4-U3) mit 3.728 mV. Welche<br />
Temperatur besitzt die Messstelle?<br />
Lösung: Thermokonstante Fe-CuNi :<br />
Vergleichsstelle 25.3 °C entsprechen :<br />
Addiert zur Messpannung: 3.728⋅mV<br />
Zwei Probleme treten in der Praxis auf :<br />
18.8 µ ⋅V<br />
K<br />
− ( −31.2) µ ⋅V<br />
K<br />
= 50 µ ⋅ V K<br />
25.3K⋅<br />
50<br />
+ 1.265mV = 4.993 × 10 − 3 V , dies entspricht<br />
µ V 3<br />
⋅ = 1.265 × 10 − V<br />
K<br />
4.993mV<br />
50µ ⋅ V K<br />
= 99.86 K<br />
1) Das Bauelement ist im benötigten Bereich nicht mehr ausreichend linear, oder anders ausgedrückt: die<br />
Thermo-"Konstante" ändert sich mit der Temperatur. Man arbeitet daher wenn hohe Genauigkeit oder ein großer<br />
Temperaturbereich gefordert ist, mit Kennlinien oder Tabellen.<br />
2) Die Temperatur der Vergleichsstelle schwankt um einige zehntel bis einige Grad Celsius. Diese Abweichungen<br />
gehen direkt additiv in das Messergebnis ein.<br />
Man behilft sich, indem die Temperaturschwankungen der Vergleichsstelle<br />
oder<br />
oder<br />
a) elektronisch erfasst und analog kompensiert werden, (Analog Messgeräte)<br />
b) über Thermistoren erfasst und im Rechenwerk berücksichtigt werden (DigitalMultiMeter)<br />
c) die Vergleichsstelle auf konstanter Temperatur gehalten wird. (Temperatur-Messgeräte)<br />
Anm.: der Trend geht allgemein weg von der analogen Linearisierung, hin zur Umrechnung über im Digital-Speicher abgelegte Kennlinien.<br />
Diskrete Bestückung wird teurer, Rechnerleistung billiger.
Temperaturregelung der Vergleichsstelle<br />
Thermoelement an der Vergleichsstelle,<br />
temperaturgeregelt<br />
Stabilisierung der Vergleichsstellentemperatur (aus Schmusch, Elektronische Messtechnik)<br />
70<br />
65<br />
60<br />
Thermoelemente<br />
Typ J : Eisen-Konstantan (Fe-CuNi)<br />
Typ K : Chromel - Aumel (NiCr-NiAl)<br />
U / mV<br />
55<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
-5<br />
J<br />
(blau)<br />
K<br />
(grün)<br />
-10<br />
-300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000 1100 1200 1300 1400 1500<br />
T / °C<br />
Verschiedene Typen mit unterschiedlichen Konstanten:<br />
Typ T: Cu - CuNi<br />
Typ E: NiCr - CuNi<br />
Typ J: Fe - CuNi<br />
Typ K: NiCr - Ni<br />
Typ S: Pt10%Rh - Pt<br />
Typ R: Pt13%Rh - Pt<br />
Typ B: Pt30%Rh - Pt<br />
Typ L: Fe - CuNi<br />
Typ U: 710 Cu - CuNi
Typ K - Thermopaar aus Nickel-Chrom / Nickel-Aluminium<br />
Thermopaare Typ K gehören zu den Unedelmetall-Thermopaaren, deren Einzeldrähte aus Nichtedelmetallen bestehen.<br />
Zu diesen gehören auch die benannten Thermopaare J, T, E, N und die älteren Typen L und U. Der Typ K wird<br />
entsprechend seiner chemischen Zusammensetzung auch mit NiCr - Ni oder NiCr - NiAl bezeichnet.<br />
Das Thermopaar Typ K besitzt von allen unedlen Thermopaaren den weitesten Anwendungs-Temperaturbereich<br />
von -270 C bis 1372 C. Die Thermospannungen liegen zwischen -6458 uV @ -270 C und 54886 uV @ 1372 C. Mit über<br />
40 uV/C weist das Thermopaar Typ K innerhalb eines großen Temperaturbereiches von ca. 0 C bis 900 C nach Typ E<br />
den größten Seebeck-Koeffizienten auf. Innerhalb des Temperaturbereiches von -75 C bis 1372 C liegt der<br />
Seebeck-Koeffizient immer noch oberhalb von 33 uV/C. Erst zu niedrigeren Temperaturen hin nimmt der<br />
Seebeck-Koeffizient deutlich ab: ca. 20 uV/C bei -170 C, ca. 10 uV/C bei -225 C, ca. 5 uV/C bei -250 C.<br />
Für niedrige Temperaturen wird zwar bevorzugt der Typ E eingesetzt, allerdings weisen die Einzeldrähte KP und KN<br />
als Vorteil eine geringere Wärmeleitfähigkeit und eine höhere Beständigkeit gegen Korrosion in feuchter Atmosphäre<br />
bei niedrigen Temperaturen auf. Der Typ K ist auch bei höheren Temperaturen widerstandsfähiger gegen Oxidation als<br />
die Thermopaare Typ E, J oder T.<br />
Thermopaare Typ K finden verbreitet Anwendung bei Temperaturen unterhalb von 250 C oder oberhalb von 600 C.<br />
Grund hierfür ist ein zwischen ca. 250 C und ca. 600 C auftretender Umordnungseffekt der Kristallstruktur des<br />
positiven Thermodrahtes KP (identisch mit EP), der zu nicht reproduzierbaren Thermospannungsänderungen führt:<br />
Erst bei Temperaturen oberhalb von 600 C stellt sich im Thermodraht KP immer ein Ordnungszustand des<br />
Kristallgitters ein, der reproduzierbare Thermospannungen liefert (K-Zustand). Auch beim langsamen Abkühlen (< 100<br />
K/h) aus einem Temperaturbereich zwischen 600 C und 400 C stellt sich ein dem K-Zustand elektrisch sehr ähnlicher<br />
Zustand (U-Zustand) des Kristallgitters ein, der ebenfalls reproduzierbare Thermospannungen liefert. Beim schnellen<br />
Abkühlen dagegen (> 100 K/h) aus Temperaturbereichen zwischen ca. 600 C und 400 C nimmt der positive<br />
Thermodraht KP einen ungeordneten Zustand seiner Gitterstruktur ein, der mit einer nicht definierbaren Veränderung<br />
der Thermospannung (in einer Größenordnung entsprechend ca. 5 C) verbunden ist und sich bis hinunter zu ca. 250 C<br />
auswirkt. Für genauere Messungen unter schnelleren Temperaturwechselbelastungen ist der Typ K im<br />
Temperaturbereich zwischen 250 C und 600 C daher nicht geeignet. Desweiteren durchläuft der negative Ni-Draht bei<br />
353 C (Curiepunkt) eine magnetische Umwandlung.<br />
Geeignete Anwendung<br />
Thermopaare Typ K werden von der ASTM für Anwendungen im Temperaturbereich von -250 C bis 1260 C in sauberer,<br />
oxidierender (Luft) oder neutraler Atmoshäre (Edelgase) empfohlen. Bei Anwendungen im Temperaturbereich von 250<br />
C bis 600 C sind mögliche Einschränkungen der Genauigkeit durch schnelle Temperaturwechselbelastungen zu<br />
beachten. Blanke Thermodrähte können bei Verwendung in Luft, bei nur geringen Einflüssen auf ihre Kennlinie, für<br />
jeweils kurze Dauer sogar bis hoch zu Temperaturen von ca. 1350 C eingesetzt werden, auch wenn sich die<br />
Eigenschaften bei beiden Thermodrähten KP und KN oberhalb von 750 C durch Oxidation allmählich verschlechtern.<br />
Ungeeignete Anwendung<br />
Im Temperaturbereich zwischen 250 C und 600 C sind Thermopaare Typ K aufgrund eines Umordnungseffektes in der<br />
Kristallstruktur nicht für genaue Messungen bei schnelleren Temperaturwechselbelastungen geeignet.
Bedeutung der Vergleichsstelle (strichliert) beim Thermoelement<br />
(aus Niebuhr & Lindner, Physikalische Messtechnik mit Sensoren,Oldenburg 2002)<br />
1) & 2) Thermoelement-Paar<br />
3) Kupferleitung, Verbindung zum Mikrovoltmeter<br />
4) Leiter im Mikrovoltmeter<br />
a) Temperaturkontrollierte Klemmstelle θ v<br />
b) direkte Addition zur Thermospannung,<br />
c) Addition zur verstärkten<br />
Thermospannung<br />
d) Thermoelement mit Ausgleichsleitern<br />
zwischen Anschlussstelle und<br />
Vergleichsstelle<br />
e) Prinzip der Thermoelement-<br />
Bruchsicherung<br />
7 ) Messung der Temperaturstrahlung - Strahlungssensoren<br />
Bei sehr hohen Temperaturen oder wenn wegen Reibung an bewegten Körpern oder<br />
wegen unzureichendem Wärmeaustausch eine berührende Messung nicht in Frage<br />
kommt, wenn Wärmeentzug vermieden werden muss oder das Medium zu korrosiv<br />
für Berührungsthermometer ist, verwendet man Pyrometer. Sie messen die<br />
Oberflächentemperatur des Messobjekts mit Hilfe dessen Temperaturstrahlung.<br />
Strahlungsgesetze: (Kirchhoff, Planck, Wien, Stefan, Boltzmann, Raleigh)<br />
Die von jedem Körper abgegebene Wärme-Strahlung ist elektromagnetischer Natur<br />
und wird thermisch angeregt. Sie hängt allein von der Temperatur und der<br />
Oberflächenbeschaffenheit des strahlenden Körpers ab. Sie heißt auch<br />
Temperaturstrahlung und liegt überwiegend im infraroten Bereich. (Ein Einfluss von<br />
charakteristischer Strahlung der Atome oder Moleküle muss gegebenenfalls<br />
verhindert werden)<br />
dm ≡ 10 − 1 ⋅m<br />
cm ≡ 10 − 2 ⋅m<br />
mm ≡ 10 − 3 ⋅m<br />
µ 10 6 − ≡
Oberflächentemperatur des Messobjekts mit Hilfe dessen Temperaturstrahlung.<br />
Strahlungsgesetze: (Kirchhoff, Planck, Wien, Stefan, Boltzmann, Raleigh)<br />
Die von jedem Körper abgegebene Wärme-Strahlung ist elektromagnetischer Natur<br />
und wird thermisch angeregt. Sie hängt allein von der Temperatur und der<br />
Oberflächenbeschaffenheit des strahlenden Körpers ab. Sie heißt auch<br />
Temperaturstrahlung und liegt überwiegend im infraroten Bereich. (Ein Einfluss von<br />
charakteristischer Strahlung der Atome oder Moleküle muss gegebenenfalls<br />
verhindert werden)<br />
µm ≡ 10 − 6 ⋅m<br />
nm ≡ 10 − 9 ⋅m<br />
mW ≡ 10 − 3 ⋅W<br />
Gemessen wird die spektrale Strahldichte L λ (pro Raumwinkel und Strahlerfläche im Wellenlängenintervall<br />
dλ abgestrahlte Leistung)<br />
d<br />
L [L λ ]=W /m 3 /sr oder W / m²/ µm / sr<br />
λ = L ( λ , T)<br />
dλ und die spezifische spektrale Ausstrahlung M λ eines strahlenden Körpers.<br />
Das Plancksche Strahlungsgesetz beschreibt den Zusammenhang zwischen L. λ und der<br />
Oberflächentemperatur eines strahlenden Körpers. Darauf beruht die <strong>Temperaturmessung</strong> mit Pyrometern.<br />
Der ideale Strahler - Schwarzer Körper<br />
Er hat bei beliebiger Temperatur , Wellenlänge und Strahlungsrichtung den maximal möglichen Wert der<br />
spektralen Strahldichte.<br />
Der spektrale Emissionsgrad:<br />
ε ( λ , T)<br />
=<br />
spektrale ⋅Strahlungsdichte<br />
maximale ⋅spektrale<br />
⋅Strahlungsdichte<br />
hat den Wert 1<br />
Absorpbtionsgrad α(λ, T) und Emissionsgrad ε(λ,T)<br />
sind gleich groß.<br />
Ein idealer Wärmestrahler absorbiert alles und reflektiert nichts.<br />
Man realisiert einen solchen Strahler durch eine kegelförmige<br />
Bohrung in einem beheizten Körper, der überall die gleiche<br />
Temperatur hat. Dabei wird Strahlung, die von außen in die<br />
Öffnung einfällt zwar nach innen aber nicht nach außen<br />
reflektiert und dadurch schließlich absorbiert.<br />
Schwarzer Strahler, L s Strahldichte,<br />
T Thermofühler zur Heizungsregelung
Plancksches Strahlungsgesetz<br />
Spektrale Strahldichte des Schwarzen Strahlers<br />
über der Frequenz:<br />
L fs ( T s , f)<br />
oder über der Wellenlänge:<br />
L λs ( T s , λ)<br />
⎝<br />
2 ⋅h⋅f 3<br />
:=<br />
2 ⎛ ⎛ h⋅f<br />
⎞ ⎞<br />
c 0 ⋅⎜exp⎜<br />
⎟ − 1⎟<br />
⋅Ω k ⋅T 0<br />
s<br />
⎝<br />
2<br />
2 ⋅h⋅c 0<br />
:=<br />
λ 5 ⎛ h⋅c ⎜<br />
⎛ 0<br />
exp⎜<br />
⎞<br />
⎟<br />
⎞<br />
⋅ − 1⎟<br />
⋅<br />
⎜ ⎜ k ⋅λ<br />
⋅T s<br />
⎟ ⎟<br />
Ω 0<br />
Daraus wird nach Zusammenfassung der phys. Konstanten zu<br />
die spektrale Verteilung der Strahldichte:<br />
⎝<br />
⎝<br />
⎠<br />
⎠<br />
⎠<br />
⎠<br />
Plancksches Wirk.Quant.<br />
Vakuumlichtgeschwind.<br />
Boltzmannkonstante<br />
Raumwinkel Steradiant<br />
Wellenlänge λ<br />
Frequenz f<br />
Ω 0 ≡<br />
1 ⋅str<br />
Temperatur des schwarzen Strahlers T s<br />
h ≡ 6.6260755 ⋅10 − 34 ⋅J<br />
⋅s<br />
c 0 2.997925 ⋅10 8 m<br />
≡<br />
⋅<br />
s<br />
k 1.380658 ⋅10 − 23 J<br />
≡<br />
⋅<br />
K<br />
h⋅c 0<br />
2<br />
c1 := und c2 := 2 ⋅h⋅c k<br />
0<br />
die<br />
c1 = 0.014 m K<br />
c2 = 119.104 10 − 18 W ⋅m 2<br />
L λs ( T s , λ)<br />
:=<br />
⎛<br />
⎛<br />
c2<br />
λ 5 c1<br />
⋅⎜exp⎜<br />
⎟ − 1⎟<br />
⋅Ω λ ⋅T 0<br />
s<br />
⎝<br />
⎝<br />
⎞<br />
⎠<br />
⎞<br />
⎠<br />
Strahlertemperatur:<br />
T s :=<br />
1000 ⋅K<br />
, 2000 ⋅K<br />
.. 6298 ⋅K<br />
λ :=<br />
10nm 25⋅nm<br />
, .. 200 ⋅µm<br />
spektr.Strahldichte dLe in W/cm²/µm/sr<br />
1 . 10 4 Spektrale Strahldichte des Schwarzen Str<br />
1 . 10 3<br />
0.01<br />
1 . 10 3<br />
1 . 10 4<br />
1 . 10 5<br />
1 . 10 6<br />
100<br />
10<br />
1<br />
0.1<br />
380⋅10 − 9 780⋅10 − 9<br />
1 . 10 8 1 . 10 7 1 . 10 6 1 . 10 5 1 . 10 4<br />
Wellenlänge in m<br />
Isothermen : spektrale Verteilung der Strahldichte (log) über der Wellenlänge (log)<br />
für die Temperaturen: 0°C, 1000°C, 2000°C ..bis 6000°C
Wiensches<br />
Verschiebungsgesetz:<br />
Das Maximum der spektralen<br />
Strahlungsleistung verschiebt sich<br />
mit zunehmender Temperatur zu<br />
kürzeren Wellenlängen (und wird<br />
dabei, wie man im Diagramm gut<br />
erkennt, betragsmäßig immer<br />
größer)<br />
λ max = 0.002898 / T<br />
Wellenlänge mit maximaler Strahldichte<br />
λ max ( T s. )<br />
1 . 10 5<br />
λ 1 . 10 6<br />
max ( T s )<br />
1 . 10 7<br />
1 . 10 3 1 . 10 4<br />
T s<br />
Temperatur in Kelvin<br />
:=<br />
2.898⋅10 − 3<br />
T s.<br />
⋅K⋅m<br />
Aus der Strahldichte-Verteilung kann man das Stefan-Boltzmannsche T 4-Gesetz ableiten:<br />
Die gesamte spezifische Ausstrahlung, also das Integral über der Strahldichteverteilung von λ=0 bis<br />
λ= ∞ über den gesamten Halbraum folgt der Temperatur mit der 4-ten Potenz.<br />
Beispiel:<br />
M e ( T s )<br />
Rechnet man das Integral allgemein, so erhält man:<br />
M e ( T s )<br />
⌠<br />
:= ⎮<br />
⌡<br />
0<br />
=<br />
2π⋅str<br />
2 ⋅π 5 ⋅k 4<br />
15⋅h 3 2<br />
⋅c 0<br />
1mm<br />
⌠<br />
⎮<br />
⌡<br />
0nm<br />
⋅T 4<br />
L λs ( T s , λ)<br />
dλ<br />
dΩ<br />
T s :=<br />
T s :=<br />
T s :=<br />
100 ⋅K<br />
200 ⋅K<br />
300 ⋅K<br />
( ) = 11.339 W ⋅m − 2<br />
( ) = 181.453 W ⋅m − 2<br />
( ) = 918.617 W ⋅m − 2<br />
M e T s<br />
M e T s<br />
M e T s<br />
Man fasst die Konstanten zu σ zusammen:<br />
StrahlungsKonstante σ von Stefan-Boltzmann:<br />
σ :=<br />
2 ⋅π 5 ⋅k 4<br />
15⋅h 3 2<br />
⋅c 0<br />
σ = 5.671 × 10 − 8<br />
W<br />
m 2 K 4 ⋅<br />
und erhält die einfache Form für die spezifische Ausstrahlung M :<br />
zum Beispiel strahlt ein Mensch mit 30 °C Außentemp. und<br />
einem Emissionsfaktor von 90%<br />
ca. 400W in die Umgebung ab.<br />
4<br />
( ) := σ ⋅T s<br />
M e T s<br />
M e ( 303 ⋅K) ⋅ 90⋅%<br />
= 430.165 W m 2<br />
Die gesamte Leistungsabgabe eines schwarzen Körpers hängt nur von seiner Temperatur und Größe ab. M ~ T 4<br />
Die Gesamtleistung nimmt mit der Temperatur zu, allerdings<br />
mit abnehmender Zuwachsrate :<br />
⎛<br />
⎜<br />
⎝<br />
1 d<br />
⋅ M<br />
M dT<br />
⎞<br />
⎟<br />
⎠<br />
=<br />
4<br />
T
T s :=<br />
100 ⋅K<br />
, 200 ⋅K<br />
.. 7000 ⋅K<br />
Gesamt-Strahlungsleistung / Fläche<br />
M e ( T s )<br />
W⋅m − 2<br />
1.5 . 10 8 1 . 10 9<br />
1 . 10 8<br />
1 . 10 8<br />
1 . 10 7<br />
1 . 10 6<br />
5 . 10 7<br />
1 . 10 5<br />
1 . 10 4<br />
1 . 10 3<br />
0<br />
100<br />
0 1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000<br />
100 1 . 10 3 1 . 10 4<br />
T Temperatur des schwarzen Strahlers<br />
s<br />
Temperatur des schwarzen Strahlers<br />
Gesamt-Strahlungsleistung / Fläche<br />
Alle oben angeführten Gesetzmäßigkeiten gehen davon aus, dass der Emissionsgrad gleich 1 ist:<br />
ε ( T s ) := 1 . 1 bzw.100% entspricht dem schwarzen Körper.<br />
Bei einem realen Körper muss jedoch sein Emissionsgrad, der keine Konstante, sondern ebenfalls eine<br />
Funktion der Wellenlänge und der Temperatur ist, als Multiplikationsfaktor bei der spektralen Strahldichte<br />
dL. e,λ und der Ausstrahlung M e berücksichtigt werden.<br />
Bei der Berechnung der gesamten Ausstrahlung M des<br />
realen Körpers kommt statt ε(λ) der Gesamtemissionsgrad<br />
ε t zum Tragen,<br />
Μ = ε t * σ * T 4<br />
Bei der spektralen Strahldichte wird mit dem spektralen<br />
Emissionsgrad ε(λ) im betreffenden Wellenlängebereich<br />
gearbeitet.<br />
dL λ = ε(Τ,λ)*dL e (T,λ)<br />
Der Gesamtemissionsgrad (oder Emissionskoeffizient) ε t<br />
kann sich bei einer gegebenen Temperatur wegen der<br />
Wellenlängenabhängigkeit von ε(λ) deutlich vom<br />
Emissiongrad im Sichtbaren unterscheiden.<br />
Beispielsweise Nickel: ε(800°C, λ=665nm) = 50%<br />
Der Gesamtemissionsgrad ε t liegt jedoch bei 20%<br />
(siehe Bild)<br />
Spektraler Emissionsgrad ε(λ) von Metallen<br />
und Glas in Abhängigkeit von der<br />
Wellenlänge λ in µm.<br />
Die Kenntnis der Emissionsfaktoren und deren spektraler Verlauf ist bei der <strong>Temperaturmessung</strong> von<br />
entscheidender Bedeutung.
Beispiel :<br />
Eine Scheibe mit der doppelseitigen Oberfläche von ( 2x ) A := 1 ⋅cm 2 und dem Emissionsgrad ε t1 := 0.95 befindet<br />
sich in einer Kammer, deren Wände als schwarzer Strahler ε t0 := 1 alle auf T 0 := 300 ⋅K<br />
(Labortemperatur )<br />
liegen. Absorptionskoeffizient α = Emissionskoeffizient ε !<br />
Welcher Strahlungsfluss (Strahlungsleistung) geht von der Scheibe aus bei T 1 := 400 ⋅K<br />
, T 2 := 300 ⋅K<br />
,<br />
T 3 :=<br />
200 ⋅K<br />
α 1 :=<br />
ε t1<br />
α 0 :=<br />
ε t0<br />
Stefan - Boltzmann:<br />
P 400 :=<br />
P 300 :=<br />
P 200 :=<br />
2 ⋅A<br />
2 ⋅A<br />
2 ⋅A<br />
2 ⋅A<br />
⎛<br />
⎝<br />
4<br />
4<br />
⋅σ<br />
⋅ ε t1 ⋅α 0 ⋅T 1 − ε t0 ⋅α 1 ⋅T 0<br />
⎛<br />
⎝<br />
4<br />
4<br />
⋅σ<br />
⋅ ε t1 ⋅α 0 ⋅T 2 − ε t0 ⋅α 1 ⋅T 0<br />
⎛<br />
⎝<br />
4<br />
4<br />
⋅σ<br />
⋅ ε t1 ⋅α 0 ⋅T 3 − ε t0 ⋅α 1 ⋅T 0<br />
⎛<br />
⎝<br />
⎞<br />
⎠<br />
⎞<br />
⎠<br />
⎞<br />
⎠<br />
⎞<br />
⎠<br />
4 4<br />
⋅σ<br />
⋅ε t0 ⋅ε t1 ⋅ T 3 − T 0 = −0.07<br />
W<br />
P 400 = 188.544 mW<br />
P 300 = 0 W<br />
P 200 = −70.031<br />
mW<br />
Die Scheibe strahlt netto<br />
Wärmeenergie ab.<br />
thermisches Gleichgewicht<br />
es fließt der Scheibe netto<br />
Leistung zu
Pyrometer<br />
Die wesentlichen Bestandteile eines Pyrometers sind das Objektiv, die Blende, das Filter, der Detektor und die<br />
Auswerteeinheit. Die vom Messobjekt ausgehende Infrarot-Strahlung wird durch das Objektiv gesammelt. Eine<br />
Blende sorgt dafür, dass störende Randstrahlen ausgeblendet werden. Durch das Filter wird ein bestimmter<br />
Spektralbereich ausgewählt. Der das Filter passierende Anteil trifft auf den Detektor, der die Infrarot-Strahlung in<br />
ein elektrisches Signal umwandelt. Dieses Signal wird in der Auswerteeinheit linearisiert und in ein<br />
standardisiertes Ausgangssignal umgewandelt. Es kann dann zur Anzeige gebracht und zur Steuerung oder<br />
Regelung verwendet werden.<br />
Es wird zwischen Teilstrahlungs-, Gesamtstrahlungs- und Quotientenpyrometern unterschieden.<br />
Unter der Bezeichnung Teilstrahlungspyrometer sind Spektralpyrometer und Bandstrahlungspyrometer<br />
zusammengefasst. Spektralpyrometer messen die Strahlung eines Messobjekts in einem sehr schmalen<br />
Wellenlängenbereich, praktisch bei einer Wellenlänge. Durch die Verwendung eines Interferenzfilters sowie<br />
geeigneter Detektoren wird eine bestimmte Wellenlänge oder ein bestimmter Bereich ausgewählt. Eine häufige<br />
Anwendung von Spektralpyrometern ist die <strong>Temperaturmessung</strong> an Glas bei 5,14 µm. Auch Metalle werden mit<br />
Spektralpyrometern gemessen, da ihr Emissionsgrad nur in einem schmalen Bereich hoch ist. Der Aufbau<br />
eines Bandstrahlungspyrometers entspricht dem eines Spektralpyrometers. Durch die Verwendung anderer<br />
Filter und Detektoren wird die Strahlung in einem breiteren Wellenlängenbereich gemessen (z.B. 8…14 µm).<br />
Bandstrahlungspyrometer finden z.B. Verwendung bei der Messung von organischen Stoffen, da diese im<br />
allgemeinen bei größeren Wellenlängen einen hohen und konstanten Emissionsgrad haben.<br />
Ein Flächenelement eines schwarzen Körpers emittiert mit der Strahldichte L .<br />
Den gesamten Strahlungsfluss Φ (Φ λ = L λ * Ω * A) erhält man durch Integration von L λ über alle Richtungen im<br />
Raum (Ω 0 =4π), die emittierende Gesamtfläche A und die Durchlass-Breite ( λ +/- ∆λ) des Filters.<br />
λ := 1.5 ⋅µm<br />
∆λ := 5 ⋅nm<br />
(halbe Filter-Breite) A := 1 ⋅m 2<br />
L λs ( T s , λ)<br />
:=<br />
1<br />
λ 5 ⋅Ω 0<br />
⋅<br />
⎛<br />
⎜<br />
⎜<br />
⎝<br />
e<br />
c1<br />
c2<br />
λ⋅T s<br />
− 1<br />
⎞<br />
⎟<br />
⎟<br />
⎠
Der spektrale Strahlungsfluss Φ (oder Leistung P ) eines Quadratmeters des Strahlers im Band bei λ λ<br />
λ = 1.5 × 10 − 6 m<br />
+/- ∆λ = 5 × 10 − 3 µm ist dann:<br />
T 0 :=<br />
273 ⋅K<br />
( ) := A ε ( T s )<br />
Φ λ T s<br />
λ+<br />
∆λ<br />
⌠<br />
⋅ ⋅4πstr<br />
⋅⎮<br />
⌡<br />
λ−∆λ<br />
∆T := 100 ⋅K<br />
T s := T 0 , T 0 + ∆T .. 500 ⋅K<br />
L λs ( T s , λ)<br />
dλ<br />
Wenn man bei der Messung die<br />
Strahlungsleistung auf eine bekannte Referenz<br />
bezieht, fallen konstante Faktoren weg, die<br />
Gerade verschiebt sich parallel.<br />
Für nicht zu große Temperaturen und<br />
Wellenlängen { λ*T < 1µm* 4000K } vereinfacht<br />
sich die PLANCKsche Strahlungsformel zur<br />
WIENschen Näherung und man erhält für den<br />
schwarzen Strahler:<br />
log( I1 / I0 )<br />
Φ λ ( T s )<br />
W<br />
Φ λ ( T s )<br />
0.01<br />
Φ λ<br />
( 300K)<br />
1 . 10 3<br />
1 . 10 6 spektraler Strahlungsfluss<br />
1 . 10 5<br />
1 . 10 4<br />
1 . 10 3<br />
1 . 10 4<br />
1 . 10 5<br />
1 . 10 6<br />
1 . 10 7<br />
1 . 10 8<br />
100<br />
10<br />
1<br />
0.1<br />
1 . 10 9<br />
0.002 0.0025 0.003 0.0035 0.004<br />
− 1<br />
T s<br />
reziproke Temperatur in 1/K<br />
⎡c2<br />
⎛ 1 1 ⎞⎤<br />
I m L λs ( T s , λ 1 )<br />
⎢ ⋅<br />
λ<br />
⎜ −<br />
T 0<br />
T<br />
⎟⎥<br />
s<br />
= = e<br />
⎣ ⎝ ⎠⎦<br />
I 0 L λs T s0 , λ 1<br />
( )<br />
I m und I 0 .... sind die Detektorströme.<br />
T s .... ist die Temperatur, die ein<br />
schwarzer Körper mit dieser<br />
Ausstrahlung hätte.<br />
T 0.... ist eine Bezugstemperatur<br />
Die Bezugsstrahlungsquelle kann<br />
auch im Pyrometer eingebaut sein.<br />
Die Temperaturabhängigkeit wird zur<br />
Geraden y=kx+d, wenn man den<br />
Detektorstrom über der reziproken<br />
Temperatur aufträgt<br />
1 1<br />
= −<br />
T s T 0<br />
λ<br />
⋅<br />
c2 ln<br />
⎛<br />
⎜<br />
⎜<br />
⎝<br />
I m<br />
I 0<br />
⎞<br />
⎟<br />
⎟<br />
⎠<br />
Bild: Wechsellicht-Verfahren:<br />
(MF) Messfeld mit Temperatur T, (1) Objektiv, (2) rotierende Blende, (3) Detektor mit Hochpass, (4)<br />
Lock-in-Verstärker mit Tiefpass, (5) Referenzstrahler mit Temperatur T 0 , (6) Addierer, (7) Mikroprozessor mit<br />
ε-Korrektur und Ausgabe der Messtemperatur T.
Quotientenpyrometer messen den Strahlungsfluss bei zwei verschiedenen Wellenlängen, bilden aus den<br />
Signalen den Quotienten und errechnen daraus die Temperatur. Bei der Quotientenbildung kürzt sich der<br />
Emissionsgrad heraus, d.h. die Messung wird unabhängig vom Emissionsgrad des Objektes. Die<br />
Wellenlängen liegen nahe beieinander, um möglichst gleiche Emissionsgrade zu gewährleisten (z.B. 0,95 µm<br />
und 1,05 µm). Das Ausgangssignal ändert sich nicht, wenn das Messobjekt das Messfeld nicht vollständig<br />
ausfüllt, oder wenn Störeinflüsse wie Rauch, Schwebstoffe etc. auftreten, solange diese in beiden<br />
Wellenlängenbereichen gleich wirken. Sind die Emissionsgrade bei beiden Wellenlängen nicht gleich, so<br />
besteht die Möglichkeit, dies durch die Einstellung eines Quotientenkorrekturfaktors auszugleichen.<br />
Aufgrund ihrer Vorteile werden Quotientenpyrometer bei schwierigen Messaufgaben eingesetzt:<br />
• Hochtemperatur<br />
• Sichtbehinderungen und Störungen (Rauch, Schwebstoffe)<br />
• Messobjekt kleiner als Messfeld (Ausfüllung bis 10 % des Messfeldes)<br />
• veränderlicher, niedriger oder unbekannter Emissionsgrad (z.B. bei Schmelzen).<br />
Zur Realisierung der Messung beider Signale sind unterschiedliche Konstruktionsprinzipien möglich:<br />
• Sandwichdetektor<br />
• Zwei getrennte Detektoren mit unterschiedlichen Filtern<br />
• Ein Detektor mit rotierendem Filterrad<br />
Als nachteilig erweist sich bei Pyrometern mit rotierendem Filterrad, dass die Signale in beiden Kanälen nicht<br />
zeitgleich, das heißt nicht simultan sondern nacheinander aufgenommen werden. Die Quotientenbildung im<br />
Pyrometer verstärkt jedoch die Empfindlichkeit gegenüber Signaländerungen an einem der beiden Detektoren.<br />
Bei sich zeitlich schnell ändernden Temperaturen oder bewegten Messobjekten zeigt also ein<br />
Quotientenpyrometer mit Filterrad unter Umständen Abweichungen von der tatsächlich zu messenden<br />
Temperatur an.
λ1 := 995 ⋅nm<br />
λ2 := 1050 ⋅nm<br />
Φ λ1 T s<br />
λ1+<br />
50nm<br />
⌠<br />
:= ⋅ ⋅4πstr<br />
⋅⎮<br />
L λs ( T s , λ)<br />
dλ<br />
Φ λ2 T s<br />
⌡<br />
λ1−50nm<br />
( ) A ε ( T s )<br />
( ) := A ε ( T s )<br />
λ2+<br />
50nm<br />
⌠<br />
⋅ ⋅4πstr<br />
⋅⎮<br />
⌡<br />
λ2−50nm<br />
L λs ( T s , λ)<br />
dλ<br />
T 0 := 173 ⋅K<br />
∆T := 50⋅K<br />
T s := T 0 , T 0 + ∆T .. 4000 ⋅K<br />
10<br />
Quotient der Teil-Stahlungen<br />
1<br />
1<br />
Teilstrahlungsverhältnis 1.05 u.0.95µm<br />
( )<br />
( )<br />
Φ λ1<br />
T s<br />
Φ λ2<br />
T s<br />
1<br />
0.1<br />
378<br />
273<br />
0.01<br />
0 0.001 0.002 0.003 0.004 0.005 0.006<br />
1<br />
T s<br />
reziproke Temperatur in 1/K<br />
Vierfarbenpyrometer wurden für Anwendungen entwickelt, bei denen der Emissionsgrad sehr niedrig und<br />
während des Fertigungsprozesses nicht stabil ist. Vierfarbenpyrometer messen die Strahlungsintensität<br />
gleichzeitig in vier verschiedenen Spektralbereichen und sind darüber hinaus in der Lage, eine adaptive<br />
Emissionsgradkorrektur vorzunehmen. Hierzu ist vor Ort ein Teach-in erforderlich. Dabei wird parallel zur<br />
spektralen Strahlungsmessung die Temperatur des Messguts berührend gemessen. Die entsprechenden<br />
Emissionsgrade für jeden Kanal können so berechnet und gespeichert werden.<br />
Gesamtstrahlungspyrometer sind so aufgebaut, dass sie mehr als 90 % der ausgesandten Strahlung eines<br />
Messobjekts detektieren. Um das zu realisieren, müssen spezielle Detektoren, Linsen und Filter verwendet<br />
werden, die nahezu im gesamten Spektrum sensibel oder transparent sind.<br />
Gesamtstrahlungspyrometer "intergieren" die Fläche unter der Verteilungskurve. Je nach verwendetem Sensor ist<br />
der erfasste Bereich mehr oder weniger groß: Für den Raumtemperaturbereich muss er im Bereich von 1 - 100 µm<br />
und für Temperaturen bis zehntausend °C im Bereich von 0.1 bis 10 µm ansprechen.<br />
Gesamtstrahlungspyrometer werden aufgrund der großen Fehler (atmosphärisches Fenster, Emissionsgrad) heute<br />
nur noch bei Spezialanwendungen eingesetzt.
L λs ( T s , λ)<br />
1<br />
c2<br />
:=<br />
λ 5 ⋅<br />
L<br />
c1<br />
⋅Ω ⎛ ⎛ ⎞ ⎞ λs 1273K , 10 − 5 m<br />
0 exp − 1<br />
⎜<br />
⎝<br />
⎜<br />
⎝<br />
λ ⋅T s<br />
⎟<br />
⎠<br />
⎟<br />
⎠<br />
( ) = 5.682 × 10 8<br />
1<br />
m 3 W<br />
str<br />
λ := 100 ⋅nm<br />
, 200 ⋅nm<br />
.. 200 ⋅µm<br />
T s := 273 ⋅K<br />
, 293 ⋅K<br />
.. 393 ⋅K<br />
Leistungsdichte in W/cm²/µm/sr<br />
1 . 10 3<br />
1 . 10 4<br />
1 . 10 5<br />
1 . 10 6<br />
Spektrale Strahldichte des Schwarzen Str<br />
0.01<br />
.380 .780 T s := 1000 ⋅K<br />
, 1250 ⋅K<br />
.. 2000 ⋅K<br />
0.1 1 10 100<br />
Wellenlänge in µm<br />
Für Temperaturen unter 1000°C liegt die Emission noch<br />
zur Gänze im IR - Bereich.<br />
Bei einer Temperatur von 700°C fallen erst knapp 10<br />
ppm der Strahlung in den sichtbaren Bereich<br />
(beginnende Rotglut). Über 1000°C wird die Rotglut<br />
deutlich ekennbar.<br />
Leistungsdichte in W/cm²/µm/sr<br />
Spektrale Strahldichte des Schwarzen Str<br />
15<br />
10<br />
5<br />
.380 .780<br />
5 10<br />
Wellenlänge in µm<br />
Als Detektoren verwendet man fotoelektrische oder thermische Strahlungsempfänger.<br />
Fotoelektrische Detektoren haben den Vorteil sehr kurzer Einstellzeit (µs) und großer Empfindlichkeit, sind aber<br />
auch von der Wellenlänge abhängig. Sie sind selektive Empfänger. Im optischen- und nahen IR- Bereich sind sie<br />
ungekühlt einsetzbar, allerdings nicht mehr im langwelligen IR-Bereich (10 - 100 µm).<br />
Thermische Detektoren, wie z.B. eine Thermosäule mit vielen Thermoelementen in Serie, Bolometer oder<br />
pyroelektrische Sensoren, besitzen wie ein schwarzer Körper nahezu konstante Empfindlichkeit im gesamten<br />
Spektralbereich, sind aber relativ unempfindlich und haben längere Einstellzeiten ( 1ms - 1s)
Bolometer<br />
Ein Bolometer ist ein Strahlungssensor, der die abgestrahlte Energie- bzw. Leistungsdichte von meist schwachen<br />
Licht-, Infrarot-, Ultraviolett-Quellen oder Mikrowellen detektieren kann, indem er die durch Absorption stattfindende<br />
Erwärmung registriert. Die Wärmewirkung verändert den ohmschen Widerstand des Sensors, der wiederum mit einer<br />
anliegenden Spannung und einem Strommessgerät angezeigt wird und damit Rückschlüsse auf die Leistungsdichte der<br />
gemessenen Strahlung erlaubt.<br />
Das wesentliche Kennzeichen gegenüber anderen Strahlungsdetektoren (z. B. Fotozellen, Fotodioden) ist die<br />
breitbandige Empfangscharakteristik sowie die Möglichkeit der Detektion anders nur schwer oder nicht nachweisbarer<br />
Strahlung z. B. Fernes Infrarot (FIR) oder mm-Wellen.<br />
Je nach der Wellenlänge der zu untersuchenden Quelle sowie der Reaktionszeit und Empfindlichkeit werden<br />
unterschiedliche Sensoren benutzt:<br />
* ein dünnes, frei aufgehängtes, absorbierendes Metallband (z. B. geschwärzte Platin- oder Goldfolien)<br />
* ein frei aufgehängter kleiner Thermistor<br />
* eine Dünnschichtstruktur (Dünnschichtbolometer) für kurze Reaktionszeiten<br />
* ein supraleitfähiger Sensor (für sehr hohe Empfindlichkeit)<br />
Flächige Arrays werden auch als Bildsensor für das mittlere und ferne Infrarot, u.a. in Thermografie-Kameras<br />
eingesetzt.<br />
Thermosäule<br />
Die Thermosäule ist ein Messgerät für elektromagnetische<br />
Strahlung in einem weiten Wellenlängenbereich<br />
(Millimeterwellen bis sichtbares Licht), das auf der<br />
Absorption der Strahlung und der Messung des<br />
entstehenden Wärmestromes entlang eines Wärmeleiters<br />
beruht. (Wikipedia)<br />
Grundbestandteil einer Thermosäule ist ein Thermoelement,<br />
dessen eine Verbindungsstelle geschwärzt und bestrahlt, die<br />
andere vor der Bestrahlung geschützt wird. Meist werden<br />
mehrere solcher Elemente hintereinandergeschaltet, so dass<br />
die bestrahlten Stellen eine Fläche bilden. In diesem Fall<br />
bilden die Thermoelemente selbst den Wärmeleiter.<br />
Man kann die Empfindlichkeit der Anordnung durch eine Strahlenkonzentration mit Hilfe von Linsen oder Hohlspiegeln<br />
oder durch Abkühlen auf tiefe Temperaturen steigern. Der Einschluss in ein Vakuum vermindert äußere Störungen durch<br />
Wärmeübergang an Luft oder Konvektion.Besonders empfindliche Geräte sind aus sehr dünnen Thermoelementdrähten<br />
gefertigt oder sie bestehen aus Dünnschicht-Strukturen.<br />
Zur Messung großer Leistungen werden die Thermoelemente an einem separaten Wärmeleiter (Scheibe, Kegel)<br />
angebracht, der eine Absorptionsschicht trägt und dessen kalte Seite (meist der ringförmige Rand) gegebenenfalls mit<br />
Wasser gekühlt wird.<br />
Vorteile der berührungslosen <strong>Temperaturmessung</strong><br />
* sehr schnelle Messung (< 1 s bis zu 10 µs je nach Gerät)<br />
* sehr lange, durchgängige Messbereiche möglich (z. B. 350 ... 3500 °C)<br />
* kein Verschleiß<br />
* keine Temperatur-Beeinflussung des Messobjekts oder Fehler durch mangelhaften Wärmekontakt<br />
* keine mechanische Beschädigung von empfindlichen Objekten wie Folien oder Papier<br />
* kein Problem mit bewegten Messobjekten<br />
* Möglichkeit der Messung auch bei hohen Spannungen, elektromagnetischen Feldern oder aggressiven Materialien<br />
Nachteile der berührungslosen <strong>Temperaturmessung</strong><br />
* Emissiongrad muss für Material, Wellenlänge und Temperatur bekannt sein.<br />
* Insbesondere bei Metallen erschweren starke Emissionsgrad-Variationen eine präzise Messung<br />
(z.B. Kupfer (poliert, 327 °C) : ε =0,012, Kupfer (stark oxidiert, 25°C): ε =0,78, Kupfer (stark oxidiert, 527°C): ε =0,91 ).
8) Besondere Temperaturmessverfahren<br />
Segerkegel<br />
Bestehen aus keramischen Massen verschiedenster Zusammensetzung. (2.5 cm bis 6 cm hoch). Beim<br />
Erhitzen erweichen sie innerhalb von eines von der Aufheizgeschwindigkeit abhängigem<br />
Tempereaturintervalls. Dann neigt sich ihre Spitze der Unterlage zu und berührt sie allmählich<br />
(Segerkegelfallpunkt). Segerkegel verwendet man in der Keramik-Erzeugung, weil sie sich ähnlich verhalten<br />
wie die keramischen Objekte selbst.<br />
Quarzthermometer<br />
Hier nützt man die Temperaturabhängigkeit der Resonanzfrequenz f<br />
res der Dickenschwingung eines Quarz-<br />
Kristallplättchens aus. Bei geeigneten Schnittwinkeln des Plättchens kann die Temperaturempfindlichkeit<br />
in weiteen Bereichen konstant sein. 1kHz/K bei 28MHz. Messbereich von -80°C bis 250°C, Genauigkeiten<br />
von tausendstel Kelvin sind erreichbar. Bevorzugtes Einsatzgebiet: für sehr kleine Temperaturunterschiede,<br />
wie kalorimetrische Reaktionen, ..<br />
Rauschthermometer<br />
Wärmebewegung der Leitungselektronen in einem elektrischen Leiter<br />
In einem elektrischen Leiter erzeugt die Wärmebewegung der Leitungselektronen (am Widerstand R bei der<br />
Temperatur T) nach Nyquist im Frequenzbereich von f bis (f + ∆f) das mittlere Rauschspannungsquadrat bzw.<br />
den Effektivwert U :<br />
⎯<br />
u 2 = 4 ⋅k<br />
⋅T⋅R⋅∆f<br />
bzw.: U eff = 4 ⋅k<br />
⋅T⋅R⋅∆f<br />
für k*T >> h*f<br />
Durch Messen des Rauschspannungsquadrats kann man mit einem Rauschthermometer die Temperatur<br />
bestimmen. Man kalibriert dieses Thermometer durch Messen von U und R bei einer Bezugstemperatur, z.B.<br />
beim Wassertripelpunkt ( +0.01°C) . Da die Rauschspannung eine Fluktuationsgröße ist, ergibt sich eine<br />
Poisson- Verteilung für die einzelnen Rauschspannungs- Werte in der Messzeit τ.<br />
Fehler entstehen durch das Rauschen anderer Bauteile des Thermometers, z.B. des Verstärkers und der<br />
Zuleitungen. Allerdings lässt sich für ∆f = 10 kHz und τ = 100 s im Idealfall eine relative Messabweichung von<br />
∆T/T = ±0,1 % erreichen. Der Me ssbereich reicht von 2K (!) bis ca. 1200K.<br />
Nachteilig ist der hohe Geräteaufwand und die erforderliche Abschirmung und Ausfilterung von Störsignalen.<br />
Ein besonderes Anwendungsgebiet ist die Kernreaktortechnik, da die Bestrahlung nur einen vernachlässigbar<br />
kleinen Einfluss auf den Widerstandswert hat. Rauschthermometer werden z.B. zur Nachkalibrierung von<br />
Thermoelementen verwendet, die in Kernreaktoren eingebaut sind.<br />
.<br />
Ultraschallthermometer<br />
In den meisten Stoffen ist die Schallgeschwindigkeit c temperaturabhängig. In Gasen steigt c mit der<br />
Wurzel aus T, bei Festkörpern nimmt sie dagegen ab. Gemessen wird die Laufzeit eines Ultraschall-<br />
Impulses. Relativ geringe Genauigkeit und hoher Aufwand.<br />
Lumineszenzthermometer<br />
Lumineszierende Stoffe aus YAG:Cr oder Gaussian werden mit kurzen Lichtimpulsen angeregt. Die<br />
Abklingdauer der Leuchterscheinung ist prop. zur Temperatur.<br />
Ein anderes Verfahren nutzt die Frequenzverschiebung der charakteristischen Emission von<br />
Lumineszenzstoffen.<br />
Weiters in Verwendung sind (allerdings nicht auf elektronischer Basis) :<br />
Flüssigkristall - Thermometer, Thermofarben, Gasthermometer,...