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Abnahmen
Landläufig als Abnahme bezeichnet wird die Beurteilung und Bescheinigung
der sicheren Benutzbarkeit neuer oder wesentlich geänderter
Feuerungsanlagen. Entsprechende Regelungen sind Ländersache und finden
sich in den Bauordnungen.
Die Niedersächsische Bauordnung macht im § 40 Absatz 8 folgende
Aussage:
Feuerungsanlagen dürfen, auch wenn sie geändert worden sind, erst in
Betrieb genommen werden, wenn die Bezirksschornsteinfegermeisterin
oder der Bezirksschornsteinfegermeister die Tauglichkeit der
Abgasanlagen und die sichere Benutzbarkeit der Feuerungsanlagen
bescheinigt hat.
Es ist also ein Vergleich zwischen dem Soll- und dem Ist-Zustand
durchzuführen. Welches der Soll-Zustand ist, bestimmt nicht nur die
Bauordnung, sondern auch die dazu erlassene Feuerungsverordnung, sowie
Normen und zahlreiche Regeln der Technik.
Der bevollmächtigte Bezirksschornsteinfeger
(Bezirksschornsteinfegermeister) darf diese Tätigkeit nur in dem Kehrbezirk
ausführen, für den er bestellt ist. Ausnahmen hierzu bestehen im Rahmen
einer Vertretung.
Es geht also darum festzustellen ob eine Feuerungsanlage unter den
vorgefundenen Rahmenbedingungen betriebs- und brandsicher ist. „Das ist ja
von einem Fachbetrieb erstellt!“ Das ist zwar gut, aber längst kein Garant für
eine korrekt erstellte Anlage, denn das Erstellen oder die Änderung einer
Feuerungsanlage ist eine Gewerke übergreifende Tätigkeit. Und genau hier

durch bedingt, finden sich vor Ort eine ganze Reihe von erheblichen
Ausführungsfehlern.
Zum Beispiel führt der Maler das brennbare Wärmedämmverbundsystem
vielleicht direkt an das Rauchrohr des Kachelofens; der Tischler errichtet den
Einbauschrank in zu geringem Abstand zum Ofen; das Küchenstudio plant
eine Dunstabzugshaube mit Abluft ins Freie, aber ohne Berücksichtigung des
Ofens; der Innenausbau im Obergeschoss erfolgt am Schornstein, als wäre
es keiner; der Dachdecker deckt einen von zwei Schornsteinen mit einem
Zinkblech ab – den falschen! Und so weiter….
Die Beurteilung dessen, ist wohl die komplexeste Aufgabe des
Schornsteinfegermeisters. Beginnend von der Verbrennungsluftversorgung,
über die Eignung der Feuerstätte, dem Einhalten von Anforderungen gemäß
dem Baurecht (Brandschutz) und gemäß der 1. Bundes-
Immissionsschutzverordnung (Umweltschutz) bis hin zur Ausführung des
Schornsteines und seiner geeigneten Bemessung.
Berücksichtigen Sie bitte, dass Ihr Schornsteinfeger den Aufbau der
Feuerungsanlage nachvollziehen kann. Dies ist nachträglich oft nur schwer
möglich, z.B. in Decken- und Wanddurchführungen nach deren Verkleidung
und in Hohlräumen. Es macht also Sinn die Arbeitsschritte nachvollziehbar zu
dokumentieren, z.B. mit Fotos. Es ist jedoch in vielen Fällen besser den
Bezirksschornsteinfegermeister (bevollmächtigter Bezirksschornsteinfeger) in
entscheidenden Bauphasen diese selbst einsehen zu lassen. Wann dies
sinnvoll ist und welche zusätzlichen Kosten dabei entstehen teile ich Ihnen
gerne auf Anfrage (für meinen Zuständigkeitsbereich) mit.
Gerade aber nicht nur beim Neubau, macht
das Einbeziehen des Schornsteinfegers
schon während der Bauphase Sinn.

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