Politik - Berliner Ärzteblatt
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Nach Berechnung des Robert-<br />
Koch-Institutes nehmen die<br />
Krebsneuerkrankungen immer<br />
noch zu: Die zuletzt ermittelte<br />
Zahl für das Jahr 2004 lag um rund<br />
11 000 höher als der Vergleichswert<br />
2002. Der Präsident der<br />
Deutschen Krebsgesellschaft, Michael<br />
Bamberg, erwartet denn<br />
auch weiter steigende Zahlen.<br />
„Obwohl die Überlebenschancen<br />
für viele Tumorarten sich in den<br />
letzten Jahren erheblich verbessert<br />
haben, werden schon aufgrund<br />
der sich verändernden Altersstruktur<br />
der Bevölkerung die<br />
Krebserkrankungen weiter zunehmen.“<br />
Tatsache ist, dass die Hälfte aller<br />
Krebs-Patienten heutzutage<br />
geheilt werden kann. Die andere<br />
Hälfte der Betroffenen lebt oft<br />
viele Jahre mit der Krankheit.<br />
„Um Krebs-Patienten optimal zu<br />
versorgen, sind eine fachübergreifende<br />
ärztliche Kooperation<br />
sowie eine enge Verzahnung der<br />
ambulanten und stationären Betreuung<br />
notwendig“, forderte die<br />
Präsidentin der Deutschen Krebshilfe,<br />
Frau Professor Dr. Dagmar<br />
Schipanski. „In diese Prozesse ein-<br />
gebunden werden muss die ver-<br />
stärkte Anwendung von Stan-<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> (Rotes Blatt) 0 /2008/121/41<br />
dards, das heißt von sogenannten<br />
onkologischen Leitlinien. Krebs-<br />
Patienten müssen sich darauf verlassen<br />
können, dass sie auf dem<br />
aktuellen Stand des Wissens die<br />
beste verfügbare Diagnostik, Therapie<br />
und Nachsorge erhalten.“<br />
Leitlinienbeauftragter<br />
Neuer Leitlinienbeauftragte der<br />
Deutschen Gesellschaft für In-<br />
nere Medizin (DGIM) ist Prof.<br />
Dr. med. Joachim Mössner, Leipzig.<br />
Das neugeschaffene Amt be-<br />
setzt die DGIM zum ersten Mal.<br />
Der Internist und Gastroenterologe<br />
sitzt auch der in diesem Zu-<br />
sammenhang neugegründeten<br />
Kommission „Diagnostik – Thera-<br />
pie“ der Fachgesellschaft vor. Die<br />
DGIM strebt eine enge Zusammenarbeit<br />
mit den Schwerpunkten<br />
der Inneren Medizin an.<br />
Der Leitlinienbeauftragte ist zukünftig<br />
Ansprechpartner in allen<br />
Fragen zu neu entstehenden<br />
und bereits bestehenden<br />
Leitlinien. Er vertritt die DGIM<br />
auch in der Leitlinienkommission<br />
der Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlicher<br />
Medizinischer Fachgesellschaften<br />
(AWMF). Darüber<br />
hinaus strukturiert und beant-<br />
Bild: KKH<br />
Überlebenschancen für viele Tumorarten haben sich erheblich verbessert<br />
wortet der Leitlinienbeauftragte<br />
entsprechende Anfragen seitens<br />
des Institutes für Qualität und<br />
Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen<br />
(IQWIG).<br />
Bild: DEGIM<br />
Leitlinienbeauftragter Mössner<br />
Um diese Aufgaben umfassend<br />
bearbeiten zu können, hat die<br />
DGIM die Kommission „Diagnostik<br />
– Therapie“ geschaffen. Als<br />
deren Vorsitzender entscheidet<br />
Mössner gemeinsam mit dem<br />
Vorstand der DGIM, ob diese zu<br />
bestimmten Leitlinien Stellung<br />
nimmt oder daran mitarbeitet.<br />
Mössner leitet seit 199 die Medizinische<br />
Klinik und Poliklinik II<br />
mit den Fachbereichen Gastroenterologie,<br />
Hepatologie, Infektionskrankheiten,<br />
Gerontologie<br />
und Rheumatologie am Department<br />
für Innere Medizin des Uni-<br />
versitätsklinikums Leipzig. Sei-<br />
ne klinischen Forschungsschwerpunkte<br />
liegen unter anderem im<br />
Bereich Pathogenese der akuten<br />
und chronischen Pankreatitis,<br />
Gallenwegskarzinom und operative<br />
Endoskopie. Der gebürtige<br />
Würzburger ist Mitglied in verschiedenen<br />
medizinischen Fachgesellschaften<br />
und seit 1999 gewähltes<br />
Mitglied der Deutschen<br />
Akademie der Naturforscher.<br />
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Namen & Nachrichten