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Einführung in das induktive Erwärmen Dr. Christian Krause - eldec

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<strong>E<strong>in</strong>führung</strong> <strong>in</strong> <strong>das</strong> <strong>in</strong>duktive<br />

<strong>Erwärmen</strong><br />

Sauber, schnell,<br />

reproduzierbar und effizient?<br />

<strong>Dr</strong>.-Ing. <strong>Christian</strong> <strong>Krause</strong>


Grundlagen der<br />

elektromagnetischen Induktion<br />

<strong>Dr</strong>.-Ing. <strong>Christian</strong> <strong>Krause</strong>


Elektromagnetische Induktion<br />

Faraday's Induktionsgesetz ist die Basis des<br />

Elektromagnetismus. Es f<strong>in</strong>det Anwendung <strong>in</strong><br />

Transformatoren, Induktoren und <strong>in</strong> verschiedensten<br />

Arten elektrischer Generatoren.<br />

.. <strong>das</strong> Entstehen e<strong>in</strong>es elektrischen Potentials<br />

(elektrischer Spannung) entlang e<strong>in</strong>er Leiterschleife<br />

durch die zeitliche Änderung des magnetischen<br />

Flusses.<br />

ist die <strong>in</strong>duzierte Spannung <strong>in</strong> Volt<br />

ist der magnetische Fluss <strong>in</strong> Weber<br />

<strong>Dr</strong>.-Ing. <strong>Christian</strong> <strong>Krause</strong><br />

Michael Faraday (* 22.<br />

September 1791 <strong>in</strong><br />

New<strong>in</strong>gton Butts bei<br />

London; † 25. August 1867<br />

bei Hampton Court)<br />

Voraussetzung: elektrische Leitfähigkeit ! frei bewegliche Ladungsträger


Elektromagnetische Induktion<br />

Nach e<strong>in</strong>em öffentlichen Vortrag zu se<strong>in</strong>er Arbeit wurde Faraday gefragt:<br />

"What use is your work?"<br />

Faraday antwortet: "Of what use is a new-born baby?"<br />

Galvanometer<br />

(G)<br />

Faraday's Experiment:<br />

Die Batterie erzeugt e<strong>in</strong>en elektr. Strom <strong>in</strong> Spule (A), wodurch e<strong>in</strong><br />

magnetisches Feld entsteht.<br />

Wenn die Spulen nicht bewegt werden wird ke<strong>in</strong> Strom <strong>in</strong>duziert.<br />

Bei Relativbewegung der beiden Spulen A und B ändert sich der<br />

magnetische Fluss <strong>in</strong> B, wodurch e<strong>in</strong> Strom <strong>in</strong>duziert wird, der mit<br />

dem Galvanometer (G) gemessen werden kann.<br />

<strong>Dr</strong>.-Ing. <strong>Christian</strong> <strong>Krause</strong><br />

A<br />

Spule (kle<strong>in</strong>)<br />

B<br />

Spule (groß)<br />

Batterie<br />

(Elektrolyt)


Zeitlich veränderliche Magnetfelder<br />

Induktionsgesetz für feststehenden Leiter im magnetischen Wechselfeld<br />

Durchdr<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong> zeitlich veränderliches Magnetfeld e<strong>in</strong>e Leiterschleife, so wird zwischen deren<br />

offenen Enden e<strong>in</strong>e Spannung <strong>in</strong>duziert – die Induktionsspannung.<br />

Für diese gilt:<br />

Für e<strong>in</strong>e gleichmäßig gewickelte Spule mit N identischen Schleifen gilt:<br />

U <strong>in</strong>d<br />

H<br />

N Anzahl der W<strong>in</strong>dungen<br />

Φ B magnetischer Fluß durch e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>w<strong>in</strong>digen Leiter<br />

dΦ<br />

dH<br />

= −w<br />

= −w<br />

⋅ µ ⋅ A⋅<br />

2<br />

2 0<br />

dt<br />

dt<br />

Für die magnetische Feldstärke H <strong>in</strong> der langen<br />

(Induktions)spule gilt dabei<br />

w1<br />

= I ⋅<br />

l<br />

<strong>Dr</strong>.-Ing. <strong>Christian</strong> <strong>Krause</strong><br />

w2<br />

w1


Zeitlich veränderliche Magnetfelder<br />

Strom durch <strong>in</strong>duzierte Spannung<br />

Werden die Enden der Leiterschleife w 2 mite<strong>in</strong>ander verbunden,<br />

treibt die <strong>in</strong>duzierte Spannung e<strong>in</strong>en hohen Strom I K durch den<br />

entstandenen Leiterr<strong>in</strong>g. Dieser Strom erzeugt se<strong>in</strong>erseits e<strong>in</strong><br />

magnetisches Feld, welches nach der Lenz‘schen Regel se<strong>in</strong>er<br />

Ursache entgegengerichtet ist.<br />

Damit hat der entstehende Strom umgekehrte Polarität zum<br />

Strom <strong>in</strong> der felderzeugenden Induktionsspule w 1 .<br />

Hat die Leiterschleife w 2 e<strong>in</strong>en endlichen elektrischen Widerstand<br />

R K , so gilt für die umgesetzte Wirkleistung:<br />

P ⋅<br />

K<br />

= I K<br />

2<br />

R<br />

Leistung Wiederstand<br />

K<br />

<strong>Dr</strong>.-Ing. <strong>Christian</strong> <strong>Krause</strong><br />

w2<br />

w1


Zeitlich veränderliche Magnetfelder<br />

Strom durch <strong>in</strong>duzierte Spannung<br />

Ersetzt man den Leiterr<strong>in</strong>g durch e<strong>in</strong>en massiven Metallzyl<strong>in</strong>der,<br />

so fließt <strong>in</strong> ihm wie <strong>in</strong> dem kurzgeschlossenen Leiterr<strong>in</strong>g zuvor<br />

e<strong>in</strong> Strom IK. Dieser Strom fließt immer <strong>in</strong> geschlossenen<br />

Bahnen (Wirbeln) und wird Wirbelstrom genannt.<br />

Nach dem Joule´schen Gesetz führt dieser Wirbelstrom zu e<strong>in</strong>er<br />

Erwärmung des Bauteiles mit dem effektiven Widerstand R bei<br />

e<strong>in</strong>er Heizzeit t H<br />

Q ⋅ R ⋅t<br />

= I K<br />

2<br />

P ⋅<br />

K<br />

= I K<br />

2<br />

H<br />

R<br />

K<br />

Leistung mal Zeit = Energie<br />

<strong>Dr</strong>.-Ing. <strong>Christian</strong> <strong>Krause</strong><br />

Metallzyl<strong>in</strong>der


Sk<strong>in</strong> Effekt<br />

Wirbelsrtröme haben die Tendenz sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Schicht<br />

an der Oberfläche zu konzentrieren. Die Dicke dieser<br />

Schicht ist die “Sk<strong>in</strong>tiefe” oder “E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gtiefe”.<br />

Abhängig von Leitfähigkeit, Permeabilität und<br />

Frequenz des zeitharmonischen Feldes. Erhöhung von<br />

den Parametern führen zu ger<strong>in</strong>gerer Sk<strong>in</strong>tiefe.<br />

Vergleich mit Zentrifugalkraft<br />

<strong>Dr</strong>.-Ing. <strong>Christian</strong> <strong>Krause</strong>


Stromdichte<br />

Exponentieller Verlauf der Stromdichte als Funktion des Abstandes von<br />

der Oberfläche.<br />

etwa 86 % der Gesamtenergie<br />

<strong>Dr</strong>.-Ing. <strong>Christian</strong> <strong>Krause</strong><br />

ω – Kreisfrequenz<br />

σ – elektrische Leitfähigkeit des Materials<br />

f – Frequenz<br />

µ – Permeabilität<br />

µ0 – Permeabilitätskonstante des Vakuums<br />

µr – relative Permeabilitätszahl des Materials<br />

– spez. elektr. Widerstand<br />

ρ<br />

δ = 503<br />

ρ<br />

µ f<br />

r ⋅<br />

[ mm]


Parameter<br />

Curie Temperature (Fe) 768 – 769 °C<br />

<strong>Dr</strong>.-Ing. <strong>Christian</strong> <strong>Krause</strong><br />

Curie-<br />

Metall Temperatur [K]<br />

Kobalt 1400<br />

Eisen 1043<br />

Nickel 631<br />

Gadol<strong>in</strong>ium 293<br />

δ = 503<br />

µ ~ 1 δ<br />

ρ<br />

µ<br />

r ⋅<br />

f<br />

[ mm]


Frequenze<strong>in</strong>fluss<br />

MF (Mittelfrequenz), HF (Hochfrequenz), SDF<br />

(Zweifrequenz)<br />

<strong>Dr</strong>.-Ing. <strong>Christian</strong> <strong>Krause</strong>


E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gtiefe<br />

<strong>Dr</strong>.-Ing. <strong>Christian</strong> <strong>Krause</strong>


Induktives <strong>Erwärmen</strong> mit e<strong>in</strong>er Frequenz<br />

HF MF<br />

<strong>Dr</strong>.-Ing. <strong>Christian</strong> <strong>Krause</strong><br />

Aufglühen e<strong>in</strong>es ungekühlten<br />

Induktors bei Anwendung e<strong>in</strong>es HF-<br />

Stromes<br />

Quelle: Benkowsky


Induktives erwärmen mit zwei simultanen<br />

Frequenzen<br />

SDF ® -Wirkung<br />

30 % HF + 70 % MF<br />

Beim gleichzeitigen E<strong>in</strong>satz von Hoch- und Mittelfrequenz kann je nach dem e<strong>in</strong>zustellenden Verhältnis der<br />

Anteile MF zu HF e<strong>in</strong>e gleichmäßige Erwärmung von Zahngrund und Zahnkopf erreicht werden.<br />

Voraussetzung ist hierbei e<strong>in</strong>e hohe Leistungsdichte, um e<strong>in</strong>en Wärmestau zu erreichen und e<strong>in</strong><br />

Wegfließen der Wärme <strong>in</strong> die h<strong>in</strong>teren Zahnbereiche zu vermeiden.<br />

<strong>Dr</strong>.-Ing. <strong>Christian</strong> <strong>Krause</strong>


Schnell, reproduzierbar<br />

und effizient ?<br />

<strong>Dr</strong>.-Ing. <strong>Christian</strong> <strong>Krause</strong>


Übertragbare Leistungsdichten <strong>in</strong> W/cm2<br />

Konvektion 0,5<br />

Strahlung 8<br />

Wärmeleitung 20<br />

Infrarot-Punktstrahler 2 x 10 2<br />

Flamme 10 3<br />

Induktionserwärmung 10 4<br />

Laser (CO 2 ) 10 8<br />

Elektronenstrahl 10 10<br />

<strong>Dr</strong>.-Ing. <strong>Christian</strong> <strong>Krause</strong>


Energie- und Leistungsbedarf (schnell?)<br />

Q<br />

= m ⋅ c<br />

Beispiel:<br />

Volumen: pi x radius² x höhe = pi x (30 mm)² x 90 mm = 254469 mm³ = 0,25 dm³<br />

Masse: Dichte x Volumen = 2,7 kg/dm³ x 0,25 dm³ = 0,68 Kg<br />

Q = 0,68 Kg x 0,897 kJ / (kg x K) x 480 K = 295 kJ (kWs)<br />

P ideal = 295 kJ / 10 s = 29,5 KW<br />

⋅<br />

η = 0,5…0,9 , η = 0,4<br />

ϑ<br />

∆<br />

P ideal =<br />

Zyl<strong>in</strong>der: Erwärmung auf 500 °C <strong>in</strong> 10 sec.<br />

Leistung ?<br />

Material: Alum<strong>in</strong>ium<br />

specific heat capacity: c= 0,897 kJ / (kg x K)<br />

Al !<br />

P real = 29,5 kW / 0,4 = 73,75 KW<br />

Q<br />

t<br />

<strong>Dr</strong>.-Ing. <strong>Christian</strong> <strong>Krause</strong><br />

P =<br />

real<br />

100 kW MF<br />

P<br />

η<br />

ideal<br />

90 mm<br />

Durchmesser 60 mm


Wirkungsgrad<br />

a) Innenfeld<strong>in</strong>duktor η = 0,5…0,9<br />

b) Außenfeld<strong>in</strong>duktor η = 0,3…0,5<br />

c) Flächen<strong>in</strong>duktor η = 0,3…0,6<br />

d) e<strong>in</strong>seit. Flächen<strong>in</strong>duktor η = 0,15…0,3<br />

e) doppelseitiger Flächen<strong>in</strong>duktor η = 0,4…0,8<br />

<strong>Dr</strong>.-Ing. <strong>Christian</strong> <strong>Krause</strong><br />

Quelle: Benkowsky


Wirkungsgrad<br />

<strong>Dr</strong>.-Ing. <strong>Christian</strong> <strong>Krause</strong><br />

B ferritisch<br />

perlitisch<br />

∆ H C<br />

Magnetisierungskurven<br />

ferromagnetischer Werkstoffe<br />

H<br />

∆ B S


Feldbee<strong>in</strong>flussung<br />

Bee<strong>in</strong>flussung durch Feldkonzentratoren<br />

<strong>Dr</strong>.-Ing. <strong>Christian</strong> <strong>Krause</strong>


Koppelabstand<br />

Induktorwirkungsgrad für e<strong>in</strong>e Anordnung über e<strong>in</strong>em ebenen Werkstück<br />

<strong>Dr</strong>.-Ing. <strong>Christian</strong> <strong>Krause</strong><br />

Quelle: Benkowsky


Reproduzierbarkeit<br />

Strom als Maß für die Reproduzierbarkeit<br />

Messgenauigkeit Energiewert ± 1%<br />

Summierter Stromwerte für e<strong>in</strong>zele Heizzyklen (MF Generator)<br />

Vorstellung: <strong>eldec</strong> Produkte für <strong>das</strong> <strong>in</strong>duktive Löten und<br />

<strong>Erwärmen</strong>: Energiequellen<br />

<strong>Dr</strong>.-Ing. <strong>Christian</strong> <strong>Krause</strong><br />

H<br />

w2<br />

=<br />

W =<br />

I<br />

w<br />

⋅<br />

l<br />

w1<br />

1<br />

1<br />

LI<br />

2<br />

2


Sauber ?<br />

<strong>Dr</strong>.-Ing. <strong>Christian</strong> <strong>Krause</strong>


Sauberes Arbeiten<br />

Vorteile beim Arbeiten mit Induktion<br />

Sauberkeit bezogen auf <strong>das</strong> Ergebnis am Werkstück<br />

ger<strong>in</strong>ge Wärmee<strong>in</strong>flußzone am Bauteil (durch hohen Wirkungsgrad und<br />

hohe Leistungsdichte)<br />

ger<strong>in</strong>ge Bee<strong>in</strong>flussung der Peripherie<br />

hohe Automatisierbarkeit und Prozess<strong>in</strong>tegration<br />

exakte Temperaturführung durch regelbare Leistungsanpassung<br />

Sauberkeit bezogen auf den Arbeitsplatz<br />

ke<strong>in</strong>e offene Flamme am Arbeitsplatz<br />

ke<strong>in</strong>e Schadstoffemission am Arbeitsplatz<br />

berührungslose Erwärmung<br />

<strong>Dr</strong>.-Ing. <strong>Christian</strong> <strong>Krause</strong>


<strong>E<strong>in</strong>führung</strong> <strong>in</strong> <strong>das</strong> <strong>in</strong>duktive<br />

<strong>Erwärmen</strong><br />

Sauber, schnell,<br />

reproduzierbar und effizient?<br />

<strong>Dr</strong>.-Ing. <strong>Christian</strong> <strong>Krause</strong>

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