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FREITAG - Bach-Archiv Leipzig

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montag, 17. Juni / 20.00 h<br />

thomasKirChe / n o 41<br />

J. s. bach: Jesu, der du meine seele, bWV 78 · l. van beethoven: Christus<br />

am Ölberge, op. 85 · f. schubert: stabat mater, D 383 (Jesus Christus schwebet<br />

am Kreuze!)<br />

solisten, monteverdi-Chor hamburg, mitteldeutsches Kammerorchester,<br />

leitung: Gothart stier<br />

Christi gefangennahme und Kreuzigung / arrest and<br />

CruCifixion of Christ<br />

»Das starke orchester ist wie ein übervolles herz, ein puls übermenschlicher<br />

Gewalt; ich war ergriffen. [...] Wohlbekannte töne erscheinen als<br />

nie gehört, man wird hingerissen.« mit begeisterung berichtete Carl<br />

friedrich Zelter in einem brief an Goethe im Jahr 1831 von einer aufführung<br />

von beethovens einzigem oratorium. Zu diesem Zeitpunkt war<br />

das Werk bereits fast 30 Jahre alt: innerhalb von nur 14 tagen hatte es<br />

beethoven im frühjahr 1803 zu papier und zur uraufführung gebracht.<br />

Das libretto schildert mehrere szenen aus der passionsgeschichte<br />

zwischen Jesu Verlassenheit im Garten Gethsemane und seiner Gefangennahme.<br />

musikalisch malt beethoven eindrucksvolle stimmungsbilder<br />

und dramatische szenen ganz im stil der opernkompositionen<br />

seiner Zeit von düsterer Grabesstimmung über technisch anspruchsvolle<br />

Koloraturarien bis hin zu jubelnden engelschören. Die nähe zur<br />

oper ist nicht verwunderlich: das Werk wurde am 5. april 1803 anlässlich<br />

beethovens ernennung zum hauskapellmeister des theaters an<br />

der Wien uraufgeführt – da während der vierzigtägigen fastenzeit vor<br />

ostern keine opern gespielt werden durfte, wählte beethoven kurzerhand<br />

ein geistliches sujet und hat uns so dieses heute selten gespielte<br />

unikat in seinem Œuvre hinterlassen.<br />

»The strong orchestra is like an overflowing heart, a pulse of superhuman<br />

force; I was transfixed. [...] Familiar tones sound as if never<br />

previously heard, one is spellbound.« This is how an enthusiastic Carl<br />

Friedrich Zelter reported on a performance of Beethoven’s only oratorio<br />

in a letter to Goethe in 1831. At that time, the work was already nearly<br />

30 years old: Beethoven had written and premiered the work within<br />

just 14 days in the spring of 1803. The libretto depicts several scenes<br />

from the Passion story, from Jesus’ forlornness in the Garden of<br />

Gethsemane to his arrest. Through the music, Beethoven paints<br />

compelling images and dramatic scenes very much in the style of the<br />

operas of his period and ranging from gloomy, sepulchral moods and<br />

technically demanding coloratura right through to jubilatory angel<br />

choruses. This closeness to opera is not to be wondered at: the work<br />

was premiered on April 5, 1803, on the occasion of Beethoven’s<br />

appointment to the post of musical director of Theater an der Wien –<br />

as no operas could be performed during the forty­day Lent period<br />

before Easter, Beethoven simply chose a religious subject, leaving us<br />

with this now rarely performed, one­off piece as part of his oeuvre.<br />

Vita Christi / Vita Christi<br />

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