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Methoden - Kapitel 3.4.<br />

Carry-over<br />

Als Carry-over wird das Verschleppen von PCR-Produkten vorhergehender Amplifikationen<br />

in die Gefäße der aktuellen PCR bezeichnet, wo sie bevorzugt amplifiziertwerden<br />

(Kwok 1990). Um solches zu verhindern, wurde eine strikte Trennung von<br />

Prä- und Post-PCR-Laboren eingeführt. Außerdem gilt die Einbahnstraßenregelung,<br />

d.h. die Bearbeiter dürfen die Laboratorien mit derselben Kleidung nur von Prä- in<br />

Richtung Post-PCR-Bereich betreten.<br />

3.4.2. DNA-Extraktion<br />

Im Laufe dieser Arbeit wurden die Extraktionsverfahren mehrfach überarbeitet und<br />

weiter optimiert. Grundsätzlich kamen zwei verschiedenen Vorgehen zum Einsatz:<br />

zum einen die Verwendung des Biorobot EZ1® der Firma Qiagen, zum anderen eine<br />

manuelle Extraktion mit Hilfe der MinElute® Säulchen (ebenfalls Fa. Qiagen). Beide<br />

Vorgehen haben Vor- und Nachteile, die sich gemeinsam jedoch gut ergänzen können.<br />

So stellt der Biorobot eine gleich bleibende Probenbehandlung sicher und liefert<br />

hochreine DNA-Extrakte, es kommt jedoch zu einem gewissen Grad zu einem DNA-<br />

Verlust, d.h. nur eine bestimmte Menge an DNA kann aus der Probe gewonnen werden.<br />

Bei dem manuellen Extraktionsverfahren hingegen kann deutlich mehr DNA<br />

pro Probe isoliert werden, wobei die Aufreinigung unter Umständen nicht vollständig<br />

stattfindet und Spuren von Inhibitoren weiterhin im Extrakt vorhanden sind. Je nach<br />

Probenbeschaffenheit kann sich eine der beiden Verfahren als das bessere herausstellen,<br />

wobei aufgrund der höheren DNA-Ausbeute und der geringeren Kosten zunächst<br />

immer das manuelle Protokoll angewendet worden ist. Nur bei offensichtlich stark<br />

inhibierten Extrakten wurde zusätzlich das Biorobot-Protokoll durchgeführt. Im Folgenden<br />

sind die einzelnen Schritte der Protokolle aufgeführt. Dabei sind die Vorbereitung<br />

und die Lyse des Knochenpulvers bei beiden Vorgehensweisen gleich, nur<br />

die Aufreinigungsschritte unterscheiden sich. Die Volumina der Reagenzien sind auf<br />

den Einsatz von 0,25g Knochenpulver optimiert. Entsprechend kann das Protokoll<br />

für mehr oder weniger Knochenpulver angepasst werden.<br />

Vorbereitung<br />

Für beide Protokolle muss der Knochen zunächst pulverisiert werden. Dazu wurde<br />

ein etwa 1 x 2cm großes Stück mit Hilfe eines Handbohrers mit Diamantsägeblatt<br />

herausgesägt, die Oberfläche zum Schutz vor anhaftender Kontamination abgetragen<br />

und anschließend mittels Stahlmörser zerkleinert. Die erhaltenen Fragmente wurden<br />

in einer Kugelschwingmühle bei 24 Schwingungen pro Sekunde für eine Minute zu<br />

einem feinen Pulver zerstoßen. Bei längerer Lagerung wurde das Pulver bei -20°C<br />

tiefgefroren. Die eingesetzte Knochenmenge pro Extrakt betrug in der Regel 0,25g,<br />

die mittels Feinwaage abgewogen wurden.<br />

Lyse<br />

Während im Folgenden das eingesetzte EDTA die Auflösung der Knochenmatrix<br />

durch Bindung der Calcium-Ionen bewirkt, ist die Zugabe von Proteinase K als auch<br />

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