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Einleitung – Kapitel 1.1.<br />

1. Einleitung<br />

1.1. Das Massengrab aus Kassel<br />

Am 01.01.2008 begannen Bauarbeiten für den Erweiterungsbau der Erziehungs- und<br />

Wirtschaftswissenschaften an der Kreuzung Kurt-Wolthers-Straße / An der Ahna auf<br />

dem Gelände der <strong>Universität</strong> Kassel (siehe Abb. 1.1). Am 16.01.2008 stießen die<br />

Bauarbeiter auf die ersten menschlichen Überreste, die Arbeiten wurden umgehend<br />

eingestellt. Bis Ende Januar wurde eine große Zahl weitere Skelette freigelegt, jedoch<br />

gab es keine Beifunde, die die Identität der Bestatteten hätten klären können.<br />

Hinzugezogene Rechtsmediziner aus Gießen und Anthropologen aus Mainz, die jeweils<br />

eine Stichprobe der Individuen untersuchten, identifizierten nur männliche Bestattete,<br />

die überwiegend im adulten Lebensalter verstorben waren. Es ließen sich<br />

darüber hinaus jedoch nur wenige Informationen über die Identität der Individuen<br />

gewinnen. Es waren nur vereinzelte Pathologien zu beobachten, allerdings keine direkten<br />

Hinweise auf die Todesumstände. Die Alters- und Geschlechtsverteilung sowie<br />

das Fehlen von Hinweisen zur Todesursache sowie jeglicher Beifunde führte zu<br />

folgenden Theorien: Der große Anteil junger Männer deutet auf einen militärischen<br />

Hintergrund hin. Das Fehlen von Beifunden könnte bedeuten, dass die Individuen<br />

nackt oder mit nur wenig Bekleidung bestattet worden sind. Die Abwesenheit von<br />

Verletzungsspuren könnte mit einem möglichen Seuchengeschehen erklärt werden<br />

(siehe auch Roßbach und Alt 2008).<br />

Abbildung 1.1: Karte des Auffindeortes des Massengrabes in Kassel<br />

(oranger Kreis). Der schwarze Balken entspricht 100 Metern (Karte von<br />

GoogleMaps, bearbeitet)<br />

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