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Einleitung – Kapitel 1.4.<br />

Tabelle 1.1: Beispiel eines genetischen Fingerabdrucks (hier:<br />

des Autors).<br />

D1S1656 16/19.3 D18S51 11/17<br />

D2S411 10/15 D19S433 13/14<br />

D2S1338 20/25 D21S11 28/29<br />

D3S1358 14/17 D22S1045 14/16<br />

D8S1179 11/14 TH01 6/9<br />

D10S1248 13/13 vWA 16/17<br />

D12S391 18/19 FGA 20/21<br />

D16S539 12/12 SE33 21/21<br />

Um den genetischen Fingerabdruck zu untersuchen, verwendet man das Prinzip der<br />

Polymerasekettenreaktion (PCR), das Standardverfahren für die Vervielfältigung von<br />

spezifischen DNA-Abschnitten (eine Übersicht z.B. Linz und Degenhardt 1990). Für<br />

die Auftrennung der Fragmente macht man sich das Verfahren der Kapillarelektrophorese<br />

zunutze: Die DNA-Moleküle wandern entlang eines elektrischen Feldes und<br />

werden durch ein Polyacrylamid-Gel nach Größe aufgetrennt. Die Detektion geschieht<br />

mittels Fluoreszenz: In der PCR wird ein Primer mit einem Fluoreszenzfarbstoff<br />

verwendet, der durch Anregung durch den Laser Licht einer bestimmten Wellenlänge<br />

emittiert. Die Zeit, die ein Molekül benötigt, um die Länge der Kapillare<br />

zurückzulegen, ist dabei direkt abhängig von der Molekülgröße, welche somit aus<br />

der Zeit errechnet werden kann. In modernen STR-Kits werden bis zu fünf verschiedene<br />

Farbstoffe gleichzeitig verwendet, die jeweils Licht in einem anderen Wellenlängenbereich<br />

emittieren (Abb. 1.20).<br />

Abbildung 1.20: Elektropherogramm einer Multiplex-STR-Analyse (Beispielbild). Insgesamt wurden<br />

sechs STR-Systeme plus Amelogenin untersucht, davon sind die Fragmente je dreier Systeme blau bzw.<br />

gelb (dargestellt in schwarz) markiert und eines Systems grün. Trotz ähnlicher Fragmentlängen sind die<br />

beiden Allele der jeweiligen Systeme durch die Farbmarkierung voneinander eindeutig zu unterscheiden.<br />

x-Achse = Länge in Basenpaaren, y-Achse = relative Fluoreszenzintensität<br />

Für die Anwendung an altem Material (aDNA) eignen sich die meisten kommerziellen<br />

Kits nur bedingt. Da durch Degradierungsprozesse die DNA fragmentiert wird,<br />

können nicht mehr ausreichend lange Fragmente im DNA-Extrakt vorhanden sein<br />

(Hummel 2003). Daher ist in den meisten Fällen eine spezielle Optimierung auf<br />

aDNA-Anwendungen nötig (vgl. Kap. 3.4.4. - 3.4.6.). Die ersten Versuche, mit Hilfe<br />

der Next-Generation-Sequencing-Methoden STRs zu typisieren, waren nur begrenzt<br />

erfolgreich: Während die kurzen Systeme problemlos darstellbar waren, waren die<br />

Geräte nicht in der Lage, einige Allele langer Systeme korrekt darzustellen. Somit<br />

kommt diese neueste Technologie für diese Aufgaben zunächst noch nicht zur Anwendung<br />

(Bornman et al. 2013).<br />

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