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pdf-Datei - Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas

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INFORMATIONEN ZUM DENKMAL<br />

22<br />

RAUM DER ORTE (RAUM 4)<br />

Ein weiteres Anliegen des Orts der Information ist es, <strong>die</strong> Verfolgung<br />

und Vernichtung an den <strong>Juden</strong> unter der Herrschaft der Nationalsozialisten<br />

in der Ausdehnung auf ganz Europa darzustellen.<br />

Im Raum der Orte wird historisches Film- und Fotomaterial zu 220 Orten<br />

der Verfolgung und Vernichtung der <strong>Juden</strong> und anderer Opfergruppen<br />

gezeigt. Diese umfassen Massenerschießungen, Vernichtungs- und<br />

Konzentrationslager, Ghettos und Euthanasiestätten, aber auch Deportationswege<br />

und Todesmärsche. Den sieben größten Vernichtungslagern<br />

und Babij Jar wird besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Über<br />

Audiostationen kommen Zeitzeugen zu Wort. Man hört Berichte und<br />

Erinnerungen, <strong>die</strong> sich auf <strong>die</strong>se acht Orte beziehen. Die Besucher können<br />

in eine Art ungestörten Dialog mit Zeitzeugen treten und gewinnen<br />

so einen Eindruck von den individuellen Erfahrungen der Opfer mit<br />

Gewalt und Tod.<br />

Der nationalsozialistische Völkermord fand an Tausenden von Orten<br />

in ganz Europa statt. <strong>Juden</strong> wurden mit dem Ziel ihrer vollständigen<br />

Auslöschung deportiert, erschossen oder durch Giftgas ermordet. Die<br />

Verfolgungs- und Vernichtungspolitik traf aber auch <strong>die</strong> als Zigeuner<br />

bezeichneten Sinti und Roma, sowjetische Kriegsgefangene, Zivilisten<br />

aus fast allen europäischen Ländern, besonders Polen, Russen und Serben,<br />

weltanschauliche und politische Gegner und Widerstandskämpfer.<br />

In den besetzten Gebieten Osteuropas ließ <strong>die</strong> deutsche Führung Millionen<br />

Menschen bewusst verhungern. Auch Gruppen, <strong>die</strong> dem Menschenbild<br />

der nationalsozialistischen Machthaber nicht entsprachen,<br />

wie Behinderte und Homosexuelle, wurden Opfer des Terrors.<br />

Orte des Mordens waren <strong>die</strong> Gaskammern in den Todeslagern, unzählige<br />

Erschießungsgruben in polnischen, litauischen und lettischen, rumänischen,<br />

weißrussischen und ukrainischen Wäldern sowie hunderte<br />

von abgesperrten Ghettobezirken. In Deportationszügen und mobilen<br />

Gaswagen, bei Pogromen und »Vergeltungsaktionen«, in Konzentrations-<br />

und Zwangsarbeitslagern kamen millionen Menschen gewaltsam<br />

zu Tode.<br />

GEDENKSTÄTTENPORTAL (FOYER 5)<br />

Im Bundestagsbeschluss vom 25. Juni 1999 heißt es, der Ort der Information<br />

soll über <strong>die</strong> zu ehrenden Opfer informieren und auf <strong>die</strong><br />

authentischen Stätten des Gedenkens verweisen. Das interaktive<br />

Gedenkstättenportal und <strong>die</strong> Fotocollagen auf einer Glaswand sowie<br />

am Ausgang geben den Besuchern einen Einblick in <strong>die</strong> Vielfalt der<br />

europäischen Gedenk- und Erinnerungskultur. Das Informationsangebot<br />

nimmt Bezug auf alle Opfer nationalsozialistischer Verfolgung.<br />

Mit Hilfe der Datenbank können Besucher selbständig nach Gedenkstätten,<br />

Denkmälern, Forschungseinrichtungen und Museen in ganz<br />

Europa recherchieren. Als Navigationselemente stehen ihnen eine<br />

interaktive Europakarte, eine Diashow und ein Ortsindex zur Verfügung.<br />

Neben Informationen zur Geschichte des historischen Orts<br />

und der späteren Gedenkstätte erhalten sie vielfältige Hinweise, <strong>die</strong><br />

ihnen für einen zukünftigen Besuch der verschiedenen Einrichtungen<br />

hilfreich sein können.

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