Heft_Schmerz_2009_01.. - Adjutum
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wirbelsäulenerkrankung<br />
Interdisziplinäres <strong>Schmerz</strong>management<br />
Bandscheibenmilieu) Mechanismen möglich.<br />
Vor allem das hintere Längsband ist durch seine reiche Ausstattung<br />
mit <strong>Schmerz</strong>rezeptoren und Mechanorezeptoren<br />
möglicher Auslöser eines dumpfen, schwer lokalisierbaren<br />
<strong>Schmerz</strong>es. <strong>Schmerz</strong>auslösenden Ursachen können intradiscale<br />
Massenverschiebungen oder segmentale Instabilitäten<br />
durch eine veränderte Biomechanik sein. Die vermehrte Flüssigkeitszunahme<br />
im Zwischenwirbelabschnitt am Beginn der<br />
Bandscheibendegeneration und die damit vermehrter Spannung<br />
des Anulus fibrosus sowie des hinteren Längsbandes<br />
können <strong>Schmerz</strong>en verursachen. Diese treten vor allem morgendlich<br />
auf und normalisieren sich nach einiger Zeit in aufrechter<br />
Körperposition durch Verringerung des Bandscheibenvolumens.<br />
Die Wirbelgelenkskapseln sind reichlich innerviert. Anhaltende<br />
Stellungsänderungen und Überlastung der Facettengelenke<br />
im degenerierten Bewegungssegment führen zur<br />
Spondylarthrose. Alle Spielarten des Gelenksschmerzes wie<br />
Anlaufschmerz, Ruhe und Belastungsschmerz sind möglich.<br />
Synoviale Reizzustände bei aktivierten arthrotischen Veränderungen<br />
mit Gelenksergüssen, Synovialzysten etc. können hartnäckige<br />
Kreuzschmerzen und Ischialgien provozieren.<br />
Das Sacroiliacalgelenk ist neuroanatomisch wie ein Wirbelgelenk<br />
versorgt. Die Innervation erfolgt aus den Segmenten L4-<br />
S3. Bis zu 25% der Beschwerden bei unspezezifischen. Lumbalgien<br />
werden durch das SIG verursacht.<br />
Die vorgenannten Strukturen können lokale aber auch fortgeleitete<br />
– pseudoradkuläre <strong>Schmerz</strong>en verursachen.<br />
Die Spinalnervenwurzel kann, je nachdem an welcher Stelle<br />
sie irritiert ist, Symptome des dorsalen und oder ventralen<br />
Nervenastes zeigen. Nervenwurzelkompressionen im Bereich<br />
der HWS und der LWS sind in der Regel nicht mit vegetativen<br />
Ausfallserscheinungen verbunden. Mummenthaler<br />
wies darauf hin, dass oberhalb von TH2 und unterhalb von<br />
L2 keine vegetativen Efferenzen das Rückenmark verlassen,<br />
die über den Grenzstrang laufen. Die segmentale Zuordnung<br />
gelingt dann gut, wenn Symptome des Ramus ventralis im<br />
Vordergrund stehen. <strong>Schmerz</strong>ausstrahlung entlang der Dermatomstreifen,<br />
Störungen der Algesie, Muskelschwäche und<br />
Reflexabschwächung oder Ausfälle je nach betroffener Wurzel<br />
kennzeichnen das klinische Bild. Untersuchung mit CT und<br />
MRT zeigen 20-30% pathologische Befunde ohne jegliche<br />
Symptomatik. Mechanischer Druck auf die Nervenwurzel stellt<br />
nur einen Teilaspekt in der <strong>Schmerz</strong>provokation dar. Entzündliche<br />
Veränderungen der Nervenwurzel, intraneuronale Funktionsstörungen<br />
mit Destabilisierung der Membranpotentiale,<br />
immunologische Aktivierung der Entzündungskaskade durch<br />
Bandscheibengewebe im Spinalkanal und die Geschwindigkeit<br />
des Druckaufbaues auf die Nervenwurzel sind in Kombination<br />
entscheidende Faktoren. Entzündliche Noxen können auch<br />
ohne Druck auf die Nervenwurzel Symptome hervorrufen.<br />
Die Muskulatur spielt über mehrere Mechanismen eine wesentliche<br />
Rolle im <strong>Schmerz</strong>geschehen. <strong>Schmerz</strong>reize im Bewegungssegment<br />
führen über die nerval funktionelle Koppelung<br />
zur reflektorischen Reizantwort, vorwiegend in der autochtonen<br />
Rückenmuskulatur. Verspannungen, Schonhaltung und<br />
Hartspann sind schmerzhafte Sekundärphänomene. Myotendinosen,<br />
Enthesiopathien können Resultate chronischer<br />
<strong>Schmerz</strong>reize sein aber auch primär muskulär aus Fehlbelastung,<br />
Fehlhaltung, muskulostatischer Insuffizienz, Dysbalance,<br />
etc. resultieren. Mense konnte zeigen, das unterschwellige<br />
Reize auch aus der peripheren Muskulatur über spinale Sensibilisierungsmechanismen<br />
zur Hyperalgesie führen können.<br />
Damit können primär unterschwellige vertebragene Reize<br />
symptomatisch werden. Zusätzlich neigen Muskelschmerzen<br />
im Sinne der Funktionsketten zur überregionalen <strong>Schmerz</strong>übertragung.<br />
Anhaltende Nozizeption führt zu einer zunehmenden Einbeziehung<br />
des Sympathikus in den Syndromaufbau. Die<br />
Hypersympathicotomie verschlimmert durch Senkung der<br />
Reizschwelle der Sensoren den <strong>Schmerz</strong>, was einen Circulus<br />
vitiosus eröffnet.<br />
Die enge räumliche Beziehung von nozizeptiv versorgten<br />
Strukturen (Bandscheibe, Wirbelgelenke, Bandstrukturen<br />
etc.) mit neuronalen Strukturen bedingt ein oft gemischtes,<br />
nozizeptives und neuropathisches <strong>Schmerz</strong>bild. Unter anderen<br />
erklärt dieser Umstand die Wirksamkeit adjuvanter Medikation<br />
(Antikonvulsiva, Antidepressiva) in der Behandlung<br />
chronisch vertebragener <strong>Schmerz</strong>bilder.<br />
Die Kenntnisse physiologisch ablaufender Degenerationsprozesse<br />
sowie Modalitäten der <strong>Schmerz</strong>entstehung sind im Verein<br />
mit Anamnese, klinischer Untersuchung und Bildgebung<br />
der Schlüssel in der Behandlung degenerativer Wirbelsäulensyndrome.<br />
Anschrift des Verfassers:<br />
Dr. Thomas Kalmar, Msc,<br />
Kasernstraße 16-18,<br />
3500 Krems an der Donau<br />
Fachkurzinformation zu Inserat auf Seite 5: Volon A 10 mg/40 mg Kristallsuspension-Ampulle; Zusammensetzung: 1 Ampulle zu 1 ml enthält 10mg/40 mg Triamcinolonacetonid. Sonstige Bestandteile:<br />
Benzylalkohol, Natriumcarboxymethylcellulose, Polysorbat 80, Natriumchlorid, Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: 10mg Ampulle: Sub- und intraläsionale Therapie: Keloide, Neurodermitis<br />
circumscripta (Lichen simplex chronicus), isolierte Psoriasisherde, Lupus erythematodes chronicus discoides, Lichen ruber planus et verrucosus sowie Lichen planus der Mundschleimhaut,<br />
Lichen sclerosus et atropicus, Alopecia areata. Infiltrationstherapie: Bei entzündlichen und rheumatischen Erkrankungen an Muskeln, Bänder und Sehnen, z.B. nicht bakterielle Tendinitis und Bursitis,<br />
Tendovaginitis, Epikondylitis, Periarthropathie der Schulter, Ganglien. Intraartikuläre Therapie: Bei akuten Schüben von Arthrosis deformans, chronischer Polyarthritis, Polyarthritis sonstiger Genese,<br />
posttraumatischen, nicht bakteriell bedingten Gelenksentzündungen; außerdem als Zusatz zur Synviorthese mit Radionukliden oder Chemikalien. 40mg Ampulle: 1. Systemische (intramuskuläre)<br />
Anwendung: Bei Erkrankungen, die auf eine systemische bzw. lokale Glucocorticoidtherapie (falls erforderlich zusätzlich zur Basistherapie) ansprechen, bei denen aber eine orale bzw. lokale<br />
Behandlung nicht möglich oder unzureichend ist. Zur kurzfristigen Therapie von schweren Verlaufsformen einer Pollenallergie und andere Allergien, schwere persistierende Formen des Asthma<br />
bronchiale (falls mit hochdosierten inhalativen Steroiden in Kombination mit anderen Controller-Medikamenten keine Asthmakontrolle erzielt wird). und im Asthmaanfall bzw. Status asthmaticus und<br />
zur Kurzzeitbehandlung von chronisch-obstruktiver Bronchitis (COPD) bei Exazerbation. Ausgedehnte, schwere und akute Formen von folgenden Hauterkrankungen: Kontaktdermatitiden, Pemphigus<br />
vulgaris, Psoriasis, Dermatitis herpetiformis, atopische, exfoliative, ekzematoide Dermatitis. 2. Lokale Anwendung: Intraartikulär bei entzündlichen, aber nicht bei bakteriellen, und degenerativen<br />
Gelenkerkrankungen; intrafokal bei Entzündungen der Schleimbeutel, des Periosts und bei Überbeinen (Ganglien); subläsional bei bestimmten Hauterkrankungen (Keloide, Neurodermitis circumsripta,<br />
isolierte Psoriasisherde, Lupus erythematodes chronicus discoides, Lichen ruber planus et verrucosus sowie Lichen planus der Mundschleimhaut, Lichen sclerosus et atrophicus, Alopecia areata);<br />
außerdem als Zusatz zur Synviorthese mit Radionukliden oder Chemikalien. Gegenanzeigen: Bekannte Überempfindlichkeit gegen einen der Bestandteile des Präparates, Magen-Darm-Ulcera, höhergradige<br />
Osteoporose, schwere Myopathien, Virosen (z.B. Varizellen), Herpes simplex, Herpes zoster (virämische Phase), Poliomyelitis mit Ausnahme der bulbärencephalitischen Form, HBsAg-positive<br />
chronisch aktive Hepatitis, Lymphadenitis nach BCG-Impfung, Systemmykosen, Eng- und Weitwinkelglaukom, Divertikulitis, frische Darmanastomosen, metastasierende Karzinome, bei Lokaltherapie<br />
Infektionen im Anwendungsbereich, ca. 8 Wochen vor bis 2 Wochen nach einer Schutzimpfung. Psychiatrische Anamnese. Bei folgenden Erkrankungen sollte keine intraartikuläre Injektion erfolgen:<br />
Bakterielle Arthritiden, Infektionen innerhalb oder in unmittelbarer Nähe des zu behandelnden Gelenks, Sehnenruptur, Instabilität des zu behandelnden Gelenks, Periartikuläre Kalzifikation, Charcot-<br />
Gelenk, Blutungsneigung (durch Antikoagulantien oder spontan). Kinder: Volon A 10mg nicht anwenden bei Kindern unter 6 Jahren. Bei Kindern zwischen 6 und 14 Jahren: siehe Abschnitt: Dosierung,<br />
Art und Dauer der Anwendung. Volon A 40mg darf bei Kindern unter 14 Jahren generell nicht und bei Jugendlichen unter 16 Jahren nicht intramuskulär angewendet werden. Weitere Angaben zu<br />
Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Mitteln und Nebenwirkungen sind der “Austria-Codex-Fachinformation” zu entnehmen.<br />
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