Heft_Schmerz_2009_01.. - Adjutum
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Interdisziplinäres <strong>Schmerz</strong>management<br />
Editorial<br />
Interdisziplinäres <strong>Schmerz</strong>management<br />
Die Vielfalt der Fächer der Autoren<br />
der Beiträge dieser vorliegenden<br />
Ausgabe demonstrieren sehr eindrucksvoll<br />
die Interdisziplinarität<br />
von <strong>Schmerz</strong>en und dies obwohl<br />
nicht von allen relevanten Disziplinen<br />
Kommentare enthalten sind.<br />
Zahlreiche epidemiologische Untersuchungen<br />
bestätigen, dass das<br />
Bewegungs- und Stützsystem und<br />
innerhalb dessen die Wirbelsäulenabschnitte<br />
die häufigsten Quellen akuter und chronischer<br />
<strong>Schmerz</strong>zustände sind. Daraus ergibt sich die sozioökonomische<br />
Bedeutung dieser mit <strong>Schmerz</strong>en verbundenen Erkrankungsgruppe.<br />
Die Gründe dafür sind so mannigfaltig wie die<br />
Aufgaben, die an das Achsenorgan gestellt sind. Die Anforderungen,<br />
die zugleich erfüllt werden sollen, scheinen teilweise<br />
sogar widersprüchlich. Zum Beispiel sind sowohl ein gewisser<br />
Grad an Stabilität als auch an Beweglichkeit der Wirbelsäule<br />
wünschenswert. Um störungs- und schmerzfrei zu funktionieren,<br />
sind unterschiedlichste Gewebsstrukturen erforderlich,<br />
die in sehr komplexer Weise aufeinander abgestimmt – oft<br />
auf engstem Raum - ihre Aufgaben zu erfüllen haben. Aufgabenvielfalt<br />
und Komplexität bedingen aber auch eine große<br />
Anfälligkeit hinsichtlich Funktionsstörungen und <strong>Schmerz</strong>en.<br />
Darüber hinaus werden immer größere und bis ins höhere<br />
Alter reichende Ansprüche auch hinsichtlich Sport gestellt.<br />
Die zahlreichen <strong>Schmerz</strong>ursachen (und deren Kombinationen)<br />
machen Einteilungen erstrebenswert. Für Kreuzschmerzen hat<br />
sich die Einteilung nach Verlauf (akut bis chronisch) und nach<br />
der Qualität (spezifisch und unspezifisch) bewährt, die auch<br />
von diversen Guidelines empfohlen wird. Wenngleich diese<br />
Einteilung auch Schwächen besitzt (Grauzone spezifisch-unspezifisch),<br />
ist sie am geeignetsten, weil sie in der praktischen<br />
Anwendung die jeweils für die Behandlung relevanten unterschiedlichen<br />
Kreuzschmerzformen auseinanderhält.<br />
Bei der medikamentösen <strong>Schmerz</strong>therapie kann aus einem<br />
großen Repertoire von Substanzen geschöpft werden, um das<br />
für den einzelnen Patienten geeignetste <strong>Schmerz</strong>medikament<br />
auszuwählen. Zu berücksichtigen sind Stärke, Qualität, Verlauf<br />
und Situationsabhängigkeit der <strong>Schmerz</strong>en, aber auch bekannte<br />
Nebenwirkungen, individuelle Verträglichkeit, Galenik des<br />
<strong>Schmerz</strong>mittels sowie Alter, Komorbidität und Compliance des<br />
Patienten sowie Komedikation.<br />
Als eines der Beispiele für die beeindruckenden Fortschritte<br />
in der Entwicklung von Medikamenten seien zum Beispiel<br />
die Biologika für die Behandlung bestimmter entzündlicher<br />
rheumatischer Erkrankungen erwähnt. Dennoch bleibt beim<br />
<strong>Schmerz</strong>management des Bewegungssystems noch ausreichend<br />
Verbesserungspotential und Forschungsbedarf.<br />
In diesem Sinn sollen mit den Patienten realistische Therapieziele<br />
besprochen werden. Dabei gilt es in Zusammenarbeit<br />
zwischen Patient und Behandlern klar zu stellen, dass in der<br />
interdiszplinären <strong>Schmerz</strong>therapie sehr vieles aber nicht alles<br />
möglich ist.<br />
.<br />
Prim. Uni.Doz. Dr. Martin Friedrich<br />
Abteilung für Orthopädische <strong>Schmerz</strong>therapie, Spine Unit<br />
Center of Excellence Orthopaedic Pain Management Speising<br />
(CEOPS), Orthopädisches Spital Speising GmbH,<br />
1130 Wien, Speisinger Straße 109<br />
4. CEOPS <strong>Schmerz</strong>kongress<br />
WIRBELSÄULENBESCHWERDEN AUS DER SICHT<br />
DES BIOPSYCHOSOZIALEN MODELLS<br />
Orthopädisches Spital Speising, 130 Wien<br />
Pav. I, Festsaal<br />
27. Februar 2010<br />
Anmeldung unter katharina.gernesch@oss.at<br />
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