06.04.2014 Aufrufe

Heft_Schmerz_2009_01.. - Adjutum

Heft_Schmerz_2009_01.. - Adjutum

Heft_Schmerz_2009_01.. - Adjutum

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

heuma <br />

Interdisziplinäres <strong>Schmerz</strong>management<br />

Rheumatologie<br />

Friedrich Köppl<br />

LKH Vöcklabruck, Dr. Wilhelm-Bock-Straße 1, 4840 Vöcklabruck<br />

Unter „Rheuma“ bzw. Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises<br />

verstehen Experten bis 450 verschiedene Krankheitsbilder.<br />

Dementsprechend schwierig ist es für den Laien sich zu orientieren,<br />

wenn er Gelenksschmerzen verspürt. Die alltägliche<br />

Frage, die jedem klinisch tätigen Arzt, sei es der Hausarzt oder<br />

der Facharzt für Innere Medizin, Orthopädie, Unfallchirurgie,<br />

Sportarzt oder Rheumatologe gestellt wird, lautet: „habe ich<br />

Rheuma“. Wie oben angeführt ist die Antwort mit „Ja“ mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit richtig.<br />

Unterscheiden wir systematisch zwischen entzündlichen und<br />

nicht entzündlichen rheumatischen Erkrankungen.<br />

Zu den entzündlichen gehören als Hauptvertreter die Rheumatoide<br />

Arthritis (RA) oder Chronische Polyarthritis (CP),<br />

die Psoriasis Arthritis (PsA), die Seronegativen Spondarthritiden<br />

(SPA) inkl. die Reaktive Arthritis.<br />

Ergänzend die weichteilrheumatischen Erkrankungen deren<br />

Hauptvertreter die Polymyalgia rheumatica arstellt. Die Fibromyalgie,<br />

welche derzeit einen gewissen Aufschwung bezüglich<br />

ihres Bekanntheitsgrades erlebt, zählt ebenso zu den entzündlichen<br />

Weichteilerkrankungen des rheumatischen Formenkreises.<br />

Das große Kapitel der Kollagenosen darf natürlich nicht unerwähnt<br />

bleiben, soll der entzündliche Rheumatismus thematisiert<br />

werden.<br />

Zu den so genannten nicht entzündlichen Veränderungen des<br />

rheumatischen Formenkreises zählen nach wie vor die umfangreiche<br />

Gruppe der Polyarthrosen, wobei auch hier eine<br />

Entzündungskomponente vor allem bei der Entstehung und<br />

dem Fortschreiten des Knorpelschadens eine große Rolle zu<br />

spielen scheint.<br />

Dieser Artikel wird sich überblicksmäßig mit oben angeführten<br />

Krankheitsentitäten beschäftigen und soll damit einen kurzen<br />

Überblick über die entzündlichen und nicht entzündlichen<br />

Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises schaffen.<br />

Rheumatoide Arthritis (RA),<br />

Chronische Polyarthritis (CP)<br />

Die RA ist die häufigste systemische Bindegewebserkrankung<br />

und betrifft nicht nur Gelenke, sondern auch Schleimbeutel,<br />

Sehnenscheiden, Gefäße, Augen, seröse Häute und Innere Organe.<br />

Unbehandelt hat sie eine sehr schlechte Prognose und führt<br />

bei ca. 20% nach 20 Jahren zu einer schweren körperlichen<br />

Behinderung. Der Verlauf ist leider nach wie vor schlecht einschätzbar<br />

und bei ca. 70% progressiv, davon 25% rapid.<br />

Abb. 1<br />

Zw. 10-15% kommen zu einer Selbstlimitierung.<br />

Das Hauptmanifestationsalter ist das 30.-40. LJ. so dass es<br />

Menschen im Mittelpunkt ihres Lebens trifft.<br />

Das klinische Frühbild ist durch Anlauf- und Ruheschmerz,<br />

Morgensteifigkeit von mehr als 1 Std., symmetrischer synovitischer<br />

Schwellung mit frühmorgendlichem Maximum charakterisiert.<br />

Eine rheumatologische Abklärung auf entzündliche Gelenkserkrankung<br />

sollte daher dann erfolgen, wenn folgende Symptome<br />

auftreten:<br />

1: Gelenksschwellung ohne vorausgegangenes Trauma<br />

2: länger anhaltende Gelenkschmerzen (Wochen)<br />

3: Gelenkssteifigkeit – besonders morgens<br />

4: Kraftverlust der Gelenke<br />

Die landläufig schon sehr bekannten ARA-Kriterien sind zur<br />

Erkennung und Diagnosestellung einer Früharthritis ungeeignet.<br />

Das Ausmaß des Gelenksbefalls, die Höhe des Akutphase-Labors,<br />

die Positivität und Höhe des Rheumafaktors sowie der<br />

CCP-AK können hinweisend sein für die prognostische Entwicklung<br />

der RA.<br />

Ziel muss es sein die Gelenkszerstörung zu verhindern und<br />

damit die –Funktion zu erhalten, sowie die Symptome und damit<br />

<strong>Schmerz</strong>en zu lindern.<br />

Die neuen Behandlungsstrategien im Unterschied noch zu den<br />

80er Jahren des vorigen Jahrhunderts liegen nun in frühzei-<br />

12

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!