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Heft_Schmerz_2009_01.. - Adjutum

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7<strong>Heft</strong><br />

ISSN 2073-526X<br />

P.b.b. • GZ 07037624M • Verlagspostamt: 1230 Wien<br />

<strong>Schmerz</strong>management<br />

Interdisziplinär<br />

<strong>Adjutum</strong> Verlag • Fröhlichgasse 10, 1230 Wien • März <strong>2009</strong><br />

<strong>Schmerz</strong>behandlung<br />

beim alten Patienten<br />

Dosierung von <strong>Schmerz</strong>medikamenten<br />

Wirbelsäulenerkrankungen<br />

Rheuma<br />

Akuter Rückenschmerz


<strong>Schmerz</strong>therapie<br />

braucht eine starke BASIS<br />

®<br />

Paracetamol i.v.<br />

wirkt schnell & stark 1<br />

sehr gut verträglich 2,3<br />

einfache Handhabung<br />

4x1g tägl. =<br />

volle Wirksamkeit<br />

Jetzt<br />

auch für<br />

KINDER<br />

reife Neugeborene /<br />

Säuglinge /<br />

Kleinkinder / Kinder<br />

Paracetamol i.v.<br />

Stand: 02.09<br />

Fachkurzinformation siehe Seite 23


Interdisziplinäres <strong>Schmerz</strong>management<br />

Editorial<br />

Interdisziplinäres <strong>Schmerz</strong>management<br />

Die Vielfalt der Fächer der Autoren<br />

der Beiträge dieser vorliegenden<br />

Ausgabe demonstrieren sehr eindrucksvoll<br />

die Interdisziplinarität<br />

von <strong>Schmerz</strong>en und dies obwohl<br />

nicht von allen relevanten Disziplinen<br />

Kommentare enthalten sind.<br />

Zahlreiche epidemiologische Untersuchungen<br />

bestätigen, dass das<br />

Bewegungs- und Stützsystem und<br />

innerhalb dessen die Wirbelsäulenabschnitte<br />

die häufigsten Quellen akuter und chronischer<br />

<strong>Schmerz</strong>zustände sind. Daraus ergibt sich die sozioökonomische<br />

Bedeutung dieser mit <strong>Schmerz</strong>en verbundenen Erkrankungsgruppe.<br />

Die Gründe dafür sind so mannigfaltig wie die<br />

Aufgaben, die an das Achsenorgan gestellt sind. Die Anforderungen,<br />

die zugleich erfüllt werden sollen, scheinen teilweise<br />

sogar widersprüchlich. Zum Beispiel sind sowohl ein gewisser<br />

Grad an Stabilität als auch an Beweglichkeit der Wirbelsäule<br />

wünschenswert. Um störungs- und schmerzfrei zu funktionieren,<br />

sind unterschiedlichste Gewebsstrukturen erforderlich,<br />

die in sehr komplexer Weise aufeinander abgestimmt – oft<br />

auf engstem Raum - ihre Aufgaben zu erfüllen haben. Aufgabenvielfalt<br />

und Komplexität bedingen aber auch eine große<br />

Anfälligkeit hinsichtlich Funktionsstörungen und <strong>Schmerz</strong>en.<br />

Darüber hinaus werden immer größere und bis ins höhere<br />

Alter reichende Ansprüche auch hinsichtlich Sport gestellt.<br />

Die zahlreichen <strong>Schmerz</strong>ursachen (und deren Kombinationen)<br />

machen Einteilungen erstrebenswert. Für Kreuzschmerzen hat<br />

sich die Einteilung nach Verlauf (akut bis chronisch) und nach<br />

der Qualität (spezifisch und unspezifisch) bewährt, die auch<br />

von diversen Guidelines empfohlen wird. Wenngleich diese<br />

Einteilung auch Schwächen besitzt (Grauzone spezifisch-unspezifisch),<br />

ist sie am geeignetsten, weil sie in der praktischen<br />

Anwendung die jeweils für die Behandlung relevanten unterschiedlichen<br />

Kreuzschmerzformen auseinanderhält.<br />

Bei der medikamentösen <strong>Schmerz</strong>therapie kann aus einem<br />

großen Repertoire von Substanzen geschöpft werden, um das<br />

für den einzelnen Patienten geeignetste <strong>Schmerz</strong>medikament<br />

auszuwählen. Zu berücksichtigen sind Stärke, Qualität, Verlauf<br />

und Situationsabhängigkeit der <strong>Schmerz</strong>en, aber auch bekannte<br />

Nebenwirkungen, individuelle Verträglichkeit, Galenik des<br />

<strong>Schmerz</strong>mittels sowie Alter, Komorbidität und Compliance des<br />

Patienten sowie Komedikation.<br />

Als eines der Beispiele für die beeindruckenden Fortschritte<br />

in der Entwicklung von Medikamenten seien zum Beispiel<br />

die Biologika für die Behandlung bestimmter entzündlicher<br />

rheumatischer Erkrankungen erwähnt. Dennoch bleibt beim<br />

<strong>Schmerz</strong>management des Bewegungssystems noch ausreichend<br />

Verbesserungspotential und Forschungsbedarf.<br />

In diesem Sinn sollen mit den Patienten realistische Therapieziele<br />

besprochen werden. Dabei gilt es in Zusammenarbeit<br />

zwischen Patient und Behandlern klar zu stellen, dass in der<br />

interdiszplinären <strong>Schmerz</strong>therapie sehr vieles aber nicht alles<br />

möglich ist.<br />

.<br />

Prim. Uni.Doz. Dr. Martin Friedrich<br />

Abteilung für Orthopädische <strong>Schmerz</strong>therapie, Spine Unit<br />

Center of Excellence Orthopaedic Pain Management Speising<br />

(CEOPS), Orthopädisches Spital Speising GmbH,<br />

1130 Wien, Speisinger Straße 109<br />

4. CEOPS <strong>Schmerz</strong>kongress<br />

WIRBELSÄULENBESCHWERDEN AUS DER SICHT<br />

DES BIOPSYCHOSOZIALEN MODELLS<br />

Orthopädisches Spital Speising, 130 Wien<br />

Pav. I, Festsaal<br />

27. Februar 2010<br />

Anmeldung unter katharina.gernesch@oss.at<br />

3


kongressvorschau <br />

Interdisziplinäres <strong>Schmerz</strong>management<br />

SCHMERZ INTERDISZIPLINÄR<br />

Freitag, 24. April <strong>2009</strong>, 8.30 – 13.00 Uhr<br />

Wiener Rathaus, Nordbuffet anlässlich des 3. Wiener <strong>Schmerz</strong>tages<br />

im Festsaal des Wiener Rathauses<br />

Veranstalter:<br />

Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien<br />

Österreichische Arbeitsgemeinschaft zur <strong>Schmerz</strong>bekämpfung &<br />

<strong>Schmerz</strong>forschungszentrum „CONTRA DOLOREM“<br />

Univ.-Klinik für Anästhesie, Allgemeine Intensivmedizin und<br />

<strong>Schmerz</strong>therapie, Medizinische Universität Wien<br />

Wissenschaftliche Leitung:<br />

Univ.-Prof. Dr. Wilfried Ilias; Dr.in Renate Barker, MSc;<br />

Univ.-Prof. Dr. Alexander Kober<br />

Themen:<br />

Update /State of the art • <strong>Schmerz</strong>therapie und Reisen • Neurostimulation<br />

beim Cervicalsyndrom • Mangelernährung • Radiofrequenz-<br />

Therapie bei Rückenschmerz • Hypnose in der <strong>Schmerz</strong>therapie •<br />

Stress und Kopfschmerz • Der chronische <strong>Schmerz</strong>patient • Cannaboide<br />

in der <strong>Schmerz</strong>therapie • <strong>Schmerz</strong>, Sucht und Depression •<br />

Ozon-Nukleolyse und chronischer discogener Lumbargo • Innovative<br />

Therapieoptionen<br />

17. Wissenschaftliche Tagung der<br />

Österreichischen <strong>Schmerz</strong>gesellschaft<br />

21.-23. Mai <strong>2009</strong>, Palais Kaufmännischer Verein, Linz<br />

<strong>Schmerz</strong>therapie – Von der Vision zur Realität<br />

Wissenschaftliche Organisation:<br />

Michael Bach, Steyr/Enns<br />

Christian Lampl, Linz<br />

Themenschwerpunkte:<br />

Placebo-Analgesie<br />

<strong>Schmerz</strong>therapie in der Onkologie<br />

Fibromyalgie-Syndrom<br />

<strong>Schmerz</strong>en im Kindesalter<br />

<strong>Schmerz</strong>en bei neurologischen und<br />

psychiatrischen Erkrankungen<br />

<strong>Schmerz</strong> aus interkultureller Sicht<br />

Pentalog: <strong>Schmerz</strong> – Was tun?<br />

ReferentInnen:<br />

G. Fischer, M. Greher, M. Hiesmayr, J. Huber, W. Ilias, A. Kober, R.<br />

Likar, M. Pinsger, M. Pinter, S. Thurnher, E. Schweitzer, H. Walter<br />

Die Fortbildung ist für das DFP der ÖÄK mit 6 Punkten approbiert.<br />

Information: MedEvent, T: +43 1 545 38 10, F : +43 1 545 38 10-25<br />

E-Mail: medevent@medevent.cc; www.medevent.cc<br />

Illustration: Ruth Gwily<br />

Tagungsorganisation:<br />

Petrifelderstraße 11a<br />

8042 Graz, Austria<br />

www.oesg.at<br />

EINLADUNG<br />

zum<br />

9.Internationalen Symposium für<br />

Neuroorthopädie & Rehabilitation<br />

STEHEN & GEHEN<br />

Therapieziele bei neuromotorischen Erkrankungen<br />

Vorträge und Falldiskussionen zu den Themen: Physiologie und<br />

Pathomechanik des Stehens und Gehens – Osteoporose - neue Stehund<br />

Gehgeräte - 3D-Ganganalyse - neue BTX-Konzepte -<br />

funktionsverbessernde Operationen - Langzeitergebnisse<br />

9.-10. Oktober <strong>2009</strong> in BAD AUSSEE<br />

Steirisches Salzkammergut - Österreich<br />

veranstaltet vom Arbeitskreis Neuroorthopädie<br />

der Österr. Gesellschaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie<br />

Wissenschaftliche Leitung: Walter Michael Strobl<br />

Information: walter.strobl@oss.at<br />

<strong>Schmerz</strong> von Kopf bis Fuß Moderne Therapiestrategien<br />

25. Okt.–1. Nov. <strong>2009</strong> im Hotel des Bains, Venedig Lido<br />

Wissenschaftliche Leitung: Prim. Univ. Prof. Dr. Wilfried Ilias<br />

Abt. f. Anästhesiologie, Intensivmedizin und <strong>Schmerz</strong>therapie, KH Barmherzige Brüder, Wien<br />

Themen: neuropathischer <strong>Schmerz</strong>, viscerale <strong>Schmerz</strong>en, psychopathologische <strong>Schmerz</strong>zustände,<br />

<strong>Schmerz</strong>mittel & Sucht, Durchbruchschmerzen, <strong>Schmerz</strong>empfindung, komplementäre<br />

Methoden der <strong>Schmerz</strong>therapie, muskolo-skeletale <strong>Schmerz</strong>en, Arthropathien, Cephalea,<br />

Neuraltherapie, invasive <strong>Schmerz</strong>therapie, <strong>Schmerz</strong>en bei onkologischen Patienten etc.<br />

Referenten:<br />

42 DFP Fortbildungspunkte<br />

Dr. Michael Ausserwinkler Althofen Prof. Dr. Ernst Kubista Wien<br />

Prof. Dr. Michael Bach Enns Univ. Doz. Dr. Christian Lampl Linz<br />

Prof. Dr. Günther Bernatzky Salzburg Univ. Prof. Dr. Wilfried Lang Wien<br />

Prof. Dr. Eckehart Beubler Graz OA Dr. Latta Wien<br />

OA Dr. Wolfgang Blauensteiner Wien Prof. Dr. Otto Lesch Wien<br />

OA Eduard Dunzinger Schwarzach Prof. Dr. Rudolf Likar Klagenfurt<br />

Prim Doz. Dr. Martin Friedrich Wien Prof. Dr. Heinz Ludwig Wien<br />

Prof. Dr. Burkhard Gustorff Wien Prof. Dr. Johannes Meran Wien<br />

Dr. Kurt Gold-Sklarski Wien Dr. Wolfgang Ortner Wien<br />

Prof. Dr. Friedrich Herbst Wien Prof. Dr. Michael Quittan Wien<br />

Prof. Dr. Wilfried Ilias Wien OA Dr. Reinhard Sittl Erlangen<br />

OA Dr. Wolfgang Kluger Wien Prof. Dr. Siegfried Thurnher Wien<br />

Buchungen und Informationen:<br />

Mondial Medica Reisebüro GmbH, Fr. Ullrich, Währinger Gürtel 18–20 (im AKH), 1090 Wien<br />

t +43 1 40240610 od. +43 1 40400-5581, f +43 1 4024061 20; m ullrich@mondial.at<br />

4


Interdisziplinäres <strong>Schmerz</strong>management INHALTsverzeichnis<br />

Volon ® A Kristallsuspension<br />

Für mehr Bewegungsfreiheit<br />

Keine Fremdkörperreaktion<br />

Konstante Wirkstoffabgabe<br />

Hohe Verweildauer am Wirkort<br />

Lang anhaltende Beschwerdefreiheit<br />

www.dermapharm.at<br />

Volon A 10 mg/40 mg – Für weniger <strong>Schmerz</strong>en und mehr Lebensqualität!<br />

Fachkurzinformation siehe Seite 8<br />

THEMEN<br />

Editorial 3<br />

Grundlagen der orthopädischen Diagnose und<br />

Behandlung degenerativer Wirbelsäulenerkrankungen 6<br />

T. Kalmar<br />

Opioide und Dosierung 9<br />

W. Ilias<br />

Rheumatologie 12<br />

F. Köppl<br />

Akuter Low back pain - Einteilung, Definition<br />

und allgemeines Management 16<br />

A. Karner Nechvile<br />

Akutschmerz in speziellen klinischen Situationen 20<br />

F. Hofbauer<br />

ERECTUS®: die viskoelastische Lösung für "kratzige" Knie 14<br />

Muskelstimulation hilft gegen diabetische Polyneuropathie 19<br />

NOAX UNO®: Praxisorientierte Empfehlungen<br />

für die <strong>Schmerz</strong>therapie mit Tramadol Once-A-Day 23<br />

Impressum: März <strong>2009</strong><br />

INTERDISZIPLINÄRES<br />

SCHMERZMANAGEMENT/Siebente Ausgabe<br />

Herausgeber: Prim. Doz. Dr. Martin Friedrich<br />

Medieninhaber: Michaela Haubl<br />

E-Mail: michaela.haubl@adjutum.at<br />

Verlag: ADJUTUM Verlag<br />

1230 Wien, Fröhlichgasse 10<br />

Tel.: +43 (0)1 890 48 78<br />

Fax: +43 (0)1 890 48 78-15<br />

Anzeigenabteilung:<br />

Tel.: +43 (0)676 848 966 202<br />

Fax: +43 (0)1 890 48 78-15<br />

E-Mail: verkauf@adjutum.at<br />

Redaktion: Andrea Anna Schranz<br />

E-Mail: verkauf@adjutum.at<br />

Tel.: +43 676/848 966 202<br />

Layout/Satz bzw. Druck:<br />

Gradwohl Printproduktionen, 1090 Wien<br />

Demczuk Fair Drucker, 3002 Purkersdorf<br />

Bankverbindung:<br />

Österreichische Verkehrskreditbank Ag<br />

Blz: 18190, Kontonummer: 48506001003<br />

ABO-Verwaltung:<br />

Tel.: +43 (0)1 890 48 78<br />

Fax: +43 (0)1 890 48 78-15<br />

E-Mail: office@adjutum.at<br />

Jahres ABO zum Preis von: € 30,–<br />

(inkl. MwSt. und Porto)<br />

Erscheinungsweise: periodisch<br />

Ankündigungen, Empfehlungen sowie sonstige<br />

Beiträge und Berichte, für deren Veröffentlichung<br />

ein Entgelt geleistet wird, sind am Ende<br />

des Beitrages mit den Buchstaben "EB" gekennzeichnet.<br />

5


wirbelsäulenerkrankung<br />

Interdisziplinäres <strong>Schmerz</strong>management<br />

Grundlagen der orthopädischen<br />

Diagnose und Behandlung degenerativer<br />

Wirbelsäulenerkrankungen<br />

Thomas Kalmar<br />

Kasernstraße 16-18, 3500 Krems<br />

Die Wirbelsäule nimmt im doppelten Wortsinn eine zentrale<br />

Rolle im <strong>Schmerz</strong>geschehen ein. Das Achsenorgan stellt sich in<br />

einer europäischen. <strong>Schmerz</strong>studie mit 32 % als Hauptverursacher<br />

von chronischen <strong>Schmerz</strong>en heraus. Einerseits begegnen<br />

uns <strong>Schmerz</strong>en und Funktionsstörungen ohne darstellbaren<br />

strukturellen Schaden in Form des unspezifischen Wirbelsäulenschmerzes,<br />

andererseits sehen wir im höheren Lebensalter<br />

erhebliche strukturelle Veränderungen in der Bildgebung ohne<br />

klinische Aktualität. Physiologische Alterungsprozesse überschneiden<br />

sich mit Mechanismen der <strong>Schmerz</strong>entstehung.<br />

Das von Junghans definierte Bewegungssegment setzt sich<br />

aus 2 angrenzenden Wirbeln, zwischengelagerter Bandscheibe,<br />

Wirbelgelenken, Gelenkskapseln, Bändern, Muskeln, nervalen<br />

und vaskulären Strukturen zusammen. Degenerative<br />

Veränderungen der Bandscheibe sind für die <strong>Schmerz</strong>genese<br />

auch in den anderen genannten Strukturen von vorrangiger<br />

Bedeutung.<br />

Bandscheibendegeneration<br />

Histomorphologische Untersuchungen zeigen erste relevante<br />

Veränderungen schon im ersten Lebensjahrzehnt in Form einer<br />

deutlichen Verminderung physiologischer Gefäße in der<br />

Wirbelkörperendplatte. Zusätzlich finden sich Rissbildungen<br />

in der Knorpelplatte und Zellnekrosen im N.pulposus. Schon<br />

im 2. Dezenium lassen sich radiäre Einrisse und Spalten im<br />

Bandscheibenkern neben Chondrozytenproliferationen feststellen.<br />

Ab dem 3. Dezenium treten auch Läsionen mit Gefäßneubildungen<br />

am Faserring auf. Mit zunehmendem Alter<br />

häufen sich die strukturellen Veränderungen, Narbenbildungen<br />

und Gewebsdefekte. Die Veränderung laufen nicht<br />

in allen Wirbelsäulenabschnitten in gleicher Geschwindigkeit<br />

ab. Die stärkere mechanische Belastung am cervicothorakalen<br />

und lumbosacralen Übergang, wo gut bewegliche in weniger<br />

bewegliche WS-Abschnitte übergehen sind Prädilektionsorte,<br />

Bandscheibenanatomie-Physiologie / LWS<br />

Der Anulus fibrosus besteht aus 20-25 konzentrischen Lamellen.<br />

Die Faserrichtung in benachbarten Lamellen verlaufen<br />

120° scherengitterartig verschränkt. Der Nucleus pulposus<br />

wird durch die inneren Anulusschichten wie in einem Behälter<br />

gehalten und liegt nicht genau zentral sondern Richtung<br />

dorsalen Abschnitt der Bandscheibe.<br />

Fibroplasten, Knorpelzellen und Chordazellen produzieren<br />

die Grundsubstanz aus Proteoglykane und Polysacchariden<br />

sowie die Fasermatrix. Die negative Ladung der Makromoleküle<br />

bedingt die hydrophilen Eigenschaften des Bandscheibenkernes<br />

und verursacht einen hohen osmotischen Druck.<br />

Der resultierende hohe Quelldruck des Nucleus pulposus<br />

steht im Wechselspiel mit dem von außen wirkenden und von<br />

Körperposition und Belastung abhängigen hydrostatischen<br />

Druck. Die Flüssigkeitsverschiebung findet je nach Druckgradient<br />

hauptsächlich durch die semipermeable knorpelige<br />

Endplatte in den gut durchbluteten Wirbelkörper, in sehr geringem<br />

Maß durch den Faserring statt. Die Bandscheibe ist als<br />

nicht durchblutetes- bradytrophes Gewebe stoffwechselmäßig<br />

auf den Flüssigkeitstransit durch Belastung und Entlastung<br />

angewiesen. In der Praxis bedeutet Haltungsmonotonie ein<br />

Sistieren der Bandscheibenversorgung.<br />

Abb. 1: Schematischer Aufbau einer LWS-Bandscheibe<br />

6


Interdisziplinäres <strong>Schmerz</strong>management<br />

wirbelsäulenerkrankung<br />

Anulusfasern. Zunehmende Höhenminderung des Discus<br />

führt letztlich zu einer vermehrten segmentalen Beweglichkeit<br />

und Verlagerung des physiologischen Drehzentrums. Höhere<br />

Belastungen ligamentärer Strukturen führen durch vermehrte<br />

Scherwirkung an den Wirbelkörperrändern zur reaktiven<br />

Spondylophytenbildung.<br />

Im gesunden lumbalen Bewegugssegment übernehmen die<br />

Wirbelgelenke 5-25% der Lastübertragung, in degenerierten<br />

bis zu 50%. Butler zeigt, dass Wirbelgelenksabnützungen eine<br />

Konsequenz der Discusdegeneration sind. Die Sinterung im<br />

Bewegungssegment führt zu einer teleskopartigen Verschiebung<br />

der Facettengelenksflächen in craniocaudaler Richtung.<br />

Insbesondere bei Reklinationsbewegungen in der LWS kommen<br />

die Wirbelgelenkskapseln vorzeitig in ihre Endstellung<br />

und damit unter verstärkte Zugspannung. Am Beginn der Degeneration<br />

finden wir Funktionsstörungen mit akuten <strong>Schmerz</strong>en<br />

ohne Korrelat in der Bildgebung. Flüssigkeitsverlust und<br />

inneres Derangement der Bandscheibe zeichnet zuerst in der<br />

MRT. Fortschreitende Abnützung zeichnet nativradiologisch<br />

durch Höhenminderung der Bandscheibe sowie knöcherne<br />

Appositionen an Wirbelkörpern und Facettengelenken.<br />

Die letzte Phase der Degeneration bringt eine zunehmende<br />

segmentale Einsteifung. Als Konsequenz reaktiver knöcherner<br />

Stabilisierung sowie Discusprotrusion durch segmentale<br />

Höhenminderung kann es zur Ausbildung einer Vertebrostenose<br />

kommen.<br />

Abb. 2: Flüssigkeitstransport durch Veränderung des hydrostatischen<br />

Druckes<br />

an denen sich Veränderungen auch in der Bildgebung zuerst<br />

manifestieren. Parallel zu den histologischen Veränderungen<br />

kommt es zu einer altersabhängigen Veränderung der Bandscheibentrophik.<br />

Die schlechtere Matrixsyntheserate resultiert<br />

in eine zunehmende Depolimerisation der Makromoleküle.<br />

Zwischenzeitlich vermehrt sich der Bandscheibenturgor durch<br />

die Vermehrung osmotisch wirksamer Moleküle. Die stärkere<br />

Bandscheibenspannung fällt in eine Zeit zunehmender<br />

Rissbildung im Faserring, ein Faktum, das die Häufung von<br />

bandscheibenbedingten Erkrankungen um das 45 LJ. erklärt.<br />

In weiterer Folge verliert die Bandscheibe zunehmend an Flüssigkeit,<br />

die Sauerstoffspannung im zentralen Bandscheibenabschnitt<br />

sinkt, vermehrte Laktatproduktion führt zu einer Ansäuerung<br />

des zentralen Bandscheibenabschnittes.<br />

<strong>Schmerz</strong>generatoren:<br />

Die gesunde Bandscheibe weist nur in den äußeren Schichten<br />

des Anulus fibrosus Nervenrezeptoren auf. Die degenerierte<br />

Bandscheibe weist auch in den zentralen Bandscheibenabschnitten<br />

neuronale Strukturen auf und kann schmerzhaft<br />

sein. Eine <strong>Schmerz</strong>provokation ist entweder mechanisch -<br />

durch Überlastung der äußeren Anulusschichten bei intradiscaler<br />

Rissbildung - entzündlich oder durch chemische (saures<br />

Biomechanische Veränderungen:<br />

In der intakten Bandscheibe stellt der Nucleus pulposus das<br />

Drehzentrum dar. Die Wirbelgelenke führen und begrenzen<br />

je nach Stellung in den einzelnen Ws- Abschnitten die Beweglichkeit.<br />

Bei Bewegung weicht der Nucleus zur weniger belasteten<br />

Seite aus, d.h. entgegengesetzt zur Bewegung. Der innere<br />

Bandscheibendruck wandelt axiale Kräfte in Zugspannung<br />

im Faserring um. Die Bandscheibe zeigt wenig Widerstand<br />

bei geringer Belastung, zunehmende Lasteinwirkung erhöht<br />

den Bandscheibenwiderstand. Damit kann bei geringer Last<br />

eine gute Beweglichkeit im Segment gefunden werden, während<br />

hohe Last eine hohe Stabilität erzeugt. Nachlassender<br />

Quelldruck führt zu einer nachlassenden Spannung in den<br />

Abb. 3: Pathomorphologische Konsequenzen der deg. Bandscheibensinterung<br />

7


wirbelsäulenerkrankung<br />

Interdisziplinäres <strong>Schmerz</strong>management<br />

Bandscheibenmilieu) Mechanismen möglich.<br />

Vor allem das hintere Längsband ist durch seine reiche Ausstattung<br />

mit <strong>Schmerz</strong>rezeptoren und Mechanorezeptoren<br />

möglicher Auslöser eines dumpfen, schwer lokalisierbaren<br />

<strong>Schmerz</strong>es. <strong>Schmerz</strong>auslösenden Ursachen können intradiscale<br />

Massenverschiebungen oder segmentale Instabilitäten<br />

durch eine veränderte Biomechanik sein. Die vermehrte Flüssigkeitszunahme<br />

im Zwischenwirbelabschnitt am Beginn der<br />

Bandscheibendegeneration und die damit vermehrter Spannung<br />

des Anulus fibrosus sowie des hinteren Längsbandes<br />

können <strong>Schmerz</strong>en verursachen. Diese treten vor allem morgendlich<br />

auf und normalisieren sich nach einiger Zeit in aufrechter<br />

Körperposition durch Verringerung des Bandscheibenvolumens.<br />

Die Wirbelgelenkskapseln sind reichlich innerviert. Anhaltende<br />

Stellungsänderungen und Überlastung der Facettengelenke<br />

im degenerierten Bewegungssegment führen zur<br />

Spondylarthrose. Alle Spielarten des Gelenksschmerzes wie<br />

Anlaufschmerz, Ruhe und Belastungsschmerz sind möglich.<br />

Synoviale Reizzustände bei aktivierten arthrotischen Veränderungen<br />

mit Gelenksergüssen, Synovialzysten etc. können hartnäckige<br />

Kreuzschmerzen und Ischialgien provozieren.<br />

Das Sacroiliacalgelenk ist neuroanatomisch wie ein Wirbelgelenk<br />

versorgt. Die Innervation erfolgt aus den Segmenten L4-<br />

S3. Bis zu 25% der Beschwerden bei unspezezifischen. Lumbalgien<br />

werden durch das SIG verursacht.<br />

Die vorgenannten Strukturen können lokale aber auch fortgeleitete<br />

– pseudoradkuläre <strong>Schmerz</strong>en verursachen.<br />

Die Spinalnervenwurzel kann, je nachdem an welcher Stelle<br />

sie irritiert ist, Symptome des dorsalen und oder ventralen<br />

Nervenastes zeigen. Nervenwurzelkompressionen im Bereich<br />

der HWS und der LWS sind in der Regel nicht mit vegetativen<br />

Ausfallserscheinungen verbunden. Mummenthaler<br />

wies darauf hin, dass oberhalb von TH2 und unterhalb von<br />

L2 keine vegetativen Efferenzen das Rückenmark verlassen,<br />

die über den Grenzstrang laufen. Die segmentale Zuordnung<br />

gelingt dann gut, wenn Symptome des Ramus ventralis im<br />

Vordergrund stehen. <strong>Schmerz</strong>ausstrahlung entlang der Dermatomstreifen,<br />

Störungen der Algesie, Muskelschwäche und<br />

Reflexabschwächung oder Ausfälle je nach betroffener Wurzel<br />

kennzeichnen das klinische Bild. Untersuchung mit CT und<br />

MRT zeigen 20-30% pathologische Befunde ohne jegliche<br />

Symptomatik. Mechanischer Druck auf die Nervenwurzel stellt<br />

nur einen Teilaspekt in der <strong>Schmerz</strong>provokation dar. Entzündliche<br />

Veränderungen der Nervenwurzel, intraneuronale Funktionsstörungen<br />

mit Destabilisierung der Membranpotentiale,<br />

immunologische Aktivierung der Entzündungskaskade durch<br />

Bandscheibengewebe im Spinalkanal und die Geschwindigkeit<br />

des Druckaufbaues auf die Nervenwurzel sind in Kombination<br />

entscheidende Faktoren. Entzündliche Noxen können auch<br />

ohne Druck auf die Nervenwurzel Symptome hervorrufen.<br />

Die Muskulatur spielt über mehrere Mechanismen eine wesentliche<br />

Rolle im <strong>Schmerz</strong>geschehen. <strong>Schmerz</strong>reize im Bewegungssegment<br />

führen über die nerval funktionelle Koppelung<br />

zur reflektorischen Reizantwort, vorwiegend in der autochtonen<br />

Rückenmuskulatur. Verspannungen, Schonhaltung und<br />

Hartspann sind schmerzhafte Sekundärphänomene. Myotendinosen,<br />

Enthesiopathien können Resultate chronischer<br />

<strong>Schmerz</strong>reize sein aber auch primär muskulär aus Fehlbelastung,<br />

Fehlhaltung, muskulostatischer Insuffizienz, Dysbalance,<br />

etc. resultieren. Mense konnte zeigen, das unterschwellige<br />

Reize auch aus der peripheren Muskulatur über spinale Sensibilisierungsmechanismen<br />

zur Hyperalgesie führen können.<br />

Damit können primär unterschwellige vertebragene Reize<br />

symptomatisch werden. Zusätzlich neigen Muskelschmerzen<br />

im Sinne der Funktionsketten zur überregionalen <strong>Schmerz</strong>übertragung.<br />

Anhaltende Nozizeption führt zu einer zunehmenden Einbeziehung<br />

des Sympathikus in den Syndromaufbau. Die<br />

Hypersympathicotomie verschlimmert durch Senkung der<br />

Reizschwelle der Sensoren den <strong>Schmerz</strong>, was einen Circulus<br />

vitiosus eröffnet.<br />

Die enge räumliche Beziehung von nozizeptiv versorgten<br />

Strukturen (Bandscheibe, Wirbelgelenke, Bandstrukturen<br />

etc.) mit neuronalen Strukturen bedingt ein oft gemischtes,<br />

nozizeptives und neuropathisches <strong>Schmerz</strong>bild. Unter anderen<br />

erklärt dieser Umstand die Wirksamkeit adjuvanter Medikation<br />

(Antikonvulsiva, Antidepressiva) in der Behandlung<br />

chronisch vertebragener <strong>Schmerz</strong>bilder.<br />

Die Kenntnisse physiologisch ablaufender Degenerationsprozesse<br />

sowie Modalitäten der <strong>Schmerz</strong>entstehung sind im Verein<br />

mit Anamnese, klinischer Untersuchung und Bildgebung<br />

der Schlüssel in der Behandlung degenerativer Wirbelsäulensyndrome.<br />

Anschrift des Verfassers:<br />

Dr. Thomas Kalmar, Msc,<br />

Kasernstraße 16-18,<br />

3500 Krems an der Donau<br />

Fachkurzinformation zu Inserat auf Seite 5: Volon A 10 mg/40 mg Kristallsuspension-Ampulle; Zusammensetzung: 1 Ampulle zu 1 ml enthält 10mg/40 mg Triamcinolonacetonid. Sonstige Bestandteile:<br />

Benzylalkohol, Natriumcarboxymethylcellulose, Polysorbat 80, Natriumchlorid, Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: 10mg Ampulle: Sub- und intraläsionale Therapie: Keloide, Neurodermitis<br />

circumscripta (Lichen simplex chronicus), isolierte Psoriasisherde, Lupus erythematodes chronicus discoides, Lichen ruber planus et verrucosus sowie Lichen planus der Mundschleimhaut,<br />

Lichen sclerosus et atropicus, Alopecia areata. Infiltrationstherapie: Bei entzündlichen und rheumatischen Erkrankungen an Muskeln, Bänder und Sehnen, z.B. nicht bakterielle Tendinitis und Bursitis,<br />

Tendovaginitis, Epikondylitis, Periarthropathie der Schulter, Ganglien. Intraartikuläre Therapie: Bei akuten Schüben von Arthrosis deformans, chronischer Polyarthritis, Polyarthritis sonstiger Genese,<br />

posttraumatischen, nicht bakteriell bedingten Gelenksentzündungen; außerdem als Zusatz zur Synviorthese mit Radionukliden oder Chemikalien. 40mg Ampulle: 1. Systemische (intramuskuläre)<br />

Anwendung: Bei Erkrankungen, die auf eine systemische bzw. lokale Glucocorticoidtherapie (falls erforderlich zusätzlich zur Basistherapie) ansprechen, bei denen aber eine orale bzw. lokale<br />

Behandlung nicht möglich oder unzureichend ist. Zur kurzfristigen Therapie von schweren Verlaufsformen einer Pollenallergie und andere Allergien, schwere persistierende Formen des Asthma<br />

bronchiale (falls mit hochdosierten inhalativen Steroiden in Kombination mit anderen Controller-Medikamenten keine Asthmakontrolle erzielt wird). und im Asthmaanfall bzw. Status asthmaticus und<br />

zur Kurzzeitbehandlung von chronisch-obstruktiver Bronchitis (COPD) bei Exazerbation. Ausgedehnte, schwere und akute Formen von folgenden Hauterkrankungen: Kontaktdermatitiden, Pemphigus<br />

vulgaris, Psoriasis, Dermatitis herpetiformis, atopische, exfoliative, ekzematoide Dermatitis. 2. Lokale Anwendung: Intraartikulär bei entzündlichen, aber nicht bei bakteriellen, und degenerativen<br />

Gelenkerkrankungen; intrafokal bei Entzündungen der Schleimbeutel, des Periosts und bei Überbeinen (Ganglien); subläsional bei bestimmten Hauterkrankungen (Keloide, Neurodermitis circumsripta,<br />

isolierte Psoriasisherde, Lupus erythematodes chronicus discoides, Lichen ruber planus et verrucosus sowie Lichen planus der Mundschleimhaut, Lichen sclerosus et atrophicus, Alopecia areata);<br />

außerdem als Zusatz zur Synviorthese mit Radionukliden oder Chemikalien. Gegenanzeigen: Bekannte Überempfindlichkeit gegen einen der Bestandteile des Präparates, Magen-Darm-Ulcera, höhergradige<br />

Osteoporose, schwere Myopathien, Virosen (z.B. Varizellen), Herpes simplex, Herpes zoster (virämische Phase), Poliomyelitis mit Ausnahme der bulbärencephalitischen Form, HBsAg-positive<br />

chronisch aktive Hepatitis, Lymphadenitis nach BCG-Impfung, Systemmykosen, Eng- und Weitwinkelglaukom, Divertikulitis, frische Darmanastomosen, metastasierende Karzinome, bei Lokaltherapie<br />

Infektionen im Anwendungsbereich, ca. 8 Wochen vor bis 2 Wochen nach einer Schutzimpfung. Psychiatrische Anamnese. Bei folgenden Erkrankungen sollte keine intraartikuläre Injektion erfolgen:<br />

Bakterielle Arthritiden, Infektionen innerhalb oder in unmittelbarer Nähe des zu behandelnden Gelenks, Sehnenruptur, Instabilität des zu behandelnden Gelenks, Periartikuläre Kalzifikation, Charcot-<br />

Gelenk, Blutungsneigung (durch Antikoagulantien oder spontan). Kinder: Volon A 10mg nicht anwenden bei Kindern unter 6 Jahren. Bei Kindern zwischen 6 und 14 Jahren: siehe Abschnitt: Dosierung,<br />

Art und Dauer der Anwendung. Volon A 40mg darf bei Kindern unter 14 Jahren generell nicht und bei Jugendlichen unter 16 Jahren nicht intramuskulär angewendet werden. Weitere Angaben zu<br />

Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Mitteln und Nebenwirkungen sind der “Austria-Codex-Fachinformation” zu entnehmen.<br />

8


Interdisziplinäres <strong>Schmerz</strong>management<br />

dosierung von schmerzmedikamenten<br />

Opioide und Dosierung<br />

Wilfried Ilias<br />

Abteilung f. Anästhesiologie, Intensivmedizin und <strong>Schmerz</strong>therapie<br />

am akademischen Lehrkrankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien<br />

Die medikamentöse Palette zur Therapie akuter und chronischer<br />

<strong>Schmerz</strong>zustände wurde nicht zuletzt aufgrund der Auffindung<br />

neuer Rezeptoren bzw. der Analyse der Struktur ihrer Liganden<br />

immer reichhaltiger und spezifischer. Dies trifft auf herkömmliche<br />

nicht-steroidale Antirheumatika ebenso zu, wie auf starke<br />

und schwache Opioide, schließlich aber auch die so genannten<br />

Co-Analgetika, wo sich immer neue Antikonvulsiva und Antidepressiva<br />

mit bemerkenswerter analgetischer Potenz finden.<br />

Diese medikamentösen Vielfalt entwickelte sich nicht zuletzt<br />

aber auch aufgrund der Tatsache, dass nicht nur ein <strong>Schmerz</strong><br />

und damit eine <strong>Schmerz</strong>ursache sondern viele <strong>Schmerz</strong>arten<br />

mit einer Überlappung von <strong>Schmerz</strong>ursachen klinisch existieren<br />

können. Das Problem daran ist, dass wir aufgrund experimenteller<br />

Arbeiten, in denen mikrophysiologische Vorgänge<br />

nach Setzen ganz bestimmter Läsionen beobachtet werden<br />

nicht 1:1 auf klinische Erscheinungsformen von <strong>Schmerz</strong>en<br />

umsetzen können. Es handelt sich in der Regel um mehrere<br />

gleichzeitig bestehende Vorgänge, die entweder mehr gewisse<br />

Organstrukturen oder gewisse daraus resultierende Veränderungen<br />

an schmerzleitenden und schmerzgenerierenden, nicht<br />

zuletzt aber auch kognitiven Zentren bedeuten. Diese Veränderungen<br />

sind vor allem dann von besonderer Wichtigkeit,<br />

wenn es sich um Vorgänge handelt, die zur Chronifizierung<br />

von <strong>Schmerz</strong>syndromen führen bzw. um Veränderungen des<br />

nervalen Systems durch Läsionen des Nerven, der Nervenzellen<br />

und den daraus resultierenden mikrophysiologischen Veränderungen.<br />

Es ist daher die Aufgabe des <strong>Schmerz</strong>therapeuten,<br />

einerseits aus der mittlerweile doch sehr reichhaltigen diagnostischen<br />

Palette die richtigen Methoden auszuwählen um das jeweilige<br />

klinisch imponierende <strong>Schmerz</strong>bild möglichst exakt zu<br />

definieren, andererseits aber auch aus der Auswahlmöglichkeit<br />

des mittlerweile sehr vielfältigen Medikamentenangebotes die<br />

richtige Entscheidung zu treffen. Dazu kommt, dass bestimmte<br />

<strong>Schmerz</strong>syndrome auch gewissen Tagesprofilen folgen. Diese<br />

Tagesprofile werden nicht nur durch die unterschiedlichen Intensitäten<br />

an Bewegungsstress bestimmt, sondern auch durch<br />

die individuellen, hormonellen und neuronalen Tageszyklen<br />

bestimmt. In Abhängigkeit der Menge und des Wechselspiels<br />

verschiedener <strong>Schmerz</strong>transmitter, Entzündungsfaktoren sowie<br />

Substanzen, welche die Nervaktivität ganz allgemein hinauf und<br />

herunter regulieren, kann es aber auch erforderlich sein, Medikamente<br />

tageszeitlich angeglichen zu dosieren. Bei Patienten<br />

in stationärer Behandlung, enger Beobachtung und kontinuierlicher<br />

intravenöser Medikamentenverabreichungsmöglichkeit<br />

ist die Angleichung an ein solches Tagesprofil durchaus<br />

möglich. Bei Patienten in ambulanter Behandlung, bei welchen<br />

<strong>Schmerz</strong>mittel auf orale, transdermale oder rektale, ja sogar intrathekale<br />

Art und Weise verabreicht werden, kann die tageszeitliche<br />

Angleichung der Dosis nicht so problemlos erfolgen.<br />

Die wesentliche Bereicherung von neuen Medikamenten und<br />

insbesondere <strong>Schmerz</strong>mitteln liegt mittlerweile darin, dass die<br />

Freisetzung aus verschiedenen galenischen Formen einerseits<br />

und durch mechanische Pumpensysteme andererseits soweit<br />

fortgeschritten ist, dass mit diesen Mitteln die Angleichung der<br />

Medikamentendosis an das individuelle Tagesprofil möglich geworden<br />

ist.<br />

Antiinflammatoria<br />

Im Gegensatz zu dem weiter oben Gesagten ist die galenische<br />

Fachkurzinformation siehe Seite 23<br />

1 x täglich stillt den <strong>Schmerz</strong>!<br />

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Tramadol hat jetzt dazugelernt. 24 h gegen chronischen <strong>Schmerz</strong>!


dosierung von schmerzmedikamenten <br />

Interdisziplinäres <strong>Schmerz</strong>management<br />

Bewegungsfreiheit bei der Verabreichung von Antiinflammatoria<br />

dadurch eingeschränkt, dass diese Mittel einerseits am Ort<br />

der Inflammation, andererseits aber auch in Nervenzellen, wo<br />

die Hemmung der Zyklooxygenasen für die zentrale <strong>Schmerz</strong>hemmung<br />

verantwortlich ist und gleichzeitig auch hemmend<br />

auf die neuronale Plastizität einwirkt. Das heißt: die Hemmung<br />

der Prostaglandinsynthese bzw. der Zyklooxygenase ist in jenen<br />

Strukturen, wo einerseits die <strong>Schmerz</strong>ursache und andererseits<br />

die <strong>Schmerz</strong>generierung, Weiterleitung und Wahrnehmung<br />

liegt, von großer Wichtigkeit. Im Bereich des Gastrointestinalsystems<br />

und des Nierensystems hingegen und auch im Gerinnungssystem<br />

besteht bei schmerzhaften Zuständen kein Grund<br />

der Hemmung der Prostaglandinsynthese. Es konnte gezeigt<br />

werden, dass die Verweildauer eines nicht steroidalen Antirheumatikums<br />

im Serum direkt proportional zur Häufigkeit<br />

von gastrointestinalen Ereignissen steht. Das heißt: je kürzer die<br />

Halbwertszeit eines Medikamentes im Serum, desto geringer<br />

die Inzidenz unerwünschter gastrointestinaler Ereignisse und<br />

vice versa. In Unkenntnis dieser Tatsache hat man vor vielen<br />

Jahren die Philosophie verfolgt nicht steroidale Antirheumatika<br />

mit langer Halbwertszeit zu synthetisieren, um Patienten, welche<br />

an chronischen entzündlichen <strong>Schmerz</strong>en litten, wie beispielsweise<br />

aktivierten rheumatischen Erkrankungen, die Frequenz<br />

der Medikamenteneinnahme zu senken. Folge war, dass<br />

aufgrund der langen Präsenz dieser Medikamente im Blutsystem<br />

auch Organe, bei welchen Prostaglandine konstituell vorhanden<br />

und auch funktionell wichtig sind, ebenfalls gehemmt<br />

wurden und damit gastrointestinale Blutungen und Nierenschäden<br />

mit höherer Wahrscheinlichkeit auslösten als eben die<br />

oben erwähnten Medikamente mit kürzerer Halbwertszeit. Es<br />

liegt mittlerweile genügend Literatur vor welche beweist, dass<br />

die Verweildauer von NSAR in entzündlichen Regionen, beispielsweise<br />

der Synovialflüssigkeit, bis zu 12 Stunden beträgt,<br />

auch wenn die Halbwertszeit im Serum weitaus kürzer ist. Konsequenz<br />

aus dieser Erkenntnis ist heute, dass Medikamente mit<br />

kurzer Halbwertszeit eingesetzt werden, die aufgrund ihrer spezifischen<br />

Wirkung am Ort der Krankheitsursache eine längere<br />

Halbwertszeit haben als im Serum, womit die Organexposition<br />

der Leber und der Niere gegen dieses Medikament weitaus kürzer<br />

und auch in niedrigerer Konzentration erfolgt. Eine Angleichung<br />

der Galenik durch Retardierung kurzwirksamer NSAR<br />

scheint daher nicht sinnvoll, da ja bereits langwirksame Medikamente<br />

vorhanden sind und die Verlängerung der Freisetzung<br />

letztlich zu einer protrahierten konsekutiven Halbwertszeit<br />

führt, die ja eigentlich nach den obigen Erläuterungen gar keinen<br />

klinischen Vorteil bietet. Eine Ausnahme bilden hier lediglich<br />

transdermale Formen, da hier gezeigt werden konnte, dass<br />

topisch aufgebrachte NSAR tatsächlich in den angrenzenden<br />

Gewebsstrukturen höher konzentriert sind, im System selbst<br />

aber nur ganz niedrige Spiegel gemessen werden. Bei einer lokalisierten<br />

<strong>Schmerz</strong>ursache, welche von außen leicht zugänglich<br />

ist, wie dies für Gelenke oder oberflächliche Blessuren zutrifft,<br />

kann diese je nach <strong>Schmerz</strong>intensität durchaus erfolgreich mit<br />

dieser Art der NSAR-Galenik behandelt werden.<br />

Opioide<br />

Gerade bei den Opioiden, deren Wirkung ja über spezifische<br />

Rezeptoren erfolgt, ist die Verweildauer und die Serumkonzentration<br />

entscheidend für die jeweilig erwünschte Wirkung. Andererseits<br />

werden die meisten Opioide relativ rasch eliminiert,<br />

sodass je nach Galenik eine sehr gute Anflutung, eine kontinuierliche<br />

Freisetzung und eine je nach Wunsch prolongierte<br />

oder beschleunigte Elimination des jeweiligen Opioids erreicht<br />

werden kann. Die Applikationsformen der Opioide sind dementsprechend<br />

vielfältig, von rasch resorbierbaren Formen wie<br />

transmuköse Applikation, intravenöse Applikation, rasch resorbierbaren<br />

Tropfen oder Tabletten bis hin zu Retardierungsformen<br />

mit 12 oder 24 Stunden Retardierung und schließlich<br />

transdermalen Pflastern mit 72 oder 96 Stunden Wirkdauer,<br />

ist derzeit eine breite Applikationspalette vorhanden. Ebenso<br />

können Opioide intravenös, intramuskulär, subcutan und rückenmarksnahe,<br />

epidural, spinal, verabreicht werden. Nicht alle<br />

der genannten Formen sind für jedes Opioid verfügbar, somit<br />

obliegt dem Verschreiber die Aufgabe festzustellen: Welches<br />

Opioid ist für meinen Patienten am besten geeignet, dies hinsichtlich<br />

Wirkungsgrad, Verträglichkeit und Auftreten unerwünschter<br />

Nebenwirkungen? Und welche Galenik ist für den<br />

individuellen Patienten geeignet. Hinsichtlich der verfügbaren<br />

Galeniken ist zu sagen, dass mitzubedenken ist, ob ein oral verabreichtes<br />

Medikament bei Einnahme von Speisen bzw. Flüssigkeit<br />

und schließlich Alkohol seine Resorptionsgeschwindigkeit<br />

und seinen Resorptionsgrad ändert und welche Auswirkungen<br />

dies auf den jeweiligen Wirkspiegel hat. Dies ist beispielsweise<br />

besonders dann von Interesse, wenn durch den Einfluss von<br />

Speiseneinnahmen oder Genussmitteln wie Alkohol eine Galenik,<br />

welche beispielsweise für die kontinuierliche Freisetzung<br />

von 12 oder 24 Stunden gemacht wurde, die gesamte Dosis innerhalb<br />

von 2-4 Stunden freisetzt, da daraus beträchtlich hohe<br />

Serumspiegel mit einer kurzfristigen Überdosierung resultieren<br />

können. Es war lange Zeit üblich bei Einnahme von Medikamenten<br />

den Einnahmezeitpunkt vor, mit oder nach dem Essen<br />

aber auch den Beigenuss von speziellen Nahrungsmitteln wie<br />

Alkohol zu verbieten, in Kenntnis der Resistenz neuer Galeniken<br />

kann nun der Arzt die Einnahmerhythmen in Beziehung<br />

zur Speiseneinnahme der jeweiligen Galenik angleichen und<br />

bei manchen Retardierungsmethoden wie der Retardierung<br />

wie beispielsweise jener von Oxycontin (Acrocontin) und der<br />

Contramidretardierung (Noax, Hydrooxymethylstearat/ Hg.<br />

Stearat, Titanoxid [Adamon long ret.]), gleichzeitige Einnahme<br />

von Alkohol erlauben, während sie bei anderen Retardierungsformen<br />

grundsätzlich verboten sein sollte. Überall dort, wo die<br />

Informationsdisziplin der Patienten fragwürdig erscheint, sollte<br />

grundsätzlich eine alkoholresistente Galenik verordnet werden;<br />

dies durchaus mit einer entsprechenden Begründung.<br />

Antidepressiva<br />

Bei chronischen <strong>Schmerz</strong>en mit neuropathischem Charakter<br />

sind Antidepressiva als Co-Analgetika ausreichend evidenzbasiert,<br />

wobei dies vor allem für die trizyklischen Antidepressiva<br />

gilt. Es liegt allerdings mittlerweile auch schon genügende<br />

Evidenz für neuere Antidepressiva wie Mianserin, Duloxetil<br />

und auch Mirtazapin vor. Eine entsprechende Übersicht von<br />

Sindrup und Jensen (1999) zeigt die „Number of patientens<br />

to treat“ von etwa 2,5 – 3,5 je nach Substanz. Zu beachten ist,<br />

dass bei der Behandlung mit Antidepressiva ebenfalls eine<br />

subtile Auswahl zu treffen ist, da auch hier beträchtliche Unterschiede<br />

hinsichtlich der spezifischen Wirkung bestehen<br />

und bei den meisten <strong>Schmerz</strong>patienten ja auch tatsächlich<br />

eine schmerzbegleitende reaktive Depression nachzuweisen<br />

ist. In diesen Fällen wird sowohl die Hauptwirkung also die<br />

Antidepression als auch die Nebenwirkung nämlich die Analgesie<br />

nutzbar gemacht.<br />

10


Interdisziplinäres <strong>Schmerz</strong>management<br />

Antikonvulsiva<br />

Neben den klassischen Natriumkanalblockern wie Carbamazepin<br />

und Phenytoin haben sich mittlerweile auch die Kalziumantagonisten<br />

Gabapentin und Pregabalin in der <strong>Schmerz</strong>therapie<br />

mit guter Evidenz etablieren können. Ebenso liegen<br />

für den Kainatrezeptorantagonisten Topiramat kontrollierte<br />

Studien vor, welche den Einsatz bei neuropathischen <strong>Schmerz</strong>en<br />

insbesondere in Zusammenhang mit Diabetes ausreichend<br />

belegen. Wie auch bei den Opioiden und Antidepressiva ist hier<br />

ebenfalls die individuelle Empfindlichkeit hinsichtlich der gewünschten<br />

Hauptwirkung und dem Auftreten von Nebenwirkungen<br />

zu entscheiden, welchem Medikament man den Vorzug<br />

gibt. Nachdem wie bereits eingangs erwähnt <strong>Schmerz</strong>ursache<br />

und klinische Präsenz individuell sehr stark differenzieren<br />

können, wird im Einzelfall die Wahl des idealen Antikonvulsivums<br />

für ein gewisses <strong>Schmerz</strong>geschehen von einer kurzen bis<br />

mittelfristigen Beobachtung und Dosisfindung abhängig sein.<br />

Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang, dass teuer und<br />

modern nicht immer durch einen idealen Wirkungsgrad bei jedem<br />

Patienten verbunden sein muss.<br />

„Täglich, einmalig!<br />

Gegen <strong>Schmerz</strong><br />

von früh bis spät“<br />

Non-Opioide<br />

Von der Vielfalt der Non-Opioide sind derzeit nur noch Metamizol<br />

und Paracetamol generell in Verwendung. Für beide Substanzen<br />

gibt es hinsichtlich der Galenik Standardformen für die<br />

orale (Tropfen, Tabletten, Brausetabletten) als auch intravenöse<br />

und intramuskuläre Applikationsformen. Beiden Substanzen<br />

fehlt die antiinflammatorische Komponente, beide Substanzen<br />

weisen einen guten fiebersenkenden Effekt auf, Metamizol hat<br />

eine gute entspannende Wirkung auf glatte Muskulatur und Paracetamol<br />

scheint seine analgetische Wirkung vor allem über<br />

einen serotoinergen Mechanismus zu entfalten. Dies bedeutet,<br />

dass eine gleichzeitige Medikation von 5Ht3-Antagonisten die<br />

Wirkweise von Paracetamol negativ beeinflusst, dies ist vor<br />

allem im perioperativen Zeitraum und bei Chemotherapie von<br />

Bedeutung.<br />

24h<br />

ONCE A DAY<br />

Schlussfolgerung<br />

Bei der Verordnung von Analgetika ist im Hinblick auf die<br />

Vielfalt der <strong>Schmerz</strong>ursache an eine individuelle Kombination<br />

von <strong>Schmerz</strong>mitteln zu denken. Welches Mittel bzw. welche<br />

Medikamentenkombination im Einzelfall zu wählen ist, richtet<br />

sich einerseits nach der Abschätzung der inflammatorischen<br />

und nicht inflammatorischen Komponente, andererseits nach<br />

der Art der <strong>Schmerz</strong>qualität (neuropathisch oder nicht neuropathisch)<br />

und schließlich nach dem zeitlichen Bestehen einer<br />

<strong>Schmerz</strong>erkrankung. Schließlich aber auch soll ein individueller<br />

Tagesablauf und mögliche tagesvariable Zusatzbelastungen<br />

in die Überlegungen der Auswahl von Analgetika bzw. deren<br />

Kombinationen mit einbezogen werden.<br />

Anschrift des Verfassers:<br />

ao. Univ.Prof. Dr. Wilfried Ilias Msc.<br />

Leiter der Abteilung f. Anästhesiologie, Intensivmedizin und <strong>Schmerz</strong>therapie<br />

am akademischen Lehrkrankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien, 1020<br />

Wien, Johannes von Gott Platz 1, iliasbhb@ins.at<br />

• 1x täglich 1 Tablette<br />

• Patentierte Galenik<br />

• Rasche & lang anhaltende<br />

analgetische Wirkung<br />

• Bessere Patienten-Compliance<br />

• Günstiges Nebenwirkungsprofil<br />

06/2008<br />

www.csc-pharma.at<br />

Fachkurzinformation siehe Seite 23


heuma <br />

Interdisziplinäres <strong>Schmerz</strong>management<br />

Rheumatologie<br />

Friedrich Köppl<br />

LKH Vöcklabruck, Dr. Wilhelm-Bock-Straße 1, 4840 Vöcklabruck<br />

Unter „Rheuma“ bzw. Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises<br />

verstehen Experten bis 450 verschiedene Krankheitsbilder.<br />

Dementsprechend schwierig ist es für den Laien sich zu orientieren,<br />

wenn er Gelenksschmerzen verspürt. Die alltägliche<br />

Frage, die jedem klinisch tätigen Arzt, sei es der Hausarzt oder<br />

der Facharzt für Innere Medizin, Orthopädie, Unfallchirurgie,<br />

Sportarzt oder Rheumatologe gestellt wird, lautet: „habe ich<br />

Rheuma“. Wie oben angeführt ist die Antwort mit „Ja“ mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit richtig.<br />

Unterscheiden wir systematisch zwischen entzündlichen und<br />

nicht entzündlichen rheumatischen Erkrankungen.<br />

Zu den entzündlichen gehören als Hauptvertreter die Rheumatoide<br />

Arthritis (RA) oder Chronische Polyarthritis (CP),<br />

die Psoriasis Arthritis (PsA), die Seronegativen Spondarthritiden<br />

(SPA) inkl. die Reaktive Arthritis.<br />

Ergänzend die weichteilrheumatischen Erkrankungen deren<br />

Hauptvertreter die Polymyalgia rheumatica arstellt. Die Fibromyalgie,<br />

welche derzeit einen gewissen Aufschwung bezüglich<br />

ihres Bekanntheitsgrades erlebt, zählt ebenso zu den entzündlichen<br />

Weichteilerkrankungen des rheumatischen Formenkreises.<br />

Das große Kapitel der Kollagenosen darf natürlich nicht unerwähnt<br />

bleiben, soll der entzündliche Rheumatismus thematisiert<br />

werden.<br />

Zu den so genannten nicht entzündlichen Veränderungen des<br />

rheumatischen Formenkreises zählen nach wie vor die umfangreiche<br />

Gruppe der Polyarthrosen, wobei auch hier eine<br />

Entzündungskomponente vor allem bei der Entstehung und<br />

dem Fortschreiten des Knorpelschadens eine große Rolle zu<br />

spielen scheint.<br />

Dieser Artikel wird sich überblicksmäßig mit oben angeführten<br />

Krankheitsentitäten beschäftigen und soll damit einen kurzen<br />

Überblick über die entzündlichen und nicht entzündlichen<br />

Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises schaffen.<br />

Rheumatoide Arthritis (RA),<br />

Chronische Polyarthritis (CP)<br />

Die RA ist die häufigste systemische Bindegewebserkrankung<br />

und betrifft nicht nur Gelenke, sondern auch Schleimbeutel,<br />

Sehnenscheiden, Gefäße, Augen, seröse Häute und Innere Organe.<br />

Unbehandelt hat sie eine sehr schlechte Prognose und führt<br />

bei ca. 20% nach 20 Jahren zu einer schweren körperlichen<br />

Behinderung. Der Verlauf ist leider nach wie vor schlecht einschätzbar<br />

und bei ca. 70% progressiv, davon 25% rapid.<br />

Abb. 1<br />

Zw. 10-15% kommen zu einer Selbstlimitierung.<br />

Das Hauptmanifestationsalter ist das 30.-40. LJ. so dass es<br />

Menschen im Mittelpunkt ihres Lebens trifft.<br />

Das klinische Frühbild ist durch Anlauf- und Ruheschmerz,<br />

Morgensteifigkeit von mehr als 1 Std., symmetrischer synovitischer<br />

Schwellung mit frühmorgendlichem Maximum charakterisiert.<br />

Eine rheumatologische Abklärung auf entzündliche Gelenkserkrankung<br />

sollte daher dann erfolgen, wenn folgende Symptome<br />

auftreten:<br />

1: Gelenksschwellung ohne vorausgegangenes Trauma<br />

2: länger anhaltende Gelenkschmerzen (Wochen)<br />

3: Gelenkssteifigkeit – besonders morgens<br />

4: Kraftverlust der Gelenke<br />

Die landläufig schon sehr bekannten ARA-Kriterien sind zur<br />

Erkennung und Diagnosestellung einer Früharthritis ungeeignet.<br />

Das Ausmaß des Gelenksbefalls, die Höhe des Akutphase-Labors,<br />

die Positivität und Höhe des Rheumafaktors sowie der<br />

CCP-AK können hinweisend sein für die prognostische Entwicklung<br />

der RA.<br />

Ziel muss es sein die Gelenkszerstörung zu verhindern und<br />

damit die –Funktion zu erhalten, sowie die Symptome und damit<br />

<strong>Schmerz</strong>en zu lindern.<br />

Die neuen Behandlungsstrategien im Unterschied noch zu den<br />

80er Jahren des vorigen Jahrhunderts liegen nun in frühzei-<br />

12


Interdisziplinäres <strong>Schmerz</strong>management<br />

rheuma<br />

tigem, aggressivem Therapieansatz mit einerseits rechtzeitigem<br />

Einsatz der konventionellen DMARD´s auch in Kombination<br />

und schließlich nach wenigen Monaten nicht erreichtem Ansprechen<br />

die Kombination mit TNF-Alpha-Blockern oder T-<br />

Zell, B- Zell, Interleukin modulierenden Therapien.<br />

Psoriasis Arthritis (PsA)<br />

Der Begriff PsA subsumiert entzündliche Veränderungen der<br />

gelenknahen Ansätze von Sehnen, Bändern und Gelenkkapseln<br />

(Enthesitis), der Gelenke in Form einer Synovitis, der<br />

Knochen (Osteitis), des Knochenmarks (Osteomyelitis) und/<br />

oder des periostalen Gewebes (Periostitis) im Rahmen einer<br />

Psoriasis.<br />

Gelenkschmerzen und Steifheit treten bei bis zu 40% aller Psoriatiker<br />

auf.<br />

Der Befall der Gelenke ist meist asymmetrisch<br />

und oligoartikulär. Die PsA gehört<br />

zu den seronegativen Spondarthritiden<br />

und ist HLAB27 assoziiert.<br />

Klinisch kommt es zu einem Befall der<br />

Hand- und Fingergelenke i.S. eines Transversaltyps<br />

(Befall der DIP-Gelenke), Axial-Typ<br />

(„Wurstfinger“–zehe“) im Sinne<br />

von typischen Daktylitis-Zeichen. Es kann<br />

aber auch das Achsenskelett ebenso betroffen<br />

sein, wie ein häufiges Erstsymptom<br />

sich in Enthesiopathien darstellt.<br />

Abb. 3 – Daktylitiszehe<br />

Die therapeutischen Möglichkeiten gehen<br />

von NSAR und Analgetika über Steroide<br />

intraartikulär bzw. systemisch vor allem<br />

im Schub oder als „Brückentherapie“ bis<br />

zum Wirkungseintritt der DMARD´s (desease<br />

modifying antirheumaticdrugs) –<br />

früher landläufig als „Basistherapeutika“<br />

bezeichnet bis hin zu den Bilolgicals.<br />

DMARD´s:<br />

ARA-Kriterien (Abb. 2)<br />

p Arthritis der MCP-, PIP- od. Handgelenke<br />

p Symmetrische Gelenksschwellungen<br />

p MST > 1 Std.<br />

p RF<br />

p Arthritis von 3 oder mehr Gelenksregionen<br />

p Radiologisch gelenksnahe Osteoporose oder Erosionen<br />

p Rheumaknoten<br />

Abb. 2<br />

Abb. 4: „Schmetterlingserythem“<br />

Als Goldstandart gilt nach wie vor Methotrexat<br />

welches oral, subcutan oder<br />

intramuskulär verabreicht werden kann.<br />

Neben der RA und PsA wird es auch in einer<br />

Reihe von Krankheiten aus dem Kollagenosekreis<br />

eingesetzt, abhängig vom<br />

Stadium und Aktivität.<br />

Leflunomid (Arava), Sulfasalazin (Salazopyrin),<br />

Chloroquin (Resochin), ev.<br />

Subreum bieten Alternativen bzw. Kombinationspartner.<br />

Im Zeitalter der frühen und aggressiven<br />

Behandlungsstrategien wird nach wenigen Monaten nicht<br />

ausreichender Unterdrückung der Krankheitsaktivität eine<br />

Kombination mit einem Bilogikum angestrebt. Für die Behandlung<br />

der RA bzw. PsA derzeit zugelassene Präparate sind:<br />

Infliximab (Remicade): 3mg/Kg/KG i.V. zum Zeitpunkt 0,<br />

2 Wochen, 6 Wochen und in weiterer Folge alle 8 Wochen.<br />

TNF-Alpha-AK<br />

Etanercept (Enbrel): 50mg s.c. 1x/Wo (2x25mg/Wo), TNF-<br />

Alpha-Rezeptor-Antagonist<br />

Adalimumab (Humira): 40mg s.c. 1x/2 Wo, TNF-Alpha-AK<br />

Anakinra (Kineret): 100mg tgl. s.c., IL-1 Rez.-Antagonist<br />

Abatacept (Orencia): T-Zell-Costimulationsmodulator, 30<br />

Min. Kurzinfusion zum Zeitpunkt 0, 2, 4 und alle 4 Wochen,<br />

Dosierung gewichtsabhängig zw. 500 mg-1000mg.<br />

Rituximab (Mabthera): Anti-CD-20 AK, führt zur B-Zell Depletion.<br />

1000mg am Tag 1 und Tag 15. Wiederholung alle 6-12 Monaten.<br />

Bei all diesen Therapieformen gibt es besseres Ansprechen in<br />

der Kombination mit Methotrexat.<br />

Kollagenosen (SLE, Sklerodermie, Mischkollagenose.<br />

Sjögren Syndrom)<br />

Allen gemeinsam sind Autoimmunphänomene, wobei es zu<br />

klinischen wie serologischen Überlappungen kommen kann.<br />

Daraus erklärt sich auch die Krankheitsvariabilität und eine<br />

Multiorganbeteiligung.<br />

Als deren Hauptvertreter soll auch aus<br />

Platzgründen kurz der SLE gestreift werden.<br />

SLE (Systemischer Lupus<br />

Erythematodes)<br />

Tritt 10x häufiger bei Frauen auf als bei<br />

Männern, wobei im jungen Erwachsenenalter<br />

die Erkrankung am häufigsten<br />

beginnt.<br />

Die klinischen Symptome können sehr<br />

allgemein und unspezifisch sein (Fieber,<br />

Müdigkeit, Gewichtsabnahme) ebenso<br />

Arthralgien bis Arthritiden (DD: Chronische<br />

Polyarthritis) bis hin zu Myalgien<br />

und Tenosynovitiden.<br />

In bis zu 80% kommt es zu Hautveränderungen<br />

– typischerweise das so genannte<br />

"Schmetterlingserythem" (Abb. 4) – Haarausfall<br />

und Lymphadenopathien (50%).<br />

Gefürchtet und nicht selten die erste Manifestation<br />

eines SLE ist die Nierenbeteiligung<br />

(30-50%), welche auch die häufigste<br />

Ursache bei einem tödlichen Ausgang<br />

darstellt.<br />

Weitere Organbeteiligungen können die<br />

Lunge, Herz und den Gastrointestinaltrakt<br />

betreffen. Neurologische Beteiligungen<br />

sind ebenso möglich wie hämatologische.<br />

Ein begleitendes Sicca-Syndrom<br />

ist ebenfalls nicht selten zu beobachten.<br />

13


heuma <br />

Interdisziplinäres <strong>Schmerz</strong>management<br />

Arthrose<br />

Unter Arthrose (im englischen Sprachgebrauch:<br />

„Osteoarthritis“) verstehen wir<br />

eine Gruppe primär nicht entzündlicher<br />

Gelenkserkrankungen, die zu <strong>Schmerz</strong>en<br />

und Mobilitätseinschränkung führt.<br />

Die Arthrosekrankheit ist die am weitesten<br />

verbreitete rheumatische Erkrankung! 50%<br />

aller rheumatischen Erkrankungen gehören<br />

dem degenerativen Formenkreis an.<br />

Es besteht ein Ungleichgewicht zwischen<br />

Belastung und Belastbarkeit. Biochemische<br />

und biomechanische Ursachen führen zur<br />

Veränderung im synovialen Milieu und Abb. 5a: Fingerarthrose<br />

damit zu einer Dysfunktion des Knorpels<br />

und damit zur Entstehung der Arthrose.<br />

An Risikofaktoren existieren Übergewicht,<br />

Traumata und Entzündungen, falsche<br />

Bewegungsmuster und weibliches Geschlecht.<br />

Die am häufigsten betroffenen Gelenke<br />

sind die Knie-, Hüft- und Sprunggelenke.<br />

Danach kommen die Fingergelenke und<br />

die kleinen Wirbelgelenke.<br />

Die klinischen Stadien ergeben einen klinisch<br />

stummes Stadium bei positivem<br />

Röntgenbefund, ein akut aktiviertes mit<br />

Abb. 5b: Kniearthrose<br />

lokalen Entzündungszeichen (Erguss) bis<br />

zum dekompensierten Stadium mit Dauerschmerz der periartikulären<br />

Strukturen.<br />

Von der Symptomatik lässt sich eine Früh- von einer Spättrias<br />

unterscheiden. Erstere ist durch Anlauf-, Ermüdungsschmerz<br />

und Belastungsschmerz charakterisiert, während die Spättrias<br />

durch Dauer-, Nacht- und Muskelschmerz gekennzeichnet ist.<br />

Im fortgeschrittenen Stadium kommt es zu Gelenksdeformierungen<br />

durch ossäre Verdickungen, Gelenkinstabilitäten<br />

und Muskelatrophie. In weiterer Folge zu einer geringen Belastungstoleranz,<br />

und einem periartikulären<br />

Druckschmerz bis hin zur Gelenksversteifung.<br />

Auch in Zukunft wird es eine der größten<br />

Herausforderungen in der Rheumatologie<br />

sein, die Polyarthrose richtig<br />

und effizient behandeln zu können. Die<br />

entzündlichen rheumatischen Erkrankungen<br />

(RA, PsA…) sind durch die<br />

bahnbrechenden Therapieeffekte der<br />

TNF-Alpha Produkte und weiterer, die<br />

in Zukunft noch kommen werden, gut<br />

im Griff.<br />

Die therapeutischen Überlegungen in<br />

Bezug auf die Arthrosen gehen in erster<br />

Linie in Richtung <strong>Schmerz</strong>therapie. Dies<br />

ist das erste Symptom einer Arthrose,<br />

auch wenn zu diesem Zeitpunkt die Arthrose<br />

schon fortgeschritten ist.<br />

Hier bieten sich vor allem bei nicht aktivierten<br />

Arthrosen Analgetika wie<br />

Paracetamol, Mefenaminsäure und<br />

Opioide an. Die eigentlich krankheitsverlangsamenden<br />

Produkte (Chondroitinsulfat,<br />

Glucosaminsulfat, Diacerin, i.a.<br />

Hyaluronsäure) – SYSADOA (symptomatic<br />

slow acting drugs of Osteoarthritis)<br />

werden mehr und mehr propagiert.<br />

Physiotherapeutische, balneologische bis<br />

hin zu chirurgisch gelenksersetzenden Maßnahmen sollten<br />

das therapeutische Spektrum ergänzen um auch einer immer<br />

älter werdenden Gesellschaft bis ins hohe Alter ein beschwerdearmes<br />

Bewegen zu ermöglichen.<br />

Anschrift des Autors:<br />

OA Dr. Friedrich Köppl,<br />

OÖ Gesundheits- und Spitals-AG gespag - LKH Vöcklabruck,<br />

Dr. Wilhelm-Bock-Straße 1,<br />

4840 Vöcklabruck<br />

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Gonarthrose einer Behandlung mit fünf Injektionen Erectus®<br />

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Die Ergebnisse zeigen eine hochsignifikante Verbesserung des<br />

Ruhe- und Bewegungsschmerzes (VAS Mittelwert von 5,47 auf<br />

2,28 bzw. 4,68 auf 1,8). Weiters zeichnet die Therapie mit Erectus®<br />

eine hohe Patientenzufriedenheit (80,9% sehr zufrieden<br />

oder zufrieden) und gute Verträglichkeit aus*.<br />

Im Rahmen einer Behandlung mit 5 Erectus®-Injektionen werden<br />

120mg Hyaluronsäure verabreicht, das ist um 20% mehr<br />

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CSC Pharmaceuticals, Gewerbestrasse 18-20,<br />

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Tel. 02262/606-241<br />

Email: m.cochlar@csc-pharma.com<br />

*J. Miner. Stoffwechs. 2007; 14 (1):32-35<br />

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14


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Physikalische akuter rückenschmerz Therapie und rehabilitation<br />

Interdisziplinäres <strong>Schmerz</strong>management<br />

Akuter Low back pain –<br />

Einteilung, Definition und<br />

allgemeines Management<br />

Angelika Karner-Nechvile<br />

Institut für Physikalische Medizin & Rehabilitation,<br />

Landesklinikum Wr. Neustadt<br />

Low back pain (LBP) hat mit einer Punktpraevalenz von 12%<br />

bis 40% und einer Lebenszeitprävalenz von über 85% nicht<br />

nur große medizinische sondern, durch die hohe Rezidivrate<br />

und Chronifizierungsgefahr, auch enorme gesundheitspolitische<br />

Bedeutung (BRD: 17 – 20 Mrd. Euro pro Jahr). Obwohl<br />

statistisch gesehen fast drei Viertel aller akuten Kreuzschmerzattacken<br />

innerhalb von vier bis sechs Wochen ohne<br />

aufwendige medizinische Interventionen ausheilen, verursachen<br />

ca. 10 – 15% der Patienten 80% der direkten und indirekten<br />

LBP-Kosten auf Grund von Chronifizierung, Invalidisierung<br />

und Arbeitsunfähigkeit. Umso wichtiger ist bei low<br />

back pain- Patienten ein strukturiertes und standardisiertes<br />

Vorgehen, sowohl hinsichtlich diagnostischer als auch therapeutischer<br />

Maßnahmen, um von Beginn an die Rezidiv- und<br />

Chronifizierungsgefahr zu minimieren.<br />

Einleitung<br />

Die Ursachen von Rückenschmerzen sind vielfältig, können<br />

jedoch vereinfacht in 3 Gruppen (mechanisch bedingter, nicht<br />

mechanische bedingter und fortgeleiteter LBP) unterteilt werde,<br />

was eine systematische Aufarbeitung des breit gestreuten<br />

Themas LBP vereinfacht. Die mechanisch bedingten LBP-<br />

Ursachen werden in der Literatur mit an die 97% angegeben,<br />

gefolgt von den fortgeleiteten (2%) und den nicht mechanisch<br />

bedingten LBP-Ursachen (ca. 1%).<br />

Von den 97% mechanisch bedingten Kreuzschmerzformen<br />

entfallen mehr als zwei Drittel (ca. 70%) auf den sogenannten<br />

idiopathischen oder unspezifischen<br />

Kreuzschmerz, nur knapp ein Drittel<br />

kann einer manifesten Pathologie (siehe<br />

Tab.1) zugeordnet werden, wobei mit<br />

zunehmendem Alter (>65 Jahre) eine<br />

Verschiebung Richtung spezifischem<br />

LBP (=manifestes pathologisches Substrat)<br />

erfolgt.<br />

Ursachen - mechanischer LBP<br />

• Fazettengelenksarthrose (10%)<br />

• Diskusprolaps (4%)<br />

• Spinalkanalstenose (3%)<br />

• Osteoporotische Kompressionsfraktur (4%)<br />

• Wirbelgleiten (2%)<br />

• KongenitaleVeränderungen<br />

• Spondylolyse<br />

• Traumatische Fraktur<br />

Tab1: aus NEJM 2001; 344(5):365<br />

Gerade aber der unspezifische Kreuzschmerz (immerhin<br />

rund 70% aller Kreuzschmerzpatienten!!) Bedarf unserer speziellen<br />

ärztlichen Aufmerksamkeit, da besonders diese Kreuzschmerzgruppe<br />

zur Chronifizierung neigt.<br />

Definition – unspezifischer Kreuzschmerz<br />

Der Begriff LBP (Kreuzschmerz) bezieht sich auf <strong>Schmerz</strong>en<br />

im Bereich zwischen dem 12. Brustwirbel (Rippen) und<br />

den Glutealfalten mit oder ohne Ausstrahlung ins Bein (nach<br />

Waddel 2006). Je nach Beschwerdedauer wird der LBP als<br />

Die in Folie 1 dargestellten nicht mechanisch<br />

bedingten spezifischen Kreuzschmerzformen,<br />

die auch zu den schwerwiegenden<br />

spinalen Erkrankungen<br />

(siehe red flags) gezählt werden, sind insofern<br />

von medizinischer Bedeutung, als<br />

ihre diagnostische Abklärung möglichst<br />

rasch erfolgen muß.<br />

Folie 1: Ursachen nicht-mechanischer und fortgeleiteter LBP (nach NEJM 2001;344 (5):365<br />

16


Interdisziplinäres <strong>Schmerz</strong>management<br />

akuter rückenschmerz<br />

• akut – bis zu 6 Wochen<br />

• subakut - zwischen 6 und 12 Wochen<br />

• und chronisch - ab 12 Wochen bezeichnet.<br />

Am Beginn des Krankheitsgeschehens oft bagatellisiert oder<br />

überbewertet verschlingt der unspezifische LBP viele, teure<br />

diagnostische und therapeutische Interventionen ohne den<br />

gewünschten Erfolg, <strong>Schmerz</strong>linderung und/oder Funktionsverbesserung,<br />

zu erzielen.<br />

Auf Grund der enormen volkswirtschaftlichen Bedeutung<br />

und der Komplexität dieses sehr uneinheitlichen Krankheitsbildes<br />

hat sich auch die EU dieses Themas angenommen und<br />

bereits 2005 die „European Guidelines for the Management<br />

of acute and chronic non-specific low back pain“ auf Basis<br />

aktueller wissenschaftlicher Studien veröffentlicht. 2006 wurden,<br />

aufbauend auf den EU-Guidelines, auch in Österreich<br />

„Leitlinien für das Management akuter und chronischer<br />

unspezifischer Kreuzschmerzen“ im Rahmen einer interdisziplinären<br />

Konsensuskonferenz verabschiedet.<br />

Management des akuten LBP<br />

Von Beginn an, das bedeutet bereits bei der ersten akuten<br />

Kreuzschmerzattacke, sollte sicher jeder behandelnde Arzt<br />

an den diagnostischen Algorithmus der EU-Guidelines<br />

bzw. der Österreichischen Leitlinien halten. Diese sollen<br />

ein strukturiertes Vorgehen unterstützen, Überdiagnostik<br />

und – therapie verhindern, Differentialdiagnostiken<br />

erleichtern und Chronifizierungen verhindern. Grundlagen<br />

jeder weiteren diagnostischen und therapeutischen<br />

Maßnahme sind dabei<br />

• die Anamneseerhebung und<br />

• die klinische Untersuchung.<br />

Dem „Selbstbedienungsladen Kreuzschmerz“, wie eine<br />

Veröffentlichung im Spine 2008 das derzeitige Therapiemanagement<br />

kritisch durchleuchtet, soll dadurch<br />

kein Platz eingeräumt werden.<br />

1. Exakte Anamnese<br />

a. der körperlichen Beschwerden<br />

b. inkl. psychosoziale Anamnese<br />

(= yellow flags - siehe Tab. 2)<br />

2. Genaue klinische Untersuchung für eine Unterteilung<br />

in:<br />

a. Schwerwiegende spinale Erkrankung<br />

(siehe Tab. 3: red flags)<br />

b. Lumbale Radikulopathie<br />

c. Unspezifischer Kreuzschmerz<br />

Ad 2.a. – schwerwiegende Erkrankungen<br />

Bei Hinweisen auf eine schwerwiegende spinale oder<br />

viszerale Erkrankung sind sofort alle notwendigen diagnostischen<br />

Maßnahmen einzuleiten, die zur vollständigen<br />

Abklärung des Krankheitsbildes notwendig sind,<br />

um den Patienten möglichst rasch den entsprechenden<br />

medizinischen Spezialisten zur kausalen Therapie überweisen<br />

zu können.<br />

Ad 2.b. – radikuläres <strong>Schmerz</strong>syndrom<br />

Bei jedem akuten radikulären <strong>Schmerz</strong>syndrom ist<br />

eine weiterführende Diagnostik sofort indiziert. Ein<br />

Röntgen zur Objektivierung der degenerativen Veränderungen,<br />

Beurteilung von statischen Veränderungen<br />

bzw. auch Instabilitäten stellt den 1. Schritt in der diagnostischen<br />

Kette dar. Je nach aktuellem Befund, insbesondere bei<br />

Defizitsyndromen, ist eine weitere Abklärung mittels MRT, für<br />

bestimmte Fragestellungen eventuell auch CT und selten eine<br />

Myelographie, sofort einzuleiten.<br />

Liegt keine absolute OP-Indikation vor wird je nach Alter,<br />

<strong>Schmerz</strong>intensität, neurologischen Defizitsyndromen, Lokalisation<br />

und Komorbiditäten entweder das operative oder das<br />

konservative Therapiemanagement eingeschlagen. Derzeit<br />

werden ca. 80% aller diskogen bedingten LBP erfolgreich konservativ<br />

behandelt.<br />

Unter einem komplexen konservativen (=medikamentös, verhaltenstherapeutisch,<br />

physikalisch, bewegungstherapeutisch,<br />

ergonomisch) Therapiemanagement muß jedoch innerhalb<br />

von wenigen Wochen eine deutliche Besserung bzw. nahezu<br />

Beschwerdefreiheit erzielt werden. Ist dies nicht der Fall,<br />

muß doch die operative Intervention in Betracht gezogen werden<br />

um eine Chronifizierung, im Sinne des neuropathischen<br />

<strong>Schmerz</strong>gedächtnisses, zu vermeiden. Denn für den sogenannten<br />

„Memory pain“ - Effekt ist einerseits die Aktivierung<br />

der schmerzleitenden Nervenfasern, andererseits die durch<br />

den mechanischen Druck bedingte lokale Entzündungsreaktion<br />

an der Nervenwurzel verantwortlich.<br />

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17


medikamentöse akuter rückenschmerz <strong>Schmerz</strong>therapie <br />

<br />

Interdisziplinäres <strong>Schmerz</strong>management<br />

Yellow flags – (Auszug aus den Guidelines)<br />

• Disstress, Depressive Verstimmung, pessimistische<br />

negative Einstellung<br />

• Rückzug aus sozialem Umfeld<br />

• Inadäquates <strong>Schmerz</strong>erleben mit Neigung zur<br />

Katastrophisierung<br />

• Unbefriedigende Arbeitssituation<br />

• Familiäre Probleme, Beziehungsprobleme<br />

• Geringer Bildungsstand<br />

• Inadäquates physisches und psychisches Verhalten,<br />

Somatisierungstendenz<br />

• Pensionierungswunsch<br />

• Hohe <strong>Schmerz</strong>intensität und schwere Funktionsstörung<br />

Red flags – (Auszug aus den Guidelines)<br />

• Alter < 20 und > 55 Jahren<br />

• Allgemeines Krankheitsgefühl, ungewollter Gewichtsverlust,<br />

Fieber/Fieberschübe<br />

• <strong>Schmerz</strong>verstärkung in Ruhe/Nacht<br />

• Hinweise auf tumoröse, entzündliche oder chron.<br />

Erkrankungen oder Osteoporose<br />

• Neurologische Ausfälle und /oder Symptome<br />

• Verletzungsanamnese<br />

• Gleichzeitiges Bestehen von thorakalen Symptomen<br />

• Anhaltende Lendenstrecksteife und Zunahme/<br />

Persistenz der Beschwerden trotz Therapie<br />

• Langzeittherapie Immunsuppressiva/Cortison;<br />

Drogenabusus, HIV<br />

Tab. 2: Warnhinweise auf chron. Verläufe (European Giudelines for<br />

the Management of acute and chronic non-specific low back pain,<br />

Amended version June 14th 2005)<br />

Tab. 3: Warnhinweise auf schwerwiegende spinale Erkrankungen<br />

(European Guidelines for the Management of acute and chronic<br />

non-specific low back pain, Amended version June 14th 2005)<br />

Ad 2.c. – akuter unspezifischer Kreuzschmerz<br />

Bei der großen Gruppe des akuten unspezifischen LBP ist, bis<br />

auf die genaue Anamneseerhebung und klinische Untersuchung,<br />

vorerst eine weitere, insbesondere bildgebende Diagnostik<br />

nicht indiziert, da es zu einer völligen Beschwerdefreiheit<br />

bei ca. 85% aller Patienten innerhalb von 2 - 4 Wochen<br />

kommt. Bei Fortbestehen der Beschwerden über 4 Wochen<br />

oder bei Verschlechterung der LBP-Symptomatik ist nach<br />

einem neuerlichen klinischen Reassessment die weitere Abklärung<br />

sofort einzuleiten.<br />

Das therapeutische Management umfasst unter Berücksichtigung<br />

eventueller Chronifizierungsfaktoren,<br />

• intensive Informationsvermittlung, Aufklärung und<br />

Führung<br />

• Pharmakotherapie zur <strong>Schmerz</strong>minimierung<br />

• Beibehaltung der Alltagsaktivitäten mit Vermeidung von<br />

Bettruhe<br />

optional<br />

• Physikalische Therapiemaßnahmen wie<br />

Massagen, TENS<br />

• Manualtherapeutische Behandlungen bei<br />

entsprechendem manualmedizinischen<br />

Befund<br />

• Infiltrationen<br />

Gerade die intensive Aufklärung stellt einen wesentlichen<br />

Aspekt in der Behandlung von Patienten mit unspezifischen<br />

akuten LBP dar. Insbesondere dient diese Wissensvermittlung<br />

zur Verhinderung von Rezidiven, Förderung der Selbstverantwortung<br />

und Animierung zu einem gesünderen aktiveren<br />

Lebensstil. Bei vorhandenen Chronifizierungsfaktoren ist auf<br />

eine besonders intensive Führung und Aufklärung zu achten.<br />

Längere Phasen der Immobilisation müssen vermieden werden,<br />

eine rasche Reintegration in das berufliche und soziale<br />

Umfeld muß angestrebt werden.<br />

Daneben ist die Pharmakotherapie zur raschen und möglichst<br />

vollständigen <strong>Schmerz</strong>linderung von Beginn an indiziert.<br />

Auch für den akuten LBP hat das <strong>Schmerz</strong>therapieschema der<br />

WHO Gültigkeit. Neben Paracetamol sind die nicht-steroidalen<br />

Antirheumatika (NSAR) die <strong>Schmerz</strong>medikamente der 1.<br />

Wahl. Ebenso ist die schmerzlindernde Wirkung von Muskelrelaxantien,<br />

besonders in Kombination mit NSAR oder Parazetamol,<br />

beim akuten unspezifischen LBP wissenschaftlich gut<br />

dokumentiert. Opioide sollten erst eingesetzt werden, wenn<br />

die obige Kombinationsmedikation nicht zum gewünschten<br />

Erfolg führt.<br />

Manualmedizinische Behandlungen, physikalische Therapiemodalitäten<br />

und Infiltrationen sind bei entsprechendem klinischen<br />

Befund zu empfehlen, trotz bis jetzt noch fehlender Evidenz.<br />

Zusammenfassung<br />

Die Ursachen des LBP sind vielfältig genauso unterschiedlich<br />

sind daher die entsprechenden diagnostischen und therapeutischen<br />

Maßnahmen. Einerseits soll eine Überdiagnostik vermieden<br />

werden, andererseits dürfen schwerwiegende spinale<br />

Erkrankungen nicht übersehen werden. EU-Guidelines und<br />

österreichische Leitlinien unterstützen ein strukturiertes Vorgehen<br />

beim akuten LBP.<br />

Es gilt daher auf Basis einer eingehenden physischen und psychosozialen<br />

Anamnese und einer genauen klinischen Untersuchung<br />

die richtigen Weichen für das weitere diagnostische<br />

und therapeutische Vorgehen zu stellen. Insbesondere beim<br />

akuten unspezifischen LBP soll eine Überdiagnostik und therapeutische<br />

Polypragmasie vermieden werden. Information,<br />

Aufklärung, konsequente <strong>Schmerz</strong>therapie, Aktivitätsanpassung<br />

und rasche Aktivitätssteigerung sowie regelmäßige ärztliche<br />

Kontrollen bilden, laut derzeitiger Studienlage, die therapeutische<br />

Basis.<br />

Anschrift der Autorin:<br />

Prim. Dr. Angelika Karner-Nechvile, MSc, MBA<br />

Institut für Physikalische Medizin & Rehabilitation<br />

Landesklinikum Wiener Neustadt, 2700 Wiener Neustadt,<br />

Tel.: +43 2622 321 2332, Fax: +43 2622 321 2691<br />

E-Mail: angelika.karner@wienerneustadt.lknoe.at<br />

18


Interdisziplinäres <strong>Schmerz</strong>management<br />

muskelstimulation<br />

Muskelstimulation hilft gegen<br />

diabetische Polyneuropathie.<br />

Kribbeln, Brennen, taube Füße – sind diabetesbedingte<br />

Folgeerscheinungen. Im Schnitt tritt bei<br />

jedem dritten Typ2-Diabetiker eine diabetische<br />

Nervenschädigung auf.<br />

Wissenschaftliche Arbeiten zur Wirkung der<br />

HiToP®-Behandlung liegen vor allem für die<br />

diabetische und urämische Polyneuropathie vor.<br />

Diese neue Therapieform wird an vielen Diabetes-<br />

Schwerpunktkliniken in Deutschland standardmäßig<br />

durchgeführt.<br />

Bei der Behandlung der diabetischen Polyneuropathie<br />

durch HiToP®-Therapie werden die <strong>Schmerz</strong>en<br />

bekämpft bzw. Taubheitsgefühle gelindert, die<br />

Insulinempfindlichkeit und die Blutzuckereinstellung<br />

verbessert.<br />

Technisch gesehen handelt es sich bei der HiToP®-<br />

Therapie um einen mittelfrequenten Strom im<br />

Frequenzbereich zwischen 4 und 32 kHz, der vom<br />

Patienten sehr angenehm empfunden wird. Für<br />

die Heimtherapie stehen einfach zu bedienende<br />

Pa tientengeräte zur Verfügung.<br />

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Das HiToP® 184 ist das professionelle <strong>Schmerz</strong>therapiegerät<br />

für die Arztpraxis und Kliniken, das<br />

auch bei <strong>Schmerz</strong>en im Bereich des Stütz- und<br />

Bewegungsapparats erfolgreich angewendet wird.<br />

Das HiToP® 191 ist ein einfach zu bedienendes<br />

Patientengerät für die Heimtherapie.<br />

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medikamentöse Interdisziplinäres <strong>Schmerz</strong>management <strong>Schmerz</strong>therapie <br />

medikamentöse Interdisziplinäres <strong>Schmerz</strong>therapie<br />

<strong>Schmerz</strong>management<br />

Akutschmerz in speziellen<br />

klinischen Situationen<br />

Franz Hofbauer<br />

KH Gmunden, Miller von Aichholz Straße 49, 4810 Gmunden<br />

I. Einleitung:<br />

Akuter <strong>Schmerz</strong> ist ein häufiges Symptom, welches Anlass zu<br />

einem Arztbesuch ist. Die Sinnhaftigkeit dieses Symptoms ist<br />

im unmittelbar akuten Stadium gegeben, verliert jedoch an<br />

Bedeutung, wenn die Ursache bereits bekannt ist oder von<br />

vornherein Folge einer bestimmten medizinischen Maßnahme<br />

(z. B. Operation) war.<br />

Die Folgen unbehandelter oder unzureichend behandelter<br />

<strong>Schmerz</strong>en sind neben den pathophysiologischen Auswirkungen<br />

auf den Körper infolge des „stress response“ die Entwicklung<br />

eines <strong>Schmerz</strong>gedächtnisses mit der potentiellen<br />

Entwicklung chronischer <strong>Schmerz</strong>en. Zunahme der Morbidität,<br />

aber auch der Mortalität und eine Belastung des Gesundheitssystems<br />

sind die Folge. Neben geeigneten Methoden des<br />

<strong>Schmerz</strong>assessments und der <strong>Schmerz</strong>evaluierung bedarf es<br />

auch organisatorisch-struktureller Vorraussetzungen, einer<br />

ausreichende Aufklärung der Patienten und einer laufende<br />

Schulung des ärztlichen und pflegerischen Personals. Sämtliche<br />

Methoden der systemischen oder lokalen medikamentösen<br />

<strong>Schmerz</strong>therapie und der nichtmedikamentösen Therapien<br />

können differenziert und in Kombination eingesetzt<br />

werden.<br />

Pathophysiologische Veränderungen:<br />

Diese werden über neurale und neurohumorale Regelkreise<br />

hervorgerufen. Der <strong>Schmerz</strong> kann sympathische Nerven aktivieren<br />

und die Herzfrequenz, den Blutdruck und die Inotropie<br />

erhöhen. Da gesteigerte sympathische Aktivierung den<br />

myokardialen Sauerstoffverbrauch erhöht und gleichzeitig<br />

die myokardiale Sauerstoffversorgung verringert besteht die<br />

Gefahr von myokardialer Ischämie, und dies besonders bei<br />

Patienten mit einer vorbestehenden Herzkrankheit. Erhöhte<br />

sympathische Aktivität kann die gastrointestinale Motilität<br />

verringern und zum Ileus beitragen. Starker <strong>Schmerz</strong> trägt vor<br />

allem nach Oberbauch- und Thoraxchirurgie zur Unfähigkeit<br />

bei, suffizient abzuhusten und verringert die funktionelle Residualkapazität,<br />

mit der Folge der Ausbildung von Atelektasen,<br />

Veränderungen im Ventilations-Perfusionsverhältnisses,<br />

Hypoxämie und der erhöhten Inzidenz von Lungenkomplikationen.<br />

Die Stressantwort trägt auch zu einer Suppression<br />

der zellulären und humoralen Immunabwehr bei und führt<br />

zu einem hyperkoagulabilen Zustand nach Operationen, was<br />

beides wiederum zu einer erhöhten postoperativen Komplikationsrate<br />

beitragen kann.<br />

In diesem Artikel soll auf alte und damit meist auch multimorbide<br />

Patienten und kritisch kranke Patienten auf der Intensivstation<br />

(z. B. nach großen Operationen und Traumen), die<br />

durch den unbehandelten akuten <strong>Schmerz</strong> das größte Risiko<br />

eines negativen Outcomes haben, eingegangen werden.<br />

II. Analgosedierung beim Intensivpatienten<br />

Die Stressabschirmung des Patienten auf einer Intensivtherapiestation<br />

ist ein wichtiger Bestandteil der Intensivtherapie.<br />

Die Patienten leiden unter posttraumatischen oder postoperativen<br />

<strong>Schmerz</strong>en, an <strong>Schmerz</strong>zuständen durch zugrundeliegende<br />

Erkrankungen (wie Myokardinfarkt, Pulmonalembolie,<br />

Subarachnoidalblutung, etc.), oder es werden für den Patienten<br />

belastende therapeutische und pflegerische Ma߬nahmen<br />

durchgeführt. Ziel des therapeutischen Teams ist dabei immer,<br />

dem Patienten neben der spezifischen Therapie die schwierige<br />

Situation durch <strong>Schmerz</strong>freiheit, Anxiolyse, Stressreduktion,<br />

vegetative Dämpfung, Förderung des (Nacht)Schlafes und<br />

eventuell auch eine Amnesie zu erleichtern.<br />

Mehr als bei einem nicht kritisch kranken Patienten kommen<br />

bei einem Intensivpatienten, der in seinen Organfunktionen<br />

bereits erheblich limitiert ist, die pathophysiologischen Auswirkungen<br />

des stress response zum Tragen. Diesen circulus vitiosus<br />

gering zu halten, besser noch zu durchbrechen ist unter<br />

anderem auch die Aufgabe der Analgosedierung eines Intensivpatienten.<br />

Aufgrund dieser Auswirkungen auf den Organismus<br />

ist die Analgosedierung beim Intensivpatienten nicht nur<br />

human, sondern, mehr noch als beim nicht kritisch Kranken,<br />

medizinisch notwendig.<br />

Sämtliche aus der Anästhesie und <strong>Schmerz</strong>therapie bekannten<br />

Medikamente und Regionalanästhesiemethoden können zur<br />

Anwendung kommen.<br />

1) Sedativa:<br />

• Benzodiazepine<br />

• Propofol<br />

• Barbiturate<br />

• Gammahydroxybuttersäure<br />

• Neuroleptika<br />

• Zentrale α2-Agonisten<br />

20


Interdisziplinäres medikamentöse <strong>Schmerz</strong>management <strong>Schmerz</strong>therapie <br />

medikamentöse Interdisziplinäres <strong>Schmerz</strong>therapie<br />

<strong>Schmerz</strong>management<br />

2) Analgetika:<br />

• Opioide<br />

• Ketamin<br />

• Nichtopioide<br />

• Regionalanalgesie<br />

3) Zusammenfassende Überlegungen der Analgosedierung<br />

auf der ICU<br />

• Streß oder <strong>Schmerz</strong>?<br />

• tägliche Abschätzung des Bedarfs (Anwenden von<br />

Sedierungs- und <strong>Schmerz</strong>scores, tägliches Sedierungsfenster)<br />

• intermittierende oder kontinuierliche Verabreichung?<br />

PCA?<br />

• Stufenkonzept beim beatmeten Intensivpatienten (kurzmittel-lang)<br />

o Kurzzeitsedierung: bis 24 Stunden, hauptsächlich postoperative<br />

Nachbeatmung, kontinuierlich Propofol, Dipidolor<br />

bolusweise oder kontinuierlich, ± NSAR, ± PDK<br />

o Mittellange Sedierung: >24 Stunden bis 1 Woche, kontinuierlich<br />

Propofol plus Clonidin, Analgetika (Sufenta)<br />

kontinuierlich (wenn starke <strong>Schmerz</strong>en zu erwarten),<br />

On-top-Analgesie mit Sufenta alternativ Remifentanil<br />

o Langzeitanalgosedierung: >1 Woche, kontinuierlich Midazolam<br />

(ausgeprägter Ceilingeffekt) plus Clonidin,<br />

Kombination mit Propofol niedrigdosiert (bei Intensivpatienten<br />

nur für 7 Tage zugelassen, alternativ Methohexital),<br />

exzessive Midazolamdosierungen vermeiden,<br />

Analgetika (Sufenta) kontinuierlich (wenn starke<br />

<strong>Schmerz</strong>en zu erwarten), On-top-Analgesie mit Sufenta,<br />

alternativ Remifentanil<br />

• Prophylaxe und Therapie eines Entzugssyndroms (=physische<br />

Abhängigkeit) nach Langzeitsedierung: Langsames<br />

Ausschleichen mit oder ohne adjuvanter Therapie (bei Agitation:<br />

BDZ oder Propofol, bei sympathischer Hyperaktivität:<br />

Clonidin, bei Halluzinationen: Haldol)<br />

III. Der ältere Patient<br />

Die Merkmale des betagten Menschen sind das biologische<br />

Alter, die Multimorbidität, die veränderte und unspezifische<br />

Symptomatik, die längeren Krankheitsverläufe, die verzögerte<br />

Genesung, die veränderte Reaktion auf Medikamente, die Demobilisierungssyndrome<br />

und die psychosozialen Symptome.<br />

Neben den altersbedingten Veränderungen der Pharmakokinetik<br />

und der Pharmakodynamik sind die physiologischen<br />

Veränderungen in den Organsystemen und die begleitenden<br />

Erkrankungen von Bedeutung. Im Alter ist die Fähigkeit<br />

eingeschränkt unter Stressbedingungen die Homöostase im<br />

Körper aufrechtzuerhalten, weshalb die Vulnerabilität im Alter<br />

zunimmt und sich der Gesundheitszustand des Patienten<br />

schnell verschlechtern kann.<br />

Analgetische Medikamente beim älteren Patienten:<br />

Neben den medikamentösen Therapien und Techniken sind<br />

auch, wie bei anderen Patienten, physikalische und psychologische<br />

Strategien von Bedeutung.<br />

1) Morphin und andere Opioide<br />

Durch Veränderungen in der Eliminationshalbwertszeit, des<br />

Verteilungsvolumen, Clearance, der Plasmaeiweißbindung und<br />

der Sensitivität des zentralen Nervensystems ergibt sich die Konsequenz,<br />

dass die Dosierung der Opioide (Bolus und kontinuierlich)<br />

reduziert werden muss.<br />

Morphin – 6 - Glukuronid als aktiver Hauptmetabolit des Morphin,<br />

ist potenter als Morphin, induziert Analgesie und Sedierung<br />

und akkumuliert im Alter, vor allem, wenn zusätzlich<br />

noch eine Nierenfunktionsstörung vorliegt und die Opioidnebenwirkungen<br />

nehmen zu. Die Sedierung ist der beste Indikator<br />

der Atemdepression und soll speziell beim älteren Patienten<br />

überwacht werden. Auch die obstruktive Apnoe wird mit Opioiden<br />

in Zusammenhang gebracht. Um postoperaitv hypoxische<br />

Zustände zu vermeiden ist es empfehlenswert, dem älteren Patienten<br />

nach großen chirurgischen Eingriffen für die ersten 48-<br />

72 Stunden Sauerstoff anzubieten. Andere Probleme, die beim<br />

älteren Patienten häufiger auftreten, sind Ileus, Harnretention<br />

(vor allem bei Prostatahypertrophie) und Obstipation und<br />

sollten deshalb monitiert werden. Auftretende kognitive Beeinträchtigungen<br />

(z. B. Verwirrtheitszustände) erschweren die Zusammenarbeit<br />

des Patienten mit dem betreuenden Team.<br />

Fentanyl akkumuliert als lipophile Substanz im Fettgewebe und<br />

in der Skelettmuskulatur und wird dann langsam wieder ins Blut<br />

abgegeben. Die Patienten sind kognitiv weniger beeinträchtigt<br />

bei gleicher Effizienz in der <strong>Schmerz</strong>therapie (Vergleich Morphin<br />

- PCA zu Fentanyl - PCA). Auch beim Fentanyl ist die<br />

Clearance verlängert.<br />

Pethidin ist beim älteren Patienten ungünstig, da der renal<br />

eliminierte aktive Metabolit (Norpethidin) akkumuliert und<br />

zu zerebralen Erregungserscheinungen führt (Tremor bis<br />

Krämpfe).<br />

Tramadol zeigt durch die geringere Atemdepression Vorteile<br />

beim älteren Patienten. Bei Patienten älter als 75 Jahre sind<br />

reduzierte Einzeldosen und verlängerte Dosierungsintervalle<br />

notwendig, da die Eliminationshalbwertszeit verlängert und die<br />

Bioverfügbarkeit im Alter erhöht ist.<br />

Piritramid ist beim älteren Patienten gut geeignet. Bei eingeschränkter<br />

Nierenfunktion ist keine Dosisanpassung notwendig,<br />

die hepatisch inaktivierten Metaboliten werden hauptsächlich<br />

mit dem Stuhl und nur zu geringem Teil über die Niere<br />

ausgeschieden.<br />

2) Paracetamol<br />

Für Paracetamol gibt es in der üblichen Dosierung (5 bis max.<br />

6 g) kaum Kontraindikationen. Es ist nicht notwendig die Dosierung<br />

beim älteren Patienten zu reduzieren. Bei präexistenten<br />

Leberkrankheiten und bei der Alkoholkrankheit sollte vorsichtiger<br />

dosiert oder überwacht werden, auch wenn hier bei der<br />

Normaldosierung keine Nebenwirkungen aufgetreten sind. Bei<br />

akuter Intoxikation kommt es zu dosisabhängigen hepatischen<br />

Nekrosen. Durch das günstigere Nebenwirkungsprofil (kein<br />

Einfluss auf die Thrombozytenfunktion, keine peptischen Ulzera)<br />

ist Paracetamol beim älteren Patienten von Vorteil.<br />

3) Metamizol<br />

Auch hier zeigt das günstige Nebenwirkungsprofil (ausgezeichnete<br />

gastrointestinale und renale Verträglichkeit, kein Einfluß auf<br />

die Thrombozytenfunktion) einen Vorteil für ältere Patienten.<br />

4) Nichtselektive NSAIDs<br />

NSAIDs mit langer Halbwertszeit akkumulieren beim älteren<br />

Patienten. Die Inzidenz der Nebenwirkungen (peptische Läsionen,<br />

Nierenfunktionsstörung, Beeinflussung der Thrombozyten)<br />

hängt zusammen mit der Halbwertszeit, die beim älteren<br />

Patienten und bei Nierenfunktionsstörungen verlängert ist,<br />

weshalb den NSAIDs mit kurzer Halbwertszeit der Vorzug zu<br />

21


medikamentöse <strong>Schmerz</strong>therapie <br />

Interdisziplinäres <strong>Schmerz</strong>management<br />

geben ist. Die Inzidenz einer Magenblutung ist beim Patienten<br />

über 65 Jahre um beinahe das Zweifache erhöht und die Komplikationen<br />

der peptischen Ulzera (Perforation, Blutung) sind<br />

um den Faktor 2-5 erhöht. Besondere Vorsicht ist geboten bei<br />

zusätzlicher Medikation von Aspirin, oralen Antikoagulantien<br />

oder niedermolekularen Heparinen. Bei einer Kreatininclearance<br />

< 50 ml/min sollten NSAIDs in der postoperativen Periode<br />

vermieden werden. Es gibt Risikokonstellationen, die<br />

beachtet werden müssen, da sie häufiger mit Nierenfunktionsstörungen<br />

einhergehen, wie Herzinsuffizienz, nephrotoxische<br />

Medikamente oder Hypovolämie. Beim älteren Patienten ist<br />

eine Dosisreduktion (25% - 50%) und ein verlängertes Dosierungsintervall<br />

sinnvoll.<br />

5) Coxibe (selektive NSAIDs, Cyclooxygenase-2 Inhibitoren)<br />

Der Vorteil besteht in der geringeren gastralen Nebenwirkung<br />

und der fehlenden Beeinflussung der Thrombozyten. Die renale<br />

Nebenwirkung ist denen der nichtselektiven NSAIDs vergleichbar.<br />

Coxibe zeigen eine lange Halbwertszeit. Die EMEA<br />

empfiehlt für diese Medikamentengruppe: Kontraindikation<br />

bei bestehender ischämischer Herzkrankheit und/oder cerebrovaskulärer<br />

Erkrankung (Schlaganfall) und für Etoricoxib<br />

bei Bluthochdruck, vorsichtiger Einsatz bei Risikofaktoren<br />

(Diabetes, Rauchen, Hypertonie, etc.), Einsatz in niedrigster<br />

Dosierung und so kurz wie möglich. Cox-2 Inhibitoren sollten<br />

daher auch beim älteren Patienten mit Vorsicht eingesetzt<br />

werden.<br />

6) Trizyklische Antidepressiva (TCA)<br />

Die Clearance der TCA nimmt mit steigendem Lebensalter ab.<br />

Geringere Initialdosen werden empfohlen. Ältere Patienten entwickeln<br />

häufig Nebenwirkungen wie Sedierung, Verwirrtheit,<br />

Orthostase, Mundtrockenheit, Obstipation und Harnretention.<br />

Speziell Amitriptylin zeigt häufig diese Nebenwirkungen. Vorsicht<br />

ist gegeben bei Patienten mit Prostatahypertrophie, Engwinkelglaukom,<br />

Herzkreislaufkrankheiten, Leberfunktionsstörung.<br />

Abnormitäten im EKG stellen eine Kontraindikation dar.<br />

7) Antikonvulsiva<br />

Wenn im Alter die Leber- und Nierenfunktion abnimmt ist die<br />

Elimination von Antikonvulsiva wie Carbamazepin und Gabapentin<br />

vermindert. Die Initialdosis sollte niedriger sein und die<br />

Titration sollte langsamer erfolgen.<br />

8) Ketamin<br />

Bei betagten Tieren kommt es zu Veränderungen im NMDA –<br />

Rezeptor und einer Abnahme der Affinität, was nahe legt, dass<br />

ältere Patienten geringere Ketamindosierungen benötigen.<br />

9) Lokalanästhetika<br />

Für Bupivacain wurde eine altersabhängige Abnahme der Clearance<br />

und moderate Zunahme der Eliminationshalbwertszeit gezeigt.<br />

Ältere Patienten sprechen empfindlicher auf die Wirkung<br />

der Lokalanästhetika an. Die Ursache dürfte eine Verlangsamung<br />

der Nervenleitgeschwindigkeit der peripheren Nerven und eine<br />

Abnahme der Neuronen im Rückenmark sein.<br />

Anschrift des Verfassers:<br />

OA Dr. Franz Hofbauer<br />

KH Gmunden, Miller von Aichholz Straße 49<br />

4810 Gmunden<br />

22<br />

Fachkurzinformation zu Inserat auf Seite 24: Bezeichnung des Arzneimittels: Fentanyl „Hexal“ 12 µg/h – transdermales Matrixpflaster, Fentanyl „Hexal“ 25 µg/h –<br />

transdermales Matrixpflaster, Fentanyl „Hexal“ 50 µg/h – transdermales Matrixpflaster, Fentanyl „Hexal“ 75 µg/h – transdermales Matrixpflaster, Fentanyl „Hexal“<br />

100 µg/h – transdermales Matrixpflaster. Zusammensetzung: Fentanyl „Hexal“ 12 µg/h – transdermales Matrixpflaster: 1 Pflaster enthält 2,89 mg Fentanyl, entsprechend<br />

einer Freisetzungsrate des Wirkstoffs von 12,5 Mikro¬gramm/Stunde. Fentanyl „Hexal“ 25 µg/h – transdermales Matrixpflaster: 1 Pflaster enthält 5,78<br />

mg Fentanyl, entsprechend einer Freisetzungsrate des Wirkstoffs von 25 Mikrogramm/Stunde. Fentanyl „Hexal“ 50 µg/h – transdermales Matrixpflaster: 1 Pflaster<br />

enthält 11,56 mg Fentanyl, entsprechend einer Freisetzungsrate des Wirkstoffs von 50 Mikrogramm/Stunde. Fentanyl „Hexal“ 75 µg/h – transdermales Matrixpflaster:<br />

1 Pflaster enthält 17,34 mg Fentanyl, entsprechend einer Freisetzungsrate des Wirkstoffs von 75 Mikrogramm/Stunde. Fentanyl „Hexal“ 100 µg/h – transdermales<br />

Matrixpflaster: 1 Pflaster enthält 23,12 mg Fentanyl, entsprechend einer Freisetzungsrate des Wirkstoffs von 100 Mikrogramm/Stunde. Wirkstoffgruppe:<br />

Pharmakotherapeutische Gruppe: Analgetika; Opioide; Phenylpiperidin-Derivate, ATC-Code: N02AB03. Anwendungsgebiete: Starke chronische <strong>Schmerz</strong>en, die<br />

nur mit Opioid-Analgetika ausreichend behandelt werden können. Gegenanzeigen: - Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, hydriertes Kolophonium, Soja,<br />

Erdnuss oder einen der sonstigen Bestandteile - Akute oder postoperative <strong>Schmerz</strong>en, da bei kurzzeitiger Anwendung keine Dosistitration möglich ist und eine<br />

lebensbedrohliche Atemdepression auftreten könnte. - Schwere Beeinträchtigung des zentralen Nervensystems - Gleichzeitige Anwendung von MAO-Hemmern<br />

oder innerhalb von 14 Tagen nach Absetzen von MAO-Hemmern. Schwangerschaft und Stillzeit: Die Unbedenklichkeit von Fentanyl während der Schwangerschaft<br />

ist nicht nachgewiesen. In Tierstudien zeigte sich Reproduktionstoxizität. Das potenzielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt. Daher sollte Fentanyl<br />

in der Schwangerschaft nur dann angewendet werden, wenn es unbedingt erforderlich ist. Eine Langzeitbehandlung während der Schwangerschaft kann Entzugssymptome<br />

beim Neugeborenen hervorrufen. Während der Wehen und der Geburt (einschließlich Kaiserschnitt) sollte Fentanyl nicht angewendet werden, da<br />

Fentanyl die Plazenta passiert und beim Feten oder Neugeborenen zu einer Atemdepression führen kann. Fentanyl geht in die Muttermilch über und kann beim<br />

gestillten Säugling Sedierung sowie Atemdepression hervorrufen. Daher soll bis mindestens 72 Stunden nach dem Entfernen von Fentanyl transdermalem Pflaster<br />

nicht gestillt werden. Inhaber der Zulassung: Hexal Pharma GmbH, Wien. Packungsgrößen: 5 Stück. Abgabe: Suchtgift, Abgabe auf Suchtgiftrezept, apothekenpflichtig.<br />

Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Verwendung, Wechselwirkungen mit anderen Mitteln und Nebenwirkungen<br />

sind in der veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen.<br />

Fachkurzinformation zu Inserat auf Seite 24: Fentanyl „Hexal“ 25 µg/h-Depotpflaster, Fentanyl „Hexal“ 50 µg/h-Depotpflaster, Fentanyl „Hexal“ 75 µg/h-<br />

Depotpflaster, Fentanyl „Hexal“ 100 µg/h-Depotpflaster. Zusammensetzung: 1 Fentanyl „Hexal“ 25 µg/h-Depotpflaster mit 10 cm2 Absorptionsfläche enthält 2,5<br />

mg Fentanyl (entsprechend 25 µg/Std. Wirkstoff-Freisetzung). 1 Fentanyl „Hexal“ 50 µg/h-Depotpflaster mit 20 cm2 Absorptionsfläche enthält 5 mg Fentanyl (entsprechend<br />

50 µg/Std. Wirkstoff-Freisetzung). 1 Fentanyl „Hexal“ 75 µg/h-Depotpflaster mit 30 cm2 Absorptionsfläche enthält 7,5 mg Fentanyl (entsprechend 75 µg/<br />

Std. Wirkstoff-Freisetzung). 1 Fentanyl „Hexal“ 100 µg/h-Depot¬pflaster mit 40 cm2 Absorptionsfläche enthält 10 mg Fentanyl (entsprechend 100 µg/Std. Wirkstoff-<br />

Frei¬setzung). Wirkstoffgruppe: ATC-Code: N02AB03 Anwendungsgebiete: Chronische <strong>Schmerz</strong>en, die nur mit Opiatanalgetika behandelt werden können. Gegenanzeigen:<br />

- kurzfristigen <strong>Schmerz</strong>zuständen, z.B. nach operativen Eingriffen, - bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Fentanyl und Bestandteile<br />

des Pflasters. - bradykarden Rhythmusstörungen, - akuten hepatischen Porphyrien, - schwer beeinträchtigter ZNS-Funktion, - um den Geburtszeitpunkt und bei<br />

der Geburt. Schwangerschaft und Stillzeit: Über die Anwendung beim Menschen während der Schwangerschaft und Stillzeit liegen keine ausreichenden Daten<br />

vor. Daher sollen während der Schwangerschaft die Vorteile einer Anwendung gegen die Risiken abgewogen werden. Fentanyl wird in die Muttermilch ausgeschieden.<br />

Daher darf Fentanyl „Hexal“ in der Stillperiode nicht angewendet werden oder es ist gegebenenfalls abzustillen. Zulassungsinhaber: Hexal Pharma<br />

GmbH, Wien. Packungsgrößen: Fentanyl „Hexal“ – 25 µg/h; 50 µg/h; 75 µg/h und 100 µg/h - Depotpflaster werden in Packungen mit 5 transdermalen Pflastern,<br />

welche einzeln in Papier/Aluminium/PE - Beuteln verpackt sind, verordnet. Abgabe: Suchtgift, Abgabe auf Suchtgiftrezept, apothekenpflichtig. Weitere Angaben<br />

zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Verwendung, Wechselwirkungen mit anderen Mitteln und Nebenwirkungen sind in der veröffentlichten<br />

Fachinformation zu entnehmen.


Interdisziplinäres <strong>Schmerz</strong>management<br />

NEWS & Fachinformationen<br />

NOAX UNO®: Praxisorientierte Empfehlungen für die <strong>Schmerz</strong>therapie<br />

mit Tramadol Once-A-Day<br />

LO_noax_8S_3 22.<strong>01.</strong><strong>2009</strong> 10:23 Uhr Seite 1<br />

schmerz<br />

E x p e r t e n e m p f e h l u n g e n 2 0 0 9<br />

Noax ® Uno: Tramadol als<br />

24-Stunden-Formulierung<br />

Praxisorientierte Empfehlungen für die<br />

<strong>Schmerz</strong>therapie aus fünf Fachbereichen<br />

Zwischen 29. August und 23. September<br />

2008 trafen in Wien österreichische Experten<br />

aus fünf klinischen Fächern (Anästhesie,<br />

Rheumatologie, Orthopädie, Neurologie<br />

und Onkologie) zusammen, um die Eigenschaften<br />

eines neuen Tramadols Noax Uno®<br />

mit patentierter 24-h-Galenik zu diskutieren<br />

und in ihrem Fachbereich zu positionieren.<br />

Als schwaches Opioid ist Noax Uno® bei<br />

mittelstarken bis starken <strong>Schmerz</strong>en indiziert.<br />

1<br />

Uno® 100mg/24 h eine Tramadol-Therapie<br />

begonnen werden.<br />

Die Dosierung von Noax Uno® 200mg /24<br />

h „Once a Day“ ermöglicht eine einfache<br />

Umstellung von einer 2x/d Gabe, da die klinische<br />

Effektivität und Verträglichkeit von<br />

Noax Uno® jener von Tramadol 2x/d ebenbürtig<br />

ist 2 .<br />

Noax Uno® gibt es zu 100mg und 200mg zu<br />

jeweils 10 und 30 Stück und ist seit 1. Juli<br />

2008 in der Green Box.<br />

Die Substanz im Überblick<br />

Vorteil durch fraktionierte<br />

Freisetzung<br />

Der seit über 30 Jahren bekannte<br />

Opioidrezeptor-Agonist Tramadol<br />

ist seit 1. Juli 2008 als Once-aday-Formulierung<br />

erhältlich<br />

(Noax ® Uno Retardtabletten).<br />

Dank der innovativen Galenik<br />

werden 25% des Wirkstoffs in den<br />

ersten zwei Stunden nach der<br />

Einnahme aus dem Tablettenmantel<br />

abgegeben, während die<br />

Freisetzung der restlichen 75%<br />

aus dem stark retardierten Tablettenkern<br />

kontinuierlich über 22 bis<br />

24 Stunden erfolgt. Aufgrund<br />

dessen muss Noax ® Uno in 24<br />

Stunden nur einmal eingenommen<br />

werden.<br />

Die pharmakokinetische Evaluierung<br />

von Karhu et al. (2005) zeigt,<br />

dass der maximale Wirkspiegel<br />

mit Noax ® Uno nur unwesentlich<br />

später als mit einer schnell frei-<br />

setzenden Tramadol-Formulierung<br />

erreicht wird. Der Wirkstoffspiegel<br />

verläuft in der Folge in<br />

Form eines Plateaus und fällt<br />

schließlich langsam ab. Aus dem<br />

Fehlen von Plasmaspitzen resultieren<br />

geringere dosisabhängige<br />

Nebenwirkungen; dieser Umstand<br />

sowie die nur einmal tägliche<br />

Einnahme kommen der<br />

Patientencompliance entgegen.<br />

Klinische Effektivität und Verträglichkeit<br />

sind jener von Tramadol<br />

2x/d ebenbürtig.<br />

Noax ® Uno steht in den Dosierungen<br />

100mg und 200mg sowie in<br />

zwei Packungsgrößen (10 und 30<br />

Stück) zur Verfügung. Es ist in der<br />

grünen Box des Erstattungskodex<br />

gelistet.<br />

Fachübergreifende Perspektive<br />

Zwischen 29. August und 23.<br />

September 2008 trafen in Wien<br />

österreichische Experten aus<br />

fünf klinischen Fächern (Anästhesie,<br />

Rheumatologie, Orthopädie,<br />

Neurologie und Onkologie)<br />

zu Gesprächen zusammen, um<br />

die Eigenschaften von Noax ®<br />

Uno im jeweiligen Gesamtkontext<br />

zu beleuchten und das Präparat<br />

in ihrem Fachbereich zu<br />

positionieren.<br />

Einstellung und Umstellung<br />

mit 2 Dosierungsstärken<br />

Die patentierte 2-Phasen-Galenik erlaubt<br />

eine einmal tägliche Einnahme bei rascher<br />

und lang anhaltender Wirksamkeit. Durch<br />

die kontinuierliche Freisetzung des Wirkstoffes<br />

in kleinsten Dosen (25% in 1-2 Stunden,<br />

75% über 22 Stunden) kann mit Noax<br />

Weitere Informationen:<br />

Mag. (FH) Monika Cochlar<br />

CSC Pharmaceuticals,<br />

Gewerbestrasse 18-20, 2102 Bisamberg<br />

Tel. 02262/606-241<br />

Email: m.cochlar@csc-pharma.com<br />

1<br />

SPC Noax Uno<br />

2<br />

Monigin G. et al, Clin. Drug Invest 2004;<br />

24 (9): 545-558<br />

EB<br />

Fachkurzinformation zu Inserat auf Seite 11:<br />

Noax uno® 100 mg / 200mg Retardtabletten, Packungsgrössen: 10 und 30 Stück. Zusammensetzung: 1 Retardtablette enthält 100 mg bzw. 200 mg Tramadol Hydrochlorid.<br />

Anwendungsgebiete: Behandlung von mittelstarken bis starken <strong>Schmerz</strong>en. Gegenanzeigen: Bekannte Überempfindlichkeit gegen Tramadol oder einen<br />

der sonstigen Bestandteile. Akuter Vergiftung oder Überdosierung mit zentral wirkenden Beruhigungsmitteln (Alkohol, Schlafmittel, andere opioide Analgetika,<br />

usw.). Patienten, die gleichzeitig mit MAO Hemmern behandelt werden oder mit MAO Hemmern während der letzten 2 Wochen behandelt wurden. Bei gleichzeitiger<br />

Behandlung mit Linezolid. Bei schwerer Leberinsuffizienz oder schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin Clearance < 10 ml/min). Bei Epilepsie, die nicht ausreichend durch eine<br />

Behandlung kontrolliert wird. Tramadol darf nicht verabreicht werden während der Stillzeit, wenn eine länger dauernder Behandlung, zum Beispiel mehr als 2 bis 3 Tage erforderlich ist.<br />

Hilfsstoffe: Poly(vinylacetat); Povidon; Natriumdodecylsulfat, Siliciumdioxid (Kollidon SR), Xanthangummi, Pflanzenöle hydriert (Baumwollsamenöl), Magnesiumstearat, Siliciumdioxid,<br />

Hydroxypropyldistärkephosphat (E 1442) (Contramid). Zulassungsinhaber: CSC Pharmaceuticals Handels GmbH, Heiligenstädter Straße 395b, 1190 Wien. SG, Abgabe auf Rezept, NR,<br />

apothekenpflichtig, ATC-Code: N02AX. Weitere Angaben zu Nebenwirkungen, Wechselwirkungen, Gewöhnungseffekten und zu den besonderen Warnhinweisen zur sicheren Anwendung<br />

sind der veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen.<br />

Fachkurzinformation zu Inserat auf Seite 9:<br />

Bezeichnung des Arzneimittels: Adamon long retard 150 mg-Filmtabletten, Adamon long retard 300 mg-Filmtabletten. Zusammensetzung (arzneilich wirksame Bestandteile nach Art und Menge): Je<br />

eine Filmtablette enthält 150 mg bzw. 300 mg Tramadolhydrochlorid, als Hilfsstoffe hydriertes Pflanzenöl, Talk, Magnesiumstearat, Lactose-Monohydrat, Hypromellose (E464), Titandioxid (E171), Macrogol<br />

4000. Anwendungsgebiete: Zur Behandlung mittelstarker bis starker <strong>Schmerz</strong>en. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegenüber Tramadol oder einen der sonstigen Bestandteile von Adamon long retard.<br />

Akute Intoxikation mit Alkohol, Schlafmittel, zentral wirksamen Analgetika, Opioiden oder psychotropen Stoffen. Tramadol sollte nicht an PatientInnen verabreicht werden, die MAO-Hemmer erhalten oder<br />

innerhalb der letzten 14 Tage angewendet haben. Tramadol darf nicht zur Opioid-Entzugsbehandlung eingesetzt werden. Pharmakotherapeutische Gruppe: Analgetika, andere Opioide (ATC Code: N02A<br />

X02). Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers: Meda Pharma GmbH, Guglgass 15, 1110 Wien. Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: Suchtgift, Abgabe auf Rezept,<br />

wiederholte Abgabe verboten, apothekenpflichtig. Adamon 50 mg – Schmelztabletten: Qualitative und quantitative Zusammensetzung: Jede Tablette enthält 50 mg Tramadolhydrochlorid, als sonstige<br />

Bestandteile Ethylcellulose, Copovidon, Siliciumdioxid, Mannitol (E421), Crospovidon, Aspartam (E951), Pfefferminz-Rootbeer-Geschmack, Magnesiumstearat. Anwendungsgebiete: Behandlung mäßiger bis<br />

starker <strong>Schmerz</strong>en. Gegenanzeigen: Adamon 50 mg - Schmelztabletten dürfen nicht an Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile verabreicht<br />

werden. Das Produkt darf nicht an Patienten verabreicht werden, die eine akute Vergiftung oder Überdosierung durch Alkohol, Schlafmittel, zentral wirksame Analgetika, Opioide oder Psychopharmaka haben.<br />

Wie bei anderen Opioid-Analgetika darf es nicht an Patienten verabreicht werden, die MAO-Hemmer erhalten oder innerhalb der letzten 14 Tage abgesetzt haben. Es darf nicht gleichzeitig mit Nalbuphin,<br />

Buprenorphin, oder Pentazocin verabreicht werden. Kontraindiziert bei Patienten, die unter unkontrollierter Epilepsie leiden. Wenn eine Langzeittherapie notwendig ist, darf Tramadol in der Stillzeit nicht angewendet<br />

werden. Adamon 50 mg - Schmelztabletten sind für Kinder unter 12 Jahren nicht geeignet. Pharmakotherapeutische Gruppe: Analgetika, andere Opioide, ATC Code: N02AX02. Pharmazeutischer<br />

Unternehmer: Meda Pharma GmbH, Guglgasse 15, 1110 Wien. Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: Suchtgift, Abgabe auf Rezept, wiederholte Abgabe verboten, apothekenpflichtig.<br />

Angaben über Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkung mit anderen Mitteln, Nebenwirkungen und Gewöhnungseffekte entnehmen Sie bitte der<br />

veröffentlichten Fachinformation.<br />

www.meda.at<br />

Fachkurzinformation zu Inserat auf Seite 2:<br />

1) Jarde O et al. Clin Drug Invest 1997; 14(6): 474-81<br />

2) Whitcomb DC. et al. JAMA 1994; 272 (23): 1845-50<br />

3) Henrich WL. et al. Am J Kidney Dis 1996; 27 (1): 163-5<br />

FACHKURZINFORMATION: BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS: PERFALGAN ® 10 mg/ml – Infusionslösung. Pharmakotherapeutische Gruppe: Andere Analgetika und Antipyretika,<br />

ATC-Code: N02BE<strong>01.</strong> QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG: 1 ml enthält 10 mg Paracetamol. 1 Durchstechflasche mit 50 ml enthält 500 mg Paracetamol. 1 Durchstechflasche<br />

mit 100 ml enthält 1000 mg Paracetamol. Sonstige Bestandteile: Natrium 0,04 mg/ml. Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile: Mannitol, Cysteinhydrochlorid-<br />

Monohydrat, Natriummonohydrogenphosphat-Dihydrat, Natriumhydroxid, Salzsäure, Wasser für Injektionszwecke. ANWENDUNGSGEBIETE: PERFALGAN ® ist angezeigt für die Kurzzeitbehandlung<br />

von mittelstarken <strong>Schmerz</strong>en, besonders nach Operationen und für die Kurzzeitbehandlung von Fieber, wenn die intravenöse Anwendung aufgrund einer dringend<br />

erforderlichen <strong>Schmerz</strong>- oder Hyperthermiebehandlung klinisch gerechtfertigt ist und/oder wenn andere Formen der Verabreichung nicht möglich sind. GEGENANZEIGEN: PERFALGAN ®<br />

ist kontraindiziert bei: Patienten mit Überempfindlichkeit gegen Paracetamol oder gegen Propacetamolhydrochlorid (Vorstufe von Paracetamol) oder gegen einen der sonstigen Bestandteile;<br />

schwerer Leberinsuffizienz. INHABER DER ZULASSUNG: Bristol-Myers Squibb GesmbH, Wien. VERSCHREIBUNGSPFLICHT/APOTHEKENPFLICHT: Rezept- und apothekenpflichtig.<br />

Stand: August 2008. Weitere Angaben zu den besonderen Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und<br />

sonstige Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit, Nebenwirkungen sowie den Gewöhnungseffekten sind der veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen.


Fentanyl Hexal ®<br />

MAT<br />

moderne matrixtechnologie<br />

So oder So:<br />

Die <strong>Schmerz</strong>therapie mit Fentanyl hexal ®<br />

exkluSiv mit 2 pFlaStertechnologien.<br />

Fentanyl Hexal ® DEP<br />

klassisches Depotpflaster<br />

Fachkurzinformation siehe Seite 13

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