pdf-Datei - Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
pdf-Datei - Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
pdf-Datei - Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Sabina van der Linden-Wolanski<br />
Ada Willenberg<br />
Seit September 2009 ist das Videoarchiv im Ort der Information an jedem Sonntag frei zugänglich.<br />
Am Ende ihres Rundgangs durch <strong>die</strong> Ausstellung können sich <strong>die</strong> Besucher in mittlerweile über<br />
150 Interviews ausführlich mit den Lebensgeschichten von Verfolgten beschäftigen.<br />
Alle Interviews werden ungeschnitten und in voller Länge präsentiert. Durch <strong>die</strong> detaillierten Auswertungen<br />
der <strong>Stiftung</strong> und <strong>die</strong> Verknüpfung von Transkriptionen, Übersetzungen, Inhalts- und<br />
Themenverzeichnissen, Lebensläufen und Kurzbiografien sowie <strong>die</strong> umfangreichen Suchmöglichkeiten<br />
lassen sich gezielt Passagen aus den mehrere Stunden langen Interviews ansteuern. Dadurch<br />
ermöglicht <strong>die</strong> Datenbank des Videoarchivs, <strong>die</strong> an zehn Computerterminals genutzt werden<br />
kann, einzigartige Einblicke in <strong>die</strong>se für <strong>die</strong> Zukunft immer wichtiger werdende historische Quelle.<br />
Kenneth James Arkwright<br />
Hella Nechama Drober<br />
Werkstattbericht<br />
»Ich glaubte immer, dass Archive dazu da sind, Ereignisse und Lebensgeschichten darin zu begraben.<br />
Es scheint, man muss Ihrem Videoarchiv ein Interview gegeben haben, um vom Gegenteil<br />
überzeugt zu werden.« Was der gebürtige Breslauer Kenneth Arkwright im Anschluss an sein<br />
Interview im Januar 2011 mit <strong>die</strong>sen Worten zum Ausdruck bringt, ist für uns Ansporn und Ermutigung,<br />
den seit Mai 2009 beschrittenen Weg, selbst lebensgeschichtliche Interviews durchzuführen,<br />
fortzusetzen.<br />
Über einen behutsamen, mehrwöchigen Kontaktaufbau lernt der Interviewte das <strong>Denkmal</strong>, <strong>die</strong><br />
Ausstellung, <strong>die</strong> <strong>Stiftung</strong>, das Projekt und schließlich uns, <strong>die</strong> Interviewer und den Kameramann,<br />
kennen. Bei einem ausführlichen Vorgespräch wird das konkrete Interview besprochen. Die Interviewten<br />
wissen, dass in erster Linie sie es sind, <strong>die</strong> Länge und Inhalte des Gespräches bestimmen;<br />
sie wissen ebenso, dass sie in der Wahl der Schwerpunkte und des Ablaufs an keine Vorgaben<br />
gebunden sind. In einer vertrauensvollen Atmosphäre, in der es um aufmerksames Zuhören,<br />
weniger um hartnäckiges Nachfragen geht, sind so bislang vierzig Interviews entstanden. Für <strong>die</strong><br />
Gesprächspartner ist es meist von großer Bedeutung, dass ihre Interviews nach der Durchführung<br />
wissenschaftlich ausgewertet werden und kurz darauf im Ort der Information und für <strong>die</strong> pädagogische<br />
Beschäftigung zugänglich sind. »Da habt Ihr ja riesige Arbeit vollbracht«, schrieb Israel<br />
Löwenstein, nachdem er <strong>die</strong> Auswertungen seines Interviews vom August 2010 erhalten hatte.<br />
In den nächsten Jahren widmen wir uns im Videoarchiv mit Mitteln der Kulturstiftung des Bundes<br />
besonders der Aufnahme von Interviews mit Überlebenden großer jüdischer Gemeinden Ost- und<br />
Ostmitteleuropas.<br />
Dr. Daniel Baranowski<br />
Maria Blitz<br />
Rudolf Brazda<br />
26 ERINNERUNG AN DIE ERMORDETEN JUDEN EUROPAS 27<br />
Margot Friedländer<br />
Abraham Gafni