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FITT Forschungsbericht 2/2013 - Freiburger Institut für tiergestützte ...

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<strong>FITT</strong> • <strong>Forschungsbericht</strong> 2/<strong>2013</strong><br />

Aktuelle Ergebnisse aus der Projektarbeit des<br />

<strong>Freiburger</strong> <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> <strong>tiergestützte</strong> Therapie<br />

Einflüsse auf die Gesundheit von<br />

Hundebesitzern:<br />

Die Auswirkungen von<br />

Persönlichkeit und Verhalten des<br />

Hundes<br />

Corinna Buderer<br />

Ulrike Halsband<br />

Rainer Wohlfarth


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

2<br />

Mit der Publikation von <strong>Forschungsbericht</strong>en will das <strong>Freiburger</strong> <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>tiergestützte</strong> Therapie der<br />

interessierten Fachöffentlichkeit Einblick in seine laufenden Arbeiten geben. Die Berichte sollen aber<br />

auch den Praktiker und Praktikerinnen, wie Forscherinnen und Forschern einen unkomplizierten und<br />

raschen Zugang zu neuen Informationen über <strong>tiergestützte</strong> Therapie verschaffen.<br />

Vor allem Berichte aus Experimentalpsychologischen Praktika, aber auch Bachelor- und<br />

Masterarbeiten, welche in Kooperationen mit dem Psychologischen <strong>Institut</strong> der Universität Freiburg<br />

(Frau Prof. Ulrike Halsband) und der Pädagogischen Hochschule Freiburg (Dr. Rainer Wohlfarth)<br />

entstanden sind, bilden die Basis der Reihe.<br />

Herausgeber<br />

<strong>Freiburger</strong> <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>tiergestützte</strong> Therapie<br />

Zum Litz<strong>für</strong>st 8a<br />

79194 Gundelfingen<br />

Autoren<br />

Corinna Buderer 1 , Ulrike Halsband 1 , Rainer Wohlfarth 2,3<br />

1: Psychologisches <strong>Institut</strong> der Universität Freiburg<br />

2: <strong>Freiburger</strong> <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>tiergestützte</strong> Therapie<br />

3: Fachbereich Public Health & Health Education, Pädagogische Hochschule Freiburg<br />

Rechte<br />

Nachdruck - auch auszugsweise -<br />

nur mit Genehmigung des <strong>Freiburger</strong> <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> <strong>tiergestützte</strong> Therapie gestattet


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

3<br />

Zusammenfassung<br />

Die aktuelle Studienlage legt positive Gesundheitseffekte <strong>für</strong> Menschen durch Hundebesitz<br />

nahe. In der Forschung unbeachtet, blieben bisher mögliche Einflüsse von Persönlichkeit und<br />

Verhalten des Hundes auf die Gesundheit ihrer Besitzer. In der vorliegenden Studie wurden<br />

die Zusammenhänge der subjektiv wahrgenommenen Gesundheit mit der selbsteingeschätzten<br />

Beziehungsqualität zwischen den Besitzerinnen und ihrem Hund, sowie mit den subjektiv<br />

berichteten Persönlichkeitsmerkmalen und Verhaltensprobleme des Hundes untersucht. In<br />

einer weiteren Auswertung wurden die Daten mit einer Kontrollgruppe von Nicht-<br />

Hundebesitzerinnen verglichen. Es handelte sich um eine Onlinebefragung mit einer<br />

Stichprobengröße von 281 Hundebesitzerinnen und 86 Nicht-Hundebesitzerinnen. Zur<br />

Datenerhebung wurden der Gesundheitssurvey SF-36, die Symptomcheckliste SCL-14, das<br />

Screening-Instrument zur Diagnostik von Depressivität PHQ-9, die Monash Dog Owner<br />

Relationship Scale MDORS, der Monash Canine Personality Questionnaire – revised MCPQ-<br />

R und eine <strong>für</strong> diese Studie entwickelte Kurzform des Canine Behavior Assessment and<br />

Research Questionnaire, eingesetzt. Es konnten signifikante Zusammenhänge zwischen<br />

Verhaltensproblemen und Persönlichkeitsmerkmalen des Hundes und der selbsteingeschätzten<br />

Gesundheit der Besitzerinnen gefunden werden. Ebenso bedeutsame Zusammenhänge<br />

ergaben sich <strong>für</strong> die subjektiv wahrgenommene Beziehungsqualität und die<br />

selbsteingeschätzte Gesundheit. In der zweiten Auswertung zeigte sich ein signifikanter<br />

Unterschied zwischen Hundebesitzerinnen und Nicht-Hundebesitzerinnen hinsichtlich des<br />

selbsteingeschätzten psychischen Wohlbefindens. Unter Einbezug des Persönlichkeitsfaktors<br />

Neurotizismus der Hundebesitzerinnen bestand dieser Effekt, sowie oben genannte<br />

Zusammenhänge nicht mehr. Die Ergebnisse und mögliche Einschränkungen werden<br />

diskutiert.


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

4<br />

Abstract<br />

The current situation of studies indicates positive effects of dog-ownership regarding a dog<br />

owner’s state of health. Possible impacts concerning the personality and the behavior of dogs<br />

on their owner have not been taken into consideration in research so far. The present study has<br />

surveyed the relationship between the subjectively perceived health in relation to the selfrated<br />

quality of the relationship between owners and their dogs, as well as to the subjectively<br />

reported personality characteristics and behavior problems of the dogs. In a second analysis<br />

the data were compared to a group of non-dog owners. The study was a online survey with a<br />

sample size of 281 female dog owners and 86 female non-dog owners. For data collection the<br />

health survey SF-36, the symptom checklist SCL-14, the screening instrument for diagnostics<br />

of depressiveness PHQ-9, the Monash Dog Owner Relationship Scale MDORS, the Monash<br />

Canine Personality Questionnaire – revised MCPQ-R and a short form of the Canine Behavior<br />

Assessment and Research Questionnaire, developed for this study, were used. Significant<br />

correlations between behavior problems and personality characteristics of the dog with selfrated<br />

health of the owners were found. Furthermore the results showed significant relations<br />

between the subjective perceived quality of the dog-owner relationship and the self-reported<br />

health. The second analysis yielded a significant difference between dog owners and non-dog<br />

owners in respect of the self-rated mental health. With inclusion of the personality factor<br />

neuroticism of the dog owners the effect, as well as the effects reported above, disappeared.<br />

The results and potential limitations are being discussed.


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

5<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1 Einleitung .......................................................................................................................... 7<br />

2 Theoretischer Hintergrund ............................................................................................. 8<br />

2.1 Haustierbesitz – von der Entwicklung bis zum Stand heute in Deutschland .............. 8<br />

2.2 Gesundheit ................................................................................................................. 10<br />

2.2.1 Der Gesundheitsbegriff ...................................................................................... 10<br />

2.2.2 Der Gesundheitszustand in Deutschland ............................................................ 11<br />

2.3 Gesundheitseffekte der Mensch-Tier-Interaktion ...................................................... 12<br />

2.3.1 Positive Effekte von Haustieren auf die menschliche Gesundheit ..................... 13<br />

2.3.2 Positive Gesundheitseffekte der Mensch-Tier-Interaktion – ein Überblick ....... 14<br />

2.3.3 Wirkmechanismen der Mensch-Tier-Interaktion ............................................... 16<br />

2.3.4 Die Sonderstellung des Hundes .......................................................................... 17<br />

2.3.5 Kritische Würdigung der bisherigen Forschung ................................................ 18<br />

2.4 Persönlichkeit und Verhalten des Hundes ................................................................. 19<br />

2.4.1 Persönlichkeit des Hundes ................................................................................. 20<br />

2.4.2 Verhaltensprobleme bei Hunden ........................................................................ 22<br />

2.5 Auswirkungen der Persönlichkeit + des Verhaltens des Hundes auf die Gesundheit 23<br />

2.6 Ziele der Studie .......................................................................................................... 23<br />

3 Methode ............................................................................................................................ 25<br />

3.1 Stichprobe .................................................................................................................. 25<br />

3.2 Testmaterial ............................................................................................................... 25<br />

3.2.1 Fragebögen zur Erfassung des Gesundheitszustandes der Hundebesitzer ......... 25<br />

3.2.2 Hundebezogene und auf die Beziehung zu dem Hund bezogene Fragebögen .. 27<br />

3.2.3 Persönlichkeits- und Bindungsfragebogen ......................................................... 29<br />

3.3 Durchführung ............................................................................................................. 30<br />

3.4 Anonymisierung und Datenschutz ............................................................................. 30<br />

3.5 Statistische Analyse ................................................................................................... 31<br />

4 Ergebnisse ........................................................................................................................ 33<br />

4.1 Auswertung 1 ............................................................................................................. 33<br />

4.1.1 Stichprobencharakteristika ................................................................................. 33<br />

4.1.2 Demographische Merkmale ............................................................................... 33<br />

4.1.3 Subjektiv wahrgenommener Gesundheitszustand der Hundebesitzerinnen ....... 35<br />

4.1.4 Beschriebene Persönlichkeits- und Verhaltensmerkmale der Hunde ................ 36<br />

4.1.5 Subjektiv wahrgenommene Beziehungsqualität zwischen Hund und<br />

Hundebesitzerinnen ............................................................................................. 37<br />

4.1.6 Subjektiv wahrgenommene Gesundheit der Hundebesitzerinnen und<br />

beschriebene Verhaltensprobleme der Hunde ..................................................... 37<br />

4.1.7 Subjektiv wahrgenommene Gesundheit der Hundebesitzerinnen und<br />

beschriebene Persönlichkeitsmerkmale der Hunde ............................................. 39<br />

4.1.8 Subjektiv wahrgenommene Beziehungsqualität und beschriebene Verhaltensund<br />

Persönlichkeitsmerkmale des Hundes .......................................................... 41


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

6<br />

4.1.9 Subjektiv wahrgenommene Beziehungsqualität und Gesundheit der<br />

Hundebesitzerinnen ............................................................................................. 43<br />

4.2 Auswertung 2 ............................................................................................................. 45<br />

4.2.1 Stichprobencharakteristika ................................................................................. 45<br />

4.2.2 Auswirkungen von Hundebesitz auf die wahrgenommene Gesundheit ............. 46<br />

4.2.3 Einflussfaktoren auf die subjektiv wahrgenommene Gesundheit ...................... 47<br />

5 Diskussion ........................................................................................................................ 48<br />

5.1 Zusammenführung und Diskussion der Ergebnisse .................................................. 48<br />

5.1.1 Diskussion der Ergebnisse der Auswertung 1 .................................................... 48<br />

5.1.2 Diskussion der Ergebnisse der Auswertung 2 .................................................... 51<br />

5.1.3 Zusammenfassende Diskussion beider Auswertungen ...................................... 52<br />

5.2 Methodische Limitierungen ....................................................................................... 53<br />

5.3 Wissenschaftlicher Nutzen, Ausblick und praktische Relevanz................................ 54<br />

6 Literaturverzeichnis .......................................................................................................... 55<br />

7 Anhang ............................................................................................................................. 61


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

7<br />

1 Einleitung<br />

Gib dem Menschen einen Hund und seine Seele wird gesund.<br />

(Hildegard von Bingen, 1098—1179).<br />

Was Hildegard von Bingen mit dieser Aussage zum Ausdruck brachte, können viele<br />

Menschen durch ihr Alltagswissen im Umgang mit Hunden bestätigen. Die Forschung konnte<br />

allerdings lange Zeit keine stützenden Hinweise <strong>für</strong> diese Annahme liefern (Miklósi, 2007). In<br />

den letzten Jahrzehnten ist das Forschungsinteresse an der Mensch-Tier-Interaktion stark<br />

gestiegen mit dem Ergebnis, dass positive Gesundheitseffekte wissenschaftlich bestätigt<br />

werden konnten (z.B. Headey & Grabka, 2007). Immer mehr Hunde (Tiere) werden zur<br />

Prävention, Therapie und Rehabilitation in gesundheitlichen <strong>Institut</strong>ionen eingesetzt. Die Zahl<br />

von 22 Millionen Heimtieren in Deutschland spricht daneben <strong>für</strong> sich. Tiere haben in unserer<br />

Gesellschaft einen festen Platz innerhalb der Familien. Fraglich bleibt jedoch, ob der Hund als<br />

Heimtier in allen Fällen zu einer besseren Gesundheit führt. Profitiert jeder Mensch in<br />

gleichem Maße, unbeachtet dessen, wie der Hund sich in der Interaktion mit seinem Besitzer<br />

verhält? Dieser Aspekt wird in der vorliegenden Studie genauer betrachtet. Untersucht werden<br />

die Einflüsse der Hunde auf die Gesundheit ihrer Besitzer. Von besonderem Interesse sind<br />

dabei das Verhalten und die Persönlichkeit des Hundes als mögliche moderierende Variablen<br />

gesundheitlicher Effekte.<br />

Der forschungstheoretische Hintergrund zur vorliegenden Studie wird in Kapitel 2<br />

beschrieben. Dabei werden nach einer Einführung in die Themengebiete des Haustierbesitzes<br />

und der Gesundheit, mögliche Einflüsse von Haustieren auf die menschliche Gesundheit<br />

betrachtet. Vertiefend werden positive Effekte kurzfristiger Mensch-Tier-Interaktionen und<br />

deren mögliche, zugrundeliegenden Wirkmechanismen erklärt. Anschließend wird die<br />

Sonderstellung des Hundes in diesem Bereich herausgestellt und die Forschungslage einer<br />

kritischen Würdigung unterzogen. Danach stehen die Persönlichkeit und das Verhalten des<br />

Hundes, einschließlich der Verhaltensprobleme, im Fokus, woraufhin zum Abschluss des<br />

Kapitels deren möglicher Einfluss auf die Gesundheit beschrieben wird. In Kapitel 3 wird die<br />

angewandte Methode der Studie dargestellt. Die Ergebnisse sind in Kapitel 4 dokumentiert.<br />

Ausgewählte Aspekte, die als Ergebnisse von besonderer Bedeutung sind, werden in Kapitel 5<br />

mit Bezug zu den theoretischen Ausführungen diskutiert und die Frage der praktischen und<br />

theoretischen Relevanz beantwortet.


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

8<br />

2 Theoretischer Hintergrund<br />

Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der theoretischen Fundierung des Untersuchungsansatzes.<br />

Nach der Betrachtung von Haustierbesitz und Gesundheit im Allgemeinen, werden positive<br />

Effekte von Haustieren auf die menschliche Gesundheit geschildert. Danach steht die<br />

Persönlichkeit und das Verhalten des Hundes im Fokus, woraufhin deren mögliche Einflüsse<br />

auf die Gesundheit des Besitzers beschrieben werden.<br />

2.1 Haustierbesitz – von der Entwicklung bis zum Stand heute in Deutschland<br />

Mit Hilfe archäologischer Funde lässt sich feststellen, dass die erste Domestikation von<br />

Tieren vor ungefähr 14 000 bis 12 000 Jahren stattgefunden hat. Das erste domestizierte Tier<br />

war der Wolf im Nahen Osten (Serpell, 1996). Mit der Domestikation wandelte sich die<br />

Beziehung zwischen Mensch und Tier. Das Tier wurde nicht mehr als dem Menschen<br />

gleichgestellt betrachtet, sondern als dem Menschen unterwürfig und vom ihm abhängig<br />

(Serpell, 1996). Dem Tier wurde lediglich ein Gebrauchs- und Nutzwert zugeschrieben, was<br />

über mehrere Jahrtausende anhielt (Serpell, 1996). Konträr dazu finden sich geschichtliche<br />

Zeugnisse enger Mensch-Tier-Beziehungen und die Haltung von Tieren aus Liebhaberei<br />

(Mars Petcare GmbH, 2012). So beispielsweise die Vergötterung von Tieren im alten<br />

Ägypten oder die Zuschreibung der spiritueller Kräfte in schamanisch geprägten Kulturen<br />

(Serpell, 2010). Die Sozialisierung von Tieren, im Sinne von Haustieren, wie wir sie heute<br />

kennen, begann in der Zeit der Aufklärung (Serpell, 2010). Mit der Urbanisierung in Folge<br />

der Industriellen Revolution, fanden insbesondere Katzen und Hunde einen Einzug in viele<br />

Haushalte und bekamen innerhalb der Familien einen festen Platz zugeschrieben (Mars<br />

Petcare GmbH, 2012).<br />

Heute leben in Deutschland ungefähr 22 Millionen Heimtiere, in etwa einem Drittel aller<br />

Haushalte, davon 8.2 Millionen Katzen, 5.4 Millionen Hunde und 5.1 Millionen Kleintiere<br />

(Abbildung 1). Bezüglich der Altersstruktur lässt sich feststellen, dass die meisten Heimtiere<br />

(32 Prozent) bei Personen leben, die älter als 60 Jahre sind. Bei den 50 bis 59-Jährigen leben<br />

18 Prozent, bei den 40 bis 49-Jährigen 25 Prozent, bei den 30 bis 39-Jährigen 15 Prozent und<br />

bei Personen jünger als 29 Jahre 10 Prozent (Industrieverband Heimtierbedarf, 2011). Mit<br />

einem Gesamtumsatz von 3 782 Millionen Euro und stetigem Wachstum in den letzten Jahren<br />

profitiert die Wirtschaft von dem Markt <strong>für</strong> Heimtierbedarf (Industrieverband Heimtierbedarf,


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

9<br />

2011). Diese Zahlen verdeutlichen die heutige Bedeutung von Heimtieren in unserer<br />

Gesellschaft.<br />

0,4 8,2 Mio. Katzen in 16,1% der<br />

Haushalte<br />

1,9<br />

5,4 Mio. Hunde in 13,2% der<br />

2,2<br />

8,2<br />

Haushalte<br />

5,1 Mio. Kleintiere in 4,8% der<br />

Haushalte<br />

3,3<br />

3,3 Mio. Ziervögel in 4,7% der<br />

Haushalte<br />

2,2 Mio. Gartenteiche in 4,2%<br />

der Haushalte<br />

5,1 5,4<br />

1,9 Mio. Aquarien in 4,1% der<br />

Haushalte<br />

0,4 Mio. Terrarien in 1,2% der<br />

Haushalte<br />

Abbildung 1. Heimtiere in deutschen Haushalten. Quelle: Industrieverband Heimtierbedarf (IVH).<br />

Eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts Forsa vom September 2012 legt<br />

offen, welche Argumente laut den Umfrageteilnehmern <strong>für</strong> die Haltung eines Heimtieres<br />

sprechen. So geben 24 Prozent der Befragten an, Heimtiere würden das<br />

Verantwortungsbewusstsein fördern. Das Argument, dass Heimtiere Einsamkeit vertreiben<br />

und Gesellschaft leisten, ist <strong>für</strong> 17 Prozent der Befragten ausschlaggebend ein Tier zu halten.<br />

9 Prozent sind der Meinung, Kinder sollten mit Heimtieren aufwachsen und 8 Prozent sind<br />

der Überzeugung, dass Heimtiere das Einfühlungsvermögen fördern und das Sozialverhalten<br />

verbessern. Die Argumente, dass Heimtiere viel Spaß beziehungsweise Freude bereiten, man<br />

mehr draußen ist und mehr Bewegung bekommt, sowie die Tierliebe selbst, vertreten jeweils<br />

5 Prozent der Befragten (Mars Petcare GmbH, 2012).<br />

Die positiven Effekte von Heimtieren gehen in der Praxis weit über diese Argumente hinaus.<br />

Bereits im 19. Jahrhundert erkannte man den therapeutischen Effekt von Tieren und setzte<br />

diese in Krankenhäusern zur Unterstützung der Patientenrehabilitation ein (Serpell, 2010).<br />

1962 beschreibt Levinson erstmals die Wirkung eines Hundes als Co-Therapeuten und setzte<br />

damit den Ausgangspunkt intensiver Forschung im Bereich <strong>tiergestützte</strong>r Therapie. Heute<br />

liegen zahlreiche Studien vor, die einen positiven Effekt der Heimtierhaltung auf die<br />

Gesundheit des Menschen beschreiben (Serpell, 1991; Headey, Na & Zheng, 2007; Headey &<br />

Grabka, 2007; Wells, 2009).


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

10<br />

2.2 Gesundheit<br />

Im Folgenden wird die menschliche Gesundheit genauer betrachtet. Nach einer Beschreibung<br />

des Gesundheitsbegriffes wird ein Einblick in den allgemeinen Gesundheitszustand der<br />

Bevölkerung in Deutschland gegeben.<br />

2.2.1 Der Gesundheitsbegriff<br />

Gesundheit als Forschungsthema ist sehr komplex. Bereits das Finden einer einheitlichen<br />

Definition von Gesundheit ist nicht möglich. Vielmehr wird der Begriff heftig diskutiert<br />

(Franke, 2010). Eine Definition auf die sich jedoch viele Experten berufen, ist die der<br />

Weltgesundheitsorganisation WHO (1946). Danach lässt sich Gesundheit definieren als ein<br />

Zustand vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das<br />

Freisein von Krankheit und Gebrechen. Aspekte dieser Definition berücksichtigen, dass<br />

Gesundheit über körperliche Belange hinausgeht, Gesundheit als psychosomatische Ganzheit<br />

betrachtet werden muss, Gesundheit sich in einem Verhältnis des Menschen zu seiner Umwelt<br />

manifestiert und Gesundheit mehr als das Ausbleiben von Krankheit bedeutet (Flatscher &<br />

Liem, 2012). Der Einbezug der Dimension des Wohlbefindens impliziert eine gewisse<br />

Selbstbestimmung des Menschen, Verantwortung <strong>für</strong> die eigene Gesundheit zu übernehmen<br />

(Franke, 2010). Weitere Dimensionen von Gesundheit, die in anderen Definitionen zu tragen<br />

kommen, sind die Störungsfreiheit als Abwesenheit von Krankheit, Leistungsfähigkeit und<br />

Rollenerfüllung als funktionale Aspekte von Gesundheit, das Vorhandensein eines<br />

Gleichgewichtszustandes, Flexibilität als die Fähigkeit sich weiter zu verändern und<br />

Anpassung als Fähigkeit sich mit den Bedingungen der Umgebung angemessen<br />

auseinanderzusetzen (Franke, 2010).<br />

Krankheit dagegen lässt sich leichter definieren (Flatscher & Liem, 2012) und lässt sich nach<br />

Franke (2010) an folgenden Merkmalen festmachen: Vorhandensein von objektiv<br />

feststellbaren körperlichen, geistigen und/oder seelischen Störungen beziehungsweise<br />

Veränderungen, also das Vorliegen eines Befundes; Störung des körperlichen, seelischen und<br />

sozialen Wohlbefindens; Einschränkung von Leistungsfähigkeit und Rollenerfüllung und<br />

Notwendigkeit professioneller (medizinischer) und sozialer und gesellschaftlicher Betreuung.<br />

Das Verhältnis von Krankheit und Gesundheit zueinander kann als ein mehrdimensionales<br />

Kontinuum beschrieben werden. Mit Kontinuum ist gemeint, dass eine Person nicht entweder<br />

krank oder gesund ist, sondern immer mehr oder weniger beides. Mehrdimensionalität<br />

bedeutet, dass Krankheit und Gesundheit nicht als die beiden Pole einer gleichen Dimension


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

11<br />

zu verstehen sind, sondern als voneinander unabhängige Dimensionen, die sich jeweils durch<br />

verschiedene Merkmale beschreiben lassen (Franke, 2010). Von zentraler Bedeutung da<strong>für</strong>,<br />

wo sich das Individuum auf diesem Kontinuum bewegt, sind Stressoren und der Umgang mit<br />

diesen (Franke, 2010).<br />

2.2.2 Der Gesundheitszustand in Deutschland<br />

Der allgemeine Gesundheitszustand in Deutschland stellt sich wie folgt dar. In der<br />

repräsentativen Studie „Gesundheit in Deutschland aktuell 2009“ des Robert-Koch-<strong>Institut</strong>s<br />

beschrieben 68 Prozent der Frauen und 73 Prozent der Männer ihren allgemeinen<br />

Gesundheitszustand als sehr gut oder gut. Damit war dieser im Vergleich zu dem Jahr 2003<br />

im Wesentlichen gleich geblieben. Gut ein Zehntel der Befragten gaben an gesundheitlich<br />

erheblich eingeschränkt zu sein, was mit dem Alter stark zunahm. Bei den über 65-Jährigen<br />

gaben ein Viertel der Frauen und ein Fünftel der Männer an erheblich gesundheitlich<br />

eingeschränkt zu sein. Diese Tatsache spiegelte sich in den Krankheitskosten des Bundes<br />

wieder, die sich im Jahre 2006 auf 236 Milliarden Euro beliefen und damit um 17,2<br />

Milliarden Euro im Vergleich zu 2002 gestiegen sind. 47,1 Prozent der Ausgaben <strong>für</strong><br />

Krankheit entfallen auf die Altersgruppe der über 65-Jährigen (siehe Abbildung 2).<br />

.<br />

Abbildung 2. Bevölkerung und Krankheitskosten nach Alter. Quelle: Krankheitskostenrechnung, Statistische Bundesamt<br />

Eine Übersicht über die Verteilung der Krankheitskosten gibt Aufschluss über die<br />

Häufigkeitsverteilungen bestimmter Krankheiten (Abbildung 3). An erster Stelle stehen<br />

Krankheiten des Kreislaufsystems, gefolgt von Krankheiten des Verdauungssystems und<br />

Psychischen und Verhaltensstörungen an dritter Stelle. Diese haben in den letzten Jahren stark<br />

zugenommen.


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

12<br />

Abbildung 3. Krankheitskosten 2006 nach ausgewählten Krankheitsklassen. Die römischen Ziffern stellen die Nummerierung<br />

der Krankheitsklassen der ICD-10 dar. Quelle: Krankheitskostenrechnung, Statistisches Bundesamt.<br />

2.3 Gesundheitseffekte der Mensch-Tier-Interaktion<br />

Im Folgenden werden die Effekte der Mensch-Tier-Interaktion auf die menschliche<br />

Gesundheit beschrieben. Nach der Betrachtung positiver Effekte von Haustieren auf die<br />

Gesundheit, wird ein Überblick über mögliche Einflüsse von Tieren auf die Gesundheit im<br />

Allgemeinen gegeben. Anschließend werden mögliche zugrundeliegende Wirkmechanismen<br />

der Mensch-Tier-Interaktion geschildert und die Sonderstellung des Hundes in diesem<br />

Themenfeld erklärt. Der Stand der Forschung wird abschließend einer kritischen Würdigung<br />

unterzogen.


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

13<br />

2.3.1 Positive Effekte von Haustieren auf die menschliche Gesundheit<br />

Haustiere können einen bedeutenden Beitrag zur menschlichen Gesundheit liefern. Eine erste<br />

und wegweisende Studie zu positiven Effekten von Haustierbesitz auf die Gesundheit stellen<br />

Friedmann, Katcher, Lynch und Thomas (1980) vor. Sie untersuchten 92 Patienten, die unter<br />

einer Herzkrankheit litten, zum Zeitpunkt ihres Aufenthaltes in einer Herzklinik und ein Jahr<br />

nach Entlassung. Mit den Ergebnissen konnten sie zeigen, dass die Überlebensrate ein Jahr<br />

nach Entlassung bei den Patienten mit einem Haustier statistisch gesehen höher ausfiel, als bei<br />

denjenigen ohne Haustier (Friedman et al., 1980). Damit initiierten sie eine Reihe von<br />

weiteren gesundheitsrelevanten Studien und legten den Grundstein <strong>für</strong> eine intensive<br />

Forschung (Serpell, 2010).<br />

Serpell (1991) konnte in einer prospektiven Studie über 10 Monate positive Effekte auf die<br />

Gesundheit durch den Neuerwerb eines Haustieres in einer Gruppe von 71 Erwachsenen<br />

feststellen. Diese berichteten eine statistisch höchst signifikante Reduktion von<br />

geringfügigeren Krankheiten wie Kopfschmerzen, Heuschnupfen, Schwindelgefühle und<br />

Erkältungen im Vergleich zu einer Kontrollgruppe von 26 Personen ohne Haustier, die über<br />

den gleichen Zeitraum beobachtet wurden. Die Effekte traten innerhalb des ersten Monates<br />

nach Erwerb des Haustieres auf und hielten sich im Falle der Hundebesitzer im Vergleich zu<br />

den Katzenbesitzern über die gesamten 10 Monate hinweg (Serpell, 1991).<br />

Positive gesundheitliche Effekte von Haustieren konnten auch in groß angelegten, nationalen<br />

Studien festgestellt werden. So ergaben Untersuchungen in Deutschland (N=9 723) und<br />

Australien (N=1 246), dass Personen, die kontinuierlich ein Haustier besaßen, gesünder waren<br />

als diejenigen ohne ein Haustier (Headey & Grabka, 2007). Haustierbesitzer besuchten 15<br />

Prozent weniger häufig einen Arzt als Nicht-Haustierbesitzer. Die Gesündesten in beiden<br />

Ländern waren die Haustierbesitzer, die ihr Tier bereits fünf Jahre oder länger besaßen. In<br />

Deutschland fand die Untersuchung seit 1984 jährlich statt. Der longitudinale Charakter der<br />

Studie ist laut den Autoren bei der Bewertung der Ergebnisse besonders hervorzuheben, da<br />

anders als bei Querschnittstudien, diese einen kausalen Effekt von Haustierbesitz auf die<br />

Gesundheit nahe legen (Headey & Grabka, 2007).<br />

Eine weitere Studie über den Einfluss von Hundebesitz auf die Gesundheit wurde in China<br />

durchgeführt (Headey et al., 2008). Dort waren bis zum Jahr 1992 Hunde in städtischen<br />

Regionen verboten, danach stieg der Hundebesitz rasant an. Befragt wurden 3.031 Frauen<br />

zwischen 25 und 40 Jahren in den Städten Peking, Shanghai und Hangzhou, die Hälfte der<br />

Frauen waren Hundebesitzerinnen, die andere Hälfte nicht. Hundebesitzerinnen berichteten


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

14<br />

häufiger Sport zu betreiben und besser zu schlafen. Sie beschrieben sich selbst als fitter und<br />

gesünder, fehlten krankheitsbedingt weniger häufig bei der Arbeit und wiesen geringere<br />

Arztbesuche auf (Headey et al., 2008).<br />

Neben diesen fundierten Hinweisen auf positive Gesundheitseffekte von Haustieren, soll das<br />

folgende Kapitel einen differenzierten Überblick über mögliche Auswirkungen der Mensch-<br />

Tier-Interaktion liefern.<br />

2.3.2 Positive Gesundheitseffekte der Mensch-Tier-Interaktion – ein Überblick<br />

In der Literatur sind einige Übersichtsarbeiten zu finden, die zahlreiche Studien der<br />

vergangenen Jahrzehnte zu den Effekten von Tieren auf die Gesundheit überprüft und<br />

bewertet haben. Dabei wurden nicht nur Effekte von Haustierbesitz, sondern auch die<br />

Auswirkungen einer kurzzeitigen Interaktion, beispielsweise mit Therapietieren, untersucht.<br />

Die positiven Einflüsse von Tieren lassen sich kategorisieren in Effekte auf die<br />

physiologische, sowie auf die psychologische Gesundheit von Menschen (Wells, 2009; Julius,<br />

Beetz, Kotrschal, Turner & Unväs-Moberg, <strong>2013</strong>).<br />

Bei den Effekten auf die physiologische Gesundheit unterscheidet Wells (2009) zwischen<br />

kurzfristigen und langfristigen Effekten. Unter kurzfristigen Effekten wird hier die Reduktion<br />

der Herzrate und des Blutdruckes verstanden, wenn Personen vorübergehenden Stressoren<br />

ausgesetzt sind. Die stressreduzierende Wirkung von Haustieren kann durch die physische<br />

Interaktion mit einem Tier induziert werden, genauso wie durch die reine Anwesenheit eines<br />

Tieres (Wells, 2009). Die Ergebnisse einer Studie von Allen, Blascovich, Tomaka und Kelsey<br />

(1991) beispielsweise belegen eine geringere physiologische Stressreaktivität in der<br />

Anwesenheit eines Hundes im Vergleich zur sozialen Unterstützung durch eine Freundin oder<br />

ohne soziale Unterstützung, bei Frauen, die sich einem Stresstest unterzogen.<br />

Unter langfristige Effekte subsumiert Wells (2009) die krankheitsvorbeugende Funktion von<br />

Haustieren, sowie die Förderung einer schnelleren Genesung. Die in Kapitel 2.3.1 genannten<br />

Studien sind hier einzuordnen. Julius et al. (<strong>2013</strong>) stellen in ihrer Übersicht zusätzlich die<br />

Wirkung auf hormonelle Stressindikatoren, sowie auf das Immunsystem und auf Oxytozin<br />

heraus. So hat sich beispielsweise nach Odendaal (2000) und Odendaal und Meintjes (2003)<br />

bei Hundebesitzern, und ihren Hunden selbst, der Oxytozinspiegel fast verdoppelt und der<br />

Cortisolspiegel verringert, während sie mit ihrem Hund geredet und ihn gestreichelt haben.<br />

Beetz, Kotrschal, Turner, Hediger, Uvnäs-Moberg und Julius (2011) fanden einen geringeren<br />

Cortisolspiegel bei unsicher gebundenen Kindern, die einen Stresstest absolvierten, bei


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

15<br />

Anwesenheit eines Hundes, im Vergleich zu den Bedingungen soziale Unterstützung durch<br />

eine freundliche Person oder Streicheln eines Stofftieres.<br />

Als positive Effekte auf die psychologische Gesundheit nennt Wells (2009) die Fähigkeit von<br />

Tieren als Katalysator <strong>für</strong> soziale Kontakte zu fungieren, Einsamkeit und Isolation zu<br />

reduzieren, Depressionen zu lindern und das Selbstwertgefühl zu steigern. Julius et al. (<strong>2013</strong>)<br />

nennen außerdem die Reduktion von Angst und Förderung von Ruhe, gesteigertes Vertrauen<br />

und Vertrauenswürdigkeit, verbessertes Schmerzmanagement und die Reduktion von<br />

Aggression als mögliche Effekte von Tieren auf die psychologische Gesundheit. So halten<br />

Tiere das Potenzial bereit, soziale Interaktionen und soziales Funktionieren bei Menschen<br />

allen Alters mit oder ohne psychischen Problemen zu unterstützen (Julius et al., <strong>2013</strong>). Damit<br />

verbunden ist die Reduktion von Einsamkeit und Isolation, die hauptsächlich in öffentlichen<br />

<strong>Institut</strong>ionen, wie Psychiatrien oder Gefängnissen untersucht wurde (Wells, 2007). Tiere<br />

können durch die Anregung zur sozialen Interaktion helfen den Teufelskreis der Einsamkeit<br />

zu unterbrechen (Wells, 2007). Hart (2010) stellt heraus, dass besonders ältere Menschen von<br />

zunehmender Einsamkeit betroffen sind, wenn sie von Verlusten überschwemmt werden.<br />

Haustiere können in diesem Falle die Funktion sozialer Unterstützung übernehmen, so zur<br />

psychologischen Gesundheit beitragen und die Gefahr <strong>für</strong> Depressionen reduzieren (Hart,<br />

2010). Die Milderung von Depression und Verbesserung der Stimmung konnte <strong>für</strong> Personen<br />

allen Alters, die sich in speziellen Lebensumständen befanden und besondere Bedürfnisse<br />

besaßen, gefunden werden. Damit sind beispielsweise Menschen gemeint, die sich in einer<br />

Behandlung aufgrund psychischer Probleme befinden (Julius et al., <strong>2013</strong>). Besonders<br />

erwähnenswert sind die positiven Effekte durch den Einsatz von Therapiehunden und<br />

pferdegestützte Therapie bei psychisch kranken Menschen (Hart, 2010).<br />

Tiere wirken nicht nur auf die physiologischen Indikatoren von Stress, sondern können das<br />

subjektive Gefühl von Angst reduzieren und Ruhe fördern (Julius et al., <strong>2013</strong>). Barker,<br />

Knisely, Barker, Cobb und Schubert (2012) konnten zeigen, dass das Mitbringen eines<br />

Hundes zum Arbeitsplatz einen positiven Effekt auf die Stressverarbeitung und Stresstoleranz<br />

besitzt. Hundebesitzer, die ihren Hund mit zur Arbeit nehmen durften, wiesen ein signifikant<br />

geringeres Stressniveau in Anwesenheit ihres Hundes auf als Nicht-Hundebesitzer und<br />

Hundebesitzer, die ihren Hund nicht mitbringen durften. Die beruhigende Wirkung von<br />

Hunden konnte ebenso <strong>für</strong> Kinder mit Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, <strong>für</strong> Menschen mit<br />

Epilepsie und Alzheimer nachgewiesen werden (Hart, 2010). Die Hinweise <strong>für</strong> die Förderung<br />

von Vertrauen und Vertrauenswürdigkeit sind rar, legen jedoch einen soziopositiven Effekt<br />

von Hunden nahe, der bewirkt, dass Vertrauen zwischen Menschen durch die Anwesenheit


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

16<br />

eines Hundes gesteigert wird (Julius et al., <strong>2013</strong>). Für die Verbesserung des<br />

Schmerzmanagements und die Reduktion von Aggression gibt es bisher ebenfalls nur wenige<br />

Studien (Julius et al., <strong>2013</strong>).<br />

2.3.3 Wirkmechanismen der Mensch-Tier-Interaktion<br />

Zur Erklärung der genannten Effekte gibt es bisher keinen einheitlichen theoretischen<br />

Rahmen. In der Literatur werden verschiedene Modelle diskutiert, die einer empirischen<br />

Überprüfung bisweilen noch nicht unterzogen wurden oder dieser nicht standhielten (Kruger<br />

& Serpell, 2010). Im Folgenden wird ein kurzer Überblick über die wichtigsten Theorien<br />

gegeben. Theorien, die sich mit den hier erwähnten inhaltlich stark überschneiden, werden<br />

nicht aufgeführt.<br />

Die Reduktion von Angst und Förderung von Ruhe wird beispielsweise durch die Biophilia-<br />

Hypothese nach E. O. Wilson´s (1984) erklärt. Diese betrachtet Mensch-Tier-Interaktionen<br />

aus einer evolutionären Sicht. Die Hinwendung des Menschen zu Tieren und anderen<br />

natürlichen Phänomenen und die Erweiterung des Wissens über die Natur hat <strong>für</strong> die frühe<br />

Menschheit möglicherweise die Chancen auf das Überleben erhöht (Kruger & Serpell, 2010).<br />

Diese Zuwendung ist der Hypothese zufolge bei uns genetisch verankert und bewirkt, dass<br />

Tiere unsere Aufmerksamkeit auf sich ziehen und damit einen beruhigenden Effekt besitzen<br />

(Kruger & Serpell, 2010).<br />

Gemäß der Lerntheorie nach Brickel (1986) geht von Tieren eine entspannende Wirkung aus.<br />

Ein Zustand der Entspannung ist unvereinbar mit Anspannung. Befindet sich eine Person in<br />

einer angstauslösenden Situation, kann die Anwesenheit eines Tieres die Anspannung<br />

mindern oder sogar gänzlich löschen (Wohlfarth, Mutschler & Bitzer, 2012).<br />

Eine weitere Theorie, die <strong>für</strong> die Reduktion von Angst verantwortlich gemacht wird, ist die<br />

Bindungstheorie. Laut Triebenbacher (1998) besitzen Menschen ein angeborenes,<br />

biologisches Bedürfnis nach sozialer Interaktion. Im Laufe der Entwicklung wird das<br />

Bindungsverhalten auf bestimmte Bezugspersonen gerichtet. Dabei muss es sich nicht um<br />

unmittelbare Bezugspersonen handeln, sondern Tiere können als Ersatz dienen (Kruger &<br />

Serpell, 2010). Kann in angstauslösenden Situationen auf positive Interaktionen<br />

zurückgegriffen werden, stärkt dies ein positives internes Arbeitsmodell und damit das<br />

psychosoziale Wohlbefinden (Wohlfarth et al., 2012).<br />

Als Grundlage <strong>für</strong> die positiven Effekte von Tieren im therapeutischen Kontext wird die<br />

Theorie der sozialen Mediation diskutiert. Tiere können als Katalysatoren und Mediatoren auf


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

17<br />

die menschliche soziale Interaktion wirken (Kruger & Serpell, 2010). Die Anwesenheit eines<br />

Tieres während einer psychotherapeutischen Sitzung kann den Rapport zwischen Therapeut<br />

und Patient erleichtern. Das kann dadurch zustande kommen, dass das Tier einen Kontakt<br />

ermöglicht, der Akzeptanz, Vertrauen, Geborgenheit und Sicherheit widerspiegelt (Mende &<br />

Mende, 2011). Von Tieren als soziale Katalysatoren wird gesprochen, wenn sie die soziale<br />

Interaktion mit Fremden fördern. Dieser Effekt wird vor allem Hunden zugeschrieben<br />

(Wohlfarth et al., 2012).<br />

2.3.4 Die Sonderstellung des Hundes<br />

In der vorliegenden Studie wird ausschließlich Hundebesitz betrachtet. Die Mehrzahl der<br />

Studien zur Erforschung der Mensch-Tier-Interaktion und deren positive Effekte fokussieren<br />

die Interaktion mit Hunden. Dies liegt an besonderen Merkmalen von Hunden, die sie von<br />

anderen Haustieren unterscheidet.<br />

Der Hund besitzt bereits im Prozess der Domestikation eine einzigartige Rolle (Topál, Miklósi,<br />

Gácsi, Dóka, Pongrácz, Kubinyi et al., 2009). Viele Aspekte seines Verhaltens sind funktional<br />

analog zu den korrespondierenden Eigenschaften von Menschen und die Sozialisation mit<br />

Menschen stellt einen natürlichen Prozess im Hund dar (Topál et al., 2009). Hunde sind in der<br />

Lage den Menschen als Artgenossen anzusehen und eine Bindung zu den Menschen<br />

herzustellen, die der einer Eltern-Kind-Beziehung ähnelt (Topál, Miklósi, Csányi & Dóka,<br />

1998). Die Funktionen von Hunden können weit über die eines anderen Haustieres<br />

hinausreichen. So beschreibt Wells (2007) die Fähigkeit von Hunden Krebs, Epilepsieanfälle<br />

und Hypoglykämie zu entdecken. Als Assistenzhunde dienen sie blinden, gehörlosen und<br />

mobilitätseingeschränkten Menschen (Wels, 2007).<br />

Der häufige Einsatz des Hundes als Therapietier ist hauptsächlich darauf zurückzuführen,<br />

dass er den Menschen auf drei verschiedenen Ebenen erreicht, der Emotionalen, Physischen<br />

und Sozialen (Mende & Mende, 2011). Hunde sind außerdem flexibel, lerneifrig, passen sich<br />

leicht an ungewohnte Situationen an und können fast überallhin mitgenommen werden. Durch<br />

ihre non-verbale Kommunikation, die je nach Patient einzigartig und spezifisch ist, baut sich<br />

rasch eine individuelle Beziehung auf (Mende & Mende, 2011). Der Hund ist darüber hinaus<br />

fähig die kommunikative Interaktion zu initiieren, versteht einige Gesten des Menschen und<br />

erkennt einfache Formen visueller Aufmerksamkeit (Miklósi, 2007).


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

18<br />

2.3.5 Kritische Würdigung der bisherigen Forschung<br />

Aufgrund methodischer Probleme vieler Studien in der Erforschung der Mensch-Tier-<br />

Beziehung kämpft dieser Forschungsbereich immer noch um Anerkennung (Kruger &<br />

Serpell, 2010). Weder werden alle Termini einheitlich definiert, noch gibt es ein anerkanntes<br />

theoretisches Modell, das den Effekten der Mensch-Tier-Interaktion zugrunde gelegt werden<br />

kann (Kruger & Serpell, 2010). Methodische Probleme betreffen insbesondere das Fehlen von<br />

Kontrollgruppen und die Stichproben, die in vielen Fällen zu gering, nicht repräsentativ und<br />

heterogen sind (Kruger & Serpell, 2010). Wells (2009) betont, dass die Studienlage die These<br />

Tiere seien gut <strong>für</strong> den Menschen bekräftigt, aufgrund methodischer Probleme eine kausale<br />

Schlussfolgerung jedoch nicht möglich ist. Julius et al. (<strong>2013</strong>) haben in ihre Analysen nur<br />

Studien mit einer vorhandenen Kontrollgruppe mit einer Stichprobengröße größer als 10<br />

Probanden und einer Berücksichtigung konfundierender Variablen einbezogen. Die Autoren<br />

weisen darauf hin, dass die Vielzahl an Studien und die methodische Qualität einiger Studien<br />

die positiven Effekte von Haustierbesitz und die Interaktion mit einem Tier auf die<br />

Gesundheit und das Wohlbefinden stark untermauern (Julius et al., <strong>2013</strong>).<br />

Der Einfluss konfundierender Variablen wurde in vielen früheren Studien nicht berücksichtigt<br />

(Julius et al., <strong>2013</strong>). Ob sich Haustierbesitz positiv auf die Gesundheit auswirkt, kann erst<br />

dann mit Sicherheit konstatiert werden, wenn der Gesundheitszustand vor Erwerb des<br />

Haustieres bekannt ist (Julius et al., <strong>2013</strong>). Andernfalls müsste in Betracht gezogen werden,<br />

dass Menschen mit einer besseren Gesundheit auch eher geneigt sind ein Haustier zu<br />

erwerben und dadurch aktiv zur Erhaltung ihrer Gesundheit beitragen. Jüngst lieferten die<br />

vorgestellten longitudinalen Studien von Headey & Grabka (2007) und Headey et al. (2008)<br />

einen wichtigen Beitrag zu dieser Frage. Die Autoren sehen ihre Ergebnisse als Hinweis auf<br />

einen kausalen Effekt von Haustierbesitz auf die Gesundheit (Headey & Grabka, 2007).<br />

Lewis, Krägeloh und Shepherd (2009) betonen die Notwendigkeit weitere konfundierende<br />

Variablen zu berücksichtigen. Neben soziodemographischen Daten, die einen Einfluss auf die<br />

Gesundheit besitzen, kontrollierten sie in ihrer Studie ebenso die Variable Intensität der<br />

Bindung zwischen Tier und Mensch (Lewis et al., 2009). Ihre Ergebnisse geben Hinweise auf<br />

eine höhere physische Lebensqualität durch Hundebesitz und eine höhere soziale<br />

Lebensqualität durch Haustierbesitz, wenn es sich nicht um eine Katze oder einen Hund<br />

handelt. Einen Einfluss von Haustierbesitz auf die psychische Lebensqualität konnten sie in<br />

ihrer Studie nicht zeigen und damit frühere Ergebnisse anderer Studien nicht replizieren<br />

(Lewis et al., 2009). In der Literatur sind weitere konträre Ergebnisse zu finden, was<br />

vermuten lässt, dass nicht alle Menschen in gleicher Weise von Haustierbesitz profitieren


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

19<br />

(z.B. Colby & Sherman, 2002; Straatman, Hanson, Endenburg & Mol, 1997; Wilson, 1991).<br />

Von besonderer Bedeutung ist daher die Bestrebung die Mechanismen zu verstehen, die<br />

zwischen Haustierbesitz und Gesundheit bestehen (Headey & Grabka, 2007). Neben der<br />

Möglichkeit, dass insbesondere ältere und einsame Menschen von Haustieren profitieren<br />

könnten, spielt auch die Persönlichkeit der Hundebesitzer (Headey & Grabka, 2007) sowie<br />

deren Bindungsstil eine Rolle (Julius et al., <strong>2013</strong>). In der Literatur bisher wenig Beachtung<br />

findet die Tatsache, dass nicht nur verschiedene Merkmale der Menschen berücksichtigt<br />

werden müssen, sondern auch die Persönlichkeit und das Verhalten der Tiere mögliche<br />

Auswirkungen auf die Beziehungsqualität zwischen Tier und Mensch besitzen, wodurch die<br />

Gesundheit wiederum beeinflusst werden kann. In der vorliegenden Studie soll den obigen<br />

Ausführungen dadurch Rechnung getragen werden, dass die genannten konfundierenden<br />

Variablen Berücksichtigung finden.<br />

2.4 Persönlichkeit und Verhalten des Hundes<br />

Der Hund ist in der Geschichte des Menschen das am frühesten domestizierte Tier (Clutton-<br />

Brock, 1995). Funde belegen eine Domestikation des Hundes vor ungefähr 14.000 Jahren.<br />

Diese war vermutlich begründet durch eine Verbesserung der Jagdtechnik durch Kooperation<br />

mit Hunden (Clutton-Brock, 1995). Nicht nur, dass der Hund von Nutzen <strong>für</strong> den Menschen<br />

war, Schleidt und Shalter (2003) sprechen von einer Co-Evolution des Menschen und des<br />

Hundes. Demnach könnte sich der frühe Hund durch Entwicklung spezifischer Eigenschaften<br />

das Überleben in der Nische des Menschen gesichert haben (Schleidt & Shalter, 2003).<br />

Unabhängig der zugrundeliegenden Annahmen ist die Beziehung zwischen Mensch und Hund<br />

als einzigartig zu bezeichnen (Topál et al., 2009).<br />

Zur Beschreibung von Verhalten bei Tieren wird von Ethologen oft das Modell von<br />

Tinbergen (1963) herangezogen (Miklósi, 2007). Demnach müssen vier Fragen geklärt<br />

werden. Welche Funktion hat das Verhalten, welche Mechanismen liegen dem Verhalten<br />

zugrunde, wie hat sich das Verhalten entwickelt und wie ist das Verhalten unter dem<br />

Gesichtspunkt der Evolution einzuordnen (Miklósi, 2007). Trotz einer möglichen Annäherung<br />

der Verhaltensbeschreibung von Hunden durch dieses Modell, lässt sich in der Forschung<br />

kein einheitlich, anerkanntes Konzept finden (Miklósi, 2007). Vielmehr handelt es sich um<br />

ein komplexes Feld, beeinflusst von zahlreichen Forschungsströmungen, das derzeit in den<br />

Kinderschuhen steckt (Miklósi, 2007). Aufgrund des Kontextes der vorliegenden Studie kann<br />

hier keine umfassende Verhaltensbeschreibung von Hunden vorgenommen werden.


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

20<br />

2.4.1 Persönlichkeit des Hundes<br />

Verhaltens- und Persönlichkeitsbeschreibungen lassen sich bei Hunden nicht eindeutig<br />

voneinander abgrenzen. Für beide werden die gleichen methodischen Ansätze verwendet<br />

(Jones & Gosling, 2005). Die häufigste Methode ist die der Verhaltensbeobachtung in<br />

standardisierten Testsituationen (Jones & Gosling, 2005). Außerdem weit verbreitet ist die<br />

Beurteilung durch Beobachtung und Bewertung des Verhaltens einzelner Hunde durch die<br />

Besitzer anhand von Fragebögen (Mirkό, Kubinyi, Gácsi & Miklósi, 2012). Beide Methoden<br />

bringen Einschränkungen mit sich (Mirkό et al., 2012), wobei die Erstgenannte, zumindest<br />

theoretisch die Objektivere darstellt (Jones & Gosling, 2005). Der Einsatz von Fragebögen<br />

kann dadurch begründet werden, dass niemand besser seinen Hund kennt als die Besitzer und<br />

dieses Vorgehen beispielsweise auch bei der Verhaltensbeurteilung von Kindern durch ihre<br />

Eltern Anwendung findet (Hsu & Serpell, 2003). Dem Besitzer steht außerdem ein größeres<br />

Repertoire an Situationen zu Verfügung anhand derer er das Verhalten des Hundes beurteilen<br />

kann. Aus verschiedenen Studien hat sich diese Vorgehensweise als die Reliablere<br />

herausgestellt (Fratkin, Sinn, Patall & Gosling, <strong>2013</strong>).<br />

Eine einheitliche Definition von Persönlichkeit ist in der Persönlichkeitsforschung weder bei<br />

Menschen noch bei Tieren zu finden. Auf der Suche nach einer breiten Definition,<br />

beschreiben Jones und Gosling (2005) Persönlichkeit als Charakteristika von erwachsenen<br />

Individuen, die konsistente Muster von Verhalten, Gefühlen und Denken beschreiben und<br />

begründen. Zur Beschreibung von Persönlichkeit hat sich in der Humanpsychologie das<br />

Fünffaktoren Modell nach Costa und McCrae (1992) als eines der nützlichsten Modelle<br />

erwiesen. Demnach lässt sich eine Differenzierung von Persönlichkeit im Wesentlichen durch<br />

die big five Extraversion, Neurotizismus, Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit und Offenheit<br />

<strong>für</strong> Erfahrung vornehmen. Gosling und John (1999) haben dieses Modell in ihrem Review<br />

von 19 Studien auf 12 verschiedene Tierarten, darunter auch Hunde, angewendet. Außer der<br />

Dimension Gewissenhaftigkeit, die lediglich bei Menschen und Schimpansen zu finden war,<br />

ließen sich alle Faktoren auch bei Tieren finden (Gosling & John, 1999). Gosling, Kwan und<br />

John (2003) schlussfolgern daraus, dass ein Modell aus vier Faktoren praktikabel ist, um<br />

Persönlichkeit bei Hunden zu beschreiben. Laut den Autoren finden sich so bei Hunden<br />

analog zur Persönlichkeit bei Menschen die Dimensionen Energie (Extraversion),<br />

Affektion/Zuneigung (Verträglichkeit), emotionale Reaktivität (Neurotizismus) und<br />

Intelligenz (Offenheit <strong>für</strong> Erfahrung) (Gosling et al., 2003).


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

21<br />

Ley, Bennett und Coleman (2008) dagegen finden in ihrer Studie lediglich zwei der fünf<br />

Faktoren bei Hunden wieder, Extraversion und Neurotizismus. Drei weitere<br />

Persönlichkeitsdimensionen, die sie entdecken konnten, waren Selbstsicherheit/Motivation,<br />

Trainingsfokus und Freundlichkeit (Ley et al., 2008). Ausgehend von 203 Adjektiven, die<br />

Hunde beschreiben, und durch statistische Verfahren nach und nach reduziert wurden,<br />

wählten die Autoren ein ähnliches Verfahren zur Ermittlung der Persönlichkeitsdimensionen<br />

bei Hunden, wie ehemals im Humanbereich zur Ermittlung der big five eingesetzt wurde.<br />

Mirkό et al. (2012) dagegen lehnen die Anwendung des Fünffaktorenmodells bei Hunden ab,<br />

da es keine hundespezifischen Fragen enthält und beispielsweise keine inter- und<br />

intraspezifische Differenzierung von Aggression zulässt. In ihrer Studie findet ein Fragebogen<br />

mit den Persönlichkeitsdimensionen Geselligkeit gegenüber Fremden, Aktivität, Aggressivität<br />

und Trainierbarkeit, Anwendung.<br />

In einer Metaanalyse versuchen Jones und Gosling (2005) die bestehende Literatur<br />

zusammenzuführen. Sie analysieren 51 Studien, aus denen sich die sieben<br />

Persönlichkeitsdimensionen Reaktivität, Ängstlichkeit, Geselligkeit, Ansprechbarkeit auf<br />

Training, Unterwürfigkeit und Aggression ergeben. Aufgrund einer Überrepräsentation von<br />

bestimmten Hundepopulationen wie Polizeihunde oder speziell trainierte Hunde können<br />

jedoch keine allgemeinen Schlussfolgerungen aus der Analyse gezogen werden (Jones &<br />

Gosling, 2005).<br />

Diese Ausführungen machen deutlich, dass generell Einigkeit über die Existenz von<br />

Persönlichkeitseigenschaften bei Hunden besteht. Unklar bleibt jedoch, anhand welcher und<br />

wie vieler Faktoren sich Hunde charakterisieren lassen. Die unterschiedlichen<br />

Studienergebnisse sind unter anderem darauf zurückzuführen, dass aufgrund vieler<br />

verschiedener Forschungsrichtungen unterschiedliche Ziele in den Studien verfolgt wurden<br />

(Jones & Gosling, 2005).<br />

Fratkin et al. (<strong>2013</strong>) untersuchten in einer Metaanalyse die Konsistenz von Persönlichkeit bei<br />

Hunden über die Zeit. Der Analyse zugrunde legten sie die oben genannten sieben<br />

Persönlichkeitsdimensionen nach Jones und Gosling (2005). Sie fanden insgesamt eine<br />

moderate Konsistenz der Persönlichkeit über die Zeit, wobei diese bei erwachsenen Hunden<br />

größer ausfiel als bei Welpen (Fratkin et al., <strong>2013</strong>). Bei Welpen zeigten sich lediglich zwei<br />

Dimensionen über die Zeit stabil, Aggression und Unterwürfigkeit (Fratkin et al., <strong>2013</strong>).<br />

Ansprechbarkeit auf Training erwies sich bei Welpen als am wenigsten konsistent. Eine<br />

Vorhersage anhand dieser Dimension lässt sich somit nicht treffen (Fratkin et al., <strong>2013</strong>).


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

22<br />

Insgesamt sei angemerkt, dass die Persönlichkeit von Menschen, wie auch von Tieren sich<br />

deutlich komplexer gestaltet, als sich durch einige wenige Persönlichkeitsdimensionen<br />

beschreiben lässt. Die Reduktion auf wenige Faktoren beruht, insbesondere bei Hunden auf<br />

einem praktischen Nutzen. So kann beispielsweise vor Erwerb eines Hundes eine Passung zu<br />

den Besitzern überprüft werden, Tierheime könnten den Vermittlungsprozess optimieren und<br />

Verhaltensprobleme von Hunden könnten leichter identifiziert werden (Fratkin et al., <strong>2013</strong>).<br />

2.4.2 Verhaltensprobleme bei Hunden<br />

Verhaltensprobleme sind in den USA und Europa eine der häufigsten Gründe, warum Hunde<br />

eingeschläfert und in Tierheimen abgegeben werden (Hsu & Serpell, 2003). Auch wenn<br />

Verhaltensprobleme nicht direkt lebensbedrohlich sind, stellen sie <strong>für</strong> die Besitzer Leiden dar<br />

(Wells & Hepper, 2000). Die Beurteilung von Verhaltensproblemen ist dabei jedoch stark<br />

subjektiv gefärbt. Was <strong>für</strong> den einen Besitzer inakzeptables Verhalten darstellt, bewertet ein<br />

anderer möglicherweise als normal (Wells & Hepper, 2000).<br />

Eine einheitliche Klassifikation von Verhaltensproblemen lässt sich nicht finden. Hsu und<br />

Serpell (2003) erhalten aus einer Faktorenanalyse die Faktoren Angst gegenüber Fremden,<br />

Aggression gegenüber Fremden, Aggression gegenüber dem Besitzer, nicht-soziale Angst,<br />

Angst und Aggression gegenüber Hunden, trennungsbezogenes Verhalten und<br />

Bindungsverhalten. Wright und Nesselrote (1987) klassifizieren Verhaltensprobleme bei<br />

Hunden nach den Kategorien Aggression, Stimulus Reaktivität und Trennungsbezogenes<br />

Verhalten. Wells und Hepper (2000) verwenden in ihrer Studie einen Fragebogen mit häufig<br />

berichteten Verhaltensproblemen bei Hunden aus Tierheimen, basierend auf Berichten von<br />

Tierheimen. Im Einzelnen sind dies Ängstlichkeit, exzessive Aktivität, Zerstörungswut,<br />

Trainingsprobleme im Haus, Streunen, Kotfressen, exzessives Bellen, Aggression gegenüber<br />

Hunden, Aggression gegenüber Menschen, und sexuelle Probleme (Wells & Hepper, 2000).<br />

Lund, Agger und Vestergaard (1995) schlussfolgern aus den Ergebnissen ihrer Studie, dass<br />

Rasse, Alter und Geschlecht einen Einfluss auf die Manifestation von Verhaltensproblemen<br />

bei Hunden besitzen. Dies geschieht in Korrespondenz mit Ergebnissen aus anderen Studien,<br />

wobei auf den Einfluss der Umwelt hingewiesen sei (z.B. Wells & Hepper, 2000). Es gibt nur<br />

wenige Studien, die den Zusammenhang von Verhaltensproblemen bei Hunden mit der<br />

Persönlichkeit, beziehungsweise dem Verhalten der Besitzer untersucht haben. Diesen scheint<br />

es jedoch, auch wenn die Wirkrichtung ungeklärt ist, zu geben (z.B. O´Farrell, 1997; Wells &<br />

Hepper, 2012).


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

23<br />

2.5 Auswirkungen der Persönlichkeit und des Verhaltens des Hundes auf die<br />

Gesundheit<br />

Hinweise darauf, wie sich das Verhalten und die Persönlichkeit des Hundes direkt oder<br />

indirekt auf die menschliche Gesundheit auswirken, sind in der Literatur nicht zu finden.<br />

Serpell (1996) weist darauf hin, dass in keiner der Studien bis dahin, das individuelle<br />

Verhalten des Tieres als mitwirkende Variable in der Untersuchung positiver Effekte von<br />

Tieren betrachtet wurde. Einigkeit herrscht lediglich darüber, dass <strong>für</strong> die<br />

gesundheitsfördernden Effekte gewisse Voraussetzungen erfüllt sein müssen. So nennen Betz<br />

und Kotrschal (2012) die Bedingungen, dass das Tier sich wohlfühlen muss, was eine<br />

artgerechte Haltung und eine Haltung als Familienmitglied und Sozialpartner voraussetzt.<br />

Außerdem, dass es dem Tier gut gehen und eine enge soziale Beziehung zu dem Tier bestehen<br />

muss. Auch Julius et al. (<strong>2013</strong>) betonen, dass die bloße Präsenz eines Tieres nicht ausreicht,<br />

um positive Gesundheitseffekte zu bewirken, vielmehr sind es ein positiver physischer<br />

Kontakt und eine positive Beziehung zu dem Tier.<br />

Einen Zusammenhang zwischen der Beziehungsqualität von Hund und Mensch konnte<br />

Serpell (1996) zeigen. Personen mit einer schwächeren Bindung zu ihrem Hund beschrieben<br />

sich konsistent als unzufriedener mit den meisten Aspekten des Verhaltens ihrer Hunde im<br />

Vergleich zu den Hundebesitzern mit einer stärkeren Bindung zu ihrem Hund.<br />

Unzufriedenheit wurde von den Hundebesitzern in Bezug auf Ängstlichkeit, Aufregung,<br />

Mangel an Gehorsam, Hyperaktivität und Trennungsangst berichtet.<br />

Es wird deshalb vermutet, dass die Persönlichkeit und das Verhalten des Hundes einen<br />

wichtigen Einfluss auf die Beziehungsqualität von Hund und Mensch besitzen und dadurch<br />

die Gesundheitseffekte moderieren.<br />

2.6 Ziele der Studie<br />

Werden die wichtigsten Befunde aus den vorherigen Kapiteln zusammengefasst, so lässt sich<br />

Folgendes festhalten. Tiere, insbesondere der Hund aufgrund seiner Sonderstellung, haben<br />

nachweislich positive gesundheitliche Effekte auf den Menschen. Unklarheit herrscht darüber,<br />

inwiefern konfundierende Variablen diese Effekte beeinflussen. Persönlichkeit und<br />

Bindungsstil der Hundebesitzer moderieren die Beziehungsqualität zwischen Hund und<br />

Mensch ebenso, wie das Verhalten und die Persönlichkeit des Hundes. Die Wirkrichtung<br />

zwischen diesen Variablen ist bisher ungeklärt. Abhängig von der Beziehungsqualität<br />

resultieren aus der Mensch-Hund-Interaktion positive Gesundheitseffekte. Bindungsstil und


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

24<br />

Persönlichkeit der Hundebesitzer sind Bestandteil einer weiteren, zeitgleichen<br />

Forschungsarbeit (Schreiner, <strong>2013</strong>). Im Fokus dieser Studie liegen die Persönlichkeit und das<br />

Verhalten, insbesondere Verhaltensprobleme, des Hundes.<br />

Ziel dieser Studie war die Klärung, inwiefern Verhalten (Verhaltensprobleme) und<br />

Persönlichkeit des Hundes einen Einfluss auf die subjektiv wahrgenommene Gesundheit des<br />

Menschen besitzen. Dabei wurden folgende Hypothesen aufgestellt: Personen beschreiben<br />

sich als weniger gesund, wenn ihre Hunde Verhaltensprobleme zeigen. Es lassen sich<br />

Persönlichkeitsmerkmale des Hundes identifizieren, die in Verbindung mit der subjektiv<br />

wahrgenommenen Gesundheit der Hundebesitzer stehen. Die Beziehungsqualität zwischen<br />

Hund und Mensch steht in Zusammenhang mit Verhaltens- und Persönlichkeitsmerkmalen<br />

des Hundes. Personen mit einer schlechteren Beziehungsqualität zu ihrem Hund, beschreiben<br />

sich als weniger gesund, als Personen mit einer besseren Beziehungsqualität.


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

25<br />

3 Methode<br />

In diesem Kapitel findet sich eine Dokumentation der angewandten Methode der vorliegenden<br />

Studie. Neben der Auswahl der Stichprobe werden die verwendeten Testmaterialien, die<br />

Durchführung, Aspekte der Anonymisierung und des Datenschutzes, sowie die statistische<br />

Analyse beschrieben.<br />

3.1 Stichprobe<br />

Die Teilnehmer wurden über Socialmedia, Online-Hundeforen und mittels einer bestehenden<br />

Adressdatenbank aus einer früheren Studie akquiriert. Teilnehmen konnten Hundebesitzer,<br />

sowie Nicht-Hundebesitzer. Hinsichtlich des Geschlechtes oder anderen demographischen<br />

Merkmalen gab es <strong>für</strong> die Teilnahme keine Einschränkungen. Lediglich ein Mindestalter von<br />

18 Jahren und ein Zusammenleben mit dem Hund von mindestens einem halben Jahr, waren<br />

gefordert. Zur Förderung der Teilnahmebereitschaft wurden 20 Gutscheine im Wert von je 20<br />

Euro, wahlweise von Amazon oder Fressnapf verlost.<br />

3.2 Testmaterial<br />

Bei der vorliegenden Studie handelte es sich um eine Onlinebefragung, die mit der Software<br />

Unipark realisiert wurde. Alle im Folgenden beschriebenen Fragebögen lagen online, in<br />

deutscher Sprache, zur Bearbeitung vor. Diese dienten zur Erfassung der Gesundheit,<br />

Persönlichkeit und Bindung der Teilnehmer, der Persönlichkeit und des Verhaltens der<br />

Hunde, sowie zur Erhebung der Beziehungsqualität zwischen Hund und Mensch. Anhand<br />

demographischer Fragen wurden Merkmale der Teilnehmer und deren Hunde festgehalten.<br />

3.2.1 Fragebögen zur Erfassung des Gesundheitszustandes der Hundebesitzer<br />

Zur krankheitsübergreifenden Erfassung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität der<br />

Probanden, wurde der SF-36 von Bullinger und Kirchberger (1998) eingesetzt. Der<br />

Fragebogen zum Gesundheitszustand erfasst acht Dimensionen: körperliche<br />

Funktionsfähigkeit, körperliche Rollenfunktion, körperliche Schmerzen, allgemeine<br />

Gesundheitswahrnehmung, Vitalität, soziale Funktionsfähigkeit, emotionale Rollenfunktion,<br />

psychisches Wohlbefinden und Veränderung der Gesundheit. Diese Dimensionen lassen sich<br />

konzeptuell in die Bereiche psychische und körperliche Gesundheit einordnen. Die Fragen<br />

sind in Form von Aussagen formuliert, die mittels verschiedener festgelegter Antwortoptionen


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

26<br />

beurteilt werden sollen. Die dargestellten Aussagen und deren Beurteilung beziehen sich auf<br />

den Zeitraum der vergangenen Woche.<br />

Die Güte des Verfahrens ist mit einer internen Konsistenz der Subskalen zwischen 0.57 und<br />

0.94 als gut bis sehr gut zu bewerten (Bullinger & Kirchberger, 1998).<br />

Eine mögliche Depressivität der Teilnehmenden wurde mittels des Fragebogens PHQ-9<br />

erfasst. Der Fragebogen entspricht dem Depressionsmodul des Gesundheitsfragebogens <strong>für</strong><br />

Patienten (PHQ-D) nach Löwe, Spitzer, Zipfel und Herzog (2002). Der PHQ-9 umfasst neun<br />

Fragen zur Depressivität, wobei jede Frage eines der insgesamt neun DSM-IV-Kriterien <strong>für</strong><br />

die Diagnose der „Major Depression“ erfasst. Die neun Items werden, mit Bezug auf die<br />

vergangenen zwei Wochen, an Hand verschiedener Antwortkategorien (überhaupt nicht, an<br />

einzelnen Tagen, an mehr als der Hälfte der Tage, beinahe jeden Tag) beantwortet. Der<br />

Fragebogen bietet sowohl eine kategoriale als auch eine dimensionale Auswertung<br />

(Schweregrad der Depression). Der Skalenpunktwert „Depressivität“ entspricht der Summe<br />

der festgelegten Punktwerte über die neun Items und kann zwischen den Werten null und 27<br />

variieren. Ein Wert unter fünf bezieht sich auf das Fehlen einer depressiven Störung, Werte<br />

zwischen fünf und zehn deuten auf leichte oder unterschwellige depressive Störungen hin und<br />

entsprechen einem milden Schweregrad. Werte von 10-14 weisen auf einen mittleren, Werte<br />

von 15-19 auf einen ausgeprägten und Werte zwischen 20 und 27 auf die schwerste Form<br />

einer Major Depression hin (Löwe et al., 2002). Der PHQ-9 bietet allerdings nicht alle<br />

Informationen, die <strong>für</strong> eine vollständige Diagnose notwendig sind, was auch nicht im Fokus<br />

der vorliegenden Studie stand. An dieser Stelle sollten lediglich Tendenzen festgehalten<br />

werden.<br />

Bezüglich der Erfassung subjektiver Beeinträchtigungen der Probanden, aufgrund<br />

körperlicher und psychischer Symptome, wurde die Symptom-Checkliste SCL-14 als<br />

Messinstrument eingesetzt. Sie stellt eine Kurzform der SCL-90 dar und besteht aus 14 Items,<br />

die mit Hilfe fünfstufiger Antwortkategorien (überhaupt nicht, ein wenig, ziemlich, stark, sehr<br />

stark) bearbeitet werden. Der zeitliche Rahmen auf welchen sich bei der Beantwortung der<br />

Items, bezogen werden sollte umfasst die letzten sieben Tage. Eine Untersuchung zur<br />

Reliabilität des Fragebogens konnte zeigen, dass hinsichtlich der internen Konsistenzen in den<br />

Skalen der SCL-90-R und den Skalen der Kurzversionen, darunter auch die SCL-14, keine<br />

bedeutsamen Unterschiede bestehen. Der SCL-14 kann somit als geeignetes Screening-<br />

Instrument eingestuft werden (Prinz, Nutzinger, Schulz, Petermann, Braukhaus & Andreas,<br />

2008).


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

27<br />

Hinsichtlich möglicher, direkter Einflüsse demographischer Variablen auf die Gesundheit und<br />

die Lebensqualität (Lewis et al., 2009), wurde ein Fragebogen, zur Erhebung<br />

demographischer Informationen, eingesetzt. Der Fragebogen umfasst Informationen zum<br />

Geschlecht, Alter und zum Beruf mit den festgelegten Antwortoptionen Angestellter,<br />

Auszubildender, Rentner, Studenten, Arbeitssuchender, Selbstständiger und Sonstiges. Des<br />

Weiteren wurde der Familienstand erhoben (ledig, in Partnerschaft lebend, verheiratet,<br />

verwitwet) und nach der Zufriedenheit mit den eigenen sozialen Kontakten, mittels einer<br />

Rating-Skala von sehr zufrieden bis unzufrieden gefragt, um die subjektiv wahrgenommene<br />

soziale Einbindung zu berücksichtigen. Zuletzt wurde mittels dieses Fragebogens das<br />

Vorliegen chronischer Erkrankungen erfasst, um mögliche Verzerrungen auf die subjektiv<br />

eingeschätzte Gesundheit der Probanden kontrollieren zu können.<br />

3.2.2 Hundebezogene und auf die Beziehung zu dem Hund bezogene Fragebögen<br />

Die Studienlage ist nicht eindeutig bezüglich demographischer Variablen des Hundes, wie<br />

Geschlecht, Kastration, Herkunft und Alter, die einen konfundierenden Einfluss auf die<br />

Gesundheit der Besitzer ausüben (Lewis et al., 2009). Des Weiteren weisen Headey und<br />

Grabka (2007) darauf hin, dass zukünftige Forschung differenzieren müsse zwischen<br />

Hundebesitzer und derjenigen Person, die den Hund alltäglich versorgt. Diese Hinweise<br />

wurden innerhalb des Fragebogens berücksichtigt. Da möglicherweise alleinstehende<br />

Personen besonders von einem Hund profitieren, wurde zusätzlich die Wohnsituation erfragt.<br />

Die Beziehung und Bindung des Hundehalters zu seinem Hund wurde mit der Monash Dog<br />

Owner Relationship Scale (MDORS) nach Dwyer, Bennett und Coleman (2006) erfasst.<br />

Dabei handelt sich um einen Fragebogen mit 28 Items, mit jeweils fünf Antwortmöglichkeiten<br />

pro Item, die mit den Zahlen 1 bis 5 nummeriert werden. Die MDORS besteht aus drei<br />

Subskalen, die unabhängig oder als Teil einer vollständigen Skala interpretiert werden<br />

können. Im Einzelnen sind dies das Engagement in gemeinsame Aktivitäten, die<br />

wahrgenommene emotionale Nähe der Beziehung, und die wahrgenommenen Kosten der<br />

Beziehung <strong>für</strong> den Hundehalter (Dwyer et al., 2006). Die MDORS ist derzeit das einzige<br />

Verfahren zur Erfassung der spezifischen Beziehung zwischen Hundebesitzer und Hund,<br />

welches darüber hinaus auf relevanter theoretischer Basis und unter Berücksichtigung<br />

statistischer Eigenschaften, entwickelt wurde (Dwyer et al., 2006). Die Reliabilität der beiden<br />

Skalen wahrgenommene emotionale Nähe und wahrgenommene Kosten sind mit einem<br />

Cronbach´s Alpha von jeweils .84 als gut zu bezeichnen. Die Skala Engagement in


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

28<br />

gemeinsame Aktivitäten liegt mit einem Wert von .67 unter einem befriedigenden Niveau von<br />

.70 (Dwyer et al., 2006).<br />

Zur Erfassung der Persönlichkeit des Hundes wurde der Monash Canine Personality<br />

Questionnaire Revised (MCPQ-R) nach Ley et al. (2008) eingesetzt. Der Fragebogen besteht<br />

aus 26 adjektivbasierten Items, anhand derer die Hundehalter die Persönlichkeit ihrer Hunde<br />

auf einer Skala von 1 (beschreibt meinen Hund überhaupt nicht) bis 6 (beschreibt meinen<br />

Hund genau) beurteilen. Die Persönlichkeit des Hundes wird dabei auf den fünf Dimensionen<br />

Extraversion, Motivation, Trainingsfokus, Freundlichkeit und Neurotizismus erfasst.<br />

Extraversion beschreibt das wahrgenommene Energieniveau des Hundes; Motivation meint<br />

die Beharrlichkeit eines Hundes, beispielsweise bezüglich des Findens eines bestimmten<br />

Spielzeuges; Trainingsfokus meint die Trainierbarkeit des Hundes; Freundlichkeit beschreibt,<br />

inwiefern der Hund andere Individuen (Menschen, Hunde und andere Tiere) toleriert; und<br />

Neurotizismus bezieht sich auf nervöses oder vorsichtiges Verhalten des Hundes (Ley,<br />

McGreevy & Bennett, 2009). Eine gute Reliabilität aller fünf Dimensionen des MCPQ-R<br />

konnte anhand der Interrater-Reliabilität und der Test-Retest-Reliabilität belegt werden (Ley<br />

et al., 2009).<br />

Der Canine Behavioral Assessment and Research Questionnaire (C-BARQ) von Hsu und<br />

Serpell (2003) wurde eingesetzt, um eine Tendenz zu Verhaltensproblemen bei den Hunden<br />

zu erkennen. Der C-BARQ wurde zur Bewertung von Temperament und Verhalten bei<br />

Hunden konstruiert. Die aktuelle Version besteht aus 101 Fragen, die verschiedene<br />

Möglichkeiten beschreiben, wie Hunde, typischerweise, in alltäglichen Situationen und auf<br />

Umweltstimuli reagieren. Die Beurteilung erfolgt jeweils anhand einer fünfstufigen Skala.<br />

Aufgrund des Umfangs des Originalfragebogens und des Ziels der vorliegenden Studie<br />

lediglich Tendenzen zu Verhaltensproblemen zu erkennen, anstatt diese zu klassifizieren,<br />

wurde eine Kurzform des C-BARQ entwickelt. Es wurden sieben der elf Dimensionen aus<br />

dem Originalfragebogen übernommen. Die fünfstufige Skala wurde beibehalten und die 101<br />

Items auf insgesamt 22 reduziert. Bei den sieben Dimensionen handelt es sich um Besitzergerichtete<br />

Aggression, Aggression gegenüber Fremden, Angst vor Fremden, Angst und<br />

Aggression gegenüber anderen Hunden, nicht-sozial-orientierte Angst (z.B. Angst vor<br />

Objekten), Trennungsverhalten und Bindung, bzw. bindungssuchendes Verhalten (Hsu &<br />

Serpell, 2003). Aus einer klinischen Sichtweise sind diese sieben Faktoren die am häufigsten<br />

diagnostizierten Verhaltensprobleme bei Hunden (Hsu & Serpell, 2003). Lediglich bei diesen<br />

Faktoren ließ sich bisher die Validität bestimmen, die als gut zu bezeichnen ist. Bezüglich der


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

29<br />

Reliabilität finden Hsu und Serpell (2003) eine interne Konsistenz zwischen .74 (Bindung)<br />

und .93 (Angst vor Fremden).<br />

3.2.3 Persönlichkeits- und Bindungsfragebogen<br />

Persönlichkeitsfaktoren und Bindungsverhalten besitzen einen konfundierenden Einfluss auf<br />

die Interaktion zwischen Mensch und Tier. Die exakte Wirkrichtung ist dabei jedoch<br />

unbekannt.<br />

Die Persönlichkeit der Probanden wurde mittels der deutschen Version des NEO-Fünf-<br />

Faktoren-Inventars (NEO-FFI) nach Costa und McCrae (Borkenau & Ostendorf, 2008)<br />

erfasst. Das NEO-FFI ist ein multidimensionales Persönlichkeitsinventar, das die wichtigsten<br />

Bereiche individueller Unterschiede misst. Das Inventar erfasst mit Hilfe von 60 Items die<br />

fünf Dimensionen Neurotizismus, Extraversion, Offenheit <strong>für</strong> Erfahrungen, Verträglichkeit<br />

und Gewissenhaftigkeit und bildet damit die fünf Faktoren der big five ab. Die Items sind in<br />

Form von Aussagen dargestellt, die mittels fünfstufiger Antwortskalen nach dem Grad der<br />

Zustimmung (starke Ablehnung, Ablehnung, neutral, Zustimmung, starke Zustimmung)<br />

bewertet werden. Die Items sind sowohl positiv als auch negativ gepolt. Hinsichtlich der<br />

Erfassung von Persönlichkeit dient das Big-Five-Modell in der psychologischen Forschung<br />

als „state of the art“ (Hahn, <strong>2013</strong>). Die internen Konsistenzen (Cronbach’s Alpha) der fünf<br />

Skalen des Neo-FFI, liegen zwischen α =.72 (Verträglichkeit) und α = .87 (Neurotizismus)<br />

und sind damit, wie die Retest-Reliabilitäten (zwischen rtt =.71 und rtt = .82), als gut zu<br />

bewerten. Des Weiteren konnte eine hohe Konstruktvalidität des Verfahrens ermittelt werden<br />

(Borkenau & Ostendorf, 2008).<br />

Zur Erfassung des Bindungsmusters beziehungsweise zur Abbildung bindungsrelevanter<br />

Einstellungs- und Verhaltensstrategien wurde der Relationship Scale Questionaire (RSQ)<br />

nach Griffin und Bartholomew (1994) verwendet. Der RSQ ist ein<br />

Selbstbeurteilungsverfahren mit 30 Items in Form von Aussagen, die auf fünfstufigen<br />

Ratingskalen nach dem Grad ihrer Zustimmung (1= nicht zutreffend bis 5= sehr zutreffend)<br />

zu beantworten sind. Der Fragebogen erfasst die vier Skalen: Angst vor Trennung, Angst vor<br />

Nähe, fehlendes Vertrauen und Wunsch nach Unabhängigkeit. Diese Dimensionen können<br />

dem in der Bindungsforschung anerkannten vierkategorialen Modell (sicherer, ängstlichvermeidender,<br />

anklammernder und abweisender Bindungsstil) nach Bartholomew und<br />

Horowitz (1991) zugeordnet werden (Steffanowski et al., 2001).


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

30<br />

3.3 Durchführung<br />

Die Befragung wurde mit Hilfe der Befragungssoftware Unipark realisiert. Alle Fragebögen<br />

standen online zur Verfügung. Der zeitliche Aufwand <strong>für</strong> die gesamte Befragung betrug<br />

zwischen 30 und 45 Minuten, je nachdem ob es sich um Hundebesitzer oder Nicht-<br />

Hundebesitzer handelte. Die Befragung erfolgte anonymisiert. Mit einer zu Beginn der<br />

Befragung gezeigten Teilnahmeinformation (Anhang A), wurden die Teilnehmer über den<br />

Zweck der Studie und den zeitlichen Aufwand informiert. Außerdem wurden ein Mindestalter<br />

von 18 Jahren und ein minimaler Hundebesitz von einem halben Jahr als Ausschlusskriterien<br />

genannt. Die Teilnehmer wurden des Weiteren über den Datenschutz und die mögliche<br />

Teilnahme an der Verlosung informiert. Im Anschluss an die Teilnahmeinformation begann<br />

die Befragung mit dem Persönlichkeitsfragebogen NEO-FFI (Anhang B), gefolgt von dem<br />

Gesundheitsfragebogen SF-36 (Anhang C). Danach sollten die Teilnehmer den Fragebogen<br />

zum Depressionsscreening PHQ-9 (Anhang D) durchführen. Anschließend sollte der<br />

Bindungsfragebogen RSQ (Anhang E) bearbeitet werden, gefolgt von der Symptomcheckliste<br />

SCL-14 (Anhang F). Im Anschluss an diese Fragebögen wurden demographische Daten der<br />

Teilnehmer erhoben (Anhang G). An dieser Stelle wurde außerdem Hundebesitz ermittelt. Im<br />

Falle, dass der Teilnehmer keinen Hund besaß, wurde er nach anderen Haustieren befragt.<br />

Danach war die Befragung <strong>für</strong> Nicht-Hundebesitzer beendet und sie konnten an der<br />

Verlosung der Gutscheine teilnehmen. Im Falle von Hundebesitz erfolgte die Erhebung<br />

demographischer Daten des Hundes (Anhang H). Im Anschluss daran sollten die Teilnehmer<br />

den Fragebogen zur Hund-Besitzer-Beziehung MDORS (Anhang I), gefolgt von dem<br />

Hundepersönlichkeitsfragebogen MCPQ-R (Anhang J) durchführen. Abschließend sollte der<br />

Fragebogen zu Temperament und Verhalten des Hundes C-BARQ Kurzform (Anhang K)<br />

bearbeitet werden. Nach Beendigung wurden die Teilnehmer, falls gewünscht, zur Verlosung<br />

weitergeleitet.<br />

3.4 Anonymisierung und Datenschutz<br />

Die Befragung erfolgte anonymisiert. Globalpark als Anbieter der Software Unipark legt<br />

besonderen Wert auf eine hohe Datensicherheit und strenge Einhaltung der<br />

datenschutzrechtlichen Bestimmungen bei Onlinebefragungen und versichert den Nutzern<br />

ebenso wie den Befragungsteilnehmern absolute Anonymität und Vertraulichkeit bei der<br />

Erhebung, Aufbewahrung und Übermittlung der Daten. Zur Wahrung der Sicherheit der<br />

Daten und des Schutzes der Persönlichkeit werden von Globalpark besondere Vorkehrungen<br />

getroffen. Globalpark gewährleistet die vollständige Trennung der Datenbanken mit den


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

31<br />

personenbezogenen und den Ergebnisdaten. Alle Datenbanken werden nach Ablauf des<br />

Accounts vom Server von Globalpark unwiderruflich gelöscht. Die Übertragung der Daten<br />

erfolgt verschlüsselt (SSL). Dritten ist es dadurch nicht möglich, auf die Daten zuzugreifen.<br />

Um die Sicherheit der Systeme gegenüber externen Zugriffen zu gewährleisten, ist der<br />

Netzwerkverkehr durch zentrale Firewalls geschützt.<br />

Die Erhebung personenbezogener Daten <strong>für</strong> die Verlosung der Gutscheine erfolgte durch die<br />

Verlinkung eines getrennten Objektes. So konnte sichergestellt werden, dass die Emailadresse<br />

und Name der Teilnehmer nicht mit den Daten aus der vorherigen Umfrage in Verbindung<br />

gebracht werden konnte.<br />

3.5 Statistische Analyse<br />

Die statistische Analyse wurde mit SPSS 15.0 durchgeführt. Fehlende Werte lagen keine vor.<br />

Die Programmierung der Umfrage wurde so vorgenommen, dass nur vollständige Datensätze<br />

weiter bearbeitet werden konnten. Die Untersuchung der Zusammenhänge der verschiedenen<br />

Skalen untereinander wurde durch Berechnung von Korrelationen vorgenommen. Die<br />

Prüfung der Skalen auf Normalverteilung erfolgte mittels des Kolmogorow-Smirnow-Tests. Da<br />

keine der Skalen eine Normalverteilung aufwies, wurde die Größe der Korrelation mit dem<br />

Korrelationskoeffizienten Spearmans Rho bestimmt. Alle Korrelationen wurden <strong>für</strong> ein<br />

Signifikanzniveau α < .05 berechnet. Die Beurteilung der Größe der Effektstärken erfolgte<br />

nach der Einteilung von Cohen (1988): r = .10: kleiner Effekt, r = .30: mittelgroßer Effekt, r =<br />

.50: großer Effekt. Für die Durchführung von Gruppenvergleichen wurde der Mann-Whitney-<br />

U-Test verwendet. Zur explorativen Untersuchung welche Variablen einen Einfluss auf die<br />

subjektiv wahrgenommene Gesundheit der Teilnehmer zeigten, wurden multiple<br />

Regressionen unter schrittweisem Einschluss der Variablen berechnet. Da es sich um eine<br />

explorative Studie handelt, wurde auf eine Adjustierung des globalen α-Niveaus verzichtet.<br />

Signifikante Effekte wurden bei einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 5 % angenommen.<br />

Zur Auswertung möglicher Zusammenhänge bezüglich der Persönlichkeits- und<br />

Verhaltensausprägungen der Hunde, der selbsteingeschätzten Gesundheit der Besitzerinnen<br />

und der Beziehungsqualität von Hund und Besitzerin wurden Mittelwerte der einzelnen<br />

Skalen des MDORS, SCL-14, SF-36, MCPQ-R und C-BARQ gebildet.<br />

Die interne Konsistenz der Skalen des MDORS sind bezüglich der Skala Interaktion (α =<br />

.611) als fragwürdig und <strong>für</strong> die Skalen emotionale Nähe (α = .835) und Kosten (α = .841) als<br />

gut zu bewerten.


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

32<br />

Die Reliabilität der Skalen phobische Angst (α = .740) der SCL-14 ist als akzeptabel<br />

einzustufen. Für die Skala Somatisierung (α = .806) und den Globalfaktor GSI (α = .878)<br />

ergab sich eine gute und betreffend der Skala Depression (α = .911) ergab sich eine exzellente<br />

Reliabilität.<br />

Bezüglich der Betrachtung des SF-36 ergaben sich <strong>für</strong> die Skalen körperliche<br />

Funktionsfähigkeit (α = .840), körperliche Rollenfunktion (α = .869), körperliche Schmerzen<br />

(α = .823), Vitalität (α = .832), soziale Funktionsfähigkeit (α = .872) und psychisches<br />

Wohlbefinden (α = .859) gute und <strong>für</strong> die Skalen allgemeine Gesundheitswahrnehmung (α =<br />

.730) und emotionale Rollenfunktion (α = .796) akzeptable Reliabilitäten. Hinsichtlich der<br />

übergeordneten Summenskala körperliche Gesundheit ergab sich nach Ausschluss der Skala<br />

allgemeine Gesundheitswahrnehmung eine gute interne Konsistenz von α = .854. Für die<br />

Summenskala psychische Gesundheit (α = .921) ergab sich eine exzellente interne<br />

Konsistenz.<br />

Für die Skalen Trainingsfokus (α = .849) und Extraversion (α = .813) des MCPQ-R ergaben<br />

sich gute Reliabilitäten. Die Skalen Freundlichkeit (α = .782), Neurotizismus (α = .711) und<br />

Selbstsicherheit (α = 793) sind als akzeptabel einzustufen.<br />

Die Skalen Aggression gegenüber Fremden (α = .803) und Trennungsangst (α = .808) des C-<br />

BARQ weisen eine gute Reliabilität auf. Die Skalen Besitzer-gerichtete Aggression (α =<br />

.710), Angst vor Fremden (α = .746), Angst/Aggression gegenüber anderen Hunden (α =<br />

.786), nicht-sozial-orientierte Angst (α = .722) und bindungssuchendes Verhalten (α = .734)<br />

lassen sich als akzeptabel bewerten. Der allgemeine Faktor Problemverhalten (α = .755) ist<br />

ebenfalls als akzeptabel zu betrachten.


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

33<br />

4 Ergebnisse<br />

Die Darstellung der Ergebnisse wurde in zwei Schritten durchgeführt. Die erste Auswertung<br />

erfolgte ausschließlich unter Betrachtung der Hundebesitzer. In einem zweiten Schritt wurden<br />

Nicht-Hundebesitzer als Vergleichsgruppe hinzugezogen. Die Darstellung der Ergebnisse<br />

folgt dieser Vorgehensweise.<br />

4.1 Auswertung 1<br />

Das Aufzeigen der Ergebnisse beginnt mit einer Charakterisierung der Stichprobe bezüglich<br />

demographischer Merkmale, des Gesundheitszustandes (Hundebesitzer) und der<br />

Persönlichkeits- und Verhaltensmerkmale (Hunde). Anschließend wird der Zusammenhang<br />

zwischen der subjektiv wahrgenommenen Gesundheit der Hundebesitzer und den<br />

beschriebenen Verhaltensproblemen bei Hunden, sowie bestimmter Persönlichkeitsmerkmale<br />

des Hundes aufgezeigt. Danach werden Zusammenhänge der Beziehungsqualität mit<br />

Verhaltens- und Persönlichkeitsmerkmalen des Hundes, ebenso wie mit der subjektiv<br />

wahrgenommenen Gesundheit der Hundebesitzer aufgezeigt.<br />

4.1.1 Stichprobencharakteristika<br />

Die Hundebesitzer werden im Folgenden anhand demographischer Merkmale beschrieben. Ihr<br />

Gesundheitszustand wird in Relation zu Normstichproben dargestellt. Für die Hunde erfolgt<br />

eine Charakterisierung ebenfalls anhand demographischer Daten, sowie anhand der<br />

Persönlichkeits- und Verhaltensmerkmale.<br />

4.1.2 Demographische Merkmale<br />

296 Hundebesitzer haben die Umfrage vollständig durchgeführt. Die Stichprobe bestand aus<br />

15 Männern und 281 Frauen. Aufgrund der geringen Anzahl an Männern, wurde diese nicht<br />

in die statistische Analyse aufgenommen. Die finale Stichprobe bestand aus 281 Frauen. Das<br />

Alter der Teilnehmerinnen variierte von 17 bis 68 Jahren (M = 40.62 Jahre, SD = 11.39). Die<br />

17-jährige Teilnehmerin wurde aufgrund der geringen Abweichung zu dem geforderten<br />

Mindestalter von 18 Jahren nicht ausgeschlossen. Die Verteilung des beruflichen Status und<br />

des Familienstandes zeigen die Abbildungen 4 und 5.


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

34<br />

005% 013%<br />

Angestellte/r<br />

Auszubildende/r<br />

Arbeitssuchend<br />

021%<br />

048%<br />

Student/in<br />

Selbstständig<br />

Rentner/in<br />

Sonstiges<br />

009%<br />

004% 000%<br />

Abbildung 4. Häufigkeitsverteilung des beruflichen Status der Hundebesitzerinnen<br />

002%<br />

ledig<br />

040%<br />

29%<br />

in Partnerschaft<br />

lebend<br />

verheiratet<br />

29%<br />

verwitwet<br />

Abbildung 5. Häufigkeitsverteilung des Familienstandes der Hundebesitzerinnen<br />

81 Personen (28.8 Prozent) gaben an chronisch krank zu sein. 94 Teilnehmerinnen (33.5<br />

Prozent) gaben an mit ihren sozialen Kontakten sehr zufrieden zu sein, 117 (41.6 Prozent)<br />

ziemlich zufrieden, 48 (17.1 Prozent) zufrieden, 17 (6 Prozent) unzufrieden und 5 Personen<br />

(1.8 Prozent) sehr unzufrieden.<br />

Unter den 281 Hunden waren 119 männliche (42.3 Prozent) und 162 (57.3 Prozent) weibliche<br />

Hunde. Das Alter variierte von 1 bis 17 Jahren (M = 5.8 Jahre, SD = 3.56). 169 Hunde (60.1<br />

Prozent) waren kastriert oder sterilisiert und 80 Hunde (28.5 Prozent) wurden durch die<br />

Besitzer vom Tierschutz übernommen. 259 Personen (92.2 Prozent) gaben an, die<br />

Hauptbezugsperson des Hundes zu sein. Hinsichtlich der Wohnsituation gaben 58 Personen


Arith.Mittel in %<br />

Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

35<br />

(20.6 Prozent) an alleine mit ihrem Hund zu leben, 215 Personen gaben an, mit dem Partner<br />

oder der Familie zu leben. 8 Personen wählten die Kategorie Sonstiges.<br />

4.1.3 Subjektiv wahrgenommener Gesundheitszustand der Hundebesitzerinnen<br />

Die Ergebnisse aus dem Fragebogen SF-36 lassen sich in Form von Profilen darstellen. Hohe<br />

Werte sind <strong>für</strong> jede Skala assoziiert mit einer besseren subjektiv wahrgenommenen<br />

Gesundheit. Abbildung 6 zeigt die SF-36 Profile in Relation zu einer Normstichprobe der<br />

deutschen Bevölkerung (Ellert & Bellach, 1999) aus dem Jahr 1998. Abweichungen sind<br />

bezüglich der Skala Allgemeine Gesundheitswahrnehmung festzustellen, welche die<br />

Hundebesitzerinnen im Vergleich zur Normstichprobe schlechter bewerteten. Hier belegten<br />

die Hundebesitzerinnen das 25. Perzentil und zeigten eine Differenz von mehr als einer<br />

Standardabweichung zur Norm. In allen weiteren Berechnungen wurde diese Skala deshalb<br />

nicht mehr berücksichtigt. Bei allen anderen Skalen belegten sie jeweils das 50. oder das 75.<br />

Perzentil und wichen in keinem der Fälle um mehr als eine halbe Standardabweichung von<br />

der Norm ab.<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

KÖFU KÖRO SCHM AGES<br />

VITA SOFU EMRO PSYC<br />

Norm Frauen<br />

Hundebesitzerinnen<br />

Abbildung 6. SF-36 Profile der Hundebesitzerinnen im Vergleich zu einer Normstichprobe (deutsche Bevölkerung 1998).<br />

Körperliche Funktionsfähigkeit (KÖFU), Körperliche Rollenfunktion (KÖRO), Körperliche Schmerzen (SCHM),<br />

Allgemeine Gesundheitswahrnehmung (AGES), Vitalität (VITA), Soziale Funktionsfähigkeit (SOFU), Emotionale<br />

Rollenfunktion (EMRO), Psychisches Wohlbefinden (PSYC)<br />

Zur Beschreibung körperlicher und psychischer Symptome, erfasst durch die Symptom-<br />

Checkliste SCL-14, existiert eine aussagekräftige Stichprobe nur <strong>für</strong> den General Severe<br />

Index (GSI) (Hessel, Schumacher, Geyer & Brähler, 2001). Mit einem Mittelwert M = 0.46


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

36<br />

belegten die Hundebesitzerinnen im Vergleich zur Norm (M = 0.44, SD = 0.42) einen<br />

Prozentrang von 60. Die Hundebesitzerinnen wichen damit lediglich um weniger als eine<br />

Viertel Standardabweichung von der Norm ab. Hohe Werte waren assoziiert mit einer<br />

stärkeren wahrgenommenen Belastung.<br />

Die Ergebnisse des PHQ-9 zur Erfassung einer depressiven Störung ergaben <strong>für</strong> alle<br />

Teilnehmerinnen der Studie einen Punktwert kleiner gleich vier, was auf das Fehlen einer<br />

depressiven Störung schließen lässt. In der weiteren Analyse der Ergebnisse wurden die Daten<br />

aus dem PHQ-9 nicht mehr berücksichtigt.<br />

4.1.4 Beschriebene Persönlichkeits- und Verhaltensmerkmale der Hunde<br />

Die Ergebnisse zur Persönlichkeitsbeschreibung des Hundes anhand der fünf Dimensionen<br />

des MCPQ-R sind in Tabelle 1 dargestellt. Eine Normstichprobe <strong>für</strong> einen Vergleich der<br />

Daten existiert nicht. Verglichen mit einer australischen Studie mit einem Stichprobenumfang<br />

von N = 588 (Ley et al., 2008) zeigten die Werte eine Äquivalenz auf. Die Mittelwerte der<br />

einzelnen Dimensionen unterschieden sich in keinem der Fälle um mehr als eine halbe<br />

Standardabweichung. Hohe Werte waren assoziiert mit einer höheren Ausprägung auf der<br />

jeweiligen Skala.<br />

Tabelle 1. Häufigkeitsverteilung der fünf Dimensionen des Monash Canine Personality<br />

Questionnaire (MCPQ-R)<br />

Extraversion<br />

Selbstsicherheit/<br />

Motivation<br />

Trainings-<br />

fokus<br />

Freundlich-<br />

keit<br />

Neurotizismus<br />

M 54.83 70.43 82.26 75.55 45.30<br />

SD 14.35 16.34 12.75 16.81 17.23<br />

Die Ergebnisse zur Verhaltensbeschreibung der Hunde aus dem Canine Behavioral<br />

Assessment and Research Questionnaire (C-BARQ) zeigt Tabelle 2. Auch hier existiert keine<br />

Normstichprobe, die zum Vergleich der Daten herangezogen werden konnte. Hohe Werte<br />

standen wiederum in Zusammenhang mit einer höheren Ausprägung auf der jeweiligen Skala.


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

37<br />

Tabelle 2. Häufigkeitsverteilung der sieben Dimensionen des Canine Behavioral Assessment<br />

and Research Questionnaire (C-BARQ)<br />

Besitzer-<br />

gerichtete<br />

Aggression<br />

Aggression<br />

gegenüber<br />

Fremden<br />

Angst<br />

vor<br />

Fremden<br />

Angst u.<br />

Aggression<br />

gg.<br />

Hunden<br />

Trennungs-<br />

Angst<br />

Nichtsozial<br />

orientierte<br />

Angst<br />

Bindungssuche<br />

M 1.11 1.59 1.40 1.51 2.0 3.14 1.52<br />

SD 0.32 0.65 0.69 0.7 0.84 0.87 0.76<br />

4.1.5 Subjektiv wahrgenommene Beziehungsqualität zwischen Hund und<br />

Hundebesitzerinnen<br />

Die Ergebnisse aus der Monash Dog Owner Relationship Scale (MDORS) ergaben einen<br />

Mittelwert M = 52.49 (SD = 4.84) auf der Skala Engagement in gemeinsame Tätigkeiten. Die<br />

Werte variierten von 44 bis 73. Für die Skala wahrgenommene emotionale Nähe ergab sich<br />

ein Mittelwert von M = 22.04 (SD = 6.85). Die Werte verteilten sich zwischen einem MIN =<br />

10 und MAX = 40. Die Ergebnisse <strong>für</strong> die Skala wahrgenommene Kosten variierten zwischen<br />

den Punktwerten 11 bis 45. Die Hundebesitzerinnen wiesen einen Mittelwert M = 39.15 (SD =<br />

5.11) auf. Ein Vergleich mit Normdaten konnte mangels vorhandener Normstichprobe nicht<br />

durchgeführt werden. Niedrige Werte auf den Skalen Engagement in gemeinsame Tätigkeiten<br />

und emotionale Nähe standen in Zusammenhang mit einer besseren wahrgenommenen<br />

Beziehungsqualität. Auf der Skala wahrgenommene Kosten dagegen, waren hohe Werte mit<br />

einer besseren Beziehungsqualität assoziiert.<br />

4.1.6 Subjektiv wahrgenommene Gesundheit der Hundebesitzerinnen und beschriebene<br />

Verhaltensprobleme der Hunde<br />

Es wurde ein korrelativer Zusammenhang des General Severe Index (GSI) der<br />

Symptomcheckliste SCL-14 und der sieben Verhaltensdimensionen des C-BARQ, sowie<br />

eines generellen Faktors Verhaltensprobleme als Summe dieser sieben Dimensionen,<br />

untersucht. Es ergaben sich signifikante Korrelationen mit den Dimensionen Aggression<br />

gegenüber Fremden, nicht-sozialorientierte Angst, Bindungssuchendes Verhalten,<br />

Trennungsangst und dem generellen Faktor Verhaltensprobleme (siehe Tabelle 3).


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

38<br />

Tabelle 3. Zusammenhänge zwischen beschriebenen Verhaltensproblemen der Hunde (C-<br />

BARQ) und subjektiv wahrgenommener psychischer Belastung (SCL-14) der<br />

Hundebesitzerinnen<br />

Besitzer-<br />

gerichtete<br />

Aggression<br />

Aggression<br />

gegenüber<br />

Fremden<br />

Angst<br />

vor<br />

Fremden<br />

Angst u.<br />

Aggression<br />

gg. Hunden<br />

Trennungs-<br />

Angst<br />

Nichtsozial<br />

orientierte<br />

Angst<br />

Bindungssuche<br />

Problem-<br />

verhalten<br />

GSI<br />

r .108 .123* .084 .079 .256** .222* .151* .304**<br />

p .070 .040 .159 .188 < .000 < .001 .011 < .001<br />

* signifikante Korrelation <strong>für</strong> ein Alphaniveau < .05 ** signifikante Korrelation <strong>für</strong> ein Alphaniveau < .01<br />

Allgemeine psychische Belastung (General Severe Index GSI)<br />

Es wurde des Weiteren ein korrelativer Zusammenhang zwischen den beschriebenen<br />

Verhaltensproblemen der Hunde und den Skalen des SF-36 untersucht. Signifikante<br />

Zusammenhänge ergaben sich <strong>für</strong> die Dimension Besitzer-gerichtete Aggression und den<br />

Skalen körperliche Rollenfunktion, körperliche Schmerzen, sowie soziale Funktionsfähigkeit.<br />

Die Dimension Aggression gegenüber Fremden wies eine signifikante Korrelation mit der<br />

Skala psychisches Wohlbefinden auf. Angst vor Fremden korrelierte signifikant mit der Skala<br />

körperliche Funktionsfähigkeit. Für die Dimension nicht-sozialorientierte Angst zeigten sich<br />

signifikante Zusammenhänge mit den Skalen Vitalität, soziale Funktionsfähigkeit, emotionale<br />

Rollenfunktion und psychisches Wohlbefinden. Die Dimensionen Bindungssuchendes<br />

Verhalten und Trennungsangst wiesen beide signifikante Zusammenhänge mit den Skalen<br />

Vitalität, soziale Funktionsfähigkeit, emotionale Rollenfunktion und psychisches<br />

Wohlbefinden auf. Mit den beiden zuletzt genannten Skalen des SF-36 korrelierte auch der<br />

allgemeine Faktor Problemverhalten signifikant. Eine Darstellung der Ergebnisse findet sich<br />

in Tabelle 4.


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

39<br />

Tabelle 4. Zusammenhänge zwischen subjektiv wahrgenommener Gesundheit (SF-36) und<br />

beschriebenem Problemverhalten der Hunde (C-BARQ)<br />

Besitzergerichtete<br />

Aggression<br />

Angst<br />

vor<br />

Fremden<br />

Angst u.<br />

Aggression<br />

gegen<br />

Hunden<br />

Aggression<br />

gegen<br />

Fremde<br />

Nichtsozial<br />

orientierte<br />

Angst<br />

Trenn-<br />

ungs-<br />

Angst<br />

Bindungssuche<br />

Problemverhalten<br />

KÖFU<br />

r<br />

p<br />

-.030<br />

.621<br />

-.069<br />

.252<br />

.121*<br />

.043<br />

.023<br />

.698<br />

-.064<br />

.283<br />

.002<br />

.979<br />

-.020<br />

.743<br />

-.057<br />

.342<br />

KÖRO<br />

r<br />

p<br />

-.123*<br />

.039<br />

-.025<br />

.678<br />

.033<br />

.579<br />

.059<br />

.324<br />

-.053<br />

.374<br />

-.083<br />

.163<br />

-.034<br />

.573<br />

-.078<br />

.191<br />

SCHM<br />

r<br />

p<br />

-.142*<br />

.017<br />

-.020<br />

.733<br />

-.072<br />

.228<br />

.018<br />

.768<br />

-.025<br />

.672<br />

-.065<br />

.275<br />

-.066<br />

.267<br />

-.081<br />

.177<br />

VITA<br />

r<br />

p<br />

-.091<br />

.129<br />

-.064<br />

.284<br />

-.052<br />

.381<br />

-.116<br />

.052<br />

-.181<br />

.002<br />

-.142*<br />

.017<br />

-.162**<br />

.007<br />

-.266**<br />

< .001<br />

SOFU<br />

r<br />

p<br />

-.133*<br />

.026<br />

-.091<br />

.128<br />

-.078<br />

.190<br />

-.037<br />

.536<br />

-.140*<br />

.019<br />

-.188**<br />

.002<br />

-.141*<br />

.018<br />

-.224**<br />

< .001<br />

EMRO<br />

r<br />

p<br />

-.109<br />

.067<br />

-.055<br />

.360<br />

-.065<br />

.276<br />

.009<br />

.877<br />

-.148*<br />

.013<br />

-.192**<br />

.001<br />

-.120*<br />

.045<br />

-.200**<br />

.001<br />

PSYC<br />

r<br />

p<br />

-.113<br />

.058<br />

.108<br />

.071<br />

-.102<br />

.087<br />

-.063<br />

.293<br />

-.227**<br />

< .001<br />

- .200**<br />

.001<br />

-.175**<br />

.003<br />

.498**<br />

< .001<br />

* signifikante Korrelation <strong>für</strong> ein Alphaniveau < .05 ** signifikante Korrelation <strong>für</strong> ein Alphaniveau < .01<br />

Körperliche Funktionsfähigkeit (KÖFU), Körperliche Rollenfunktion (KÖRO), Körperliche Schmerzen (SCHM), Vitalität<br />

(VITA), Soziale Funktionsfähigkeit (SOFU), Emotionale Rollenfunktion (EMRO), Psychisches Wohlbefinden (PSYC)<br />

4.1.7 Subjektiv wahrgenommene Gesundheit der Hundebesitzerinnen und beschriebene<br />

Persönlichkeitsmerkmale der Hunde<br />

Der Zusammenhang zwischen Gesundheit der Besitzerinnen und Persönlichkeitsmerkmalen<br />

des Hundes wurde korrelativ untersucht. Für den General Severe Index (GSI) ergab sich eine<br />

signifikante Korrelation mit den Dimensionen Trainingsfokus, Freundlichkeit und<br />

Neurotizismus des Monash Canine Personality Questionnaire (MCPQ-R). Die Ergebnisse<br />

sind in Tabelle 5 dargestellt.


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

40<br />

Tabelle 5. Zusammenhänge zwischen den beschriebenen Persönlichkeitsmerkmalen der<br />

Hunde (MCPQ-R) und subjektiv wahrgenommener psychischer Belastung (SCL-14) der<br />

Hundebesitzerinnen<br />

Extraversion<br />

Motivation/<br />

Selbstsicherheit<br />

Trainingsfokus Freundlichkeit Neurotizismus<br />

GSI<br />

r .080 -.009 -.132* -.146* .189**<br />

p .183 .879 .027 .014 .001<br />

* signifikante Korrelation <strong>für</strong> ein Alphaniveau < .05 ** signifikante Korrelation <strong>für</strong> ein Alphaniveau < .01<br />

Allgemeine psychische Belastung (General Severe Index GSI)<br />

Hinsichtlich der subjektiv wahrgenommenen Gesundheit, erfasst mit dem SF-36, ergaben sich<br />

signifikante korrelative Zusammenhänge <strong>für</strong> die Skala Vitalität mit den Dimensionen<br />

Trainingsfokus, Freundlichkeit und Neurotizismus des Hundes. Die Skala emotionale<br />

Rollenfunktion korrelierte signifikant mit der Dimension Neurotizismus. Für die Skala<br />

psychisches Wohlbefinden ergab sich ein signifikanter Zusammenhang mit den Dimensionen<br />

Freundlichkeit und Neurotizismus. In Tabelle 6 findet sich die Darstellung der Ergebnisse.


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

41<br />

Tabelle 6. Zusammenhänge zwischen der subjektiv wahrgenommenen Gesundheit (SF-36)<br />

und berichteten Persönlichkeitsmerkmalen der Hunde (MCPQ-R)<br />

Extraversion<br />

Motivation/<br />

Selbstsicherheit<br />

Trainingsfokus Freundlichkeit Neurotizismus<br />

KÖFU<br />

r<br />

p<br />

.067<br />

.260<br />

-.070<br />

.239<br />

.084<br />

.160<br />

-.032<br />

.596<br />

-.002<br />

.968<br />

KÖRO<br />

r<br />

p<br />

.053<br />

.378<br />

-.039<br />

.513<br />

.105<br />

.078<br />

-.038<br />

.521<br />

-.011<br />

.852<br />

SCHM<br />

r<br />

p<br />

.041<br />

.496<br />

-.077<br />

.197<br />

.113<br />

.059<br />

.052<br />

.387<br />

.026<br />

.668<br />

VITA<br />

r<br />

p<br />

.031<br />

.602<br />

.105<br />

.080<br />

.188**<br />

.002<br />

.154**<br />

.010<br />

-.169**<br />

.004<br />

SOFU<br />

r<br />

p<br />

-.021<br />

.725<br />

-.003<br />

.964<br />

.025<br />

.679<br />

.101<br />

.093<br />

-.093<br />

.118<br />

EMRO<br />

r<br />

p<br />

.025<br />

.682<br />

.054<br />

.371<br />

.027<br />

.650<br />

.113<br />

.058<br />

-.122*<br />

.041<br />

PSYC<br />

r<br />

p<br />

-.085<br />

.157<br />

.087<br />

.146<br />

.074<br />

.213<br />

.225**<br />

< .001<br />

-.216**<br />

< .001<br />

* signifikante Korrelation <strong>für</strong> ein Alphaniveau < .05 ** signifikante Korrelation <strong>für</strong> ein Alphaniveau < .01<br />

Körperliche Funktionsfähigkeit (KÖFU), Körperliche Rollenfunktion (KÖRO), Körperliche Schmerzen (SCHM), Vitalität<br />

(VITA), Soziale Funktionsfähigkeit (SOFU), Emotionale Rollenfunktion (EMRO), Psychisches Wohlbefinden (PSYC)<br />

4.1.8 Subjektiv wahrgenommene Beziehungsqualität und beschriebene Verhaltens- und<br />

Persönlichkeitsmerkmale des Hundes<br />

Ein Zusammenhang zwischen der Beziehungsqualität zwischen Hund und Mensch, erfasst<br />

durch die Monash Dog Owner Relationship Scale (MDORS), und den<br />

Persönlichkeitsmerkmalen des Hundes, wurde ebenso korrelativ berechnet. Es ergab sich ein<br />

signifikanter Zusammenhang der Skala Engagement in gemeinsame Tätigkeiten und den<br />

Dimensionen Extraversion, Trainingsfokus und Freundlichkeit. Die Skala wahrgenommene<br />

emotionale Nähe korrelierte signifikant mit den Dimensionen Trainingsfokus und<br />

Freundlichkeit. Für die Skala wahrgenommene Kosten zeigte sich ein signifikanter


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

42<br />

Zusammenhang mit den Dimensionen Trainingsfokus, Freundlichkeit und Neurotizismus.<br />

Eine Darstellung der Ergebnisse findet sich in Tabelle 7.<br />

Tabelle 7. Zusammenhänge zwischen der subjektiv wahrgenommenen Beziehungsqualität<br />

(MDORS) und den beschriebenen Persönlichkeitsmerkmalen der Hunde (MCPQ-R)<br />

Extraversion<br />

Motivation/<br />

Selbstsicherheit<br />

Freundlichkeit<br />

Trainingsfokus<br />

Neurotizismus<br />

Engagement<br />

r<br />

-.145*<br />

-.048<br />

-.189**<br />

-.131*<br />

-.070<br />

Tätigkeiten<br />

p<br />

.015<br />

.427<br />

.001<br />

.028<br />

.240<br />

Emotionale Nähe<br />

r<br />

p<br />

-.011<br />

.849<br />

-.034<br />

.573<br />

-.369**<br />

< .001<br />

-.160**<br />

.007<br />

.016<br />

.792<br />

Kosten<br />

r<br />

p<br />

-.076<br />

.205<br />

-.015<br />

.807<br />

.385**<br />

< .001<br />

.287**<br />

< .001<br />

-.152*<br />

.011<br />

* signifikante Korrelation <strong>für</strong> ein Alphaniveau < .05 ** signifikante Korrelation <strong>für</strong> ein Alphaniveau < .01<br />

Hinsichtlich eines Zusammenhangs zwischen der subjektiv wahrgenommenen<br />

Beziehungsqualität (MDORS) und der beschriebenen Verhaltensprobleme der Hunde (C-<br />

BARQ) wurden wiederum Korrelationen berechnet. Es zeigte sich ein signifikanter<br />

Zusammenhang <strong>für</strong> die Skalen Engagement in gemeinsame Tätigkeiten und wahrgenommene<br />

emotionale Nähe mit der Dimension bindungssuchendes Verhalten. Für die Skala<br />

wahrgenommene Kosten wurde eine signifikante Korrelation mit den Dimensionen besitzergerichtete<br />

Aggression, Angst und Aggression gegenüber anderen Hunden, nicht-sozial<br />

orientierte Angst, Trennungsangst und dem generellen Faktor Problemverhalten gefunden. In<br />

Tabelle 8 finden sich die Ergebnisse.


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

43<br />

Tabelle 8. Zusammenhänge zwischen der subjektiv wahrgenommenen Beziehungsqualität<br />

(MDORS) und den beschriebenen Verhaltensproblemen der Hunde (C-BARQ)<br />

Besitzergerichtete<br />

Aggression<br />

Angst<br />

vor<br />

Fremden<br />

Angst u.<br />

Aggression<br />

gegen<br />

Hunden<br />

Aggression<br />

gegen<br />

Fremde<br />

Nichtsozial<br />

orientierte<br />

Angst<br />

Trenn-<br />

ungs-<br />

Angst<br />

Bindungssuche<br />

Problemverhalten<br />

Engagement<br />

r<br />

.080<br />

-.021<br />

-.032<br />

.004<br />

.039<br />

-.095<br />

-.207**<br />

-.068<br />

Tätigkeiten<br />

p<br />

.183<br />

.728<br />

.590<br />

.951<br />

.514<br />

.113<br />

< .001<br />

.253<br />

Emotionale<br />

r<br />

.063<br />

-.069<br />

.010<br />

.026<br />

.075<br />

.048<br />

-.264**<br />

-.067<br />

Nähe<br />

p<br />

.294<br />

.247<br />

.863<br />

.661<br />

.208<br />

.427<br />

< .001<br />

.264<br />

Kosten<br />

r<br />

p<br />

-.206**<br />

.001<br />

-.055<br />

.360<br />

-.048<br />

.420<br />

-.176**<br />

.003<br />

-.167**<br />

.005<br />

-.171**<br />

.004<br />

-.056<br />

.351<br />

-.262**<br />


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

44<br />

Tabelle 9. Zusammenhänge zwischen der subjektiv wahrgenommenen Beziehungsqualität<br />

(MDORS) und selbsteingeschätzten Gesundheit der Hundebesitzerinnen (SF-36, SCL-14)<br />

GSI KÖFU KÖRO SCHM VITA SOFU EMRO PSYC<br />

Kosten<br />

r<br />

p<br />

-.354**<br />

< .001<br />

.047<br />

.433<br />

.117<br />

.050<br />

.144*<br />

.015<br />

.381**<br />


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

45<br />

4.2 Auswertung 2<br />

Die zweite Auswertung erfolgte unter dem Gesichtspunkt eines Vergleichs der beiden<br />

Gruppen Hundebesitzerinnen und Nicht-Hundebesitzerinnen. Eingangs wird die Stichprobe<br />

beschrieben. Anschließend werden die Ergebnisse der Auswirkungen von Hundebesitz auf die<br />

subjektiv wahrgenommene Gesundheit dargestellt. Abschließend wird eine explorative<br />

Betrachtung aller möglichen Einflussvariablen auf die subjektiv wahrgenommene Gesundheit<br />

vorgenommen.<br />

4.2.1 Stichprobencharakteristika<br />

Es wurden wiederum nur weibliche Teilnehmerinnen in die statistische Analyse<br />

aufgenommen. 86 Teilnehmerinnen gaben an keinen Hund zu besitzen. Ihr Alter variierte von<br />

18 bis 83 Jahren (M = 35.06 Jahre, SD = 13.35). Hinsichtlich des Alters unterschieden sich die<br />

beiden Gruppen Hundebesitzerinnen und Nicht-Hundebesitzerinnen signifikant (U =<br />

8622.500, p < .001). Signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen ergaben sich ebenso<br />

<strong>für</strong> Familienstand (U = 10331.00, p = .031) und chronische Krankheiten (U = 10567.00, p =<br />

.02). Abbildung 7 zeigt die Häufigkeitsverteilung <strong>für</strong> den Familienstand der Nicht-<br />

Hundebesitzerinnen.<br />

1%<br />

30%<br />

28%<br />

41%<br />

ledig<br />

in Partnerschaft lebend<br />

verheiratet<br />

verwitwet<br />

Abbildung 7. Häufigkeitsverteilung des Familienstandes der Nicht-Hundebesitzerinnen<br />

14 Personen (16.3 Prozent) gaben an unter einer chronischen Krankheit zu leiden.<br />

Hinsichtlich des beruflichen Status wiesen die beiden Gruppen keine signifikanten<br />

Unterschiede auf. 24 Teilnehmerinnen (27.9 Prozent) gaben an mit ihren sozialen Kontakten<br />

sehr zufrieden zu sein, 35 (40.7 Prozent) ziemlich zufrieden, 23 (26.7 Prozent) zufrieden, 4<br />

Personen (4.7 Prozent) gaben an unzufrieden zu sein. Signifikante Unterschiede hinsichtlich<br />

der Zufriedenheit mit den sozialen Kontakten bestanden zwischen den beiden Gruppen nicht.


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

46<br />

Für die big five Persönlichkeitsmerkmale ergaben sich <strong>für</strong> die Nicht-Hundebesitzerinnen<br />

höhere Werte auf den Skalen Verträglichkeit (M = 3.88, SD = 0.47) und Offenheit <strong>für</strong> neue<br />

Erfahrungen (M = 3.74, SD = 0.46) als <strong>für</strong> die Hundebesitzerinnen. Für die Skala<br />

Verträglichkeit ergab sich ein signifikanter Unterschied (U = 9179, p < .001), ebenso wie <strong>für</strong><br />

die Skala Offenheit <strong>für</strong> Erfahrungen (U = 49923, p = .038). Gruppenunterschiede <strong>für</strong> die<br />

Dimensionen Extraversion, Neurotizismus und Gewissenhaftigkeit wurden nicht gefunden.<br />

4.2.2 Auswirkungen von Hundebesitz auf die subjektiv wahrgenommene Gesundheit<br />

Hinsichtlich der subjektiv wahrgenommenen Gesundheit unterschieden sich die beiden<br />

Gruppen signifikant <strong>für</strong> die Skalen Körperliche Funktionsfähigkeit, Körperliche Schmerzen<br />

und psychisches Wohlbefinden. Die Ergebnisse des Gruppenvergleichs sind in Tabelle 11<br />

dargestellt.<br />

Tabelle 111. Subjektiv wahrgenommene gesundheitliche Unterschiede zwischen den Gruppen<br />

der Hundebesitzerinnen und Nicht-Hundebesitzerinnen<br />

Hundebesitzerinnen<br />

Nicht-<br />

Hunde-<br />

besitzerinnen<br />

M M U p<br />

KÖFU 93.42 95.23 8576.00 < .001<br />

SCHM 76.00 80.79 9999.500 .010<br />

PSYC 73.96 69.63 10342.500 .042<br />

Körperliche Funktionsfähigkeit (KÖFU), Körperliche Schmerzen (SCHM), Psychisches<br />

Wohlbefinden (PSYC)<br />

Eine Kovarianzanalyse <strong>für</strong> die Skala Psychisches Wohlbefinden ergab signifikante Einflüsse<br />

von Neurotizismus (F(1,362) = 243.780, p < .001) und Zufriedenheit mit sozialen Kontakten<br />

(F(1,362) = 10.810, p = .001). Ein signifikanter Einfluss von Hundebesitz <strong>für</strong> ein Alphaniveau<br />

< .05 bestand unter Berücksichtigung dieser Kovariaten nicht mehr. Das Alter der<br />

Teilnehmerinnen besaß keinen signifikanten Einfluss auf das psychische Wohlbefinden (F(1,<br />

362) = 0.056, p = .812).


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

47<br />

4.2.3 Einflussfaktoren auf die subjektiv wahrgenommene Gesundheit<br />

Zur explorativen Analyse welche Faktoren der gesamten Untersuchung einen Einfluss auf die<br />

selbsteingeschätzte Gesundheit besaßen, wurden multiple Regressionen unter schrittweisem<br />

Einschluss aller untersuchten Variablen berechnet. Da<strong>für</strong> wurden die Skalen des SF-36 zu<br />

zwei Skalen körperliche und psychische Gesundheit zusammengefasst. Für diese beiden<br />

Dimensionen, und <strong>für</strong> den GSI des SCL-14 wurden die Regressionsanalysen durchgeführt.<br />

Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurden nur jene Modelle mit maximal vier Variablen<br />

berücksichtigt. Die Ergebnisse finden sich in Tabelle 12.<br />

Tabelle 1212. Ergebnisse der schrittweisen multiplen Regressionen <strong>für</strong> die subjektiv<br />

wahrgenommene körperliche Gesundheit, psychische Gesundheit und generelle psychische<br />

Belastung<br />

Eingeschlossene Variablen<br />

R-<br />

Quadrat<br />

Chronische<br />

Krankheit<br />

Neurotizismus<br />

Verträglichkeit<br />

Kosten<br />

Alter<br />

Soziale<br />

Kontakte<br />

Angst<br />

vor<br />

Nähe<br />

Körperliche<br />

Gesundheit<br />

.191<br />

Beta<br />

p<br />

.250<br />

< .001<br />

-<br />

.192<br />

.001<br />

.183<br />

.001<br />

-.160<br />

.004<br />

- -<br />

Psychische<br />

Gesundheit<br />

.556<br />

Beta<br />

p<br />

-<br />

-.531<br />


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

48<br />

5 Diskussion<br />

In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der beiden Auswertungen zusammengeführt und<br />

hinsichtlich des theoretischen Hintergrundes diskutiert. Methodische Limitierungen, sowie<br />

wissenschaftlicher Nutzen, praktische Relevanz und ein Ausblick werden aufgezeigt.<br />

5.1 Zusammenführung und Diskussion der Ergebnisse<br />

Im Folgenden werden die wichtigsten Ergebnisse beider Auswertungen aufgegriffen,<br />

zusammengeführt und in einen theoretischen Kontext gebracht.<br />

5.1.1 Diskussion der Ergebnisse der Auswertung 1<br />

Ziel der Studie war die Untersuchung der Einflüsse von Persönlichkeit und Verhalten des<br />

Hundes auf die subjektiv wahrgenommene Gesundheit seiner Besitzerinnen. Es wurde die<br />

Annahme aufgestellt, dass Personen sich als weniger gesund beschreiben, wenn ihre Hunde<br />

Verhaltensprobleme aufweisen. Diese Hypothese konnte mit der vorliegenden Untersuchung<br />

gestützt werden. Gefunden wurde ein positiver Zusammenhang, mit mittelgroßem Effekt,<br />

zwischen dem General Severe Index als ein Globalkennwert <strong>für</strong> die generelle psychische<br />

Belastung der Hundebesitzerinnen und dem Problemverhalten der Hunde. Eine spezifischere<br />

Betrachtung der Verhaltensprobleme ergab Zusammenhänge mit kleinen Effekten von<br />

berichteter Aggression des Hundes gegenüber Fremden, nicht-sozialorientierte Angst des<br />

Hundes (z.B. Angst vor Objekten), Trennungsangst des Hundes und bindungssuchendes<br />

Verhalten mit der generellen psychischen Belastung der Hundebesitzerinnen.<br />

Berichtetes generelles Problemverhalten des Hundes zeigte außerdem einen negativen<br />

Zusammenhang mit allen psychischen Gesundheitsskalen des SF-36 (Vitalität, soziale<br />

Funktionsfähigkeit, emotionale Rollenfunktion und psychisches Wohlbefinden). Insbesondere<br />

nicht sozial-orientierte Angst, Trennungsangst und bindungssuchendem Verhalten des Hundes<br />

standen in negativem Zusammenhang mit der selbsteingeschätzten psychischen Gesundheit.<br />

Dabei handelte es sich jedoch in allen Fällen um kleine Effekte. Ein mittlerer bis großer<br />

Effekt konnte <strong>für</strong> den Zusammenhang zwischen berichtetem Problemverhalten und dem<br />

selbsteingeschätzten psychischen Wohlbefinden gefunden werden. Diese negativen<br />

Zusammenhänge waren zu erwarten, da frühere Studien positive Effekte von Hundebesitz auf<br />

die psychische Gesundheit zeigen konnten (z.B. Wells, 2009). Als Voraussetzung da<strong>für</strong> galt<br />

jedoch die Annahme, dass es dem Hund gut gehen und er sich wohl fühlen muss (Beetz &<br />

Kotrschal, 2012), was bei gezeigten Verhaltensproblemen vermutlich nicht der Fall ist.


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

49<br />

Ein Zusammenhang von Problemverhalten des Hundes mit der selbsteingeschätzten<br />

körperlichen Gesundheit scheint laut der vorliegenden Studie nicht zu bestehen. Lediglich<br />

besitzer-gerichtete Aggression wies einen negativen Zusammenhang mit den körperlichen<br />

Gesundheitsskalen Körperliche Rollenfunktion und Schmerzen auf, dies jedoch lediglich mit<br />

kleinem Effekt. Aufgrund der berichteten positiven Effekte von Hundebesitz auf die<br />

körperliche Gesundheit aus anderen Studien (z.B. Headey & Grabka, 2007; Headey et al.<br />

2008; Serpell, 1991) wäre zu erwarten gewesen, dass sich Verhaltensprobleme der Hunde<br />

ebenso auf die körperliche Gesundheit auswirken.<br />

Die zweite Annahme der Studie, dass sich Persönlichkeitsmerkmale des Hundes identifizieren<br />

lassen, die in Verbindung mit der subjektiv wahrgenommenen Gesundheit der<br />

Hundebesitzerinnen stehen, konnte ebenfalls gestützt werden. Die Ergebnisse zeigten einen<br />

Zusammenhang zwischen der psychischen Belastung (GSI) und einem geringeren, berichteten<br />

Trainingsfokus und Freundlichkeit des Hundes. Höherer, berichteter Neurotizismus des<br />

Hundes stand in Zusammenhang mit einer höheren selbsteingeschätzten psychischen<br />

Belastung. Die gleichen Zusammenhänge dieser Persönlichkeitsmerkmale des Hundes ließen<br />

sich <strong>für</strong> die selbsteingeschätzte Vitalität finden. Berichteter Neurotizismus des Hundes stand<br />

ebenso in Zusammenhang mit geringerem selbsteingeschätzten psychischen Wohlbefinden<br />

und emotionaler Rollenfunktion des SF-36. Für eine höher berichtete Freundlichkeit des<br />

Hundes konnte eine positive Assoziation mit psychischem Wohlbefinden gefunden werden.<br />

Persönlichkeitsmerkmale des Hundes, ebenso wie Verhaltensprobleme, standen, entgegen der<br />

Ergebnisse anderer Studien (z.B. Headey & Grabka, 2007), wiederum lediglich mit der<br />

psychischen Gesundheit in Zusammenhang. Alle berichteten Zusammenhänge dieses<br />

Abschnittes wiesen jedoch nur kleine Effekte auf.<br />

Die dritte Annahme, dass die Beziehungsqualität zwischen den Hunden und ihren<br />

Besitzerinnen in Zusammenhang mit Verhaltens- und Persönlichkeitsmerkmalen des Hundes<br />

steht, konnte ebenfalls mit den vorliegenden Ergebnissen untermauert werden und sind damit<br />

konform mit den Ergebnissen einer Studie von Serpell (1996). Eine berichtete gute Beziehung<br />

mit dem Hund (höheres Engagement in gemeinsame Tätigkeiten, stärkere emotionale Nähe<br />

und geringere wahrgenommene Kosten) stand in Zusammenhang mit höher berichtetem<br />

Trainingsfokus und Freundlichkeit des Hundes. Die Ergebnisse zeigten außerdem einen<br />

Zusammenhang zwischen höher wahrgenommenen Kosten und höher berichtetem<br />

Neurotizismus des Hundes. Berichtete Extraversion des Hundes stand in Zusammenhang mit<br />

höher berichtetem Engagement in gemeinsame Tätigkeiten. Serpell (1996) konnte mit seinen<br />

Ergebnissen ebenfalls zeigen, dass Hundebesitzer mit einer starken Beziehung zu ihrem Hund


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

50<br />

sich konsistent als zufriedener mit ihrem Hund beschreiben als diejenigen mit einer<br />

schwachen Beziehung. Außer <strong>für</strong> das Persönlichkeitsmerkmal Trainingsfokus (mittlerer<br />

Effekt), wiesen die Zusammenhänge lediglich kleine Effekte auf.<br />

Hinsichtlich der beschriebenen Verhaltensprobleme der Hunde konnte ein negativer<br />

Zusammenhang mit den wahrgenommenen Kosten gefunden werden. Höhere<br />

wahrgenommene Kosten waren assoziiert mit höherer besitzer-gerichteten Aggression,<br />

höherer Angst und Aggression gegenüber anderen Hunden, höherer nicht-sozialorientierter<br />

Angst und höherer Trennungsangst des Hundes. Die Zusammenhänge zeigten wiederum nur<br />

kleine Effekte. Serpell (1991) fand im Falle einer schwachen Beziehung ebenfalls eine<br />

Unzufriedenheit mit dem Verhalten des Hundes hinsichtlich Ängstlichkeit und<br />

Trennungsangst.<br />

Berichtetes bindungssuchendes Verhalten des Hundes ging einher mit höher<br />

wahrgenommenem Engagement in gemeinsame Tätigkeiten, sowie stärker wahrgenommener<br />

emotionaler Nähe. Dies lässt vermuten, dass die Hundebesitzerinnen bindungssuchendes<br />

Verhalten nicht als ein Verhaltensproblem des Hundes ansahen.<br />

Die letzte Annahme, dass Hundebesitzerinnen mit einer schlechteren Beziehungsqualität sich<br />

als weniger gesund beschreiben als Hundebesitzerinnen mit einer besseren<br />

Beziehungsqualität, konnte ebenfalls durch die vorliegenden Ergebnisse bestätigt werden.<br />

Eine hohe wahrgenommene Beziehungsqualität, ausgedrückt durch geringe wahrgenommene<br />

Kosten, stand in Zusammenhang mit allen psychischen Gesundheitsskalen des SF-36. Für die<br />

Skalen psychisches Wohlbefinden und Vitalität ergaben sich mittelgroße Effektstärken. Eine<br />

höhere wahrgenommene generelle psychische Belastung war außerdem assoziiert mit höher<br />

wahrgenommenen Kosten, wiederum mit mittelgroßem Effekt. Ein positiver Zusammenhang<br />

zwischen den subjektiv wahrgenommenen Schmerzen und den wahrgenommenen Kosten<br />

bestand in einer zweiten Analyse nicht mehr. Eine Assoziation zwischen der subjektiv<br />

eingeschätzten Beziehungsqualität und der selbsteingeschätzten körperlichen Gesundheit kann<br />

aufgrund der vorliegenden Ergebnisse nicht angenommen werden.<br />

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass bestimmte Persönlichkeitsmerkmale und<br />

Verhaltensprobleme nicht nur in Zusammenhang mit der Beziehungsqualität zwischen Hund<br />

und deren Besitzerinnen stehen, sondern auch mit der subjektiv wahrgenommenen<br />

psychischen Gesundheit. Die Wirkrichtung der Zusammenhänge lässt sich aufgrund des<br />

quasi-experimentellen Studiendesigns nicht bestimmen.


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

51<br />

5.1.2 Diskussion der Ergebnisse der Auswertung 2<br />

Die zweite Auswertung wurde zur explorativen Analyse möglicher Unterschiede zwischen<br />

Hundebesitzerinnen und Nicht-Hundebesitzerinnen, hinsichtlich der subjektiv<br />

wahrgenommenen Gesundheit durchgeführt. Die Ergebnisse wiesen auf eine bessere<br />

selbsteingeschätzte körperliche Funktionsfähigkeit und weniger körperliche Schmerzen der<br />

Nicht-Hundebesitzerinnen hin. Da die Hundebesitzerinnen signifikant häufiger berichteten<br />

unter einer chronischen Krankheit zu leiden, sind die Ergebnisse möglicherweise auf diese<br />

Tatsache zurückzuführen. Das Fehlen positiver Effekte von Hundebesitz auf die subjektiv<br />

wahrgenommene körperliche Gesundheit steht im Gegensatz zu anderen Studien, von denen<br />

in Kapitel 2 berichtet wurde (z.B. Serpell, 1991).<br />

Hinsichtlich des psychischen Wohlbefindens berichteten die Hundebesitzerinnen von einer<br />

besseren Gesundheit als Nicht-Hundebesitzerinnen. Dies geht einher mit den Ergebnissen<br />

anderer Studien (s. z.B. Wells, 2009; Julius et al., <strong>2013</strong>). Schreiner (<strong>2013</strong>) fand jedoch einen<br />

konfundieren Einfluss der Variablen Neurotizismus der Hundebesitzerinnen und<br />

Zufriedenheit mit sozialen Kontakten. Sie konnte außerdem zeigen, dass hohe Werte auf der<br />

Skala Neurotizismus mit höheren wahrgenommen Kosten in Zusammenhang standen. Der<br />

Effekt wies eine mittelgroße Effektstärke auf (Schreiner, <strong>2013</strong>). Deshalb wurden diese in der<br />

Analyse statistisch kontrolliert. Ein Unterschied zwischen den Gruppen hinsichtlich des<br />

selbsteingeschätzten psychischen Wohlbefindens bestand daraufhin nicht mehr. Damit kann<br />

die generelle Annahme, dass Hundebesitz assoziiert ist mit einer besseren subjektiv<br />

wahrgenommenen Gesundheit mit den vorliegenden Ergebnissen nicht gestützt werden. Die<br />

Ergebnisse weisen darauf hin, dass die subjektiv wahrgenommene Gesundheit hauptsächlich<br />

mit dem Persönlichkeitsfaktor Neurotizismus assoziiert ist.<br />

Zur explorativen Analyse wurde letztlich untersucht, welche Variablen der gesamten<br />

Untersuchung einen Einfluss auf die subjektiv wahrgenommene Gesundheit der<br />

Teilnehmerinnen besaßen. Für die selbsteingeschätzte körperliche Gesundheit ließen sich<br />

aufgrund der geringen Varianzaufklärung kaum Aussagen treffen. Schlüssig erscheint, dass<br />

die Variable chronische Krankheit am meisten zur Vorhersage der selbsteingeschätzten<br />

körperlichen Gesundheit beiträgt. Außer den wahrgenommenen Kosten als Indikator <strong>für</strong> die<br />

Beziehungsqualität zwischen Hund und Besitzerin, lieferte keine Variable, die in Beziehung<br />

mit dem Hund stand, einen Beitrag zur Vorhersage. Diese Tatsache zeigte sich auch <strong>für</strong> die<br />

selbsteingeschätzte psychische Gesundheit und die wahrgenommene psychische Belastung. In<br />

beiden Fällen lieferte wiederum Neurotizismus den größten Beitrag zur Varianzaufklärung.


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

52<br />

Aufgrund dieser letzten Analyse müssen die Ergebnisse der ersten Auswertung relativiert<br />

werden. Zusammenhänge zwischen dem Problemverhalten und Persönlichkeitsmerkmalen des<br />

Hundes mit der subjektiv wahrgenommenen Gesundheit der Besitzer scheinen unter Einbezug<br />

des Persönlichkeitsfaktors Neurotizismus nicht mehr zu bestehen. Die subjektiv<br />

wahrgenommene Beziehungsqualität, ausgedrückt durch die wahrgenommenen Kosten,<br />

lieferte noch einen Beitrag zur Varianzaufklärung von selbsteingeschätzter psychischer und<br />

körperlicher Gesundheit. Das Beta-Gewicht war jedoch derart gering, dass von einem stabilen<br />

Zusammenhang auch hier nicht mehr ausgegangen werden kann.<br />

5.1.3 Zusammenfassende Diskussion beider Auswertungen<br />

Auf der einen Seite konnten die Hypothesen der vorliegenden Studie fast uneingeschränkt<br />

bestätigt werden. Laut den Ergebnissen gibt es folglich einen klaren Zusammenhang zwischen<br />

Verhaltensproblemen und bestimmten Persönlichkeitsausprägungen der Hunde mit der<br />

Beziehungsqualität zu ihren Besitzerinnen und deren selbsteingeschätzten psychischen<br />

Gesundheit. Auf der anderen Seite rücken die Ergebnisse der zweiten Auswertung diese<br />

Tatsache insofern in ein anderes Licht, dass diese Zusammenhänge nicht mehr bestanden,<br />

sobald der Einfluss des Persönlichkeitsfaktors Neurotizismus berücksichtigt wurde. Die<br />

Studienergebnisse könnten möglicherweise einen Hinweis darauf geben, dass die<br />

Persönlichkeit in entscheidendem Zusammenhang mit der subjektiven Gesundheit steht und<br />

nicht Hundebesitz, beziehungsweise das Verhalten und die Persönlichkeit des Hundes. Es ist<br />

bekannt, dass Neurotizimus einen negativen Zusammenhang mit der subjektiven Gesundheit<br />

(Korotkov & Hannah, 2004), ebenso wie mit Wohlbefinden (Asendorpf, 2009) aufweist. Es<br />

scheint als sei dieser Zusammenhang so groß, dass die positiven Effekte von Haustierbesitz<br />

verschwinden. Ob dies nun bedeutet, dass die Hundebesitzerinnen mit einer hohen<br />

Ausprägung auf der Dimension Neurotizismus nicht von ihrem Hund profitieren, kann nicht<br />

beantwortet werden. Über die Wirkrichtungen und die zugrundeliegenden Mechanismen<br />

können keine Aussagen getroffen werden, da das Studiendesign und die statistische Analyse<br />

keine kausalen Annahmen zulassen. Ob des Weiteren davon ausgegangen werden kann, dass<br />

die Studienteilnehmerinnen mit einer hohen Ausprägung in Neurotizismus tatsächlich kränker<br />

sind als diejenigen mit einer geringeren Ausprägung, bleibt ebenfalls unklar. Möglicherweise<br />

schätzen diese ihre Gesundheit lediglich schlechter ein. Denn bekannt ist, dass Neurotizismus<br />

assoziiert ist mit häufigen Arztbesuchen ohne objektivierbare Erkrankung oder anders<br />

ausgedrückt, Personen sind subjektiv krank, aber objektiv gesund (Asendorpf, 2009).


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

53<br />

Da der Einfluss konfundierender Variablen in diesem Feld bisher nicht zufriedenstellend<br />

untersucht wurde, kann zur Diskussion der Ergebnisse nicht auf verwandte Studien<br />

zurückgegriffen werden. Keine der in Kapitel 2 berichteten Studien untersuchte<br />

Persönlichkeitsmerkmale als mögliche Wirkfaktoren. Headey & Grabka (2007) betonten<br />

bereits die Wichtigkeit der Untersuchung von Persönlichkeitsmerkmalen in Zusammenhang<br />

mit Haustierbesitz und Gesundheit. Die aufgeklärten Varianzen von körperlicher und<br />

psychischer Gesundheit durch die erhobenen Variablen sind darüber hinaus nicht als hoch<br />

genug zu bewerten. Es ist davon auszugehen, dass weitere Einflussfaktoren auf die<br />

menschliche Gesundheit bestehen, die in er Analyse nicht berücksichtigt wurden.<br />

5.2 Methodische Limitierungen<br />

Eine bedeutende Einschränkung der Studie stellen die kleinen Effektstärken der Korrelationen<br />

dar. Wie oben berichtet konnten nur in wenigen Fällen mittelgroße Effekte gefunden werden,<br />

was die Aussagekraft der Ergebnisse mindert. Das quasi-experimentelle Design darüber<br />

hinaus lässt keine kausalen Schlüsse zu. So können lediglich Zusammenhänge berichtet,<br />

jedoch keine Wirkmechanismen offen gelegt werden. Eine Verallgemeinerung der<br />

Studienergebnisse ist außerdem aus verschiedenen Gründen nur eingeschränkt möglich. Zum<br />

einen wurden ausschließlich weibliche Hundebesitzerinnen untersucht. Ob sich die<br />

Studienergebnisse mit männlichen Hundebesitzern oder mit einer heterogenen Stichprobe<br />

replizieren lassen, bleibt unklar. Des Weiteren zeigte die Stichprobe hinsichtlich des Alters<br />

eine relativ heterogene Struktur. Auch wenn in der vorliegenden Studie kein Alterseffekt auf<br />

die subjektiv wahrgenommene psychische Gesundheit gefunden werden konnte, ist zu<br />

beachten, dass in der Literatur mögliche Alterseffekte diskutiert werden. Möglicherweise<br />

profitieren insbesondere ältere Menschen oder Kinder von Hundebesitz (Julius et al., <strong>2013</strong>).<br />

Eine weitere Einschränkung hinsichtlich der Stichprobe stellt die Stichprobengröße der<br />

Vergleichsgruppe der Nicht-Hundebesitzerinnen dar, diese war deutlich kleiner als die<br />

Gruppe der Hundebesitzerinnen.<br />

Die Problematik konfundierender Variablen wurde bereits in Kapitel 2 angesprochen. Obwohl<br />

in der vorliegenden Studie viele konfundierende Einflüsse berücksichtigt wurden, kann nicht<br />

mit Sicherheit geklärt werden, ob es nicht weitere Einflussfaktoren gibt, die unberücksichtigt<br />

blieben. Die beiden Forschungsfelder Gesundheit und Mensch-Tier-Interaktion stellen sich als<br />

äußerst komplex dar. Eine Verallgemeinerung der Ergebnisse ist auch vor diesem Hintergrund<br />

nur unter Vorbehalt möglich.


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

54<br />

Weitere Einschränkungen der Studie bringt der Einsatz von Fragebögen mit sich.<br />

Grundsätzlich können dadurch, zu Lasten der Objektivität, lediglich die subjektiven<br />

Einschätzungen der Teilnehmer erfasst werden. Dies gilt in gleicher Weise <strong>für</strong> alle erhobenen<br />

Faktoren der vorliegenden Studie. Auch wenn die Erhebung von Verhalten und<br />

Persönlichkeitsmerkmalen von Hunden durch ihre Besitzer sich als reliable Methode gezeigt<br />

hat (Fratkin et al., <strong>2013</strong>), besteht doch keine Klarheit darüber, welche Persönlichkeitsfaktoren<br />

sich zur Beschreibung von Hunden eignen. Wells und Hepper (2000) stellen heraus, dass die<br />

Beurteilung von Verhaltensproblemen bei Hunden stark subjektiv gefärbt ist. Was <strong>für</strong> den<br />

einen Besitzer inakzeptables Verhalten darstellt, bewertet ein anderer möglicherweise als<br />

normal. Als problematisch hinsichtlich der Verallgemeinerung der Ergebnisse anzusehen, ist<br />

außerdem die fehlende Validierung der hundebezogenen Fragebögen. Einschränkungen<br />

bezüglich der Subjektivität ergeben sich auch <strong>für</strong> die selbsteingeschätzte Gesundheit, die<br />

bereits in Zusammenhang mit Neurotizismus erwähnt wurde. Betont sei, dass die<br />

Persönlichkeit von Menschen, wie auch von Tieren sich sehr viel komplexer darstellt, als sich<br />

durch einige wenige Persönlichkeitsdimensionen beschreiben lässt. Des Weiteren sei<br />

angemerkt, dass sich die gesundheitsrelevanten Fragen auf einen Zeitraum von einer, bzw.<br />

zwei Wochen vor der Erhebung bezogen. Damit wurde nur ein geringer Zeitraum erfasst, der<br />

möglicherweise nicht die tatsächliche Gesundheit der Teilnehmerinnen abbildete. Diese<br />

Tatsachen mindern die Aussagekraft der vorliegenden Ergebnisse.<br />

5.3 Wissenschaftlicher Nutzen, Ausblick und praktische Relevanz<br />

Die vorliegende Studie kann trotz der diskutierten Limitierungen einen wissenschaftlichen<br />

Nutzen mit sich bringen. Sie zeigt die Notwendigkeit auf weitere Aspekte, insbesondere die<br />

Persönlichkeit der Hundebesitzer zu berücksichtigen. Sie kann einen Beitrag dazu leisten, den<br />

Blick in diesem komplexen Feld der Mensch-Tier-Interaktion zu weiten und nicht von der<br />

pauschalen Annahme, Hunde sind gut <strong>für</strong> alle Menschen, auszugehen. Für zukünftige<br />

Forschungen kann hier die Sichtweise unterstrichen werden, möglichst viele relevante<br />

Einflussfaktoren auf die Mensch-Tier-Interaktion zu berücksichtigen. Bezüglich des<br />

Studiendesigns erscheint es vor dem Hintergrund dieser Studie wichtig, wie von anderen<br />

Autoren bereits erwähnt, homogene Stichproben mit Vergleichsgruppen zu untersuchen,<br />

sowie vorzugsweise longitudinale Studien mit objektivierbaren Messgrößen durchzuführen.<br />

Für die Praxis kann die vorsichtige Empfehlung gegeben werden, dass Hunde als Haustiere<br />

nicht grundsätzlich positive Effekte auf ihre Besitzer mit sich bringen, sondern die<br />

individuellen Gegebenheiten der Personen berücksichtigt werden müssen.


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

55<br />

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Gesundheit. Unveröffentlichte Bachelorarbeit, Albert- ...Ludwigs-Universität Freiburg.


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59<br />

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Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

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Wohlfarth, R., Mutschler, B. & Bitzer, E. (2012). Wirkmechanismen <strong>tiergestützte</strong>r Therapie.<br />

Theoretische Überlegungen und empirische Fundierung. Online verfügbar unter<br />

http://www.tiere-begleitenleben.de/uploads/media/Wirkmechanismen_<strong>tiergestützte</strong>r_Therapie.pdf,<br />

Zugriffsdatum<br />

29.04.<strong>2013</strong><br />

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Behaviour Science, 19, 169-178.


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

61<br />

7 Anhang<br />

Anhang A<br />

Teilnahmeinformation<br />

Teilnahmeinformation<br />

Sehr geehrte Damen,<br />

in Kooperation zwischen dem <strong>Freiburger</strong> <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>tiergestützte</strong> Therapie/Pädagogische<br />

Hochschule Freiburg (Dr. Rainer Wohlfarth) und dem Psychologischen <strong>Institut</strong> der<br />

Universität Freiburg (Prof. Dr. Ulrike Halsband, Corinna Buderer und Verena Schreiner) wird<br />

derzeit eine Befragung zur Gesundheit von Hundebesitzerinnen und Nicht-<br />

Hundebesitzerinnen durchgeführt. Untersucht werden mögliche Zusammenhänge zwischen<br />

körperlicher Gesundheit, psychischem Wohlbefinden und Hundebesitz.<br />

Wir bitten Sie an der Onlinebefragung teilzunehmen und dadurch die Erforschung der<br />

Zusämmenhänge zwischen Hundbesitz und Gesundheit zu unterstützen. Das Beantworten der<br />

Fragen wird ca. 30 Minuten in Anspruch nehmen. Sie können die Befragung jederzeit<br />

unterbrechen und zu einem späteren Zeitpunkt fortsetzen. Ihre Antworten werden gespeichert<br />

und bei einem erneuten Aufrufen der Umfrage wird die zuletzt vollständig bearbeitete Seite<br />

angezeigt.<br />

Ihre Teilnahme ist freiwillig und anonym. Es wird später nicht möglich sein, die Daten mit<br />

Ihnen in Verbindung zu bringen oder diese auf Sie zurück zu verfolgen. Alle rechtlichen<br />

Bestimmungen zum Datenschutz werden strikt eingehalten. Es steht Ihnen außerdem frei die<br />

Untersuchung jederzeit abzubrechen.<br />

Für die Untersuchung ist es wichtig, dass Sie alle Fragen beantworten und keine Fragen<br />

auslassen.<br />

Im Anschluss an die Befragung haben Sie die Möglichkeit an der Verlosung von 20 x 20 EUR<br />

Gutscheinen, wahlweise von Amazon oder Fressnapf, teilzunehmen. Hierzu ist es nötig, dass<br />

Sie am Ende der Befragung ihre Emailadresse zur Kontaktaufnahme hinterlassen.<br />

Diese wird getrennt erfasst und gespeichert und nicht in Zusammenhang mit ihren Daten aus<br />

dem Fragebogen zu bringen sein.<br />

Vielen Dank <strong>für</strong> Ihre Unterstützung!<br />

Rainer Wohlfarth<br />

Pädagogische Hochschule Freiburg


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

62<br />

Anhang B<br />

Persönlichkeitsfragebogen NEO-FFI<br />

Dieser Fragebogen umfasst Aussagen, welche sich zur Beschreibung ihrer eigenen Person<br />

eignen könnten. Bitte lesen Sie jede Aussage genau durch und markieren die Kategorie, die<br />

ihre Sichtweise am besten ausdrückt. Falls Ihnen die Entscheidung schwer fallen sollte,<br />

kreuzen Sie die Antwort an, die am ehesten auf Sie zutrifft.<br />

Starke<br />

Ablehnung<br />

Ablehnung Neutral Zustimmung<br />

Starke<br />

Zustimmung<br />

Ich bin nicht leicht<br />

beunruhigt<br />

Ich habe gerne viele<br />

Leute um mich herum.<br />

Ich mag meine Zeit<br />

nicht mit<br />

Tagräumereien<br />

verschwenden.<br />

Ich versuche zu jedem,<br />

dem ich begegne,<br />

freundlich zu sein.<br />

Ich halte meine Sachen<br />

ordentlich und sauber.<br />

Ich fühle mich anderen<br />

oft unterlegen.<br />

Ich bin leicht zum<br />

Lachen zu bringen.<br />

Ich finde<br />

philosophische<br />

Diskussionen<br />

langweilig.<br />

Ich bekomme häufiger<br />

Streit mit meiner<br />

Familie und meinen<br />

Kollegen.<br />

Ich kann mir meine Zeit<br />

recht gut einteilen, so<br />

dass ich meine<br />

Angelegenheiten<br />

rechtzeitig beende.<br />

Wenn ich unter starkem


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

63<br />

Stress stehe, fühle ich<br />

mich manchmal, als ob<br />

ich zusammenbräche.<br />

Ich halte mich nicht <strong>für</strong><br />

besonders fröhlich.<br />

Mich begeistern die<br />

Motive, die ich in der<br />

Kunst und in der Natur<br />

finde.<br />

Manche Leute halten<br />

mich <strong>für</strong> selbstsüchtig<br />

und selbstgefällig.<br />

Ich bin kein sehr<br />

systematisch<br />

vorgehender Mensch.<br />

Ich fühle mich selten<br />

einsam oder traurig.<br />

Ich unterhalte mich<br />

wirklich gerne mit<br />

anderen Menschen.<br />

Ich glaube, dass es<br />

Schüler oft nur verwirrt<br />

und irreführt, wenn man<br />

sie Rednern zuhören<br />

lässt, die kontroverse<br />

Standpunkte vertreten.<br />

Ich würde lieber mit<br />

anderen<br />

zusammenarbeiten, als<br />

mit ihnen zu wetteifern.<br />

Ich versuche, alle mir<br />

übertragenen Aufgaben<br />

sehr gewissenhaft zu<br />

erledigen.<br />

Ich fühle mich oft<br />

angespannt und nervös.<br />

Ich bin gerne im<br />

Zentrum des<br />

Geschehens.<br />

Poesie beeindruckt<br />

mich wenig oder gar


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

64<br />

nicht.<br />

Im Hinblick auf die<br />

Absichten anderer bin<br />

ich eher zynisch und<br />

skeptisch.<br />

Ich habe eine Reihe von<br />

klaren Zielen und<br />

arbeite systematisch auf<br />

sie zu.<br />

Manchmal fühle ich<br />

mich völlig wertlos.<br />

Ich ziehe es gewöhnlich<br />

vor, Dinge allein zu tun.<br />

Ich probiere oft neue<br />

und fremde Speisen<br />

aus.<br />

Ich glaube, dass man<br />

von den meisten Leuten<br />

ausgenutzt wird, wenn<br />

man es zulässt.<br />

Ich vertrödele eine<br />

Menge Zeit, bevor ich<br />

mit einer Arbeit<br />

beginne.<br />

Starke<br />

Ablehnung<br />

Ablehnung Neutral Zustimmung Starke Zustimmung<br />

Ich empfinde selten<br />

Furcht oder Angst.<br />

Ich habe oft das Gefühl,<br />

vor Energie<br />

überzuschäumen.<br />

Ich nehme nur selten<br />

Notiz von den<br />

Stimmungen oder<br />

Gefühlen, die<br />

verschiedene<br />

Umgebungen<br />

hervorrufen.<br />

Die meisten Menschen,<br />

die ich kenne, mögen<br />

mich.


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

65<br />

Ich arbeite hart, um<br />

meine Ziele zu<br />

erreichen.<br />

Ich ärgere mich oft<br />

darüber, wie andere<br />

Leute mich behandeln.<br />

Ich bin ein fröhlicher,<br />

gut gelaunter Mensch.<br />

Ich glaube, dass wir bei<br />

ethischen<br />

Entscheidungen auf die<br />

Ansichten unserer<br />

religiösen Autoritäten<br />

achten sollten.<br />

Manche Leute halten<br />

mich <strong>für</strong> kalt und<br />

berechnend.<br />

Wenn ich eine<br />

Verpflichtung eingehe,<br />

so kann man sich auf<br />

mich bestimmt<br />

verlassen.<br />

Zu häufig bin ich<br />

entmutigt und will<br />

aufgeben, wenn etwas<br />

schief geht.<br />

Ich bin kein gut<br />

gelaunter Optimist.<br />

Wenn ich Literatur lese<br />

oder ein Kunstwerk<br />

betrachte, empfinde ich<br />

manchmal ein Frösteln<br />

oder eine Welle der<br />

Begeisterung.<br />

In Bezug auf meine<br />

Einstellungen bin ich<br />

nüchtern und<br />

unnachgiebig.<br />

Manchmal bin ich nicht<br />

so verlässlich oder<br />

zuverlässig, wie ich<br />

sein sollte.


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

66<br />

Ich bin selten traurig<br />

oder deprimiert.<br />

Ich führe ein hektisches<br />

Leben.<br />

Ich habe wenig<br />

Interesse, über die<br />

Natur des Universums<br />

oder die Lage der<br />

Menschheit zu<br />

spekulieren.<br />

Ich versuche stets<br />

rücksichtsvoll und<br />

sensibel zu handeln.<br />

Ich bin eine tüchtige<br />

Person, die ihre Arbeit<br />

immer erledigt.<br />

Ich fühle mich oft<br />

hilflos und wünsche mir<br />

eine Person, die meine<br />

Probleme löst.<br />

Ich bin ein sehr aktiver<br />

Mensch.<br />

Ich bin sehr<br />

wissbegierig.<br />

Wenn ich Menschen<br />

nicht mag, so zeige ich<br />

ihnen das auch offen.<br />

Ich werde wohl niemals<br />

fähig sein, Ordnung in<br />

mein Leben zu bringen.<br />

Manchmal war mir<br />

etwas so peinlich, dass<br />

ich mich am liebsten<br />

versteckt hätte.<br />

Lieber würde ich meine<br />

eigenen Wege gehen,<br />

als eine Gruppe<br />

anzuführen.<br />

Ich habe oft Spass<br />

daran, mit Theorien<br />

oder abstrakten Ideen


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

67<br />

zu spielen.<br />

Um zu bekommen, was<br />

ich will, bin ich notfalls<br />

bereit, Menschen zu<br />

manipulieren.<br />

Bei allem, was ich tue,<br />

strebe ich nach<br />

Perfektion.


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

68<br />

Anhang C<br />

Gesundheitsfragebogen SF-36<br />

Im Folgenden sind einige Tätigkeiten beschrieben, die Sie vielleicht an einem normalen Tag<br />

ausüben. Sind Sie durch Ihren derzeitigen Gesundheitszustand bei diesen Tätigkeiten<br />

eingeschränkt? Wenn ja, wie stark?<br />

Ja, stark<br />

eingeschränkt<br />

Ja, etwas<br />

eingeschränkt<br />

Nein, überhaupt<br />

nicht<br />

eingeschränkt<br />

Anstrengende Tätigkeiten, z.B. schnell<br />

laufen, schwere Gegenstände heben,<br />

anstrengenden Sport treiben<br />

Mittelschwere Tätigkeiten, z.B. einen<br />

Tisch verschieben, staubsaugen,<br />

kegeln, Golf spielen<br />

Einkaufstaschen heben oder tragen<br />

Mehrere Treppenabsätze steigen<br />

Einen Treppenabsatz steigen<br />

Sich beugen, knien, bücken<br />

Mehr als 1 Kilometer zu Fuß gehen<br />

Mehrere Straßenkreuzungen weit zu<br />

Fuß gehen<br />

Eine Straßenkreuzung weit zu Fuß<br />

gehen<br />

Sich baden oder anziehen<br />

Hatten Sie in der vergangenen Woche aufgrund Ihrer körperlichen Gesundheit irgendwelche<br />

Schwierigkeiten bei der Arbeit oder anderen alltäglichen Tätigkeiten im Beruf bzw. zu<br />

Hause?<br />

Ich konnte nicht so lange wie üblich tätig sein<br />

Ich habe weniger geschafft, als ich wollte<br />

Ich konnte nur bestimmte Dinge tun<br />

Ich hatte Schwierigkeiten bei der Ausführung (z.B. ich musste mich besonders<br />

anstrengen)<br />

Ja Nein


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

69<br />

Hatten Sie in der vergangenen Woche aufgrund seelischer Probleme irgendwelche<br />

Schwierigkeiten bei der Arbeit oder anderen alltäglichen Tätigkeiten im Beruf bzw. zu Hause<br />

(z.B. weil Sie sich niedergeschlagen oder ängstlich fühlten)?<br />

Ja<br />

Nein<br />

Ich konnte nicht so lange wie üblich tätig sein<br />

Ich habe weniger geschafft, als ich wollte<br />

Ich konnte nicht so sorgfältig wie üblich arbeiten<br />

Wie sehr haben Ihre körperliche Gesundheit oder seelischen Probleme in der vergangenen Woche<br />

Ihre normalen Kontakte zu Familienangehörigen, Freunden, Nachbarn oder zum Bekanntenkreis<br />

beeinträchtigt?<br />

Überhaupt nicht<br />

Etwas<br />

Mäßig<br />

Ziemlich<br />

Sehr<br />

Inwieweit trifft jede der folgenden Aussagen auf Sie zu?<br />

Trifft<br />

ganz zu<br />

Trifft<br />

weitgehend<br />

zu<br />

Weiß<br />

nicht<br />

Trifft<br />

weitgehend<br />

nicht zu<br />

Trifft<br />

überhaupt<br />

nicht zu<br />

Ich scheine etwas leichter<br />

als andere krank zu werden<br />

Ich bin genauso gesund wie<br />

alle anderen, die ich kenne<br />

Ich erwarte, dass meine<br />

Gesundheit nachlässt<br />

Ich erfreue mich<br />

ausgezeichneter Gesundheit<br />

In diesen Fragen geht es darum, wie Sie sich fühlen und wie es Ihnen in der vergangenen<br />

Woche gegangen ist. Wie oft waren Sie in der vergangenen Woche ...


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

70<br />

Immer Meistens<br />

Ziemlich<br />

oft<br />

Manchmal Selten Nie<br />

voller Schwung?<br />

sehr nervös?<br />

so niedergeschlagen, dass Sie nichts<br />

aufheitern konnte?<br />

ruhig und gelassen?<br />

voller Energie?<br />

entmutigt und traurig?<br />

erschöpft?<br />

glücklich?<br />

müde?<br />

Wie stark waren Ihre Schmerzen in der vergangenen Woche?<br />

Ich hatte keine Schmerzen<br />

Sehr leicht<br />

Leicht<br />

Mäßig<br />

Stark<br />

Sehr stark<br />

Inwieweit haben die Schmerzen Sie in der vergangenen Woche bei der Ausübung Ihrer<br />

Alltagstätigkeiten zu Haus und im Beruf behindert?<br />

Überhaupt nicht<br />

Etwas<br />

Mäßig<br />

Ziemlich<br />

Sehr


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

71<br />

Wie häufig haben Ihre körperliche Gesundheit oder seelischen Probleme in der vergangenen<br />

Woche Ihre Kontakte zu anderen Menschen (Besuche bei Freunden, Verwandten usw.)<br />

beeinträchtigt?<br />

Immer<br />

Meistens<br />

Manchmal<br />

Selten<br />

Nie<br />

Wie würden Sie Ihren Gesundheitszustand im Allgemeinen beschreiben?<br />

Ausgezeichnet<br />

Sehr gut<br />

Gut<br />

Weniger gut<br />

Schlecht<br />

Im Vergleich zum vergangenen Jahr, wie würden Sie ihren derzeitigen Gesundheitszustand<br />

beschreiben?<br />

Derzeit viel besser<br />

Derzeit etwas besser<br />

Etwa wie vor einem Jahr<br />

Derzeit etwas schlechter<br />

Derzeit viel schlechter<br />

Wenn eines oder mehrere der bisher in diesem Fragebogen beschriebenen Probleme bei<br />

Ihnen vorliegen, geben Sie bitte an, wie sehr diese Probleme es Ihnen erschwert haben,<br />

Ihre Arbeit zu tun, Ihren Haushalt zu regeln oder mit anderen Menschen zurecht zu<br />

kommen<br />

Überhaupt nicht<br />

Etwas erschwert<br />

Relativ stark<br />

erschwert<br />

Sehr stark<br />

erschwert


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

72<br />

Anhang D<br />

Depressionsscreening PHQ-9<br />

Wie oft fühlten Sie sich in den letzten 2 Wochen durch die folgenden Beschwerden<br />

beeinträchtigt?<br />

Überhaupt<br />

nicht<br />

An<br />

einzelnen<br />

Tagen<br />

An mehr<br />

als der<br />

Hälfte<br />

der Tage<br />

Beinahe<br />

jeden<br />

Tag<br />

1. Wenig Interesse oder Freude an Ihren<br />

Aktivitäten<br />

2. Niedergeschlagenheit, Bedrücktheit oder<br />

Hoffnungslosigkeit<br />

3. Schwierigkeiten, ein- oder durchzuschlafen,<br />

oder vermehrter Schlaf<br />

4. Müdigkeit oder Gefühl, keine Energie zu<br />

haben<br />

5. Verminderter Appetit oder übermässiges<br />

Bedürfnis zu essen<br />

6. Schlechte Meinung von sich selbst; Gefühl,<br />

ein Versager zu sein oder die Familie enttäuscht<br />

zu haben<br />

7. Schwierigkeiten, sich auf etwas zu<br />

konzentrieren, z. B. beim Zeitunglesen oder<br />

Fernsehen<br />

8. Waren Ihre Bewegungen oder Ihre Sprache so<br />

verlangsamt, dass es auch anderen aufgefallen


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

73<br />

sein könnte? Oder waren Sie im Gegenteil eher<br />

„zappelig“ ode ruhelos und hatten dadurch einen<br />

stärkeren Bewegungsdrang als sonst?<br />

9. Gedanken, dass Sie lieber tot wären oder sich<br />

Leid zufügen möchten<br />

Wenn eines oder mehrere der bisher in diesem Fragebogen beschriebenen Probleme bei Ihnen<br />

vorliegen, geben Sie bitte an, wie sehr diese Probleme es Ihnen erschwert haben, Ihre Arbeit<br />

zu tun, Ihren Haushalt zu regeln oder mit anderen Menschen zurecht zu kommen<br />

Überhaupt nicht<br />

Etwas erschwert<br />

Relativ stark<br />

erschwert<br />

Sehr stark<br />

erschwert


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

74<br />

Anhang E<br />

Bindungsfragebogen RSQ<br />

Bitte lesen Sie die folgenden Aussagen und beurteilen Sie, wie jede Ihre Gefühle in nahen<br />

Beziehungen beschreibt. Denken Sie dabei an alle Ihre vergangenen und jetzigen<br />

Beziehungen und antworten Sie so, wie Sie sich allgemein in diesen Beziehungen gefühlt<br />

haben bzw. fühlen.<br />

nicht<br />

zutreffend<br />

etwas<br />

zutreffend<br />

sehr<br />

zutreffend<br />

Ich finde es schwierig, von anderen abhängig<br />

zu sein<br />

Es ist mir sehr wichtig, mich unabhängig zu<br />

fühlen<br />

Mir fällt es leicht, anderen gefühlsmäßig nahe<br />

zu kommen<br />

Ich möchte vollkommen mit einem anderen<br />

Menschen verschmelzen<br />

Ich <strong>für</strong>chte mich davor verletzt zu werden,<br />

wenn ich mir erlaube, anderen zu nahe zu<br />

kommen<br />

Ich fühle mich wohl, auch ohne enge<br />

gefühlsmäßige Beziehungen<br />

Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich bei<br />

anderen immer darauf verlassen kann, daß sie<br />

da sind, wenn ich sie brauche<br />

Ich möchte anderen gefühlsmäßig sehr nahe<br />

sein<br />

Ich mache mir Sorgen über das allein sein<br />

Ich fühle mich wohl dabei, wenn ich mich auf<br />

andere verlassen kann<br />

Oft sorge ich mich darum, ob mich meine<br />

Liebespartner/Innen wirklich lieben<br />

Ich finde es schwierig, anderen vollständig zu<br />

vertrauen<br />

Es macht mir Angst, wenn mir andere zu nahe<br />

kommen<br />

Ich möchte gefühlsmäßig enge Beziehungen


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

75<br />

Es geht mir gut damit, wenn andere von mir<br />

abhängig sind<br />

Ich mache mir Sorgen darüber, daß andere<br />

mich nicht so sehr schätzen, wie ich sie<br />

Menschen sind nie da, wenn man sie braucht<br />

Meine Sehnsucht nach „völliger<br />

Verschmelzung“ schreckt manchmal Leute von<br />

mir ab<br />

Es ist mir sehr wichtig, daß ich mich<br />

selbständig fühle<br />

Ich werde nervös, wenn mir irgendwer zu nahe<br />

kommt<br />

Häufig sorge ich mich darum, daß meine<br />

Liebespartner/Innen nicht bei mir bleiben<br />

wollen<br />

Ich ziehe es vor, wenn andere Menschen nicht<br />

von mir abhängig sind<br />

Ich <strong>für</strong>chte mich davor, verlassen zu werden<br />

Ich fühle mich unwohl dabei, anderen nahe zu<br />

sein<br />

Ich finde, daß sich andere gegen so viel Nähe<br />

sträuben, wie ich sie mir wünschen würde<br />

Ich ziehe es vor, nicht von anderen abhängig zu<br />

sein<br />

Ich weiß, daß andere da sind, wenn ich sie<br />

brauche<br />

Ich <strong>für</strong>chte mich davor, daß andere mich nicht<br />

akzeptieren können<br />

Liebespartner/Innen wollen häufiger, daß ich<br />

ihnen näher bin, als mir lieb ist<br />

Mir fällt es recht leicht, anderen nahe zu<br />

kommen


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

76


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

77<br />

Anhang F<br />

Symptomcheckliste SCL-14<br />

Sie finden nachstehend eine Liste von Problemen und Beschwerden, die man manchmal hat.<br />

Bitte entscheiden Sie, wie sehr sie in den letzten 7 Tage durch diese Beschwerden gestört oder<br />

bedrängt worden sind. Wie sehr litten Sie in den letzten 7 Tagen unter...<br />

überhaupt<br />

nicht<br />

ein<br />

wenig<br />

ziemlich stark<br />

sehr<br />

stark<br />

Furcht auf offenen Plätzen oder auf der<br />

Straße<br />

Be<strong>für</strong>chtungen, alleine aus dem Haus zu<br />

gehen<br />

Selbstvorwürfe über bestimmte Dinge<br />

Dem Gefühl, dass es Ihnen schwer fällt etwas<br />

anzufangen<br />

Schwermut<br />

Muskelschmerzen (Muskelkater,<br />

Gliederreißen)<br />

Furcht vor Fahrten in Bus, Straßenbahn, U-<br />

Bahn oder Zug<br />

Taubheit oder Kribbeln in einzelnen<br />

Körperteilen<br />

Einem Gefühl der Hoffnungslosigkeit<br />

angesichts der Zukunft<br />

Schwächegefühl in einzelnen Körperteilen<br />

Schweregefühl in den Armen oder Beinen<br />

Einsamkeitsgefühlen, selbst wenn Sie in<br />

Gesellschaft sind<br />

Dem Gefühl., wertlos zu sein<br />

Furcht, in der Öffentlichkeit in Ohnmacht zu<br />

fallen


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

78<br />

Anhang G<br />

Demographische Fragen<br />

Wie ist ihr Geschlecht?<br />

männlich<br />

weiblich<br />

Wie alt sind Sie?<br />

Was machen Sie beruflich?<br />

Angestellte/r<br />

Auszubildende/r<br />

Arbeitssuchend<br />

Student/in<br />

Selbstständig<br />

Rentner/in<br />

Sonstiges<br />

Wie ist ihr Familienstand?<br />

ledig<br />

in Partnerschaft lebend


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

79<br />

verheiratet<br />

verwitwet<br />

Wie zufrieden sind Sie im Allgemeinen mit ihren sozialen Kontakten (z.B. Familie, Freunde,<br />

Nachbarn usw.)?<br />

sehr<br />

zufrieden<br />

ziemlich<br />

zufrieden<br />

zufrieden<br />

unzufrieden<br />

sehr<br />

unzufrieden<br />

Leiden Sie an einer chronischen Krankheit?<br />

Ja<br />

Nein<br />

Besitzen Sie einen Hund?<br />

Ja (länger als sechs Monate)<br />

Ja (kürzer als sechs Monate)<br />

Nein<br />

Anhang H<br />

Demographische Fragen Hund<br />

Wie ist das Geschlecht ihres Hundes?<br />

Männlich<br />

Weiblich<br />

Ist ihr Hund kastriert/sterilisiert?<br />

Ja<br />

Nein<br />

Wie alt ist ihr Hund?


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

80<br />

Kommt ihr Hund aus dem Tierschutz?<br />

Ja<br />

Nein<br />

Leben Sie mit einem Partner/Familie oder alleine mit dem Hund/den Hunden?<br />

Alleine<br />

Mit Partner<br />

Mit Familie<br />

Sonstiges<br />

Welche Person aus Ihrer Familie ist die Hauptbezugsperson des Hundes?<br />

Ich<br />

Mein Partner<br />

Ein anderes Familienmitglied<br />

Sonstiges


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

81<br />

Anhang I<br />

Beziehungsfragebogen Hund-Besitzer MDORS<br />

Einleitung Hundeteil<br />

Nun folgen Fragen, die sich auf die Beziehung zu ihrem Hund beziehen.<br />

Wenn Sie mehr als einen Hund haben, wählen Sie bitte jenen Hund aus, zu dem Sie die engste<br />

Beziehung haben. Wenn Sie zu allen Hunden eine gleich enge Beziehung haben, wählen Sie<br />

bitte jenen Hund aus, der schon am längsten bei Ihnen lebt. Beantworten Sie die folgenden<br />

Fragen ausschließlich <strong>für</strong> diesen Hund.<br />

Wie schwer ist es, sich um Ihren Hund zu kümmern?<br />

Sehr schwer<br />

Schwer<br />

Weder<br />

schwer noch<br />

leicht<br />

Leicht<br />

Sehr leicht<br />

Stimme<br />

völlig zu<br />

Stimme<br />

zu<br />

Teilsteils<br />

Stimme<br />

nicht zu<br />

Stimme<br />

gar nicht<br />

zu<br />

Mein Hund gibt mir einen Grund in der<br />

Früh aufzustehen.<br />

Es gibt bedeutende Aspekte, die ich an der<br />

Hundehaltung nicht mag.<br />

Ich wünschte mein Hund und ich wären<br />

nie getrennt.<br />

Mein Hund macht zu viel<br />

Schmutz/Unordnung.<br />

Es nervt mich, dass ich Dinge nicht mehr<br />

tun kann, die ich gerne gemacht habe<br />

bevor ich meinen Hund hatte.<br />

Es nervt, dass ich wegen meines Hundes<br />

meine Pläne manchmal ändern muss.<br />

Mein Hund kostet zu viel Geld.<br />

Mein Hund ist mir gegenüber immer<br />

aufmerksam.<br />

Ich möchte meinen Hund die ganze Zeit in<br />

meiner Nähe haben.<br />

Wenn mich alle verlassen würden, wäre<br />

mein Hund noch immer <strong>für</strong> mich da.


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

82<br />

Mein Hund hilft mir harte Zeiten<br />

durchzustehen.<br />

Mein Hund ist immer ein treuer Begleiter.<br />

Mein Hund ist immer da wenn ich Trost<br />

brauche.<br />

Zumindest<br />

einmal<br />

täglich<br />

Einmal<br />

alle paar<br />

Tage<br />

Einmal<br />

pro<br />

Woche<br />

Einmal<br />

pro<br />

Monat<br />

Nie<br />

Wie oft küssen Sie Ihren Hund oder<br />

geben ihm ein Bussi beispielsweise auf<br />

seinen Kopf?<br />

Wie oft spielen Sie mit Ihrem Hund?<br />

Wie oft geben Sie Ihrem Hund<br />

Leckerlis?<br />

Wie oft nehmen Sie Ihren Hund im<br />

Auto oder in den öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln mit?<br />

Wie oft kämmen/bürsten/striegeln Sie<br />

Ihren Hund?<br />

Wie oft umarmen Sie Ihren Hund?<br />

Wie oft haben Sie Ihren Hund bei sich<br />

während Sie entspannen z.B. beim<br />

Fernsehen?<br />

Einmal<br />

pro<br />

Woche<br />

Alle zwei<br />

Wochen<br />

Einmal<br />

pro<br />

Monat<br />

Paar<br />

Mal pro<br />

Jahr<br />

NIe<br />

Wie oft nehmen Sie Ihren Hund mit, wenn<br />

Sie jemanden besuchen?<br />

Wie oft kaufen Sie Ihrem Hund Geschenke,<br />

also Dinge, die <strong>für</strong> ihren Hund nicht<br />

alltäglich und daher etwas Besonderes sind<br />

?<br />

Wie oft erzählen Sie Ihrem Hund Dinge, die<br />

Sie sonst niemandem erzählen?<br />

Wie oft empfinden Sie das Versorgen Ihres<br />

Hundes als eine lästige Pflicht?


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

83<br />

Wie oft hindert Sie Ihr Hund daran Dinge<br />

zu tun, die Sie tun wollen?<br />

Wie oft haben Sie das Gefühl, dass es mehr<br />

Ärger ist als dass es sich lohnt einen Hund<br />

zu haben?<br />

Wie traumatisch, denken Sie, wird es <strong>für</strong> Sie sein, wenn Ihr Hund stirbt?<br />

Sehr<br />

traumatisch<br />

Ziemlich Weder noch Wenig<br />

Gar nicht<br />

traumatisch


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

84<br />

Anhang J<br />

Hundepersönlichkeitsfragebogen MCPQ-R<br />

Im Folgenden bitten wir Sie die Persönlichkeit ihres Hundes zu beurteilen. Bitte beschreiben<br />

Sie, wie sich Ihr Hund üblicherweise in ganz unterschiedlichen Situationen verhält, indem Sie<br />

angeben, wie gut jeder einzelne, unten angeführte Begriff die Persönlichkeit Ihres Hundes<br />

beschreibt. Beurteilen Sie auf der Skala von 1 = "überhaupt nicht" bis 6 = "ganz genau".<br />

1 - Beschreibt meinen<br />

Hund überhaupt nicht<br />

2 3 4 5<br />

6 - Beschreibt meinen<br />

Hund ganz genau<br />

Freundlich<br />

Beharrlich<br />

Nervös<br />

Energiegeladen/dynamisch<br />

Aufmerksam<br />

Unbekümmert<br />

Selbständig<br />

Gelehrig<br />

Nicht aggressiv<br />

Hyperaktiv<br />

Unterwürfig<br />

Entschlossen/zielstrebig<br />

Gelassen<br />

Hartnäckig<br />

Furchtsam<br />

Gehorsam<br />

Aktiv<br />

Intelligent<br />

Gesellig<br />

Ruhelos<br />

Ängstlich


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

85<br />

Folgsam<br />

Lebhaft<br />

Zuverlässig<br />

Durchsetzungsfähig<br />

Erregbar<br />

Anhang K<br />

Hundeverhaltensfragebogen C-BARQ Kurzform<br />

Einige Hunde zeigen von Zeit zu Zeit aggressives Verhalten. Typische Zeichen <strong>für</strong> gemäßigte<br />

Aggression sind Bellen, Knurren und Zähne zeigen. Ernsthaftere Aggression besteht<br />

gewöhnlich aus Schnappen, sich auf jemanden Stürzen, zu Beissen oder den Versuch zu<br />

Beissen.<br />

Keine<br />

Aggression -<br />

keine sichtbaren<br />

Zeichen von<br />

Aggression<br />

Gemäßigte<br />

Aggression -<br />

Knurren, Bellen,<br />

Zähne fletschen<br />

Ernsthafte<br />

Aggression -<br />

Schnappen,<br />

Beissen oder<br />

Versuche zu<br />

Beissen<br />

Wenn sich eine unbekannte<br />

Person Ihnen oder einem<br />

Familienmitglied zu Hause<br />

nähert.<br />

Wenn sich eine unbekannte<br />

Person Ihnen oder einem<br />

Familienmitglied außerhalb<br />

ihres Hauses/Wohnung<br />

nähert.<br />

Wenn sich der Postbote oder<br />

andere Boten ihrem Haus<br />

nähern.<br />

Wenn Fremde an ihrem Haus<br />

vorbeigehen während ihr<br />

Hund draussen oder im<br />

Garten ist.<br />

Wenn sich ein


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

86<br />

Familienmitglied direkt dem<br />

Hund nähert, während der<br />

Hund frisst.<br />

Wenn sein Futter von einem<br />

Familienmitglied<br />

weggenommen wird.<br />

Wenn ihr Hund von einem<br />

Familienmitglied direkt<br />

angestarrt wird.<br />

Wenn ein Familienmitglied<br />

über ihren Hund stolpert.<br />

Hunde zeigen manchmal Zeichen von Furcht und Ängstlichkeit, wenn sie bestimmten<br />

Geräuschen, Objekten, Personen oder Situationen ausgesetzt sind. Typische Anzeichen <strong>für</strong><br />

gemäßigte Angst wären: Vermeidung von Augenkontakt, Meiden des ge<strong>für</strong>chteten Objekts,<br />

Kauern oder Kriechen mit herabhängendem Schwanz zwischen den Beinen, Winseln oder<br />

Jaulen, Erstarren oder Zittern. Extreme Angst zeigt sich durch übertriebenes Kauern und/oder<br />

kräftige Versuche auszubrechen, sich vor dem ge<strong>für</strong>chteten Objekt, Situation oder Person<br />

zurückzuziehen oder zu verstecken.<br />

Keine Ängstlichkeit<br />

- keine sichtbaren<br />

Anzeichen von<br />

Furcht<br />

Gemäßigte<br />

Änstlichkeit<br />

Ernsthafte<br />

Ängstlichkeit - kauert,<br />

zieht sich zurück oder<br />

versteckt sich usw.<br />

Wenn sich unbekannte<br />

Personen fern von zu<br />

Hause dem Hund direkt<br />

nähern.<br />

Wenn unbekannte<br />

Personen Sie in ihrem<br />

Haus/Wohnung<br />

besuchen.<br />

Wenn unbekannte Hunde<br />

Sie in ihrem<br />

Haus/Wohnung<br />

besuchen.<br />

Wenn sich ein<br />

unbekannter kleinerer<br />

Hund ihrem Hund direkt<br />

nähert.<br />

Wenn sich ein<br />

unbekannter größerer<br />

Hund ihrem Hund direkt<br />

nähert.


Einflüsse auf die Gesundheit von Hundebesitzern: Persönlichkeit & Verhalten des Hundes<br />

87<br />

Als Reaktion auf<br />

seltsame oder<br />

unbekannte Objekte auf<br />

oder nahe dem Gehweg.<br />

Als Reaktion auf Wind<br />

oder im Wind treibende<br />

Objekte.<br />

Als Reaktion auf<br />

plötzliche oder laute<br />

Geräusche.<br />

Einige Hunde zeigen Anzeichen von Angst oder abnormalem Verhalten, wenn sie, selbst <strong>für</strong><br />

relativ kurze Zeit, allein gelassen werden. Wenn Sie an die letzte Zeit denken, wie oft hat ihr<br />

Hund die Anzeichen von Trennungsverhalten gezeigt, wenn er oder sie allein gelassen wurde<br />

oder dabei war, allein gelassen zu werden.<br />

Nie Selten Manchmal<br />

Gewöhnlich Immer<br />

Unruhe/Aufregung/Hin- und Herlaufen<br />

Winseln<br />

Bellen<br />

Die meisten Hunde sind stark mit ihren Menschen verbunden und einige verlangen viel<br />

Aufmerksamkeit und Zuwendung von ihnen. Wenn Sie an die letzte Zeit zurückdenken, wie<br />

oft hat ihr Hund die folgenden Anzeichen <strong>für</strong> Bindung oder die Suche nach Bindung gezeigt?<br />

Tendiert dazu nahe oder in Berührung mit Ihnen<br />

(oder anderen) zu sitzen, wenn Sie sich<br />

hinsetzen.<br />

Tendiert dazu Ihnen (oder anderen<br />

Familienmitgliedern) im Haus zu folgen, von<br />

Raum zu Raum.<br />

Tendiert dazu Sie anzustupsen, mit der Schnauze<br />

oder mit der Pfote zu berühren, um<br />

Aufmerksamkeit zu erzeugen, wenn Sie sich<br />

hinsetzen.<br />

Nie Selten Manchmal Gewöhnlich Immer

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