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Erlebnisse und Tourismusangebote in Kulturgütern - STNet.ch

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Leitfaden «<strong>Erlebnisse</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Tourismusangebote</strong> <strong>in</strong> <strong>Kulturgütern</strong>»


E<strong>in</strong> Projekt der Neuen Regionalpolitik NRP des Kantons Bern<br />

Impressum<br />

Text <strong>und</strong> Konzept: Stefan Forster, Anita Roffler<br />

Layoutkonzept/Satz: Plüss Werbeagentur AG, Langenthal<br />

Druck: Merkur Druck AG, Langenthal<br />

Copyright: ZHAW Fa<strong>ch</strong>stelle für Tourismus <strong>und</strong><br />

Na<strong>ch</strong>haltige Entwicklung <strong>und</strong> beco Berner Wirts<strong>ch</strong>aft


<strong>in</strong>haltsverzei<strong>ch</strong>nis<br />

I. TEIL: AUSGANGSLAGE 4<br />

E<strong>in</strong>leitung 5<br />

1 KulTour.BE 7<br />

2 Steigende Na<strong>ch</strong>frage na<strong>ch</strong> Natur- <strong>und</strong> Kulturwerten 11<br />

3 S<strong>ch</strong>affen von <strong>Erlebnisse</strong>n 12<br />

II. TEIL: 10 SCHRITTE ZUM ANGEBOT 13<br />

S<strong>ch</strong>ritt 1: Eigenes Kulturgut - Ist-Zustand 14<br />

S<strong>ch</strong>ritt 2: Die Anderen - Orientierung 14<br />

S<strong>ch</strong>ritt 3: Kreative Auslegeordnung <strong>und</strong> touristis<strong>ch</strong>e SWOT Analyse 14<br />

Beispiel KulTour.BE 15<br />

S<strong>ch</strong>ritt 4: Koord<strong>in</strong>ation <strong>und</strong> Vernetzung 16<br />

Beispiel KulTour.BE 16<br />

S<strong>ch</strong>ritt 5: Inhalte festlegen, Strategie <strong>und</strong> Ziele 17<br />

S<strong>ch</strong>ritt 6: Motivation 18<br />

S<strong>ch</strong>ritt 7: Kalkulation – der Preis des Angebotes 19<br />

S<strong>ch</strong>ritt 8: Organisation <strong>und</strong> Servicekette aufbauen 20<br />

Beispiel KulTour.BE 20<br />

S<strong>ch</strong>ritt 9: Werbung, Kommunikation <strong>und</strong> Medienarbeit planen <strong>und</strong> ausführen 21<br />

Beispiel KulTour.BE 22<br />

S<strong>ch</strong>ritt 10: Qualität si<strong>ch</strong>ern <strong>und</strong> Zeit lassen 23<br />

4 Beispiel KulTour.BE: Angebotsideen 24<br />

5 Kontakte 30<br />

6 Literatur 31<br />

7 Anhang 32<br />

3


4<br />

I. TEIL: AUSGANGSLAGE


E<strong>in</strong>leitung<br />

Erbe<br />

Kulturgüter <strong>und</strong> Tourismus ers<strong>ch</strong>e<strong>in</strong>en auf den ersten Blick ni<strong>ch</strong>t als das perfekte Paar. Zu unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong><br />

s<strong>in</strong>d ihre Aktivitäten <strong>und</strong> Interessen. Auf der e<strong>in</strong>en Seite s<strong>in</strong>d die marktorientierten Touristiker, deren<br />

Ziel es ist die Wüns<strong>ch</strong>e <strong>und</strong> Bedürfnisse der Gäste im Detail zu kennen <strong>und</strong> die zukünftigen Na<strong>ch</strong>fragetrends<br />

auszuma<strong>ch</strong>en, um mögli<strong>ch</strong>st viele Besu<strong>ch</strong>er gew<strong>in</strong>nen zu können. Bei den Verantwortli<strong>ch</strong>en von<br />

<strong>Kulturgütern</strong> stehen aber oft no<strong>ch</strong> weitere Motive wie das Sammeln, das Bewahren <strong>und</strong> das Vermitteln<br />

des kulturellen Erbes im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Denno<strong>ch</strong> ist das gegenseitige Interesse <strong>in</strong> den letzten Jahren kont<strong>in</strong>uierli<strong>ch</strong> gestiegen. Denn die Vorteile<br />

von Kooperationen zwis<strong>ch</strong>en öffentli<strong>ch</strong> zugängli<strong>ch</strong>en <strong>Kulturgütern</strong> <strong>und</strong> dem Tourismus liegen auf der<br />

Hand. Kulturgüter bieten viele <strong>in</strong>teressante Informationen für den natur- <strong>und</strong> kultur<strong>in</strong>teressierten Gast,<br />

sie s<strong>in</strong>d Attraktionspunkte <strong>und</strong> werten das touristis<strong>ch</strong>e Angebot auf. Für Kulturgüter ist der Tourismus<br />

von wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>em Nutzen, da dur<strong>ch</strong> qualitativ gute <strong>und</strong> erlebnisrei<strong>ch</strong>e Angebote E<strong>in</strong>nahmen generiert<br />

werden können.<br />

Erfolgrei<strong>ch</strong> touristis<strong>ch</strong> genutzte Kulturgüter setzen auf erlebnisorientierte Vermittlung <strong>und</strong> gute Vermarktung.<br />

Sehr bedeutend ist, ob si<strong>ch</strong> das Kulturgut dur<strong>ch</strong> e<strong>in</strong>e bestimmte Themensetzung oder e<strong>in</strong>e spezielle<br />

Art der Inszenierung von den anderen abhebt. Viele Kulturgüter <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>enen Institutionen<br />

(Stiftungen, Museen usw.) pflegen <strong>und</strong> vermitteln die Werte unseres Natur- <strong>und</strong> Kulturraums. Diese<br />

Werte gew<strong>in</strong>nen allgeme<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Gesells<strong>ch</strong>aft zunehmend an Bedeutung. Damit si<strong>ch</strong> die Kulturgüter<br />

auf dem Tourismusmarkt aber optimal positionieren können, ist es wi<strong>ch</strong>tig, die kommenden Trends zu<br />

erkennen <strong>und</strong> die Angebote entspre<strong>ch</strong>end attraktiv zu gestalten. Bis anh<strong>in</strong> mangelt es jedo<strong>ch</strong> seitens der<br />

Kulturgüter häufig an gästeorientiert gestalteten, authentis<strong>ch</strong> <strong>in</strong>szenierten <strong>Erlebnisse</strong>n <strong>und</strong> bu<strong>ch</strong>baren<br />

Angeboten. Die Strukturen <strong>in</strong> der Zusammenarbeit s<strong>in</strong>d oftmals unzurei<strong>ch</strong>end <strong>und</strong> es fehlt an Vermarktungs-<br />

<strong>und</strong> Kommunikationskooperationen.<br />

Diese ges<strong>ch</strong>ilderte Situation trifft au<strong>ch</strong> auf den Kanton Bern zu. Er ist geprägt von zahlrei<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> äusserst<br />

vielfältigen kulturellen Werten, die <strong>in</strong> Zukunft aus touristis<strong>ch</strong>er <strong>und</strong> regionalökonomis<strong>ch</strong>er Perspektive<br />

besser genutzt werden könnten. Um diesem Defizit entgegenzuwirken wurde das Pilotprojekt Kul-<br />

Tour.BE <strong>in</strong>s Leben gerufen. Das Projekt wurde im Auftrag vom beco Berner Wirts<strong>ch</strong>aft dur<strong>ch</strong>geführt <strong>und</strong><br />

im Rahmen der kantonalen Wa<strong>ch</strong>stumsstrategie als NRP-Impulsprogramm (NRP = Neue Regionalpolitik)<br />

von Kanton <strong>und</strong> B<strong>und</strong> f<strong>in</strong>anziert. E<strong>in</strong> Resultat dieses Pilotprojektes bildet der vorliegende Leitfaden «<strong>Erlebnisse</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Tourismusangebote</strong> <strong>in</strong> <strong>Kulturgütern</strong>», dessen Ziel es ist, die bernis<strong>ch</strong>en Kulturgüter bei der<br />

Entwicklung von Inszenierungen <strong>und</strong> bei der Integration <strong>in</strong> regionale <strong>Tourismusangebote</strong> zu unterstützen.<br />

5


S<strong>ch</strong>ritt 10<br />

Qualität si<strong>ch</strong>ern <strong>und</strong> Zeit lassen<br />

S<strong>ch</strong>ritt 9<br />

Kommunikation<br />

Lesehilfe zum Leitfaden<br />

Der vorliegende Leitfaden ri<strong>ch</strong>tet si<strong>ch</strong> an Institutionen <strong>und</strong> deren Akteure, die si<strong>ch</strong> für die Erhaltung <strong>und</strong><br />

die touristis<strong>ch</strong>e Nutzung von <strong>Kulturgütern</strong> e<strong>in</strong>setzen. Im Vordergr<strong>und</strong> steht die Hilfestellung für die touristis<strong>ch</strong>e<br />

Angebotsentwicklung. Der Leitfaden zeigt na<strong>ch</strong> e<strong>in</strong>er kurzen E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> 10 S<strong>ch</strong>ritten auf, wie<br />

e<strong>in</strong> touristis<strong>ch</strong>es Angebot geplant <strong>und</strong> umgesetzt werden kann. Jedem Entwicklungss<strong>ch</strong>ritt ist e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fa<strong>ch</strong>e<br />

Checkliste angegliedert, die die wi<strong>ch</strong>tigsten Punkte def<strong>in</strong>iert. Die Ausgangslage <strong>und</strong> die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> jedem Kulturgut unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>. In dem S<strong>in</strong>n müssen die allgeme<strong>in</strong> aufgeführten<br />

S<strong>ch</strong>ritte au<strong>ch</strong> immer auf die eigene <strong>in</strong>dividuelle Situation übertragen werden. Der Leitfaden versu<strong>ch</strong>t e<strong>in</strong>e<br />

ganzheitli<strong>ch</strong>e Darstellung der wi<strong>ch</strong>tigsten Entwicklungss<strong>ch</strong>ritte für die Angebotsgestaltung.<br />

Im Anhang I bef<strong>in</strong>det si<strong>ch</strong> als zusätzli<strong>ch</strong>es Hilfsmittel e<strong>in</strong>e zusammenfassende Checkliste für die Entwicklung<br />

von kulturnahen Angeboten.<br />

S<strong>ch</strong>ritt 8<br />

Organisation<br />

S<strong>ch</strong>ritt 7<br />

Kalkulation<br />

S<strong>ch</strong>ritt 6<br />

Motivation<br />

Unter Besu<strong>ch</strong>er, Touristen, Projektleiter usw. s<strong>in</strong>d immer au<strong>ch</strong> die Besu<strong>ch</strong>er<strong>in</strong>nen, Tourist<strong>in</strong>nen, Projektleiter<strong>in</strong>nen<br />

usw. mit <strong>in</strong>begriffen. Der Verzi<strong>ch</strong>t auf die Anführung der weibli<strong>ch</strong>en Bezei<strong>ch</strong>nung erfolgt<br />

ledigli<strong>ch</strong> zu Gunsten der besseren Lesbarkeit.<br />

Kulturgüter als Teil der Regionalentwicklung<br />

Natur- <strong>und</strong> kulturnaher Tourismus ist mehr als «nur» Tourismus. Viele Kulturgüter s<strong>in</strong>d regionale «Leu<strong>ch</strong>ttürme»<br />

als kulturelle Attraktionen, Wahrzei<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> Identitätsmerkmale für die Bevölkerung. Natur- <strong>und</strong><br />

kulturnaher Tourismus sollte darum immer als Teil e<strong>in</strong>es regionalen Systems betra<strong>ch</strong>tet werden. Es geht<br />

gerade <strong>in</strong> der touristis<strong>ch</strong>en Angebotsentwicklung zentral um die mögli<strong>ch</strong>e Zusammenarbeit mit den<br />

regionalen Leistungsträgern aus der Hotellerie <strong>und</strong> Gastronomie, mit der Landwirts<strong>ch</strong>aft, mit dem Gewerbe,<br />

mit der S<strong>ch</strong>ule, mit dem Öffentli<strong>ch</strong>en Verkehr usw. Kulturgüter können so au<strong>ch</strong> zu Motoren der<br />

regionalen Werts<strong>ch</strong>öpfung werden. Daraus leitet si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> die ganzheitli<strong>ch</strong>e Def<strong>in</strong>ition des natur- <strong>und</strong><br />

kulturnahen Tourismus ab:<br />

«Im Zentrum des natur- <strong>und</strong> kulturnahen Tourismus steht das Erleben von <strong>in</strong>takten Natur- <strong>und</strong> Kulturwerten.<br />

Natur- <strong>und</strong> kulturnaher Tourismus trägt dazu bei, dass die Natur <strong>und</strong> die Lands<strong>ch</strong>aft erhalten bleiben<br />

<strong>und</strong> s<strong>ch</strong>onend weiterentwickelt werden können. Die authentis<strong>ch</strong>e Kultur wird gefördert <strong>und</strong> belebt, das<br />

Mitspra<strong>ch</strong>ere<strong>ch</strong>t der e<strong>in</strong>heimis<strong>ch</strong>en Bevölkerung ist gewährleistet, die regionale Wirts<strong>ch</strong>aft der Ferienregion<br />

wird bran<strong>ch</strong>enübergreifend e<strong>in</strong>bezogen <strong>und</strong> die Begegnungen zwis<strong>ch</strong>en E<strong>in</strong>heimis<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> Gästen<br />

werden ermögli<strong>ch</strong>t. Natur- <strong>und</strong> kulturnaher Tourismus ist e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tegrativer Ansatz für die na<strong>ch</strong>haltige Regionalentwicklung»<br />

(Fa<strong>ch</strong>stelle Tourismus <strong>und</strong> Na<strong>ch</strong>haltige Entwicklung, Wergenste<strong>in</strong>).<br />

S<strong>ch</strong>ritt 5<br />

Inhalte festlegen, Strategie <strong>und</strong> Ziele<br />

S<strong>ch</strong>ritt 3<br />

Kreative Auslegeordnung<br />

S<strong>ch</strong>ritt 4<br />

Koord<strong>in</strong>ation <strong>und</strong> Vernetzung<br />

Die Anderen - Orientierung<br />

S<strong>ch</strong>ritt 2<br />

6<br />

S<strong>ch</strong>ritt 1<br />

Eigenes Kulturgut - Ist-Zustand


1 KulTour.BE<br />

Impulsgeber für diesen Leitfaden war das Pilotprojekt KulTour.BE, das aus der Motion 1017 Heuberger,<br />

Oberhofen (später <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Postulat umgewandelt) entstanden ist. Dieser politis<strong>ch</strong>e Vorstoss aus dem Jahre<br />

2005 forderte e<strong>in</strong>e bessere Vermarktung der bernis<strong>ch</strong>en Kulturgüter. Obwohl weder die Vermarktung<br />

e<strong>in</strong>zelner (touristis<strong>ch</strong>er) Leistungsträger no<strong>ch</strong> ganzer Dest<strong>in</strong>ationen im Aufgabenberei<strong>ch</strong> des Kantons<br />

liegen, entwickelte si<strong>ch</strong> aus diesem Postulat das Projekt KulTour.BE, wel<strong>ch</strong>es zusammen mit e<strong>in</strong>er Pilotgruppe<br />

im Jahr 2009 dur<strong>ch</strong>geführt wurde.<br />

Projektträger ist der Ges<strong>ch</strong>äftsberei<strong>ch</strong> Tourismus <strong>und</strong> Regionalentwicklung TouReg (beco Berner Wirts<strong>ch</strong>aft,<br />

Volkswirts<strong>ch</strong>aftsdirektion). Die Fa<strong>ch</strong>stelle Tourismus <strong>und</strong> Na<strong>ch</strong>haltige Entwicklung <strong>in</strong> Wergenste<strong>in</strong><br />

(ZHAW Zür<strong>ch</strong>er Ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ule für Angewandte Wissens<strong>ch</strong>aften) wurde als ausserkantonaler Berater beigezogen.<br />

Projektziel war die volkswirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Bedeutung der Kulturgüter im Kanton Bern zu fördern,<br />

die Werts<strong>ch</strong>öpfung <strong>in</strong> der Region zu steigern sowie das touristis<strong>ch</strong>e Potenzial der bernis<strong>ch</strong>en Kulturgüter<br />

bedürfnisgere<strong>ch</strong>t zu entwickeln. Die bernis<strong>ch</strong>en Kulturgüter sollen dana<strong>ch</strong> Vors<strong>ch</strong>läge bekommen, wie<br />

sie ihren Bekanntheitsgrad dur<strong>ch</strong> die Entwicklung von touristis<strong>ch</strong>en Angeboten erhöhen können.<br />

Um diese Ziele zu errei<strong>ch</strong>en, wurden erste Gr<strong>und</strong>lagen mit e<strong>in</strong>er ausgewählten Pilotregion entwickelt.<br />

Dazu gehörten die vier S<strong>ch</strong>lösser Thun, Spiez, Oberhofen <strong>und</strong> Hünegg r<strong>und</strong> um den Thunersee <strong>und</strong> das<br />

dem Thuner Kunstmuseum angegliederte Thun Panorama. Zusammen mit Vertretern dieser Kulturgüter<br />

<strong>und</strong> mit Tourismusverantwortli<strong>ch</strong>en aus der Region wurden die Chancen, Risiken <strong>und</strong> Angebotsperspektiven<br />

diskutiert <strong>und</strong> formuliert. Daraus s<strong>in</strong>d konkrete Handlungsempfehlungen <strong>und</strong> geme<strong>in</strong>same Angebote<br />

für die beteiligten Partner entstanden. Aufgr<strong>und</strong> dieser Prozessergebnisse wurde für den ganzen<br />

Kanton Bern der nun vorliegende Leitfaden entwickelt, damit die Erkenntnisse aus der Pilotregion au<strong>ch</strong><br />

anderen Akteuren aus dem Tourismus <strong>und</strong> der Kultur zur Verfügung stehen.<br />

In der Arbeitsgruppe der Pilotregion<br />

Thunersee wirkten folgende Personen mit:<br />

beco Berner Wirts<strong>ch</strong>aft: Annelise Ryffel, Projektleitung<br />

Amt für Kultur: Jacquel<strong>in</strong>e Strauss<br />

Kulturabteilung Stadt Thun: Philipp Burkard<br />

Thunersee Tourismus: Beat Anneler, Marlene Bellwalder<br />

S<strong>ch</strong>loss Spiez: Cornelia Ju<strong>ch</strong>li, Patricia Held<br />

S<strong>ch</strong>loss Oberhofen: Vera Heuberger, Nicole Zimmermann<br />

S<strong>ch</strong>loss Hünegg: Rudolf Kern, Heidi Währer<br />

S<strong>ch</strong>loss Thun: Lilian Raselli<br />

Thun Panorama: Helen Hirs<strong>ch</strong><br />

7


Die Pilotobjekte KulTour.BE (2009)<br />

Erbaut: 12 Jh.<br />

Adresse: S<strong>ch</strong>lossberg 1<br />

3600 Thun<br />

Website: www.s<strong>ch</strong>lossthun.<strong>ch</strong><br />

Trägers<strong>ch</strong>aft: Stiftung S<strong>ch</strong>lossmuseum Thun<br />

S<strong>ch</strong>loss Thun<br />

Die Herzöge von Zähr<strong>in</strong>gen erri<strong>ch</strong>teten zwis<strong>ch</strong>en 1180 <strong>und</strong> 1190 den no<strong>ch</strong> heute vollständig<br />

erhaltenen Burgturm, wel<strong>ch</strong>en die Grafen von Kyburg im Jahr 1218 erbten <strong>und</strong><br />

Bern 1384 übernahm.<br />

S<strong>ch</strong>loss Thun hat e<strong>in</strong>e äusserst exponierte Lage auf dem Thuner S<strong>ch</strong>lossberg. Das<br />

S<strong>ch</strong>loss ist von weit her si<strong>ch</strong>tbar <strong>und</strong> gehört zum Thuner Stadtbild als e<strong>in</strong>maliges<br />

Wahrzei<strong>ch</strong>en. Seit 1888 dient der Donjon als regionales Museum von Thun. Die meisten<br />

Ausstellungsexemplare s<strong>in</strong>d orig<strong>in</strong>al. Der Rittersaal aus der Zeit der Zähr<strong>in</strong>ger ist<br />

das Prunkstück des S<strong>ch</strong>losses. Hier f<strong>in</strong>den zahlrei<strong>ch</strong>e private <strong>und</strong> öffentli<strong>ch</strong>e Veranstaltungen<br />

statt. Die Ecktürme gewähren e<strong>in</strong>en herrli<strong>ch</strong>en Ausblick auf die Stadt <strong>und</strong><br />

den Thunersee. Das S<strong>ch</strong>lossareal be<strong>in</strong>haltet ausserdem e<strong>in</strong> Gefängnis, wel<strong>ch</strong>es seit<br />

2001 leer steht <strong>und</strong> zurzeit von Museum <strong>und</strong> Geri<strong>ch</strong>t als Lager benutzt wird.<br />

S<strong>ch</strong>loss Thun verfügt über gästefre<strong>und</strong>li<strong>ch</strong>e Öffnungszeiten. Es werden Führungen<br />

<strong>und</strong> Workshops für S<strong>ch</strong>ulklassen <strong>und</strong> K<strong>in</strong>der dur<strong>ch</strong>geführt. Ausserdem f<strong>in</strong>den vers<strong>ch</strong>iedene<br />

Events wie z.B. die S<strong>ch</strong>losskonzerte Thun oder die S<strong>ch</strong>lossspiele statt.<br />

Im Berei<strong>ch</strong> Infrastruktur weist S<strong>ch</strong>loss Thun allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>ige Defizite auf. Es verfügt<br />

über e<strong>in</strong>en m<strong>in</strong>imalen Empfangsberei<strong>ch</strong>, ke<strong>in</strong> S<strong>ch</strong>losscafé <strong>und</strong> ke<strong>in</strong>en Souvenirshop.<br />

Im S<strong>ch</strong>loss selber s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e WC-Anlagen vorhanden.<br />

S<strong>ch</strong>loss Oberhofen<br />

Der Park von S<strong>ch</strong>loss Oberhofen zählt zu den s<strong>ch</strong>önsten Gärten der Alpenregion. Er<br />

ist äusserst gepflegt <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e w<strong>und</strong>ers<strong>ch</strong>öne Blumenpra<strong>ch</strong>t kann der Gast als Dekoration<br />

im S<strong>ch</strong>loss wiederf<strong>in</strong>den. S<strong>ch</strong>loss Oberhofen ist e<strong>in</strong> beliebter Ort für Anlässe wie<br />

z.B. Ho<strong>ch</strong>zeitsfeste oder Geburtstage. In den 33 Räumen begibt si<strong>ch</strong> der Besu<strong>ch</strong>er<br />

auf e<strong>in</strong>e Entdeckungsreise der bernis<strong>ch</strong>en Wohnkultur <strong>und</strong> stösst dabei auf Interieurs<br />

aus dem 16. bis 19. Jahrh<strong>und</strong>ert. Höhepunkt dieser Entdeckungsreise bildet der türkis<strong>ch</strong>e<br />

Rau<strong>ch</strong>salon im obersten Stock des S<strong>ch</strong>losses.<br />

Erbaut:<br />

Adresse:<br />

Website:<br />

Trägers<strong>ch</strong>aft:<br />

12 Jh.<br />

S<strong>ch</strong>loss Oberhofen<br />

3653 Oberhofen<br />

www.s<strong>ch</strong>lossoberhofen.<strong>ch</strong><br />

Stiftung S<strong>ch</strong>loss Oberhofen<br />

Zusätzli<strong>ch</strong> zum Wohnmuseum gibt es e<strong>in</strong>e jährli<strong>ch</strong> we<strong>ch</strong>selnde Sonderausstellung. An<br />

den Wo<strong>ch</strong>enenden trifft der Gast auf Musikaufsi<strong>ch</strong>ten. S<strong>ch</strong>loss Oberhofen bietet nebst<br />

S<strong>ch</strong>lossführungen au<strong>ch</strong> Führungen dur<strong>ch</strong> den Park an.<br />

Se<strong>in</strong>e direkte Seelage lässt S<strong>ch</strong>loss Oberhofen zu e<strong>in</strong>em äusserst beliebten Fotosujet<br />

werden. S<strong>ch</strong>ade nur, dass viele der fleissigen Fotografen ni<strong>ch</strong>t das S<strong>ch</strong>iff verlassen <strong>und</strong><br />

<strong>in</strong>s S<strong>ch</strong>loss<strong>in</strong>nere e<strong>in</strong>treten. Bis anh<strong>in</strong> konnte die Neugier dieser Leute no<strong>ch</strong> zu wenig<br />

geweckt werden.<br />

Bei S<strong>ch</strong>loss Oberhofen ist im Moment sehr viel im Umbru<strong>ch</strong>. In Zukunft sollen z.B. e<strong>in</strong><br />

neuer E<strong>in</strong>gangsberei<strong>ch</strong> <strong>und</strong> e<strong>in</strong> S<strong>ch</strong>losscafé entstehen.<br />

8


Erbaut: 12 Jh.<br />

Adresse: S<strong>ch</strong>lossstrasse 16<br />

3700 Spiez<br />

Website: www.s<strong>ch</strong>loss-spiez.<strong>ch</strong><br />

Trägers<strong>ch</strong>aft: Stiftung S<strong>ch</strong>loss Spiez<br />

S<strong>ch</strong>loss Spiez<br />

S<strong>ch</strong>loss Spiez steht für den Wandel von e<strong>in</strong>er mittelalterli<strong>ch</strong>en Burg zu e<strong>in</strong>em patrizis<strong>ch</strong>en<br />

Wohnsitz des 17. Jahrh<strong>und</strong>erts, <strong>in</strong> wel<strong>ch</strong>em die Adelsfamilien von Strättligen,<br />

von Bubenberg <strong>und</strong> von Erla<strong>ch</strong> gewohnt haben. Das S<strong>ch</strong>loss ist spektakulär am Thunersee<br />

gelegen <strong>und</strong> besitzt e<strong>in</strong>en bezaubernden S<strong>ch</strong>lossgarten mit e<strong>in</strong>er frühromanis<strong>ch</strong>en<br />

S<strong>ch</strong>losskir<strong>ch</strong>e. Viele Gäste verweilen im Park <strong>und</strong> geniessen dessen Charme<br />

<strong>und</strong> Ausstrahlung oder konsumieren etwas im kle<strong>in</strong>en S<strong>ch</strong>losscafé. Ausserdem gibt<br />

es jeweils im Sommer e<strong>in</strong> Gourmet-Restaurant im S<strong>ch</strong>loss. Ni<strong>ch</strong>t verw<strong>und</strong>erli<strong>ch</strong>, dass<br />

S<strong>ch</strong>loss Spiez e<strong>in</strong> beliebter Ort für Anlässe wie Apéros, Brevetierungen <strong>und</strong> Ho<strong>ch</strong>zeiten<br />

ist.<br />

Das S<strong>ch</strong>lossmuseum setzt se<strong>in</strong>en thematis<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>werpunkt klar auf die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te<br />

der drei Besitzerfamilien. Die konsequente Umsetzung dieses Themas ist zurzeit <strong>in</strong> Bearbeitung.<br />

Es werden Führungen für Gruppen <strong>und</strong> S<strong>ch</strong>ulen dur<strong>ch</strong>geführt, wel<strong>ch</strong>e auf<br />

Anfrage au<strong>ch</strong> ausserhalb der Öffnungszeiten stattf<strong>in</strong>den können. Neben dem S<strong>ch</strong>lossmuseum<br />

wird jährli<strong>ch</strong> e<strong>in</strong>e we<strong>ch</strong>selnde Sonderausstellung angeboten, wel<strong>ch</strong>e beim<br />

Publikum sehr beliebt ist <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e grosse Anziehungskraft ausübt.<br />

S<strong>ch</strong>loss Hünegg<br />

Beim S<strong>ch</strong>loss Hünegg handelt es si<strong>ch</strong> um e<strong>in</strong> Wohnhaus aus dem 19. Jahrh<strong>und</strong>ert.<br />

Es ist somit das jüngste der vier S<strong>ch</strong>lösser am Thunersee <strong>und</strong> besti<strong>ch</strong>t dur<strong>ch</strong> se<strong>in</strong>en<br />

persönli<strong>ch</strong>en Charakter. S<strong>ch</strong>loss Hünegg be<strong>in</strong>haltet e<strong>in</strong> Museum für orig<strong>in</strong>ale Wohnkultur<br />

des Historismus <strong>und</strong> Jugendstils. Se<strong>in</strong>e Ausstattung ist seit 1900 unverändert,<br />

was dem S<strong>ch</strong>loss e<strong>in</strong>en besonders lebendigen Charakter verleiht. Auf Anfrage werden<br />

S<strong>ch</strong>lossführungen dur<strong>ch</strong>geführt.<br />

Erbaut: 1861–1863,<br />

um 1900 teilweise modernisiert<br />

Adresse: Staatsstrasse 52<br />

3652 Hilterf<strong>in</strong>gen<br />

Website: www.s<strong>ch</strong>losshuenegg.<strong>ch</strong><br />

Trägers<strong>ch</strong>aft: Stiftung S<strong>ch</strong>loss Hünegg<br />

Der herrs<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Sitz ist von e<strong>in</strong>em s<strong>ch</strong>önen Park umgeben <strong>und</strong> im E<strong>in</strong>gangsberei<strong>ch</strong><br />

stösst der Gast auf e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>ladenden Gartensitzplatz. Im obersten Stock des<br />

S<strong>ch</strong>losses bef<strong>in</strong>det si<strong>ch</strong> e<strong>in</strong> Sonderausstellungsberei<strong>ch</strong>. Der S<strong>ch</strong>losskeller ist an die<br />

Geme<strong>in</strong>de Hilterf<strong>in</strong>gen vermietet <strong>und</strong> wird für Ho<strong>ch</strong>zeiten, Geburtstage, Familienfeste<br />

usw. genutzt. Zielpublikum ist ni<strong>ch</strong>t die Masse. S<strong>ch</strong>loss Hünegg soll se<strong>in</strong>en persönli<strong>ch</strong>en<br />

Charakter weiterh<strong>in</strong> behalten.<br />

9


Thun Panorama<br />

Das Thun Panorama wird als Depositum der Gottfried Keller-Stiftung vom Kunstmuseum<br />

Thun verwaltet. Es handelt si<strong>ch</strong> dabei um e<strong>in</strong> ca. 7.5 m hohes <strong>und</strong> 38 m langes<br />

R<strong>und</strong>bild der Stadt Thun, wel<strong>ch</strong>es der Künstler Marquard Wo<strong>ch</strong>er <strong>in</strong> den Jahren 1809<br />

bis 1814 ers<strong>ch</strong>affen hat.<br />

Erbaut:<br />

Adresse:<br />

Website:<br />

Trägers<strong>ch</strong>aft:<br />

19 Jh.<br />

S<strong>ch</strong>adaupark<br />

3602 Thun<br />

www.kunstmuseum-thun.<strong>ch</strong><br />

Kunstmuseum Thun<br />

Es ist das erste s<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>e Panoramabild <strong>und</strong> weltweit das älteste erhaltene Exemplar<br />

se<strong>in</strong>er Gattung. Der Künstler skizzierte das Bild auf e<strong>in</strong>em Da<strong>ch</strong> mitten <strong>in</strong> der<br />

Thuner Altstadt <strong>und</strong> lässt das Publikum <strong>in</strong> Wohnstuben, S<strong>ch</strong>ulzimmer <strong>und</strong> Gassen<br />

blicken. Detailgetreu zeigt es das ges<strong>ch</strong>äftige morgendli<strong>ch</strong>e Treiben <strong>in</strong> der Kle<strong>in</strong>stadt<br />

auf. Obwohl das Panoramabild sowohl kunst- als au<strong>ch</strong> sozialhistoris<strong>ch</strong> gesehen e<strong>in</strong>en<br />

hohen Wert besitzt, ist die Existenz dieses Bildes vielen ni<strong>ch</strong>t bekannt.<br />

Es werden Führungen für Erwa<strong>ch</strong>sene oder S<strong>ch</strong>ulklassen dur<strong>ch</strong>geführt. Das Panorama<br />

kann für Apéros gemietet werden.<br />

10


2 Steigende Na<strong>ch</strong>frage na<strong>ch</strong> Natur- <strong>und</strong> Kulturwerten<br />

Der globale Tourismusmarkt steht vor Veränderungen, wel<strong>ch</strong>e unter anderem Auswirkungen auf bestehende<br />

<strong>und</strong> zukünftige Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen im Kulturberei<strong>ch</strong> haben. Vers<strong>ch</strong>iedene Faktoren<br />

führen dazu, dass si<strong>ch</strong> die gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> ökonomis<strong>ch</strong>en Rahmenbed<strong>in</strong>gungen verändern.<br />

Die re<strong>in</strong>e Natur <strong>und</strong> die authentis<strong>ch</strong>e, regional verortete Kultur werden im globalisierten Alltag zu knappen<br />

Gütern. Weltweit glei<strong>ch</strong>en si<strong>ch</strong> Werte, Normen <strong>und</strong> kulturelle Ausdrucksweisen an. Im Zuge dieser<br />

Entwicklung steigt komplementär dazu die Na<strong>ch</strong>frage na<strong>ch</strong> dem unverwe<strong>ch</strong>selbaren, regionalen Produkt.<br />

E<strong>in</strong>zigartige Natur- <strong>und</strong> Kulturgüter s<strong>in</strong>d wieder gefragt <strong>und</strong> gew<strong>in</strong>nen an Wert. Das Konsumverhalten<br />

vieler Mens<strong>ch</strong>en <strong>in</strong> der westli<strong>ch</strong>en Welt verändert si<strong>ch</strong>. Produkte <strong>und</strong> Angebote müssen zunehmend<br />

diversen ökologis<strong>ch</strong>en, ethis<strong>ch</strong>en, ges<strong>und</strong>heitli<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> ökonomis<strong>ch</strong>en Anforderungen entspre<strong>ch</strong>en.<br />

Von der F<strong>in</strong>anz- bis zur Automobil<strong>in</strong>dustrie ri<strong>ch</strong>ten si<strong>ch</strong> die Anbieter dementspre<strong>ch</strong>end auf die K<strong>und</strong>enwüns<strong>ch</strong>e<br />

aus. Die neusten Untersu<strong>ch</strong>ungen zeigen, dass bis zu 30 % der europäis<strong>ch</strong>en Bevölkerung geprägt<br />

s<strong>in</strong>d dur<strong>ch</strong> e<strong>in</strong>e deutli<strong>ch</strong>e Aff<strong>in</strong>ität gegenüber Ökologie, kulturellem Erbe, Ästhetik, Stil <strong>und</strong> Design<br />

(Wenzel 2007). Dies hat Konsequenzen für viele Berei<strong>ch</strong>e der Wirts<strong>ch</strong>aft <strong>und</strong> der Gesells<strong>ch</strong>aft: von der<br />

Ar<strong>ch</strong>itektur über das Produktedesign bis zum Freizeit- <strong>und</strong> Tourismusangebot. Ges<strong>und</strong>, fair, ökologis<strong>ch</strong><br />

<strong>und</strong> na<strong>ch</strong>haltig werden vor allem <strong>in</strong> gesättigten Märkten künftig zu auss<strong>ch</strong>laggebenden Kaufargumenten.<br />

Diese Entwicklung hat au<strong>ch</strong> deutli<strong>ch</strong>e Auswirkungen auf die zukünftige Entwicklung des Tourismus. Der<br />

natur- <strong>und</strong> kulturnahe Tourismus def<strong>in</strong>iert si<strong>ch</strong> über diese gr<strong>und</strong>legenden Bedürfnisse der Mens<strong>ch</strong>en<br />

na<strong>ch</strong> Ruhe <strong>und</strong> Stille, dem kulturellen Erbe <strong>und</strong> ortsgeb<strong>und</strong>ener kultureller Weiterentwicklung, s<strong>ch</strong>önen<br />

Lands<strong>ch</strong>aften <strong>und</strong> authentis<strong>ch</strong>en <strong>Erlebnisse</strong>n.<br />

Na<strong>ch</strong>dem unser Alltag von globalen, austaus<strong>ch</strong>baren Wegwerfwaren übers<strong>ch</strong>wemmt<br />

wurde, gew<strong>in</strong>nt das verortete, authentis<strong>ch</strong>e <strong>und</strong> substanzielle Produkt wieder an Bedeutung.<br />

Kulturgüter s<strong>in</strong>d selber sol<strong>ch</strong>e Produkte, do<strong>ch</strong> s<strong>in</strong>d die Kulturgüter bereit für die<br />

zunehmende Zahl von Leuten, die si<strong>ch</strong> für die Produkte <strong>in</strong>teressieren? S<strong>in</strong>d die Produkte<br />

erlebbar?<br />

Leider muss gesagt werden, dass die Kulturgüter als kulturelle Attraktionen für potenzielle Gäste meist<br />

gar ni<strong>ch</strong>t oder nur unzurei<strong>ch</strong>end zugängli<strong>ch</strong> <strong>und</strong> erlebbar s<strong>in</strong>d. Es fehlt oft die persönli<strong>ch</strong>e <strong>und</strong> ökonomis<strong>ch</strong>e<br />

Vernetzung zwis<strong>ch</strong>en den Kultur- <strong>und</strong> Tourismusakteuren. Kulturgüter s<strong>in</strong>d dadur<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t <strong>in</strong><br />

die entspre<strong>ch</strong>enden touristis<strong>ch</strong>en Dienstleistungsketten e<strong>in</strong>geb<strong>und</strong>en. Es mangelt seitens der Kultur an<br />

gästeorientiert gestalteten, authentis<strong>ch</strong> <strong>in</strong>szenierten <strong>Erlebnisse</strong>n <strong>und</strong> bu<strong>ch</strong>baren Angeboten.<br />

Um aber der ges<strong>ch</strong>ilderten Ausgangslage zu begegnen, sollten Kulturgüter <strong>in</strong> Kooperation<br />

mit den touristis<strong>ch</strong>en Akteuren vermehrt Angebote aufbauen <strong>und</strong> authentis<strong>ch</strong>e<br />

<strong>Erlebnisse</strong> s<strong>ch</strong>affen.<br />

11


3 S<strong>ch</strong>affen von <strong>Erlebnisse</strong>n<br />

In e<strong>in</strong>er «satten» Gesells<strong>ch</strong>aft geht es ni<strong>ch</strong>t mehr ums Überleben, sondern um Selbstverwirkli<strong>ch</strong>ung <strong>und</strong> um die Su<strong>ch</strong>e<br />

na<strong>ch</strong> dem Lebenss<strong>in</strong>n. S<strong>in</strong>nvolle Erfahrungen <strong>und</strong> <strong>Erlebnisse</strong> f<strong>in</strong>den wir <strong>in</strong> unserer Freizeit. Das Erlebnis steht im Tourismus<br />

im Zentrum der Gästena<strong>ch</strong>frage. Die Gäste besu<strong>ch</strong>en natürli<strong>ch</strong>e <strong>und</strong> kulturelle Attraktionen, um etwas zu «erleben». Die<br />

Bezahlung der Überna<strong>ch</strong>tung, der Verpflegung, des Bahntickets ist der eigentli<strong>ch</strong>e E<strong>in</strong>trittspreis zum Erlebnis. Heute werden<br />

dur<strong>ch</strong> Inszenierungen gezielt touristis<strong>ch</strong> verwertbare <strong>Erlebnisse</strong> ges<strong>ch</strong>affen. <strong>Erlebnisse</strong> setzen Ereignisse voraus, die<br />

dur<strong>ch</strong> Erkenntnis zur persönli<strong>ch</strong>en Erfahrung werden.<br />

Daraus ergeben si<strong>ch</strong> die vier E der Erlebnisgesells<strong>ch</strong>aft (Müller / S<strong>ch</strong>eurer 2002):<br />

<strong>Erlebnisse</strong> <strong>und</strong> Erfahrungen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>dividuell <strong>und</strong> subjektiv. Vor allem Ereignisse <strong>und</strong> zum Teil au<strong>ch</strong> die<br />

Erkenntnisse können h<strong>in</strong>gegen bewusst <strong>in</strong>szeniert werden. Wir haben somit vor allem e<strong>in</strong>e Gestaltungsmögli<strong>ch</strong>keit<br />

<strong>in</strong> der Angebotsentwicklung: Wir können Ereignisse s<strong>ch</strong>affen, aus denen <strong>Erlebnisse</strong> entstehen,<br />

die über die Reflexion zu Erkenntnissen <strong>und</strong> s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> zu bleibenden Erfahrungen für die Gäste<br />

werden.<br />

E<strong>in</strong> Kulturgut alle<strong>in</strong>e ist heute ke<strong>in</strong> Ereignis mehr. Dur<strong>ch</strong> die Entwicklung von touristis<strong>ch</strong>en Angeboten,<br />

dur<strong>ch</strong> gezielte Aktionen, dur<strong>ch</strong> e<strong>in</strong>e differenzierte Positionierung <strong>und</strong> dur<strong>ch</strong> die S<strong>ch</strong>affung e<strong>in</strong>er aussergewöhnli<strong>ch</strong>en<br />

Atmosphäre kann für die Besu<strong>ch</strong>er e<strong>in</strong> Ereignis <strong>und</strong> e<strong>in</strong> Erlebnis ges<strong>ch</strong>affen werden.<br />

Authentizität<br />

<strong>Erlebnisse</strong> s<strong>in</strong>d authentis<strong>ch</strong>, wenn diese e<strong>in</strong>en engen Bezug zu den Mens<strong>ch</strong>en <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Region, zur Lands<strong>ch</strong>aft, zur Kultur<br />

sowie zu aktuellen <strong>und</strong> historis<strong>ch</strong>en Gegebenheiten e<strong>in</strong>es Ortes aufweisen. Authentizität bezieht si<strong>ch</strong> allerd<strong>in</strong>gs ni<strong>ch</strong>t nur<br />

auf Bewahrung <strong>und</strong> Erhaltung, sondern be<strong>in</strong>haltet au<strong>ch</strong> e<strong>in</strong>en dynamis<strong>ch</strong>en Aspekt. Es geht au<strong>ch</strong> um die Weiterentwicklung<br />

von Traditionen <strong>in</strong> der heutigen Zeit, es geht um den Alltag <strong>und</strong> die reale Bedeutung von kulturellen <strong>und</strong> natürli<strong>ch</strong>en<br />

Werten. So kann zum Beispiel an den Ort angepasste, moderne Ar<strong>ch</strong>itektur ebenfalls authentis<strong>ch</strong> se<strong>in</strong>. Dieser Ansatz ist<br />

besonders <strong>in</strong>teressant für die Angebotsentwicklung <strong>in</strong> <strong>Kulturgütern</strong>, die viele authentis<strong>ch</strong>e Werte bewahren <strong>und</strong> ausstellen,<br />

aber oft zu wenig dynamis<strong>ch</strong> die Verb<strong>in</strong>dung zu den heutigen Realitäten herstellen. Genau dieser Ansatz würde viele<br />

Mögli<strong>ch</strong>keiten für die S<strong>ch</strong>affung von Ereignissen <strong>und</strong> <strong>Erlebnisse</strong>n für neue Gäste bieten. Kulturgüter können Ereignisse<br />

s<strong>ch</strong>affen, wenn sie vermehrt den Brückens<strong>ch</strong>lag <strong>in</strong> die heutige Welt <strong>und</strong> <strong>in</strong> die Zukunft herstellen.<br />

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13<br />

II. TEIL: 10 SCHRITTE ZUM ANGEBOT


S<strong>ch</strong>ritt 1 bis 3<br />

Um das Kulturgut zum Ereignis <strong>und</strong> zum Erlebnis zu ma<strong>ch</strong>en, drängt si<strong>ch</strong> e<strong>in</strong>e bessere<br />

Zusammenarbeit mit dem Tourismus auf. Der Tourismus verkauft <strong>Erlebnisse</strong> unter<br />

anderem mittels Angeboten. Darum soll im Folgenden aufgezeigt werden, wie <strong>in</strong> <strong>Kulturgütern</strong><br />

«S<strong>ch</strong>ritt für S<strong>ch</strong>ritt» touristis<strong>ch</strong>e Angebote aufgebaut werden können. Angebote,<br />

die die Zusammenarbeit mit dem Tourismus lei<strong>ch</strong>ter ma<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> die mehr Gäste<br />

br<strong>in</strong>gen können.<br />

Ziel − S<strong>ch</strong>ritt 1 bis 3<br />

In den ersten drei S<strong>ch</strong>ritten geht es darum, den<br />

Ist-Zustand <strong>und</strong> die touristis<strong>ch</strong>en Chancen <strong>und</strong> Risiken<br />

für das Kulturgut zu analysieren. Für die systematis<strong>ch</strong>e<br />

Erfassung der kreativen Auslegeordnung<br />

bietet si<strong>ch</strong> die Methode der SWOT-Analyse<br />

(Stärken-S<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>en-Profil) an.<br />

Fragen S<strong>ch</strong>ritt 1<br />

Was ist <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Kulturgut besonders<br />

attraktiv?<br />

Was bee<strong>in</strong>druckt die Leute am meisten?<br />

Wo b<strong>in</strong> i<strong>ch</strong> e<strong>in</strong>zigartig, ni<strong>ch</strong>t austaus<strong>ch</strong>bar?<br />

Wie unters<strong>ch</strong>eide i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> von anderen?<br />

Mit wel<strong>ch</strong>en Attraktionen / Aktivitäten habe i<strong>ch</strong><br />

bisher die <strong>Erlebnisse</strong> für me<strong>in</strong>e Besu<strong>ch</strong>er<br />

ges<strong>ch</strong>affen?<br />

S<strong>ch</strong>ritt 1: Eigenes Kulturgut − Ist-Zustand<br />

Mit gezielten Fragen soll der momentane Zustand des Kulturgutes <strong>in</strong> Bezug auf se<strong>in</strong>e<br />

Attraktivität <strong>und</strong> Anziehungskraft h<strong>in</strong> untersu<strong>ch</strong>t werden. E<strong>in</strong>e erste kreative Auslegeordnung<br />

dient der Vorbereitung für e<strong>in</strong>e systematis<strong>ch</strong>e SWOT-Analyse (S<strong>ch</strong>ritt 3).<br />

Fragen S<strong>ch</strong>ritt 2<br />

Wie sieht die Konkurrenz aus?<br />

Was für Angebote bestehen?<br />

Gibt es allfällige Kooperationspartner?<br />

Wie s<strong>in</strong>d die Trends?<br />

S<strong>ch</strong>ritt 2: Die Anderen − Orientierung<br />

E<strong>in</strong> Blick über den «Tellerrand» lohnt si<strong>ch</strong>. Für die eigene Orientierung ist es wi<strong>ch</strong>tig zu<br />

sehen, was andere ma<strong>ch</strong>en. Dur<strong>ch</strong> die Öffnung der Si<strong>ch</strong>t (z.B. <strong>in</strong>s Ausland) können<br />

anhand von guten Umsetzungsbeispielen Ideen für das eigene Vorhaben gesammelt<br />

werden. Dur<strong>ch</strong> direkte Kontakte mit Mens<strong>ch</strong>en, die ebenfalls im Berei<strong>ch</strong> der Kulturgut-<br />

Inszenierung arbeiten, können Erfolgsfaktoren erkannt <strong>und</strong> Stolperste<strong>in</strong>e vermieden<br />

werden.<br />

14


S<strong>ch</strong>ritt 3: Kreative Auslegeordnung <strong>und</strong> touristis<strong>ch</strong>e SWOT-Analyse<br />

lat. begierig auf neues<br />

Diese Überlegungen führen s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> zu e<strong>in</strong>er eigentli<strong>ch</strong>en Auslegeordnung, bei wel<strong>ch</strong>er<br />

erste Positionierungsideen gesammelt werden können.<br />

Fragen S<strong>ch</strong>ritt 3<br />

Wo könnte i<strong>ch</strong> neue attraktive Ereignisse s<strong>ch</strong>affen?<br />

Wel<strong>ch</strong>e thematis<strong>ch</strong>en Positionierungen könnten<br />

verstärkt werden?<br />

Gibt es ganz neue Themen, die no<strong>ch</strong> fehlen,<br />

aber womögli<strong>ch</strong> attraktiv wären?<br />

Was ist e<strong>in</strong>e SWOT-Analyse?<br />

Mit e<strong>in</strong>er SWOT-Analyse kann die aktuelle Situation (der Ist-Zustand) systematis<strong>ch</strong> erfasst<br />

werden. In der Analyse werden die Stärken (Strengths) <strong>und</strong> S<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>en (Weaknesses),<br />

die Chancen (Opportunities) <strong>und</strong> Risiken (Threats) ermittelt. Stärken <strong>und</strong><br />

S<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>en zeigen die <strong>in</strong>ternen Faktoren des Kulturgutes. Also jene, die meist au<strong>ch</strong><br />

direkt bee<strong>in</strong>flusst werden können (Stärken halten <strong>und</strong> S<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>en ausmerzen). Die<br />

Chancen <strong>und</strong> die Risiken beziehen si<strong>ch</strong> mehr auf das Umfeld. Diese s<strong>in</strong>d darum <strong>in</strong> der<br />

Regel au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t direkt bee<strong>in</strong>flussbar. Trotzdem geben sie wi<strong>ch</strong>tige H<strong>in</strong>weise <strong>in</strong> wel<strong>ch</strong>e<br />

Ri<strong>ch</strong>tung zum Beispiel e<strong>in</strong>e touristis<strong>ch</strong>e Positionierung erfolgrei<strong>ch</strong> se<strong>in</strong> könnte.<br />

Für die touristis<strong>ch</strong>e SWOT-Analyse bietet si<strong>ch</strong> die Erstellung e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>fa<strong>ch</strong>en Tabelle an.<br />

Im Anhang II bef<strong>in</strong>det si<strong>ch</strong> e<strong>in</strong> Beispiel, wie e<strong>in</strong>e sol<strong>ch</strong>e SWOT-Tabelle gestaltet werden<br />

kann. Allerd<strong>in</strong>gs ist jedes Kulturgut anders <strong>und</strong> hat andere Rahmenbed<strong>in</strong>gungen, darum<br />

muss au<strong>ch</strong> die SWOT-Tabelle dem jeweiligen Fallbeispiel angepasst werden. Das<br />

vorliegende Beispiel bezieht si<strong>ch</strong> auss<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> auf die touristis<strong>ch</strong>e oder die Gästebetra<strong>ch</strong>tung.<br />

Für e<strong>in</strong>e umfassende Situationsanalyse kann die SWOT ausgebaut werden<br />

(Dokumentation, Personal, Organisation usw.). E<strong>in</strong>e SWOT-Analyse wird am besten im<br />

Team erstellt. Dabei ist es ratsam, dass au<strong>ch</strong> Leute mit der Aussensi<strong>ch</strong>t e<strong>in</strong>bezogen<br />

werden. Insbesondere, wenn es um die touristis<strong>ch</strong>e Betra<strong>ch</strong>tung geht, ist die unvore<strong>in</strong>genommene<br />

Gästesi<strong>ch</strong>t ents<strong>ch</strong>eidend. Die Resultate der SWOT-Analyse können<br />

s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong> <strong>in</strong>terpretiert werden. Daraus lassen si<strong>ch</strong> direkt Massnahmen für die konzeptionelle<br />

Umsetzung der Positionierung <strong>und</strong> des touristis<strong>ch</strong>en Angebotes ableiten, wie<br />

es <strong>in</strong> den weiteren S<strong>ch</strong>ritten bes<strong>ch</strong>rieben wird.<br />

Beispiel KulTour.BE<br />

SWOT-Analyse der Pilotobjekte von KulTour.BE<br />

Ziel von KulTour.BE war unter anderem aufzuzeigen, wie si<strong>ch</strong> die beteiligten Kulturgüter<br />

na<strong>ch</strong> den Erwartungen der Gäste ausri<strong>ch</strong>ten <strong>und</strong> optimal vermarkten können.<br />

Dies setzt voraus, dass die Objekte ihre eigenen Stärken <strong>und</strong> S<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>en kennen. Sie<br />

müssen wissen, wor<strong>in</strong> sie bereits stark s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> <strong>in</strong> wel<strong>ch</strong>en Berei<strong>ch</strong>en die Konkurrenz<br />

ihnen voraus ist. Was ist besonders <strong>und</strong> e<strong>in</strong>zigartig am eigenen Kulturgut? S<strong>in</strong>d die Angebote<br />

zielgruppenorientiert <strong>und</strong> werden sie klar <strong>und</strong> gut verständli<strong>ch</strong> kommuniziert?<br />

Diesen <strong>und</strong> anderen Fragen ist die Projektgruppe KulTour.BE auf den Gr<strong>und</strong> gegangen.<br />

Bei allen fünf Pilotobjekten wurde die Methode der SWOT-Analyse angewendet.<br />

Was aus Si<strong>ch</strong>t des Gastes als Stärke <strong>in</strong>terpretiert werden kann, muss aus Si<strong>ch</strong>t des<br />

Anbieters ni<strong>ch</strong>t zw<strong>in</strong>gend e<strong>in</strong>e Stärke se<strong>in</strong>, <strong>und</strong> umgekehrt. Aus diesem Gr<strong>und</strong> wurden<br />

im Rahmen von KulTour.BE zwei Stärken- <strong>und</strong> S<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>en-Analysen aus vers<strong>ch</strong>iedenen<br />

Perspektiven vorgenommen: E<strong>in</strong>e Analyse aus Si<strong>ch</strong>t der Anbieter (die so genannte Stärken-<br />

<strong>und</strong> S<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>en-Analyse «Innensi<strong>ch</strong>t»), die andere aus Si<strong>ch</strong>t des Gastes (die so<br />

genannte Stärken- <strong>und</strong> S<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>en-Analyse «Aussensi<strong>ch</strong>t»). Erstere wurde von den Verantwortli<strong>ch</strong>en<br />

der Pilotobjekte dur<strong>ch</strong>geführt, letztere von der Fa<strong>ch</strong>stelle Tourismus <strong>und</strong><br />

Na<strong>ch</strong>haltige Entwicklung, Wergenste<strong>in</strong>. Die Vers<strong>ch</strong>melzung dieser beiden Analysen hat<br />

dann die endgültige Auswertung der Stärken <strong>und</strong> S<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>en der Pilotobjekte ergeben,<br />

woraus Handlungsempfehlungen für die e<strong>in</strong>zelnen Objekte abgeleitet werden konnten.<br />

15


S<strong>ch</strong>ritt 4: Koord<strong>in</strong>ation <strong>und</strong> Vernetzung<br />

Ziel – S<strong>ch</strong>ritt 4<br />

Ziel des vierten S<strong>ch</strong>rittes ist, das Angebot mit anderen<br />

Angeboten der Region zu vernetzen <strong>und</strong> dadur<strong>ch</strong><br />

Synergien zu nutzen. Das Angebot soll den<br />

Ort <strong>und</strong> die Region mit e<strong>in</strong>beziehen.<br />

Es ist ausserordentli<strong>ch</strong> wi<strong>ch</strong>tig, dass e<strong>in</strong>e Angebotsidee die Grenzen des eigenen Kulturgutes<br />

übers<strong>ch</strong>reitet <strong>und</strong> den Ort oder die Region (Tourismusdest<strong>in</strong>ation) mit e<strong>in</strong>bezieht.<br />

Das Kulturgut kann ni<strong>ch</strong>t als «Angebots<strong>in</strong>sel» <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Region betra<strong>ch</strong>tet werden.<br />

Touristis<strong>ch</strong> gesehen besteht e<strong>in</strong>e Region aus vers<strong>ch</strong>iedenen Leistungsträgern, die alle<br />

Dienstleistungen, Angebote oder <strong>Erlebnisse</strong> für die Gäste anbieten. Leistungsträger s<strong>in</strong>d<br />

z.B. andere Kulturgüter, Hotels, Gastronomiebetriebe, Postautos oder Anbieter von geführten<br />

Wanderungen usw. Im besten Fall haben die Leistungsträger geme<strong>in</strong>same Ziele<br />

<strong>und</strong> gar e<strong>in</strong>e verb<strong>in</strong>dende Positionierung. Für die Kommunikation <strong>und</strong> das Market<strong>in</strong>g der<br />

Angebote steht meist e<strong>in</strong>e professionelle Tourismusorganisation zur Verfügung. Darum<br />

ist es ents<strong>ch</strong>eidend, dass si<strong>ch</strong> die Leistungsträger <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Region über geme<strong>in</strong>same<br />

Angebote vernetzen. So können Synergien genutzt werden, es entstehen <strong>in</strong>teressante,<br />

abwe<strong>ch</strong>slungsrei<strong>ch</strong>e Angebote für die Gäste, <strong>und</strong> die Angebote aus e<strong>in</strong>er Region können<br />

von der Tourismusorganisation gebündelt kommuniziert <strong>und</strong> vermarktet werden.<br />

Fragen S<strong>ch</strong>ritt 4<br />

Mit wel<strong>ch</strong>en Attraktionen <strong>in</strong> der Region kann i<strong>ch</strong><br />

me<strong>in</strong> Kulturgut vernetzen?<br />

Wel<strong>ch</strong>e Angebote gibt es bereits, die <strong>in</strong>teressant<br />

wären für Kooperationen?<br />

Können Überna<strong>ch</strong>tungen, Bahnfahrten, Wanderungen,<br />

andere Kulturgüter, Restaurants usw.<br />

e<strong>in</strong>gebaut werden?<br />

Beispiel KulTour.BE<br />

Paus<strong>ch</strong>alangebote / Geme<strong>in</strong>same Angebote der Pilotobjekte<br />

Der Austaus<strong>ch</strong> zwis<strong>ch</strong>en den Kultur- <strong>und</strong> Tourismusakteuren war e<strong>in</strong> zentraler Punkt<br />

im Projekt KulTour.BE:<br />

Zusammen an e<strong>in</strong>en Tis<strong>ch</strong> sitzen <strong>und</strong> si<strong>ch</strong> über Erfahrungen, Aktualitäten <strong>und</strong> Ideen<br />

austaus<strong>ch</strong>en<br />

Bedürfnisse <strong>und</strong> Erwartungen von Kolleg<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Kollegen besser kennen lernen<br />

Neue Mögli<strong>ch</strong>keiten der Zusammenarbeit entdecken <strong>und</strong> nutzen<br />

In den Sitzungen hat si<strong>ch</strong> z.B. gezeigt, dass alle fünf Objekte bis anh<strong>in</strong> fast gar ni<strong>ch</strong>t<br />

oder nur s<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong> <strong>in</strong> Paus<strong>ch</strong>alangebote <strong>in</strong>tegriert s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>ige haben es früher s<strong>ch</strong>on<br />

mal versu<strong>ch</strong>t, aufgr<strong>und</strong> von unzurei<strong>ch</strong>enden Bu<strong>ch</strong>ungen wurden die Angebote aber<br />

wieder sistiert. Obwohl die vier S<strong>ch</strong>lösser sehr nahe beie<strong>in</strong>ander liegen <strong>und</strong> dasselbe<br />

Publikum anspre<strong>ch</strong>en, existiert bis jetzt, abgesehen von «Interlaken Lake and Castle<br />

Cruise» <strong>und</strong> dem «Thunersee Museumspass», ke<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Angebot.<br />

Interlaken Lake and Castle Cruise<br />

Das Angebot Interlaken Lake and Castle Cruise umfasst e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuelle S<strong>ch</strong>ifffahrt<br />

komb<strong>in</strong>iert mit dem Besu<strong>ch</strong> der S<strong>ch</strong>lösser am Thunersee. Das Angebot wurde von Interlaken<br />

Tourismus lanciert. Es ist e<strong>in</strong> Tagesausflug <strong>und</strong> be<strong>in</strong>haltet nebst e<strong>in</strong>er Tageskarte<br />

mit dem Kurss<strong>ch</strong>iff auf dem Thunersee zwei E<strong>in</strong>tritte <strong>in</strong> zwei S<strong>ch</strong>lösser na<strong>ch</strong> freier Wahl.<br />

Thunersee Museumspass<br />

Der Thunersee Museumspass wurde von Thunersee Tourismus erarbeitet <strong>und</strong> im Jahr<br />

2009 zum ersten Mal angeboten. Der Pass ist von April bis Oktober gültig <strong>und</strong> kostet<br />

CHF 25.00. Er vermittelt dem Gast während e<strong>in</strong>er ganzen Saison E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> zwölf vers<strong>ch</strong>iedene<br />

Museen der Thunersee-Region.<br />

KulTour.BE: Geme<strong>in</strong>sames S<strong>ch</strong>lösserangebot<br />

Im Rahmen des Projektes KulTour.BE ist e<strong>in</strong> zusätzli<strong>ch</strong>es Angebot der vier S<strong>ch</strong>lösser am Thunersee<br />

entstanden. Es wird von Thunersee Tourismus bearbeitet. Es handelt si<strong>ch</strong> dabei um<br />

e<strong>in</strong> Kombiticket, das den Museumspass <strong>und</strong> die Transportleistungen be<strong>in</strong>haltet. Somit ergibt<br />

si<strong>ch</strong> e<strong>in</strong>e R<strong>und</strong>reise mit der Mögli<strong>ch</strong>keit, wahlweise au<strong>ch</strong> die vier S<strong>ch</strong>lösser zu besu<strong>ch</strong>en.<br />

16


S<strong>ch</strong>ritt 5: Inhalte festlegen, Strategie <strong>und</strong> Ziele<br />

gedanken s<strong>ch</strong>weben lassen<br />

Ziel – S<strong>ch</strong>ritt 5<br />

Im fünften S<strong>ch</strong>ritt werden erste «Nägel mit Köpfen»<br />

gema<strong>ch</strong>t. Es geht darum, die Angebotsidee<br />

e<strong>in</strong>zugrenzen <strong>und</strong> s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> mögli<strong>ch</strong>st genau<br />

konzeptionell zu skizzieren. Weiter geht es um e<strong>in</strong>e<br />

Überprüfung wi<strong>ch</strong>tiger Parameter <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e erste<br />

Kostenabs<strong>ch</strong>ätzung des Angebots.<br />

Jetzt kann die erste Angebotsidee entwickelt werden. Unten wird e<strong>in</strong> Beispiel für e<strong>in</strong>e<br />

mögli<strong>ch</strong>e Struktur e<strong>in</strong>er Angebotsskizze aufgezeigt. Es wird e<strong>in</strong> Kernthema festgelegt,<br />

unter wel<strong>ch</strong>em die übrigen Themen hierar<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong> e<strong>in</strong>geordnet werden können. In wenigen<br />

Worten wird die Angebotsidee kurz ums<strong>ch</strong>rieben. Dabei sollte man bereits die<br />

potenzielle Zielgruppe im Auge haben. Weiter ist von Interesse, mit wel<strong>ch</strong>en Attraktionen<br />

<strong>und</strong> mit wel<strong>ch</strong>er Szenerie man den Gästen <strong>Erlebnisse</strong> vers<strong>ch</strong>affen mö<strong>ch</strong>te <strong>und</strong> mit<br />

wel<strong>ch</strong>en Hilfsmitteln diese vermittelt werden. Die Besu<strong>ch</strong>erlenkung sorgt für e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>wandfreies<br />

Zure<strong>ch</strong>tf<strong>in</strong>den der Gäste. Wi<strong>ch</strong>tige Aspekte s<strong>in</strong>d zudem das Wohlbef<strong>in</strong>den<br />

der Gäste <strong>und</strong> die direkten Rückmeldungen.<br />

Vorlage Angebotsskizze<br />

Kernthema:<br />

Kurze Bes<strong>ch</strong>reibung der Angebotsidee:<br />

Zielgruppenbes<strong>ch</strong>reibung:<br />

Attraktionen / Aktivitäten:<br />

Szenerie:<br />

Hilfsmittel, angespro<strong>ch</strong>ene Erlebnisformen / S<strong>in</strong>ne:<br />

Besu<strong>ch</strong>erlenkung:<br />

Wohlbef<strong>in</strong>den:<br />

Gästerückmeldung:<br />

Nun ist es wi<strong>ch</strong>tig, dass man die gr<strong>und</strong>sätzli<strong>ch</strong>en Eckpfeiler, auf wel<strong>ch</strong>en das Angebot<br />

aufgebaut ist, kontrolliert. Von Vorteil entspri<strong>ch</strong>t die Angebotsidee den touristis<strong>ch</strong>en<br />

Trends <strong>und</strong> hat entspre<strong>ch</strong>end e<strong>in</strong>e gute Chance auf dem Markt. Der frühe E<strong>in</strong>bezug<br />

weiterer mögli<strong>ch</strong>er Partner ermögli<strong>ch</strong>t e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Weiterentwicklung der Projektidee.<br />

Deshalb ist es s<strong>in</strong>nvoll, si<strong>ch</strong> bereits Gedanken über mögli<strong>ch</strong>e Partner zu ma<strong>ch</strong>en.<br />

Um die Angebotsidee weiter zu entwickeln, ist e<strong>in</strong>e erste Kostenabs<strong>ch</strong>ätzung nützli<strong>ch</strong>.<br />

Fragen S<strong>ch</strong>ritt 5<br />

Entspri<strong>ch</strong>t die Angebotsidee den touristis<strong>ch</strong>en<br />

Na<strong>ch</strong>fragetrends (siehe au<strong>ch</strong> SWOT)?<br />

Wie s<strong>in</strong>d die Markt<strong>ch</strong>ancen des Angebots?<br />

Wel<strong>ch</strong>e mögli<strong>ch</strong>en Partner kann i<strong>ch</strong> mit e<strong>in</strong>beziehen?<br />

Wie viel kostet die Entwicklungsarbeit der Angebotsidee?<br />

Wie viel kostet me<strong>in</strong> Angebot den Gast?<br />

17


S<strong>ch</strong>ritt 6: Motivation<br />

Ziel – S<strong>ch</strong>ritt 6<br />

Im se<strong>ch</strong>sten S<strong>ch</strong>ritt geht es um die breite Diskussion<br />

der Angebotsidee <strong>und</strong> um die Motivation von<br />

potenziellen Partnern.<br />

Mit dem nun vorliegenden Konzept kann der Austaus<strong>ch</strong> mit anderen Anbietern, mit<br />

Fa<strong>ch</strong>leuten <strong>und</strong> mit potenziellen Gästen gesu<strong>ch</strong>t werden. Dies trägt dazu bei, dass das<br />

Angebot weiter e<strong>in</strong>gegrenzt, überarbeitet <strong>und</strong> verbessert wird.<br />

Nun ist es wi<strong>ch</strong>tig, dass au<strong>ch</strong> die touristis<strong>ch</strong>en Partner mite<strong>in</strong>bezogen werden. Es gibt<br />

zwei Arten von direkten touristis<strong>ch</strong>en Partnern:<br />

Die Leistungsträger: Beteiligte aus der Gastronomie <strong>und</strong> der Hotellerie, Bergbahnen,<br />

BLS S<strong>ch</strong>ifffahrt usw.<br />

Verkaufspartner: Lokale Tourismusorganisation, Dest<strong>in</strong>ationsmanagementorganisationen,<br />

kantonale oder nationale Organisationen (z.B. S<strong>ch</strong>weiz Tourismus) usw.<br />

Dieser S<strong>ch</strong>ritt hat au<strong>ch</strong> e<strong>in</strong>en Lobby<strong>in</strong>g-Charakter. Es geht darum, die wi<strong>ch</strong>tigen Akteure<br />

von der Angebotsidee zu überzeugen, damit sie <strong>in</strong> der weiteren Umsetzung aktiv<br />

mithelfen.<br />

Fragen S<strong>ch</strong>ritt 6<br />

Stösst das Konzept bei Fa<strong>ch</strong>leuten <strong>und</strong> bei potenziellen<br />

Gästen auf Anklang?<br />

S<strong>in</strong>d die touristis<strong>ch</strong>en Partner vom Konzept<br />

überzeugt? (Leistungs- <strong>und</strong> Verkaufspartner)<br />

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S<strong>ch</strong>ritt 7: Kalkulation – der Preis des Angebotes<br />

erwa<strong>ch</strong>e aus den gewohnheiten<br />

Ziel – S<strong>ch</strong>ritt 7<br />

Im siebten S<strong>ch</strong>ritt wird das bu<strong>ch</strong>bare Angebot genau<br />

def<strong>in</strong>iert <strong>und</strong> die Inhalte sowie die Preise werden<br />

festgelegt.<br />

E<strong>in</strong>e Liste mit den e<strong>in</strong>zelnen Leistungen des Angebotes ermögli<strong>ch</strong>t die Preisdef<strong>in</strong>ition<br />

für jede Leistung <strong>in</strong>nerhalb des Angebotes. Die Preise der e<strong>in</strong>zelnen Leistungen werden<br />

zusammengezählt. Jetzt muss aber no<strong>ch</strong> ermittelt werden, ob der erre<strong>ch</strong>nete Endpreis<br />

au<strong>ch</strong> marktgere<strong>ch</strong>t ist. Viellei<strong>ch</strong>t werden ähnli<strong>ch</strong>e Angebote von Konkurrenten günstiger<br />

angeboten oder die anvisierte Zielgruppe ist ni<strong>ch</strong>t bereit, diesen Preis zu bezahlen.<br />

Die def<strong>in</strong>itive Preisfestsetzung sollte si<strong>ch</strong> daher immer <strong>in</strong>nerhalb des Dreiecks Anbieter<br />

– Gast – Markt abspielen. In jedem Fall sollte der Preis für das gesamte Angebot günstiger<br />

se<strong>in</strong> als die Summe der E<strong>in</strong>zelpreise von den angebotenen Leistungen.<br />

Viele Gäste s<strong>in</strong>d heute sehr preissensibel <strong>und</strong> fordern e<strong>in</strong> gutes Preis-Leistungsverhältnis.<br />

Die Qualität jeder Leistung sollte daher auf die Zielgruppe überprüft werden.<br />

Wi<strong>ch</strong>tig ist au<strong>ch</strong>, dass man auf Zusatzleistungen a<strong>ch</strong>tet (z.B. Gepäcktransport, kle<strong>in</strong>e<br />

Ges<strong>ch</strong>enke zum Mitnehmen, Lun<strong>ch</strong>-Sack mit regionalen Produkten usw.). Sie bee<strong>in</strong>flussen<br />

oft sehr stark das positive Erlebnis.<br />

K<strong>und</strong>enfre<strong>und</strong>li<strong>ch</strong> ist au<strong>ch</strong>, wenn die Preise für e<strong>in</strong> Angebot differenziert werden. Es<br />

gibt unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>e Mögli<strong>ch</strong>keiten für die Preisdifferenzierung:<br />

na<strong>ch</strong> Personen (z.B. K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Erwa<strong>ch</strong>sene)<br />

na<strong>ch</strong> Mengen (z.B. E<strong>in</strong>zelgast <strong>und</strong> Gruppen)<br />

na<strong>ch</strong> Saisonzeiten (z.B. Neben- <strong>und</strong> Hauptsaison)<br />

na<strong>ch</strong> An- <strong>und</strong> Abreisetag (z.B. unter der Wo<strong>ch</strong>e <strong>und</strong> am Wo<strong>ch</strong>enende)<br />

na<strong>ch</strong> Bu<strong>ch</strong>ungszeitpunkt (Früh- <strong>und</strong> Spätbu<strong>ch</strong>er)<br />

Fragen S<strong>ch</strong>ritt 7<br />

Ist die Liste der Leistungen mit den entspre<strong>ch</strong>enden<br />

Preisen komplett?<br />

Ist der Preis im Dreieck Gast – Anbieter – Markt<br />

optimal gestaltet?<br />

S<strong>in</strong>d die Preise differenziert?<br />

Ist die Kommission für die Bu<strong>ch</strong>ungsstelle oder<br />

die Verkaufspartner festgelegt?<br />

Wie s<strong>in</strong>d die Leistungen mite<strong>in</strong>ander verb<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> organisiert?<br />

Wie gewährleiste i<strong>ch</strong> z.B. die Überna<strong>ch</strong>tung,<br />

die zum Angebot gehört?<br />

Wie weiss der Hotelier, dass die Überna<strong>ch</strong>tung<br />

über das bu<strong>ch</strong>bare Angebot bereits bezahlt ist?<br />

Generell gilt: Ni<strong>ch</strong>t jede E<strong>in</strong>zelbu<strong>ch</strong>ung muss Gew<strong>in</strong>n br<strong>in</strong>gen. Wi<strong>ch</strong>tig ist,<br />

dass das Endergebnis stimmt.<br />

Als wi<strong>ch</strong>tiger Kostenfaktor bleibt no<strong>ch</strong> die Kommission für die Verkaufspartner oder<br />

für die Bu<strong>ch</strong>ungsstelle. Bei lokalen <strong>und</strong> regionalen Tourismusorganisationen kann mit<br />

e<strong>in</strong>er Spanne zwis<strong>ch</strong>en 5 % <strong>und</strong> 15 % für e<strong>in</strong> verkauftes Angebot gere<strong>ch</strong>net werden.<br />

Professionelle Reiseveranstalter verlangen bis zu 25 % Kommission.<br />

Für die genaue Def<strong>in</strong>ition des bu<strong>ch</strong>baren Angebotes müssen die Leistungen def<strong>in</strong>itiv<br />

festgelegt werden <strong>und</strong> die Organisation e<strong>in</strong>es reibungslosen Ablaufes muss gewährleistet<br />

se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong> bu<strong>ch</strong>bares Angebot zei<strong>ch</strong>net si<strong>ch</strong> dadur<strong>ch</strong> aus, dass vers<strong>ch</strong>iedene<br />

Leistungen zusammengefasst werden <strong>und</strong> diese, mit e<strong>in</strong>em «Preiss<strong>ch</strong>ild» versehen,<br />

zentral vom Gast e<strong>in</strong>gekauft werden können. Wi<strong>ch</strong>tig ist dabei au<strong>ch</strong>, dass die Leistungen<br />

zielgruppengere<strong>ch</strong>t, gut verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> organisiert werden.<br />

Nun kann au<strong>ch</strong> die Bu<strong>ch</strong>ungsstelle bestimmt werden. Die Bu<strong>ch</strong>ungsstelle muss <strong>in</strong> der<br />

Lage se<strong>in</strong>, die Anfragen mögli<strong>ch</strong>st effizient zu bearbeiten. Zudem kommuniziert die<br />

Bu<strong>ch</strong>ungsstelle mit den <strong>in</strong>volvierten Leistungsträgern <strong>und</strong> ist letztendli<strong>ch</strong> dafür verantwortli<strong>ch</strong>,<br />

dass der Ablauf des Angebotes gut funktioniert. Die Bu<strong>ch</strong>ungsstelle wird<br />

vom Gast au<strong>ch</strong> als Träger des gesamten Angebotes wahrgenommen. Sie erhält z.B.<br />

au<strong>ch</strong> die positiven <strong>und</strong> negativen Rückmeldungen der Gäste. Vor allem aber muss die<br />

Bu<strong>ch</strong>ungsstelle die Inhalte des Angebotes sehr gut kennen. Denn Angebote verkaufen<br />

kann man nur gut, wenn man die eigenen Erfahrungen <strong>und</strong> <strong>Erlebnisse</strong> mit dem Angebot<br />

dem Gast vermitteln kann.<br />

19


S<strong>ch</strong>ritt 8: Organisation <strong>und</strong> Servicekette aufbauen<br />

Ziel – S<strong>ch</strong>ritt 8<br />

Im a<strong>ch</strong>ten S<strong>ch</strong>ritt geht es darum, das Angebot zu<br />

organisieren <strong>und</strong> die Qualität zu si<strong>ch</strong>ern.<br />

Jedes Tourismusangebot besteht aus e<strong>in</strong>em Ablauf mit vers<strong>ch</strong>iedenen Servicepunkten.<br />

Die Verb<strong>in</strong>dung dieser Servicepunkte ist die touristis<strong>ch</strong>e Servicekette.<br />

Das Gesamterlebnis besteht aus e<strong>in</strong>zelnen Teilleistungen. Stimmen diese ni<strong>ch</strong>t mit den<br />

Gästeerwartungen übere<strong>in</strong>, werden die Gäste mit dem Gesamterlebnis ni<strong>ch</strong>t zufrieden se<strong>in</strong>.<br />

Für das entwickelte Angebot kann nun die notwendige Servicekette zusammengestellt<br />

werden. Jeder Servicepunkt muss genau <strong>und</strong> zielgruppenorientiert betra<strong>ch</strong>tet werden.<br />

Das genaue Dur<strong>ch</strong>denken der Servicekette ist ents<strong>ch</strong>eidend, wenn es darum geht,<br />

das bu<strong>ch</strong>bare Angebot zu def<strong>in</strong>ieren.<br />

E<strong>in</strong> Beispiel e<strong>in</strong>er mögli<strong>ch</strong>en touristis<strong>ch</strong>en Servicekette für e<strong>in</strong>en S<strong>ch</strong>lossbesu<strong>ch</strong>:<br />

Informieren & Bu<strong>ch</strong>en Anreisen Ankommen & Orientieren Informationsvermittlung<br />

Inszenierung Shop (Gr<strong>und</strong>-) Service Abreisen Er<strong>in</strong>nern<br />

Fragen S<strong>ch</strong>ritt 8<br />

Was erwartet me<strong>in</strong> Gast am spezifis<strong>ch</strong>en Servicepunkt?<br />

Was kann i<strong>ch</strong> dazu beitragen, dass diese Gästeerwartungen<br />

erfüllt werden?<br />

Wie ist die ganze Servicekette organisiert?<br />

Wo kann i<strong>ch</strong> die Serviceleistung verbessern?<br />

Wie erhöhe i<strong>ch</strong> die Erlebnisqualität?<br />

Was s<strong>in</strong>d die Stärken <strong>und</strong> S<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>en des Angebotes?<br />

Beispiel KulTour.BE<br />

Erwartungsprofil der Kulturgäste<br />

Um die Erwartungen der Kulturgäste an den jeweiligen Servicepunkten aufzeigen zu<br />

können, hat die Fa<strong>ch</strong>stelle Tourismus <strong>und</strong> Na<strong>ch</strong>haltige Entwicklung <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />

mit der Pilotgruppe von KulTour.BE e<strong>in</strong> Erwartungsprofil entwickelt. Dieses zeigt<br />

die Bedürfnisse <strong>und</strong> Erwartungen der Kulturgäste an den e<strong>in</strong>zelnen Servicepunkten<br />

auf <strong>und</strong> soll den Kulturakteuren als e<strong>in</strong>e Art Checkliste dienen. Beim Dur<strong>ch</strong>gehen der<br />

Checkliste zeigt si<strong>ch</strong>, wel<strong>ch</strong>e Punkte das Kulturgut bereits erfüllt <strong>und</strong> <strong>in</strong> wel<strong>ch</strong>en Berei<strong>ch</strong>en<br />

es no<strong>ch</strong> Defizite aufweist. Zudem wird das Kulturgut evtl. feststellen, dass e<strong>in</strong>ige<br />

der aufgeführten Punkte von ihm gar ni<strong>ch</strong>t erfüllt werden können.<br />

20


S<strong>ch</strong>ritt 9: Werbung, Kommunikation <strong>und</strong> Medienarbeit planen <strong>und</strong> ausführen<br />

Ziel – S<strong>ch</strong>ritt 9<br />

Ziel des neunten S<strong>ch</strong>rittes ist, dass das Angebot<br />

im umkämpften Tourismusmarkt von der entspre<strong>ch</strong>enden<br />

Zielgruppe au<strong>ch</strong> wahrgenommen <strong>und</strong><br />

gekauft wird. Es geht darum, das Angebot ri<strong>ch</strong>tig<br />

zu kommunizieren sowie mit gezielter Medienarbeit<br />

Öffentli<strong>ch</strong>keit herzustellen.<br />

Das fertige Tourismusangebot – so attraktiv es nun au<strong>ch</strong> se<strong>in</strong> mag – verkauft si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />

von selbst. Der potenzielle Gast muss vom Angebot wissen, damit er es au<strong>ch</strong> bu<strong>ch</strong>en<br />

kann. Kommunikation <strong>und</strong> Verkauf s<strong>in</strong>d daher neben der Produkte- <strong>und</strong> Preispolitik<br />

zentrale Säulen des Market<strong>in</strong>g-Mix. Die Kulturangebote müssen den potenziellen Gästen<br />

attraktiv <strong>und</strong> überzeugend präsentiert werden. Die Anbieter müssen ihre Gäste<br />

bzw. deren Lebensstile kennen, damit sie herausf<strong>in</strong>den, wie sie ihre Zielgruppe kommunikativ<br />

am besten errei<strong>ch</strong>en. Aufgebaut auf den Informationen zu den Zielgruppen<br />

aus der Angebotsskizze wird das Konsum- <strong>und</strong> Informationsmuster abgeleitet.<br />

Fragen S<strong>ch</strong>ritt 9<br />

Kenne i<strong>ch</strong> den Lebensstil <strong>und</strong> die Informationsgewohnheiten<br />

me<strong>in</strong>er Zielgruppe?<br />

Wel<strong>ch</strong>e Konsum- <strong>und</strong> Informationsmuster dom<strong>in</strong>ieren<br />

bei me<strong>in</strong>er Zielgruppe?<br />

Wi<strong>ch</strong>tig <strong>in</strong> der Kommunikation im Tourismus s<strong>in</strong>d die verwendeten Bildwelten. Die Bilder<br />

sollten vor allem authentis<strong>ch</strong> <strong>und</strong> ni<strong>ch</strong>t gestellt se<strong>in</strong>. Sie sollten die E<strong>in</strong>zigartigkeit<br />

des Angebotes darstellen <strong>und</strong> ni<strong>ch</strong>t auswe<strong>ch</strong>selbar se<strong>in</strong>. Ni<strong>ch</strong>t nur die Bilder, sondern<br />

au<strong>ch</strong> die Texte sollten e<strong>ch</strong>t se<strong>in</strong> <strong>und</strong> ni<strong>ch</strong>t <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er banalen Tourismusspra<strong>ch</strong>e abgefasst<br />

werden. Sie sollten erste Informationen über die speziellen Inhalte des Angebotes<br />

vermitteln <strong>und</strong> auf die E<strong>in</strong>zigartigkeiten der natürli<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> kulturellen Attraktionen<br />

h<strong>in</strong>weisen. Die Texte sollten kurz, s<strong>ch</strong>nörkellos, aber trotzdem lustvoll, geistrei<strong>ch</strong> <strong>und</strong><br />

ortsbezogen se<strong>in</strong>. Flyers <strong>und</strong> Angebotsprospekte s<strong>in</strong>d Basisprodukte, die <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />

mit dem Vertriebspartner oder der Bu<strong>ch</strong>ungsstelle entwickelt werden können.<br />

Natürli<strong>ch</strong> ist heute im Tourismus au<strong>ch</strong> das Internet unverzi<strong>ch</strong>tbar. Viele Leute<br />

<strong>in</strong>formieren si<strong>ch</strong> im Internet über ihre nä<strong>ch</strong>ste Reise. Das Angebot sollte daher im<br />

Internet gut präsentiert werden <strong>und</strong> vor allem au<strong>ch</strong> onl<strong>in</strong>e bu<strong>ch</strong>bar se<strong>in</strong>.<br />

Wi<strong>ch</strong>tig: Prospekte, Flyers, Grafik <strong>und</strong> Internetauftritte sollte man den<br />

Profis überlassen! Bevor man hier viel Zeit, Energie <strong>und</strong> Geld re<strong>in</strong> steckt,<br />

die man mit Vorteil <strong>in</strong> die Qualitätssi<strong>ch</strong>erung des Angebotes <strong>in</strong>vestiert,<br />

lohnt si<strong>ch</strong> <strong>in</strong> der Konzeption <strong>und</strong> der Produktion der Werbung die Partners<strong>ch</strong>aft<br />

mit der lokalen oder regionalen Tourismusorganisation.<br />

Damit das Angebot <strong>in</strong>s Gesprä<strong>ch</strong> kommt, sollten gezielt au<strong>ch</strong> Mediens<strong>ch</strong>affende <strong>in</strong>formiert<br />

werden. Mit e<strong>in</strong>em Beitrag im redaktionellen Teil e<strong>in</strong>er Zeitung kann z.B. e<strong>in</strong>e<br />

sehr grosse Bea<strong>ch</strong>tung erzielt werden. Die Überlegung, wel<strong>ch</strong>e Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te mit dem<br />

Angebot erzählt werden kann, ist daher sehr wi<strong>ch</strong>tig. Alltagsgegenstände aus <strong>Kulturgütern</strong><br />

oder historis<strong>ch</strong>e H<strong>in</strong>tergründe zu speziellen Ausstellungsstücken bieten immer<br />

spannende Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten, die die Medien <strong>und</strong> ihr Publikum <strong>in</strong>teressieren. Als erste<br />

Massnahme bietet si<strong>ch</strong> hier e<strong>in</strong>e Pressemitteilung an. Wobei au<strong>ch</strong> für die Pressemitteilung<br />

mit Vorteil die Zusammenarbeit mit den professionellen Tourismusorganisationen<br />

gesu<strong>ch</strong>t werden sollte.<br />

Was ma<strong>ch</strong>t e<strong>in</strong>e Pressemitteilung aus?<br />

Zentrale Aussage <strong>in</strong> der kurzen Übers<strong>ch</strong>rift<br />

Das Wi<strong>ch</strong>tigste na<strong>ch</strong> vorne <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>leitenden Lead-Text<br />

W-Fragen beantworten (Wer? Was? Wann? Wo? Wie? Warum?)<br />

Präzise Information: sa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Aussagen, gute Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten, authentis<strong>ch</strong>e Spra<strong>ch</strong>e<br />

<strong>und</strong> E<strong>in</strong>zigartigkeiten anspre<strong>ch</strong>en, ke<strong>in</strong>e auswe<strong>ch</strong>selbare Werbespra<strong>ch</strong>e<br />

Kurz fassen: <strong>in</strong> der Regel sollte e<strong>in</strong>e Seite rei<strong>ch</strong>en<br />

Kontakt angeben<br />

Gutes, angebotstypis<strong>ch</strong>es, unverwe<strong>ch</strong>selbares Bild mit Bildlegende mitliefern<br />

21


Es lohnt si<strong>ch</strong> evtl. Mediens<strong>ch</strong>affende gezielt <strong>und</strong> persönli<strong>ch</strong> zu kontaktieren. Der persönli<strong>ch</strong>e<br />

Kontakt erhöht <strong>in</strong> jedem Fall die Aufmerksamkeit auf das Angebot <strong>und</strong> die<br />

Chance zur Veröffentli<strong>ch</strong>ung. Die beste Market<strong>in</strong>gmassnahme ist <strong>und</strong> bleibt die «M<strong>und</strong>zu-Ohr-Propaganda»,<br />

d.h. das Produkt muss <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie attraktiv <strong>und</strong> qualitativ herausragend<br />

se<strong>in</strong>. Das Erlebnis für den angespro<strong>ch</strong>enen Gast muss stimmen, damit er<br />

positiv darüber beri<strong>ch</strong>tet. Darum empfiehlt es si<strong>ch</strong>, die Hauptenergie <strong>in</strong> die Angebotsgestaltung<br />

<strong>und</strong> -optimierung zu stecken. Für den Verkauf gibt es Tourismusprofis.<br />

Begeisterte Gäste s<strong>in</strong>d Multiplikatoren für das Angebot. Für die Multiplikation bieten<br />

si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> strategis<strong>ch</strong>e Partners<strong>ch</strong>aften an. Wenn die Zielgruppe für das Angebot bekannt<br />

ist, kann au<strong>ch</strong> gezielt na<strong>ch</strong> strategis<strong>ch</strong>en Partnern gesu<strong>ch</strong>t werden. Zum Beispiel<br />

Firmen, die au<strong>ch</strong> Produkte für me<strong>in</strong>e Zielgruppe herstellen oder Verbände <strong>und</strong><br />

Vere<strong>in</strong>e, deren Mitglieder me<strong>in</strong>er Zielgruppe entspre<strong>ch</strong>en.<br />

Fragen S<strong>ch</strong>ritt 9<br />

S<strong>in</strong>d die Bildwelten <strong>und</strong> Texte zielgruppenorientiert<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong>zigartig gestaltet?<br />

Wurden Prospekte, Flyers, Internetauftritt <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />

mit Tourismusorganisationen entwickelt?<br />

Gibt es Mögli<strong>ch</strong>keiten für strategis<strong>ch</strong>e Partners<strong>ch</strong>aften,<br />

die dem Angebot als Multiplikatoren<br />

dienen?<br />

Beispiel KulTour.BE<br />

Geme<strong>in</strong>same Webseite der vier S<strong>ch</strong>lösser am Thunersee<br />

Das Internet ist heutzutage ni<strong>ch</strong>t nur für jüngere Leute e<strong>in</strong>e der wi<strong>ch</strong>tigsten Informationsquellen.<br />

Gerade deshalb ist e<strong>in</strong> professioneller <strong>und</strong> übersi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>er Webauftritt sehr<br />

bedeutend. Oftmals fehlen den e<strong>in</strong>zelnen Anbietern jedo<strong>ch</strong> das Know-how <strong>und</strong> die<br />

Ressourcen. Dies trifft teilweise au<strong>ch</strong> für die Pilotobjekte zu. Trotzdem werden <strong>in</strong> Bezug<br />

auf die Webseite bis anh<strong>in</strong> no<strong>ch</strong> ke<strong>in</strong>e Synergien genutzt. Jedes S<strong>ch</strong>loss hat se<strong>in</strong>e eigene<br />

Webseite. Gegenseitige H<strong>in</strong>weise s<strong>in</strong>d no<strong>ch</strong> zu wenig oder gar ni<strong>ch</strong>t vorhanden.<br />

Hier liegt sehr viel Potenzial bra<strong>ch</strong>. E<strong>in</strong>fa<strong>ch</strong>er <strong>und</strong> effektiver wäre es, geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong>e<br />

Webseite zu führen. Dem Gast würde so die Übersi<strong>ch</strong>t über das S<strong>ch</strong>lösserangebot<br />

am Thunersee vere<strong>in</strong>fa<strong>ch</strong>t. Auf Seiten der S<strong>ch</strong>lösser könnte e<strong>in</strong>e Zusammenarbeit <strong>in</strong><br />

diesem Berei<strong>ch</strong> zu Zeite<strong>in</strong>sparungen <strong>und</strong> mehr Professionalität führen. E<strong>in</strong>e Website,<br />

wel<strong>ch</strong>e alle S<strong>ch</strong>lösser am Thunersee be<strong>in</strong>haltet, wäre aus Gästesi<strong>ch</strong>t wüns<strong>ch</strong>enswert.<br />

Jedes S<strong>ch</strong>loss könnte über se<strong>in</strong>e Positionierung hervorgehoben werden <strong>und</strong> glei<strong>ch</strong>zeitig<br />

wird die ganze Region als e<strong>in</strong>zigartige «S<strong>ch</strong>lösser-Region» wahrgenommen.<br />

«Fahrtziel Kultur − Reisen <strong>in</strong>s Deuts<strong>ch</strong>e Mittelalter» ist e<strong>in</strong> gutes Beispiel wie<br />

e<strong>in</strong>e sol<strong>ch</strong>e geme<strong>in</strong>same Website aussehen könnte: Dieses deuts<strong>ch</strong>e Tourismusprojekt<br />

präsentiert die Kulturmetropolen Deuts<strong>ch</strong>lands mit Ausstellungen r<strong>und</strong> um das Mittelalter,<br />

Museumsempfehlungen, Reisetipps <strong>und</strong> Hotel-Arrangements. www.fahrtziel-kultur.de<br />

22


S<strong>ch</strong>ritt 10: Qualität si<strong>ch</strong>ern <strong>und</strong> Zeit lassen<br />

Ziel – S<strong>ch</strong>ritt 10<br />

Im zehnten S<strong>ch</strong>ritt wird festgelegt, wie das Angebot<br />

qualitativ gut bleibt <strong>und</strong> ständig verbessert<br />

werden kann.<br />

«Wer glaubt gut zu se<strong>in</strong>, hört auf besser zu werden!» Steht das Angebot <strong>und</strong> ist es auf<br />

dem Tourismusmarkt präsent, ist es sehr wi<strong>ch</strong>tig, dass es ständig wieder überprüft<br />

wird. E<strong>in</strong>zelne Denkfehler <strong>in</strong> der Dur<strong>ch</strong>führung oder im Ablauf werden si<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>nell<br />

zeigen <strong>und</strong> erfordern e<strong>in</strong>e s<strong>ch</strong>nelle Reaktion <strong>und</strong> Verbesserung dur<strong>ch</strong> die Anbieter.<br />

Kle<strong>in</strong>ere Fehler <strong>und</strong> Unstimmigkeiten <strong>in</strong> der Servicekette s<strong>in</strong>d ni<strong>ch</strong>t so s<strong>ch</strong>nell ersi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>.<br />

Darum ist es wi<strong>ch</strong>tig, dass man mit den Gästen <strong>in</strong> den Austaus<strong>ch</strong> tritt. Dies kann<br />

man direkt tun, <strong>in</strong>dem man den persönli<strong>ch</strong>en Kontakt pflegt, oder es bietet si<strong>ch</strong> der<br />

E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>es standardisierten Fragebogens an. Mit dem Fragebogen lassen si<strong>ch</strong> die<br />

Erwartungen der Gäste ermitteln, Problemberei<strong>ch</strong>e werden ersi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> <strong>und</strong> der Gast<br />

hat allgeme<strong>in</strong> die Mögli<strong>ch</strong>keit für e<strong>in</strong>e direkte Rückmeldung. Nur im Austaus<strong>ch</strong> mit<br />

den Gästen lassen si<strong>ch</strong> so kle<strong>in</strong>ere Fehler ausmerzen <strong>und</strong> das Angebot kann ständig<br />

angepasst <strong>und</strong> verbessert werden.<br />

Wi<strong>ch</strong>tig ist au<strong>ch</strong>, dass man mit Angeboten Geduld hat. Es brau<strong>ch</strong>t se<strong>in</strong>e Zeit, bis e<strong>in</strong><br />

Angebot gut ist <strong>und</strong> vor allem bis es bekannt ist. Zudem darf e<strong>in</strong> bu<strong>ch</strong>bares Angebot<br />

im Tourismus ni<strong>ch</strong>t nur an den Verkaufszahlen gemessen werden. Angebote s<strong>in</strong>d au<strong>ch</strong><br />

Kommunikations<strong>in</strong>strumente. Angebote vermitteln potenziellen Gästen neue Ideen,<br />

die sie <strong>in</strong> den Ferien au<strong>ch</strong> auf eigene Faust erleben können. Das Angebot bietet für<br />

Mediens<strong>ch</strong>affende e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>stieg, um e<strong>in</strong>e Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te zu gestalten <strong>und</strong> zu publizieren.<br />

Fragen S<strong>ch</strong>ritt 10<br />

Wie kann i<strong>ch</strong> das Angebot aufgr<strong>und</strong> der Gästerückmeldungen<br />

verbessern?<br />

Wie sieht die erste Bilanz na<strong>ch</strong> e<strong>in</strong>em halben<br />

Jahr aus? Wieviele Bu<strong>ch</strong>ungen liegen vor? Wurde<br />

allgeme<strong>in</strong> die Frequenz erhöht? Wer hat über<br />

das Angebot beri<strong>ch</strong>tet?<br />

23


abandonner gewohnheiten ses ablegen habitudes<br />

Im Folgenden werden e<strong>in</strong>ige Angebotsideen vorgestellt, wel<strong>ch</strong>e aus<br />

dem Projekt KulTour.BE heraus entstanden s<strong>in</strong>d. Angebot 1 bef<strong>in</strong>det<br />

si<strong>ch</strong> bereits <strong>in</strong> der Planungsphase <strong>und</strong> wird von Thunersee Tourismus<br />

bearbeitet.<br />

4 Beispiel KulTour.BE: Angebotsideen<br />

24


Angebotsidee 1: Kombiticket Thunersee<br />

Idee<br />

Kombiticket<br />

Das Kombiticket be<strong>in</strong>haltet den Museumspass sowie die Transportleistungen.<br />

Somit ergibt si<strong>ch</strong> e<strong>in</strong>e R<strong>und</strong>reise mit der Mögli<strong>ch</strong>keit,<br />

wahlweise au<strong>ch</strong> die vier S<strong>ch</strong>lösser zu besu<strong>ch</strong>en.<br />

Convenience für den Gast: Er muss ni<strong>ch</strong>t etli<strong>ch</strong>e Male <strong>in</strong> die Geldbörse<br />

greifen.<br />

Zielgruppe<br />

Dauer<br />

Leistungen<br />

Preis<br />

Partner<br />

Bemerkungen<br />

Gruppen<br />

Historis<strong>ch</strong>- <strong>und</strong> Kultur-Interessierte<br />

Familien<br />

Auslandgäste<br />

Kombiticket ist 2 Tage gültig<br />

Museumspass<br />

Busfahrt (Thun-Spiez <strong>und</strong> Thun-Oberhofen oder umgekehrt)<br />

S<strong>ch</strong>ifffahrt (Spiez-Oberhofen oder umgekehrt)<br />

CHF 35.00<br />

Verkehrsbetriebe STI<br />

BLS S<strong>ch</strong>ifffahrt<br />

Museumspass<br />

Das Angebot wird 2010 dur<strong>ch</strong> Thunersee Tourismus <strong>in</strong> den Verkauf<br />

gelangen.<br />

25


Angebotsidee 2: Die 5 Fragezei<strong>ch</strong>en<br />

Idee<br />

Detektivspiel<br />

In jedem S<strong>ch</strong>loss <strong>und</strong> im Thun Panorama gibt es e<strong>in</strong> Rätsel zu lösen.<br />

Der Gast erhält am Anfang se<strong>in</strong>er «Detektivreise» e<strong>in</strong>e Stempelkarte<br />

mit fünf leeren Feldern. Für jedes gelöste Rätsel erhält er e<strong>in</strong>en<br />

Stempel. Sobald die Stempelkarte voll ist, kann sie bei Thun Tourismus<br />

e<strong>in</strong>gerei<strong>ch</strong>t werden. Auf diese Weise nimmt der Gast an e<strong>in</strong>em<br />

Wettbewerb teil.<br />

Die Leute werden animiert, <strong>in</strong> die S<strong>ch</strong>lösser e<strong>in</strong>zutreten.<br />

Transport: Fahrrad oder Elektrobike<br />

Verpflegung: Picknick unterwegs (Lun<strong>ch</strong>-Säckli)<br />

E<strong>in</strong>tritte <strong>in</strong>s S<strong>ch</strong>loss erfolgen per Museumspass<br />

Zielgruppe<br />

Dauer<br />

Ablauf<br />

Familien mit K<strong>in</strong>dern<br />

Das Angebot kann als Tagesausflug oder mit Überna<strong>ch</strong>tung (Überna<strong>ch</strong>tung<br />

im Röhrenhotel, Camp<strong>in</strong>g Thunersee) gebu<strong>ch</strong>t werden.<br />

Die vom Gast bestellten Fahrräder stehen beim ersten S<strong>ch</strong>loss<br />

bereit. Auf jedem Gepäckträger wartet e<strong>in</strong> Lun<strong>ch</strong>säckli, gefüllt mit<br />

vielen fe<strong>in</strong>en <strong>und</strong> fris<strong>ch</strong>en Produkten aus der Region. Diese dienen<br />

als Stärkung für Zwis<strong>ch</strong>endur<strong>ch</strong> (Picknick am Thunersee). Au<strong>ch</strong> e<strong>in</strong><br />

Detektivköffer<strong>ch</strong>en steht bereit. Die Hilfsmittel <strong>in</strong> diesem Koffer s<strong>in</strong>d<br />

nötig, um die fünf Fragezei<strong>ch</strong>en lösen zu können. Für jedes gelöste<br />

Rätsel wird man mit e<strong>in</strong>em Stempel belohnt. Sobald alle fünf Stempel<br />

gesammelt wurden, kann die volle Stempelkarte e<strong>in</strong>ges<strong>ch</strong>ickt<br />

werden <strong>und</strong> der Gast nimmt an e<strong>in</strong>em Wettbewerb teil. Der Detektivkoffer<br />

<strong>und</strong> die Fahrräder können im letzten S<strong>ch</strong>loss wieder abgegeben<br />

werden.<br />

Die Route kann na<strong>ch</strong> Belieben gestaltet werden (Spiez-Thun-Hünegg-<br />

Oberhofen oder umgekehrt).<br />

Leistungen<br />

Partner<br />

Verweis<br />

Museumspass<br />

Fahrrad / Elektrobike<br />

Detektivkoffer (mit Lupe, K<strong>in</strong>der-Lageplan, Fernrohr usw.)<br />

Handgema<strong>ch</strong>tes Lun<strong>ch</strong>säckli mit regionalen Produkten<br />

evtl. Überna<strong>ch</strong>tung auf dem Camp<strong>in</strong>gplatz<br />

Museumspass<br />

Fahrradverleih (z.B. «Thun rollt») / Biketec AG (Herzroute)<br />

Camp<strong>in</strong>g Thunersee<br />

Bauern<br />

Lokales Gewerbe (für Detektivkoffer)<br />

K<strong>in</strong>der Stadtplan Chur (2008)<br />

26


Angebotsidee 3: Die Su<strong>ch</strong>e na<strong>ch</strong> dem S<strong>ch</strong>lossgespenst<br />

Idee<br />

Kle<strong>in</strong>e Piraten su<strong>ch</strong>en na<strong>ch</strong> dem Thunersee-S<strong>ch</strong>lossgespenst<br />

Während den Sommerferien gibt es für die Kle<strong>in</strong>en e<strong>in</strong> zweitägiges<br />

Piratenlager. Die Kle<strong>in</strong>en gehen während dieser Zeit auf (Thuner-)See<br />

<strong>und</strong> su<strong>ch</strong>en <strong>in</strong> den vier S<strong>ch</strong>lössern na<strong>ch</strong> dem berühmten Thunersee-<br />

S<strong>ch</strong>lossgespenst. Dabei stossen sie immer wieder auf <strong>in</strong>teressante<br />

Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten <strong>und</strong> Mythen aus der Region <strong>und</strong> f<strong>in</strong>den am Ende<br />

ni<strong>ch</strong>t e<strong>in</strong> Gespenst, sondern e<strong>in</strong>en wertvollen S<strong>ch</strong>atz. Ausserdem<br />

lernen sie auf ihrer Entdeckungsreise S<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>trufe, Piratenlieder <strong>und</strong><br />

Seemannsknoten. E<strong>in</strong>e Augenklappe, Piratentu<strong>ch</strong> <strong>und</strong> e<strong>in</strong> Fernrohr<br />

dürfen dabei natürli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t fehlen. Mit dem Fernrohr können sie das<br />

S<strong>ch</strong>loss <strong>in</strong>s Visier nehmen, wel<strong>ch</strong>es sie als nä<strong>ch</strong>stes ansteuern.<br />

Die K<strong>in</strong>der setzen si<strong>ch</strong> somit auf e<strong>in</strong>e spieleris<strong>ch</strong>e Weise vertieft mit<br />

der örtli<strong>ch</strong>en Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te <strong>und</strong> Kultur ause<strong>in</strong>ander <strong>und</strong> erleben unvergessli<strong>ch</strong>e<br />

Abenteuer.<br />

Am Ende dieser 2 Tage erhält jedes K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Piratenpatent <strong>und</strong> wird<br />

so zu e<strong>in</strong>em was<strong>ch</strong>e<strong>ch</strong>ten Piraten.<br />

Zielgruppe<br />

Dauer<br />

Leistungen<br />

Familien mit K<strong>in</strong>dern (ab 6 Jahren)<br />

S<strong>ch</strong>ulen<br />

2 Tage<br />

1 Überna<strong>ch</strong>tung (auf dem S<strong>ch</strong>iff?)<br />

jeweils 1 Na<strong>ch</strong>t- <strong>und</strong> Morgenessen<br />

2 Lun<strong>ch</strong>säckli mit lokalen Produkten<br />

Piratenausrüstungen können vor Ort gemietet werden<br />

Partner<br />

Verweis<br />

Bemerkungen<br />

BLS S<strong>ch</strong>ifffahrt<br />

S<strong>ch</strong>lösser am Thunersee<br />

Kostümverleih<br />

Bauern<br />

Urlaubs<strong>in</strong>sel FÖHR: «Piraten entern Föhr»<br />

www.foehr.de/foehr-kids/<strong>in</strong>seltour/piratentage/<br />

Die Entdeckungsreise kann au<strong>ch</strong> unter e<strong>in</strong>em anderen Motto stattf<strong>in</strong>den<br />

<strong>und</strong> anstelle vom S<strong>ch</strong>iff per Fahrrad verlaufen. Das Motto<br />

Piraten erhöht aber bestimmt den Spassfaktor.<br />

27


Angebotsidee 4: Von der Stadt aufs Land<br />

Idee<br />

Es gibt viele Gruppen <strong>in</strong> Bern. Die Idee besteht dar<strong>in</strong>, diese Zielgruppe<br />

von der Stadt aufs Land, spri<strong>ch</strong>: an den Thunersee zu holen.<br />

Stadtführung dur<strong>ch</strong> die Berner Altstadt, UNESCO Weltkulturerbe<br />

Fahrt mit Nostalgiebus na<strong>ch</strong> Thun zur Thuner S<strong>ch</strong>ifflände<br />

S<strong>ch</strong>ifffahrt zum gewüns<strong>ch</strong>ten S<strong>ch</strong>loss<br />

Thematis<strong>ch</strong>e Führung dur<strong>ch</strong>s S<strong>ch</strong>loss mit ans<strong>ch</strong>liessender We<strong>in</strong>degustation<br />

<strong>und</strong> Verköstigung<br />

Rückfahrt mit Bus na<strong>ch</strong> Bern<br />

Zielgruppe<br />

Dauer<br />

Leistungen<br />

Partner<br />

Gruppen (Firmen, S<strong>ch</strong>ulen usw.)<br />

Historis<strong>ch</strong>- <strong>und</strong> Kultur-Interessierte<br />

Auslandgäste<br />

Tagesausflug<br />

Geführte City Tour dur<strong>ch</strong> die Berner Altstadt<br />

Fahrt mit Nostalgiebus Bern-Thun retour<br />

S<strong>ch</strong>ifffahrt Thun-S<strong>ch</strong>loss<br />

Jeweils e<strong>in</strong> S<strong>ch</strong>losse<strong>in</strong>tritt<br />

Thematis<strong>ch</strong>e Führung im S<strong>ch</strong>loss<br />

We<strong>in</strong>degustation <strong>und</strong> Verköstigung<br />

Bern Tourismus<br />

Verkehrsbetriebe STI<br />

BLS S<strong>ch</strong>ifffahrt<br />

(We<strong>in</strong>-) Bauern<br />

28


Angebotsidee 5: Kreativ im S<strong>ch</strong>loss<br />

Idee<br />

Kreativkurse <strong>in</strong> den S<strong>ch</strong>lössern anbieten<br />

Die Kurse s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>zeln bu<strong>ch</strong>bar oder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kombiticket zu e<strong>in</strong>em<br />

reduzierten Preis erhältli<strong>ch</strong>.<br />

S<strong>ch</strong>loss Thun: Kreatives Töpfern<br />

In der Dauerausstellung des S<strong>ch</strong>losses Thun wird das Thema Töpfern<br />

aufgegriffen (Töpferwerkstatt). Dies würde si<strong>ch</strong> gut mit e<strong>in</strong>em<br />

Kurs «Kreatives Töpfern» verb<strong>in</strong>den lassen.<br />

S<strong>ch</strong>loss Oberhofen: Fotokurse, Malkurse<br />

Das S<strong>ch</strong>loss Oberhofen ist e<strong>in</strong> sehr beliebtes Fotosujet. Damit das<br />

S<strong>ch</strong>loss aber ni<strong>ch</strong>t immer nur von Aussen fotografiert wird, könnten<br />

im S<strong>ch</strong>loss Fotokurse z.B. zum Thema «Entdeckungen im S<strong>ch</strong>loss<br />

Oberhofen» angeboten werden. E<strong>in</strong>ige dieser Fotos könnten dana<strong>ch</strong><br />

evtl. im Sonderausstellungsberei<strong>ch</strong> ausgestellt werden. Weiter bieten<br />

si<strong>ch</strong> natürli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> Aquarellkurse im S<strong>ch</strong>lossgarten an.<br />

S<strong>ch</strong>loss Spiez: Malkurse<br />

Damit der Gast selber aktiv werden kann, könnte das S<strong>ch</strong>loss Spiez<br />

Malkurse anbieten, wel<strong>ch</strong>e bei s<strong>ch</strong>önem Wetter im Freien angeboten<br />

werden können. Diese kreative Tätigkeit passt gut zur speziellen Atmosphäre<br />

im S<strong>ch</strong>lossgarten: Ruhe, Stille, Erhabenheit.<br />

S<strong>ch</strong>loss Hünegg: Holzs<strong>ch</strong>nitzkurs<br />

R<strong>und</strong> um das S<strong>ch</strong>loss Hünegg gibt es e<strong>in</strong>en s<strong>ch</strong>önen Park. Um e<strong>in</strong>e<br />

Verb<strong>in</strong>dung zu diesem Park herzustellen, könnten Holzs<strong>ch</strong>nitzkurse<br />

angeboten werden. Viellei<strong>ch</strong>t erfährt man während dem S<strong>ch</strong>nitzen<br />

no<strong>ch</strong> e<strong>in</strong>ige Infos zum seltenen Baumbestand dieses Parks.<br />

Zielgruppe<br />

Dauer<br />

Leistungen<br />

Partner<br />

Bemerkungen<br />

Kunst<strong>in</strong>teressierte, wel<strong>ch</strong>e selbst kreativ se<strong>in</strong> wollen<br />

Hobbykünstler<br />

S<strong>ch</strong>ulen<br />

ca. 2 bis 6 St<strong>und</strong>en (je na<strong>ch</strong>dem)<br />

Benötigtes Material<br />

Zwis<strong>ch</strong>enverpflegung (z.B. Tee, Kaffee, M<strong>in</strong>eral <strong>und</strong> Frü<strong>ch</strong>te)<br />

Künstler aus der Region<br />

Siehe Beispiel www.creativetourism.co.nz<br />

Hier Unterteilung <strong>in</strong> die Berei<strong>ch</strong>e:<br />

Kunst<br />

Kultur<br />

Ges<strong>ch</strong>mack<br />

Natur<br />

29


5 Kontakte<br />

ZHAW Fa<strong>ch</strong>stelle für Tourismus <strong>und</strong><br />

Na<strong>ch</strong>haltige Entwicklung<br />

Center da Capricorns<br />

7433 Wergenste<strong>in</strong><br />

081 630 70 81<br />

wergenste<strong>in</strong>.lsfm@zhaw.<strong>ch</strong><br />

www.iunr.zhaw.<strong>ch</strong>/tne<br />

beco<br />

Berner Wirts<strong>ch</strong>aft<br />

Economie bernoise<br />

Tourismus <strong>und</strong> Regionalentwicklung<br />

Münsterplatz 3<br />

3011 Bern<br />

031 633 40 77<br />

Info.tourismus@vol.be.<strong>ch</strong><br />

www.be.<strong>ch</strong>/tourismus<br />

Projektgruppe<br />

beco Berner Wirts<strong>ch</strong>aft: Annelise Ryffel, Projektleitung<br />

Amt für Kultur: Jacquel<strong>in</strong>e Strauss<br />

Kulturabteilung Stadt Thun: Philipp Burkard<br />

Thunersee Tourismus: Beat Anneler, Marlene Bellwalder<br />

S<strong>ch</strong>loss Spiez: Cornelia Ju<strong>ch</strong>li, Patricia Held<br />

S<strong>ch</strong>loss Oberhofen: Vera Heuberger, Nicole Zimmermann<br />

S<strong>ch</strong>loss Hünegg: Rudolf Kern, Heidi Währer<br />

S<strong>ch</strong>loss Thun: Lilian Raselli<br />

Thun Panorama: Helen Hirs<strong>ch</strong><br />

30


6 Literatur<br />

Forster, S. (2007): Natur- <strong>und</strong> kulturnaher Tourismus <strong>in</strong> Graubünden. Analyse- <strong>und</strong><br />

Strategieberi<strong>ch</strong>t. Amt für Wirts<strong>ch</strong>aft <strong>und</strong> Tourismus, Graubünden, Chur. (zu beziehen<br />

über Kompetenzstelle natur- <strong>und</strong> kulturnaher Tourismus <strong>in</strong> Wergenste<strong>in</strong>)<br />

Forster, S. (2004): Erwartungsprofil entlang der Servicekette der natur- <strong>und</strong> kulturnahen<br />

Gäste (unveröffentli<strong>ch</strong>er Studienauftrag im Rahmen des Projektes «kle<strong>in</strong> <strong>und</strong> fe<strong>in</strong>»,<br />

Graubünden Ferien)<br />

Mas<strong>ch</strong>ewski, A. (ohne Datum): Leitfaden für Regionen zur Entwicklung kulturtouristis<strong>ch</strong>er<br />

Produkte. Am Beispiel der Kreise Nordfriesland <strong>und</strong> Dithmars<strong>ch</strong>en. Herausgeber:<br />

Fa<strong>ch</strong>ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ule Westküste Heide.<br />

Müller, H., S<strong>ch</strong>eurer, R. (2004): Tourismus-Dest<strong>in</strong>ation als Erlebniswelt. E<strong>in</strong> Leitfaden<br />

zur Angebots-Inszenierung. Herausgeber: Fors<strong>ch</strong>ungs<strong>in</strong>stitut für Freitzeit <strong>und</strong><br />

Tourismus (FIF) der Universität Bern.<br />

Wenzel, E./Rau<strong>ch</strong>, C./Kirig, A. (2007): Zielgruppe LOHAS. Zukunfts<strong>in</strong>stitut GmbH.<br />

Kelkheim.<br />

Fis<strong>ch</strong>ba<strong>ch</strong>er, M., Forster, S. (2010): <strong>Erlebnisse</strong> <strong>und</strong> <strong>Tourismusangebote</strong> s<strong>ch</strong>affen.<br />

E<strong>in</strong> Leitfaden für kle<strong>in</strong>e <strong>und</strong> mittlere Museen. Herausgeber: Museen Graubünden.<br />

31


32<br />

7 Anhang


ANHANG I: Checkliste für die Entwicklung von kulturnahen <strong>Tourismusangebote</strong>n<br />

Was muss berücksi<strong>ch</strong>tigt werden um erfolgrei<strong>ch</strong>e Angebote aufzubauen?<br />

Die folgende Checkliste fasst die wi<strong>ch</strong>tigsten Punkte bei der Erarbeitung e<strong>in</strong>es kulturnahen Angebotes<br />

zusammen. Sie ist sowohl für die Beurteilung bestehender Angebote als au<strong>ch</strong> für die Konzeption neuer<br />

Angebote geda<strong>ch</strong>t. Ziel ist es, diese Checkliste laufend weiterzuentwickeln, deshalb ist uns Ihre Me<strong>in</strong>ung<br />

wi<strong>ch</strong>tig, melden Sie Ihre Erfahrungen mit dem Instrument <strong>und</strong> Ihre Verbesserungsvors<strong>ch</strong>läge – siehe<br />

Kontaktadresse.<br />

Authentizität <strong>und</strong> Inszenierung – s<strong>ch</strong>liessen si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t aus!<br />

das Angebot ist mit der Region verb<strong>und</strong>en, es passt zur e<strong>in</strong>heimis<strong>ch</strong>en Kultur (-Lands<strong>ch</strong>aft). (Die regionale<br />

/ lokale Kultur <strong>und</strong> das Brau<strong>ch</strong>tum werden mite<strong>in</strong>bezogen, die Inhalte des Angebots stammen<br />

aus der Region: Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten <strong>und</strong> Sagen, Lebensmittel, Handwerk usw.)<br />

das Angebot ist orig<strong>in</strong>ell <strong>und</strong> kreativ (Was ist speziell <strong>und</strong> e<strong>in</strong>zigartig am Angebot?)<br />

das Angebot besteht aus Ereignissen, die <strong>in</strong>dividuelle <strong>Erlebnisse</strong> <strong>und</strong> Erkenntnisse ermögli<strong>ch</strong>en (z.B.<br />

dur<strong>ch</strong> den E<strong>in</strong>bezug der vers<strong>ch</strong>iedenen S<strong>in</strong>ne – hören, sehen usw.)<br />

gibt es bereits ähnli<strong>ch</strong>e Angebote <strong>in</strong> der Region?<br />

falls ja: verträgt es e<strong>in</strong> weiteres sol<strong>ch</strong>es Angebot? Besteht Kontakt zu diesen Angebotsträgern?<br />

(Synergien nutzen, Erfahrungen austaus<strong>ch</strong>en)<br />

Trends – besteht e<strong>in</strong>e Na<strong>ch</strong>frage für das Angebot?<br />

das Angebot ist auf e<strong>in</strong>e klar def<strong>in</strong>ierte Zielgruppe des kulturnahen Tourismus ausgeri<strong>ch</strong>tet<br />

Golden Agers (50 +)<br />

Familien mit K<strong>in</strong>dern<br />

Gruppen (z.B. S<strong>ch</strong>ulen, Firmen usw.)<br />

«Kulturell Kreative» - (Kulturkenner legen Wert auf Gestaltung, Ästhetik, Kunst <strong>und</strong> Design)<br />

das Angebot entspri<strong>ch</strong>t den touristis<strong>ch</strong>en Trends<br />

e<strong>ch</strong>t <strong>und</strong> wahr, authentis<strong>ch</strong>e Kultur<br />

Qualität statt Quantität – gutes Preis-Leistungsverhältnis<br />

regional <strong>und</strong> lokal<br />

fair <strong>und</strong> ges<strong>und</strong><br />

natürli<strong>ch</strong> <strong>und</strong> na<strong>ch</strong>haltig<br />

33


Wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>keit – dur<strong>ch</strong> regionale Werts<strong>ch</strong>öpfung erfolgrei<strong>ch</strong>!<br />

dur<strong>ch</strong> das Angebot wird direkt zusätzli<strong>ch</strong>e regionale oder lokale Werts<strong>ch</strong>öpfung generiert<br />

(ÖV, Bergbahn, E<strong>in</strong>trittsbillett usw.)<br />

dur<strong>ch</strong> das Angebot wird <strong>in</strong>direkt zusätzli<strong>ch</strong>e regionale oder lokale Werts<strong>ch</strong>öpfung generiert (E<strong>in</strong>bezug<br />

lokaler Akteure: Gastgewerbe, lokales Gewerbe, Landwirts<strong>ch</strong>aft usw. den ganzen Kreislauf denken<br />

<strong>und</strong> mit e<strong>in</strong>beziehen)<br />

das Angebot nutzt die Vielfalt <strong>und</strong> Vorzüge regional erzeugter Lebensmittel, Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

die Angebotskosten s<strong>in</strong>d wenn mögli<strong>ch</strong> vollständig ermittelt <strong>und</strong> s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong> festgehalten (Produktkosten,<br />

Arbeitszeit, PR Kosten usw.)<br />

der Angebotspreis ist marktgere<strong>ch</strong>t (Preisverglei<strong>ch</strong> mit ähnli<strong>ch</strong>en Angeboten)<br />

Kulturgut – die Basis des kulturnahen Angebotes!<br />

das Angebot nimmt Rücksi<strong>ch</strong>t auf die Erhaltung des kulturellen Erbes (Besu<strong>ch</strong>erlenkung, Strategie<br />

für erhöhtes Verkehrsaufkommen usw.)<br />

der Standort des Angebotes kann vom Gast mit den öffentli<strong>ch</strong>en Verkehrsmitteln oder mit touristis<strong>ch</strong>en<br />

Transportanlagen oder mit anderen «langsamen» Fortbewegungsvarianten wie Velo, Wandern<br />

usw. errei<strong>ch</strong>t werden<br />

Gesells<strong>ch</strong>aft – verwurzelt, vernetzt, geme<strong>in</strong>sam getragen<br />

das Angebot hat die geeigneten Kooperationspartner gef<strong>und</strong>en<br />

e<strong>in</strong>heimis<strong>ch</strong>e Bevölkerung<br />

lokale Akteure<br />

Kultur (Kulturförderung, Heimats<strong>ch</strong>utz, Denkmalpflege usw.)<br />

Tourismus (regionale <strong>und</strong> lokale Tourismusorganisation)<br />

das Angebot f<strong>in</strong>det Rückhalt <strong>in</strong> der Bevölkerung (E<strong>in</strong>heimis<strong>ch</strong>e s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> das Angebot als «Wissensträger»<br />

<strong>in</strong>tegriert, wissen über das Angebot Bes<strong>ch</strong>eid <strong>und</strong> können Auskunft geben)<br />

das Angebot fördert den gegenseitigen Austaus<strong>ch</strong> zwis<strong>ch</strong>en Gästen <strong>und</strong> E<strong>in</strong>heimis<strong>ch</strong>en<br />

das Angebot trägt zur Erhaltung <strong>und</strong> Verbesserung des kulturellen Angebotes der Region bei (Veranstaltungen,<br />

Konzerte, Lesungen, Führungen usw.)<br />

34


Servicekette – der Gast fühlt si<strong>ch</strong> wohl!<br />

die körperli<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> si<strong>ch</strong>erheitste<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en Gästebedürfnisse werden umfassend berücksi<strong>ch</strong>tigt (Si<strong>ch</strong>erheit,<br />

sanitäre Anlagen, Orientierung usw.)<br />

der Gast kann si<strong>ch</strong> im Voraus über das Angebot <strong>in</strong>formieren (Internet, Bros<strong>ch</strong>üre, Telefon usw.)<br />

der Gast erhält e<strong>in</strong>e s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>e Bu<strong>ch</strong>ungsbestätigung für das Angebot<br />

die Information <strong>und</strong> die Betreuung des Gastes s<strong>in</strong>d über die ganze Servicekette h<strong>in</strong>weg zielgruppengere<strong>ch</strong>t<br />

si<strong>ch</strong>ergestellt (vom Informieren zum Ankommen bis zum Abreisen)<br />

Market<strong>in</strong>g <strong>und</strong> Kommunikation – kooperieren, streuen, auf den Punkt br<strong>in</strong>gen!<br />

den Gästen stehen <strong>in</strong>novative <strong>und</strong> attraktive Informationsmittel über Inhalte zur Region, Umwelt, Natur,<br />

Kultur <strong>und</strong> Lands<strong>ch</strong>aft zur Verfügung (erhältli<strong>ch</strong> bei den lokalen <strong>und</strong> regionalen Tourismusorganisationen)<br />

das Angebot wird über folgende Kanäle bekannt gema<strong>ch</strong>t<br />

lokale <strong>und</strong> regionale Tourismusorganisationen<br />

Pressemitteilung<br />

Anzeige<br />

Internet<br />

Journalistenreisen<br />

das Angebot ist übersi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>, umfassend <strong>und</strong> ans<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong> auf e<strong>in</strong>em Flyer dargestellt <strong>und</strong> weckt<br />

Emotionen (authentis<strong>ch</strong>e Fotos mit Legende zu den Ortsangaben <strong>und</strong> kurze bildhafte, «e<strong>in</strong>zigartige<br />

<strong>und</strong> verortete» Texte)<br />

Kooperationspartner als Multiplikatoren des Angebotes wurden evaluiert (Banken, Verbände, Grossverteiler,<br />

Bildungs<strong>in</strong>stitutionen usw.)<br />

das Angebot ist<br />

onl<strong>in</strong>e bu<strong>ch</strong>bar<br />

per Telefon beim Anbieter <strong>und</strong> der regionalen Tourismusorganisation bu<strong>ch</strong>bar<br />

per E-Mail beim Anbieter <strong>und</strong> der regionalen Tourismusorganisation bu<strong>ch</strong>bar<br />

die Mögli<strong>ch</strong>keiten für e<strong>in</strong>e Zusammenarbeit mit Reiseveranstaltern wurden geprüft<br />

Für Verbesserungsvors<strong>ch</strong>läge <strong>und</strong> Fragen nehmen Sie mit uns Kontakt auf:<br />

ZHAW Fa<strong>ch</strong>stelle Tourismus <strong>und</strong> Na<strong>ch</strong>haltige Entwicklung<br />

Center da Capricorns<br />

Stefan Forster, Anita Roffler<br />

7433 Wergenste<strong>in</strong><br />

Tel 081 630 70 81<br />

E-Mail wergenste<strong>in</strong>.lsfm@zhaw.<strong>ch</strong><br />

35


ANHANG II: SWOT Tabelle<br />

Stärken – S<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>en<br />

(6 = ausgeprägte Stärke / 1 = ausgeprägte S<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>e)<br />

Stärken<br />

S<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>en<br />

6 5 4 3 2 1<br />

Zielgruppen<br />

Familien mit K<strong>in</strong>dern<br />

Historis<strong>ch</strong>-Interessierte<br />

Kultur-Interessierte / Kulturell Kreative (mit Untergruppe: Lazy Socials)<br />

Gruppen<br />

Wanderer <strong>und</strong> Radfahrer<br />

Auslandgäste<br />

Informieren <strong>und</strong> Bu<strong>ch</strong>en<br />

Internet<br />

Bros<strong>ch</strong>üre / Info-Flyer<br />

Telefon<br />

Bildwelten<br />

Medienarbeit / Medienpräsenz<br />

Weitere Informationen<br />

Bu<strong>ch</strong>bare Angebote<br />

Anreisen<br />

Öffentli<strong>ch</strong>e Verkehrsmittel<br />

Motorisierter Individualverkehr<br />

Leitsystem / Orientierung<br />

Ankommen <strong>und</strong> Orientieren<br />

Atmosphäre Aussen<br />

Empfang<br />

Kasse<br />

Basis<strong>in</strong>formation <strong>und</strong> Orientierung<br />

36


Stärken<br />

S<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>en<br />

6 5 4 3 2 1<br />

(Interne) Informationsvermittlung<br />

Information im Kulturgut<br />

Methode / Form der Informationsvermittlung<br />

Inszenierung<br />

Leitthema<br />

Szenerie<br />

Atmosphäre<br />

Shop<br />

Bü<strong>ch</strong>er<br />

Souvenirs / Mer<strong>ch</strong>andis<strong>in</strong>g Produkte<br />

Gr<strong>und</strong>service<br />

Gastronomis<strong>ch</strong>e E<strong>in</strong>ri<strong>ch</strong>tung<br />

Toiletten<br />

Ruhemögli<strong>ch</strong>keiten<br />

Si<strong>ch</strong>erheit / Zugang<br />

Preis- / Leistungsverhältnis<br />

Er<strong>in</strong>nern<br />

Kontaktpflege<br />

Feedbackmögli<strong>ch</strong>keiten<br />

37


Stärken<br />

S<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>en<br />

6 5 4 3 2 1<br />

Kooperationen<br />

Dest<strong>in</strong>ation / Tourismusbüro<br />

Touristis<strong>ch</strong>e Leistungsträger (Hotel, Postauto, BLS usw.)<br />

Andere Kulturgüter<br />

Handwerk / Gewerbe / Landwirts<strong>ch</strong>aft<br />

Institutionen (S<strong>ch</strong>ulen, Vere<strong>in</strong>e, Wissens<strong>ch</strong>aft usw.)<br />

Firmen<br />

Geme<strong>in</strong>de / Region / Kanton<br />

Touristis<strong>ch</strong>es Umfeld<br />

Tourismustradition<br />

Tourismusbewusstse<strong>in</strong><br />

Andere Angebote<br />

Eigene Angebote<br />

Angebotskooperationen<br />

38


Chancen – Risiken<br />

( Chancen: 3 = grosse Chance / Risiken: 3 = grosses Risiko)<br />

Chancen<br />

Risiken<br />

3 2 1 3 2 1<br />

Zielgruppen<br />

Familien mit K<strong>in</strong>dern<br />

Historis<strong>ch</strong>-Interessierte<br />

Kultur-Interessierte / Kulturell Kreative (mit Untergruppe: Lazy Socials)<br />

Gruppen<br />

Wanderer <strong>und</strong> Radfahrer<br />

Auslandgäste<br />

Gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>es Umfeld<br />

Kulturgüterdi<strong>ch</strong>te<br />

Konkurrenzangebote<br />

Wertewandel<br />

Vere<strong>in</strong>e / S<strong>ch</strong>ulen<br />

Begegnungsraum (Veranstaltungen für Gäste <strong>und</strong> E<strong>in</strong>heimis<strong>ch</strong>e)<br />

Demographis<strong>ch</strong>e Entwicklung<br />

Tourismusmarkt<br />

Natur- <strong>und</strong> Kulturtourismus<br />

Aktive Erholung (Wandern, Biken usw.)<br />

Leistungsträger (Hotels usw.)<br />

Tourismusentwicklung allg. (Geme<strong>in</strong>de, Region)<br />

Tourismustrends<br />

F<strong>in</strong>anzen<br />

Investition <strong>in</strong> Angebotsentwicklung<br />

Drittmittel<br />

39


gewohnheiten ablegen


gewohnheiten ablegen


gewohnheiten ablegen


gewohnheiten ablegen


gewohnheiten ablegen


gewohnheiten ablegen


gewohnheiten ablegen


Quellenna<strong>ch</strong>weis<br />

Bild S<strong>ch</strong>loss Thun: Fa<strong>ch</strong>stelle TNE<br />

Bild S<strong>ch</strong>loss Oberhofen: Stiftung S<strong>ch</strong>loss Oberhofen<br />

Bild S<strong>ch</strong>loss Spiez: Stiftung S<strong>ch</strong>loss Spiez<br />

Bild S<strong>ch</strong>loss Hünegg: Stiftung S<strong>ch</strong>loss Hünegg<br />

Bild Thun Panorama im S<strong>ch</strong>adaupark: Kunstmuseum Thun<br />

Entwickelt im Pilotprojekt KulTour.BE<br />

E<strong>in</strong> Projekt der Neuen Regionalpolitik NRP aus dem Umsetzungsprogramm<br />

2008-2011 des Kantons Bern.<br />

beco<br />

Berner Wirts<strong>ch</strong>aft<br />

Economie bernoise<br />

Tourismus <strong>und</strong> Regionalentwicklung<br />

Autoren<br />

Stefan Forster (Projektleitung), Anita Roffler (Projektassistenz)<br />

Fa<strong>ch</strong>stelle für Tourismus <strong>und</strong> Na<strong>ch</strong>haltige Entwicklung<br />

Center da Capricorns, CH-7433 Wergenste<strong>in</strong><br />

ZHAW | Zür<strong>ch</strong>er Ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ule für Angewandte Wissens<strong>ch</strong>aften<br />

IUNR | Institut für Umwelt <strong>und</strong> Natürli<strong>ch</strong>e Ressourcen

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