Darstellung der Quartiersentwicklung - Deutsche Fernsehlotterie
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För<strong>der</strong>ung einer<br />
<strong>Quartiersentwicklung</strong> durch das DHW<br />
- Ausgestaltung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>kriterien<br />
auf <strong>der</strong> Grundlage ausgewerteter praktischer Erfahrungen<br />
durch Titel/ das Projekt KDA -
Was ist <strong>Quartiersentwicklung</strong>?<br />
L Ö S U N G E N<br />
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STRUKTUREN<br />
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Lebensumfeld o<strong>der</strong> die Quartiere von Menschen so zu gestalten, dass sie<br />
mehr Orientierung bieten und Menschen mit Hilfe- und Pflegebedarf länger<br />
zu Hause wohnen und leben können.<br />
Quartier = Stadtteil, Gemeinde, etc, <strong>der</strong>en Bürgerschaft durch eine<br />
gemeinsame Identität und eine soziale Interaktion gekennzeichnet ist.<br />
Wichtig: Längerer Verbleib zu Hause darf nicht mit Unterversorgung<br />
einhergehen. Gegenwärtig müssen wir eher vom Gegenteil ausgehen.<br />
K6-12<br />
1
Warum <strong>Quartiersentwicklung</strong>?<br />
L Ö S U N G E N<br />
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These:<br />
<strong>Quartiersentwicklung</strong> führt zu fiskalischen Einspareffekten (I)<br />
Prognose zum Bedarf an Pflege und Unterstützung (Blinkert und Gräf, 2009):<br />
2050 sind etwa drei Millionen Pflegebedürftige zu erwarten (trotz Reformen wie z.B. zu<br />
Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Pflege, zu bedarfsgerechteren Formen <strong>der</strong><br />
Versorgung durch Pflegebudgets)<br />
„<strong>der</strong> bisherige Grundsatz – häuslicher vor stationärer Pflege – lässt sich nicht<br />
mehr halten“<br />
„künftig wird irgendeine Form von stationärer Versorgung <strong>der</strong> Normalfall sein“<br />
<strong>Quartiersentwicklung</strong> als ein wesentlicher Reformansatz wurde nicht berücksichtigt.<br />
K6-12<br />
2
Warum <strong>Quartiersentwicklung</strong>?<br />
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These:<br />
<strong>Quartiersentwicklung</strong> führt zu fiskalischen Einspareffekten (II)<br />
Überversorgung in <strong>der</strong> stationären Pflege als Einsparpotential<br />
„30 bis 40 Prozent hilfe- und pflegebedürftiger Menschen werden aufgrund<br />
mangeln<strong>der</strong> sozialer Kontakte, kultureller Angebote und <strong>der</strong> regelmäßigen<br />
Essensversorgung stationär versorgt.“<br />
Erhebung des KDA (2002) im Kreis Segeberg: 30 Prozent <strong>der</strong> BewohnerInnen in<br />
Pflegeheimen sind überversorgt<br />
Modellprojekt zum Case Management in Ahlen: Heimunterbringung konnte um 40<br />
Prozent abgesenkt werden<br />
K6-12<br />
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Warum <strong>Quartiersentwicklung</strong>?<br />
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These:<br />
<strong>Quartiersentwicklung</strong> führt zu fiskalischen Einspareffekten (III)<br />
Soziökonomische Mehrwertanalyse zu sozialräumlich orientierten<br />
Versorgungsansätzen im Netzwerk: Soziales Neu gestalten<br />
(Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung 2009)<br />
Kostenvergleich zum Unterstützungsbedarf pro älteren Bewohner über 50 Jahre in<br />
einem quartiersbezogenen Wohnprojekt<br />
Ergebnis: in Bezug auf die von den BewohnerInnen und den von den<br />
Sozialversicherungen getragenen Kosten ergaben sich Einsparungen<br />
von 65 bis 70 Prozent.<br />
Werden die von den Trägern übernommenen zusätzlichen Kosten einbezogen,<br />
beträgt <strong>der</strong> Kostenvorteil immer noch mindestens 50 Prozent.<br />
Beide Ergebnisse sind statistisch signifikant!<br />
Kreis-Unna 2007 bis 2008: 2.4 Mio. € Netto-Einsparung durch verhin<strong>der</strong>te<br />
Heimunterbringung aufgrund <strong>der</strong> Wohnberatungsstelle (Pressemeldung vom 22.4.2009)<br />
K6-12<br />
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Warum <strong>Quartiersentwicklung</strong>?<br />
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Wohnbedürfnisse:<br />
Längerer Verbleib zu Hause bzw. im vertrauten Wohnumfeld ist ein<br />
vorherrschendes Bedürfnis <strong>der</strong> älteren Bevölkerung.<br />
Ergebnis <strong>der</strong> EMNID Repräsentativbefragung von Menschen<br />
ab 50 Jahren im Januar 2011:<br />
Für acht von zehn Befragten ist <strong>der</strong> letzte Umzug mindestens ein<br />
Jahrzehnt her. Nur ein Drittel möchte für das altersgerechte Wohnen<br />
umziehen, zwei Drittel bevorzugt den Umbau.<br />
K6-12<br />
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Warum <strong>Quartiersentwicklung</strong>?<br />
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Gesetzlicher Auftrag<br />
Übereinkommen <strong>der</strong> Vereinten Nationen über die Rechte<br />
von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen<br />
(In Kraft getreten am 3. Mai 2008)<br />
Der Fokus liegt auf gesellschaftlicher Teilhabe, Selbstbestimmung und<br />
barrierefreier Gestaltung aller Lebensbereiche. Es geht um die Inklusion von<br />
Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung. Sie sollen stärker als bisher in <strong>der</strong> Gemeinde<br />
und im Stadtteil als Akteure und Teilhabende sichtbar werden. Hierzu sollen<br />
gemeindeintegrierte Wohn-, Betreuungs- und Freizeitangebote geschaffen<br />
und gestärkt werden.<br />
K6-12<br />
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Quartierskonzept<br />
L Ö S U N G E N<br />
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Offene Fragen<br />
Ist die <strong>Quartiersentwicklung</strong> Aufgabe von Leistungserbringern bzw.<br />
welche Rolle müssen Kommunen und Leistungserbringer spielen?<br />
(Eine systematische Aufgabentrennung zwischen den Akteuren konnte bisher<br />
nicht vorgenommen werden, da eine umfassende Beschreibung dessen, was<br />
<strong>Quartiersentwicklung</strong> ist o<strong>der</strong> sein könnte, nicht vorlag.)<br />
Was bedeuten das Case- und Care-Management für die<br />
<strong>Quartiersentwicklung</strong> bzw. welche Rolle kann eine wohnortnahe<br />
Beratung und Begleitung spielen?<br />
Wie hängt <strong>der</strong> Nachbarschaftsansatz mit dem Ansatz <strong>der</strong><br />
<strong>Quartiersentwicklung</strong> zusammen? Welche Rolle können<br />
Nachbarschaften im Kontext von <strong>Quartiersentwicklung</strong> spielen?<br />
Ist es möglich, sofort Hilfe und Unterstützung in den Fokus zu nehmen?<br />
K6-12<br />
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Quartierskonzept<br />
Zielsystem zur <strong>Quartiersentwicklung</strong><br />
L Ö S U N G E N<br />
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K6-12<br />
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Quartierskonzept<br />
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Ziel 1: Wertschätzendes gesellschaftliches Umfeld<br />
» Um eine gemeinsame Verantwortlichkeit aller Bürgerinnen und Bürger<br />
füreinan<strong>der</strong> im Quartier zu schaffen, ist es notwendig, an den normativen<br />
Grundlagen zu arbeiten.<br />
» Gemeinsame Identität stärken und damit ein „Wir-Gefühl“ erzeugen.<br />
» Werte: „Altsein“ enttabuisieren und realistische Altersbil<strong>der</strong>, bei denen ältere<br />
Menschen aktiv am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, etablieren.<br />
Enttabuisierung schließt alle Sachverhalte mit ein, die zur Ausgrenzung führen<br />
(z.B. Demenz).<br />
» Ermöglicht größere Toleranz und spontane Hilfen.<br />
» Entlastung für pflegende Angehörige.<br />
» Mit Wissen fängt es an – ohne Wissen geht es gar nicht.<br />
K6-12<br />
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Quartierskonzept<br />
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Ziel 2: Tragende soziale Infrastruktur<br />
» Weiterentwicklungen von Sozialbeziehungen<br />
Nachbarschaftsarbeit<br />
» Nachbarschaft = fußläufig erreichbares Wohnumfeld<br />
Quartier = ggf. mehrere Nachbarschaften<br />
» Zielt darauf, Kontakt- und Begegnungsmöglichkeit zu schaffen,<br />
Entwicklung sozialer Netzwerke,<br />
Basis für nachbarschaftliche Unterstützung und Hilfe möglich,<br />
z.B. Erledigung von Einkäufen und Blumen gießen.<br />
» Nachbarschaftsprojekte müssen beispielsweise normative<br />
Dimensionen mit einbeziehen.<br />
» För<strong>der</strong>t Bürgerschaftliches Engagement, da Motivationen geschaffen und<br />
Einsatzfel<strong>der</strong> für bürgerschaftlich engagierte Bürger transparent werden.<br />
K6-12<br />
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Quartierskonzept<br />
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Ziel 3:<br />
Generationengerechte räumliche Infrastruktur<br />
Physische Infrastruktur, die Selbstständigkeit und soziale<br />
Kontakte ermöglicht:<br />
» barrierefreie und sichere öffentliche Räume und Gebäude<br />
» Erholungs- und Freizeitmöglichkeiten<br />
(z.B. Grünflächen, Sitzbänke, generationsübergreifende Spielplätze)<br />
» Begegnungsräume<br />
(z.B. Bürgertreffpunkte o<strong>der</strong> -cafés)<br />
» Einkaufsmöglichkeiten<br />
(z.B. Kiosk, Genossenschaftsladen)<br />
» mobilitätsför<strong>der</strong>nde Verkehrsinfrastruktur<br />
K6-12<br />
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Quartierskonzept<br />
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Ziel 4: Bedarfsgerechte Wohnangebote<br />
» Normale Wohnungen müssen so gestaltet werden, dass Menschen mit<br />
Mobilitäts-, Sinnes- o<strong>der</strong> Orientierungseinschränkungen diese möglichst lange<br />
nutzen können.<br />
» Eine repräsentative Befragung des KDA (2009) hat den beson<strong>der</strong>en<br />
Handlungsbedarf aufgezeigt: Nur fünf Prozent aller Haushalte, in denen<br />
Senioren leben, sind barrierefrei bzw. barrierearm.<br />
» Wohnungen durch Technikeinsatz (z. B. Ambient Assisted Living) länger<br />
bewohnbar machen.<br />
» Spezielle Wohnformen, beispielsweise für Menschen mit Demenz.<br />
K6-12<br />
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Quartierskonzept<br />
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Ziel 5: Bedarfsgerechte Dienstleistungen und Angebote<br />
» Benötigte hauptamtliche und ehrenamtliche Dienstleistungen und Angebote<br />
(Betreuung und Pflege, Soziales, Kultur, haushaltsnahe Dienstleistungen,<br />
Mobilitätsangebote, z.B. Fahrdienste).<br />
» Hilfemix<br />
Erbringung kann für einen Kunden nur dann optimal ablaufen, wenn die<br />
Leistungen miteinan<strong>der</strong> koordiniert und abgestimmt werden.<br />
K6-12<br />
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Quartierskonzept<br />
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Ziel 6: Wohnortnahe Beratung und Begleitung<br />
» Anlaufstelle, die informiert, berät und unterstützt<br />
» Klärung von Fragen zum präventiven Verhalten bis hin zur Organisation und<br />
Steuerung eines Hilfemixes<br />
» Für Beratung und Begleitung wird lokales Wissen benötigt, das bedeutet, die<br />
Situation vor Ort muss bekannt sein<br />
Wie lebt <strong>der</strong> Klient?<br />
Ist das Treppenhaus barrierearm?<br />
Wie ist das nächste Umfeld? Kann man spazieren gehen?<br />
Gibt es Unterstützung durch engagierte Einzelpersonen (Nachbarschaft)?<br />
Welche kulturellen Angebote gibt es?, etc.<br />
» Lokales Wissen kann nur begrenzt „katalogisiert“ werden<br />
K6-12<br />
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Quartierskonzept<br />
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Ziel 6: Wohnortnahe Beratung und Begleitung<br />
Care Management: Schaffung <strong>der</strong> Voraussetzungen, dass umfassende<br />
Beratung und Begleitung stattfinden kann.<br />
» Vernetzung <strong>der</strong> Leistungserbringer untereinan<strong>der</strong> plus<br />
Bürgerschaftliches Engagement<br />
Ziele:<br />
» Versorgungsketten ermöglichen und Schnittstellenprobleme<br />
reduzieren (Hilfemix).<br />
» Identifikation von Versorgungslücken<br />
K6-12<br />
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Quartierskonzept<br />
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Zu den Zielen<br />
Ziele 1 bis 4 schaffen die Voraussetzungen, damit Dienstleistungen und Angebote – einschließlich<br />
gesundheitsför<strong>der</strong>n<strong>der</strong> und präventiver Angebote - (Ziel 5) - ihre volle Wirkung entfalten können.<br />
Ziele 1 und 2 - das wertschätzende gesellschaftliche Umfeld und die tragende soziale Infrastruktur - sind<br />
hierbei „weiche“ Voraussetzungen.<br />
Ziele 3 und 4 bilden physische Voraussetzungen in Form einer generationsgerechten räumlichen<br />
Infrastruktur und bedarfsgerechter Wohnangebote ab. Beispiel: Für einen längeren Verbleib zu Hause<br />
muss neben einem ambulanten Pflegedienst (Ziel 5) auch die Barrierefreiheit <strong>der</strong> Wohnung (Ziel 4) erfüllt<br />
sein. Ebenfalls kann ein längerer Verbleib zu Hause bei einem Menschen mit Demenz von <strong>der</strong> Toleranz <strong>der</strong><br />
Nachbarn abhängen (Ziel 1).<br />
Ziel 6 - wohnortnahe Beratung und Begleitung - ermöglicht zum einen, dass die Rat- und Hilfesuchenden<br />
ein passendes Gesamtportfolio an Dienstleitungen und Angeboten organisieren und managen können o<strong>der</strong><br />
hier bis zur kompletten Übernahme dieser Aufgaben entsprechende Unterstützung gegeben wird; zum<br />
an<strong>der</strong>en können Versorgungslücken bestimmt werden, da hier Angebot und Nachfrage in einem<br />
wesentlichen Ausmaß zusammenlaufen. Das Wissen über die Versorgungslücken kann dann in die<br />
Quartierentwicklung als Impuls eingebracht werden.<br />
K6-12<br />
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Verantwortlichkeiten bei <strong>der</strong><br />
<strong>Quartiersentwicklung</strong><br />
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Verantwortlichkeit <strong>der</strong> Kommune<br />
» Kommunale Daseinsvorsorge ist verfassungsrechtlich<br />
im Sozialstaatsprinzip nach Art. 20 Abs. 1 GG verankert.<br />
» Daseinsvorsorge:<br />
Schaffung, Sicherung und Entwicklung (notwendiger)<br />
sozialer Lebensbedingungen<br />
» mehr als Sicherung des Existenzminimums<br />
K6-12<br />
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Verantwortlichkeiten bei <strong>der</strong><br />
<strong>Quartiersentwicklung</strong><br />
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Prinzipielle Verantwortlichkeit <strong>der</strong> Kommune<br />
» <strong>Quartiersentwicklung</strong> mo<strong>der</strong>ieren und steuern<br />
» Ergebnisqualität aller Ziele überwachen und ggf. gegensteuern<br />
» Identifikation des Quartiers und Durchführung einer Analyse <strong>der</strong> Stärken<br />
und Schwächen des Quartiers<br />
Spezifische Verantwortlichkeit <strong>der</strong> Kommune<br />
» Direkte Umsetzungsverantwortung für die Ziele 1, 2 und 3 und 6<br />
K6-12<br />
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Verantwortlichkeiten bei <strong>der</strong><br />
<strong>Quartiersentwicklung</strong><br />
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Verantwortlichkeit <strong>der</strong> Bürgerschaft<br />
» Bereitstellung <strong>der</strong> benötigten Dienstleistungen (Ziel 5) ist in erster<br />
Instanz eine Aufgabe des Bürgerschaftlichen Engagements.<br />
» Faktisch steht die Gesellschaft vor <strong>der</strong> Aufgabe, eine neue Beziehung<br />
zum Staat und seinen Leistungen aufzubauen (gelebte Subsidiarität).<br />
Beispiel: „Betreutes Wohnen zu Hause“ – Lenniger Netz e.V.<br />
» Im Rahmen dieser Verantwortungsgemeinschaft von Kommune und<br />
Bürgerschaft muss die Kommune för<strong>der</strong>nde Rahmenbedingungen für<br />
das Bürgerschaftliche Engagement aufbauen.<br />
K6-12<br />
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Verantwortlichkeiten bei <strong>der</strong><br />
<strong>Quartiersentwicklung</strong><br />
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Option für die Anbieter: Sozialraumorientierte Versorgungsansätze<br />
» Bereitstellung <strong>der</strong> benötigten Dienstleistungen (Ziel 5) in zweiter Instanz<br />
auch Aufgabe <strong>der</strong> hauptamtlichen Dienstleister.<br />
» Innovative Anbieter z. B. Leistungserbringer nehmen im Rahmen von<br />
sozialraumorientierten Versorgungsansätzen die gesamte Bedarfslage<br />
und auch sozialräumliche Bedürfnisse ihrer Kunden in den Blick.<br />
Konsequenzen:<br />
» Es geht nicht nur um Dienstleistungen, son<strong>der</strong>n das gesamte Zielsystem wird<br />
für die eigenen Kunden in den Blick genommen.<br />
» Für die eigenen Kunden werden Aufgaben übernommen, die oben noch den<br />
Kommunen zugeordnet wurden.<br />
» Aufgabe <strong>der</strong> Kommunen: Feststellen, welche Zielgruppen nicht im Sinne des<br />
Zielsystems versorgt sind.<br />
K6-12<br />
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Verantwortlichkeiten bei <strong>der</strong><br />
<strong>Quartiersentwicklung</strong><br />
L Ö S U N G E N<br />
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STRUKTUREN<br />
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Sozialraumorientierte Versorgungsansätze (SRV)<br />
» Beispiel: Wohnprojekte (SONG) – Fachkraft kümmert sich<br />
im Kern um die<br />
- Schaffung von Begegnungsräumen (Ziel 3)<br />
- För<strong>der</strong>ung von Sozialbeziehungen (Ziel 2)<br />
» Die Unterstützungskosten älterer Bewohner in den Modellprojekten des<br />
SONG-Netzwerkes sind erheblich geringer als in herkömmlichen Pflege- und<br />
Betreuungsstrukturen. Dies lässt sich zurückführen auf die geleistete<br />
nachbarschaftliche Unterstützung, die hauptamtliche Dienstleistungen ersetzt,<br />
höhere Zufriedenheit und bessere Gesundheitsentwicklung.<br />
(Westerheide, ProAlter 2010, Heft 1, S. 55)<br />
K6-12<br />
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Unterschiedliche Ausrichtung bei <strong>der</strong><br />
<strong>Quartiersentwicklung</strong><br />
L Ö S U N G E N<br />
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STRUKTUREN<br />
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Allgemeiner <strong>Quartiersentwicklung</strong>sansatz<br />
Leistungserbringer bringen sich in die Gestaltung des gesamten<br />
sozialen Nahraums so ein, dass möglichst alle Menschen mit<br />
Unterstützungsbedarf dort möglichst lange wohnen bleiben und gut<br />
leben können (Stoßrichtung: alle Menschen im sozialen Nahraum sollen<br />
im Sinne des Zielsystems versorgt werden).<br />
Sozialraumorientierter Versorgungsansatz<br />
Leistungserbringer nutzen die Ressourcen des sozialen Nahraums für<br />
die Kunden bzw. wirken an <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Ressourcen im<br />
Sozialraum mit, damit sich die Wohn- und Lebenssituation für die<br />
aktuellen und potenziellen Kunden verbessert (Stoßrichtung: das<br />
Zielsystem wird für die eigenen Kunden in den Blick genommen).<br />
K6-12<br />
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Unterschiedliche Ausrichtung bei <strong>der</strong><br />
<strong>Quartiersentwicklung</strong><br />
L Ö S U N G E N<br />
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STRUKTUREN<br />
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Praxisbeispiele:<br />
Kommunale Quartiersprojekte:<br />
Allgemeiner <strong>Quartiersentwicklung</strong>sansatz<br />
Praxisbeispiel Eichstätten (ca. 3.300 EW)<br />
Nicht alleine<br />
2001 entwickelt und 2011 fortgeschrieben als<br />
Grundlage für die Entwicklung zu einer<br />
„nachhaltigen Bürgerkommune“<br />
Praxisbeispiel Külz (ca. 500 EW)<br />
2005 Erarbeitung von Zielformulierungen im<br />
Rahmen des kommunalen Arbeitskreises „Alt<br />
werden im Dorf“<br />
K6-12<br />
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Unterschiedliche Ausrichtung bei <strong>der</strong><br />
<strong>Quartiersentwicklung</strong><br />
L Ö S U N G E N<br />
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STRUKTUREN<br />
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Praxisbeispiel:<br />
Quartiersprojekte von <strong>der</strong> Wohnungswirtschaft:<br />
Allgemeiner <strong>Quartiersentwicklung</strong>sansatz<br />
Kooperationspartner:<br />
• Arbeiterwohlfahrt<br />
• Kreisverband Bielefeld e.V.<br />
• Evangelischer Gemeindedienst<br />
im Evangelischen Johanneswerk<br />
Bielefeld<br />
• Stadt Bielefeld,<br />
• Verein Freie Scholle<br />
Nachbarschaftshilfe e.V.<br />
Angebote:<br />
• Wohnungen<br />
• Nachbarschaftstreff<br />
• Aktivitätszentrum<br />
• Sozialstation und<br />
mobiler sozialer Dienst<br />
• Zugehende Beratung<br />
• Gesundheitsversorgung<br />
• Wohnberatung<br />
Nachbarschaftszentrum Meinholfstraße, Freie Scholle Bielefeld<br />
Die verschiedenen Akteure wirken in einer lokalen Verantwortungsgemeinschaft<br />
zusammen. Das Wohnungsunternehmen koordiniert die Zusammenarbeit <strong>der</strong><br />
Akteure.<br />
K6-12<br />
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Unterschiedliche Ausrichtung bei <strong>der</strong><br />
<strong>Quartiersentwicklung</strong><br />
Praxisbeispiel:<br />
L Ö S U N G E N<br />
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STRUKTUREN<br />
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Quartiersprojekte von sozialen Leistungserbringern:<br />
Allgemeiner <strong>Quartiersentwicklung</strong>sansatz<br />
Stiftung Liebenau, Lebensräume für Jung und Alt, Amtzell<br />
Es bietet 40 barrierefreie Wohnungen und ein Service-Zentrum mit Gemeinschaftsräumen und einem Büro für<br />
die Gemeinwesenarbeiterin. Die Gemeinschaftsräume sind öffentlich zugänglich für alle Quartiersbewohner.<br />
Die Gemeinwesenarbeiterin unterstützt die Bewohner <strong>der</strong> Wohnanlage und die Bewohner <strong>der</strong> gesamten<br />
Gemeinde. Sie bringt 50 % <strong>der</strong> Arbeitskraft für <strong>Quartiersentwicklung</strong> auf.<br />
Die Kommune hat den Träger zur <strong>Quartiersentwicklung</strong> beauftragt und finanziert das Projekt mit. Sie stellt<br />
kostenlos ein Grundstück zur Verfügung. Die dadurch erzielten Bauträgergewinne fließen in einen<br />
Sozialfonds, über den die Gemeinwesenarbeit und <strong>der</strong> Gemeinschaftsraum finanziert werden. Das Projekt ist<br />
Teil des Netzwerks „Dorfgemeinschaft Amtzell“, das die Gemeinde aufgebaut hat und als beraten<strong>der</strong><br />
Ausschuss gleichwertig wie an<strong>der</strong>e kommunale Ausschüsse für den Gemein<strong>der</strong>at agiert.<br />
K6-12<br />
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Unterschiedliche Ausrichtung bei <strong>der</strong><br />
<strong>Quartiersentwicklung</strong><br />
L Ö S U N G E N<br />
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STRUKTUREN<br />
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Praxisbeispiel:<br />
Quartiersprojekte von Leistungserbringern:<br />
Sozialraumorientierter Versorgungsansatz<br />
Haus im Viertel, Bremer Heimstiftung<br />
Das Projekt umfasst eine Betreute<br />
Wohneinrichtung mit 85 Wohneinheiten, ein<br />
Wohnprojekt für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />
mit 4 Plätze und eine Wohngemeinschaft für<br />
Demenzkranke mit 8 Plätzen.<br />
Man ist eng vernetzt mit an<strong>der</strong>en Akteuren<br />
aus dem Quartier. Ziel ist die Stärkung <strong>der</strong><br />
Selbsthilfekräfte und För<strong>der</strong>ung des<br />
ehrenamtlichen Engagements in <strong>der</strong><br />
Wohnanlage und im Quartier.<br />
Die Betreuungskraft bringt 10-20 % <strong>der</strong><br />
Arbeitskraft für die <strong>Quartiersentwicklung</strong> auf.<br />
K6-12<br />
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Unterschiedliche Ausrichtung bei <strong>der</strong><br />
<strong>Quartiersentwicklung</strong><br />
Praxisbeispiel:<br />
L Ö S U N G E N<br />
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STRUKTUREN<br />
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Quartiersprojekte von Leistungserbringern:<br />
Sozialraumorientierter Versorgungsansatz<br />
Frankfurter Modell,<br />
Nachbarschaftstreff in Frankfurt-Nie<strong>der</strong>rad<br />
• Der Frankfurter Verein für Alten- und<br />
Behin<strong>der</strong>tenhilfe kooperierte mit den<br />
Nassauischen Heimstättten Wohnungs- und<br />
Entwicklungsgesellschaft mbH (ca. 63.000 WE<br />
in unterschiedlichen Städten und Gemeinden<br />
Hessens).<br />
• In Frankfurt-Nie<strong>der</strong>radt betreiben sie einen<br />
Nachbarschaftstreff als Beratungs- und<br />
Servicezentrum für die Mieter und an<strong>der</strong>en<br />
Quartiersbewohner zur langfristigen<br />
Kundebindung und Neukundengewinnung.<br />
• Es werden Freizeitveranstaltungen und<br />
Beratung kostenlos angeboten sowie<br />
kostenpflichtig wohnbegleitende<br />
Dienstleistungen.<br />
• Die Raumkosten teilen sich die<br />
Kooperationspartner.<br />
K6-12<br />
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Umsetzungsprinzipien bei <strong>der</strong><br />
<strong>Quartiersentwicklung</strong><br />
L Ö S U N G E N<br />
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STRUKTUREN<br />
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Sozialraumbezug: Perspektive auf die Beson<strong>der</strong>heiten<br />
des Quartiers legen; kleinräumige, dezentrale statt<br />
großräumige o<strong>der</strong> zentralistische Lösungsansätze<br />
suchen; keine Standardlösungen, son<strong>der</strong>n Lösungen<br />
angepasst auf die örtlichen Gegebenheiten suchen;<br />
Kenntnisse über die Beson<strong>der</strong>heiten vor Ort haben.<br />
Ganzheitlich: Denken und Handeln im Zusammenhang<br />
statt in fachlichen Kategorien; sich nicht fachlich, son<strong>der</strong>n<br />
räumlich organisieren; nicht einzelne Hilfeangebote<br />
optimieren son<strong>der</strong>n das ganze Lebensumfeld in den<br />
Blick nehmen und Schritt für Schritt gestalten.<br />
Beteiligungsorientiert: In Kooperationen nicht als<br />
einzelner Akteur denken; nicht nur Profis, son<strong>der</strong>n auch<br />
Quartiersbewohner/Kunden einbeziehen; Stärkung <strong>der</strong><br />
Selbstorganisation und Selbstregulation vor Ort.<br />
K6-12<br />
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Unterschiedliche Ausrichtungen bei<br />
<strong>der</strong> <strong>Quartiersentwicklung</strong><br />
L Ö S U N G E N<br />
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STRUKTUREN<br />
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Umsetzungsprinzip<br />
Sozialraumbezug<br />
Allgemeiner <strong>Quartiersentwicklung</strong>sansatz<br />
Man hat alle Menschen mit Unterstützungsbedarf im Quartier im Blick, nicht nur<br />
einzelne Zielgruppen<br />
Man kooperiert mit <strong>der</strong> Kommune o<strong>der</strong> hat im besten Fall einen Auftrag für<br />
die <strong>Quartiersentwicklung</strong> von ihr<br />
Man arbeitet auf <strong>der</strong> Grundlage einer umfassenden Quartiersanalyse für alle<br />
Lebensbereiche<br />
Sozialraumorientierter Versorgungsansatz<br />
Man hat primär seine Kunden/Zielgruppe im sozialen Nahraum im Blick<br />
Man kooperiert mit <strong>der</strong> Kommune o<strong>der</strong> informiert sie zumindest<br />
Man erstellt Teilanalysen zielgerichtet zur Angebotsstruktur und im Hinblick auf<br />
die möglichen Ressourcen bzw. Ressourcenlücken (vor allem für die eigenen<br />
Kunden/Zielgruppen) im sozialen Raum<br />
K6-12<br />
29
Unterschiedliche Ausrichtungen bei<br />
<strong>der</strong> <strong>Quartiersentwicklung</strong><br />
L Ö S U N G E N<br />
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STRUKTUREN<br />
VERÄNDERN<br />
Umsetzungsprinzip<br />
Ganzheitlichkeit<br />
Allgemeiner <strong>Quartiersentwicklung</strong>sansatz<br />
Man bemüht sich um die (Weiter-)Entwicklung aller Lebensbereiche für Menschen<br />
mit Unterstützungsbedarf im Quartier<br />
Man entwickelt Leistungsangebote für das gesamte Quartier<br />
Man verfügt über öffentliche Räume, die alle Quartiersbewohnern nutzen können<br />
Mitarbeiter bringen 50 % und mehr ihrer Arbeitskraft in die <strong>Quartiersentwicklung</strong> ein<br />
Sozialraumorientierter Versorgungsansatz<br />
Man entwickelt einzelne Leistungsbausteine fürs Quartier<br />
Man entwickelt Leistungsangebote schwerpunktmäßig für seine Kunden<br />
Man öffnet eigene Räume und Leistungsangebote für Quartiersbewohner und<br />
bezieht Leistungen aus dem Quartier für die Kunden<br />
Mitarbeiter bringen weniger als 50 % ihrer Arbeitskraft in die externe<br />
<strong>Quartiersentwicklung</strong> ein<br />
K6-12<br />
30
Unterschiedliche Ausrichtungen bei<br />
<strong>der</strong> <strong>Quartiersentwicklung</strong><br />
L Ö S U N G E N<br />
ENTWICKELN<br />
STRUKTUREN<br />
VERÄNDERN<br />
Umsetzungsprinzip<br />
Beteiligungsorientierung<br />
Allgemeiner <strong>Quartiersentwicklung</strong>sansatz<br />
Man kooperiert in einem Verbundnetzwerk, das die Gesamtentwicklung des<br />
Quartiers im Blick hat<br />
Man bezieht die Quartiersbewohner in möglichst alle Phasen <strong>der</strong><br />
<strong>Quartiersentwicklung</strong> ein (Leitbildentwicklung fürs Quartier, Quartiersanalyse,<br />
Entwicklung des Zeit- und Arbeitsplans, Maßnahmenumsetzung,<br />
Öffentlichkeitsarbeit und Evaluation)<br />
Sozialraumorientierter Versorgungsansatz<br />
Man kooperiert in einem Versorgungsnetzwerk bzw. in maßnahmenbezogenen<br />
Kooperationen<br />
Man bezieht Kunden bei <strong>der</strong> Maßnahmenentwicklung und – umsetzung ein und<br />
legt den Focus <strong>der</strong> Beteiligung auf ehrenamtliches Engagement/<br />
Hilfemixgestaltung<br />
K6-12<br />
31
För<strong>der</strong>kriterien<br />
L Ö S U N G E N<br />
ENTWICKELN<br />
STRUKTUREN<br />
VERÄNDERN<br />
Gegenstand <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ungen: Maßnahmen für die 6 Ziele <strong>der</strong> <strong>Quartiersentwicklung</strong><br />
Definition des relevanten Marktes bzw. Sozialraums<br />
Definition <strong>der</strong> Zielgruppen und Analyse <strong>der</strong> Bedürfnisse<br />
Ist-Analyse des Quartiers<br />
Kooperationen und Vernetzung<br />
Bürgerbeteiligung sichern<br />
Nachhaltigkeit<br />
Projektmanagement und Ergebnisbericht<br />
K6-12<br />
32
För<strong>der</strong>kriterien<br />
L Ö S U N G E N<br />
ENTWICKELN<br />
STRUKTUREN<br />
VERÄNDERN<br />
Gegenstand <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung:<br />
Maßnahmen für die 6 Ziele <strong>der</strong> <strong>Quartiersentwicklung</strong><br />
Ziel 1: Wertschätzendes gesellschaftliches Umfeld<br />
Beispiele für för<strong>der</strong>fähige Maßnahmen:<br />
Sensibilisierung und Qualifizierung von Akteuren (z.B. Einzelhändler,<br />
Taxifahrer) im Quartier zu den beson<strong>der</strong>en Lebenssituationen von<br />
mobilitätseingeschränkten o<strong>der</strong> pflegebedürftigen Menschen<br />
Unterstützung von Initiativen zur Zertifizierung altersgerechter<br />
Einzelhändler<br />
Organisation von Informationsabenden zum Krankheitsbild „Demenz“<br />
Organisation von Austauschmöglichkeiten von Jung und Alt (z.B.<br />
Handykurse von Jungen für Ältere)<br />
K6-12<br />
33
För<strong>der</strong>kriterien<br />
L Ö S U N G E N<br />
ENTWICKELN<br />
STRUKTUREN<br />
VERÄNDERN<br />
Gegenstand <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung:<br />
Maßnahmen für die 6 Ziele <strong>der</strong> <strong>Quartiersentwicklung</strong><br />
Ziel 2: Tragende soziale Infrastruktur<br />
Beispiele für för<strong>der</strong>fähige Maßnahmen<br />
Schaffung von Begegnungsmöglichkeiten im Quartier<br />
Organisation von Freizeitveranstaltungen<br />
Stärkung sozialer Netze<br />
Anregung von Nachbarschaftsprojekten und Qualifizierung von<br />
„Nachbarschaftsstiftern“<br />
Anregung von ehrenamtlichen Initiativen (z.B. Freiwilligenbörsen,<br />
Nachbarschaftsbetreuer)<br />
Organisation von Stadtteil-, Bürgerforen, Zukunftskonferenzen,<br />
Werkstattgesprächen<br />
K6-12<br />
34
För<strong>der</strong>kriterien<br />
L Ö S U N G E N<br />
ENTWICKELN<br />
STRUKTUREN<br />
VERÄNDERN<br />
Gegenstand <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung:<br />
Maßnahmen für die 6 Ziele <strong>der</strong> <strong>Quartiersentwicklung</strong><br />
Ziel 3: Generationengerechte räumliche Infrastruktur<br />
Beispiele für för<strong>der</strong>fähige Maßnahmen<br />
Quartiersbegehung zur Erkundung des Wohnumfeldes<br />
Initiierung von Maßnahmen zur Verbesserung <strong>der</strong> Infrastruktur (z.B. Initiierung von<br />
Markttagen, rollenden Supermärkten, Genossenschaftsläden, Einkaufsinitiativen,<br />
Kiosk im Heim, Bürgerbusse, Seniorentaxi)<br />
Initiierung von Initiativen für Anpassungsmaßnahmen im Wohnumfeld (z.B.<br />
Barrierefreies Wohnumfeld, bessere Beleuchtung, sichere Überquerung von<br />
Straßen, mehr öffentliche Toiletten, mehr Sitzgelegenheiten im öffentlichen Raum)<br />
K6-12<br />
35
För<strong>der</strong>kriterien<br />
L Ö S U N G E N<br />
ENTWICKELN<br />
STRUKTUREN<br />
VERÄNDERN<br />
Gegenstand <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung:<br />
Maßnahmen für die 6 Ziele <strong>der</strong> <strong>Quartiersentwicklung</strong><br />
Ziel 4: Bedarfsgerechte Wohnangebote<br />
Beispiele für för<strong>der</strong>fähige Maßnahmen<br />
Informationsveranstaltungen zum Thema „Wohnen im Alter“<br />
Initiierung von struktureller und individueller Wohnberatung<br />
Begleitung bei Wohnungsanpassungsmaßnahmen<br />
Initiierung und Umsetzungsbegleitung für alternative Wohnformen (z.B.<br />
selbstorganisiertes gemeinschaftliches Wohnen, Pflegewohngemeinschaften,<br />
Bielefel<strong>der</strong> Modell)<br />
Entwicklung und Umsetzung von Konzepten wie „Wohnen mit Hilfe“<br />
K6-12<br />
36
För<strong>der</strong>kriterien<br />
L Ö S U N G E N<br />
ENTWICKELN<br />
STRUKTUREN<br />
VERÄNDERN<br />
Gegenstand <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung:<br />
Maßnahmen für die 6 Ziele <strong>der</strong> <strong>Quartiersentwicklung</strong><br />
Ziel 5: Bedarfsgerechte Dienstleistungen und Angebote<br />
Beispiele für för<strong>der</strong>fähige Maßnahmen<br />
Öffnung <strong>der</strong> Einrichtung ins Quartier (z.B. Einrichtungsangebot von<br />
Konzepten wie „Betreutes Wohnen zu Hause“)<br />
Schaffung ortsbezogener, kleinteiliger mobiler Versorgungsangebote<br />
(z.B. häusliche Tagespflegekonzepte)<br />
Schaffung mobiler Alltagshilfen (z.B. Seniorenassistenten)<br />
Entwicklung vernetzter Angebotsstrukturen im Wellfare-Mix<br />
Umstrukturierung stationärer Einrichtungen zu „KDA-Quartiershäusern“<br />
Aktivierung bürgerschaftlichen Engagements<br />
K6-12<br />
37
För<strong>der</strong>kriterien<br />
L Ö S U N G E N<br />
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STRUKTUREN<br />
VERÄNDERN<br />
Gegenstand <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung:<br />
Maßnahmen für die 6 Ziele <strong>der</strong> <strong>Quartiersentwicklung</strong><br />
Ziel 6: Ortsnahe Beratung und Begleitung<br />
Beispiele für för<strong>der</strong>fähige Maßnahmen<br />
• Erstellung von quartiersbezogenen Infobroschüren, Quartiersportalen<br />
• Schaffung ortsnaher Beratungsangebote im Quartier<br />
• Schaffung mobiler Beratungsangebote<br />
• Qualifizierung von Ehrenamtlichen für Beratung und Begleitung<br />
K6-12<br />
38
För<strong>der</strong>kriterien<br />
L Ö S U N G E N<br />
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STRUKTUREN<br />
VERÄNDERN<br />
Müssen alle Ziele beachtet werden?<br />
<strong>Quartiersentwicklung</strong> ist ein Prozess, <strong>der</strong> Schritt für Schritt durchgeführt<br />
wird und kontinuierlich fortgesetzt wird.<br />
Nicht alle Ziele müssen gleichzeitig angegangen werden, aber sie müssen<br />
alle im Blick bleiben.<br />
Allgemeiner <strong>Quartiersentwicklung</strong>sansatz: Für alle 6 Ziele eine Bestandsund<br />
Bedarfanalyse und einen Maßnahmenplan erstellen.<br />
Sozialraumorientierter Versorgungsansatz: Für die ausgewählten Ziele, die<br />
man zur Verbesserung <strong>der</strong> Lebenssituation <strong>der</strong> Kunden anstrebt, Erstellung<br />
einer Bedarfs- und Bestandsanalyse sowie eines Maßnahmenplans<br />
K6-12<br />
39
För<strong>der</strong>kriterien<br />
L Ö S U N G E N<br />
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STRUKTUREN<br />
VERÄNDERN<br />
Praxisbeispiel: <strong>Quartiersentwicklung</strong> als kontinuierlicher Prozess<br />
Quartiersprojekt <strong>der</strong><br />
Bürgergemeinschaft<br />
Eichstetten e.V.<br />
(ca. 3.500 Einw.)<br />
16 Betreute Wohnungen im<br />
Schwanenhof (1998)<br />
Begegnungsräume für das<br />
ganze Dorf (1998)<br />
Bürgerbüro im<br />
Schwanenhof (1999))<br />
Tagesbetreuung für alte<br />
und behin<strong>der</strong>te Menschen<br />
im Schwanenhof (2006)<br />
Pflegewohngruppe<br />
„Adlergarten“ (2008)<br />
Qualifizierung von<br />
Alltagsbegleitern (2010)<br />
Integratives Café<br />
„Miteinan<strong>der</strong>“<br />
K6-12<br />
40
För<strong>der</strong>kriterien<br />
L Ö S U N G E N<br />
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STRUKTUREN<br />
VERÄNDERN<br />
Definition des relevanten Marktes / Sozialraums<br />
Allgemeiner <strong>Quartiersentwicklung</strong>sansatz: Benennung des<br />
Quartiersnamens, <strong>der</strong> Quartiersgröße<br />
Sozialraumorientierter Versorgungsansatz: Benennung des<br />
Quartiersnamens, <strong>der</strong> Quartiersgröße<br />
K6-12<br />
41
För<strong>der</strong>kriterien<br />
L Ö S U N G E N<br />
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STRUKTUREN<br />
VERÄNDERN<br />
Quartiersgrößen<br />
• Quartiersprojekte werden in unterschiedlich große soziale Nahräume<br />
umgesetzt; in einem Wohngebiet, in einem Stadtviertel o<strong>der</strong> in einer Gemeinde/Dorf.<br />
• Das Quartier muss von den dort lebenden Menschen als sozialräumliche Einheit<br />
verstanden werden. Sinnvoll erscheint eine obere Grenze von max. 25.000 Einwohnern.<br />
• Die meisten Quartiersprojekte sind viel kleiner und beziehen sich auf den direkten sozialen<br />
Nahraum (300, 800, 1.500 Haushalte bzw. Einzugsgröße von 500 bis 1.000 Meter). (Bei<br />
Nachbarschafts-Quartiersarbeit gilt eine obere Grenze von 3.000 bis 5.000 Einwohnern).<br />
Bielefeld<br />
Gemeinde Külz<br />
Leipzig<br />
K6-12<br />
42
Quartiersgrößen<br />
L Ö S U N G E N<br />
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STRUKTUREN<br />
VERÄNDERN<br />
Quartiersgröße (Einwohner) (n=70)<br />
45%<br />
41,4%<br />
40%<br />
35%<br />
32,9%<br />
30%<br />
25%<br />
20%<br />
15%<br />
10,0%<br />
15,7%<br />
10%<br />
5%<br />
0%<br />
bis unter<br />
500 EW<br />
500 bis unter<br />
5.000 EW<br />
5.000 bis unter<br />
25.000 EW<br />
25.000 EW<br />
und mehr<br />
Quelle: KDA-Umfrage im Rahmen des Projekts LoVe, 2011<br />
K6-12<br />
43
För<strong>der</strong>kriterien<br />
L Ö S U N G E N<br />
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STRUKTUREN<br />
VERÄNDERN<br />
Bestimmung <strong>der</strong> Quartiersgrenzen: Wie identifiziert man ein Quartier?<br />
Praxisbeispiel Aachen:<br />
Befragung von Bürgerinnen und<br />
Bürgern in Aachen<br />
• Anzahl: 1.500 Personen<br />
• Inhalte:<br />
„Wo kaufe ich was ein?“<br />
„Wo leben meine Freunde, die ich<br />
besuche/die mich besuchen?“<br />
„Wo verbringe ich meine Freizeit?“<br />
• Ergebnis: Identifizierung von<br />
52 Lebensräumen in Aachen<br />
Lebensraum<br />
K6-12<br />
44
För<strong>der</strong>kriterien<br />
L Ö S U N G E N<br />
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STRUKTUREN<br />
VERÄNDERN<br />
Definition <strong>der</strong> Zielgruppen und Analyse <strong>der</strong><br />
Bedürfnisse<br />
Allgemeiner <strong>Quartiersentwicklung</strong>sansatz: Als Zielgruppe werden hier alle<br />
(unterstützungsbedüftigen) Menschen im Quartier in den Blick genommen. Die<br />
Aufgabe ist, <strong>der</strong>en unterschiedliche Bedarfslagen zu ermitteln und im Sinne des<br />
Zielsystems das Quartier nach ihren unterschiedlichen Bedürfnissen weiter zu<br />
entwickeln. Die Bedürfnisse müssen dafür ermittelt werden. Angebote werden für<br />
alle erstellt, Einrichtungen werden für alle geöffnet, sind von allen nutzbar.<br />
Sozialraumorientierter Versorgungsansatz: Hier erfolgt eine Fokussierung auf<br />
die aktuellen Kunden sowie mögliche potenzielle Kunden für das<br />
Leistungsangebot des Dienstleisters, die benannt und <strong>der</strong>en Bedürfnisse ermittelt<br />
werden müssen. Angebote sind für die eigenen Kunden, Einrichtungen werden<br />
geöffnet, sind aber primär für die Kunden nutzbar.<br />
K6-12<br />
45
För<strong>der</strong>kriterien<br />
L Ö S U N G E N<br />
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STRUKTUREN<br />
VERÄNDERN<br />
Ist-Analysen des Quartiers<br />
Allgemeiner <strong>Quartiersentwicklung</strong>sansatz: Es sind umfassende<br />
Sozialraumanalysen zu erstellen. Dabei sollte auf Datenanalysen <strong>der</strong><br />
Kommunen zurückgegriffen werden. Wenn diese nicht vorhanden sind,<br />
müssen Bestandsanalysen selbst erstellt werden. Bedarfe können u. a.<br />
über die Befragung <strong>der</strong> Quartiersbewohner ermittelt werden.<br />
Sozialraumorientierter Versorgungsansatz: Neben <strong>der</strong> sozialen<br />
Strukturanalyse (Bevölkerungsstruktur) sind Teilanalysen zu den<br />
anzubietenden Leitungsbausteinen zu erstellen. Bedarfe können<br />
nachfrageorientiert über die Kundenbefragung o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Verfahren<br />
zur Erfassung <strong>der</strong> Bedürfnisse ermittelt werden.<br />
Das DHW erwägt die Erstellung umfassen<strong>der</strong> Sozialraumanalysen<br />
geson<strong>der</strong>t zu för<strong>der</strong>n (z.B. im Rahmen des För<strong>der</strong>bausteins<br />
„5.600 Konzeptentwicklung“ ) (eventuell verrechenbar).<br />
K6-12<br />
46
För<strong>der</strong>kriterien<br />
L Ö S U N G E N<br />
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STRUKTUREN<br />
VERÄNDERN<br />
Dimensionen einer Sozialraumanalyse<br />
Geschichte und Image des Stadtteils<br />
Physische Raumbestimmung (z. B. Topografische Gegebenheiten,<br />
gebaute Barrieren, physische Grenzen, Verkehrswege, Baustruktur)<br />
Sozio-ökonomische Strukturanalyse (z. B. Bevölkerungsstruktur nach Geschlecht,<br />
Alter, Nationalität, Familienstrukturen, soziale Struktur wie Einkommensstruktur,<br />
Arbeitslosigkeit)<br />
Infrastrukturelle Bestandsanalyse (z. B. Akteure im Quartier wie Initiativen,<br />
Interessengemeinschaften, Netzwerke, Nachbarschaftsinitiativen, Vereine,<br />
Schlüsselpersonen und Leistungsangebote wie private, gemeinnützige<br />
Dienstleister, Kirchengemeinden, Gewerbe, öffentliche Einrichtungen,<br />
Beratungsangebote, Alten- und Behin<strong>der</strong>tenhilfeeinrichtungen, Medien,<br />
Begegnungsmöglichkeiten)<br />
Nutzungsmuster in öffentlichen Räumen (Erfassung des Nutzungsverhalten und<br />
Ermittlung von Einschränkungen für eine bedarfsgerechte Nutzung des öffentlichen<br />
Raums <strong>der</strong> Zielgruppen)<br />
K6-12<br />
47
För<strong>der</strong>kriterien<br />
L Ö S U N G E N<br />
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STRUKTUREN<br />
VERÄNDERN<br />
Methoden <strong>der</strong> Sozialraumerkundung<br />
Datenmaterial <strong>der</strong> kommunalen Planung / amtliche Statistiken (administrative<br />
Unterglie<strong>der</strong>ung: Stadtteile, Wahlbezirksebene o<strong>der</strong> Baublöcke)<br />
Befragung <strong>der</strong> Bewohner im Quartier (schriftlich o<strong>der</strong> Passantenbefragungen)<br />
Befragung von Schlüsselpersonen<br />
Schriftliche o<strong>der</strong> mündliche Befragung von Akteuren im Quartier<br />
Dialogzentrierte Befragungsformen (z. B. Bürgerforen, Zukunftswerkstätten,<br />
Open Space)<br />
Netzwerkanalysen<br />
Teilnehmende Beobachtung, Fotostreifzüge, Quartiersbegehungen<br />
K6-12<br />
48
För<strong>der</strong>kriterien<br />
L Ö S U N G E N<br />
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STRUKTUREN<br />
VERÄNDERN<br />
Methode des „Weitwinkelscans“ zur Sozialraumerkundung<br />
• Nicht mehr als drei Anläufe zu vorhandenen Sozialstrukturdaten.<br />
• 20 One-to-One Gespräche (Vier-Augengespräche vor Ort) mit<br />
Quartiersbewohnern o<strong>der</strong> Schlüsselpersonen des Quartiers.<br />
• Besuchen von Geschäften, Restaurants, Einrichtungen im Quartier, Nutzung von<br />
ein o<strong>der</strong> zwei Dienstleistungen im Quartier.<br />
• Erkunden <strong>der</strong> Aufenthaltsorte des Quartiers.<br />
• Besuchen von zwei Vereins- und Kirchenvorständen und Gespräche mit<br />
5 Fachkräften im Quartier.<br />
• Lesen <strong>der</strong> lokalen Zeitungsberichte des letzten halben Jahres.<br />
• Einführung von zwei neuen Tagungsordnungspunkten bei Teamsitzungen im<br />
Arbeitszusammenhang (z.B. „Infos aus dem Quartier“ „Mein Gespräch <strong>der</strong> Woche<br />
im Quartier“).<br />
• Reservierung von 5 Minuten am Ende jedes Betroffenengesprächs für<br />
Informationen aus dem Quartier (z.B. Was ist los, was gefällt Ihnen, was nicht,<br />
was müsste an<strong>der</strong>s werden, welche Ideen haben Sie dazu?)<br />
(Früchtel/Budde/Cyprian 2010: Sozialer Raum und Soziale Arbeit – Fieldbook: Methoden und Techniken,<br />
2. durchgesehene Auflage, Wiesbaden, S. 130-131)<br />
K6-12<br />
49
För<strong>der</strong>kriterien<br />
L Ö S U N G E N<br />
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STRUKTUREN<br />
VERÄNDERN<br />
Instrument zur Sozialraumerkundung<br />
Checkliste: Ist das Wohnumfeld seniorengerecht?<br />
Ja<br />
Nein<br />
Varianten <strong>der</strong> Quartiersbegehung:<br />
Sind die von Ihnen hauptsächlich genutzten Wege eben? <br />
Sind • Route Straßenbeläge eines typischen rutschfest und Tagesablaufs gut zu begehen einer Bevölkerungsgruppe zeigen lasse<br />
(möglichst keine Pflastersteine)?<br />
Haben die Gehsteige eine ausreichende Breite – <br />
• eine Tour zu Orten mit beson<strong>der</strong>er Bedeutung für die Bevölkerungsgruppe<br />
mindestens 150 cm - damit Sie sich auch mit Gehhilfen<br />
dort ungehin<strong>der</strong>t bewegen können?<br />
Haben • Blitzlichtrundgang stark befahrene Straßen im Gespräch Schutzinseln, mit damit den definierten Bevölkerungsgruppen<br />
<br />
Sie diese sicher überqueren können?<br />
Haben die Ampelschaltungen bei großen Straßen eine <br />
ausreichende Grünphase?<br />
Ermöglichen die Straßenbeleuchtungen auch Abends <br />
eine sichere Begehung?<br />
Gibt es ausreichend Ruhebänke? <br />
Gibt es öffentliche Toiletten? <br />
Sind Haltestellen des ÖPNV fußläufig erreichbar? <br />
Kann man die Haltestellen ohne Stufen und Schwellen <br />
begehen?<br />
Sind Haltestellen gut beleuchtet? <br />
Sind Dokumentationsverfahren:<br />
Fahrpläne gut lesbar? <br />
Sind Grünflächen fußläufig erreichbar und sicher begehbar? <br />
• Schnelldokumentation<br />
Gibt es Begegnungsräume (Aufenthaltsräume, Cafés, <br />
Restaurants), • Fachdokumentation<br />
die fußläufig erreichbar sind?<br />
Sind • Bevölkerungsdokumentation Lebensmittelläden, Post, Banken, Friseur (z.B. und Ausstellung)<br />
Arzt <br />
fußläufig erreichbar?<br />
Gibt es alternative Versorgungsmöglichkeiten wie z. B. <br />
(Früchtel/Budde/Cyprian rollende Supermärkte 2010: o<strong>der</strong> Sozialer Bringdienste? Raum und Soziale Arbeit – Fieldbook: Methoden und Techniken,<br />
2. Quelle: durchgesehene BMFSFJ 2009, Auflage, Leben Wiesbaden, und Wohnen S. 130-131) für alle Lebensalter, Bedarfsgerecht, barrierefrei, selbstbestimmt, Berlin<br />
• Zeitstichprobenartig wird an einem festen Standort zu festen Zeit das Nutzungsverhalten<br />
beobachtet<br />
• Focusmethode zur Klärung vorher festgelegter Fragen zu Problemkomplexen einer<br />
Bevölkerungsgruppe<br />
K6-12<br />
50
För<strong>der</strong>kriterien<br />
L Ö S U N G E N<br />
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STRUKTUREN<br />
VERÄNDERN<br />
Kooperation und Vernetzung<br />
Allgemeiner <strong>Quartiersentwicklung</strong>sansatz: Es sollte ein Auftrag von <strong>der</strong><br />
Kommune o<strong>der</strong> eine Kooperationsvereinbarung mit <strong>der</strong> Kommune zur<br />
umfassenden <strong>Quartiersentwicklung</strong> durch den Dienstleister vorliegen, zumindest<br />
muss eine positive qualifizierte Stellungnahme <strong>der</strong> Kommune zum Konzept<br />
von Seiten <strong>der</strong> Kommune vorliegen. Es sollte eine Stakehol<strong>der</strong>analyse<br />
durchgeführt werden, zumindest muss im Konzept beschrieben werden, wie<br />
man mit den an<strong>der</strong>en Akteuren des Quartiers im Rahmen einer „lokalen<br />
Verantwortungsgemeinschaft“ zusammenarbeiten will.<br />
Sozialraumorientierter Versorgungsansatz: Eine Kooperation mit <strong>der</strong><br />
Kommune sollte erfolgen. Mindestens muss die Kommune über das Vorhaben<br />
informiert werden. Mögliche Kooperationspartner zur Verbesserung <strong>der</strong> Wohnund<br />
Lebenssituation <strong>der</strong> Kunden sollten benannt und ein Plan für<br />
maßnahmenbezogene Kooperationen erstellt werden. Eine Beteiligung an<br />
bestehenden quartiersbezogenen Managementstrukturen (z.B.<br />
Pflegekonferenzen, Quartierskonferenzen) muss erfolgen.<br />
K6-12<br />
51
För<strong>der</strong>kriterien<br />
L Ö S U N G E N<br />
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STRUKTUREN<br />
VERÄNDERN<br />
„Stakehol<strong>der</strong>-Analyse“<br />
„Stakehol<strong>der</strong>“ sind Personen, Organisationen und Institutionen, <strong>der</strong>en Interessen durch die Umsetzung einer Projektidee<br />
berührt werden. Die „Stakehol<strong>der</strong>analyse“ ist eine Methode, um im Vorfeld zu erkennen, wer aus dem Projektumfeld die<br />
Vernetzungsidee unterstützt und wer Wi<strong>der</strong>stände dagegen entwickeln wird. Daraus können Maßnahmen abgeleitet<br />
werden, die geeignet sind, sowohl das vorhandene Unterstützungspotenzial zu nutzen, als auch Wi<strong>der</strong>stände zu<br />
relativieren. Das Verfahren <strong>der</strong> Stakehol<strong>der</strong>analyse sollte mit einem Team durchgeführt werden und braucht nach<br />
praktischen Erfahrungen ca. 60 – 90 Minuten Bearbeitungszeit.<br />
Schritt 1: Entwickeln von Leitfragen<br />
Zunächst werden über einige Leitfragen die im Kontext <strong>der</strong> Projektidee relevanten Stakehol<strong>der</strong> identifiziert: Wem nutzt die<br />
Vernetzung? Wer könnte Interesse an <strong>der</strong> Vernetzung haben? Wem wäre es lieb, wenn die Vernetzung nicht zum Tragen<br />
käme? Wer könnte die Vernetzung ideell und/o<strong>der</strong> materiell för<strong>der</strong>n? Wer beeinflusst die Entscheidung, wenn die<br />
Vernetzung umgesetzt wird?<br />
Schritt 2: Ordnen <strong>der</strong> Stakehol<strong>der</strong> in Cluster<br />
Um einen Überblick über die verschiedenen Gruppen zu bekommen, werden die Ergebnisse vom Team geclustert. Unter<br />
den Stakehol<strong>der</strong>n finden sich Personen, Gruppen, Konkurrenten, Gremien, Institutionen, Interessensgruppen und<br />
Organisationen.<br />
Schritt 3: Analysieren <strong>der</strong> Stakehol<strong>der</strong><br />
Im nächsten Schritt werden die Erwartungen, Befürchtungen, Einstellungen <strong>der</strong> Stakehol<strong>der</strong> zur Vernetzung<br />
zusammengetragen.<br />
Schritt 4: Ordnen <strong>der</strong> Analyse<br />
Die identifizierten Stakehol<strong>der</strong> werden in eine Tabelle eingetragen und anhand einer Skala die jeweils identifizierten<br />
Erwartungen, Befürchtungen, Einstellungen und die Relevanz <strong>der</strong> Stakehol<strong>der</strong> eingetragen.<br />
Schritt 5: Nutzung <strong>der</strong> Analyse<br />
Aus den jeweiligen Einschätzungen werden Maßnahmen o<strong>der</strong> ggf. Strategien entwickelt, die helfen sollen, um<br />
Verbündete an sich zu binden und identifizierte Bedenkenträger für die Projektidee zu gewinnen.<br />
Quelle: <strong>Deutsche</strong>r Paritätischer Wohlfahrtsverband, 2007, S. 53ff.<br />
K6-12<br />
52
För<strong>der</strong>kriterien<br />
L Ö S U N G E N<br />
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STRUKTUREN<br />
VERÄNDERN<br />
Bürgerbeteiligung sichern<br />
Allgemeiner <strong>Quartiersentwicklung</strong>sansatz<br />
Die Quartiersbewohner sind in die <strong>Quartiersentwicklung</strong> einzubeziehen. Die<br />
Einbeziehung soll auf möglichst allen Ebenen <strong>der</strong> <strong>Quartiersentwicklung</strong><br />
(Leitbildentwicklung, Quartiersanalyse, Maßnahmenplanung,<br />
Maßnahmenumsetzung, Maßnahmenevaluation) erfolgen. Es muss dargelegt<br />
werden, wie die Quartiersbewohner in den unterschiedlichen Phasen <strong>der</strong><br />
<strong>Quartiersentwicklung</strong> jeweils beteiligt werden sollen.<br />
Sozialraumorientierter Versorgungsansatz<br />
Die aktuellen und potenziellen Kunden sind bei <strong>der</strong> Maßnahmenentwicklung<br />
und –umsetzung einzubeziehen. Es muss dargelegt werden, wie die Kunden<br />
bei <strong>der</strong> Maßnahmenentwicklung und –umsetzung beteiligt werden sollen (z.B.<br />
über Befragungen, Zukunftskonferenzen, Quartiersbegehungen, ehrenamtliches<br />
Engagement).<br />
K6-12<br />
53
För<strong>der</strong>kriterien<br />
L Ö S U N G E N<br />
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STRUKTUREN<br />
VERÄNDERN<br />
Phasen <strong>der</strong> <strong>Quartiersentwicklung</strong><br />
Planungsphase:<br />
Leitbildentwicklung, Quartiersidentifizierung, Quartiersauswahl,<br />
Quartiersanalyse, Netzwerkanalyse (Stakehol<strong>der</strong>analyse)<br />
Durchführungsphase:<br />
Abstimmung von Maßnahmen, Entwicklung von Arbeits- und<br />
Zeitplänen sowie Verantwortlichkeiten für die Umsetzung,<br />
Durchführung von Einzelmaßnahmen, Öffentlichkeitsarbeit<br />
Verstetigungsphase:<br />
Evaluation, langfristige Anpassung <strong>der</strong> Organisationsstrukturen,<br />
Sicherung des Quartiersmanagements<br />
K6-12<br />
54
För<strong>der</strong>kriterien<br />
L Ö S U N G E N<br />
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STRUKTUREN<br />
VERÄNDERN<br />
Methoden <strong>der</strong> Bürgerbeteiligung<br />
Bei <strong>der</strong> Maßnahmenentwicklung<br />
Kundenbefragungen,<br />
Planungswerkstätten,<br />
Planungszellen, Bürger- o<strong>der</strong><br />
Stadtteilforen, Gemeinsinn-<br />
Werkstätten,<br />
Zukunftskonferenzen, Weltcafe-Methode<br />
Planungskonferenz, Bielefeld<br />
K6-12<br />
55
För<strong>der</strong>kriterien<br />
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STRUKTUREN<br />
VERÄNDERN<br />
Methoden <strong>der</strong> Bürgerbeteiligung<br />
Bei <strong>der</strong> Maßnahmenumsetzung<br />
• Bürger engagiert in<br />
Nachbarschaften und<br />
Netzwerken<br />
• Bürgerschaftliches Engagement<br />
für An<strong>der</strong>e / Hilfemix<br />
Lenninger Netz<br />
K6-12<br />
56
För<strong>der</strong>kriterien<br />
L Ö S U N G E N<br />
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STRUKTUREN<br />
VERÄNDERN<br />
Nachhaltigkeit<br />
Allgemeiner <strong>Quartiersentwicklung</strong>sansatz<br />
Es muss dargelegt werden, wie das Quartiersmanagement nach <strong>der</strong><br />
För<strong>der</strong>phase finanziert werden soll, entwe<strong>der</strong> durch Zusicherung <strong>der</strong><br />
Kostenübernahme von Seiten <strong>der</strong> Kommune o<strong>der</strong> durch an<strong>der</strong>e<br />
Finanzierungsmodelle o<strong>der</strong> durch Darlegung, wie im Verlauf <strong>der</strong> För<strong>der</strong>phase<br />
selbsttragende Strukturen aufgebaut werden sollen, um das fortlaufende<br />
Quartiersmanagement sicher zu stellen.<br />
Sozialraumorientierter Versorgungsansatz<br />
Es muss dargelegt werden, wie <strong>der</strong> sozialraumorientierte Versorgungsansatz<br />
nach <strong>der</strong> För<strong>der</strong>phase fortgeführt werden soll und wie die nachhaltige<br />
Finanzierung erfolgen soll - entwe<strong>der</strong> durch Kostenübernahme vom Träger o<strong>der</strong><br />
durch an<strong>der</strong>e Finanzierungsmodelle o<strong>der</strong> durch Darlegung, wie im Verlauf <strong>der</strong><br />
För<strong>der</strong>phase selbsttragende Strukturen aufgebaut werden sollen, um den<br />
Fortbestand <strong>der</strong> Maßnahme sicher zu stellen.<br />
K6-12<br />
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För<strong>der</strong>kriterien<br />
L Ö S U N G E N<br />
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STRUKTUREN<br />
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Finanzierungsmodelle für das Quartiersmanagement<br />
• Finanzierung durch Umlage<br />
• Finanzierung über Leistungen des Sozialrechts<br />
• Finanzierung im Rahmen kommunaler Daseinsvorsorge<br />
• Finanzierung durch Sozialfonds / Bürgerstiftung<br />
• Finanzierung durch öffentliche För<strong>der</strong>ung<br />
K6-12<br />
58
För<strong>der</strong>kriterien<br />
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STRUKTUREN<br />
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Praxisbeispiele: Finanzierungsformen des Quartiersmanagements<br />
Betreuungspauschale<br />
Mietnebenkosten<br />
„Haus im Viertel“,<br />
Bremer Heimstiftung<br />
„Freie<br />
Scholle“,<br />
Bielefeld<br />
Kommunale Daseinsvorsorge<br />
Sozialfonds<br />
Alten Service Zentrum,<br />
Eching<br />
Stiftung<br />
Liebenau,<br />
Amtzell<br />
K6-12<br />
59
För<strong>der</strong>kriterien<br />
L Ö S U N G E N<br />
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STRUKTUREN<br />
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Projektplan und Ergebnisbericht<br />
Alle Projektnehmer müssen zu Beginn <strong>der</strong> För<strong>der</strong>maßnahme einen<br />
Projektplan erstellen mit klarer Definition, welche Ziel erreicht werden<br />
sollen und welche Maßnahmenschritte zur Zielerreichung in welchem<br />
Zeitraum geplant sind.<br />
Alle Projektnehmer werden verpflichtet, am Ende <strong>der</strong> För<strong>der</strong>laufzeit<br />
einen Projektbericht abzugeben, in dem das Erreichte systematisch<br />
dargestellt und die Einhaltung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>bedingungen nachgewiesen<br />
wird. Hier sollen auch Wirkungserfolge sichtbar gemacht werden.<br />
K6-12<br />
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Unterstützungsangebote<br />
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STRUKTUREN<br />
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Vorschläge für die Entwicklung möglicher Arbeitshilfen<br />
Arbeitshilfen für die Bürger- und Kundenbefragung<br />
Praxisnahes Instrument zur Sozialraumanalyse, mit dem auch<br />
Teilanalysen für einzelne Leistungsbausteine erstellt werden können.<br />
Anfor<strong>der</strong>ungspapier für die Erstellung des Ergebnisberichtes und des<br />
Projektplans sowie Kennzahlen zur Messung des Wirkungserfolges<br />
bereit stellen.<br />
K6-12<br />
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