Jahresbericht 2007 - AWO international

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46 Das Internat macht es möglich: Schulbildung auch für diese Mädchen. Ein Spendenprojekt: Mädchenschule in den Western Ghats Um vier Uhr morgens kommt erstmals Leben in die Schule. Töpfe klappern, Stimmen hallen durch die Räume. Frierend machen sich die älteren Schülerinnen daran, das Wasser für die jüngeren über dem Feuer zu erhitzen. „Jede Klasse hat ihre eigenen Aufgaben“, erklären die Mädchen. Gemeinsam halten sie die Schule sauber, kaufen ein, helfen beim Kochen und lernen nebenbei, das Essen und den Einkauf für alle Schülerinnen zu planen und das Geld zu verwalten. Nur wenige hundert Kilometer vom Trubel der schnell wachsenden indischen Stadt Pune entfernt, erstreckt sich das gewaltige Western Ghats Gebirge. Oft muss man ganz genau hinsehen, um auf den Bergspitzen Dörfer auszumachen, die häufi g nur
zu Fuß und nach beschwerlichen Märschen erreichbar sind. Die Arbeit auf den trockenen und unfruchtbaren Feldern an den Berghängen ist so beschwerlich, dass alle Familienmitglieder mithelfen müssen. Gerade Mädchen wachsen unter schwierigen Bedingungen auf, da arme Familien – wenn überhaupt – nur die Schulausbildung der Jungen bezahlen und der Platz der Mädchen traditionell bei ihren Familien ist, wo sie im Haus und auf dem Feld arbeiten. In der Mädchenschule von Narodi können etwa hundert Mädchen nicht nur lernen, sondern auch wohnen. Ein Schulbesuch wäre für sie sonst nicht möglich, da die Wege aus den verstreut liegenden Bergdörfern weit und wegen der zahlreich vorkommenden Panther und Schlangen sehr gefährlich sind. Nach ihrer Schulausbildung können die Mädchen in der Distrikthauptstadt Pune einen Beruf erlernen und als Krankenschwestern oder Lehrerinnen die Entwicklung ihrer Dörfer weiter vorantreiben. Neben Fächern wie Mathematik, Englisch oder Computerunterricht stehen in dieser Schule auch der Anbau von Kräuter- und Küchengärten und landwirtschaftliche Methoden auf dem Stundenplan. Diese Kenntnisse werden den Mädchen später dabei helfen, ein kleines Nebeneinkommen zu erwirtschaften und die Versorgung ihrer Familien abzusichern. Nach dem Unterricht, den täglichen Aufgaben und der Arbeit auf den kleinen Feldern stehen auch noch Hausaufgaben auf dem Programm. Die Schultage in Narodi enden spät. An diesem Abend liegt das „Tribal Girls Hostel“ im Dunkeln. Im Distrikt Ambegaon ist der Strom ausgefallen, doch den Gesang der Mädchen kann man noch in weiter Ferne hören. Die Organisation „Maharashtra Arogya Mandal“ (MAM) ist seit über 30 Jahren Partner der Arbeiterwohlfahrt und fi nanziert das „Tribal Girls Hostel“ aus Spenden. Die Dörfer spenden Lebensmittel. Der Unterhalt (Unterkunft, Lebensmittel, Unterricht) für ein Mädchen kostet im Jahr ca. 130 Euro. Möchten Sie eine Patenschaft übernehmen oder benötigen Sie nähere Informationen? Kontakt: Saskia Thiel, Telefon: 030 25389-308, saskia.thiel@awo<strong>international</strong>.de „Girls Hostel Narodi“, Spendenkonto: 10 11 12, BfS 100 205 00 47
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