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ZLB ZUKUNFTSWERKSTATT LINKE BILDUNGSPOLITIK - Die Linke

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GEW und die Bertelsmann-Stiftung<br />

<strong>Die</strong> GEW wird über Kontaktpflege und Positionsaustausch hinaus nicht mehr mit der Bertelsmann-<br />

Stiftung zusammenarbeiten. <strong>Die</strong> Delegierten des Gewerkschaftstages machten in einer Abstimmung<br />

deutlich, dass die Ziele der Bertelsmann-Stiftung nicht mit denen der GEW vereinbar sind.<br />

<strong>Die</strong> bildungspolitischen Leitlinien der GEW sind von den Grundprinzipien Staatlichkeit,<br />

Steuerfinanzierung und Demokratie geprägt. <strong>Die</strong>sen stehen die Bertelsmann-Prinzipien Wettbewerb,<br />

Markt, Effizienz und Effektivität diametral gegenüber.<br />

<strong>Die</strong> Bertelsmann-Stiftung arbeitet mit der Strategie, über breite Bündnisse ihr Handeln zu legitimieren.<br />

<strong>Die</strong> GEW will nicht Teil dieser Strategie sein und lehnt eine passive und aktive Mitarbeit ab. Mit<br />

ihrem Beschluss betont die GEW ihre Unabhängigkeit in bildungspolitischen Fragen und verzichtet<br />

auf eine über Kontaktpflege und Positionsaustausch hinausgehende Zusammenarbeit mit der<br />

Bertelsmann-Stiftung.<br />

Des Weiteren setzt sich die GEW für eine kritische Prüfung der Gemeinnützigkeit von<br />

Unternehmensstiftungen ein.<br />

Pm vom29.04.2009<br />

Beschluss des GEW - Gewerkschaftstages<br />

Leitlinie der GEW-Bildungspolitik sind Öffentlichkeit, Staatlichkeit, Steuerfinanzierung und<br />

Demokratisierung; dem stehen die Leitlinien der Bertelsmann-Stiftung - Wettbewerb, Markt,<br />

Führung, Effizienz und Effektivität - diametral entgegen. <strong>Die</strong> Bertelsmann-Stiftung verfolgt<br />

das Ziel, die Prinzipien unternehmerischen Handelns in allen Bereichen der Gesellschaft zu<br />

verankern. Insbesondere im Bereich der Bildung lehnt die GEW dieses Ziel ab. Selbst wenn<br />

es zwischen GEW und Bertelsmann-Stiftung punktuelle Überschneidungen von einzelnen<br />

bildungspolitischen Vorstellungen gibt - die bildungspolitischen Ziele sind gegensätzlich.<br />

<strong>Die</strong> vorgebliche Philanthropie und Gemeinnützigkeit der ausschließlich operativ tätigen Bertelsmann-<br />

Stiftung und die Profitinteressen des Bertelsmann-Konzerns bilden eine Einheit<br />

strategischen Handelns. Demokratische Strukturen des Gemeinwesens werden so zugunsten<br />

der persönlichen Überzeugungen des Stifters Reinhard Mohn sowie einer Stiftungssatzung,<br />

„die dem Hause Bertelsmann ... Kontinuität ... ermöglicht“, umgangen.<br />

Dabei arbeitet die Bertelsmann-Stiftung mit der Strategie, die Legitimation ihres Handelns<br />

über breite Bündnisse zu erreichen. Sie bemüht sich daher um einen konzilianten Umgang<br />

gerade auch mit anders denkenden politischen Akteuren. <strong>Die</strong>se Strategie in Verbindung mit<br />

dem Rückzug des Staates war erfolgreich und hat die Bertelsmann-Stiftung zu einem bedeutenden<br />

Akteur und Faktor in der deutschen Bildungslandschaft gemacht. <strong>Die</strong> GEW lehnt es<br />

ab, durch passive oder aktive Mitarbeit ihrer Organe und FunktionsträgerInnen zum Gelingen<br />

dieser Strategie beizutragen. <strong>Die</strong> GEW ist sich bewusst, dass die Bertelsmann-Stiftung für<br />

eine marktförmige Umgestaltung des Bildungswesens eintritt. Dennoch sind Kontakte und<br />

Begegnungen unvermeidlich. Hier gilt – wie in Bezug auf Kontakte zu anderen großen Akteuren<br />

auch – für die GEW und ihre VertreterInnen folgendes:<br />

<strong>Die</strong> GEW ist ausschließlich den Interessen ihrer Mitglieder, den demokratischen Strukturen<br />

im Bildungswesen und der humanen, aufklärerischen und sozialen Dimension von Bildung<br />

verpflichtet. Sie legt großen Wert auf Unabhängigkeit in Fragen der Bildungspolitik und auf<br />

die Möglichkeit, marktorientierte politische Akteure wie Bertelsmann offen und öffentlich zu<br />

kritisieren. Eine über Kontaktpflege und Positionsaustausch hinausgehende Zusammenarbeit<br />

zwischen GEW und Bertelsmann-Stiftung findet nicht statt.<br />

<strong>Die</strong> GEW setzt sich dafür ein, dass die Gemeinnützigkeit von Unternehmensstiftungen einer<br />

besonders kritischen Prüfung unterzogen wird.<br />

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