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gesunken. Den BIBB-Bewerberbefragungen zufolge sinkt dieser Anteil auf etwa 40 Prozent, wenn nur diejenigen mitgezählt werden, die sich im vergangenen Jahr tatsächlich um einen Ausbildungsplatz bemüht haben. Zum Berufsbildungsbericht Einschätzung der Situation am Ausbildungsmarkt: Das Bundeskabinett befindet (Seite 3): „Die Bundesregierung sieht sich in ihrer Auffassung bestätigt, dass mit dem Nationalen Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs und den gemeinsamen Anstrengungen aller Partner des Paktes eine Trendwende am Ausbildungsmarkt erreicht werden konnte.“ Es „apelliert“ außerdem an Wirtschaft und Betriebe, „gerade vor dem Hintergrund der derzeitigen konjunkturellen Situation … ihre gesellschaftspolitische Verantwortung wahrzunehmen“. Als das Kabinett das beschlossen hat, lag allerdings die DIHK-Betriebs-Befragung „Ausbildung 2009“ bereits vor, aus der klar hervorgeht, was mit dieser Verantwortung in ihrer Freiwilligkeit passiert: Die Zahl der Ausbildungsplätze in diesem Bereich wird um 5-10 % einbrechen. Die Bundesregierung referiert ungerührt das Bildungsgipfel-Ziel, die Zahl der Jugendlichen ohne abgeschlossene Berufsausbildung von heute 17 auf 8,5 Prozent zu verringern – ohne hierfür neue Maßnahmen zu präsentieren. Weiter hinten stellt sie dann fest: „Vor dem Hintergrund der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung muss davon ausgegangen werden, dass das Ausbildungsangebot im Jahr 2009 sinken wird“ (Seite 20). Demografie bedingt wird allerdings die Situation für die Jugendlichen nicht schlechter, solange immerhin noch 600.000 Ausbildungsplätze angeboten werden, so rechnet der Bericht vor. Das BIBB hat mit Hilfe von PROSIMA (Ökonometrisches Prognose- und Simulationsmodell) geschätzt, dass für 2009 mit knapp 580.000 Ausbildungsplätzen zu rechnen ist. Das wäre ein Rückgang von etwa 9 Prozent – und würde damit den vom DIHK vorhergesagten Einbruch um bis zu 10 Prozent bestätigen. Der Berufsbildungsbericht allerdings meint: Für einen nur mäßigen Rückgang auf 600.000 spricht die „gegenwärtig zu beobachtende vorausschauende Personalpolitik der Betriebe im Hinblick auf die demografische Entwicklung“. Sollten diese 600.000 Plätze erreicht werden, sei dies „als Erfolg zu werten“ (Seite 21). Würde man die Qualifizierungsinitiative (Ziel: 100.000 neue Ausbildungsplätze durch Ausbildungsbonus) beim Wort nehmen, müssten man eigentlich gut 735.000 Ausbildungsplätze zum Ziel haben (635.766 (Angebot 2008) + 100.000), der ausbildungspolitische Ehrgeiz scheint also seit Januar 2008 um gut 135.000 Ausbildungsplätze nachgelassen zu haben. Zum Ausbildungsbonus: Für 2009 ist es laut Bundesregierung vorrangiges Ziel, die AltbewerberInnen in Ausbildung zu bringen (Seite 3). Sie verweist hierzu auf die Qualifizierungsinitiative, sprich: auf den Ausbildungsbonus. Hierzu hatte BIBB-Präsident Manfred Kremer bereits am 26.02.09 erklärt: Das Ziel von 100.000 zusätzlichen Lehrstellen ist nur mit verstärkten Anstrengungen erreichbar. Bisher haben nur rund zwei Prozent der Betriebe den Bonus genutzt (repräsentative Befragung des BIBB). Kremer: „Die Einführung des Ausbildungsbonus kommt bisher nur schleppend voran.“ Bisher wurden 12.700 Anträge zur Leistung eines Ausbildungsbonus bewilligt (Seite 16). Über den Ausbildungsbonus sollten auch nicht ausbildende Betriebe für die Ausbildung von Jugendlichen gewonnen werden. Die BIBB-Befragung zeigt jedoch, dass bis jetzt fast ausschließlich ausbildende Betriebe den Ausbildungsbonus in Anspruch genommen haben. Auch hat sich die Erwartung bislang nicht erfüllt, dass ostdeutsche Betriebe diese Möglichkeit zur Schaffung zusätzlicher Ausbildungsplätze in besonderer Weise nutzen. Zum Ausbildungspakt: Der Ausbildungspakt wird als Erfolg gefeiert, er habe seine Ziele übererfüllt: 86.500 statt 60.000 neue Ausbildungsplätze, 52.700 statt 30.000 neue Ausbildungsbetriebe (Seite 22). Dass die Zahl der Ausbildungsplätze unterm Strich trotzdem gesunken ist, der Ausbildungspakt also weniger neue Ausbildungsplätze schafft als alte gestrichen werden, muss folglich wohl bereits ein Konstruktionsfehler sein. Information/ Rezension 50
Gewerkschaftstag beendet „Wir gehen gestärkt in die bildungs- und tarifpolitischen Auseinandersetzungen der nächsten vier Jahre“, unterstrich der neue und alte Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Ulrich Thöne, während des 26. Gewerkschaftstages der Bildungsgewerkschaft. „Mit dem ‚Recht auf Bildung für alle Menschen in einem inklusiven Bildungssystem’, einem schlüssigen Finanzierungskonzept für den Bildungsbereich und einer klaren Position für die Tarifarbeit der GEW mischen wir uns in die aktuellen Diskussionen ein und bieten gute Lösungen an: zur Weiterentwicklung des Bildungswesens und der Durchsetzung der Arbeitsplatzinteressen der Beschäftigten.“ Pm 51
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