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ZLB ZUKUNFTSWERKSTATT LINKE BILDUNGSPOLITIK - Die Linke

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Bildung mit dem Blick auf Europa<br />

Gerrit Große<br />

Menschen brauchen in einer Gesellschaft, die in zunehmendem Maße auf Wissen beruht, mehr denn je<br />

sozial gleichen Zugang zu Bildung, Wissenschaft und Kultur. <strong>Die</strong> Verfügung über diese Freiheitsgüter<br />

entscheidet schon heute und mehr noch künftig über die Möglichkeiten selbstbestimmten Lebens in<br />

sozialer Sicherheit, über Beschäftigung, Teilhabe<br />

an Entscheidungsprozessen, Flexibilität in Zeiten permanenten Wandels und über die<br />

Wahlmöglichkeiten zwischen verschiedenen Lebensweisen. Teilhabe an Bildung und Kultur soll nicht<br />

Vorrecht weniger, sondern Möglichkeit für alle sein. Das ist gleichzeitig auch die Voraussetzung für<br />

die Gestaltung der Zivilgesellschaft, für eine Beendigung des Raubbaus an der Natur, für die<br />

Schaffung friedlicher, demokratischer Verhältnisse, für mehr Toleranz und gegen Rassismus und<br />

Fremdenfeindlichkeit und nicht zuletzt für die Gestaltung eines demokratischen Europas.<br />

Zu den in der Landesverfassung, im Schulgesetz und in europäischen Vereinbarungen verankerten<br />

Bildungszielen gehören auch interkulturelle Themen, wie die Festigung der Beziehungen zu den<br />

europäischen Partnerländern – insbesondere Polen – oder die Rechte für Minderheiten wie Sorben<br />

(Wenden). Hinsichtlich ihrer Realisierung gibt es in Brandenburg jedoch erhebliche Defizite, die es zu<br />

beseitigen gilt. Europäische Kultur und Geschichte, vor allem die unseres Nachbarlandes Polen, und<br />

umfassende Kenntnisse über die Entstehung, die Gegenwart und die Perspektiven der Europäischen<br />

Union müssen zum Grundwissen aller gehören, die Brandenburgs Schulen verlassen.<br />

Europapolitische Bildungsangebote müssen daher in allen Schulen einen größeren Stellenwert<br />

erhalten. Europa-Schulen, Europa-Projekttage oder Exkursionen in EU Ländermüssen ausgebaut und<br />

zielstrebig genutzt werden, damit der Kontakt zu den europäischen Nachbarn für Brandenburger<br />

Schülerinnen und Schüler zur Alltagserfahrung wird.<br />

Es gilt die Umsetzung der von der Europäischen Kommission angeregten Strategie zum Ausbau der<br />

Mehrsprachigkeit zügig in Angriff zu nehmen. Mehrere Sprachen zu beherrschen, ist eine<br />

Bereicherung für das eigene Leben, erhöht das Verständnis für andere Kulturen, vergrößert die<br />

Chancen auf dem Arbeitsmarkt und erhöht nicht zuletzt die Fähigkeit, den europäischen politischen<br />

Dialog durch mehrsprachige Kommunikation aktiv mit zu gestalten.<br />

Aus: LINKSdruck 4<br />

Gerrit Große ist Mitglied des Landtages Brandenburg und Sprecherin der BAG Bildungspolitik<br />

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