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ZLB ZUKUNFTSWERKSTATT LINKE BILDUNGSPOLITIK - Die Linke

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es gilt ja wohl der Originaltext und nicht die falsche Übersetzung (Integration statt Inklusion) der UN-<br />

Konvention „über das Recht von Menschen mit Behinderung“ , der die Bundesrepublik Deutschland<br />

beigetreten ist.<br />

Was wir fordern<br />

Bezogen auf die Kinder mit Problemen des Lernens, der Sprachentwicklung und der sozial-<br />

emotionalen Entwicklung wird eine flächendeckende Ausweitung der IR-Standorte in allen sozialen<br />

Brennpunkten gefordert bei gleicher Versorgung wie bei den bestehenden IR- Standorten und unter<br />

Verwendung der freiwerdenden Planstellen der auslaufenden Förder – und Sprachheilschulen und die<br />

ambulante Betreuung der Schulen , an denen kaum „Problemkinder“ beschult werden. <strong>Die</strong>sen Plan<br />

gibt es schon seit Jahren, er wurde im Auftrag der GEW ( einschließlich der Fachgruppe<br />

Sonderpädagogik) erarbeitet und er wird von der SPD und den <strong>LINKE</strong>N und der Initiative “Eine<br />

Schule für Alle“ unterstützt, und wie wir gehört haben , auch von der amtierenden Bildungssenatorin .<br />

Aus der Planungsgruppe wurde bereits verlautet, dass die IR-Klassen mit der Installierung der<br />

Primarschulen (bis einschließlich Klasse 6) ebenfalls bis zum Ende der Primarschulzeit weiterlaufen<br />

sollen. Über die Sekundarstufe I (Klasse 7 – 10) wurde noch nicht gesprochen. Aber selbstverständlich<br />

fordern wir die Fortsetzung der IR- Klassen bis zur 10. Klassenstufe unter den<br />

Versorgungsbedingungen der jetzigen IR- Klassen.<br />

Für Haushälter hat dieser Plan noch den Vorteil, dass er mindestens kostenneutral ist, wenn nicht<br />

sogar gewinnbringend, weil durch die Schließung von Sonderschulen Immobilien frei werden.<br />

Für die Kinder, die in Integrationsklassen beschult werden, fordern wir eine wohnortnahe<br />

Beschulungsmöglichkeit in Schulen , die auf Barrierefreiheit umgerüstet sind, mit Räumen für Physio-<br />

und Ergotherapie ausgestattet werden ( dazu sind pro Schule etwa zwei bis drei Räume nötig): <strong>Die</strong>sen<br />

Schulen muss auch das fachlich notwendige therapeutische Fachpersonal zur Verfügung stehen. So<br />

lange die Schulen nicht alle so ausgerüstet sind, haben die Erziehungsberechtigten das Recht,<br />

zwischen der Beschulung in einer Integrationsklasse und der Beschulung in einer „Speziellen<br />

Sonderschule“ zu wählen.<br />

Eine daraus resultierende Forderung ist die Aufnahme der I- Klassen und IR- Klassen in das neue<br />

Schulgesetz.<br />

Sollten diese Forderungen erfüllt werden, käme das Bildungswesen in Hamburg dem auch von den<br />

GRÜNEN erklärten skandinavischen Vorbild einen Schritt näher. Auch der inklusiven Schule? Dazu<br />

gehört einiges mehr, z.B.:<br />

- der Verzicht auf Fachleistungsdifferenzierung bereits ab Klasse 4,<br />

- der Verzicht auf die für die Schullaufbahn vorentscheidende Profilbildung ab der gleichen<br />

Klassenstufe<br />

und<br />

- ebenfalls in der gleichen Klassenstufe das Recht von Erziehungsberechtigten, ihr Kind auf<br />

eine andere Schule umzumelden – alles Forderungen der CDU, mit denen sie versuchen<br />

werden, die gut gemeinten Reformansätze des Koalitionspartners GAL hin zu einem längeren<br />

gemeinsamen Lernen zu konterkarieren und letztlich ihren Koalitionspartner über den Tisch<br />

ziehen werden.<br />

- Vor allen Dingen gehört dazu ein Schulsystem, das alle Kinder und Jugendlichen bis Klasse<br />

10 zusammen lernen lässt.<br />

Manfred Auerswald, pensionierter Sonderpädagoge, Mitglied der LAG Bildungspolitik Hamburg<br />

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