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Claudia Kauenberg, Jörn Menne, Ingo Schaub, Christian Schmidt<br />

Ausbildung im Einzelhandel<br />

Band 3<br />

Arbeitsheft<br />

2. Auflage<br />

Bestellnummer 31044


Haben Sie Anregungen oder Kritikpunkte zu diesem Produkt?<br />

Dann senden Sie eine E-Mail an 31044_002@bv-1.de<br />

Autoren und Verlag freuen sich auf Ihre Rückmeldung.<br />

www.bildungsverlag1.de<br />

Bildungsverlag EINS GmbH<br />

Hansestraße 115, 51149 Köln<br />

ISBN 978-3-427-31044-0<br />

© Copyright 2011: Bildungsverlag EINS GmbH, Köln<br />

Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung in anderen als den gesetzlich zugelassenen<br />

Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages.<br />

Hinweis zu § 52a UrhG: Weder das Werk noch seine Teile dürfen ohne eine solche Einwilligung eingescannt und in<br />

ein Netzwerk eingestellt werden. Dies gilt auch für Intranets von Schulen und sonstigen Bildungseinrichtungen.


3<br />

Vorwort<br />

Das vorliegende Arbeitsheft ist eine ideale Ergänzung zu der entsprechenden Lehrbuchreihe – es kann<br />

aber auch mit anderen Büchern eingesetzt werden:<br />

● Die Umsetzung des problem- und handlungsorientierten Unterrichts mit Lernsituationen wird erheblich<br />

erleichtert: Ausgewählte Einstiegssituationen aus dem Lehrbuch werden aufgenommen, durch zusätzliche<br />

Arbeitsaufträge und methodische Hinweise ergänzt und in eine klare unterrichtliche Struktur überführt.<br />

So wird das vom Lehrplan geforderte Lernen in vollständigen Lernhandlungen gestützt und die<br />

Ausarbeitung der didaktischen Jahresplanung erleichtert.<br />

● Durch Arbeitsblätter mit anregenden Übungen zu zentralen Begriffen und Zusammenhängen des<br />

jeweiligen Lernfeldes erhalten die Schülerinnen und Schüler ergänzend zum Lehrbuch zahlreiche Möglichkeiten<br />

ihr neu erworbenes Wissen anzuwenden und zu festigen.<br />

● Prüfungsorientierte Aufgaben, in denen die für die Zwischen- und Abschlussprüfung geforderten Inhalte<br />

in der für die Prüfungen typischen Form abgefragt werden, runden die Unterrichts- und Lernhilfe ab.<br />

Mit dem Arbeitsheft wird die häufig so schwierige Dokumentation von Lern- und Arbeitsergebnissen sichergestellt,<br />

sodass die individuelle Lernberatung und die Leistungsbewertung nach Phasen selbstständigen<br />

Lernens erleichtert wird.<br />

Hinweis zur Nutzung des Arbeitsbuches<br />

Bei den Lernsituationen finden die Nutzer des Arbeitsbuches Symbole, die eine Empfehlung hinsichtlich<br />

einer geeigneten Sozialform darstellen:<br />

Einzelarbeit<br />

zunächst Einzel-, dann Partnerarbeit<br />

Partnerarbeit<br />

Gruppenarbeit<br />

zunächst Partner-, dann Gruppenarbeit<br />

Die Farben unterscheiden sich nach der jeweiligen Phase der Lernhandlung.<br />

Die Lösungen zu den Lernsituationen, Übungen und Prüfungsvorbereitungsaufgaben stehen auf einer CD<br />

mit der Best-Nr. 31045 zur Verfügung. Darauf findet die Lehrkraft zusätzlich didaktische Hinweise, die eine<br />

Steuerung des Lehr-/Lernprozesses erleichtern.<br />

Die 2. Auflage dieses Arbeitsheftes wurde durchgehend aktualisiert.


4<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Lernfeld 11<br />

Geschäftsprozesse erfolgsorientiert steuern<br />

Lernsituation 1: Warenwirtschaftliche Prozesse erfassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

Übung 1.1: Warenbestände und Warenbestandsveränderungen erfassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

Übung 1.2: Umsatzsteuer ermitteln, abführen und buchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

Übung 1.3: Das Wesen der Umsatzsteuer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

Übung 1.4: Stufen des Warenweges mit Vorsteuerabzug . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

Lernsituation 2: Anlagen anschaffen und Abschreibungen auf Anlagen buchen . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

Übung 2.1: Die Bedeutung der Abschreibung für Neu- und Ersatzinvestitionen . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

Übung 2.2: Abschreibungsbeträge bei linearer Abschreibung berechnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

Übung 2.3: Wie kann die Analyse des GuV-Kontos dabei helfen,<br />

ein Unternehmen erfolgreicher zu machen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

Übung 2.4: Die Kurzfristige Erfolgsrechnung (KER) nutzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

Übung 2.5: Wesentliche Vergleichszahlen der KER kennen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

Übung 2.6: Kostenarten im Kreuzworträtsel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

Übung 2.7: Die Kostenentwicklung in den Kostenstellen interpretieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />

Lernsituation 3: Die Deckungsbeitragsrechnung für betriebliche Entscheidungen nutzen . . . . . . . . . 30<br />

Übung 3.1: Wirtschaftliche Kennziffern – ein rentables Jahr? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />

Aufgaben zur Prüfungsvorbereitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

Lernfeld 12<br />

Mit Marketingkonzepten Kunden gewinnen und binden<br />

Lernsituation 1: Die Marktforschung als Grundlage von Marketingentscheidungen nutzen . . . . . . . 39<br />

Übung 1.1: Informationen aus Sekundärquellen nutzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />

Übung 1.2: Den Marketingmix eines Handelsunternehmens analysieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />

Übung 1.3: Einen Marketingmix erstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49<br />

Übung 1.4: Ein Azubi-Projekt planen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />

Lernsituation 2: Kunden gewinnen und binden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />

Übung 2.1: Informationen über das Stadtmarketing einholen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57<br />

Übung 2.2: Kundenbeschwerden bearbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58<br />

Übung 2.3: Wie stehe ich dazu? – Aussagen zum Beschwerdemanagement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61<br />

Lernsituation 3: Das Internet für den Verkauf und zur Kunden bindung nutzen . . . . . . . . . . . . . . . . . 62<br />

Aufgaben zur Prüfungsvorbereitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66


5<br />

Lernfeld 13<br />

Personaleinsatz planen und Mitarbeiter führen<br />

Lernsituation 1: Den Personaleinsatz für eine Woche planen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69<br />

Übung 1.1: Stellenbeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72<br />

Übung 1.2: Personalbeschaffung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />

Übung 1.3: Stellenanzeige . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75<br />

Lernsituation 2: Sie vergleichen und beurteilen die Bewerbungs unterlagen<br />

verschiedener Bewerber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77<br />

Übung 2.1: Vorstellungsgespräch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86<br />

Übung 2.2: Vorstellungsgespräch – Rollenspiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88<br />

Übung 2.3: Arbeitsvertrag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91<br />

Lernsituation 3: Sie bewältigen eine betriebliche Konfliktsituation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92<br />

Übung 3.1: Mitarbeitermotivation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98<br />

Übung 3.2: Personalbeurteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99<br />

Übung 3.3: Arbeit mit der Lohnsteuertabelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102<br />

Übung 3.4: Sozialversicherungsbeiträge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102<br />

Übung 3.5: Lohn- und Gehaltsabrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103<br />

Übung 3.6: Kündigung – Fristen und Gründe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104<br />

Übung 3.7: Kündigung – Anwendungsbeispiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105<br />

Aufgaben zur Prüfungsvorbereitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107<br />

Lernfeld 14<br />

Ein Einzelhandelsunternehmen leiten und entwickeln<br />

Lernsituation 1: Eine Geschäftsidee entwickeln und in der Gründung<br />

eines Einzelhandelsunternehmens umsetzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110<br />

Übung 1.1: Kleingewerbe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115<br />

Übung 1.2: Firmenarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116<br />

Übung 1.3: Das Handelsregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116<br />

Übung 1.4: Inhalte des Handelsregisters . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116<br />

Übung 1.5: Der Kaufmann nach HGB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117<br />

Lernsituation 2: Typische Unternehmensformen im Einzelhandel beurteilen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118<br />

Übung 2.1: Die kaufmännische Einzelunternehmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124<br />

Übung 2.2: GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124<br />

Übung 2.3: Gewinnverteilung GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125<br />

Übung 2.4: Konzentration im Einzelhandel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126<br />

Übung 2.5: Horizontale Kooperation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127<br />

Übung 2.6: Kooperation im Einzelhandel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127<br />

Übung 2.7: Franchising . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128


6<br />

Lernsituation 3: Arten der Finanzierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128<br />

Übung 3.1: Leasing . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132<br />

Übung 3.2: Berechnung der Skontoausnutzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132<br />

Übung 3.3: Vergleich von Leasing und Darlehenskredit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133<br />

Übung 3.4: Kreditsicherung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135<br />

Übung 3.5: Bürgschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135<br />

Lernsituation 4: Überwachung des Zahlungseinganges vornehmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 136<br />

Übung 4.1: Ursachen für Unternehmenskrisen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141<br />

Übung 4.2: Insolvenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141<br />

Übung 4.3: Gläubigerklassen im Insolvenzverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142<br />

Aufgaben zur Prüfungsvorbereitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135<br />

Bildquellenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152


LERNFELD 12<br />

Mit Marketingkonzepten Kunden gewinnen und binden<br />

Lernsituation 1: Die Marktforschung als Grundlage von<br />

Marketingentscheidungen nutzen<br />

Im Mars Elektrofachmarkt e. K. bemerkt man seit geraumer Zeit, dass die Umsätze in der Warengruppe<br />

3 – „Mobile Navigation“ rückläufig sind. Im vergangenen Quartal nahmen die Umsätze,<br />

gemessen am Vorjahr, um etwa 12 % ab. Sowohl Frau Mars, die Geschäftsführerin des Mars Elektrofachmarktes<br />

e. K., als auch Herr Quirl, der Abteilungsleiter für den Bereich „Neue Medien“, beobachten<br />

diese Entwicklung mit großer Sorge.<br />

Herr Quirl: „Ich vermute, dass uns insbesondere die preisaggressiven<br />

Direktversender sowie die Discounter zusetzen und uns<br />

mehr und mehr Marktanteile abnehmen. Darauf müssen wir<br />

einfach reagieren.“<br />

Frau Mars: „Das kann durchaus sein. Bedenken Sie aber, dass<br />

wir auch unser Werbekonzept umgestellt haben. Ihrem Bereich<br />

stand dieses Jahr ein deutlich geringeres Werbebudget zur Verfügung.“<br />

Herr Quirl: „Das stimmt natürlich. Dennoch spielt das Werbebudget in dieser Warengruppe nur eine geringe<br />

Rolle. Durch die Umstellung auf unser direktes Kundenmailing konnten wir eine mindestens ebenso<br />

hohe Werbewirksamkeit wie vorher erreichen. Ich führe den Rückgang schon eher auf unser Sortiment zurück.<br />

Bei den Navigationsgeräten erwarten unsere Kunden heute doch ein tiefes und breites Sortiment,<br />

welches verschiedene Preislagen und Qualitäten abdeckt.“<br />

Frau Mars: „Hm, … das ist durchaus möglich. Ich denke, mit Spekulationen kommen wir nicht weiter. Für eine<br />

genaue Analyse der Ursachen und die darauf aufbauenden Entscheidungen brauchen wir handfeste Fakten.“<br />

Beschreibung und Analyse<br />

Beschreiben Sie mit eigenen Worten ...<br />

●<br />

das dargestellte Problem im Mars Elektrofachmarkt,<br />

● die Vermutung von Herrn Quirl,


40 Lernsituation 1<br />

●<br />

die Vermutung von Frau Mars.<br />

Sammeln Sie Ideen, wie Frau Mars und Herr Quirl zu den „handfesten“ Fakten gelangen können, die ihnen<br />

in der Folge als Entscheidungsgrundlage dienen können.<br />

Vervollständigen Sie die folgende Übersicht. Stellen Sie dar, wie ausgehend von der Analyse der Daten des<br />

Warenwirtschaftssystems gesicherte Informationen zum Sortiment und zu den Kundenansprüchen gewonnen<br />

werden können.<br />

liefert zentrale Daten und Fakten für die Analyse<br />

weitere Analyse und Überprüfung z. B. durch:<br />

In der Warengruppe „Computer und Zubehör“ ist ebenfalls eine besorgniserregende Entwicklung zu<br />

verzeichnen, der nachgegangen werden muss. Im Büro der Computerabteilung sitzen sich Frau Mars und<br />

Herr Quirl erneut gegenüber. Die Stimmung ist schlecht.


Lernsituation 1<br />

41<br />

Herr Quirl: „… das sehe ich ja auch, bei diesen Umsatzrückgängen können wir nicht einfach so weitermachen<br />

wie bisher. Nun haben wir ja in der Vergangenheit auch schon einiges probiert und insbesondere<br />

durch Angebote versucht, den Umsatz wieder nach vorne zu bringen.“<br />

Frau Mars: „Sie wissen ja, Herr Quirl, allein durch Angebote erreichen wir wenig und bewirken bestenfalls<br />

ein kurzes Strohfeuer. Was wir brauchen, ist ein zielgruppen- und marktorientiertes Sortiment! Dazu müssen<br />

wir zunächst einmal unser aktuelles Sortiment analysieren. Sie werden sehen, wenn wir dies gewissenhaft<br />

tun, dann finden wir bestimmt Ansatzpunkte. Das Rechnungswesen hat mir dazu mithilfe unseres<br />

Warenwirtschaftssystems schon einmal alle wesentlichen Informationen zusammengestellt und einige<br />

Tabellen vorbereitet. Zudem habe ich mir Material von unserer Marketingagentur schicken lassen.“<br />

Warengruppe<br />

Informationen<br />

●<br />

Umsatz (brutto) im abgelaufenen Jahr:<br />

1.200.000,00 EUR<br />

●<br />

Umsatz (brutto) im Vorjahr:<br />

1.380.000,00 EUR<br />

1 PC<br />

●<br />

Wareneinsatz zu Bezugspreisen:<br />

982.000,00 EUR<br />

●<br />

Geplanter Kalkulationszuschlagssatz:<br />

35,00 %<br />

●<br />

Verkaufsfläche:<br />

160 qm<br />

●<br />

Umsatz (brutto) im abgelaufenen Jahr:<br />

1.350.000,00 EUR<br />

●<br />

Umsatz (brutto) im Vorjahr:<br />

1.230.000,00 EUR<br />

2 Notebook<br />

●<br />

Wareneinsatz zu Bezugspreisen:<br />

1.020.000,00 EUR<br />

●<br />

Geplanter Kalkulationszuschlagssatz:<br />

37,00 %<br />

●<br />

Verkaufsfläche:<br />

100 qm<br />

●<br />

Umsatz (brutto) im abgelaufenen Jahr:<br />

160.000,00 EUR<br />

●<br />

Umsatz (brutto) im Vorjahr:<br />

198.000,00 EUR<br />

3 Mobile Navigation<br />

●<br />

Wareneinsatz zu Bezugspreisen:<br />

108.000,00 EUR<br />

●<br />

Geplanter Kalkulationszuschlagssatz:<br />

60,00 %<br />

●<br />

Verkaufsfläche:<br />

50 qm<br />

●<br />

Umsatz (brutto) im abgelaufenen Jahr:<br />

380.000,00 EUR<br />

●<br />

Umsatz (brutto) im Vorjahr:<br />

310.000,00 EUR<br />

4 Software<br />

●<br />

Wareneinsatz zu Bezugspreisen:<br />

210.000,00 EUR<br />

●<br />

Geplanter Kalkulationszuschlagssatz:<br />

80,00 %<br />

●<br />

Verkaufsfläche:<br />

80 qm<br />

●<br />

Umsatz (brutto) im abgelaufenen Jahr:<br />

750.000,00 EUR<br />

●<br />

Umsatz (brutto) im Vorjahr:<br />

860.000,00 EUR<br />

5 Drucker<br />

●<br />

Wareneinsatz zu Bezugspreisen:<br />

525.000,00 EUR<br />

●<br />

Geplanter Kalkulationszuschlagssatz:<br />

45,00 %<br />

●<br />

Verkaufsfläche:<br />

120 qm<br />

●<br />

Umsatz (brutto) im abgelaufenen Jahr:<br />

341.000,00 EUR<br />

●<br />

Umsatz (brutto) im Vorjahr:<br />

280,000,00 EUR<br />

6 Zubehör<br />

●<br />

Wareneinsatz zu Bezugspreisen:<br />

180.000,00 EUR<br />

●<br />

Geplanter Kalkulationszuschlagssatz:<br />

90,00 %<br />

●<br />

Verkaufsfläche:<br />

40 qm


42 Lernsituation 1<br />

Führen Sie eine Sortimentsanalyse durch. Die beigefügten Tabellen sollen Ihnen dabei eine Hilfe sein (ggf.<br />

auf zwei Stellen nach dem Komma runden). Fassen Sie nach jeder Tabelle die wesentlichen Informationen<br />

in eigenen Worten zusammen.<br />

Bereiten Sie sich darauf vor, dass Sie Ihre Ergebnisse im Plenum präsentieren können.<br />

Umsatzauswertung<br />

Warengruppe 1 2 3 4 Umsatzveränderung<br />

in % innerhalb<br />

Nr. Bezeichnung<br />

der Waren-<br />

abgelaufenes Jahr Anteil Vorjahr Anteil<br />

Umsatz in EUR in % Umsatz in EUR in %<br />

gruppe<br />

1 PC<br />

2 Notebook<br />

3 Mobile Navigation<br />

4 Software<br />

5 Drucker<br />

6 Zubehör<br />

Summe<br />

(Spalten 1–4)<br />

Wesentliche Informationen aus der Umsatzauswertung<br />

Verkaufsflächenauswertung<br />

Warengruppe 1 2 3 4 5<br />

Nr.<br />

Bezeichnung<br />

Verkaufsfläche<br />

in qm<br />

Anteil<br />

in %<br />

abgelaufenes Jahr<br />

Umsatz in EUR<br />

Anteil<br />

in %<br />

Flächenleistung<br />

Umsatz pro qm in<br />

EUR<br />

1 PC<br />

2 Notebook<br />

3 Mobile Navigation<br />

4 Software<br />

5 Drucker<br />

6 Zubehör<br />

Summe<br />

(Spalten 1–4)<br />

Branchendurchschnitt:<br />

8.200,00


Lernsituation 1<br />

43<br />

Wesentliche Informationen aus der Verkaufsflächenauswertung<br />

Auswertung des Kalkulationszuschlagssatzes<br />

Warengruppe<br />

Nr. Bezeichnung<br />

1 PC<br />

2 Notebook<br />

3 Mobile Navigation<br />

4 Software<br />

5 Drucker<br />

6 Zubehör<br />

Geplanter Kalkulationszuschlagssatz<br />

Erreichter Kalkulationszuschlagssatz<br />

Wesentliche Informationen aus der Auswertung des Kalkulationszuschlagssatzes


44 Lernsituation 1<br />

Planen und durchführen<br />

Ein vom Center Warenhaus beauftragtes Marktforschungsinstitut unterstützt die Geschäftsführung und<br />

die Abteilungsleiter bei ihren Analysen und Planungen und liefert zusätzlich Informationen, die in Auszügen<br />

vorliegen:<br />

● Consumer-Electronics mit dem Bereichen Computer und Zubehör gilt auch in den kommenden Jahren<br />

als ein Wachstumsmarkt. So wird in den nächsten drei Jahren mit einem durchschnittlichen Wachstum<br />

von 5 % gerechnet.<br />

●<br />

Der Umsatz auf dem PC-Markt stagniert. Der Zuwachs bei den Notebooks kann die Verluste bei den<br />

PCs jedoch ausgleichen.<br />

● Der Bereich der mobilen Navigation hatte in den vergangenen zwei Jahren Wachstumsraten, die jährlich<br />

über 40 % lagen. Auch für die kommenden Jahre wird mit einem überdurchschnittlichen Wachstum<br />

gerechnet.<br />

●<br />

●<br />

Insbesondere in den Warengruppen PCs, Notebooks und Drucker vergleichen die Kunden vor einer<br />

Kaufentscheidung intensiv die Preise.<br />

Software und Zubehör sind oftmals Zusatz- und Ergänzungskäufe, deren Kaufentscheidung spontan<br />

fällt. Hier wird für den stationären Handel noch ein deutliches Umsatzpotenzial gesehen.<br />

● Kundenumfragen ergaben, dass die Kunden der Fachmärkte in der Regel an Technik interessiert sind,<br />

die Beratungskompetenz des Verkaufspersonals schätzen und Wert auf artikelbezogene Serviceleistungen<br />

legen.<br />

●<br />

Durch eine Vergrößerung der Verkaufsfläche und Sortimentsvertiefung wird für die Warengruppen 3<br />

und 6 ein zusätzliches Umsatzpotenzial von 40 % vermutet.<br />

Unter Berücksichtigung all dieser Aspekte und Informationen muss Herr Quirl die angestrebten Umsätze<br />

für das kommende Geschäftsjahr planen. Die Ergebnisse fließen dann in die Einkaufsplanung ein. Da dies<br />

eine wichtige unternehmerische Entscheidung ist, möchte die Geschäftsführerin, Frau Mars, gerne genauer<br />

auf die Planungen schauen und diese in einem extra anberaumten Besprechungstermin mit Herrn Quirl<br />

erörtern.<br />

1. Sammeln Sie im Gruppengespräch auf Basis der Sortimentsanalyse und der Informationen des Marktforschungsinstitutes<br />

Ideen zur Verbesserung der Umsatz- und Ertragssituation in der Abteilung „Computer<br />

und Zubehör“ des Mars Elektrofachmarkt e. K.<br />

2. Erstellen Sie zur Vorbereitung auf das Gespräch zwischen Herrn Quirl und Frau Mars eine Umsatz planung<br />

für das kommende Geschäftsjahr. Ihre zuvor gesammelten Ideen und die nachstehende Tabelle werden<br />

Ihnen dabei eine Hilfe sein. Gehen Sie davon aus, dass die Gesamtfläche der Abteilung bei 550 qm liegt.<br />

Legen Sie fest,<br />

●<br />

●<br />

●<br />

wie Sie das Sortiment verändern oder anpassen möchten,<br />

welche besonderen marketingpolitischen Strategien Sie nutzen,<br />

welchen Flächenanteil die jeweiligen Warengruppen erhalten sollen und<br />

● welche Umsätze Sie erwarten.


Lernsituation 1<br />

45<br />

Ideen zur Verbesserung der Umsatz- und Ertragssituation<br />

Warengruppe<br />

Nr.<br />

Bezeichnung<br />

Geplante Änderung<br />

(Kurzbeschreibung)<br />

Geplante Fläche<br />

Geplante<br />

Fläche<br />

in qm<br />

Anteil<br />

in %<br />

Umsatz in EUR<br />

Soll-<br />

Umsatz<br />

Folgejahr<br />

in TEUR<br />

Anteil<br />

in %<br />

Geplanter<br />

Umsatz je<br />

qm in<br />

TEUR<br />

1 2 3 4 5<br />

1 PC<br />

2 Notebook<br />

3<br />

Mobile<br />

Navi -<br />

gation<br />

4 Software<br />

5 Drucker<br />

6 Zubehör<br />

Summe<br />

(Spalten 1 – 4)


46 Lernsituation 1 – Übungsaufgaben<br />

Bewerten<br />

Gehen Sie nach der Bearbeitung mit einer anderen Gruppe zusammen und bilden Sie aus dieser neuen Gruppe<br />

wieder zwei neue Gruppen. Stellen Sie sich nun gegenseitig Ihre Ideen zur Verbesserung der Umsatz- und<br />

Erfolgssituation vor. Dabei übernehmen Sie wechselseitig die Rollen von Herrn Quirl bzw. von Frau Mars.<br />

Überlegen Sie sich zur Vorbereitung auf diese Gespräche jeweils drei Fragen, welche Sie in der Rolle von<br />

Frau Mars an Herrn Quirl stellen wollen, um die Schlüssigkeit seiner Vorschläge zu überprüfen. Notieren<br />

Sie anschließend aus dem Gesprächsverlauf die Antworten.<br />

Fragen an Herrn Quirl<br />

Antworten von Herrn Quirl<br />

Lernergebnisse sichern<br />

Gehen Sie zurück in Ihre ursprünglichen Arbeitsgruppen und überarbeiten Sie Ihre Ideen zur Verbesserung<br />

der Ertrags- und Umsatzsituation. Berücksichtigen Sie dabei Rückmeldungen, die Sie von Ihren Mitschülerinnen/Mitschülern<br />

sowie Ihrer Lehrerin/Ihrem Lehrer erhalten haben. Halten Sie dann die für Sie beste<br />

Idee in Einzelarbeit schriftlich fest:<br />

Die für mich beste Idee:<br />

Meine Begründung:

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