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Scheunen-Tratsch - Ausgabe April 2014

- Eine Plakette als Zeichen für den regionalen Einsatz - Kraut des Monats: der Löwenzahn - Spinat – knackig

- Eine Plakette als Zeichen für den regionalen Einsatz
- Kraut des Monats: der Löwenzahn
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Impressum:<br />

„<strong>Scheunen</strong>-<strong>Tratsch</strong>“ ist ein Informationsmedium der<br />

Marktscheune, Auf dem Grün 1, 77791 Berghaupten<br />

Telefon: 07803/9279811, E-Mail: post@markt-scheune.com<br />

Redaktion: Nicola Himmelsbach, unterstützt durch Patrick Merck<br />

Fotos: Marktscheune, shutterstock<br />

Konzeption und Design: ci-media GmbH Werbeagentur,<br />

Gengenbach, www.ci-media.com<br />

Öffnungszeiten: Markt und Café: Täglich von 9 – 19 Uhr<br />

Der Markt ist an insgesamt 40 Sonn- und Feiertagen ab<br />

12.00 Uhr geöffnet.<br />

Der Marktshop online<br />

Sie waren beim Besuch unserer Marktscheune begeistert und würden gerne<br />

auch zuhause Ihr Lieblingsprodukt aus dem Kinzigtal genießen.<br />

Bestellen Sie ganz bequem online unter www.einkauf-markt-scheune.com<br />

Opa, für was braucht man das?<br />

Die Mistgabel auf dem Hof<br />

Die Forke verliert in der heutigen Zeit immer mehr an Bedeutung<br />

Die Mistgabel auf dem Bauernhof<br />

Zu jedem Bauernhof gehört<br />

ein Misthaufen. Hier wird der<br />

Mist angesammelt, denn morgens<br />

und abends, werden die<br />

Ställe ausgemistet und frisch<br />

eingestreut.<br />

Ursprünglich war die Mistgabel,<br />

auch Forke genannt, komplett<br />

aus Holz.<br />

Die in der heutigen Landwirtschaft<br />

verwendete Dunggabel<br />

besitzt vier gleichgebogene<br />

Stahlzinken. Der Stiel besteht<br />

aus dampfgebogenem Eschenholz.<br />

Zunächst wurde mit der Forke<br />

die Schubkarre im Stall mit<br />

Mist beladen.<br />

Jede Karre wurde von dort<br />

aus auf den Misthaufen geschoben.<br />

Diese Arbeit verrichteten<br />

die Männer, da der frische,<br />

nasse Mist sehr schwer ist.<br />

Das Auskippen auf dem Mistlager<br />

erforderte Geschick und<br />

Kraft. Denn dort musste man<br />

auf einem Brett balancieren.<br />

So konnte man auch die Ecken<br />

erreichen, die noch nicht aufgefüllt<br />

waren. Dies garantierte<br />

eine gleichmäßige Befüllung,<br />

denn der Platz war knapp, bis<br />

der Dünger endlich auf die Felder<br />

ausgebracht werden konnte.<br />

Die Ausfahrt des Mistes war<br />

vom Wetter abhängig: Schnee<br />

durfte nicht mehr liegen und<br />

bei Regen war es zu gefährlich,<br />

da an den Hängen der voll<br />

beladene Wagen abrutschen<br />

konnte.<br />

Im Herbst düngte man die<br />

abgeernteten Stoppelfelder<br />

und Kartoffeläcker und im<br />

Foto: Gerlinde Echle<br />

Frühjahr wurde der bis dahin<br />

angesammelte Mist auf die<br />

restlichen Wiesen ausgestreut.<br />

Allerdings musste zuerst der<br />

Mist mit der Gabel auf einen<br />

Wagen geladen werden. Vor<br />

der Zeit des Traktors waren<br />

Ochsen oder Pferde vorgespannt,<br />

die diese Ladung auf<br />

die Felder zogen.<br />

Die abgeladene Fracht wurde<br />

mit der Forke auf mehreren<br />

Haufen auf dem Feld verteilt.<br />

Nach einigen Wochen hatte<br />

der Regen den kostbaren Dünger<br />

in die Erde eingeschwemmt<br />

und das Gras begann zu wachsen.<br />

Nur das Stroh von der<br />

Einstreu im Stall blieb auf den<br />

Wiesen zurück.<br />

Früher wurde dies mit Rechen<br />

zusammen gezogen, von<br />

Hand auf den Wagen geladen<br />

und zu Hause wieder als Streu<br />

in den Ställen verwendet.<br />

Heute wird der Stallmist mit<br />

Greifzangen an den Traktoren<br />

direkt vom Misthaufen auf den<br />

Miststreuer geladen. Miststreuer<br />

sind Traktoranhänger zum<br />

Ausbringen und gleichmäßigem<br />

Verteilen von Mist auf<br />

dem Feld. Hierbei schiebt der<br />

Kratzboden die Ladung an das<br />

Wagenende, wo das Streuaggregat<br />

den Mist zerreißt und ihn<br />

nach hinten auswirft.<br />

Zwar ist die Mistgabel auch<br />

in der heutigen Landwirtschaft<br />

noch fest im Einsatz, allerdings<br />

hat sie durch den technischen<br />

Fortschritt nicht mehr die Bedeutung,<br />

die sie früher hatte.<br />

(Gerlinde Echle)<br />

BAUERNREGEL<br />

Regen auf<br />

Walpurgisnacht<br />

hat stets ein<br />

gutes Jahr gebracht.<br />

Foto: shutterstock<br />

An die Sache muss man mit viel Gefühl gehen<br />

Das Bauernbaguette ist ein regionales Produkt, welches die Familie Doll aus Reichenbach selbst backt<br />

Der Ferienhof Doll im Schwärzenbach.<br />

Vor Luitgard Doll liegt ein<br />

Berg von Teig. Sorgfältig und<br />

noch von Hand wiegt sie jeden<br />

einzelnen Teigling ab<br />

und legt ihn vorsichtig in die<br />

Baguetteform hinein.<br />

„Der Baguetteteig ist nicht<br />

ganz so fest wie der normale<br />

Brotteig, er lässt sich leicht in<br />

der Form verteilen“, erklärt<br />

die 57-Jährige, schneidet das<br />

Baguette vorsichtig ein und<br />

schmunzelt: „Es soll doch später<br />

schön aufgehen und richtig<br />

knusprig schmecken!“<br />

Foto: Franz Doll<br />

Mitten im Herzen der Ortenau,<br />

am Ortsrand der historischen<br />

Altstadt Gengenbach,<br />

befindet sich der Hof von Familie<br />

Doll. Der vier-Generationen-Hof<br />

im Schwärzenbach<br />

ist ein landwirtschaftlicher<br />

Betrieb, der vorwiegend mit<br />

Tierhaltung, Wald-, Obstbau<br />

und Ferien auf dem Bauernhof<br />

arbeitet.<br />

„Die Temperatur muss<br />

stimmen, wenn das Baguette<br />

in den Ofen kommt- das ist<br />

oft Gefühlssache. Wenn man<br />

es nicht auf dem Punkt richtig<br />

reinschiebt, bekommt es keine<br />

goldgelbe Brotkruste und<br />

wird nicht richtig locker und<br />

weich.“<br />

Doch an diesem Morgen<br />

passt alles. Ein Baguette nach<br />

dem anderen schiebt sie in den<br />

Ofen. Nachdem das letzte Baguette<br />

seinen Platz gefunden<br />

hat, widmet sich Luitgard Doll<br />

schon dem nächsten Brotteig.<br />

Brotbacken ist ihre Leidenschaft.<br />

Früher hat sie nur für<br />

die eigene Familie gebacken,<br />

heute liefert sie die Backwaren<br />

ihren Stammkunden rund um<br />

Gengenbach bis vor die Haustür.<br />

Nach 20 Minuten duftet es<br />

aus dem Ofen. Langsam und<br />

bedacht macht die 57- Jährige<br />

die Lade auf und dreht die<br />

Stange in der Form: „Puh, sehr<br />

heißt. Aber genau richtig“, mit<br />

dicken Handschuhen holt Luitgard<br />

Doll das Baguette heraus<br />

und präsentiert es stolz,<br />

„Jetzt muss es nur noch auskühlen,<br />

dann kann man es<br />

essen. Lauwarm mit frischer<br />

Bärlauchbutter schmeckt es<br />

mir persönlich am besten.“<br />

Aber nicht nur Luitgard Doll<br />

hat ihre Arbeit auf dem Hof:<br />

„Wir sind noch ein typischer<br />

Schwarzwälder Bauernhof, auf<br />

dem die Aufgaben ganz klar<br />

verteilt sind. Unser Opa macht<br />

den Honig, ich stelle unsere<br />

Marmelade selbst her und backe<br />

unser tägliches Brot und<br />

mein Mann kümmert sich um<br />

den Wald, die Tiere, das Obst<br />

und die Brennerei.“<br />

Franz Doll brennt direkt<br />

auf dem Hof verschiedene<br />

Schnäpse und Liköre. Einer<br />

seiner Spezialitäten ist der<br />

Löhr‘s Pflaumenschnaps.<br />

Franz Doll zeigt auf ein freistehendes<br />

Haus auf dem Hof:<br />

„Vor Jahren habe ich noch<br />

dort drüben in dem Häusle<br />

gebrannt, heute sind das unsere<br />

Ferienwohnungen Likörle,<br />

Backen ist die große Leidenschaft von Luitgard Doll. Foto: Franz Doll<br />

Schnäpsle und Schwipsle, die<br />

wir das ganze Jahr über vermieten.<br />

Mit unseren Gästen<br />

auf dem Hof wird das Leben<br />

nie langweilig.“<br />

(Nicola Himmelsbach)

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