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Scheunen-Tratsch - Ausgabe April 2014

- Eine Plakette als Zeichen für den regionalen Einsatz - Kraut des Monats: der Löwenzahn - Spinat – knackig

- Eine Plakette als Zeichen für den regionalen Einsatz
- Kraut des Monats: der Löwenzahn
- Spinat – knackig

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<strong>April</strong>, <strong>Ausgabe</strong> 3/<strong>2014</strong><br />

<strong>Scheunen</strong>-<strong>Tratsch</strong><br />

Regionales Erleben<br />

Editorial<br />

Liebe Leserinnen und<br />

Leser des <strong>Scheunen</strong>tratschs,<br />

„Wir freuen uns“: Eine Plakette als<br />

Zeichen für den regionalen Einsatz<br />

Ostern finde ich gut. Es ist<br />

vom Ablauf her weniger<br />

streng als das Fest mit dem<br />

Nadelbaum.<br />

Ostern ist heiter, farbenfroh<br />

– Ostern ist von allem etwas:<br />

Ostern ist, wenn Kinder im<br />

Garten bunte Eier suchen.<br />

Ostern ist, wenn die Gasthäuser<br />

die Eisflaggen wieder<br />

hissen. Ostern ist, wenn<br />

der Süßwarenhandel die<br />

Langohren zwangsräumt<br />

und gedanklich schon wieder<br />

Nikoläuse disponiert.<br />

Ostern ist, wenn der Gründonnerstag<br />

zum schwarzen<br />

Tag auf den deutschen Autobahnen<br />

wird. Ostern ist,<br />

wenn fromme Bäckersleut‘<br />

in süß gebackene Biskuit-<br />

Lämmchen religiöse Fähnchen<br />

spießen.<br />

Ostern ist, wenn das Wetter<br />

schon einen ersten, wenngleich<br />

zarten Sonnenbrand<br />

auf Gesicht und Nase zulässt.<br />

In diesem Sinne wünsche<br />

ich Ihnen und Ihrer<br />

Familie erholsame Osterfeiertage.<br />

Nicola Himmelsbach<br />

6 Fragen an das Kraut des Monats: der Löwenzahn<br />

Marktscheune gehört seit Mitte März in den Kreis der Naturpark-Wirte<br />

Seit dem 12. März prangt<br />

eine weitere Plakette neben<br />

der Eingangstür zur Marktscheune.<br />

Sie zeigt an: Dieser<br />

Betrieb ist jetzt offizielles<br />

Mitglied der Naturpark-Wirtegemeinschaft.<br />

„Ein toller Tag für uns“, sagt<br />

Gründer Ulrich Müller und<br />

lächelt mit der Sonne um die<br />

Wette. „Wir freuen uns riesig!<br />

Denn damit wird das große Engagement<br />

des gesamten Teams<br />

der Marktscheune gewürdigt.“<br />

Denn nicht jeder Gastronom<br />

im Schwarzwald wird einfach<br />

so Naturpark-Wirt.<br />

Die Wirtgemeinschaft ist<br />

ein Zusammenschluss von<br />

jetzt 46 Gastronomen aus<br />

dem Gebiet des Naturparks<br />

Schwarzwald Mitte/Nord,<br />

die sich der regionalen Küche<br />

verschrieben haben. Ihr<br />

Motto lautet: „Schmeck den<br />

Schwarzwald“. Wer Mitglied werden<br />

möchte, muss allerdings nicht<br />

nur auf regionale und saisonale<br />

Gerichte achten, sondern<br />

auch auf Qualität und Frische.<br />

Von daher kommt diese Verleihung<br />

einer Auszeichnung<br />

gleich. „Es ist eine schöne<br />

Belohnung, aber gleichzeitig<br />

auch eine Verpflichtung für<br />

die Zukunft“, sagt Geschäftsführerin<br />

Agnes Himmelsbach<br />

mit Blick auf die glänzende<br />

Plakette nach der Übergabe.<br />

Aus diesem Anlass sind Karl-<br />

Heinz Dunker, Geschäftsführer<br />

Bild (von links): Bei der Plakettenübergabe an der Naturpark-Marktscheune in Berghaupten: Ulrich<br />

und Brigitte Müller, Agnes und Nicola Himmelsbach, Rolf Berlin, Jürgen Schäfer, Lothar Kimmig und<br />

Karl-Heinz Dunker<br />

Foto: Marc Faltin<br />

Foto: shutterstock<br />

des Naturparks Schwarzwald<br />

Mitte/Nord, Bürgermeister<br />

Jürgen Schäfer sowie Rolf<br />

Berlin, der Vorsitzende der<br />

Wirtegemeinschaft, nach<br />

Berghaupten gekommen. Für<br />

Dunker ist es nur folgerichtig,<br />

dass die Marktscheune diese<br />

Plakette erhält, schließlich<br />

ist deren Anspruch nahezu<br />

deckungsgleich mit dem des<br />

Naturparks: „Die Erhaltung<br />

unserer typischen Kulturlandschaft<br />

und damit verbunden<br />

die Vermarktung regionaler<br />

Produkte sind eine der Kern-<br />

Wo kommst du her?<br />

Ich wachse in Europa, Nordafrika,<br />

Mittel- und Nordasien<br />

sowie in Nordamerika<br />

auf Felder, Wiesen und in<br />

Wäldern.<br />

Warum heißt du „Löwenzahn“?<br />

Meinen Namen verdanke<br />

ich meinen scharf gezahnten<br />

Blättern.<br />

Kann man dich denn essen?<br />

Jahrhunderte lang war ich<br />

für die Menschen nur Unkraut.<br />

Doch heutzutage werde<br />

ich in der Küche vielseitig<br />

verwendet. Ob als Tee, im<br />

Salat, zubereitet wie Spinat<br />

oder in einem Pesto – ich bin<br />

der Frühlingsbote der Küche.<br />

Was könnte ich alles aus<br />

deiner Blüte machen?<br />

Aus meiner Blüte kannst<br />

du unter anderem Gelees,<br />

Liköre, Süßspeisen oder Honig<br />

herstellen.<br />

Bist du gesund?<br />

Ja, das bin ich. Ich bin reich<br />

an Mineralstoffen, Vitamin<br />

C, Eisen, Kieselsäure sowie<br />

aufgaben des Naturparks.“<br />

Rolf Berlin sieht sich und<br />

seine Mitstreiter als echte<br />

Überzeugungstäter. „Unsere<br />

Mitglieder schreiben sich<br />

Regionalität nicht nur auf<br />

die Fahne, sondern vor allem<br />

auf ihre Speisekarte.“ Das<br />

gilt für die Marktscheune<br />

auch – und zwar schon vom<br />

ersten Tag an.<br />

„Wir sind und sehen uns<br />

als Partner der heimischen<br />

Landwirte und Produzenten“,<br />

sagt Agnes Himmelsbach.<br />

Rolf Berlin ergänzt: „Damit<br />

Gerb- und Bitterstoffe.<br />

Was sollte man beachten,<br />

wenn man dich pflückt?<br />

Beim Selberpflücken solltest<br />

du nur Pflanzen mit sehr<br />

jungen und zarten Blättern<br />

nehmen, da diese weniger<br />

bitter schmecken. Vorsicht:<br />

Die Blütenstängel dürfen<br />

nicht mitgegessen werden.<br />

Und wenn ich an viel befahrenen<br />

Straßen gewachsen<br />

bin, bin ich stark von Autoabgasen<br />

belastet.<br />

(Nicola Himmelsbach)<br />

werden sie auch zu Botschaftern<br />

für die Region und zeigen<br />

wie gut Schwarzwälder<br />

Produkte schmecken.“<br />

Die Marktscheune ist<br />

auch für Berghaupten ein<br />

Schmuckstück, befindet der<br />

Bürgermeister. „Sie ist ein<br />

wahres Erfolgsprojekt in der<br />

Region und trägt ganz aktiv<br />

zur Bewusstseinsbildung<br />

durch den Kontakt zu ihren<br />

Gästen bei – und das sowohl<br />

bei Einheimischen als auch<br />

bei Gästen, die von weiter<br />

her in der Schwarzwald reisen“,<br />

sagt Jürgen Schäfer.<br />

Denn klar ist für ihn: „Wir<br />

müssen das Bewusstsein für<br />

regionale Lebensmittel weiter<br />

stärken.“<br />

Denn die Kulturlandschaft<br />

erhalte sich nicht von allein,<br />

es sind die Landwirte, deren<br />

Obst hier wächst, deren Rinder<br />

und Ziegen hier grasen<br />

und die den Wald bewirtschaften.<br />

Eine regionale Küche<br />

sei daher Landschaftspflege<br />

mit Messer und Gabel,<br />

unterstützt ihn Rolf Berlin.<br />

„Die Verleihung ist auch<br />

eine Auszeichnung für all<br />

unsere Partner und Lieferanten“,<br />

resümiert Ulrich Müller.<br />

„Schließlich verarbeiten und<br />

verkaufen wir ihre Produkte.<br />

Ohne sie wäre es gar nicht<br />

möglich, unserem eigenen<br />

Anspruch zu genügen.“<br />

(Patrick Merck)<br />

Anzeige<br />

Käse aus<br />

eigener<br />

Herstellung<br />

Hofkäserei Elble<br />

Binzburghöfe 3<br />

77749 Hohberg<br />

Tel. 07808 - 1311


Felix‘ Empfehlung aus der <strong>Scheunen</strong>-Küche<br />

Rezept-Vorschlag<br />

Spinatnudeln<br />

Zutaten für 4 Personen:<br />

Menü des Monats<br />

„<strong>April</strong>“<br />

Forellenfilet an Klingenberger<br />

Sauce und Spinatnudeln<br />

***<br />

Gebratenes Lammkaree an<br />

Rosmarinsauce mit Bohnen<br />

röllchen und Kartoffelgratin<br />

***<br />

Erdbeer-Rhabarberkompott<br />

mit Crêpes<br />

Spinat – knackig & frisch<br />

Er spaltet die Gemüter wie kaum ein zweites Gemüse<br />

Zu Zeiten der Comicfigur<br />

Popeye galt er als<br />

Eisenlieferant schlechthin.<br />

Doch obwohl das grüne Blattgemüse<br />

längst nicht so viel Eisen<br />

enthält, wie lange Zeit angenommen,<br />

ist es dank vieler<br />

lebenswichtiger Mineralstoffe<br />

und Vitamine dennoch rundum<br />

gesund.<br />

Ab Ende März kommt der<br />

Spinat wieder frisch auf den<br />

Markt. Grund genug, das zarte<br />

Blattgemüse einmal genauer<br />

zu betrachten: Spinat ist ein<br />

Gemüse asiatischen Ursprungs<br />

und spaltet die Gemüter wie<br />

kaum ein zweites Gemüse. So<br />

ruft er entweder starke Ablehnung<br />

oder totale Begeisterung<br />

hervor.<br />

Das Gemüse wird weltweit<br />

in großem Umfang angebaut.<br />

Die Haupterzeugerländer in<br />

der Europäischen Union sind<br />

dabei Italien, Frankreich und<br />

Deutschland.<br />

Kenner unterscheiden die<br />

verschiedenen Spinatsorten<br />

anhand ihrer Aussaattermine.<br />

So hat der langstielige Winterspinat<br />

in der Zeit von September<br />

bis November Saison. Er ist<br />

gröber und kräftiger als der Spinat<br />

im Frühling und eignet sich<br />

primär zum gekochten Verzehr.<br />

Die zarten Blätter des Frühjahrs-<br />

und Sommerspinats haben<br />

dagegen von März bis Ende<br />

Mai ihre Hauptzeit und sind<br />

auch hervorragend roh als Salat<br />

zu genießen.<br />

Der Spinat, lat. spinacia, gehört<br />

zur Familie der Fuchsschwänzler<br />

und zählt somit in<br />

die Ordnung der Nelkenartigen.<br />

Insgesamt sind etwa fünfzig<br />

verschiedene Kulturarten des<br />

Spinates bekannt.<br />

Seine Zubereitungsart, die<br />

„Florentiner Art“, hat das Gemüse<br />

Katharina von Medici zu<br />

verdanken.<br />

Zwar wurde der Spinat schon<br />

im 14. Jahrhundert sehr geschätzt,<br />

doch sie machte ihn in<br />

Europa noch populärer. Denn<br />

im Jahr 1533 verließ Katharina<br />

von Medici die Heimatstadt<br />

Florenz, um den König von<br />

Frankreich zu heiraten. In ihrem<br />

Gefolge befanden sich einige<br />

italienische Köche, die es<br />

verstanden, ihr Lieblingsgemüse<br />

auf verschiedenste Art und<br />

Weise zuzubereiten.<br />

Seither werden Gerichte,<br />

die auf einem Spinatbrett serviert<br />

werden, gewöhnlich als<br />

„Florentiner Art“ bezeichnet.<br />

(Julia Himmelsbach)<br />

600g Tagliatelle, 600 g Blattspinat, 1 Zwiebel, 2 Knoblauchzehen, Saft aus einer ½ Zitrone,<br />

200 ml Sahne, 1 EL Salz, ½ TL Pfeffer, 3 EL Öl, Muskatnuss zum Würzen<br />

Zubereitung:<br />

Blattspinat von den Stängeln befreien, waschen und gut abtropfen lassen.<br />

Zwiebeln und Knoblauch in kleine Würfel schneiden. Öl in einer großen Pfanne erhitzen,<br />

Zwiebeln und Knoblauch darin glasig dünsten.<br />

Blattspinat hinzugeben und mitdünsten. Danach mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen<br />

und mit dem Saft einer halben Zitrone ablöschen. Die abgekochten Nudeln dazugeben, mit<br />

Sahne übergießen, abschmecken und notfalls nachwürzen.<br />

Serviervorschlag:<br />

Spinatnudeln passen sehr gut zu einem gebratenen Forellenfilet.<br />

Anstatt den Spinat mit Zitronensaft abzulöschen, könnte man auch einen Riesling nehmen.<br />

„Probier’s mol us, schau ob’s da gfallt, ma brucht nid viel, dass es in de Gosch knallt“<br />

Der Frühjahrsspinat ist auch als Salat sehr knackig.<br />

Foto: shutterstock<br />

Der Marktscheune-Freizeit-Tipp:<br />

Auf der Suche nach seltenen Schätzen<br />

Am 1. <strong>April</strong> <strong>2014</strong> startet die Mineralhalde Grube Clara ihre Saison<br />

✁<br />

Einfach bei uns in der Marktscheune abgeben oder schicken an:<br />

Marktscheune, Auf dem Grün 1, 77791 Berghaupten<br />

Ja, ich möchte auch in Zukunft von der Marktscheune<br />

informiert werden. Bitte senden<br />

Sie mir per E-Mail den aktuellen "<strong>Scheunen</strong>-<br />

<strong>Tratsch</strong>" zu.<br />

Name, Vorname<br />

E-Mail<br />

Auf der Suche nach Mineralien.<br />

Foto: shutterstock<br />

Die Mineralienhalde der<br />

Grube Clara bei Oberwolfach<br />

ist ab dem 1. <strong>April</strong> wieder<br />

geöffnet. Sie bietet Ihnen die<br />

einmalige Gelegenheit, selbst<br />

auf die Suche nach seltenen<br />

Schätzen zu gehen.<br />

Weltweit gibt es nur zwei<br />

Sammelstätten, die mehr als<br />

400 verschiedene Mineralien<br />

aufweisen können. Die eine<br />

ist die Grube Clara, die andere<br />

die Grube Zumeb in Namibia,<br />

wo allerdings nicht mehr aktiver<br />

Bergbau betrieben wird.<br />

Die Grube Clara ist zurzeit das<br />

letzte, noch aktive Bergwerk<br />

im Schwarzwald.<br />

Für die Mineraliensammler<br />

steht am Wochenende des 26.<br />

bis 27. <strong>April</strong> gleich ein Höhepunkt<br />

bevor: Die Firma Sachtleben,<br />

die Betreiber der Grube<br />

Clara, werden die großen Erzhalden<br />

für professionelle und<br />

Hobbysammler öffnen. Dieses<br />

Angebot lockt wieder viele<br />

Menschen aus ganz Europa an,<br />

die am Wochenende nicht nur<br />

nach neuen Schätzen suchen,<br />

sondern sich auch über ihre<br />

Funde austauschen werden.<br />

(Julia Himmelsbach)<br />

Mehr Informationen dazu:<br />

Mineralienhalde<br />

Grube Clara<br />

Obere Rebbergstraße 12<br />

77709 Wolfach<br />

Tel.: 07834/85812<br />

www.mineralienhalde.com


Bild des Monats<br />

Der Naturpark-Tipp<br />

Sagenhafte Radtouren<br />

durch den Naturpark<br />

Osterglocken in der Gengenbacher „Schneckenmatt“<br />

Foto: Michael Albrecht<br />

Insgesamt 30 magische Radtouren<br />

hat der Ortenaukreis<br />

mit Unterstützung des Naturparks<br />

entwickelt und ausgeschildert.<br />

Die Touren beruhen<br />

auf alten Sagen und<br />

Mythen der Ortenau und<br />

führen in die schönsten Ecken<br />

dieser „sagenhaften“ Region.<br />

Sagengestalten wie „Lämbi“,<br />

„Moospfaff “ oder „Landolin“<br />

geisternde Äbte und Bauern,<br />

wütende Teufel und gruselige<br />

Orten machen Lust aufs Entdecken.<br />

Die Strecken sind zwischen<br />

zwölf und 130 km lang<br />

und sowohl für Tourenräder als<br />

auch für E-Bikes geeignet.<br />

Mehr Information zu den einzelnen<br />

Strecken wird unter<br />

www.ortenau-tourismus.de<br />

angeboten. Dort lassen sich<br />

auch die GPS-Daten der Touren<br />

herunterladen.<br />

Kartenmaterial zu den E-Bike-<br />

Touren gibt‘s im Naturpark-<br />

Online-Shop unter www.naturparkschwarzwald.de.<br />

Hier gibt es viele weitere Tipps<br />

zu Radtouren im gesamten<br />

Naturpark. Machen Sie doch<br />

mal einen Ausflug mit dem E-<br />

Bike ins idyllische Albtal bei<br />

Ettlingen oder ins benachbarte<br />

Enztal.<br />

Und zum Auftanken zwischendurch<br />

oder Einkehren<br />

am Ende der Tour empfehlen<br />

wir Ihnen unsere Naturpark-<br />

Wirte, bei denen sie sich<br />

stärken und regionale Spezialitäten<br />

genießen können.<br />

Reinklicken lohnt sich.<br />

(Yvonne Flesch)<br />

Ein Lieferant von Anfang an<br />

Käse vom Elble-Hof gehört schon immer zum Sortiment der Marktscheune<br />

Im Westen ziehen Autos<br />

und LKW in Richtung Basel<br />

oder Karlsruhe, im Osten<br />

bilden die Gleise der Rheintalbahn<br />

eine gerade Grenze:<br />

Der Elble-Hof liegt zwischen<br />

den beiden wichtigsten Verkehrsachsen<br />

der Region.<br />

Doch statt Lärm hört man<br />

an diesem sonnigen Vormittag<br />

nur das Zwitschern der<br />

Vögel, ab und zu ein Bellen<br />

oder ein Muhen der Jungrinder<br />

aus dem Stall.<br />

Seit 1959 gibt es den Hof<br />

zwischen Schutterwald und<br />

Hofweier. Errichtet haben<br />

ihn die Schwiegereltern von<br />

Michaela Elble. Jetzt bewirtschaftet<br />

sie ihn mit ihren beiden<br />

erwachsenen Kindern<br />

Jeannette und Max sowie ihrer<br />

Schwester Claudia Junker.<br />

Diese Konstellation gibt es<br />

noch nicht lange: Michaelas<br />

Mann Klaus starb vor knapp<br />

zwölf Monaten, seine Mutter<br />

kurze Zeit später.<br />

Hinter der 51-Jährigen liegt<br />

nicht nur deshalb ein schwieriges<br />

Jahr, sondern auch, weil<br />

der Hof umgebaut wurde.<br />

„Die Käserei wurde auf den<br />

neuesten Stand gebracht“, berichtet<br />

Michaela Elble beim<br />

Gang vom Hofladen, der<br />

ebenfalls renoviert wurde und<br />

erst vor wenigen Tagen wieder<br />

geöffnet wurde, zum Wohnhaus<br />

mit der Produktion. Alles<br />

glänzt und leuchtet dort<br />

weiß, außerdem gibt es einen<br />

weiteren Zugang, um das Arbeiten<br />

zu erleichtern.<br />

Michaela Elble schaut auf<br />

die Uhr. Schürze, Überschuhe<br />

und Haube werden wie im<br />

Vorbeigehen angelegt. Der<br />

Käse bestimmt die Arbeitszeit.<br />

Dann steht sie am Käsekessel,<br />

greift nach der Harfe<br />

und beginnt die eingedickte<br />

Milch, die sogenannte Gallerte,<br />

in Stücke zu schneiden.<br />

„Das heißt tatsächlich Harfe,<br />

wie das Musikinstrument“,<br />

Michaela Elble mit ihrer Schwester Claudia Junker.<br />

Michaela Elble schneidet mit der Käseharfe die Gallerte in Stücke.<br />

erklärt sie. Auch die Käseharfe<br />

besitzt Saiten, nur dienen<br />

die eben nicht der Tonerzeugung,<br />

sondern der Bruchherstellung.<br />

„Je feiner der Bruch,<br />

desto besser fließt später die<br />

Molke ab.“<br />

Vier verschiedene Sorten<br />

werden auf dem Elble-Hof produziert<br />

- zum Teil auch in Variationen<br />

etwa mit Kräutern.<br />

Frischkäse und Bibiliskäse,<br />

einen weichen Burekäse sowie<br />

den halbfesten Mattekäse liefert<br />

Michaela Elble ein- bis zweimal<br />

in der Woche an verschiedene<br />

Bauernmärkte und natürlich<br />

die Marktscheune aus.<br />

„Wir sind von Anfang an<br />

dabei“, sagt sie und strahlt.<br />

Die Idee, dass landwirtschaftliche<br />

Erzeugnisse der Region<br />

an einem Ort angeboten und<br />

Fotos: Patrick Merck<br />

vermarktet werden, findet sie<br />

unterstützenswert - genau wie<br />

ihr Mann Klaus damals. „Jeder<br />

Hof hat etwas, was er besonders<br />

gut kann und machen sollte.<br />

Doch es muss eben auch an den<br />

Mann oder die Frau gebracht<br />

werden.“<br />

Arbeitsteilung ist das Stichwort.<br />

Die Milch, aus der Michaela<br />

Elble ihren Käse macht,<br />

kommt nicht vom eigenen Hof:<br />

„Die Milchwirtschaft haben wir<br />

aufgegeben.“ Doch sie weiß genau,<br />

wo ihre Milch herkommt.<br />

„Vom Nachbarn“, sagt sie und<br />

lächelt. Morgens gegen 6 fährt<br />

der Milchlaster auf den Hof von<br />

Jürgen Riester, um echte Weidemilch<br />

abzuholen. Anschließend<br />

fährt er auf den Elble-Hof und<br />

gibt die Menge ab, die Michaela<br />

Elble bestellt hat. Das hat mehrere<br />

Vorteile. So spart sich die<br />

Käseproduzentin den Aufwand<br />

mit der Milchviehhaltung, die<br />

Lieferzeiten sind kurz und zudem<br />

„ist auf diese Weise auch<br />

die bakteriologische Untersuchung<br />

gewährleistet“. Dass sie<br />

den Hof ihres Nachbarn und<br />

seine Kühe kennt, versteht sich<br />

dabei von selbst.<br />

Neben Käse produziert der<br />

Elblehof auch verschiedene<br />

Schinken, Wurst und Speck.<br />

„Das Futter für unsere Schweine<br />

und Rinder bauen wir nahezu<br />

komplett selbst an.“ Mais<br />

sowie das Getreide, das nicht<br />

verfüttert wird, findet bei heimischen<br />

Mühlen seine Abnehmer.<br />

Michaela Elble lächelt in<br />

der Sonne: „Es gibt immer etwas<br />

zu tun!“<br />

(Patrick Merck)<br />

Haushaltstipp<br />

von der Hauswirt schafterin<br />

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Melanie Hug<br />

Gute Helfer zum<br />

Entfernen von<br />

Schlieren der<br />

Schuhsohlen<br />

sind Radiergummis.<br />

Sie sind gut geeignet<br />

für Laminat und alle<br />

glatten Böden.<br />

Frisches aus dem Ofen<br />

Franz & Luitgard Doll<br />

Schwärzenbach 7<br />

77723 Gengenbach<br />

Tel.: 07803/6670<br />

www.ferienhof-doll.de


Impressum:<br />

„<strong>Scheunen</strong>-<strong>Tratsch</strong>“ ist ein Informationsmedium der<br />

Marktscheune, Auf dem Grün 1, 77791 Berghaupten<br />

Telefon: 07803/9279811, E-Mail: post@markt-scheune.com<br />

Redaktion: Nicola Himmelsbach, unterstützt durch Patrick Merck<br />

Fotos: Marktscheune, shutterstock<br />

Konzeption und Design: ci-media GmbH Werbeagentur,<br />

Gengenbach, www.ci-media.com<br />

Öffnungszeiten: Markt und Café: Täglich von 9 – 19 Uhr<br />

Der Markt ist an insgesamt 40 Sonn- und Feiertagen ab<br />

12.00 Uhr geöffnet.<br />

Der Marktshop online<br />

Sie waren beim Besuch unserer Marktscheune begeistert und würden gerne<br />

auch zuhause Ihr Lieblingsprodukt aus dem Kinzigtal genießen.<br />

Bestellen Sie ganz bequem online unter www.einkauf-markt-scheune.com<br />

Opa, für was braucht man das?<br />

Die Mistgabel auf dem Hof<br />

Die Forke verliert in der heutigen Zeit immer mehr an Bedeutung<br />

Die Mistgabel auf dem Bauernhof<br />

Zu jedem Bauernhof gehört<br />

ein Misthaufen. Hier wird der<br />

Mist angesammelt, denn morgens<br />

und abends, werden die<br />

Ställe ausgemistet und frisch<br />

eingestreut.<br />

Ursprünglich war die Mistgabel,<br />

auch Forke genannt, komplett<br />

aus Holz.<br />

Die in der heutigen Landwirtschaft<br />

verwendete Dunggabel<br />

besitzt vier gleichgebogene<br />

Stahlzinken. Der Stiel besteht<br />

aus dampfgebogenem Eschenholz.<br />

Zunächst wurde mit der Forke<br />

die Schubkarre im Stall mit<br />

Mist beladen.<br />

Jede Karre wurde von dort<br />

aus auf den Misthaufen geschoben.<br />

Diese Arbeit verrichteten<br />

die Männer, da der frische,<br />

nasse Mist sehr schwer ist.<br />

Das Auskippen auf dem Mistlager<br />

erforderte Geschick und<br />

Kraft. Denn dort musste man<br />

auf einem Brett balancieren.<br />

So konnte man auch die Ecken<br />

erreichen, die noch nicht aufgefüllt<br />

waren. Dies garantierte<br />

eine gleichmäßige Befüllung,<br />

denn der Platz war knapp, bis<br />

der Dünger endlich auf die Felder<br />

ausgebracht werden konnte.<br />

Die Ausfahrt des Mistes war<br />

vom Wetter abhängig: Schnee<br />

durfte nicht mehr liegen und<br />

bei Regen war es zu gefährlich,<br />

da an den Hängen der voll<br />

beladene Wagen abrutschen<br />

konnte.<br />

Im Herbst düngte man die<br />

abgeernteten Stoppelfelder<br />

und Kartoffeläcker und im<br />

Foto: Gerlinde Echle<br />

Frühjahr wurde der bis dahin<br />

angesammelte Mist auf die<br />

restlichen Wiesen ausgestreut.<br />

Allerdings musste zuerst der<br />

Mist mit der Gabel auf einen<br />

Wagen geladen werden. Vor<br />

der Zeit des Traktors waren<br />

Ochsen oder Pferde vorgespannt,<br />

die diese Ladung auf<br />

die Felder zogen.<br />

Die abgeladene Fracht wurde<br />

mit der Forke auf mehreren<br />

Haufen auf dem Feld verteilt.<br />

Nach einigen Wochen hatte<br />

der Regen den kostbaren Dünger<br />

in die Erde eingeschwemmt<br />

und das Gras begann zu wachsen.<br />

Nur das Stroh von der<br />

Einstreu im Stall blieb auf den<br />

Wiesen zurück.<br />

Früher wurde dies mit Rechen<br />

zusammen gezogen, von<br />

Hand auf den Wagen geladen<br />

und zu Hause wieder als Streu<br />

in den Ställen verwendet.<br />

Heute wird der Stallmist mit<br />

Greifzangen an den Traktoren<br />

direkt vom Misthaufen auf den<br />

Miststreuer geladen. Miststreuer<br />

sind Traktoranhänger zum<br />

Ausbringen und gleichmäßigem<br />

Verteilen von Mist auf<br />

dem Feld. Hierbei schiebt der<br />

Kratzboden die Ladung an das<br />

Wagenende, wo das Streuaggregat<br />

den Mist zerreißt und ihn<br />

nach hinten auswirft.<br />

Zwar ist die Mistgabel auch<br />

in der heutigen Landwirtschaft<br />

noch fest im Einsatz, allerdings<br />

hat sie durch den technischen<br />

Fortschritt nicht mehr die Bedeutung,<br />

die sie früher hatte.<br />

(Gerlinde Echle)<br />

BAUERNREGEL<br />

Regen auf<br />

Walpurgisnacht<br />

hat stets ein<br />

gutes Jahr gebracht.<br />

Foto: shutterstock<br />

An die Sache muss man mit viel Gefühl gehen<br />

Das Bauernbaguette ist ein regionales Produkt, welches die Familie Doll aus Reichenbach selbst backt<br />

Der Ferienhof Doll im Schwärzenbach.<br />

Vor Luitgard Doll liegt ein<br />

Berg von Teig. Sorgfältig und<br />

noch von Hand wiegt sie jeden<br />

einzelnen Teigling ab<br />

und legt ihn vorsichtig in die<br />

Baguetteform hinein.<br />

„Der Baguetteteig ist nicht<br />

ganz so fest wie der normale<br />

Brotteig, er lässt sich leicht in<br />

der Form verteilen“, erklärt<br />

die 57-Jährige, schneidet das<br />

Baguette vorsichtig ein und<br />

schmunzelt: „Es soll doch später<br />

schön aufgehen und richtig<br />

knusprig schmecken!“<br />

Foto: Franz Doll<br />

Mitten im Herzen der Ortenau,<br />

am Ortsrand der historischen<br />

Altstadt Gengenbach,<br />

befindet sich der Hof von Familie<br />

Doll. Der vier-Generationen-Hof<br />

im Schwärzenbach<br />

ist ein landwirtschaftlicher<br />

Betrieb, der vorwiegend mit<br />

Tierhaltung, Wald-, Obstbau<br />

und Ferien auf dem Bauernhof<br />

arbeitet.<br />

„Die Temperatur muss<br />

stimmen, wenn das Baguette<br />

in den Ofen kommt- das ist<br />

oft Gefühlssache. Wenn man<br />

es nicht auf dem Punkt richtig<br />

reinschiebt, bekommt es keine<br />

goldgelbe Brotkruste und<br />

wird nicht richtig locker und<br />

weich.“<br />

Doch an diesem Morgen<br />

passt alles. Ein Baguette nach<br />

dem anderen schiebt sie in den<br />

Ofen. Nachdem das letzte Baguette<br />

seinen Platz gefunden<br />

hat, widmet sich Luitgard Doll<br />

schon dem nächsten Brotteig.<br />

Brotbacken ist ihre Leidenschaft.<br />

Früher hat sie nur für<br />

die eigene Familie gebacken,<br />

heute liefert sie die Backwaren<br />

ihren Stammkunden rund um<br />

Gengenbach bis vor die Haustür.<br />

Nach 20 Minuten duftet es<br />

aus dem Ofen. Langsam und<br />

bedacht macht die 57- Jährige<br />

die Lade auf und dreht die<br />

Stange in der Form: „Puh, sehr<br />

heißt. Aber genau richtig“, mit<br />

dicken Handschuhen holt Luitgard<br />

Doll das Baguette heraus<br />

und präsentiert es stolz,<br />

„Jetzt muss es nur noch auskühlen,<br />

dann kann man es<br />

essen. Lauwarm mit frischer<br />

Bärlauchbutter schmeckt es<br />

mir persönlich am besten.“<br />

Aber nicht nur Luitgard Doll<br />

hat ihre Arbeit auf dem Hof:<br />

„Wir sind noch ein typischer<br />

Schwarzwälder Bauernhof, auf<br />

dem die Aufgaben ganz klar<br />

verteilt sind. Unser Opa macht<br />

den Honig, ich stelle unsere<br />

Marmelade selbst her und backe<br />

unser tägliches Brot und<br />

mein Mann kümmert sich um<br />

den Wald, die Tiere, das Obst<br />

und die Brennerei.“<br />

Franz Doll brennt direkt<br />

auf dem Hof verschiedene<br />

Schnäpse und Liköre. Einer<br />

seiner Spezialitäten ist der<br />

Löhr‘s Pflaumenschnaps.<br />

Franz Doll zeigt auf ein freistehendes<br />

Haus auf dem Hof:<br />

„Vor Jahren habe ich noch<br />

dort drüben in dem Häusle<br />

gebrannt, heute sind das unsere<br />

Ferienwohnungen Likörle,<br />

Backen ist die große Leidenschaft von Luitgard Doll. Foto: Franz Doll<br />

Schnäpsle und Schwipsle, die<br />

wir das ganze Jahr über vermieten.<br />

Mit unseren Gästen<br />

auf dem Hof wird das Leben<br />

nie langweilig.“<br />

(Nicola Himmelsbach)

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