Leseprobe zur Ausgabe Nr. 11. - FestspielScout.de
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<strong>Nr</strong>.11 / April-Mai<br />
Mai-Juni 2013 / ISSN 2193-8369 / 5,00 Euro<br />
<strong>FestspielScout</strong><br />
DAS<br />
FANMAGAZINAGAZIN<br />
Elspe<br />
50 Jahre Häuptling<br />
Dasing<br />
Bei „HalbBlut“ geht es tierisch zu<br />
Grevesmühlen<br />
Im Interview: Dustin Semmelrogge<br />
Rathen<br />
Hintergrundbericht:<br />
In <strong>de</strong>r Maske bei<br />
„Old Surehand“<br />
Bad Segeberg<br />
Ein Sommer mit<br />
vielen Rückkehrern
Inhalt<br />
<strong>FestspielScout</strong> <strong>Nr</strong>. 11<br />
- April/Mai/Juni 2013 -<br />
Seite 06<br />
50 Jahre<br />
Meinolf Pape<br />
Seite 16<br />
Ein Sommer mit vielen<br />
Rückkehrern am Kalkberg<br />
Seite 36<br />
Hintergrundbericht:<br />
In <strong>de</strong>r Maske bei<br />
„Old Surehand“<br />
Inhalt<br />
seite<br />
Elspe Festival<br />
- Im Gespräch mit Markus Lürick 05<br />
- Meinolf Pape: 50 Jahre Häuptling – natürlich live 06<br />
- Marco Schiedt und Matthias Schlüter – zwei neue Gesichter in Elspe 08<br />
- Teil 1: Winnetou auf zwei Bühnen (Porträt über Jean-Marc Birkholz) 10<br />
- Elspe Festival goes EQUITANA 12<br />
Karl-May-Spiele Bad Segeberg<br />
- Rückblen<strong>de</strong>: Saison 2007 - “Winnetou I“ 13<br />
- Ein Sommer mit vielen Rückkehrern in <strong>de</strong>r Besetzung 16<br />
- Auf <strong>de</strong>m Weg <strong>zur</strong> Saison, Teil 1: Auf <strong>de</strong>m Weg ins Abenteuercamp 18<br />
- Plakat- und Kostümpräsentation am Kalkberg 20<br />
- Jan Sosniok – Der neue Held am Kalkberg 21<br />
- Fried Wolff: Ein Unikum kehrt <strong>zur</strong>ück an <strong>de</strong>n Kalkberg 22<br />
- Dirc Simpson: Der Mör<strong>de</strong>r ist immer <strong>de</strong>r Buttler.. ähm nein, <strong>de</strong>r Rattler 23<br />
Süd<strong>de</strong>utsche Karl May-Festspiele Dasing<br />
- Bei „HalbBlut“ geht es tierisch zu 24<br />
Piraten Action-Openair-Theater Grevesmühlen<br />
- Martin Semmelrogge wie<strong>de</strong>r unter Piraten 27<br />
- Nachgefragt: New Provi<strong>de</strong>nce - Eine neue Piratenmetropole 27<br />
- Im Interview: Dustin Semmelrogge 28<br />
Störtebeker Festspiele Rügen<br />
- Bastian Semm: Der neue Störtebeker! 30<br />
- Die Besetzung für „Beginn einer Legen<strong>de</strong>“ steht fest 30<br />
Karl-May-Spiele Bischofswerda<br />
- 2013: Der Ölprinz - Sieben Fragen an zwei Ölprinzen 32<br />
Felsenbühne Rathen<br />
- Hintergrundbericht: In <strong>de</strong>r Maske bei „Old Surehand“ 34<br />
- Intendant Manuel Schöbel stellt Spielplan für <strong>de</strong>n Sommer 2013 vor 36<br />
Karl-May-Freun<strong>de</strong> Pluwig<br />
- Vorbereitung: „Keine Sorge, wir wer<strong>de</strong>n tüchtig feuern …. wenn ich mich nicht irre .....“ 40<br />
- Im Gespräch mit Reinold Schomer und Ferdinand Reuter 38<br />
Sonstiges<br />
- <strong>FestspielScout</strong> - Vorschau 2013 41<br />
- <strong>FestspielScout</strong>.<strong>de</strong> - Service 45<br />
- Vorankündigung 46<br />
- Impressum 46<br />
4 festspielscout.<strong>de</strong>
Elspe Festival<br />
50 Jahre Häuptling – natürlich live<br />
Meinolf Pape feiert ein beson<strong>de</strong>res Jubiläum<br />
Seit einem halben Jahrhun<strong>de</strong>rt steht<br />
er auf <strong>de</strong>r Elsper Freilichtbühne, gilt<br />
seit Jahrzehnten als Publikumsliebling,<br />
<strong>de</strong>r mit seinen Reit-, Schauspielund<br />
Kampfkünsten die Zuschauer<br />
begeistert. Dennoch ist er in all diesen<br />
Jahren nie abgehoben, son<strong>de</strong>rn beschei<strong>de</strong>n<br />
und <strong>zur</strong>ückhaltend geblieben:<br />
Meinolf Pape.<br />
Ursprünglich hatte Meinolf nur die Pfer<strong>de</strong><br />
von <strong>de</strong>n umliegen<strong>de</strong>n Bauernhöfen <strong>zur</strong> Bühne<br />
gebracht und nach <strong>de</strong>r Vorstellung wie<strong>de</strong>r<br />
<strong>zur</strong>ück. In <strong>de</strong>n 60er Jahren stan<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Freilichtbühne<br />
noch keine eigenen Pfer<strong>de</strong> <strong>zur</strong><br />
Verfügung und so halfen die benachbarten<br />
Bauern mit ihren Arbeitspfer<strong>de</strong>n aus. Doch<br />
1964 fiel ein Statist aus und so kam Meinolf<br />
zu seinem ersten Einsatz auf <strong>de</strong>r Bühne. 1965<br />
bekam er dann seine erste Sprechrolle und<br />
meisterte diese und die darauffolgen<strong>de</strong>n Rollen<br />
so gut, dass ihn <strong>de</strong>r damalige Regisseur<br />
1967 zu einer Schauspielschule anmel<strong>de</strong>n<br />
wollte. Doch Meinolfs Vater war dagegen<br />
und so wur<strong>de</strong> aus dieser Ausbildung nichts.<br />
Statt<strong>de</strong>ssen erlernte Meinolf <strong>de</strong>n Beruf <strong>de</strong>s<br />
Schweißers, <strong>de</strong>m er auch bis zum Rentenalter<br />
treu geblieben ist. Die Bühne blieb, trotz<br />
allem Erfolg in seinen Rollen und trotz Auftritten<br />
in einigen Fernsehfilmen und -shows,<br />
ein Nebenjob.<br />
Im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen, die<br />
zu Beginn <strong>de</strong>r 60er Jahre die Pfer<strong>de</strong> bevorzugt<br />
führten, statt zu reiten, weil sie eben<br />
6 festspielscout.<strong>de</strong><br />
genau dies nicht beherrschten,<br />
fühlte sich Meinolf auf <strong>de</strong>m Pfer<strong>de</strong>rücken<br />
zu Hause. Sein Vater<br />
hatte ihn schon als Kind aufs Pferd<br />
gesetzt und so fing Meinolf damals<br />
bereits in <strong>de</strong>n ersten Jahren auf <strong>de</strong>r<br />
Elsper Bühne mit <strong>de</strong>n Stunts vom<br />
Pfer<strong>de</strong>rücken aus an. Reiten und<br />
Kämpfen gehörten für ihn schon<br />
immer zum Indianerspiel dazu und<br />
bald folgten auch seine Kollegen<br />
dieser Einstellung, lernten reiten<br />
und an einer Judoschule alles über<br />
Falltechniken für die Bühnenkämpfe.<br />
Anfang <strong>de</strong>r 70er Jahre<br />
folgte ein Training in einer Stuntschule<br />
in München. Der Weg zum<br />
Actiontheater ging in Elspe mit<br />
großen Schritten voran. 1976<br />
machte die Elsper Bühne dann<br />
einen Quantensprung in ihrem<br />
Bekanntheitsgrad: Mit <strong>de</strong>m Engagement<br />
von Pierre Brice war die<br />
Bühne plötzlich in allen Medien<br />
vertreten und Meinolf musste als<br />
indianischer Gegenspieler zum<br />
ersten Mal nicht mehr gegen einen<br />
Kollegen aus <strong>de</strong>n eigenen Reihen,<br />
son<strong>de</strong>rn gegen <strong>de</strong>n Star aus Kino<br />
und Fernsehen kämpfen. Doch mit<br />
Gesprächen und Proben wur<strong>de</strong>n auch diese<br />
Kämpfe ein großer Erfolg. Und nicht nur<br />
dies: Der Star Pierre Brice lockte damals bis<br />
zu 400.000 Zuschauer pro Saison nach Elspe,<br />
in <strong>de</strong>ren Herzen sich auch Meinolf Pape im<br />
wahrsten Sinne <strong>de</strong>s Wortes einen Platz erkämpfen<br />
konnte.<br />
Ob auf <strong>de</strong>r Elsper Bühne, bei Gastspielen<br />
in Ratingen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Wiener<br />
Stadthalle, überall waren die Theaterkritiker<br />
voll <strong>de</strong>s Lobes über <strong>de</strong>n<br />
Schauspieler aus <strong>de</strong>m Sauerland, <strong>de</strong>m<br />
diese Lobhu<strong>de</strong>leien schon manchmal<br />
peinlich waren. Er spielt ausgesprochen<br />
überzeugend <strong>de</strong>n aufgebrachten<br />
Häuptling, <strong>de</strong>r lieber kämpfen will,<br />
anstatt zu re<strong>de</strong>n, und dieses mit einer<br />
Aggressivität, die im Zuschauerraum<br />
zu spüren ist; <strong>de</strong>n Häuptling, <strong>de</strong>r Winnetou<br />
und Old Shatterhand oft genug<br />
das Leben schwermacht und doch im<br />
letzten Moment seine Fehler einsieht,<br />
wie<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>n Pfad <strong>de</strong>r Tugend <strong>zur</strong>ückkehrt<br />
und so letztendlich am En<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>s Stückes die Gerechtigkeit siegen<br />
lässt. Zwei Rollen stellten sich dabei<br />
im Laufe <strong>de</strong>r Jahre als seine Para<strong>de</strong>rollen<br />
heraus: <strong>de</strong>r Utahhäuptling Großer<br />
Wolf in „Der Schatz im Silbersee“<br />
und das Halbblut Senanda im gleichnamigen<br />
Stück „Halbblut“. In bei<strong>de</strong>n<br />
Rollen kann Meinolf mehr Emotionen<br />
und Facetten zeigen, beson<strong>de</strong>rs als<br />
Senanda gelingt es ihm hervorragend,<br />
die innere Zerrissenheit <strong>de</strong>s Halbbluts<br />
darzustellen, <strong>de</strong>r auf Grund seiner Abstammung<br />
zwischen <strong>de</strong>r roten und <strong>de</strong>r weißen<br />
Rasse steht und nirgendwo wirklich zu Hause<br />
ist.<br />
Bei so viel Erfolg blieb es natürlich auch<br />
nicht aus, dass Meinolf zu <strong>de</strong>r einen o<strong>de</strong>r<br />
an<strong>de</strong>ren Fernsehshow geholt wur<strong>de</strong>. In <strong>de</strong>r<br />
1979 produzierten Fernsehserie „Mein<br />
Freund Winnetou“ war er neben Pierre Brice<br />
in <strong>de</strong>r ersten Folge zu sehen, da hier einige<br />
Szenen im Sauerland nachgedreht wur<strong>de</strong>n,<br />
und nicht zuletzt war er in <strong>de</strong>r bisher einzigen<br />
Fernsehaufzeichnung <strong>de</strong>r Elsper Freilichtbühne<br />
(„Der Schatz im Silbersee“, 1989) als<br />
Winnetou zu sehen.<br />
„Als Winnetou?“, wird sich jetzt <strong>de</strong>r eine<br />
o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Leser fragen. Ja, <strong>de</strong>nn zwei Jahre<br />
lang stand er auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite und spielte<br />
die Rolle, die er eigentlich nie hatte haben<br />
wollen: In <strong>de</strong>r Hauptsaison 1988 und ebenfalls<br />
in <strong>de</strong>r Saison 1989 spielte er <strong>de</strong>n berühmten<br />
Apachenhäuptling. Zwar kriegerischer<br />
angelegt und auch optisch mit einem<br />
an<strong>de</strong>ren Kostüm versehen als die Darsteller<br />
vor ihm, doch we<strong>de</strong>r er noch seine Fans<br />
konnten sich mit dieser Rolle anfreun<strong>de</strong>n.<br />
Meinolf fiel es schwer, in dieser Rolle ruhig<br />
zu bleiben, kann er doch mit einem Indianer<br />
wie „Winnetou“ nichts anfangen. „So einen<br />
Indianer, wie ihn Karl May in seinen Büchern<br />
beschrieben hat, gab es in <strong>de</strong>r Wirklichkeit<br />
nicht“, sagt Meinolf selbst.<br />
Weiter geht es in <strong>de</strong>r <strong>Nr</strong>. 11!<br />
Meinolf Pape als Schiba bigk<br />
(Unter Geiern, 2008)
Karl-May<br />
May-Spiele Bad Segeberg<br />
AUF DEM WEG ZUR SAISON, TEIL 2<br />
Auf <strong>de</strong>m Weg ins Abenteuercamp<br />
Statistencasting <strong>de</strong>r Karl-May-Spiele<br />
Samstagnachmittag im Indian Village:<br />
Die Sonne brennt vom Himmel, Staub<br />
wirbelt unter <strong>de</strong>n Füßen vieler Menschen<br />
auf, …ähm… Moment…Indian<br />
Village ist richtig, aber alles an<strong>de</strong>re<br />
war eher Wunsch<strong>de</strong>nken bei <strong>de</strong>r diesjährigen<br />
Statistenauswahl in Bad Segeberg.<br />
Zwar lachte die Sonne vom Himmel, doch<br />
konnte sie nicht für warme Temperaturen<br />
sorgen, geschweige <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>n Schnee zum<br />
Schmelzen bringen, <strong>de</strong>r in Bad Segeberg<br />
noch hartnäckig lag. Dass für das Statisten-<br />
Casting auf <strong>de</strong>m Karl-May-Platz und im<br />
Indian Village Schnee geschoben wer<strong>de</strong>n<br />
musste, ist schon lange nicht mehr vorgekommen.<br />
Trotz <strong>de</strong>s kalten Win<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r<br />
eisigen Temperaturen um die - 2 Grad Celsius<br />
hatten zahlreiche Bewerber <strong>de</strong>n Weg ins<br />
Indian Village gefun<strong>de</strong>n, um sich für einen<br />
<strong>de</strong>r Statistenplätze für die diesjährige Karl-<br />
May-Inszenierung „Winnetou I – Blutsbrü<strong>de</strong>r“<br />
zu bewerben. Regisseur Norbert Schulze<br />
jr., Produktionsleiter Stefan Tietgen, Tanzchoreograf<br />
Jean Marc Lebon und Kampchoreograf<br />
Dr. Steve Szigeti waren an diesem<br />
Tag für die Auswahl <strong>de</strong>r Statisten verantwortlich.<br />
Die Bewerber, die angenommen<br />
wer<strong>de</strong>n, erwartet als Cowboys, Indianer o<strong>de</strong>r<br />
Eisenbahner eine aufregen<strong>de</strong> Saison am<br />
Kalkberg an <strong>de</strong>r Seite von Stars wie Jan Sosniok,<br />
Wayne Carpendale, Sophie Wepper<br />
und Gojko Mitic.<br />
Am Eingang wur<strong>de</strong> je<strong>de</strong>r Bewerber mit einem<br />
Bewerbungsbogen versorgt, <strong>de</strong>r ausgefüllt<br />
wer<strong>de</strong>n sollte und dann begrüßte Ute<br />
Thienel, die Geschäftsführerin <strong>de</strong>r Kalkberg<br />
GmbH, die anwesen<strong>de</strong>n Personen und stellte<br />
in kurzen Stichpunkten das diesjährige Stück<br />
sowie die bereits genannten vier Hauptdarsteller<br />
vor.<br />
Neben <strong>de</strong>n vier Hautdarstellern besteht das<br />
Team in diesem Jahr aus 80 Personen vor<br />
und hinter <strong>de</strong>n Kulissen, 35 davon wer<strong>de</strong>n<br />
aus <strong>de</strong>n Reihen <strong>de</strong>r an diesem Tag erschienenen<br />
Bewerber kommen, wobei man natürlich<br />
auch immer wie<strong>de</strong>r auf langjährige Statisten<br />
<strong>zur</strong>ückgreift, <strong>de</strong>ren Erfahrung für ihre neuen<br />
Kollegen und die Produktion wichtig ist.<br />
Frau Thienel erläuterte <strong>de</strong>n Bewerbern die<br />
Voraussetzungen, um als Statist tätig zu sein:<br />
Sie müssten ein Alter von 16 Jahren haben<br />
und sportlich und körperlich fit sein. Wenn<br />
jemand etwas beson<strong>de</strong>rs gut könne, eine<br />
Sportart o<strong>de</strong>r schauspielerische Erfahrung<br />
habe, dann sollen die Bewerber es sagen.<br />
Dies sei zwar keine Voraussetzung, aber für<br />
die Auswahl hinterher sicher nicht schlecht.<br />
Dann sollten die Bewerber natürlich genug<br />
Zeit haben, <strong>de</strong>nn die Proben beginnen am 24.<br />
Mai 2013 und wer<strong>de</strong>n dann bis zum 21. Juni<br />
täglich in <strong>de</strong>n Abendstun<strong>de</strong>n und am Wochenen<strong>de</strong><br />
auch ganztags stattfin<strong>de</strong>n. Danach<br />
wer<strong>de</strong>n die Statisten bis zum 1. September<br />
2013 von Donnerstag bis Sonntag für die<br />
Vorstellungen benötigt und müssen jeweils<br />
eine Stun<strong>de</strong> vor Showbeginn da sein.<br />
Reich wer<strong>de</strong>n die Statisten nicht. 1700 Euro<br />
wer<strong>de</strong>n für Proben- und Spielzeit gezahlt,<br />
dazu kommt ein Zuschuss zu <strong>de</strong>n Fahrtkosten.<br />
Das ganz beson<strong>de</strong>re Erlebnis, Teil <strong>de</strong>s<br />
Karl-May-Teams zu sein und zu sehen, wie<br />
ein Stück Tag für Tag wächst, dazu ab <strong>de</strong>r<br />
Premiere die Reaktionen <strong>de</strong>s Publikums zu<br />
erleben, das gibt es kostenlos dazu. Statisten,<br />
die überlegen, auch beruflich in <strong>de</strong>r Schauspielerei<br />
Fuß zu fassen, erhalten so bereits<br />
einen Einblick in die Arbeit eines solch großen<br />
Theaters.<br />
Im Anschluss an Frau Thienel richtete Norbert<br />
Schulze jr. das Wort an die anwesen<strong>de</strong>n<br />
Personen. Die ausgewählten Statisten dürften<br />
sich freuen, in einem tollen Team mitzuarbeiten.<br />
Es sei sozusagen ein Abenteuerurlaub in<br />
Bad Segeberg, eigentlich sei das ein kleines<br />
Abenteuercamp im Sommer. Herr Schulze jr.<br />
erklärte aber auch, was es be<strong>de</strong>utet, Statist zu<br />
sein: mal Cowboy, mal Eisenbahner, mal<br />
Indianer <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Stämme zu sein.<br />
Sie wechseln Kostüm und Perücke und dürfen<br />
natürlich nichts verwechseln, um das<br />
Stück nicht durcheinan<strong>de</strong>rzubringen.<br />
Weiter geht es in <strong>de</strong>r <strong>Nr</strong>. 11!<br />
18 festspielscout.<strong>de</strong>
Süd<strong>de</strong>utsche Karl May-Festspiele<br />
Ausblick auf die Saison 2013<br />
Bei „HalbBlut“ geht es tierisch zu<br />
Bei <strong>de</strong>n Süd<strong>de</strong>utschen Karl May-<br />
Festspielen in Dasing wirft die Sommersaison<br />
ihre Schatten voraus: Die<br />
Probenzeit für die diesjährige Inszenierung<br />
„HalbBlut“ hat begonnen. Im<br />
Gegensatz zu <strong>de</strong>n Bühnen, die in <strong>de</strong>n<br />
Sprechrollen nur mit Berufsschauspielern<br />
arbeiten und daher erst gut<br />
vier Wochen vor <strong>de</strong>r Premiere anfangen<br />
zu proben, besteht das Team <strong>de</strong>r<br />
Süd<strong>de</strong>utschen Karl-May-Festspiele in<br />
<strong>de</strong>n Sprechrollen fast ausschließlich<br />
aus Darstellern, die nebenberuflich<br />
auf <strong>de</strong>r Bühne stehen. Daher kann nur<br />
an <strong>de</strong>n Wochenen<strong>de</strong>n geprobt wer<strong>de</strong>n<br />
und <strong>de</strong>mentsprechend rechtzeitig vor<br />
<strong>de</strong>r Saison wird mit <strong>de</strong>n Proben begonnen.<br />
Bösewicht vom Dienst<br />
(Fred Rai)<br />
Ein Ensemblemitglied ist jedoch bereits seit<br />
längerer Zeit am Proben. Erstmalig wird in<br />
Dasing in <strong>de</strong>r diesjährigen Inszenierung ein<br />
Hund zum Einsatz kommen. Die zweijährige<br />
Schäferhund-Labrador-Mischlingshündin<br />
Bailey wird direkt an <strong>de</strong>r Seite von Regisseur<br />
Peter Görlach agieren. Da Bailey nicht nur<br />
auf <strong>de</strong>r Sandfläche, son<strong>de</strong>rn auch auf <strong>de</strong>m<br />
Felsen zum Einsatz kommen wird, wur<strong>de</strong><br />
eigens eine neue Hun<strong>de</strong>rampe<br />
für sie angefertigt. So wird <strong>de</strong>r Felsen<br />
für sie begehbar, <strong>de</strong>nn die vorhan<strong>de</strong>ne Treppe<br />
ist zu steil für Bailey. Zu <strong>de</strong>n 25 Pfer<strong>de</strong>n,<br />
die in diesem Jahr <strong>zur</strong> Inszenierung gehören,<br />
ist mit El Que Bal diesmal ein brasilianischer<br />
24 festspielscout.<strong>de</strong><br />
Lusitano dabei, <strong>de</strong>r zusammen mit<br />
seiner Besitzerin Gabi Mettenleiter<br />
aus <strong>de</strong>m schwäbischen Vöhringen<br />
auch die zirzensische Kunst <strong>de</strong>r Pfer<strong>de</strong>dressur<br />
präsentiert. Gabi Mettenleiter<br />
spielt in „HalbBlut“ eine Spähindianerin<br />
vom Stamme <strong>de</strong>r Komantschen,<br />
bei <strong>de</strong>nen auch Frauen auf die<br />
Jagd gehen dürfen. El Que Bal wird<br />
mit Gabi Mettenleiter nicht nur<br />
durch die Showarena galoppieren,<br />
son<strong>de</strong>rn seine ganze Anmut und<br />
Stärke auch steigend <strong>zur</strong> Schau stellen<br />
und vieles mehr. Auch Jasira, die<br />
Schimmelstute, welche im letzten<br />
Jahr mit ihrer Besitzerin Isabella<br />
Kerschdorfer <strong>de</strong>n „Geist <strong>de</strong>s Llano<br />
Estacado“ mit seinem steigen<strong>de</strong>n<br />
Pferd darstellte, wird wie<strong>de</strong>r zum<br />
Team auf vier Hufen gehören.<br />
Für das Bühnenbild sind in diesem<br />
Jahr einige größere Verän<strong>de</strong>rungen<br />
geplant. Am linken Bühnenrand wird<br />
die „Hazienda <strong>de</strong>l Caballero“ stehen,<br />
komplett in Weiß gehalten, mit niedrigen<br />
Steinmauern und Kakteen,<br />
ganz im typisch mexikanischen Stil.<br />
Am rechten Bühnenrand entsteht die<br />
Han<strong>de</strong>lsstation Firwood Camp. Auch<br />
das Pueblo <strong>de</strong>s letzten Jahres muss<br />
weichen, hier schlägt in diesem Jahr<br />
das Volk <strong>de</strong>r Komantschen seine<br />
Zelte auf.<br />
Die Besetzung<br />
Im schauspielerischen Ensemble setzen Intendant<br />
Fred Rai, sowie Regisseur und<br />
Buchautor Peter Görlach auf ein bewährtes<br />
Team aus Darstellern, die seit vielen Jahren<br />
dabei sind bzw. nach Spielpausen wie<strong>de</strong>r<br />
zum Team gehören. Winnetou wird natürlich<br />
in diesem Jahr wie<strong>de</strong>r dargestellt von Matthias<br />
M., <strong>de</strong>r mit seiner gewaltigen Ausstrahlung<br />
<strong>de</strong>n Stolz und die Ausdruckskraft Winnetous<br />
in Perfektion verkörpert. Die Eigenent<strong>de</strong>ckung<br />
<strong>de</strong>r Süd<strong>de</strong>utschen Karl May-<br />
Festspiele steht nunmehr in <strong>de</strong>r 9. Saison in<br />
dieser Rolle auf <strong>de</strong>r Bühne und wird das<br />
Publikum sicher auch in diesem Jahr wie<strong>de</strong>r<br />
mit seiner gewaltigen Ausstrahlung und seinen<br />
Stunts begeistern.<br />
An seiner Seite als sein Blutsbru<strong>de</strong>r Old<br />
Shatterhand reitet in diesem Jahr erfreulicherweise<br />
wie<strong>de</strong>r Helmut Urban. Der österreichische<br />
Schauspieler konnte bei seinem<br />
Debüt im vergangenen Jahr mit seiner sympathischen<br />
Ausstrahlung sowie seinen schauspielerischen<br />
und kämpferischen Fähigkeiten<br />
rasch das Publikum für sich gewinnen. Das<br />
harmonische Zusammenspiel <strong>de</strong>r Blutsbrü<strong>de</strong>r<br />
-Darsteller, bis hin zu Gesten und Blicken,<br />
fiel im letzten Jahre bereits sehr positiv ins<br />
Auge und lässt auf eine weitere tolle Saison<br />
mit diesen bei<strong>de</strong>n Darstellern hoffen.<br />
Intendant Fred Rai reitet in diesem Jahr als<br />
skrupelloser Bergwerks- und Minenbetreiber<br />
Diego <strong>de</strong> la Varga über die Bühne. Er versucht<br />
die „Hazienda <strong>de</strong>s Caballero“ mit <strong>de</strong>r<br />
dazu gehören<strong>de</strong>n geheimnisvollen „Bonanza<br />
of Hoaka“, hinter <strong>de</strong>r er eine reiche Golda<strong>de</strong>r<br />
vermutet, in seinen Besitz zu bekommen. Der<br />
erfolgreiche Sänger, Komponist, Buchautor<br />
und Darsteller sowie Entwickler <strong>de</strong>s RAI-<br />
Reitstils wird damit in diesem Jahr seinen<br />
bösen Rollen treu bleiben und ein gefährlicher<br />
Gegenspieler für Winnetou und Old<br />
Shatterhand sein.<br />
Die Darstellung <strong>de</strong>s Titelhel<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>s Halbbluts<br />
Ik-Senanda, wird von Peter Görlach<br />
übernommen, <strong>de</strong>m diese kriegerischen und<br />
hitzigen Rollen liegen und in <strong>de</strong>nen er zu<br />
überzeugen weiß. Ik-Senanda ist ein Halbblut<br />
-Komantsche und Sohn <strong>de</strong>s verstorbenen<br />
Hazienda-Besitzers Josef Timpe. Er wur<strong>de</strong><br />
von seinem Stamm verstoßen und, getrieben<br />
von Hass und Rache, hat er sich mit <strong>de</strong>n Weißen<br />
um Diego <strong>de</strong> la Varga verbün<strong>de</strong>t. Ik-<br />
Senanda hat noch eine Schwester: Elena.<br />
Doch bei<strong>de</strong> wissen nichts voneinan<strong>de</strong>r. Elena<br />
wird dargestellt durch die talentierte Zoe<br />
Howard, die bereits seit vielen Jahren in Dasing<br />
spielt.<br />
Weiter geht es in <strong>de</strong>r <strong>Nr</strong>. 11!
Piraten Action-Openair<br />
Openair-Theater Grevesmühlen<br />
<strong>FestspielScout</strong> im Gespräch mit Dustin Semmelrogge<br />
„Doch das Piraten Action-Openair-Theater ist mein<br />
Mutterschiff, meine Homebase.“<br />
Die Besucher <strong>de</strong>s Piraten Action-Openair-Theater Grevesmühlen konnten ihn im letzten Jahr zum ersten Mal als Pirat<br />
Israel Hands auf <strong>de</strong>r Bühne bewun<strong>de</strong>rn. Dustin war bisher schon in zahlreichen Serien und Kinofilmen zu sehen, darunter<br />
„Bang Boom Bang“ o<strong>de</strong>r „Ritas Welt“. Im Sommer 2012 stand er neben seinem Vater und seiner Schwester in Grevesmühlen<br />
auf <strong>de</strong>r Bühne. 2013 wird er ebenfalls als Israel Hands auf <strong>de</strong>r Bühne stehen.<br />
Wir sprachen mit <strong>de</strong>m sympathischen Darsteller über seine Arbeit.<br />
Wie bist du <strong>zur</strong> Schauspielerei gekommen?<br />
Ich wur<strong>de</strong> hineingeboren. Meine ersten Lebenstage verbrachte ich in<br />
<strong>de</strong>r Bavaria. Damals wur<strong>de</strong> „Das Boot“ gedreht. Als Kind spielte ich<br />
gern die Filme meines Vaters nach. Ich habe mich gern verklei<strong>de</strong>t.<br />
War für dich immer klar, dass du Schauspieler wer<strong>de</strong>n möchtest?<br />
Eigentlich immer. Es gab jedoch noch zwei an<strong>de</strong>re Optionen, die eine<br />
war Rennfahrer, die an<strong>de</strong>re CIA. Aber da ich als Schauspieler alles<br />
sein kann, habe ich mich letztlich dafür entschie<strong>de</strong>n.<br />
Was spielst du am liebsten, Theater o<strong>de</strong>r Film? Wo liegen die Beson<strong>de</strong>rheiten?<br />
Bei<strong>de</strong>s ist gleich schön und nicht vergleichbar. Film hat eine beson<strong>de</strong>re<br />
Magie, das Theater auch.<br />
Du hast schon so einiges fürs TV / Kino gedreht? Gab es für dich da<br />
Highlights?<br />
Klar. Wie „Ritas Welt“. Dies war für mich eine kleine Familie. Wir<br />
haben uns über ein paar Jahre immer wie<strong>de</strong>r in unserem geliebten<br />
Supermarkt getroffen. Dann auch „U900“. Dies war eine spezielle<br />
Erfahrung, da es ein bisschen eine Hommage an „Das Boot“ von<br />
Wolfgang Petersen war.<br />
Gibt es eine Traumrolle für dich, die du gern einmal spielen wür<strong>de</strong>st?<br />
Israel Hands trifft Jack Sparrow und segelt mit ihm durch die Karibik.<br />
Wo hast du <strong>de</strong>in Theater<strong>de</strong>büt gegeben?<br />
In Düsseldorf „Am Theater an <strong>de</strong>r Kö“ mit <strong>de</strong>m Stück „Kleine Süchte“<br />
von Rene Heinersdorff.<br />
Wie kam <strong>de</strong>r Kontakt zum Piraten Open Air zustan<strong>de</strong>?<br />
2010 und 2011 war ich Zuschauer, da Martin schon dabei war. Mich<br />
hat es so fasziniert, dass ich mich mit Peter Venzmer unterhalten habe.<br />
2012 war ich auch dabei.<br />
Wie wür<strong>de</strong>st du <strong>de</strong>ine Rolle als Israel Hands beschreiben?<br />
Israel Hands war zweiter Comman<strong>de</strong>r unter Blackbeard, Steuermann<br />
<strong>de</strong>s Schiffs, ein eigener Pirat, ein Einzelgänger, <strong>de</strong>r die Crew auch<br />
wechselt, wenn´s sein muss. Israel Hands ist schon loyal und wür<strong>de</strong><br />
alles für seine Crew tun sowie auch für seinen Captain. Er liebt das<br />
Gold und die Diamanten und sucht sich die entsprechen<strong>de</strong> Crew für<br />
diese Schätze.<br />
In <strong>de</strong>r Saison 2012 hast du zusammen mit <strong>de</strong>inem Vater und <strong>de</strong>iner<br />
Schwester bei <strong>de</strong>n Piraten gespielt, wie war das für dich, mit <strong>de</strong>n<br />
bei<strong>de</strong>n auf einer Bühne zu stehen?<br />
Natürlich eine einmalige Traumsituation, die sich so schnell nicht<br />
wie<strong>de</strong>rholt. Es war eine ganz eigene Faszination mit meiner Schwester<br />
und meinem Vater, da wir uns privat ja nicht so häufig sehen. Je<strong>de</strong>r<br />
macht sein Ding. Deshalb war dieser Job auch gleichzeitig ein Familientreffen.<br />
Weiter geht es in <strong>de</strong>r <strong>Nr</strong>. 11!<br />
28 festspielscout.<strong>de</strong>
Karl-May<br />
May-Freun<strong>de</strong> Pluwig<br />
„Wenn wir etwas gemacht haben, dann haben wir es richtig gemacht.“<br />
Reinhold Schomer und Ferdinand „Ferdi“ Reuter von <strong>de</strong>n „Karl-May-Freun<strong>de</strong>n Pluwig e.V.“<br />
berichten über die Geschichte ihrer Bühne.<br />
Reinhold mit 7<br />
Jahren<br />
Die Stücke <strong>de</strong>s Abenteuerschriftstellers<br />
Karl May wur<strong>de</strong>n und wer<strong>de</strong>n auf<br />
zahlreichen Bühnen in Deutschland<br />
und Österreich gespielt. Auch die Zahl<br />
<strong>de</strong>r Winnetou-Darsteller ist beträchtlich,<br />
doch kaum einer verkörpert <strong>de</strong>n<br />
legendären Apachenhäuptling mit so<br />
viel Herzblut und Lei<strong>de</strong>nschaft wie<br />
Reinhold Schomer aus Trier.<br />
Dessen Begeisterung für Karl May hat sich<br />
bereits in frühester Kindheit gezeigt. Mit<br />
gera<strong>de</strong> einmal sieben Jahren verklei<strong>de</strong>te er<br />
sich zum Fasching als Winnetou und seit<strong>de</strong>m<br />
hat ihn diese Rolle nicht wie<strong>de</strong>r losgelassen.<br />
Wenig später bekam er die ersten Karl-May-<br />
Bücher geschenkt und tauchte tiefer in die<br />
Welt <strong>de</strong>s sächsischen Fabulierers ein. Nach<br />
und nach vervollständigte er seine Sammlung,<br />
bis diese komplett war. Irgendwann<br />
setzte sich in ihm <strong>de</strong>r Wunsch fest, einmal<br />
auf einer Bühne für einen guten Zweck <strong>de</strong>n<br />
Winnetou zu spielen.<br />
„Am Anfang war ein Traum“, heißt es in <strong>de</strong>r<br />
Chronik <strong>de</strong>r Karl-May-Freun<strong>de</strong> Pluwig e. V.<br />
Dieser Traum nahm 1989 zum ersten Mal<br />
Gestalt an. Am Freitagsstammtisch gelang es<br />
Reinhold, Freun<strong>de</strong> für seine I<strong>de</strong>e zu begeistern.<br />
Auch ein Regisseur war schnell gefun<strong>de</strong>n<br />
und so grün<strong>de</strong>te sich eine Fastnachtsgruppe<br />
mit etwa 65 Indianern. Für einen<br />
Umzug bekamen „Winnetou“ und „Old Shatterhand“<br />
zwei Pfer<strong>de</strong> gestellt. All das trug<br />
dazu bei, dass bei Reinhold <strong>de</strong>r Wunsch<br />
wuchs, etwas Richtiges daraus zu machen.<br />
Im Jahr 2000, am 31. März, war es dann<br />
soweit. Mit einigen Freun<strong>de</strong>n rief Reinhold<br />
Schomer <strong>de</strong>n Verein „Karl-May-Festspiele<br />
Trier-Irsch“ ins Leben. Dieser hat sich bis<br />
heute kontinuierlich weiterentwickelt.<br />
Bereits fünf Monate nach <strong>de</strong>r Gründung wur<strong>de</strong><br />
das Projekt „Karl-May-Festspiele“ in<br />
Hockweiler am See öffentlich vorgestellt.<br />
Das öffentliche Interesse war sehr groß, aber<br />
es gab auch zahlreiche Leute, die dieses Projekt<br />
nicht wirklich ernstnahmen. Doch diese<br />
Zweifler wur<strong>de</strong>n recht schnell eines Besseren<br />
belehrt, <strong>de</strong>nn Reinhold und seine Freun<strong>de</strong><br />
setzten sich mit ganzer Kraft und gera<strong>de</strong>zu<br />
überschäumen<strong>de</strong>m Eifer für ihre I<strong>de</strong>e ein.<br />
Durch kleine Aufführungen mit Ausschnitten<br />
aus <strong>de</strong>m geplanten Stück „Der Schatz im<br />
Silbersee“ und die Ausstellung von selbstgefertigten<br />
Kostümen gelang es ihnen, über 100<br />
Personen zu begeistern. Diese trugen sich in<br />
bereitliegen<strong>de</strong> Listen als Darsteller, Statist<br />
o<strong>de</strong>r als Sponsorpartner für die Verwirklichung<br />
<strong>de</strong>s Projektes ein.<br />
Mit <strong>de</strong>r Gründung <strong>de</strong>s Vereins „Karl-May-<br />
Freun<strong>de</strong> Hockweiler e. V.“ am 19. Dezember<br />
2000 war die notwendige Rechtsgrundlage<br />
geschaffen wor<strong>de</strong>n und somit konnte die<br />
eigentliche Arbeit beginnen. Es mussten<br />
Pfer<strong>de</strong> gekauft wer<strong>de</strong>n und die Darsteller das<br />
Reiten erlernen. Ein passen<strong>de</strong>s Gelän<strong>de</strong> wur<strong>de</strong><br />
auch gefun<strong>de</strong>n, doch die zu erfüllen<strong>de</strong>n<br />
Auflagen schienen manchmal unüberwindlich<br />
zu sein. Auch die durchzuführen<strong>de</strong>n<br />
Bauarbeiten waren überaus umfangreich. Es<br />
wur<strong>de</strong>n Kulissen angefertigt und eine Tribüne<br />
mit 638 Plätzen errichtet.<br />
Es wur<strong>de</strong> ein Wettlauf mit <strong>de</strong>r Zeit, aber <strong>de</strong>r<br />
Aufwand lohnte sich. Alle fünf angesetzten<br />
Vorstellungen waren ausverkauft. Insgesamt<br />
3169 Besucher sahen die Aufführung von<br />
„Der Schatz im Silbersee“, an <strong>de</strong>r 87 Akteure<br />
und Statisten mit 26 Pfer<strong>de</strong>n beteiligt waren.<br />
Reinhold Schomer und seine Mitstreiter hatten<br />
es geschafft!<br />
Doch bereits ein Jahr später gab es Probleme<br />
mit <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong>, auf <strong>de</strong>m sich <strong>de</strong>r Silbersee<br />
befand, <strong>de</strong>nn Angler wollten keine Proben<br />
am See haben und schon gar keine Zuschauer.<br />
Es gab viel Ärger, sogar ein CDU-<br />
Abgeordneter setzte sich für <strong>de</strong>n Fortbestand<br />
<strong>de</strong>r Freilichtbühne Hockweiler ein, doch er<br />
kam nicht gegen <strong>de</strong>n Bürgermeister an. So<br />
musste innerhalb kürzester Zeit ein neues<br />
Gelän<strong>de</strong> her. Dieses fand <strong>de</strong>r Verein, <strong>de</strong>r sich<br />
danach in „Karl-May-Freun<strong>de</strong> Pluwig e.V.“<br />
umbenannte, im benachbarten Pluwig. Der<br />
dortige Bürgermeister Wolfgang Ahnen bot<br />
ihnen ein traumhaftes Gelän<strong>de</strong> und <strong>de</strong>n dazugehörigen<br />
Pachtvertrag über 20 Jahre „für ´n<br />
Appel und ´nen Ei“ an, wie Reinhold erklärte.<br />
Der Vertrag wur<strong>de</strong> am 18. April 2003 auf<br />
<strong>de</strong>r zukünftigen Spielwiese unterzeichnet.<br />
Sommerfest 2006<br />
Zwar gab es auch hier viele Auflagen<br />
<strong>de</strong>s Naturschutzes, aber<br />
auch dieses Hin<strong>de</strong>rnis wur<strong>de</strong><br />
überwun<strong>de</strong>n. Das neue Karl-May<br />
-Stück „Winnetou I“ konnte nun<br />
in Angriff genommen wer<strong>de</strong>n. In<br />
vier Monaten entstand in <strong>de</strong>m<br />
verwil<strong>de</strong>rten Steinbruch eine<br />
Freilichtbühne, die es mit je<strong>de</strong>r<br />
an<strong>de</strong>ren aufnehmen konnte. Die<br />
Spielfläche war riesig und die<br />
Liebe zum Detail begeisterte<br />
Akteure und Zuschauer gleichermaßen.<br />
„Wenn wir etwas gemacht haben, dann haben<br />
wir es richtig gemacht“, erzählte uns<br />
Reinhold voller Stolz. „Die an<strong>de</strong>ren kriegen<br />
Geld fürs Spielen und wir bringen noch Geld<br />
dafür mit.“ Er selbst hat schon viel Geld in<br />
<strong>de</strong>n Verein gesteckt und mit seinem Privatvermögen<br />
und <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r weiteren Mitglie<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>s geschäftsführen<strong>de</strong>n Vorstan<strong>de</strong>s für Darlehen<br />
gebürgt, die für <strong>de</strong>n Verein benötigt<br />
wur<strong>de</strong>n.<br />
Wie Reinhold mehrfach betonte, wird in<br />
Pluwig alles selbst gebaut. Er ist für die Baumaßnahmen<br />
verantwortlich und macht tatsächlich<br />
nahezu alles selbst. Doch ohne die<br />
ortsansässigen Firmen wären die Arbeiten<br />
nicht bezahlbar. So mussten beispielsweise<br />
für die Errichtung <strong>de</strong>s Forts zahlreiche Bäume<br />
gefällt und bearbeitet wer<strong>de</strong>n; die Tribünenfläche<br />
wur<strong>de</strong> ausgebaut und erhielt eine<br />
feste Steinumrandung und eine befestigte<br />
Fläche. Hinzu kamen und kommen ständige<br />
Reparaturmaßnahmen, <strong>de</strong>nn die Kulissen<br />
sind Wind und Wetter ausgesetzt.<br />
Auch die Technik war ein wichtiger Bereich,<br />
in <strong>de</strong>n investiert wer<strong>de</strong>n musste. So wur<strong>de</strong>n<br />
in <strong>de</strong>r Spielpause 2004 Kabelschächte für die<br />
Beleuchtung und die Pyrotechnik unter <strong>de</strong>r<br />
Spielfläche installiert, auch <strong>de</strong>r Hinterbühnenbereich<br />
wur<strong>de</strong> ausgebaut. Vor <strong>de</strong>n Vorstellungen<br />
2005 – in diesem Sommer stand<br />
„Winnetou II“ auf <strong>de</strong>m Spielplan – wur<strong>de</strong><br />
u.a. das bereits erwähnte Westernfort in Originalgröße<br />
auf <strong>de</strong>r Spielfläche nachgebaut.<br />
Wur<strong>de</strong> „Winnetou I“ 2003 noch in sieben<br />
Vorstellungen von insgesamt 7380 Zuschauern<br />
gesehen, so waren 2005 bei „Winnetou<br />
II“ bereits zehn Vorstellungen für je 1200<br />
Besucher angesetzt; und alle Vorstellungen<br />
waren restlos ausverkauft.<br />
Mit <strong>de</strong>r stetig wachsen<strong>de</strong>n Zuschauerzahl<br />
stiegen auch die Ansprüche <strong>de</strong>r Vereinsmitglie<strong>de</strong>r<br />
an sich und ihre Bühne. So wur<strong>de</strong>n<br />
2004 und 2005 zwei eigene Pyrotechniker in<br />
einer renommierten Pyrotechnikerschule<br />
ausgebil<strong>de</strong>t, die Technik bekam einen geräumigen<br />
Container und die Pyrotechniker, …<br />
Weiter geht es in <strong>de</strong>r <strong>Nr</strong>. 11!<br />
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