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IKZ Energy Solare Wärmeenergie (Vorschau)

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4/5 | April 2014<br />

Neuheiten bei Wechselrichtern Seite 18<br />

<strong>Solare</strong> <strong>Wärmeenergie</strong> Seite 22<br />

Pelletkessel Kennwertberechnung Seite 28<br />

www.ikz-energy.de


DAS Q MACHT<br />

DEN UNTERSCHIED<br />

Wofür steht eigentlich das Q in Q CELLS? Achten Sie auf das Kleingedruckte und Sie werden es erfahren: Q steht für<br />

Qualität, Engineered in Germany. Nur Q CELLS verfügt über die 3-fach-Ertragssicherung mit Anti PID Technology,<br />

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durch das „VDE Quality Tested“ Siegel garantiert Ihnen erstklassige Leistung zum besten Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />

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BRANCHENTICKER<br />

Dichtung und Wahrheit – erster Teil<br />

Die Mär vom sauberen und günstigen<br />

Atomstrom widerlegt nun eine Studie des<br />

WDR. Nach Recherchen der WDR-Wirtschaftredaktion<br />

hat die friedliche Nutzung<br />

der Atomenergie einen höheren wirtschaftlichen<br />

Schaden angerichtet als jede andere<br />

Branche in der Geschichte der modernen<br />

Industriegesellschaft. Demnach hätten<br />

die Katastrophen von Tschernobyl und<br />

Fukushima, aber auch weitere Atomunfälle,<br />

Störfälle und Fehlinvestitionen in<br />

den vergangenen Jahrzehnten Kosten von<br />

mehr als einer Billion US-Dollar verursacht.<br />

Dies meldete der Sender anlässlich<br />

des dritten Jahrestages der Reaktokatastrophe<br />

von Fukushima. Atomstrom gehört<br />

damit wohl zu den unwirtschaftlichsten<br />

und unökologischsten Energieformen überhaupt.<br />

Merkwürdig nur, dass die o. g. Zahlen<br />

und Fakten kaum im deutschen Blätterwald<br />

zu lesen sind, sondern nur die vom<br />

„Preistreiber EEG“.<br />

Dichtung und Wahrheit – zweiter Teil<br />

Noch so ein Knaller: Die Expertenkommission<br />

Forschung und Innovation (EFI)<br />

hat in ihrem am 26. Februar 2014 veröffentlichten<br />

Jahresgutachten behauptet,<br />

dass das EEG keine messbaren Innovationswirkungen<br />

aufweisen würde und deshalb<br />

eine Fortführung nicht gerechtfertigt<br />

sei. Dies weisen sowohl der Forschungs-<br />

Verbund Erneuerbare Energien (FVEE)<br />

als auch das Fraunhofer ISI sowie alle einschlägigen<br />

Branchenverbände und zahlreiche<br />

Hersteller mit Nachdruck zurück.<br />

Das EEG erzeugt positive Innovationswirkungen<br />

und unterstützt die Erneuerung<br />

der Energiesysteme, bestätigen beispielsweise<br />

Experten des Fraunhofer-Instituts<br />

für System- und Innovationsforschung ISI<br />

gemeinsam mit Kollegen weiterer Wissenschaftseinrichtungen.<br />

Das von 17 Experten<br />

aus Deutschland und fünf weiteren europäischen<br />

Ländern unterzeichnete Expertenstatement<br />

kommt zum Ergebnis, dass<br />

das EEG Innovationswirkungen erzeugt<br />

und die Erneuerung der Energiesysteme<br />

unterstützt hat. Das erklärte Ziel der Weiterentwicklung<br />

von Technologien zur Erzeugung<br />

von Strom aus EE wurde erreicht.<br />

Diese positiven Erfahrungen sollten bei der<br />

anstehenden Novellierung des EEG berücksichtigt<br />

werden.<br />

Auch der FVEE weist darauf hin, dass in<br />

den letzten zwei Jahrzehnten enorme technologische<br />

Innovationen die EE voran gebracht<br />

habe und belegt es durch hohe Effizienzsteigerungen,<br />

massive Kostenreduzierungen<br />

und eine steigende Anzahl von<br />

Patenten. Die Impulse des EEG waren an<br />

der beschleunigten Erforschung und Entwicklung<br />

der Ökoenergien wesentlich beteiligt.<br />

Die EE-Technologien weisen zwischen<br />

1991 und 2009 eine Verachtfachung<br />

der Patentanmeldungen auf und zeigen damit<br />

eine erfreulich hohe technologische<br />

Entwicklungsdynamik.<br />

Patente bilden ein Ausgangspotenzial<br />

für die notwendigen technischen Innovationen.<br />

Die Entwicklung der Patentzahlen<br />

für EE-Technologien seit den 1990er-Jahren<br />

zeigt eine überdurchschnittliche Dynamik.<br />

Die Innovationsdynamik ist insbesondere<br />

an den Ergebnissen der Technologieentwicklung<br />

ablesbar, erklärt der FVEE<br />

weiter und die EE brauchen den Vergleich<br />

mit anderen Technologien nicht zu scheuen.<br />

So sind beispielsweise die Kosten für<br />

Solarstrom von zwei Euro pro kWh Mitte<br />

der 1990er-Jahre auf heute rund zehn<br />

Eurocent pro kWh gesunken. Auch die anderen<br />

EE wie Windkraft, Biomasse und<br />

Geothermie weisen große technologische<br />

Fortschritte in Bezug auf Effizienz und<br />

Kosten der Komponenten auf. Das gilt auch<br />

für die Materialforschung, die Systemtechnik<br />

und die Integration der Anlagen in die<br />

Strom- und Wärmenetze.<br />

Treiber dieser Entwicklungen ist das<br />

EEG, das durch die im Gesetz explizit angelegten,<br />

stetig sinkenden Vergütungssätze<br />

einen hohen Innovationsdruck auf die<br />

Branche ausübt und wegen der starken<br />

Konkurrenz eine beeindruckende Kostendegression<br />

und Technologieentwicklung<br />

erzwungen hat. Ein Beispiel sind die von<br />

Mitgliedsinstituten des Forschungsverbunds<br />

erreichten Wirkungsgradweltrekorde<br />

bei PV-Zellen, die als Basis für die industrielle<br />

Umsetzung dienen. Das EEG hat<br />

in kurzer Zeit erhebliche Investitionen und<br />

neue Arbeitsplätze in den grünen Technologien<br />

induziert. Auf dem Weg zu einer nachhaltigen<br />

Energieversorgung hat das EEG<br />

eine Regelfunktion zwischen den konservativen<br />

und den Erneuerbaren Energien.<br />

Dichtung und Wahrheit – dritter Teil<br />

Ist die vielzitierte Energiewende politisch<br />

ernsthaft gewollt oder nur Makulatur?<br />

Jedenfalls zweifelt die Solabranche<br />

an dem festen Willen zur Umsetzung<br />

und sieht die Energiewende akut in Gefahr.<br />

Einer aktuellen Mitgliederbefragung<br />

des BSW-Solar zufolge zweifelt die Solarbranche<br />

daran, dass das Ausbauziel für<br />

Solarstrom erreicht werden kann. 90 % der<br />

Solarunternehmen befürchten danach,<br />

dass das politische Ausbauziel von mindestens<br />

2500 MW peak pro Jahr verfehlt wird,<br />

wenn wie geplant solare Selbstversorger<br />

künftig mit der EEG-Umlage belastet werden.<br />

Die Solarwirtschaft appelliert an die<br />

Bundesregierung, auf dieses Vorhaben unbedingt<br />

zu verzichten. Zunehmender Widerstand<br />

gegen die „Solar-Abgabe“ kommt<br />

auch von Verbraucherschützern, Umweltund<br />

Wirtschaftsverbänden, der Wohnungswirtschaft<br />

sowie aus den Bundesländern.<br />

Nach Berechnungen von Energie-Experten<br />

sei das Vorhaben zudem untauglich, um<br />

die Verbraucher-Strompreise zu senken.<br />

Solarstrom, der für den Eigenverbrauch<br />

produziert wird, soll künftig mit<br />

70 % der EEG-Umlage in Höhe von aktuell<br />

4,4 ct./kWh belastet werden, wenn es<br />

nach den Plänen des Bundeswirtschaftsministeriums<br />

geht. Das würde die Wirtschaftlichkeit<br />

neuer PV-Projekte so stark<br />

verschlechtern, dass kaum noch Solaranlagen<br />

für den gewerblichen oder industriellen<br />

Eigenverbrauch errichtet würden. Der<br />

BSW-Solar fordert, dass der mittlerweile<br />

kostengüns tige Ausbau der PV zur solaren<br />

Selbst- und Nahstromversorgung, der zudem<br />

einen wichtigen Beitrag zum regionalen<br />

Ausgleich von Erzeugung und Verbrauch<br />

leistet, weitergehen müsse. ■<br />

Hilmar Düppel<br />

Chefredakteur <strong>IKZ</strong>-ENERGY<br />

h.dueppel@strobel-verlag.de<br />

4/5/2014 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 3


INHALT<br />

RUBRIKEN<br />

3 Branchenticker<br />

43 Tipps & Trends<br />

62 Firmen & Fakten<br />

67 Impressum<br />

TITELTHEMEN<br />

18 Zwischen Modulen, Batterien und Netz<br />

Die aktuelle Wechselrichter-<br />

Generation verfügt über viele<br />

neue Funktionen. Die Wechselrichter<br />

verbinden nicht<br />

mehr nur die PV-Anlage mit<br />

dem öffentlichen Netz. Jetzt<br />

sorgen sie auch dafür, dass<br />

Solarstrom im Gebäude selbst verbraucht und in Batterien<br />

zwischengespeichert werden kann.<br />

22 Und täglich scheint die Sonne – auch als <strong>Wärmeenergie</strong><br />

Wenn über Energie gesprochen<br />

wird, handelt es sich meist um<br />

elektrische Energie. Man könnte<br />

den Eindruck gewinnen,<br />

dass der Wärmemarkt in der<br />

öffentlichen Wahrnehmung<br />

kaum noch eine Rolle spielt.<br />

Die Solarthermie scheint trotz<br />

ihrer Potenziale zu einer Randerscheinung<br />

zu verkommen.<br />

28 Pelletkessel mit aktuellen Kennwerten berechnen<br />

Beim energetischen Nachweis<br />

von Wohngebäuden setzen<br />

viele Energieberater die in<br />

der Norm angegebenen Standardkenngrößen<br />

ein. Vergleiche<br />

zeigen aber, dass die Berechnung<br />

mit Standardwerten<br />

gegenüber der Berechnung mit<br />

energetischen Kennwerten der Kesselhersteller weit daneben<br />

liegt und somit zu einer falschen Prognose führt.<br />

<strong>IKZ</strong>-ENERGY AKTUELL<br />

6 Mehr Energie für Energieberater<br />

IFH/Interherm zeigt neueste Entwicklungen in den Bereichen<br />

Erneuerbare Energien und Energieeffizienz.<br />

8 Alles über den Energiespeicher-Markt<br />

Parallelveranstaltung electrical energy storage auf der Intersolar<br />

in München.<br />

SONNENENERGIE<br />

10 Spitzentemperaturen in Kollektoren begrenzen<br />

Forscher senken Stagnationstemperatur für Vakuumröhrenkollektoren<br />

auf 140 °C.<br />

12 Nanotechnologie und <strong>Solare</strong>nergie<br />

Neue Studie: Bedeutung der Nanotechnologie im <strong>Solare</strong>nergieund<br />

Energiespeichersektor wird stark zunehmen.<br />

14 Dezentrale Solarstrom-Speicherung als Baustein der Energiewende<br />

Solarkraftwerk im Schlosspark Meggenhorn zeigt technische<br />

Machbarkeit auf.<br />

17 Wirtschaftlichkeit von PV-Speichern<br />

EuPD Research veröffentlicht ein umfangreiches Online-Tool zur<br />

Berechnung.<br />

18 Zwischen Modulen, Batterien und Netz<br />

Aktuelle Wechselrichter-Generation verfügt über viele neue<br />

Funktionen.<br />

22 Und täglich scheint die Sonne – auch als <strong>Wärmeenergie</strong><br />

Die Nutzung solarer <strong>Wärmeenergie</strong> erschöpft sich nicht in der<br />

Bereitstellungsfunktion des Solar-Pufferspeichers.<br />

34<br />

4 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 4/5/2014


BIOENERGIE<br />

28 Pelletkessel mit aktuellen Kennwerten berechnen<br />

DIN-Standardwerte: Warum Berechnungen daneben liegen können.<br />

GEOTHERMIE<br />

34 Die Autarkie macht‘s<br />

Wirtschaftliche Betriebsweise mit Erdwärmepumpen.<br />

CLEVER & SMART<br />

40 Höhere Energieeffizienz durch Gebäudeautomation<br />

Gebäudesteuerungen: das große energetische Plus bei Neubau<br />

und Sanierung.<br />

ENERGIEEFFIZIENZ<br />

46 Energetische Qualität wird wichtiger<br />

Novellierung der Energieeinsparverordnung (EnEV 2014).<br />

49 Spezifische Planung unumgänglich<br />

Ist der Passivhausstandard bei Laborbauten wirtschaftlich<br />

zu rechtfertigen?<br />

52 „Stresstest“ bestanden<br />

Forschungsbericht zeigt Gebrauchstauglichkeit von Vakuum-<br />

Isolations-Paneelen (VIP) auf.<br />

54 Kostenersparnis durch Leistungsregelung<br />

Eine einfache Anlagentechnik sorgt für mehr Nachhaltigkeit.<br />

58 Mehr Energieeffizienzsteigerungen nötig<br />

Erhöhung der Energieeffizienz im verarbeitenden Gewerbe von<br />

großer Bedeutung.<br />

60 Wärmeverluste farblich dargestellt<br />

Thermografie als nützliches Werkzeug für die Altbausanierung.<br />

Titelbild:<br />

Das Sonnenforum in Cölbe. Das Verwaltungszentrum von Wagner<br />

& Co wurde entsprechend dem Passivhausstandard rundum mit<br />

einer hocheffizienten Wärmedämmung mit Dämmstärken bis zu<br />

40 cm sowie dreifach verglasten Fenstern versehen und mit einer<br />

Lüftungsanlage inklusive Wärmerückgewinnung ausgestattet. Der<br />

Heizwärmebedarf liegt mit lediglich 13 kWh/m²a bei weniger als der<br />

Hälfte des heutigen Baustandards (ENEV 2009) – im Vergleich zu<br />

älteren Bürogebäuden wird mehr als 90 % an Energie eingespart.<br />

Der extrem minimierte Heizenergiebedarf wird ausschließlich über<br />

die Lüftungsanlage eingebracht. Die PV-Anlage mit einer Leistung<br />

von ca. 30 kW auf dem Dach des Sonnenforums liefert einen<br />

Beitrag zur Stromversorgung für Haustechnik und Bürogeräte. In<br />

der Jahresbilanz deckt das Unternehmen mit mehreren Solarstromanlagen<br />

auf seinen Gebäuden in Cölbe und Kirchhain fast 100 %<br />

des Strombedarfs aus EE.<br />

Bild: Wagner & Co.<br />

4/5/2014 <strong>IKZ</strong>-ENERGY


<strong>IKZ</strong>-ENERGY AKTUELL<br />

Messen<br />

Mehr Energie für Energieberater<br />

IFH/Interherm zeigt neueste Entwicklungen in den Bereichen Erneuerbare Energien und Energieeffizienz<br />

Vom 8. bis 11. April 2014 ist die IFH/Intherm in Nürnberg der größte Treffpunkt der SHK-Branche des Jahres. Handwerker, Energieberater,<br />

Planer, Architekten und Experten der Wohnungswirtschaft bekommen hier Informationen, praxisnahe Lösungen und ein<br />

Produktangebot von 700 Ausstellern präsentiert. In Fachvorträgen, Sonderschauen und geführten Messerundgängen werden die<br />

Messeschwerpunkte Erneuerbare Energien und Ressourcenschonung thematisiert und vertieft.<br />

Erneuerbare Energien, Energieeffizienz,<br />

intelligente Steuerungs- und Regeltechnik,<br />

Klima- und Lüftung für Passivhaustechnik<br />

sowie alle Neuheiten der EnEV 2014:<br />

Auf der IFH/Intherm können Energieberater<br />

und Fachhandwerk ihr Wissen auf den<br />

neuesten Stand bringen. In den täglichen,<br />

geführten Messerundgängen mit unterschiedlichen<br />

Schwerpunktthemen, wie<br />

beispielsweise „Technik für das Haus der<br />

Zukunft“ oder „Heizung und Erneuerbare<br />

Energien“, werden die wichtigsten Neuheiten<br />

und Trends nähergebracht. Beim<br />

Energieberater-Rundgang beantworten unabhängige<br />

Experten des Verbandes Energie-<br />

und Umweltschutz (EVEU e. V.) gemeinsam<br />

mit Ausstellern wichtige Fragen.<br />

Praxisnahe Informationen gibt es auch in<br />

den Fachvorträgen im „Zukunftsforum<br />

SHK“ und der Sonderschau „Hocheffiziente<br />

Gebäudesanierung“. Dr. Burkhard Schulze<br />

Darup, international renommierter Experte<br />

für Passivhaussanierung und energieeffizientes<br />

Bauen, informiert hier beispielsweise<br />

über hocheffiziente Gebäudesanierung für<br />

Klimaneutralität im Gebäudebestand bis<br />

2050. Beim „Innovations-Zentrum Pellets“<br />

dreht sich alles rund um die kleinen Presslinge<br />

aus Holz. Experten des Deutschen<br />

Pelletinstituts (DEPI) erklären, was bei der<br />

Planung einer umweltfreundlichen und<br />

energiekostensparenden Pelletheizung zu<br />

beachten ist. Außerdem wird der Weg erläutert,<br />

den Holzpellets aus dem Sägewerk<br />

über das Pelletwerk bis in den Heizungskeller<br />

nehmen.<br />

Die Schwerpunkte auf einen Blick<br />

Auf der Website www.ifh-intherm.de/<br />

energieberater können sich Energieberater<br />

online ihr kostenfreies Eintrittsticket<br />

sichern, um sich selbst vom umfassenden<br />

Produktangebot auf der IFH/Intherm zu<br />

überzeugen. Hier gibt es auch das komplette<br />

Vortragsprogramm des „Zukunftsforum<br />

SHK“ in Halle 4 Stand 4.003 und<br />

der Sonderschau „Hocheffiziente Gebäudesanierung“<br />

in Halle 5 Stand 5.102.<br />

Die Fachvorträge finden im halbstündigen<br />

Wechsel statt und bieten im Anschluss<br />

die Möglichkeit, Fragen zu stellen<br />

und sich individuell beraten zu lassen. In<br />

der Sonderschau „Hocheffiziente Gebäudesanierung“<br />

starten täglich um 10 Uhr<br />

die geführten Messerundgänge speziell<br />

für Energieberater. Teilnehmer haben dabei<br />

die Chance, neue Partner, Produkte und<br />

Dienstleistungen kennenzulernen. Außerdem<br />

werden Tipps zu aktuellen Fördermöglichkeiten<br />

und zur Einsparung von Kosten<br />

gegeben. Zu den einzelnen Rundgängen besteht<br />

schon jetzt die Möglichkeit, sich im<br />

Internet einen Platz zu sichern.<br />

Die IFH/Intherm hat vom 8. bis<br />

11. April 2014 von 9.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.<br />

Durch die Belegung der neuen Messehalle<br />

3A auf dem Nürnberger Messegelände<br />

wurden die Branchen neu strukturiert.<br />

Heizungstechnik und Erneuerbare<br />

Energien befinden sich beispielsweise in<br />

den Hallen 3A/4A/4/5/6, Klima- und Lüftungstechnik<br />

ist in der Halle 5 platziert. ■<br />

KONTAKT<br />

Durch die Belegung der neuen Messehalle 3A auf dem Nürnberger Messegelände wurden die<br />

Branchen neu strukturiert.<br />

GHM<br />

Gesellschaft für Handwerksmessen mbH<br />

81829 München<br />

Tel. 089 9 49 55230<br />

Fax 089 9 49 55239<br />

kontakt@ghm.de<br />

www.ifh-intherm.de<br />

6 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 4/5/2014


Perfect Welding / Solar <strong>Energy</strong> / Perfect Charging<br />

DIE SNAPINVERTER<br />

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/ Integriertes Kommunikationspaket*<br />

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/ Der zukunftssichere Wechselrichter<br />

für kleine Eigenverbrauchsanlagen.<br />

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/ Der kleine dreiphasige<br />

Wechselrichter für maximale<br />

Flexibilität.<br />

FRONIUS SYMO 10,0 -20,0 KW<br />

/ Maximale Flexibilität für die<br />

Anwendungen von morgen.<br />

* serienmäßig integriert in allen SnapINverter Modellen: WLAN / Ethernet LAN Anschluss, Datalogging, Zähleranbindung für dynamisches Einspeisemanagement (S0),<br />

Energiemanagement Relais, u.v.m;


<strong>IKZ</strong>-ENERGY AKTUELL<br />

Messen<br />

Alles über den Energiespeicher-Markt<br />

Parallelveranstaltung electrical energy storage auf der Intersolar in München<br />

Der Markt für Speichersysteme ist eines der wichtigsten Wachstumsfelder der kommenden Jahre, denn Energiespeicher gelten als<br />

zentraler Baustein der Energiewende: Sie sind entscheidend für die Optimierung des Eigenverbrauchs und für die Effizienz und<br />

Sicherheit der Stromnetze. Die Intersolar Europe erweitert deshalb in diesem Jahr ihr Angebot um die Fachmesse „ees – electrical<br />

energy storage“ und verfügt damit über ein lückenloses Produktspektrum im Bereich der solaren Energieerzeugung und elektrischen<br />

Energiespeicherung.<br />

Auch auf der Intersolar Europe Conference<br />

wird das Thema Energiespeicher<br />

mit den ees-Sessions prominent vertreten<br />

sein. Erstmals wird in diesem Jahr<br />

zudem der electrical energy storage (ees)<br />

AWARD vergeben, mit dem besonders innovative<br />

Lösungen im Bereich Energiespeicher<br />

ausgezeichnet werden. Auf dem ees-<br />

Gemeinschaftsstand (in Kooperation mit<br />

IBESA) treffen sich Entscheider und Interessierte,<br />

um aktuelle Markttrends zu diskutieren.<br />

Gesamte<br />

Wertschöpfungskette<br />

Der Markt für netzgekoppelte<br />

Energiespeicher steht laut<br />

dem Marktforschungsinstitut<br />

IHS Inc. (Englewood/USA) vor<br />

einer rasanten Entwicklung.<br />

Derzeit beträgt die Kapazität<br />

netzgekoppelter Stromspeicher<br />

weltweit 340 MW. Bereits für<br />

das Jahr 2017 prognostiziert<br />

IHS allerdings einen Anstieg<br />

auf 6 GW und im Jahr 2022<br />

sollen bereits 40 GW Gesamtinstallationen<br />

erreicht werden.<br />

Als Schlüsselmärkte identifiziert<br />

das Marktforschungsinstitut die<br />

USA, Deutschland und Japan. Gründe für<br />

das rasche Marktwachstum seien der steigende<br />

Bedarf an Speicherkapazitäten aufgrund<br />

der wachsenden Anteile von Strom<br />

aus Erneuerbaren Energien sowie die entsprechenden<br />

Zielsetzungen und Anreizsysteme.<br />

Auf der ees und der Intersolar Europe<br />

zeigen vom 4. bis 6. Juni rund 260 der insgesamt<br />

1000 erwarteten Aussteller (vom<br />

Ausrüster über den Hersteller bis zum<br />

Händler) ihre Produkte und bilden damit<br />

die weltweit größte Industrieplattform für<br />

Speichersysteme in Kombination mit Photovoltaik.<br />

In der Halle B1 finden Besucher<br />

die gesamte Wertschöpfungskette innovativer<br />

Batterie- und Energiespeichertechnik<br />

von einzelnen Komponenten über die<br />

Fertigung bis hin zur konkreten Anwendersituation.<br />

Umfangreiches Konferenzprogramm<br />

Begleitend zur Fachmesse ees informiert<br />

die Intersolar Europe Conference<br />

2014 vom 2. bis 4. Juni über Märkte, Technologien<br />

und Anwendungsmöglichkeiten<br />

von elektrischen Speichern. In diesem<br />

Jahr werden mehr als 400 Referenten und<br />

Hallenplan der Intersolar und der ees.<br />

2000 Teilnehmer aus über 50 Ländern auf<br />

der Konferenz erwartet. Insgesamt sieben<br />

ees-Sessions geben einen Überblick<br />

über Trends und aktuelle Entwicklungen<br />

bei Energiespeichersystemen. Am Montag,<br />

dem 2. Juni, behandeln drei Sessions die<br />

Themen Märkte, Technologien und Kleinanwendungen.<br />

Der Dienstag ist den „Large-Scale<br />

Applications“ sowie dem Thema<br />

„Second Use Concepts“ und Recycling vorbehalten.<br />

Am letzten Konferenztag, Mittwoch,<br />

4. Juni, widmet sich die Konferenz<br />

dann den Themen Batteriesicherheit und<br />

Produktionstechnologien.<br />

Unter dem Dach der Intersolar wird 2014<br />

der electrical energy storage (ees) AWARD<br />

eingeführt, der herausragende Produkte<br />

und Lösungen im Bereich Materialien, Fertigung,<br />

Systemtechnik, Anwendungen,<br />

Zweitverwertung und Recycling prämiert.<br />

Der Preisträger des electrical energy storage<br />

AWARD wird im Rahmen eines offiziellen<br />

Festaktes am 4. Juni 2014 auf der<br />

Intersolar Europe in München bekannt gegeben.<br />

Auf dem ees-Gemeinschaftsstand werden<br />

neben den Aktivitäten der International<br />

Battery and <strong>Energy</strong> Storage Alliance<br />

(IBESA) auch die neuesten Innovationen,<br />

Produkte und Dienstleistungen<br />

im Bereich elektrische Energiespeicher<br />

vorgestellt. Darüber<br />

hinaus bietet das ees-Forum<br />

während der gesamten Messe<br />

ein umfassendes Programm<br />

rund um das Thema Speicher<br />

mit qualitativ hochwertigen<br />

Marktinformationen.<br />

Die electrical energy storage<br />

(ees) ist die internationale<br />

Fachmesse für Batterien, Energiespeicher<br />

und innovative<br />

Fertigung. Sie findet 2014 erstmals<br />

in Verbindung mit der Intersolar<br />

Europe statt, der weltweit<br />

größten Fachmesse für die<br />

Solarwirtschaft und ihre Partner. Veranstalter<br />

der Intersolar Europe und der electrical<br />

energy storage (ees) sind die Solar<br />

Promotion GmbH, Pforzheim und die<br />

Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe<br />

GmbH & Co. KG.<br />

■<br />

KONTAKT<br />

Solar Promotion GmbH<br />

75101 Pforzheim<br />

Tel: 07231 585980<br />

Fax 07231 5859828<br />

info@solarpromotion.com<br />

www.intersolar.de<br />

8 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 4/5/2014


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SONNENENERGIE<br />

Forschung<br />

Spitzentemperaturen in Kollektoren<br />

begrenzen<br />

Forscher senken Stagnationstemperatur für Vakuumröhrenkollektoren auf 140 °C<br />

Die Stagnationstemperatur für Vakuumröhrenkollektoren kann bis auf 300 °C ansteigen. Das belastet die Bauteile stark. Forscher des<br />

Instituts für <strong>Solare</strong>nergieforschung in Hameln setzten in einem eigens entwickelten Prüfstand für Wärmerohre gezielt organische<br />

Medien ein, wie etwa Aceton oder Butan. Dadurch wird bei weiterhin hohem Wirkungsgrad diese Temperatur auf 140 °C gesenkt.<br />

Aluminium-Wärmerohre ersetzen zudem den Einsatz von teurem Kupfer.<br />

Mit geringerer Anlagenbelastung im<br />

Stagnationsfall können Wärmerohre die<br />

Solarwärmeanlage einfacher und sicherer<br />

machen. Das Optimierungspotenzial und<br />

die möglichen Vorteile sind allerdings noch<br />

nicht ausgeschöpft. Wärmerohre in Vakuumröhrenkollektoren<br />

bieten gegenüber direkt<br />

durchströmten Kollektoren den Vorteil<br />

einer einfacheren hydraulischen Verschaltung<br />

des Solarkreises.<br />

Im Projekt „Wärmerohre in Sonnenkollektoren<br />

– Wärmetechnische Grundlagen,<br />

Bewertung und neue Ansätze für<br />

die Integration“ haben Forscher am Institut<br />

für <strong>Solare</strong>nergieforschung Hameln<br />

(ISFH) Wärmerohre in Kollektoren analysiert,<br />

Auslegungsverfahren und Optimierungspotenziale<br />

erarbeitet und auch die Integration<br />

von Wärmerohren in Flachkollektoren<br />

untersucht.<br />

Wärmerohre senken Systemkosten<br />

Dazu haben die Wissenschaftler zunächst<br />

mehrere Prüfstände entwickelt, in<br />

denen Wärmerohre und Sammler messtechnisch<br />

bewertet werden können. „Das<br />

Leistungsspektrum unserer Prüfstände ist<br />

mit Betriebstemperaturen bis 400 °C sehr<br />

groß. Solches Equipment gibt es nicht von<br />

der Stange“, sagt Steffen Jack, Projektleiter<br />

des ISFH-Projektes.<br />

Die Stagnationstemperatur liegt für<br />

gängige Vakuumröhrenkollektoren bei bis<br />

zu 300 °C. Das belastet Komponenten stark,<br />

führt zu Dampfbildung und Degradation<br />

des Wasser-Glykol-Gemischs im Solarkreis.<br />

„Mit genau abgestimmten Mengen organischer<br />

Medien, wie beispielsweise Aceton<br />

oder Butan, kann die Stagnationstemperatur<br />

zum Beispiel auf 120 °C begrenzt<br />

werden – bei gleichzeitig weiterhin hohem<br />

Kollektorwirkungsgrad“, erklärt Jack. Damit<br />

könne die Dampfbildung vollständig<br />

vermieden werden.<br />

Die hohe Temperaturbelastung im Stagnationsfall<br />

macht Anlagen komplexer.<br />

Dies führt zu höheren Kosten für Installation<br />

und Wartung. „Mit temperaturbegrenzenden<br />

Wärmerohren lassen sich die<br />

Anlagenkosten senken. Die Idee ist, die<br />

Komplexität aus der Anlage in den Kollektor<br />

zu transferieren“, fügt der Projektleiter<br />

hinzu. Die Forscher entwickelten im Projekt<br />

zusätzlich Wärmerohre aus Aluminium.<br />

Dadurch könnte auf das teure Kupfer<br />

verzichtet werden.<br />

Die gesammelten Erkenntnisse setzen<br />

die ISFH-Forscher nun auch in Flachkollektoren<br />

ein. Der Kollektor vereint dann<br />

die Vorteile, wie sie zuvor für Vakuumröhren<br />

getestet wurden. Dabei handelt es sich<br />

um einen eigensicher die Stagnationstemperatur<br />

begrenzenden Flachkollektor mit<br />

Aluminium-Wärmerohren. Das ist weltweit<br />

einmalig.<br />

Am Projekt „Wärmerohre in Sonnenkollektoren“<br />

waren neben dem ISFH auch die<br />

Industriepartner KBB Kollektorbau und<br />

NARVA Lichtquellen beteiligt. Das Projekt<br />

wurde vom Bundesministerium für Umwelt,<br />

Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />

über drei Jahre mit rund 420 000 Euro gefördert.<br />

■<br />

Kontakt:<br />

Forscher des Instituts für <strong>Solare</strong>nergieforschung in Hameln können im eigens entwickelten Prüfstand<br />

die Leistungsfähigkeit sowie das Abschaltverhalten von Wärmerohr-Prototypen messtechnisch<br />

bewerten.<br />

Bild: ISFH<br />

Institut für <strong>Solare</strong>nergieforschung GmbH<br />

Hameln/Emmerthal<br />

31860 Emmerthal<br />

Tel. 05151 999100<br />

Fax 05151 999400<br />

info@isfh.de<br />

www.isfh.de<br />

10 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 4/5/2014


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Photovoltaik<br />

Nanotechnologie und <strong>Solare</strong>nergie<br />

Neue Studie: Bedeutung der Nanotechnologie im <strong>Solare</strong>nergie- und Energiespeichersektor wird stark zunehmen<br />

In einer Studie im Auftrag der International Electrotechnical Commission (IEC) setzt sich das Fraunhofer-Institut für System- und<br />

Innovationsforschung ISI mit der Frage auseinander, welche Rolle Nanomaterialien und Nanotechnologie künftig in den Bereichen<br />

<strong>Solare</strong>nergie und Energiespeicher spielen werden.<br />

Die Untersuchung kommt dabei zu<br />

dem Ergebnis, dass die Verwendung von<br />

Nanotechnologien in den kommenden Jahren<br />

stark zunehmen wird und sich schon<br />

heute auszahlen kann, da sich die Materialeffizienz<br />

hierdurch verbessern und<br />

Herstellungskosten senken lassen. Solarzellen<br />

könnten damit in Zukunft günstiger<br />

produziert, Batteriespeicherkapazitäten erweitert<br />

oder die Lebensdauer von Solarzellen<br />

oder Batterien wie etwa von Elektroautos<br />

erhöht werden.<br />

Schlüsseltechnologie<br />

Gerade weil <strong>Solare</strong>nergie- und Energiespeichertechnologien<br />

bei der Deckung<br />

des zukünftigen globalen Energiebedarfs<br />

eine wichtige Rolle spielen, hat sich das<br />

Fraunhofer ISI in der Studie „Nanotechnology<br />

in the sectors of solar energy and<br />

energy storage“ näher mit der Bedeutung<br />

der Nanotechnologie in beiden Sektoren<br />

beschäftigt. Vor dem Hintergrund eines<br />

voraussichtlich um ein Drittel steigenden<br />

globalen Energiebedarfs bis 2035 und dem<br />

deutlichen Ausbau Regenerativer Energien<br />

stand dabei das Potenzial der Nanotechnologie<br />

im Vordergrund und inwiefern diese<br />

zu einer Schlüsseltechnologie für die<br />

Energiewende werden könnte.<br />

Ein zentrales Ergebnis der Untersuchung<br />

ist nun, dass sowohl auf dem Gebiet<br />

der <strong>Solare</strong>nergie wie auch jenem der Energiespeicher<br />

besonders solche Technologien<br />

im Fokus des Interesses von Industrie und<br />

Forschung stehen, in denen „Nano“, also<br />

Effekte aufgrund kleinster Abmessungen,<br />

bereits heute eine wichtige Rolle spielt.<br />

Dies gilt im Besonderen für die Bereiche<br />

„Organische und gedruckte Elektronik“,<br />

„Nano-Beschichtungen“, „Nano-Komposite“,<br />

„Nano-Flüssigkeiten“, „Nano-Katalysatoren“,<br />

„Nano-Kohlenstoffe“ sowie „Nano-<br />

Elektroden“, welche hierbei als die für die<br />

betreffenden Sektoren wichtigsten Nanotechnologien<br />

identifiziert wurden. Diese<br />

sieben Technologieprofile bilden deshalb<br />

auch die Grundlage für zwei umfassende<br />

Roadmaps, in denen die Studie einen Gesamtüberblick<br />

zur Entwicklung der Nanotechnologie<br />

im <strong>Solare</strong>nergie- und Energiespeichersektor<br />

bis zum Jahr 2030 liefert.<br />

Der Einsatz von Nanotechnologien in<br />

Solarzellen reicht bereits heute von organischen<br />

und anderen nanostrukturierten<br />

Solarzellen, neuen Solarzellengenerationen,<br />

die auf Nanotechnologien basieren<br />

und erst durch die Nanostrukturen funktionsfähig<br />

werden, bis hin zu herkömmlichen<br />

kristallinen Silicium-Solarzellen, deren<br />

Licht- und Energieausbeute durch den<br />

Einsatz von Nanotechnologie<br />

deutlich<br />

erhöht werden<br />

kann. Auch fällt<br />

der Materialbedarf<br />

bei der Herstellung<br />

hierdurch deutlich<br />

geringer aus, was<br />

ebenfalls auf die<br />

Herstellungskosten<br />

zutrifft. Für den<br />

Energiespeichersektor<br />

zeigt sich<br />

dagegen ganz klar,<br />

dass Lithium-Ionen-Batterien<br />

seit<br />

den frühen 1990er-<br />

Jahren die mit Abstand<br />

wichtigste<br />

Batterietechnologie<br />

darstellen und<br />

sich deren Speicherkapazität<br />

in<br />

den nächsten Jahren<br />

durch Nanomaterialien<br />

deutlich<br />

verbessern<br />

wird. Dies ist gerade<br />

wegen der stetig<br />

steigenden Nachfrage<br />

nach Elektrofahrzeugen<br />

wichtig, deren Erfolg<br />

nicht zuletzt<br />

an die Batterieleistung<br />

und die hieraus resultierende Reichweite<br />

geknüpft ist.<br />

Im Gegensatz zu vielen anderen Einsatzbereichen,<br />

in denen sich die Nanotechnologie<br />

bisher nicht durchsetzen konnte,<br />

deutet sehr viel auf deren großflächige Anwendung<br />

im Solar- und Energiespeicherbereich<br />

hin. Die Studie „Nanotechnology<br />

in the sectors of solar energy and energy<br />

storage“ kann unter www.iec.ch/about/<br />

brochures/pdf/technology/IEC_TR_Nanotechnology_LR.pdf<br />

heruntergeladen werden.<br />

■<br />

12 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 4/5/2014


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Photovoltaik<br />

Solarkraftwerk im Schlosspark Meggenhorn – ein Leuchtturmprojekt, das technische Machbarkeit und potenzielle Investitionsvolumen aufzeigt.<br />

Dezentrale Solarstrom-Speicherung<br />

als Baustein der Energiewende<br />

Solarkraftwerk im Schlosspark Meggenhorn zeigt technische Machbarkeit auf<br />

Die Speicherung überschüssigen Solar-Stromes zählt zu den bisher ungelösten Problemfeldern der Energiewende. Die neuen, komplexen<br />

Anforderungen, die die verstärkte Einspeisung von Strom aus lokalen, dezentralen Solaranlagen an die Verteilnetze stellt, bereiten<br />

Stromversorgern und Netzbetreibern Kopfschmerzen. Die Lösung des Problems, diese stark schwankenden Solarstrommengen<br />

ins Verteilnetz zu integrieren und alle Stromkunden zuverlässig zu versorgen, liegt jetzt bei den einzelnen Stromversorgern. Eine<br />

mögliche Antwort liefert das Pilotprojekt der Centralschweizerischen Kraftwerke AG, kurz CKW, im Kanton Luzern.<br />

CKW ermittelt in einem aktuellen Pilotprojekt<br />

die Stärken und Schwächen dezentraler<br />

Stromspeicher. Im Zentrum steht die<br />

Frage, in welchem Umfang diese Batterien<br />

notwendige Netzverstärkungen im Verteilnetz<br />

ersetzen bzw. die bestehende Netzinfrastruktur<br />

schneller und flexibler erweitern<br />

können. CKW investiert bis Herbst<br />

2014 mehr als 1,2 Mio. Euro in das Pilotprojekt<br />

und verspricht sich einen innovativen<br />

Weg zur Handhabung des volatilen<br />

Solarstroms. „Die Stromproduktion aus<br />

EE zu fördern und gleichzeitig die Stromversorgung<br />

wirtschaftlich sicherzustellen,<br />

ist unsere Kernaufgabe. Wir möchten uns<br />

14 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 4/5/2014


SONNENENERGIE<br />

Photovoltaik<br />

mit dem Pilotprojekt auf die Herausforderungen<br />

der Energiewende vorbereiten und<br />

diese auf innovative Weise angehen“, erklärt<br />

Hanspeter Amrein, Leiter Asset Management<br />

bei CKW.<br />

Dezentrale Solarstromspeicherung<br />

Das Pilotprojekt selbst bietet nicht nur<br />

technische Highlights, auch der Umsetzungsort<br />

ist ungewöhnlich. Keine weiten<br />

Felder, abgelegene Gewerbegebiete<br />

oder unattraktive Konversionsflächen<br />

– der beliebte Schlosspark Meggenhorn,<br />

im Schweizer Kanton Luzern, wurde als<br />

Realisierungsort gewählt. Bürgernah und<br />

zentral gelegen. Das gesamte Areal ist ein<br />

Erlebnispark, vor allem von Familien besucht:<br />

ein begehbarer Stall mit Kühen,<br />

Schweinen, Ziegen und Kaninchen, eingefasst<br />

von einem riesigen Spielplatz mit<br />

traumhaftem Ausblick in die Schweizer<br />

Bergwelt. Bis vor zehn Jahren floss noch<br />

Milch vom Meggenhorn. Seither hat sich<br />

der Betrieb stark verändert. Es stehen zwar<br />

noch Galloway-Rinder für die Kälberaufzucht<br />

auf der Weide, aber nun ist „Meggenhorn“<br />

auch ein Begriff in der solaren<br />

Stromwirtschaft.<br />

Die Kombination von Produktion, Speicherung<br />

und Versorgungssicherheit wird<br />

mit einer Pilot-Anlage im Maßstab 1 : 1 geprüft.<br />

Eine einzigartige Energieproduktionsstätte<br />

der Schweiz und ein Pilotprojekt<br />

zur Energiewende.<br />

Die Scheune beim Schloss Meggenhorn<br />

ist durch ihre Lage, Fläche und Bausubstanz<br />

für ein Sonnenkraftwerk prädestiniert.<br />

So wurde nach einer Lösung gesucht,<br />

um die denkmalgeschützte Optik des Megger<br />

Wahrzeichens trotz Photovoltaik nicht<br />

zu stören – mit Erfolg. Im September diesen<br />

Jahres hat die Gemeinde Meggen eine<br />

560 m 2 große Solaranlage auf dem Scheunendach<br />

in Betrieb genommen. 436 spezielle,<br />

rückseitenkontaktierte Hochleistungsmodule<br />

bieten ein homogenes Erscheinungsbild<br />

und fügen sich optimal in<br />

die Dachfläche ein. Die produzierte Energie<br />

leistet etwa 100 kW p und liefert jährlich<br />

rund 90000 kWh Strom – der durchschnittliche<br />

Jahresbedarf von 20 Haushalten.<br />

Das Problem: Da die Sonne nicht planund<br />

steuerbar Strom produziert, ist die<br />

hundertprozentige Nutzung dieser Energie<br />

schwierig, da die Produktion beispielsweise<br />

über die Mittagszeit höher ist, als<br />

der lokale Strombedarf in diesem Zeitraum.<br />

Zusammen mit der Energieversorgerin<br />

CKW wurde nach einer Lösung gesucht.<br />

Die Antwort: ein dezentraler Stromspeicher.<br />

Der Strom, der mit dem neuen Kraftwerk<br />

produziert wird, wird am gleichen<br />

Ort verbraucht, wo er entsteht. Ein intelligentes<br />

Energiemanagement-System überwacht<br />

stets, wie viel Strom produziert und<br />

verbraucht wird. Ist die Energieproduktion<br />

bspw. über den Mittag höher als der lokale<br />

Strombedarf, speichert die dezentrale<br />

Batterieanlage den überschüssigen Solarstrom.<br />

Diese Energie wird dann in das öffentliche<br />

Stromnetz eingespeist, wenn es<br />

dieses nicht überlastet. Ein Modell, das als<br />

Lösung für ein zukünftiges Smart Grid gehandelt<br />

wird.<br />

Auch beim Speicher selbst wurde auf<br />

technische Innovation Wert gelegt. Die<br />

Ampard AG und die Speicherexperten der<br />

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Photovoltaik<br />

Ein Informationsboard vermittelt Details der Anlagen und ein Display<br />

zeigt, wie viel Strom gerade produziert wird.<br />

Glasscheiben in den Türen bieten den Besuchern einen freien Einblick<br />

in das System.<br />

ENPLA GmbH entwickelten im Auftrag<br />

von CKW eine moderne Stromspeicherlösung,<br />

exakt auf die Anforderungen des<br />

Projektes zugeschnitten: das sogenannte<br />

„E-SpeicherWerk“ aus Deutschland. Die<br />

Eckvorgaben von CKW enthielten eine umfassende<br />

Anforderungsliste in Bezug auf<br />

Technik und Optik.<br />

So ist der Speicher mit 55 kw/115 kWh<br />

und 400 V/50 Hz über eine intelligente Steuerungsanbindung<br />

direkt mit dem virtuellen<br />

Kraftwerk „Ampard“ verbunden. Das<br />

Batteriemanagementsystem (BMS) wurde<br />

als aktives BMS realisiert und kommuniziert<br />

mit allen Einheiten der Leistungselektronik<br />

und Steuerung im System. Es<br />

hält die Zellen in einem stabilen und gleich<br />

bleibenden Ladezustand und balanciert die<br />

Energie durch Umladung aus. Energie geht<br />

nicht verloren, und gleichzeitig wird ein<br />

hoher Systemwirkungsgrad realisiert.<br />

„Das ‚E-SpeicherWerk‘ in Meggenhorn<br />

zeigt unsere Möglichkeiten, nicht nur in<br />

Bezug auf das innovative und äußerst leistungsfähige<br />

Batteriemanagementsystem,<br />

sondern auch auf Sonderanfertigungen<br />

in Farbe und Optik“, kommentiert Marco<br />

Schmidt, der Speicher-Spezialist der<br />

ENPLA GmbH. So wurden die Schränke<br />

des „E-SpeicherWerks“ mit dem Maßen<br />

2100 mm (H) x 2600 mm (B) x 600 mm (T)<br />

im gleichen Erscheinungsbild wie die<br />

Wechselrichter der PV-Anlage und Hausanschlussschränke<br />

gestaltet – in einem<br />

leuchtenden Melonengelb. Glasscheiben in<br />

den Türen bieten den Besuchern einen freien<br />

Einblick in das System. Der ungewöhnliche<br />

Standort musste zudem mit einem eigenen<br />

Klimatisierungssystem versehen sowie<br />

das Be- und Entlüftungskonzept des<br />

Speichers neu konzipiert werden.<br />

Die technische Planung, Realisierung<br />

und Integration vor Ort wurde vom deutschen<br />

Team der ENPLA GmbH übernommen,<br />

dem Entwickler des „E-Speicher-<br />

Werks“. Laut Firmenangaben wurde der<br />

Speicher in Meggenhorn innerhalb von drei<br />

Stunden installiert und in weniger als vier<br />

Stunden in Betrieb genommen und an das<br />

virtuelle Kraftwerk angeschlossen.<br />

Vorbereitung auf die Energiewende<br />

Ab sofort wird die neue Batterieanlage<br />

überschüssigen, unregelmäßig produzierten<br />

Solarstrom vom Scheunendach<br />

speichern und ihn ins Netz abgeben. Erweist<br />

sich dieses Modell auch an den anderen<br />

Pilotstandorten von CKW als tauglich,<br />

könnten künftig Stromspeicher unverhältnismäßigen<br />

Netzausbau ersetzen.<br />

Im Versorgungsgebiet von CKW gibt es<br />

heute insgesamt ca. 1100 PV-Anlagen. Allein<br />

2012/13 sind 300 neue Anlagen hinzukommen.<br />

Diese sogenannten dezentralen Erzeuger<br />

müssen in das bestehende Stromnetz<br />

integriert werden. „Dies ist für die Verteilnetze<br />

eine neue Situation, da sie den Stromtransport<br />

in zwei Richtungen bewältigen<br />

müssen: einerseits von den Übertragungsnetzen<br />

über die Verteilnetze zum Endkunden<br />

und andererseits auch umgekehrt vom<br />

Erzeuger zurück ins Netz“, erklärte Heinz<br />

Beeler, der kürzlich pensionierte Leiter des<br />

Geschäftsbereiches Netze bei CKW.<br />

CKW prognostizierte Anfang des Jahres,<br />

dass im laufenden Jahr rund 25 % mehr<br />

Netzanschlüsse erstellt, geändert oder ersetzt<br />

werden müssen als in den fünf Jahren<br />

zuvor – hauptsächlich als Folge der zunehmenden<br />

Solaranlagen. Dezentrale Stromspeicher<br />

können helfen, die Anschluss-<br />

kosten für neue Solaranlagen regionaler<br />

Produzenten zu senken und bilden damit<br />

eine wichtige Komponente auf dem Weg<br />

zum intelligenten Stromnetz.<br />

Der Schlosspark Meggenhorn ist nun<br />

seit Oktober um eine Attraktion reicher:<br />

Das an das Landschaftsbild adaptierte Solardach<br />

und die Solar-Scheune selbst. Hier<br />

können Besucher den rund zwei Meter hohen<br />

und zwei Tonnen schweren, dezentralen<br />

Speicher durch eine Glasscheibe betrachten.<br />

Davor befindet sich ein Informationsboard<br />

mit Details zu den Anlagen sowie<br />

ein Display, das anzeigt, wie viel Strom<br />

gerade produziert wird. „Wir beweisen mit<br />

der Solaranlage und dem Speicher, dass die<br />

Nutzung EE auch an exponierten Lagen<br />

im Einklang mit der Landschaft möglich<br />

ist. Es ist geplant, Einheimischen und Touristen<br />

aufzuzeigen, dass an diesem Erlebnisort<br />

nun auch Forschung für die Stromzukunft<br />

betrieben wird“, bekräftigt Urs<br />

Brücker, Megger Gemeindepräsident.<br />

Die bauliche Lösung dieses Vorzeigeobjektes<br />

zeigt, dass auch an einer sensiblen<br />

Lage erneuerbare Energieproduktion möglich<br />

ist und nicht zu einer Beeinträchtigung<br />

der Landschaft führt.<br />

■<br />

Autor: Jacqueline Koch<br />

KONTAKT<br />

ENPLA GmbH<br />

88356 Ostrach<br />

Tel. 07558 938822<br />

Fax 07558 938758<br />

info@enpla.de<br />

www.e-speicher.com<br />

16 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 4/5/2014


SONNENENERGIE<br />

Photovoltaik<br />

Wirtschaftlichkeit von PV-Speichern<br />

EuPD Research veröffentlicht ein umfangreiches Online-Tool zur Berechnung<br />

Speichersysteme befinden sich augenblicklich in der Markteinführungsphase. Und die Akzeptanz der Speicher bei den Endkunden<br />

steigt stetig. Diese Entwicklung verändert die bestehende Funktionslogik des PV-Marktes grundlegend.<br />

Die Rentabilitätsrechnung für PV-Anlagen<br />

war bislang denkbar einfach: Installieren,<br />

einspeisen, Geld verdienen. Auch die<br />

Eigenverbrauchsregelung hat dieses Denken<br />

nicht nachhaltig geändert. In der Regel<br />

wurde der Eigenverbrauch als Vehikel<br />

genutzt, um die Rendite zu verbessern. Die<br />

Argumentation im Anlagenvertrieb wird<br />

sich ändern müssen um den Endkunden<br />

auch in Zukunft zu erreichen.<br />

Ein Speicher bedeutet derzeit noch eine<br />

ganz erhebliche Investition, die dem Kunden<br />

in allen Vor- und Nachteilen erklärt<br />

werden muss. Aus dieser Situation heraus<br />

hat EuPD Research jetzt ein Online-Tool zur<br />

Berechnung der Wirtschaftlichkeit von PV-<br />

Speichersystemen veröffentlicht. Das Tool<br />

analysiert umfassend die Wirtschaftlichkeit<br />

und den Autarkiegrad von PV-Anlagen<br />

mit Energiespeicher. Das Tool zeigt die Unabhängigkeit<br />

und Finanzkennzahlen über<br />

20 Jahre, den Eigenverbrauch mit und ohne<br />

Speicher, den Stromverbrauch und den eingespeisten<br />

Strom für die einzelnen Monate,<br />

die Betrachtung der Stromrechnung über<br />

20 Jahre sowie die Auflistung der jährlichen<br />

Zahlungsflüsse.<br />

Unternehmen können das Online-Tool<br />

zur Unterstützung des Business Developments<br />

nutzen, und um die Funktionslogik<br />

des neuen Markttreibers Unabhängigkeit<br />

intern zu analysieren und somit Geschäftsmodelle<br />

mit Zahlen zu hinterlegen.<br />

Für den Vertrieb und das strategische Marketing<br />

sind die Ergebnisse eine Hilfestellung<br />

in der Kommunikation mit Partnern<br />

und Absatzmittlern. Nach außen können<br />

Unternehmen das Tool nutzen, um etwa<br />

von Partnerinstallateuren die Wirtschaftlichkeit<br />

von Speicheranlagen für potenzielle<br />

Kaufkunden vor Ort zu bestimmen.<br />

Weitere Informationen zum Online-Tool<br />

sind erhältlich unter www.eupd-research.<br />

com.<br />

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Wechselrichter<br />

Zwischen Modulen, Batterien und Netz<br />

Aktuelle Wechselrichter-Generation verfügt über viele neue Funktionen<br />

Wechselrichter verbinden nicht mehr nur die PV-Anlage mit dem öffentlichen Netz. Jetzt sorgen sie auch dafür, dass Solarstrom im<br />

Gebäude selbst verbraucht und in Batterien zwischengespeichert werden kann.<br />

Mit schnellen Schritten nähert sich der<br />

Betreiber seiner PV-Anlage. Als er kurz davor<br />

steht, schaltet sich das Bedienmenü automatisch<br />

ein. Der Mann schwenkt seine<br />

Hand vor dem Display: So blättert er in dem<br />

Menü, er ruft die Einspeiseleistung auf und<br />

kontrolliert die Fehleranzeige. Er muss keine<br />

Knöpfe mehr drücken, nicht auf einer<br />

Tastatur tippen und nicht einmal über das<br />

Display wischen, wie es bei modernen internetfähigen<br />

Handys der Fall ist. Realität<br />

oder nur ein Traum von Ingenieuren? Bei<br />

Bosch Power Tec ist die berührungslose<br />

Bedienung von PV-Wechselrichtern gerade<br />

Wirklichkeit geworden.<br />

Das Beispiel zeigt zweierlei: Zum einen,<br />

dass Entwickler nie um eine Idee verlegen<br />

sind, um den Bedienungskomfort für die<br />

Nutzer noch weiter zu erhöhen. Zum anderen,<br />

dass PV-Wechselrichter heutzutage<br />

Hightec-Geräte sind, die es mit hoch entwickelten<br />

elektronischen Geräten jeder anderen<br />

Sparte aufnehmen können. Die meisten<br />

neuen Funktionen tragen aber vor allem<br />

der neuen Rolle Rechnung, die PV-Wechselrichter<br />

in der Stromversorgung spielen.<br />

Sie sind das Bindeglied zwischen PV-Anlage,<br />

öffentlichem Netz und neuerdings auch<br />

Batteriespeichern.<br />

Speichern oder einspeisen<br />

Fragt man Wechselrichterhersteller<br />

nach Neuheiten, kommt die Rede deshalb<br />

auch schnell auf Energiemanagement und<br />

Speichersysteme. Ein Schlagwort lautet<br />

Hybrid-Wechselrichter. Als solche werden<br />

Wechselrichter bezeichnet, die dafür sorgen,<br />

dass Solarstrom, der nicht im Gebäude<br />

verbraucht werden kann, in einer Batterie<br />

zwischengespeichert wird. Einen solchen<br />

bringt z. B. der österreichische Hersteller<br />

Fronius International Mitte dieses Jahres<br />

auf den Markt. Der chinesische Hersteller<br />

Sungrow kündigte für das vierte Quartal<br />

einen Hybrid-Wechselrichter an.<br />

SMA Solar Technology bringt in diesem<br />

Jahr den auf der Intersolar 2013 vorgestellten<br />

„Sunny Boy Smart <strong>Energy</strong>“ auf<br />

den Markt. Dies ist ein Multi-String-Wechselrichter<br />

mit integrierbarem Speicher. Der<br />

Mit diesem „eKey“ von Bosch Power Tec können Installateure Wechselrichter berührungslos konfigurieren.<br />

Die dafür notwendigen Informationen sind in der jeweiligen Landessprache auf der<br />

Chipkarte gespeichert.<br />

Bild: Bosch Power Tec<br />

Lithium-Ionen-Speicher hat eine Speicherkapazität<br />

von nur 2 kWh für eine niedrige<br />

Anfangsinvestition. Während dieses Gerät<br />

zu den kleinsten Speichersystemen im<br />

Markt gehört, gibt es die Speichersysteme<br />

„BPT-S 5 Hybrid“ von Bosch Power Tec mit<br />

erweiterbaren Speicherkapazitäten von<br />

4,4 bis 13,2 kWh. Bosch werde die Preise<br />

für diese Batteriespeicher um etwa 25 %<br />

reduzieren, gab Pressesprecher Christoph<br />

Lapczyna bekannt.<br />

Energie clever managen<br />

Energiemanagement ist eine weitere<br />

neue Funktion von Wechselrichtern. Eine<br />

einfache Form, den Energieverbrauch zu<br />

steuern, ist ein in den Wechselrichter integriertes<br />

Relais, wie Sungrow es anbietet.<br />

An das Relais, einem potenzialfreien<br />

Schaltkontakt, wird ein Funksender angeklemmt.<br />

Er steuert die Funksteckdose<br />

und so die Haushaltsgeräte. Der<br />

Installateur stellt am Wechselrichter einen<br />

Schwellwert ein, z. B. 2000 Watt. Wenn<br />

dieser Wert überschritten wird, wird das<br />

Relais aktiviert, es steuert den Verbraucher<br />

an. Fällt die Leistung unter einen<br />

ebenfalls festgelegten Schwellwert, z. B.<br />

1800 Watt, wird der Verbraucher wieder<br />

deaktiviert.<br />

Komplexere Energiemanagementsysteme<br />

können noch mehr: z. B. Energieflüsse<br />

im Haushalt anzeigen, Verbräuche analysieren<br />

und elektrische Geräte der Solarstromerzeugung<br />

entsprechend aktivieren.<br />

Kaco New <strong>Energy</strong> beispielsweise arbeitet<br />

mit einem externen Leistungsrelais für den<br />

Hausbereich bis 10 kW, um Haushaltsgeräte<br />

bei ausreichender Solarleistung zuzuschalten.<br />

So können u. a. Elektroheizungen,<br />

Tauchsieder und Warmwasserspeicher angesteuert<br />

werden. Dadurch kann der Eigenverbrauch<br />

erhöht werden.<br />

Der Schweizer Hersteller Sputnik<br />

Energineering bietet momentan nur ein Paket<br />

zur Nachrüstung von Wechselrichtern<br />

der Serie „Solarmax P“ für Dachanlagen<br />

bis 6 kW Leistung an. Es besteht aus einer<br />

Batterieschnittstelle inklusive Energie-<br />

18 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 4/5/2014


SONNENENERGIE<br />

Wechselrichter<br />

So sieht der „Datenmanager“ von Fronius aus. Darauf sind alle Betriebsdaten<br />

erfasst. Sie werden dann zur Auswertung an ein Monitoringportal<br />

geschickt.<br />

Bild: Fronius International<br />

Für das Energiemanagement hat SMA ein eigenes Gerät, den „Sunny<br />

Home Manager“. An der Seite ist eine Funksteckdose zu sehen. Darüber<br />

können Geräte der Solarstromerzeugung entsprechend angesteuert<br />

werden.<br />

Bild: SMA Solar Technology<br />

management und einer Solarbatterie. Der<br />

Solarstrom wird tagsüber in der Batterie<br />

gespeichert. „Der Anlagenbetreiber kann<br />

aus verschiedenen Modi auswählen, wie<br />

die Batterie ge- bzw. entladen wird, z. B. in<br />

Abhängigkeit vom Verbrauch, der Uhrzeit,<br />

aber auch um das Netz zu entlasten“, erklärt<br />

Hans-Georg Schweikardt, Leiter des<br />

Bereichs Produktmanagement bei Sputnik.<br />

Die Geräte der „P“-Serie haben außerdem<br />

optionale Ein- und Ausgänge, durch die<br />

steuerbare Verbraucher wie Wärmepumpen<br />

an die PV-Anlage gekoppelt werden<br />

können.<br />

Fronius hat einen anderen Weg für das<br />

Energiemanagement gewählt. Der österreichische<br />

Wechselrichterhersteller kooperiert<br />

seit dem vergangenen Jahr mit Loxone,<br />

einem Anbieter von Miniserver-basierten<br />

Lösungen für die Hausautomation. Der<br />

Miniserver steuert die elektrischen Verbraucher<br />

wie Beleuchtung, Verschattung<br />

und Kühlung. In Kombination mit einer PV-<br />

Anlage und einem Fronius-Wechselrichter<br />

können die Verbraucher je nach erzeugter<br />

Solarstrommenge, Uhrzeit und Wetter angesteuert<br />

werden.<br />

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SONNENENERGIE<br />

Wechselrichter<br />

Anlagen auf gewerblichen und industriellen<br />

Dächern im Visier. Die Modelle mit 30<br />

und 32 kW Leistung der „HT-Serie“ haben<br />

jeweils 4 MPP-Tracker.<br />

Dieses Speichersystem mit integriertem Wechselrichter und einer Batterie mit 2 kWh Speicherkapazität<br />

hat SMA vergangenes Jahr vorgestellt. In diesem Jahr wird es in den Markt eingeführt.<br />

Bild: SMA Solar Technology<br />

Teilnahme am Netzmanagement<br />

Seitdem Solarstrom eine signifikante<br />

Größe im Stromnetz geworden ist, wollen<br />

die Netzbetreiber stärkeren Einfluss darüber<br />

ausüben, wie viel Strom eingespeist<br />

wird. PV-Anlagen sollen nun am sogenannten<br />

Netzmanagement teilnehmen, die Volleinspeisung<br />

wurde schrittweise eingeschränkt.<br />

Bei Wechselrichtern muss es<br />

deshalb nun möglich sein, die Einspeiseleistung<br />

auf 70 % zu beschränken, und sie<br />

müssen den Vorgaben der Energieversorger<br />

entsprechend stufenweise abgeregelt<br />

werden können. Dafür müssen sie fernregelbar<br />

sein. „Um auf Änderungen im örtlichen<br />

Netz zu reagieren oder das Netz zu<br />

entlasten, verfügen alle Wechselrichter<br />

über umfangreiche Funktionen zur Wirkleistungsregelung<br />

und Blindleistungskontrolle,<br />

sowohl für Niederspannungsnetze<br />

als auch Mittelspannungsnetze“, erklärt<br />

Jörg Meyer, technischer Redakteur bei Delta<br />

<strong>Energy</strong> Systems. Kaco macht es bei der<br />

jüngsten Version seiner Datenlogger „Powador<br />

piccoLOG“ und „proLOG“ möglich,<br />

die Einspeisegrenze von 70 % einzuhalten,<br />

ohne dass die übrigen 30 % verloren<br />

gehen. Hierfür überführen die Datenlogger<br />

den verfügbaren Strom in Eigenverbrauch.<br />

Nötig ist hierfür nur ein digitaler<br />

Verbrauchszähler.<br />

Was vor 2012 noch eine Rarität war,<br />

wird nun zum Standard: Solarmodule werden<br />

immer häufiger auf Dächern installiert,<br />

die nach Osten und Westen gerichtet<br />

sind. Diese Ausrichtung ist z.B. für Haushalte<br />

von Vorteil. Denn auf Ost- und Westdächern<br />

wird in den Morgen- und Abendstunden<br />

Energie erzeugt, also dann, wenn<br />

viel Strom benötigt wird. Außerdem wird<br />

die Mittagsspitze an PV-Strom so reduziert,<br />

was der Netzauslastung zugute kommt<br />

(„peak shaving“).<br />

Darauf haben sich die Wechselrichterhersteller<br />

eingestellt. So bietet Sputnik<br />

beispielsweise in seiner „P“-Serie wahlweise<br />

einen oder zwei MPP-Tracker an.<br />

Ein MPP-Tracker ermittelt den Punkt der<br />

Strom-Spannungs-Kennlinie, an dem das<br />

Solarmodul die höchste Leistung erbringt.<br />

Wenn ein Wechselrichter mehrere MPP-<br />

Tracker hat, kann er den Strom von unterschiedlich<br />

ausgerichteten Teilanlagen<br />

optimal ausnutzen. Bosch bietet in seiner<br />

Serie „BPT-S“ einphasige Geräte mit zwei<br />

MPP-Trackern an.<br />

Auch Kaco New <strong>Energy</strong> setzt bei zwei<br />

neuen Geräteserien auf zwei MPP-Tracker.<br />

Im zweiten Halbjahr bringt der Hersteller<br />

aus Neckarsulm zwei neue trafolose<br />

Geräte in kleinen Leistungsklassen<br />

auf den Markt. Das ist einerseits ein einphasiger<br />

Wechselrichter mit AC-Leistungen<br />

von 2,0 bis 4,6 kVA. „Die größeren Varianten<br />

werden zwei MPP-Tracker haben,<br />

um Ost-West-Konfigurationen zu steuern<br />

und Dachgauben optimal einzubinden“,<br />

sagt Pressesprecher Andreas Schlumberger.<br />

Bei den neuen dreiphasigen Geräten<br />

(„5,0 TL3“ bis „9,0 TL3“ kVA) sollen alle<br />

Leistungsklassen zwei MPP-Tracker haben.<br />

Während Kaco diese Geräte extra für die<br />

Betreiber von kleineren Dachanlagen auf<br />

den Markt bringt, hat Sputnik Engineering<br />

Dreiphasige Einspeisung<br />

Darüber hinaus hält der Trend hin zu<br />

dreiphasig einspeisenden Wechselrichtern<br />

in kleinen Leistungsklassen an. Sie<br />

geht auf eine Forderung von Netzbetreibern<br />

zurück, dass die Solarstromeinspeisung<br />

bei PV-Anlagen über 4,6 kW Leistung<br />

dreiphasig erfolgen muss. Üblich war bislang<br />

die Solarstromeinspeisung auf einer<br />

Phase. Mit der neuen Vorgabe sollen Schieflasten<br />

im Netz vermieden werden.<br />

Entsprechend erweitern die Hersteller<br />

ihr Programm, wie das Beispiel Kaco oben<br />

schon zeigt. Delta brachte im vergangenen<br />

Jahr neue dreiphasige trafolose Geräte in<br />

den Leistungsgrößen 6,8 und 12 kW auf<br />

den Markt. SMA bietet seit dem vergangenen<br />

Jahr dreiphasige „Sunny Tripower“-<br />

Modelle in den Leistungsklassen 5 bis<br />

9 kW an. Sputnik Engineering führt in diesen<br />

Wochen sein neues Gerät „6MT2“ mit<br />

dreiphasiger Einspeisung in den europäischen<br />

Markt ein. Sungrow wird ab April<br />

dreiphasige Wechselrichter der „EC-Serie“<br />

von 3 bis 12 kW Leistung über seine Händler<br />

vertreiben.<br />

Die Möglichkeiten der Anlagenüberwachung<br />

werden ebenfalls laufend ausgebaut.<br />

Die Betriebsdaten werden üblicherweise<br />

mit einem Datenlogger erfasst und<br />

in einem Monitoringprogramm ausgewertet.<br />

Die Betriebsdaten beinhalten u. a. die<br />

Tages-, Monats- und Jahreserträge, den Gesamtertrag,<br />

die Eingangs- und Ausgangsspannung,<br />

den Eingangs- und Ausgangsstrom,<br />

die Frequenz und die Gerätetemperatur.<br />

Einige Hersteller bieten die Anzeige<br />

der Betriebsdaten schon in Echtzeit an. So<br />

zeigt das Portal „MaxMonitoring“ von<br />

Sputnik die Leistungsdaten von bis zu vier<br />

Wechselrichtern gleichzeitig und in Echtzeit<br />

an. Die neue Version von „MaxView“<br />

für Anlagen auf Ein- und Mehrfamilienhäusern,<br />

die ab April erhältlich ist, kann<br />

die Tagesverläufe in viertelstündlichen Abständen<br />

darstellen. Das Monitoring-Portal<br />

von SMA aktualisiert die Daten durch eine<br />

Live-Schnittstelle im Zehn-Sekunden-Takt.<br />

Überwachung per App<br />

Das Monitoringprogramm wird üblicherweise<br />

in Form eines Webportals im<br />

Internet dargestellt – entweder auf dem<br />

PC, neuerdings aber auch auf internetfähigen<br />

Handys und Tablet-Computern. Hierfür<br />

bieten die Hersteller bereits Apps an<br />

20 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 4/5/2014


Sie hören nichts? Gut.<br />

oder sie bringen sie in diesem Jahr auf den<br />

Markt. Für die Kommunikation zwischen<br />

den Wechselrichtern und Computern ist<br />

Ethernet für kabelgebundene Datennetzwerke<br />

noch weitverbreitet. Bei Herstellern<br />

wie Fronius, Sungrow und Bosch Power Tec<br />

ist nun auch schon die kabellose Kommunikation<br />

per W-LAN möglich. Bei Störungen<br />

werden die Anlagenbetreiber oder ihre Installateure<br />

benachrichtigt. Das neue „LED-<br />

Konzept“ von Bosch Power Tec kann bei einer<br />

Störung auch gleich den betroffenen<br />

Bereich lokalisieren.<br />

Bei den Entwicklungen, die die Hersteller<br />

planen, dreht es sich in erster Linie<br />

um eine weitere Optimierung des<br />

Eigenverbrauchs durch Lastmanagement<br />

sowie die Einbindung von Speichern.<br />

Kaco führt z. B Forschungsprojekte<br />

mit Herstellern von Heizungsanlagen<br />

durch. In welche Richtung die gemeinsamen<br />

Entwicklungen gehen werden,<br />

deutet Pressesprecher Schlumberger nur<br />

an. In einer Modellsiedlung in Weinsberg<br />

im Landkreis Heilbronn steuere das von<br />

Kaco entwickelte Energiemanagementsystem<br />

unter anderem Wärmepumpen und<br />

Wärmespeicher, berichtet er. „Die Wärmepumpen<br />

werden dabei mit dem Überschussstrom<br />

der PV-Generatoren gespeist,<br />

nach Direktverbrauch und Batterieladung.“<br />

Fronius ist der einzige der befragten<br />

Wechselrichterhersteller, der für die Speicherung<br />

schon mit Wasserstofftechnologie<br />

arbeitet. Darüber hinaus richten die Unternehmen<br />

ihren Blick seit dem Einbruch<br />

des deutschen PV-Marktes noch stärker auf<br />

Auslandsmärkte. Hierfür hat Bosch Power<br />

Tec sich schon wieder etwas einfallen lassen.<br />

Dessen Wechselrichter verfügen neben<br />

einer bzw. zwei Ethernetschnittstellen<br />

auch über eine RFID-Kommunikationsschnittstelle.<br />

RFID ermöglicht die<br />

Identifizierung und Lokalisierung von Gegenständen<br />

mithilfe elektromagnetischer<br />

Wellen. Durch diese Schnittstelle ist eine<br />

sekundenschnelle und berührungslose<br />

Einstellung der Anschlussnormen möglich,<br />

die vom Energieversorger vorgegeben<br />

sind. Diese Informationen speichert<br />

Bosch jetzt auf einem „e.Key“. Das ist ein<br />

„elektronischer Schlüssel“, der die Form einer<br />

Chipkarte hat. Der Installateur kann<br />

damit den Wechselrichter konfigurieren,<br />

ohne dass er das Gerät öffnen und im Menü<br />

etwas eingeben muss. Die Ideen gehen den<br />

Entwicklern eben nicht aus. ■<br />

Besonders leise.<br />

Die PLATINUM® R3 Familie.<br />

Schalldruckpegel < 32dB (A)<br />

Leistungsklassen von 5 bis 16 kW<br />

Wirkungsgrad bis zu 98,6%<br />

Flexibilität mit 2 MPP-Trackern<br />

10 Jahre Garantie<br />

Schutzklasse IP66<br />

Manufactured by Diehl Controls<br />

www.platinum-nes.de<br />

Autorin: Ina Röpcke<br />

4/5/2014 <strong>IKZ</strong>-ENERGY


Bild: BSW-Solar<br />

Und täglich scheint die Sonne –<br />

auch als <strong>Wärmeenergie</strong><br />

Die Nutzung solarer <strong>Wärmeenergie</strong> erschöpft sich nicht in der Bereitstellungsfunktion des Solar-Pufferspeichers<br />

Wenn über Energie gesprochen wird, handelt es sich meist um elektrische Energie. Man könnte den Eindruck gewinnen, dass der<br />

Wärmemarkt in der öffentlichen Wahrnehmung kaum noch eine Rolle spielt. Die Solarthermie scheint trotz ihrer Potenziale zu einer<br />

Randerscheinung zu verkommen.<br />

Seit Jahren wird über den sinkenden<br />

Marktabsatz von solarthermischen Anlagen<br />

lamentiert. Die Gründe mögen vielschichtig<br />

und komplex sein. Freilich ist es<br />

auch die Energiewirtschaft und ihre politischen<br />

Handlanger, die den Fokus unbeirrt<br />

auf elektrische Energie – nicht nur als<br />

Regelenergie, sondern am liebsten als einzige<br />

Energie überhaupt – richten. Im Kontext<br />

dieser modernen Zeiten, wo schlechterdings<br />

alles, auch das Grundlegende der<br />

Marktwirtschaft unterworfen wird, mag<br />

dies sicher nachvollziehbar sein.<br />

Nirgendwo existiert der so verheißungsvolle<br />

Strom in der Natur von sich aus,<br />

denn er muss erzeugt, umgewandelt und<br />

gar transportiert werden. Dies ist natürlich<br />

eine optimale marktwirtschaftliche<br />

Voraussetzung, um regelmäßig die so geliebten<br />

Quartalszahlen ins Unermessliche<br />

zu treiben.<br />

Konstanter Stromverbrauch<br />

Seit Jahren treibt uns das politische<br />

Mantra der CO 2 -Reduzierung durch Energieeffizienz<br />

zu Wohngebäuden, die so abgeschottet<br />

sind, dass sie nur durch Zwangslüftung<br />

bewohnbar werden. Energiesparen<br />

ist das Losungswort der Energieeffizienz,<br />

und wir sparen und sparen und werden<br />

immer effizienter und effizienter, doch der<br />

Stromverbauch bleibt konstant.<br />

Und die CO 2 -Reduzierung, wenn sie<br />

denn wirklich ernst gemeint wäre, böte<br />

doch Grund genug, das Kriegsbeil gegen<br />

die Natur endlich zu begraben und<br />

ein umfassendes Aufforstungsprogramm<br />

zu starten. Und wer nun Angst hat, dass<br />

diese Bäume gar unsere Solarkraftwerke<br />

verschatten könnten, der sei einmal<br />

mehr zur Solarthermie verwiesen,<br />

die ist da nämlich ungleich unempfindlicher.<br />

Aber will in diesem Zusammenhang<br />

wirklich jemand von Wirkungsgrad sprechen?<br />

Liegt die Verdrängung der Solarthermie<br />

vielleicht daran, dass bei dieser Energieanwendung<br />

kein großer Versorger notwendig<br />

ist, sondern nur ein Kollektorfeld<br />

auf dem Dach oder an der Fassade? Auch<br />

die Speicherung von solarer Wärme ist<br />

lange schon Realität und realisiert längst<br />

schon zumindest im Sommer eine dezentrale<br />

Vollabdeckung für die Trink-Warmwasserbereitung<br />

und darüber hinaus. Die<br />

Solar-Speichertechnik befindet sich in der<br />

konventionellen Haustechnik auf einem hohen<br />

Niveau und vermag über die solare<br />

Trinkwassererwärmung im Sommer auch<br />

den solaren Deckungsanteil zur Heizungsunterstützung<br />

zielführend zu optimieren.<br />

Dabei nähern wir uns einem weiteren<br />

Punkt, der im Dilemma der Solarthermie<br />

begraben zu liegen scheint. Sind die An-<br />

22 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 4/5/2014


SONNENENERGIE<br />

Solarthermie<br />

wendungsoptionen der solarthermischen<br />

Anlagentechnik denn wirklich ausgereizt,<br />

oder haben wir uns zu lange im Bannkreis<br />

des konventionellen Solarspeichers eingelullt<br />

und dabei völlig vergessen, uns am<br />

Kosmos der Sonne zu orientieren und entgegen<br />

sämtlichen Erziehungsritualen der<br />

letzten Generationen über den Tellerrand<br />

herauszuschauen?<br />

Umso mehr mag es für den noch selbstbestimmten<br />

Bauherren und Entscheider<br />

wichtig sein, die Solarthermie nicht ganz<br />

unter den Teppich zu kehren, sondern<br />

ihre Potenziale nicht nur im Sinne einer<br />

nachhaltigen Energieanwendung, sondern<br />

umso mehr in Sachen Energieautarkie zu<br />

betrachten.<br />

Mit der Sonne<br />

für den Menschen bauen<br />

Analog zu einem menschengerechten<br />

Tageslichteinfall in den Innenraum bietet<br />

die passive Solarnutzung schon allein in<br />

der Ausrichtung des Gebäudes, in der Anordnung<br />

von transparenten Flächen und in<br />

der Verwendung von Baustoffen, insbesondere<br />

hinsichtlich ihrer thermischen Eigenschaften,<br />

ein dezentral vorhandenes Potenzial.<br />

Mit einer konstruktiven Verschattung<br />

für den sommerlichen Hitzeschutz schließt<br />

sich der Kreis der passiven Solarnutzung<br />

im Wechselspiel von Nutzung und Schutz<br />

über die Grenzschicht der Umschließungsflächen<br />

(thermische Hülle) des Gebäudekörpers.<br />

Die Materialgüte des Schichtenaufbaus<br />

der thermischen Hülle vermag Wärme zu<br />

speichern, was sich auch in der Phasenverschiebung<br />

hinsichtlich des sommerlichen<br />

Hitzeschutzes bemerkbar macht.<br />

Der Wärmeeindringfaktor in Bauteilen<br />

ist also mindestens genauso interessant,<br />

wie die Wärmespeicherkapazität, da sich<br />

die Wärmelehre beileibe nicht allein im<br />

U-Wert erschöpft. Von einer passiven Solarnutzung<br />

wird zwar gerne gesprochen,<br />

aber selten wird diese konsequent angewendet.<br />

Auch die Energieeinsparverordnung<br />

berücksichtigt dieses natürliche Potenzial<br />

leider sehr ungenügend.<br />

In Abhängigkeit der Grundlagen zur<br />

passiven Solarnutzung und dem jeweiligen<br />

Tageslicht- bzw. Solardargebot treten zu bestimmten<br />

Zyklen innerhalb der kalten und<br />

dunklen Jahreszeit Situationen ein, welche<br />

eine aktive Nacherwärmung ebenso wie<br />

künstliches Licht verlangen. Der zusätzliche<br />

Wärmebedarf kann sodann nahtlos<br />

– aus der solaren Trinkwassererwärmung<br />

heraus – zuerst mittels einer solarthermischen<br />

Wärmequellenanlage erfolgen,<br />

die aktiv Solarwärme einsammelt. Die sogenannte<br />

Heizgrenze, welche wiewohl statisch<br />

diesen Moment bezeichnet, ist natürlich<br />

in der Betrachtung des „wärmenden<br />

Hauses“ umso dynamischer zu begreifen<br />

und praktisch zu variieren, je mehr solare<br />

Potenziale ausgeschöpft werden.<br />

Der Primärenergiebedarf und die Umweltverträglichkeit<br />

solarthermischer Anlagentechnik<br />

sind bei Lichte betrachtet unschlagbar.<br />

Auch hinsichtlich der so mannigfach<br />

gepriesenen CO 2 -Reduzierung,<br />

wandelt die Solarthermie einsamen Schrittes<br />

voran. Der Herstellungsaufwand ist gering<br />

und die Funktionsweise einfach, das<br />

könnte schon in allgemeinbildenden Schulen<br />

gelehrt und nebenbei noch die Wärme-<br />

Labelwin<br />

in der Praxis<br />

Referenzen<br />

www.label-software.de<br />

IFH Nürnberg<br />

Halle 7, Stand 7.002<br />

4/5/2014 <strong>IKZ</strong>-ENERGY


SONNENENERGIE<br />

Solarthermie<br />

lehre lebensgerecht und praxisorientiert<br />

vermittelt werden.<br />

Die Materialgüte kann hinsichtlich der<br />

Wertschöpfungskette annähernd 100 % betragen.<br />

Kein haustechnisches Bauteil dieser<br />

Qualität kann mit annähernd geringem<br />

Aufwand hergestellt werden. Insbesondere<br />

die verschiedenen Bauarten von Flachkollektoren,<br />

wo es doch ein Leichtes wäre,<br />

diese z. B. in der Holz-Leichtbau-Rahmenbauweise<br />

gleich in die Außenwand (thermische<br />

Hülle) zu integrieren. Eigentlich<br />

müsste die Solarthermie der Star unter<br />

den Wärmeerzeugern sein. Oder ist das<br />

alles gar nicht so gemeint, sondern vielmehr<br />

eine Worthülse des Marktanreizprogrammes<br />

in Sachen Energie und Effizienz?<br />

Vielleicht liegt es ja auch daran, dass die<br />

Solarthermie in Wahrheit gar kein klassischer<br />

Wärmeerzeuger ist, sondern vielmehr<br />

eine Wärmequelle, die Wärme direkt<br />

– ohne Umwandlungsprozesse – dezentral<br />

an Ort und Stelle speichern und nutzen<br />

lässt. Klar ist, am meisten profitiert das<br />

einzelne Gebäude und seine Nutzer von<br />

der Solarthermie. Nicht nur, um Energiepotenziale<br />

dezentral zu nutzen, sondern auch<br />

dem Zweck einer Behausung für den Menschen<br />

Rechnung tragen zu können, verlangt<br />

dies eine konsequente Ausrichtung<br />

zur Sonne.<br />

Denn es geht nicht nur um die Wärmestrahlung,<br />

die ein Gebäude auf verschiedenste<br />

Weise absorbieren sollte, sondern<br />

schlechterdings um das Licht als Basis für<br />

eine grundlegende Lebensqualität. Die Infrarotstrahlung<br />

nutzen wir daraus als Bonus<br />

zur Aufrechterhaltung unseres Wärmehaushaltes<br />

und zur thermischen Ordnung<br />

im umbauten Raum, der thermischen<br />

Hülle. Dies umso mehr, indem wir nicht<br />

nur den Pufferspeicher, sondern vielmehr<br />

das gesamte Gebäude als solare Wärmesenke<br />

begreifen.<br />

Ausrichtung des Gebäudes...<br />

Jeder, der seine Energiezeche selber zahlen<br />

muss oder einfach nur unabhängiger<br />

sein will – oder schlicht nur im Einklang<br />

seiner natürlichen Umwelt leben möchte –<br />

sollte sich durchaus von den solaren Potenzialen<br />

bei einem Bauvorhaben leiten<br />

lassen. Und zu allererst die rein passiven,<br />

vom marktwirtschaftlich-fiskalen Zugriff<br />

enthobenen Solarpotenziale im Sinne einer<br />

biologischen Bauordnungslehre zu nutzen,<br />

die uns freilich nicht davon freispricht,<br />

zu denken.<br />

Unterscheidung der solaren Wärmenutzung<br />

a) Direkte Solarwärmenutzung Passive Solarnutzung durch Ausrichtung und Bauweise<br />

des Gebäudes<br />

b) Unmittelbare Solarwärmenutzung Aktive Solarnutzung durch <strong>Solare</strong>intrag in die Gebäudekonstruktion<br />

zum Ausgleich der thermischen Ordnung<br />

im Bauwerk (Niedrigsttemperatur)<br />

c) Mittelbare Solarwärmenutzung Aktive Solarnutzung durch <strong>Solare</strong>intrag in den Solarpufferspeicher<br />

zur Wärmebereitstellung für die Raumwärme<br />

(Niedrigtemperatur)<br />

Aktive Solarnutzung durch <strong>Solare</strong>intrag in den Solarpufferspeicher<br />

zur Wärmebereitstellung für die Trinkwassererwärmung<br />

(Mittel- bis Hochtemperatur)<br />

Quelle: Forum Wohnenergie / Frank Hartmann<br />

Solarthermische<br />

Wärmequellenanlagen<br />

Eine solarthermische Wärmequellenanlage<br />

besteht aus einem Solarkollektorfeld<br />

mit einem wassergeführten Solarabsorber<br />

als Herzstück, der freilich im<br />

Jahreslauf nach der Sonne auszurichten<br />

ist, denn nur allein der Sonnenstand<br />

zeigt die Nutzungsoptionen auf. Dieser<br />

Absorber sammelt die solare Wärme<br />

und überträgt sie an das den Kollektor<br />

durchströmende Wärmeträgermedium.<br />

Das Wärmeträgermedium wird über<br />

eine Leitungsführung vom Kollektor in<br />

die Wärmebereitstellung bzw. Wärmespeicherung<br />

zur thermischen Akkumulation<br />

geführt.<br />

Der Kollektor, oder besser gesagt das<br />

Kollektorfeld, kann handwerklich vor Ort<br />

installiert und montiert werden oder als<br />

vorgefertigtes Bauteil in den verschiedensten<br />

Ausführungen und Bauweisen<br />

wie folgt hergestellt werden:<br />

<br />

Dächern (Schrägdächer),<br />

toren<br />

und Fassadenmontage von Vakuumröhren,<br />

ben<br />

Gebäude.<br />

Bei der Integration eines Flachkollektors<br />

in die Konstruktion der thermischen<br />

Hülle wirkt dieser nicht nur als Wärmesammler,<br />

sondern gleichfalls als Wärmedämmebene.<br />

Die Möglichkeiten der Integration<br />

sind mannigfach, doch bislang wenig<br />

bis gar nicht entwickelt. Dabei ist es ja<br />

gerade der Sonnenstand in der kalten und<br />

dunklen Jahreszeit, der uns hierzu verleiten<br />

sollte. Ein Dach ist zuerst ein Dach, um<br />

das Haus fertig zu machen, vollkommen zu<br />

machen. Die Dachneigung entspricht also<br />

zuerst der Bauart des Daches, welche sich<br />

aus der Bauweise des Hauses erschließt<br />

und nicht nach einer naturgemäßen aktiven<br />

Solarwärmenutzung. Hingegen bilden<br />

die Fassaden, ganz gleich ob Traufe<br />

oder Giebel, eine Vertikale. Sie sind Sinnbild<br />

einer natürlichen Symmetrie und wirken<br />

als Fläche im perfekten Wechselspiel<br />

solarer Wärmenutzung im Jahreslauf der<br />

Sonne mit dem Gebäude. Auch die Ausrichtung<br />

muss sich keinesfalls immer auf südliche<br />

Richtungen beschränken.<br />

Entscheidend für die aktive Nutzung<br />

solarer Wärme ist die Bereitstellung entsprechender<br />

Wärmesenken, die in der Lage<br />

sind, solare Wärme aufzunehmen und als<br />

Wärmenutzungsanlagen in dem Sinne zu<br />

24 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 4/5/2014


SONNENENERGIE<br />

Solarthermie<br />

tig ist in diesem Zusammenhang, dass<br />

die Ein- und Ausschalt-Temperaturdifferenzen<br />

beachtet werden. Sie sind immer<br />

anlagenspezifisch in der Feineinstellung<br />

des Solarreglers vorzunehmen. Denn die<br />

Wärmequellentemperatur sollte eben beispielsweise<br />

mindes tens 3 K oder gar 5 K<br />

betragen, damit sich das Einschalten der<br />

Pumpe „lohnt“. Natürlich ist die Einschalt-<br />

Temperaturdifferenz auch immer von der<br />

Kompaktheit der Anlage, vor allem der Leitungslängen<br />

der Wärmeübertragung, abhängig.<br />

Eine drehzahlgeregelte Pumpe vermag<br />

dies über einen stetigen Abgleich<br />

der Temperaturen meisterhaft zu regeln.<br />

Ist das Temperaturverhältnis zwischen<br />

Wärmequelle und Wärmsenke ausgeglichen,<br />

sodass keine Wärmeübertragung<br />

im gewünschten Sinne stattfinden kann,<br />

unterbricht die Solar-Pumpe den Wärmetransport.<br />

Würde sie das nicht tun, würde<br />

die Wärmequelle zur Wärmesenke werden,<br />

und der Pufferspeicher würde die bereits<br />

eingesammelte <strong>Wärmeenergie</strong> über den<br />

Kollektor an die Außenluft abgeben. Aus<br />

diesem Grund – und um überhaupt Fehlzirkulationen<br />

zu vermeiden – dürfen entsprechende<br />

Rückschlageinrichtungen oder<br />

ein schlichter Thermosiphon in der Solarhydraulik<br />

nicht fehlen.<br />

Die Qualität einer solaren Wärmesenke<br />

erweist sich nicht zuletzt darin, wie viel solare<br />

Wärme sie aufnehmen kann. In diesem<br />

Sinne ist ein Solar-Pufferspeicher ein<br />

thermischer Akkumulator im Zentrum der<br />

Wärmebereitstellung. Sehr oft aber nicht<br />

im Zentrum des Wohnens (bzw. des Nutzungsbedarfs).<br />

...nach dem jahreszyklischen Sonnenstand.<br />

Bild: www.solargrafik.de<br />

begreifen sind, dass die Wärme auch durch<br />

direkte und unmittelbare Nutzung auf das<br />

Gebäude in seiner Gesamtheit wirkt, unabhängig<br />

von einer etwaigen Speicherung,<br />

die fraglos auch einer Wärmenutzungsanlage<br />

zur Wärmebereitstellung entspricht.<br />

Also gilt es vielmehr, in der solaren Wärmenutzung<br />

unbedingt zwischen a) direkter,<br />

b) mittelbarer und c) unmittelbarer<br />

Wärmenutzung zu unterscheiden.<br />

Die effiziente Einbindung einer aktiven<br />

solaren Wärmequellenanlage (Solarkollektor)<br />

verlangt zuallererst eine Unterscheidung<br />

anstehender Temperaturen und die<br />

daraus unterstellten Wärmemengen in<br />

Abhängigkeit des Volumenstroms, sowohl<br />

dynamischer als auch statischer Art und<br />

eine daraus resultierende Definition von<br />

für das Gebäude thermisch wirksamen<br />

Wärmesenken. Die Wirksamkeit ist dabei<br />

auf den Punkt zu bringen und verlässt die<br />

Grenzen der konventionellen Haustechnik<br />

hin zum Gebäude (Baukonstruktion und<br />

Materialien) und seine Bewohner. – Wärmebereitstellung<br />

in einem Pufferspeicher<br />

wirkt immer auch durch Bereitstellungs-<br />

Wärmeverluste, im Verharren der konventionellen<br />

Bereitstellung von Wärme abseits<br />

im Technikraum.<br />

Dabei wirken die Wärmesenken als<br />

solare Wärmenutzungsanlagen. Sie sind<br />

wesentlicher Bestandteil eines Solar-Ladekreises.<br />

Die Regelung und der Wärmetransport<br />

erfolgt über eine Umwälzpumpe,<br />

die einen minimalen Anteil an Hilfsenergie<br />

benötigt und konsequenterweise<br />

auch mit einem PV-Modul autark betrieben<br />

werden kann.<br />

Der Wärmetransport wird also über<br />

die Solar-Umwälzpumpe sichergestellt.<br />

Im Kontext eines umfassenden Energie-<br />

Managements wird diese in Abhängigkeit<br />

der Temperaturen (Wärmequelle-Wärmesenke)<br />

drehzahlgeregelt betrieben. Wich-<br />

Unterscheidung der solarthermischen Bauteilaktivierung<br />

a) Solarthermische Bauteiloptimierung<br />

(< 25 °C)<br />

b) Solarthermische Bauteiltemperierung<br />

(> 25°C)<br />

Multiple Speicherung<br />

von solarer Wärme<br />

Das Funktionsprinzip einer Solarregelung<br />

erfolgt im Wesentlichen über eine<br />

Temperatur-Differenzregelung und regelt<br />

aus den dynamisch anstehenden Temperaturen<br />

die Ladestrategien solarer Wärmesenken.<br />

Ausgehend vom Solar-Pufferspeicher<br />

als mittelbare Wärmenutzungsanlage,<br />

die allein für die solare Trinkwassererwärmung<br />

und solare Wärmebereitstellung<br />

unverzichtbar ist, stellt sich aber aus<br />

dem Anforderungsprofil des Heizwärmebedarfs<br />

die Frage, ob der Pufferspeicher<br />

der einzig relevante Wärmespeicher ist,<br />

zumal er besonders im Winter nicht immer<br />

als optimale Wärmesenke fungieren<br />

kann, weil unser Wärmekomfort (besonders<br />

der Warmwasserkomfort) schon eine<br />

Nacherwärmung des Pufferspeichers notwendig<br />

macht. Heizperiode für Heizperiode<br />

wird auf diese Weise eine Unzahl an solaren<br />

Wärmemengen nicht genutzt, allein<br />

weil eine den anstehenden Temperaturen<br />

und Wärmemengen entsprechende Wärmesenke<br />

fehlt, bzw. dem System nicht zur<br />

Verfügung steht.<br />

Trotz hochentwickelter Solar-Speichertechnik,<br />

den hydraulischen Schaltungsoptionen<br />

und Kaskadierung von Solar-Speichern<br />

(z.B. als Solar-Vorwärmspeicher etc.)<br />

muss heute zur Kenntnis genommen wer-<br />

Indirekte Wärmenutzung durch thermische Optimierung<br />

von Bauteilen der thermischen Hülle, auf die keine passive<br />

Solarwirkung eintrifft, zur Stabilisierung des thermischen<br />

Gleichgewichts (z. B. Bodenplatte, Außenwände<br />

gegen Erdreich, usw.)<br />

Direkte Wärmenutzung durch thermische Aktivierung von<br />

Bauteilen im Zentrum des Raumes mit direkter Wirkung<br />

auf den Wohn- und Aufenthaltsbereich zur Stabilisierung<br />

der thermischen Ordnung im umbauten Raum<br />

(z. B. zentrale Innenwand, Raumteiler, Theken, Wärmeskulpturen,<br />

usw.)<br />

Quelle: Forum Wohnenergie / Frank Hartmann<br />

4/5/2014 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 25


SONNENENERGIE<br />

Solarthermie<br />

den, dass die Anforderungen an die Trinkwassererwärmung,<br />

insbesondere hinsichtlich<br />

der sogenannten Trinkwasserhygiene<br />

(Zwangszirkulation usw.) mit den damit<br />

einhergehenden Temperaturen im Standby-Betrieb,<br />

es einer effizienten Solaranwendung<br />

in der Wärmebereitstellung über<br />

die konventionelle Speicher- und Bereitstellungstechnik<br />

nicht wirklich leicht machen.<br />

Eher das Gegenteil ist der Fall.<br />

Die heutigen Anforderungen an die<br />

Trinkwassererwärmung und -bereitstellung<br />

(Trinkwasserhygiene) wirken eher als<br />

Störfaktor. Der sinkende Heizwärmebedarf<br />

und der Standard von Niedrigtemperaturheizungssystemen<br />

zur Wärmeübertragung<br />

an den Raum, lassen heute mehr denn je<br />

den Fokus auf die Raumwärme richten<br />

und dessen kubische Wirkung. Denn je<br />

geringer die notwendige Vorlauftemperaturen<br />

und Volumenströme sind, desto höher<br />

ist der solare Deckungsanteil, der allerdings<br />

bislang nicht konsequent genutzt<br />

wird.<br />

Es stellt sich die Frage, wie können solare<br />

Wärmemengen trotz stetig hoher Bereitschaftstemperaturen<br />

im Pufferspeicher<br />

genutzt werden? Denn freilich geht es ja<br />

nicht zwanghaft um die hundertste Ladestrategie<br />

und Zonierung von Pufferspeichern,<br />

sondern um die thermische Ordnung<br />

im umbauten Raum, innerhalb der<br />

thermischen Hülle, und der Bereitstellung<br />

des schlichten Heizwärmebedarfs bzw. den<br />

Ausgleich von Transmissions-Wärmeverlusten,<br />

Lüftungs-Wärmeverluste und bauliche<br />

Wärmebrücken.<br />

Nimmt man das Anforderungsprofil<br />

der unmittelbaren Wärmenutzung unter<br />

die Lupe, muss man feststellen, dass die<br />

Diskrepanz kaum größer sein kann. Der<br />

Wärmebedarf für die Trinkwassererwärmung<br />

ist nicht nur ganzjährig konstant<br />

(und kann freilich mehr als 60 % des Jahres<br />

solar abgedeckt werden). Er ist zudem<br />

auch sehr hoch, wiewohl im Winter,<br />

wo der Heizwärmebedarf nicht nur sehr<br />

viel niedriger temperiert ist, sondern zudem<br />

auch noch äußerst dynamisch anfällt.<br />

Allein aus diesem Grund wird es<br />

höchste Zeit, den althergebrachten Fokus<br />

Solar-Puffer-Speicher zu verlassen, um<br />

vielmehr aus den Erfahrungen der letzten<br />

Jahre (vor allem am Forum Wohnenergie)<br />

die Lehren zu ziehen und festzustellen,<br />

dass es vielmehr darum geht, das gesamte<br />

Gebäude innerhalb der thermischen Hülle<br />

als solaren Wärmespeicher zu bergreifen.<br />

Regelungstechnisch bedeutet dies nichts<br />

anderes als eine Zwei-Speicher-Anlage.<br />

Solarthermische Bauteiloptimierung – Zwei-Speicher-Solarthermieanlage SP1 Heizungspufferspeicher;<br />

SP2 Bodenplatte/Stützwand erdberührt. Bild: Forum Wohnenergie/Frank Hartmann<br />

Dabei gilt es, den Weg einer solaren Vorerwärmung<br />

konsequent fortzusetzen und<br />

von der Bereitstellung ebenso konsequent<br />

zu trennen. Denn die Frage stellt sich, inwieweit<br />

der zweite Speicher ein konventioneller,<br />

wärmegedämmter Wasserbehälter<br />

sein soll?<br />

In vielen der mannigfaltigen Anwendungsfälle<br />

wird leicht zu erkennen sein,<br />

dass die potenziellen <strong>Solare</strong>rträge nicht<br />

nur höher sind als bei einem konventionellen<br />

Pufferspeicher, sondern auch noch<br />

auf sämtliche Wärmeverluste verzichten,<br />

da diese unmittelbar dem Innenraum der<br />

thermischen Hülle zugute kommen.<br />

Temperaturspektrum<br />

der Wohnwärmegestaltung<br />

Um die Wärmepotenziale objektspezifisch<br />

zuordnen zu können ist es notwendig,<br />

die Anforderung auf den Prüfstand<br />

zu heben. Nicht immer das technisch Mögliche,<br />

oder vielmehr Gewohnte, ist auch das<br />

Beste für den Menschen. Der Mensch als<br />

Wärmekörper befindet sich in einem stetigen<br />

Wechselspiel mit den Grenzen und<br />

Formen, Flächen und Massen des Innenraums.<br />

Die Luft ist lebensnotwendiges Medium,<br />

aber sicher der schlechteste Wärmeträger.<br />

Entscheidend ist der Wärmehaushalt<br />

des Menschen als Grundlage für den<br />

Wärmehaushalt des Gebäudes. Im Zentrum<br />

befindet sich dabei der Mensch mit einer<br />

organischen Temperaturdifferenz von etwa<br />

12 K.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

In Anbetracht von internen Bauteilen<br />

als solare Wärmesenke resultiert daraus<br />

eine nutzbare Kollektortemperatur von<br />

tragungssysteme<br />

für die Komfortwärme<br />

bzw. des Rest-Wärmebedarfs im umbauten<br />

Raum mit hoher Regelgüte sind:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Das Gebäude<br />

als solarer Wärmespeicher<br />

Eine solche für das Gebäude wirksame<br />

Wärmesenke können sämtliche Bauteile<br />

innerhalb der thermischen Hülle sein,<br />

also beispielsweise eine Bodenplatte aus<br />

Beton, die auf einer Wärmedämmung aus<br />

Glasschaumschotter ruht. Oder eine betonierte<br />

Kelleraußenwand, die durch eine<br />

entsprechende Perimeterdämmung vom<br />

anstehenden Erdreich thermisch entkoppelt<br />

ist.<br />

Im Grunde genommen könnte auf jegliche<br />

Überbauung oder Herstellung eines Bodenbelags<br />

verzichtet werden, wenn die Bodenplatte<br />

geschliffen und geölt selbst ihre<br />

Oberfläche bildet. Natürlich kann ein Na-<br />

26 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 4/5/2014


SONNENENERGIE<br />

Solarthermie<br />

<strong>Solare</strong> Bauteiloptimierung<br />

<strong>Solare</strong> Wärme – so unbeständig auch<br />

immer – kann auch genutzt werden, um<br />

bauliche Defizite oder Schwachstellen der<br />

thermischen Ordnung auszugleichen. Auch<br />

wenn dieser Wärmeeintrag nicht unmittelbar<br />

spürbar ist. Dieser Prozess läuft vielmehr<br />

in einem trägen Ablauf einer unmittelbaren<br />

Bauteilaktivierung im Niedrigst-<br />

<br />

als träges System. Dabei sind die thermischen<br />

Eigenschaften der Materialien<br />

und deren Schichtaufbauten wichtig. Sie<br />

bestimmen die Positionierung und Dimensionierung<br />

des solaren Wärmeübertragers<br />

im Bauteil.<br />

Das Bild auf Seite 26 zeigt dementsprechend<br />

ein Gebäude in einer nördlichen<br />

Hanglage. Erste Priorität in der Regelstrategie<br />

besitzt der Pufferspeicher SP1. Kann<br />

dieser keine solare Wärme mehr aufnehmen,<br />

schaltet ein Umschaltventil auf den<br />

Speicherladekreis SP 2, der wiederum<br />

aufgrund der baulichen Situation in zwei<br />

Wärmeübertragungskreise 2.1 und SP 2.2<br />

aufgeteilt ist, um anstehende Solarwärme<br />

auf niedrigem Temperaturniveau bauteiloptimierend<br />

in das Gebäude einzubringen.<br />

Solarthermische Bauteiltemperierung - Zwei-Speicher-Solarthermieanlage SP1 Heizungspufferspeicher;<br />

SP2 massive Innenwand.<br />

Bild: Forum Wohnenergie/Frank Hartmann<br />

tursteinbelag oder dergleichen aufgebracht<br />

werden. Es geht hierbei nicht um eine Fußbodenheizung<br />

(wenn, dann Temperierung),<br />

also könnten auch andere Materialien als<br />

mineralische aufgebracht werden, die vielleicht<br />

sogar die Wärmespeicherfähigkeit<br />

der Bodenplatte optimieren.<br />

Denn diese thermische Aktivierung<br />

der Bodenplatte soll lediglich eine solide<br />

Grundlastabdeckung durch diese konstruktive<br />

Bauteiloptimierung in einem<br />

Niedrigsttemperaturbereich abdecken. Es<br />

empfiehlt sich durchaus schon weit vor<br />

der sogenannten Heizgrenze, diese Anlagenfunktion<br />

in Betrieb zu setzen. Erfahrungsgemäß<br />

konnten solarthermische<br />

Aktivierungen, die auf diese Weise schon<br />

Ende August, also im Spätsommer, in Betrieb<br />

gesetzt wurden, ein Auskühlen des<br />

Gebäudes verhindern und das Einsetzen<br />

der aktiven Nacherwärmung (Normallast)<br />

verzögert, wie zahlreiche Versuchsanlagen,<br />

die durch das Forum Wohnenergie<br />

begleitet und ausgewertet wurden, belegen.<br />

Besonders in den Übergangszeiten vor<br />

der Heizperiode kann somit ein dynamischer<br />

Übergang von der solaren Trinkwassererwärmung<br />

zur solaren Bauteilaktivierung<br />

erfolgen. Uneingedenk des Solaranteils<br />

für die Wärmeübertragung an den<br />

Raum (Normallast). Spätestens allerdings<br />

für den Spitzenlastfall und die Trinkwassererwärmung<br />

– nach aktuellem Stand<br />

der Technik sowieso – muss ein weiterer<br />

Energieträger zur Wärmeerzeugung eingesetzt<br />

werden.<br />

In den Sommermonaten besitzt der Solar-Pufferspeicher<br />

zweifelsfrei erste Priorität.<br />

Bereits in den Übergangszeiten allerdings<br />

sollte die Wärmebereitstellung<br />

konsequent getrennt werden. Zu unterscheiden<br />

ist in der solarthermischen Bauteilaktivierung<br />

a) die solare Bauteiloptimierung<br />

und b) die solare Bauteiltemperierung.<br />

<strong>Solare</strong> Bauteiltemperierung<br />

Bei einer solaren Bauteiltemperierung<br />

wirkt der Wärmeeintrag ungleich<br />

größer direkt auf den Menschen im umbauten<br />

Raum, da die Temperatur von mehr<br />

<br />

höhere Temperaturen können für diese<br />

Anwendungsfälle genutzt werden. Und<br />

analog dem Wärmesenken-Bauteil Beton-<br />

Stützwand – wie oben beschrieben –, das<br />

keinerlei nennenswerten passiven <strong>Solare</strong>intrag<br />

abbekommt, mag es ein Bauteil<br />

in einem abgelegenen Bereich des Innenraums<br />

sein, der kaum von einer passiven<br />

Solarnutzung profitiert, sich aber dennoch<br />

an einer zentralen Stelle des Wohnens befindet.<br />

Das unten stehende Bild zeigt ein Gebäude,<br />

wo zuerst der Solar-Pufferspeicher<br />

SP1 solarthermisch beladen wird. Kann<br />

dieser keine solare Wärme mehr aufnehmen,<br />

schaltet das Umschaltventil auf den<br />

Wärmeübertragungskreis SP 2, um solare<br />

Wärme direkt in ein Bauteil zu übertragen,<br />

das sich im Zentrum des Wohnens befindet<br />

und direkt auf die Nutzer bzw. Bewohner<br />

wirkt.<br />

Integraler Planungsansatz<br />

Die Nutzung solarer <strong>Wärmeenergie</strong> erschöpft<br />

sich also keineswegs in der sammel-<br />

und Bereitstellungsfunktion des Solar-Pufferspeichers,<br />

obgleich dieser erste<br />

Priorität besitzt. Vielmehr liegen die Potenziale<br />

einer umfassenden solarthermischen<br />

Anwendungstechnik in einem integralen<br />

Planungsansatz, der das gesamte Gebäude<br />

mit und innerhalb der thermischen Hülle<br />

betrachtet. Der Aufwand dafür muss keinesfalls<br />

größer sein. Die Regelungstechnik<br />

einer Zwei-Speicher-Anlage ist Standard<br />

in jeder Solarregelung. Der Pufferspeicher<br />

kann mit seinen Be- und Entadestrategien<br />

ungleich einfacher realisiert werde,<br />

da ein vollkommen neuer „Speicher“<br />

dazukommt. Dieser wirkt mit niedrigen<br />

Temperaturen direkt auf das Bauteil oder<br />

den Raum – ohne Bereitstellungs-Wärmeverluste.<br />

Die solarthermische Wärmequellenanlage<br />

kann zielgerichteter ausgelegt<br />

werden und verzichtet dabei für<br />

einen vermeintlich hohen solaren Deckungsgrad<br />

zur Heizungsunterstützung<br />

auf hohe Stillstandstemperaturen im Sommer.<br />

■<br />

Autor: Frank Hartmann<br />

4/5/2014 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 27


BIOENERGIE<br />

Pelletheizungen<br />

Bild: DEPV<br />

Pelletkessel<br />

mit aktuellen Kennwerten berechnen<br />

DIN-Standardwerte: Warum Berechnungen daneben liegen können<br />

Beim energetischen Nachweis von Wohngebäuden setzen viele Energieberater die in der Norm angegebenen Standardkenngrößen<br />

ein. Vergleiche zeigen aber, dass die Berechnung mit Standardwerten gegenüber der Berechnung mit energetischen Kennwerten der<br />

Kesselhersteller weit daneben liegt und somit zu einer falschen Prognose führt.<br />

Richtig rechnen – wie geht das?<br />

Während die Randbedingungen für<br />

EnEV- oder KfW-Nachweise nicht verändert<br />

werden dürfen, sind die in den<br />

Normen aufgeführten Standardkenngrößen<br />

eigentlich nur Lückenfüller für<br />

den Fall, dass der Aussteller keine Kenngrößen<br />

zur Hand hat. In den Normen<br />

DIN V 4701-10 und DIN V 18599 werden<br />

unterschiedliche Standardgrößen angegeben,<br />

die zu unterschiedlichen Ergebnissen<br />

führen. Weil die energetische Bewertung<br />

von Wohngebäuden noch immer fast<br />

ausschließlich auf Grundlage der Normen<br />

DIN V 4108, Teil 6, und DIN V 4701, Teil 10,<br />

durchgeführt wird, setzt sich der vorlie- Berechnung des Energiebedarfs nach DIN V 4701-10.<br />

28 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 4/5/2014


BIOENERGIE<br />

Pelletheizungen<br />

gende Beitrag mit dieser „alten“ Norm auseinander.<br />

Die DIN V 4701-10 ist bereits im August<br />

2003 erschienen, entsprechend alt sind die<br />

Rechenvorschriften und Kenngrößen der<br />

jeweiligen Anlagentechniken. Der Markt<br />

hat heute aber viel mehr zu bieten als den<br />

„Standardgrößen-Kessel“.<br />

Warum mit Standardgrößen rechnen?<br />

Dass Energieberechnungen richtig<br />

durchzuführen sind, versteht sich von<br />

selbst. Unter „richtig“ verstehen aber<br />

viele Anwender das Übernehmen der in<br />

den Programmen hinterlegten Vorgaben.<br />

Die Randbedingungen für EnEV- und KfW-<br />

Nachweise dürfen tatsächlich auf keinen<br />

Fall verändert werden (siehe Infokasten).<br />

Es stellt sich aber die Frage, warum etliche<br />

Nachweise auch mit unveränderten Standardkenngrößen<br />

geführt werden? Hierfür<br />

gibt es vorrangig drei Gründe:<br />

<br />

dardkennwerte verändert werden dürfen.<br />

<br />

schaftlichen Gründen möglichst wenig<br />

Zeit beanspruchen. Eine umfangreiche<br />

Recherche nach Herstellerkennwerten<br />

wird als zeitaufwendig angesehen. Zudem<br />

scheiterte in der Vergangenheit so<br />

mancher Versuch, von Herstellern die für<br />

die Eingabe in die EnEV-Software notwendigen<br />

Daten zu bekommen. Die Kesselhersteller<br />

haben meist nicht verstanden,<br />

was gewollt war.<br />

<br />

KfW-Nachweisen ist nicht bewusst, wie<br />

falsch sie mit ihren Berechnungen liegen<br />

können und dass sie damit Empfehlungen<br />

auf einer verzerrten Basis aussprechen.<br />

Tabelle 1: Rechenblatt Heizung nach DIN V 4701-10.<br />

HEIZUNG<br />

Bereich:<br />

Heiz-Strang:<br />

Gesamtbereich<br />

H-Strang<br />

Wärme (WE)<br />

Rechenvorschrift/Quelle Dimension<br />

q h nach Abschnitt 4.1 [kWh/m²a] 53,75<br />

q h,TW Berechnungsblatt TW [kWh/m²a]<br />

1,72<br />

q h,L Berechnungsblatt L [kWh/m²a]<br />

–<br />

0,00<br />

q ce<br />

[kWh/m²a]<br />

1,10<br />

q d [kWh/m²a] + 8,17<br />

q s [kWh/m²a] 0,00<br />

q h -q h,TW +q h,L +q ce +q d +q s [kWh/m²a] 61,30<br />

Erzeuger<br />

1<br />

g [--] 1,000<br />

e g [--] 1,577<br />

q E q x (e g,i x g,i ) [kWh/m²a] 96,64<br />

f P [--] 0,2<br />

q P q E,i x f P,i [kWh/m²a] 19,33<br />

Erzeuger<br />

2<br />

Erzeuger<br />

3<br />

Q h = 7670 Wh/a Nach Abs. 4.1<br />

A N = 142,7 m² Aus DIN V 4108-6<br />

q h = 53,75 kWh/<br />

m²a<br />

96,64 kWh/m²a Endenergie<br />

19,33 kWh/m²a Primärenergie<br />

Ermittlung des Endund<br />

Primärenergiebedarfs<br />

Bei der Berechnung des Energiebedarfs<br />

für die Gebäudeheizung werden die Verluste<br />

für die Wärmeübergabe, -verteilung<br />

und -speicherung (sofern ein Speicher vorhanden<br />

ist) zum Heizwärmebedarf addiert,<br />

Gutschriften aus der Wärmerrückgewinnung<br />

und Warmwasserbereitung werden<br />

abgezogen. Damit kann die Erzeugernutzwärmeabgabe<br />

bestimmt werden (siehe<br />

Bild 1).<br />

Die Erzeugernutzwärmeabgabe mit der<br />

Erzeugeraufwandszahl e g multipliziert ergibt<br />

den Endenergiebedarf. Dieser wiederum<br />

multipliziert mit dem Primärenergiefaktor<br />

f p ergibt den Primärenergiebedarf.<br />

Tabelle 1 zeigt am Beispiel einer Doppel-<br />

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4/5/2014 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 29


BIOENERGIE<br />

Pelletheizungen<br />

Tabelle 2: Standardkenngrößen für Holzheizkessel [1].<br />

Variable Bezeichnung Einheit<br />

Stückholzfeuerung<br />

Direkte und indirekte<br />

Wärmeabgabe<br />

SB Wirkungsgrad im stat. Betrieb [-] 0,70 0,80<br />

Pelletfeuerung<br />

Direkte<br />

und indirekte<br />

Wärmeabgabe<br />

Nur indirekte<br />

Wärmeabgabe<br />

GZ Wirkungsgrad im Grundzyklus [-] 0,85 SB 0,90 SB<br />

Q N,GZ<br />

Vom WE bei einem Grundzyklus<br />

[kWh] Q N,max · 1,5 SB Q N,max · 0,9 SB<br />

abgegebenen Nutzwärme<br />

z HK,m Leistungsanteil Heizkreis [-] 0,4 0,5 1<br />

Q N,m Mittlere Nutzungsleistung im Betrieb [kW] Q N,max 0,5 · Q N,max<br />

Temperaturhysterese [K] 30 10<br />

V J,HK Wasservolumen des Heizkreises [l] 0,8 [l/m²] A N<br />

Q HE,GZ Hilfsenergiebedarf Grundzyklus [kWh] 0,05 A) bzw. 0,02 + 0,02 · Q N,max<br />

B)<br />

P el,SB<br />

Mittlere elektrische Leistungsaufnahme<br />

im stationären Betrieb<br />

[W] 10 A) bzw. 10 + 10 · Q N,max<br />

B)<br />

A)<br />

Geräte nur mit Regelung, B) Geräte mit Ventilator/Zündhilfe<br />

haushälfte mit Pelletheizung und ohne Pufferspeicher<br />

eine Berechnung mit Standardkenngrößen.<br />

Zur Überprüfung, ob die EnEV- oder<br />

KfW-Anforderungen erfüllt sind, wird<br />

der Primärenergiebedarf betrachtet. Dieser<br />

ist bei Pelletheizungen – wie auch hier<br />

im Beispiel – typischerweise sehr niedrig,<br />

da der Endenergiebedarf mit dem Primärenergiefaktor<br />

0,2 multipliziert wird. Dabei<br />

wird leicht der hohe Endenergiebedarf<br />

übersehen, da er kein Anforderungswert<br />

ist. Aus dem Endenergiebedarf werden jedoch<br />

die Energiekosten ermittelt. Eine Erzeugeraufwandszahl<br />

e g von 1,57 (Tabelle<br />

1) bedeutet, dass dem Pelletkessel 57 %<br />

mehr Brennstoff (Endenergie) zugeführt<br />

werden muss, als dieser an Wärme abgibt.<br />

So schlechte Kessel gibt es am Markt<br />

nicht. Auf dieser Grundlage erstellte Wirtschaftlichkeitsrechnungen<br />

führen zu einer<br />

massiven Verzerrung der prognostizierten<br />

Energiekosten.<br />

Rechnen mit Herstellerkenngrößen<br />

Zur Klärung, ob eigene Kenngrößen verwendet<br />

werden dürfen, lohnt sich ein Blick<br />

in die DIN V 4701-10, Seite 93:<br />

„Wenn die Kenngrößen eines konkreten<br />

Produktes nicht bekannt sind (vollständig<br />

[kW] Typenprüfung<br />

[kW] 10 27,2 10<br />

Tabelle 3: Hersteller- und Standardkenngrößen im Vergleich.<br />

Hersteller<br />

Hersteller ….<br />

DIN Standard-<br />

Kenngröße<br />

Gerätebezeichnung Typ 1 Typ 2 Nur indirekte<br />

Wärmeabgabe<br />

12 kW 32 kW Beispiel für 20 kW<br />

Nennwärmeleistung<br />

Variable Kennwert Einheit Formel<br />

SB Wirkungsgrad im stat. Betrieb SB Lt. Typenprüfung 0,94 1,028 0,8<br />

GZ Wirkungsgrad im Grundzyklus GZ 0,90 x SB 0,846 0,925 0,72<br />

Q N,GZ Vom WE bei einem Grundzyklus [kWh] 5,4 16,53 18<br />

abgegebenen Nutzwärme<br />

z HK,m Leistungsanteil Heizkreis 1 1 1 1<br />

Q N,max Max. Nutzungsleistung im Betrieb<br />

Lt. 12 32 20<br />

Q N,max<br />

Q N,m Mittlere Nutzungsleistung im Betrieb<br />

Q N,m<br />

Temperaturhysterese [K] 10 20 10<br />

V J,HK<br />

Wasservolumen des Heizkreises<br />

inkl. des Puffers<br />

[l]<br />

0,8 [l/m²] x A N [m²]<br />

+ 30 [l/kW] x Q N,max [kW]<br />

0,8 [l/m²] x<br />

A N [m²] + 360 l<br />

0,8 [l/m²] x<br />

A N [m²] + 960 l<br />

Q HE,GZ Hilfsenergiebedarf Grundzyklus Q HE,GZ [kWh] elektrische Verbraucher<br />

0,113 0,091 0,420<br />

im Grundzyklus<br />

P el,SB Mittlere elektrische Leistungs- [W] Lt. Typenprüfung 66 112 210<br />

aufnahme im stat. Betrieb<br />

Hilfsenergie automatische Förderung<br />

(Haken setzen)<br />

[W] 0,5 x P el,SB<br />

<br />

0,8 [l/m²] x A N [m²]<br />

30 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 4/5/2014


BIOENERGIE<br />

Pelletheizungen<br />

oder teilweise), kann vereinfachend mit<br />

den in Tabelle 5.3-13 angegebenen Standard-Kenngrößen<br />

die Erzeuger-Aufwandszahl<br />

und der Hilfsenergiebedarf eines Biomasse-Wärmeerzeugers<br />

berechnet werden.“<br />

[1] S. 93.<br />

Die EnEV-Software greift auf diese<br />

Standardkenngrößen zurück (Tabelle 2),<br />

die von einem schlechten Wirkungsgrad<br />

ausgehen und zudem die Hilfsenergie sehr<br />

hoch ansetzen.<br />

Inzwischen können die Nutzer dieser<br />

Programme sie mit sehr geringem Aufwand<br />

durch Herstellerangaben ersetzen.<br />

Seit Kurzem nämlich sind Kenngrößen von<br />

über 130 Pelletkesseln auf der Internetseite<br />

(www.depv.de) des Deutschen Energieholz-<br />

und Pellet-Verbands e. V. (DEPV) frei<br />

zugänglich. Diese Kenngrößen sollten in jeder<br />

EnEV-Software genutzt werden.<br />

Vergleich zwischen Standardund<br />

Herstellerkenngrößen<br />

Am Beispiel einer Doppelhaushälfte<br />

und eines Mehrfamilienhauses wird aufgezeigt,<br />

welchen Einfluss der Einsatz von<br />

RANDBEDINGUNGEN FÜR ENERGETISCHE BERECHNUNGEN<br />

<br />

<br />

-<br />

<br />

<br />

-<br />

<br />

<br />

-<br />

-<br />

<br />

<br />

<br />

-<br />

<br />

Herstellerkennwerten auf die Berechnungsergebnisse<br />

hat. Betrachtet werden<br />

jeweils fünf Varianten mit unterschiedlichen<br />

Heizungsanlagen. Der Variante<br />

mit einem Ölbrennwertgerät werden vier<br />

Varianten mit einem Pelletkessel gegenübergestellt.<br />

Die Berechnungen wurden<br />

unter EnEV-Randbedingungen durchgeführt.<br />

Die Berechnungsergebnisse sind zusammen<br />

mit den Gebäudesteckbriefen in<br />

den Tabellen 4 und 5 dargestellt. Im Vergleich<br />

zum Öl-Brennwertkessel sind die<br />

Erzeugeraufwandszahlen von Pelletkes-<br />

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4/5/2014 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 31


BIOENERGIE<br />

Pelletheizungen<br />

Tabelle 4: Berechnungsergebnisse DHH.<br />

DHH Variante: A B C D E<br />

Q* [kWh/a] 12 685 12 685 13 070 13 070 12 685<br />

e g [-] 1,21/1,04 1,39 1,37 1,18 1,18<br />

Q E [kWh/a] 11 416 14 804 15 120 13 061 12 603<br />

Q HE [kWh/a] 524 1878 876 589 918<br />

Q P [kWh/a] 13 913 7849 5308 4153 4909<br />

EK [EUR/a] 1117 1334 1071 878 945<br />

q*_TW 20,1 20,1 20,1 20,1 20,1<br />

q*_H 24,14 24,14 24,92 24,92 24,14<br />

q* [kWh/m²a] 44,24 44,24 45,02 45,02 44,24<br />

e_g [-] 1,12/0,99 1,39 1,39 1,03 1,08<br />

q_E, TW 10,31 12,68 12,68 9,43 9,86<br />

q_E,H 23,91 33,52 34,6 25,67 26,09<br />

q_E [kWh/m²a] 34,22 46,2 47,28 35,1 35,95<br />

q_HE, TW 0,51 0,55 0,51 0,48 0,48<br />

q_HE,H 0,66 4,99 2,27 0,85 0,65<br />

q_HE,L 1,11 1,11 1,11 1,11 1,11<br />

q_HE [kWh/m²a] 2,28 6,65 3,89 2,44 2,24<br />

q_P [kWh/m²a] 43,6 26,5 19,6 13,4 13<br />

Nomenklatur:<br />

Q* Erzeugernutzwärmeabgabe<br />

für Heizung und Warmwasser<br />

Q E Endenergiebedarf für Heizung und<br />

Warmwasser (ohne Hilfsenergie)<br />

Q HE Hilfsenergiebedarf für Heizung<br />

und Warmwasser<br />

Q P Primärenergiebedarf für Heizung<br />

und Warmwasser<br />

EK Energiekosten<br />

Pelletpreis 273 Euro/t<br />

Strompreis 0,28 Euro/kWh<br />

Heizölpreis 0,85 Euro<br />

Varianten:<br />

A: Heizöl-Brennwertkessel, DIN Standard-<br />

Kenngrößen, kein KfW-Effizienzhaus<br />

B: Pelletkessel, ohne Pufferspeicher,<br />

DIN Standard-Kenngrößen<br />

C: Pelletkessel, Pufferspeicher 960 Liter,<br />

DIN Standard-Kenngrößen<br />

D: Pelletkessel, Pufferspeicher 960 Liter,<br />

Kenngrößen Typ 2 (siehe Tabelle 3)<br />

E: Pelletkessel, kein Pufferspeicher,<br />

Kenngrößen Typ 2 (siehe Tabelle 3)<br />

seln in der Norm deutlich schlechter. Daraus<br />

ergibt sich – bei ansonsten gleicher<br />

Erzeugernutzwärmeabgabe – für Pelletkessel<br />

ein höherer Endenergiebedarf. Zudem<br />

weichen die Berechnungsergebnisse<br />

sehr stark nach oben ab, wenn der Energieberater<br />

vergisst, den Pufferspeicher<br />

einzusetzen. Der Grund liegt im Rechenverfahren<br />

der DIN V 4710-10: Dort wird<br />

in Abhängigkeit des Puffervolumens die<br />

Anzahl der Grundzyklen ermittelt. Jedem<br />

Grundzyklus ist ein Hilfsenergiebedarf<br />

Q HE,GZ als Absolutwert zugeordnet. Werden<br />

– nur aufgrund des fehlenden Pufferspeichers<br />

– häufige Taktungen des Kessels<br />

ermittelt, resultiert daraus ein rund doppelt<br />

so hoher Hilfsenergiebedarf (siehe Berechnungsergebnisse<br />

der Varianten B und<br />

E in den Tabellen 4 und 5). Die Anlagenverluste<br />

nehmen ebenfalls zu, weil der Kessel<br />

im Grundzyklus einen schlechteren Wirkungsgrad<br />

hat.<br />

Aktuelle Herstellerkennwerte nutzen<br />

In der DIN V 4701-10 sind Standardkenngrößen<br />

für Pelletkessel hinterlegt,<br />

die hinsichtlich Energieeffizienz und Hilfsenergiebedarf<br />

weit überholt sind. Berechnungen<br />

auf Grundlage dieser Standardkenngrößen<br />

führen zu einem deutlich höheren<br />

Energiebedarf und damit höheren<br />

Energiekostenprognosen als mit Kennwerten<br />

aktueller Pelletkessel.<br />

Wird mit DIN-Standard-Kenngrößen gearbeitet,<br />

ergeben sich bei einem Pelletpreis,<br />

der rund ein Drittel unter dem Heizölpreis<br />

liegt, höhere Energiekosten für die Pelletheizung.<br />

Setzt man dagegen die aktuellen<br />

Kennwerte der Hersteller an, dreht sich die<br />

Reihenfolge sehr deutlich um. Wer in seinen<br />

Berechnungen den Pufferspeicher vergisst<br />

und mit Standard-Kenngrößen rechnet,<br />

weist rund 50 % zu hohe Energiekosten<br />

aus. Der Ersteller des Nachweises bemerkt<br />

dies oftmals nicht, weil die Aufmerksam-<br />

32 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 4/5/2014


BIOENERGIE<br />

Pelletheizungen<br />

<br />

DHH Variante: A B C D E<br />

Q* [kWh/a] 30 844 30 844 31 388 31 388 30 844<br />

e g [-] 1,12/0,99 1,39 1,39 1,03 1,08<br />

Q E [kWh/a] 23 858 32 211 32 964 24 472 25 064<br />

Q HE [kWh/a] 1590 4636 2712 1701 1562<br />

Q P [kWh/a] 30 398 18 476 13 665 9342 9064<br />

EK [EUR/a] 2473 3057 2559 1812 1806<br />

q*_TW 20,1 20,1 20,1 20,1 20,1<br />

q*_H 24,14 24,14 24,92 24,92 24,14<br />

q* [kWh/m²a] 44,24 44,24 45,02 45,02 44,24<br />

e_g [-] 1,12/0,99 1,39 1,39 1,03 1,08<br />

q_E, TW 10,31 12,68 12,68 9,43 9,86<br />

q_E,H 23,91 33,52 34,6 25,67 26,09<br />

q_E [kWh/m²a] 34,22 46,2 47,28 35,1 35,95<br />

q_HE, TW 0,51 0,55 0,51 0,48 0,48<br />

q_HE,H 0,66 4,99 2,27 0,85 0,65<br />

q_HE,L 1,11 1,11 1,11 1,11 1,11<br />

q_HE [kWh/m²a] 2,28 6,65 3,89 2,44 2,24<br />

q_P [kWh/m²a] 43,6 26,5 19,6 13,4 13<br />

Nomenklatur:<br />

Q* Erzeugernutzwärmeabgabe für<br />

Heizung und Warmwasser<br />

Q E Endenergiebedarf für Heizung und<br />

Warmwasser (ohne Hilfsenergie)<br />

Q HE Hilfsenergiebedarf für Heizung und<br />

Warmwasser<br />

Q P Primärenergiebedarf für Heizung<br />

und Warmwasser<br />

EK Energiekosten<br />

Pelletpreis 273 Euro/t<br />

Strompreis 0,28 Euro/kWh<br />

Heizölpreis 0,85 Euro<br />

Varianten:<br />

A: Heizöl-Brennwertkessel, DIN Standard-<br />

Kenngrößen, kein KfW-Effizienzhaus<br />

B: Pelletkessel, ohne Pufferspeicher,<br />

DIN Standard-Kenngrößen<br />

C: Pelletkessel, Pufferspeicher 960 Liter,<br />

DIN Standard-Kenngrößen<br />

D: Pelletkessel, Pufferspeicher 960 Liter,<br />

Kenngrößen Typ 2 (siehe Tabelle 3)<br />

E: Pelletkessel, kein Pufferspeicher,<br />

Kenngrößen Typ 2 (siehe Tabelle 3)<br />

keit vor allem auf den Primärenergiebedarf<br />

als Anforderungsgröße nach EnEV gerichtet<br />

ist.<br />

In die Wirtschaftlichkeitsrechnung fließen<br />

viele Parameter ein: Investitionskosten,<br />

Wartungskosten, Laufzeiten, Preissteigerungen<br />

… – und eben auch der Endenergiebedarf.<br />

Insbesondere, wenn Energiekosten<br />

mit Preissteigerungen über einen<br />

Zeitraum von 10 oder 20 Jahren ausgewiesen<br />

werden, hat der Berater manchmal<br />

nicht mehr im Blick, wie die berechneten<br />

„Energiekosten“ zustande kamen. Ein<br />

möglicherweise zu hoher Endenergiebedarf<br />

fällt dann nicht auf. Um dem Eigentümer<br />

die richtigen Empfehlungen geben<br />

zu können, ist es jedoch wichtig, belastbare<br />

Energiekostenprognosen zu erstellen, um<br />

die richtigen Empfehlungen geben zu können.<br />

Anstelle der veralteten DIN-Standardkenngrößen<br />

ist es daher dringend geboten,<br />

den Berechnungen die aktuellen Herstellerkennwerte<br />

zugrundezulegen, die seit<br />

Kurzem in gut aufbereiteter Form frei verfügbar<br />

sind [3].<br />

■<br />

Autor: Klaus Lambrecht ist Partner der ECONSULT<br />

Lambrecht Jungmann und seit über 15 Jahren in<br />

der Energieplanung und Gebäudesimulation tätig.<br />

Schwerpunkt ist die Entwicklung hocheffizienter<br />

Gebäude mit Einsatz regenerativer Energien. Der<br />

Diplom-Physiker ist an aktuellen Forschungsprojekten<br />

zur EnEV und EWärmeG beteiligt und<br />

hält zahlreiche Fachvorträge. Er ist Leiter des<br />

D eu t s c hen Ener g ieb er a t er t ag s in Fr ank f ur t .<br />

www.solaroffice.de<br />

Literatur:<br />

[1] DIN V 4701 Teil 10, August 2003<br />

[2] EnEV-Navigator; U. Jungmann, K. Lambrecht;<br />

BKI 2007<br />

[3] Liste der Herstellerkennwerte: www.depv.<br />

de -> Downloads -> Aufwandszahlen von<br />

Pelletkesseln<br />

4/5/2014 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 33


GEOTHERMIE<br />

Erdwärmepumpen<br />

Die Autarkie macht‘s<br />

Wirtschaftliche Betriebsweise mit Erdwärmepumpen<br />

Mit dem Einsatz einer Erdwärmepumpe lässt sich generell eine energieeffiziente Gebäudeheizung und Warmwasserbereitung realisieren.<br />

Die Voraussetzung zur Auswahl der Wärmepumpenanlage und ihrer Komponenten beinhaltet allerdings, dass bereits in der<br />

Entwurfsphase der Gebäudeheizung und der Wärmepumpenauswahl eine wirtschaftliche und energetische Gesamtbilanz durchgeführt<br />

wird.<br />

Im Bereich der oberflächennahen Geothermie<br />

werden Sole/Wasser- und Wasser/<br />

Wasser- Wärmepumpen eingesetzt, die die<br />

Enthalpie des Erdreichs als Wärmequelle<br />

nutzen. Diese Wärmepumpen koppeln die<br />

Erdwärme über Erdreichsonden, Erdreichkollektoren<br />

oder Förderbrunnen aus. Zur<br />

Planung und Dimensionierung des Wärmepumpensystems<br />

muss der Fachplaner<br />

oder Solarteur die Konzipierung der Wärmepumpe<br />

in Verbindung mit den Erdsonden,<br />

thermischen Brunnenanlagen oder<br />

mit dem oberflächennahen Kollektorsystem<br />

untersuchen.<br />

Für die effiziente Nutzung der Erdwärme<br />

zu Heiz- und Kühlzwecken ist jedoch<br />

nicht nur die Kenntnis der Heizungstechnik,<br />

sondern auch die Beurteilung der Geologie<br />

des Erdreichs (z. B. Wärmeleitfähigkeit<br />

des Untergrundes) entscheidend. Aus<br />

diesem Grund muss bereits in der Vorplanung<br />

eine eingehende Beurteilung der<br />

Erdwärmequelle durchgeführt werden,<br />

die neben der Geologie auch die örtlichen<br />

Auflagen und Bohrgenehmigungen, Referenzbohrungen,<br />

Bohrarbeiten, Bohrtiefe<br />

etc. abklärt.<br />

Steigerung der Energieeffizienz<br />

Um die Leistungszahl einer Erdwärmepumpe<br />

zu erhöhen gilt es primär, die Komponenten<br />

des Wärmepumpenkreislaufs zu<br />

optimieren. Zu diesem Zweck warten die<br />

Wärmepumpenhersteller laufend mit neuen<br />

Innovationen auf. Die Entwicklungsarbeiten<br />

erstrecken sich primär auf den<br />

Bereich der Thermodynamik, Verdichterund<br />

Wärmeübertragertechnik sowie auf<br />

die Steuerungs- und Regelungstechnologie.<br />

Ein kurzer Überblick:<br />

<br />

der zweiten Generation (ab 1990) werden<br />

zunehmend mit kompakten Plattenwärmeübertragern<br />

ausgeführt, die auf der<br />

„kalten“ als auch auf der „warmen“ Seite<br />

integriert werden.<br />

rung<br />

zur Leistungsanhebung der Erdwärmepumpen<br />

erfolgt durch die thermodynamische<br />

Drosselung bzw. Entspannung<br />

<br />

<br />

mit Scrollverdichter-Technologie sind<br />

nicht nur kompakter konstruiert, sondern<br />

erreichen bei einer längeren Lebenszeit<br />

auch deutlich höhere Leistungszahlen.<br />

Die Scrollverdichter sind einfach<br />

konstruiert und enthalten keine Ventile.<br />

Der Wärmepumpenbetrieb ist laufruhiger<br />

und hinsichtlich der hohen Heizkreis-Vor-<br />

Sole/Wasser-Wärmepumpe „Alpha Innotec-<br />

SWC-100-H“.<br />

Bild: Alpha Innotec<br />

Sole/Wasser-Wärmepumpe 5 bis 20 kW von<br />

Bartl Wärmepumpen.<br />

Bild: Bartl<br />

Sole/Wasser-Wärmepumpe „Sensotherm BSW-<br />

K“ August-Brötje . Bild: Brötje<br />

34 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 4/5/2014


GEOTHERMIE<br />

Erdwärmepumpen<br />

lauftemperaturen ideal für den Einsatz<br />

zur Altbausanierung.<br />

<br />

(Fluorchlorkohlenwasserstoffe) werden<br />

heute Kältemittelgemische wie R404A<br />

duktherstellern<br />

wird auch das Hochdruckkältemittel<br />

R410A eingesetzt, das<br />

aber im natürlichen Kältemittel, Kohlen-<br />

2 ), einen großen Konkurrenten<br />

2 und<br />

seinen thermodynamischen besseren<br />

Eigenschaften wird ein Wärmepumpenbetrieb<br />

mit hohen Vorlauftemperaturen<br />

2 ist chemisch inaktiv und<br />

daher nicht brennbar bzw. giftig, muss<br />

nicht entsorgt werden und ist zudem sehr<br />

2 erfordert<br />

jedoch ein Verdichter- und Kreislaufsystem,<br />

das für hohen Drücke geeignet ist.<br />

Somit bietet sich für diese Wärmepumpen<br />

insbesondere im Bereich der Bestandsbauten<br />

(Modernisierungen, Sanierungen,<br />

Renovierungen, Erweiterungen) ein erheblicher<br />

Absatzmarkt an.<br />

hersteller<br />

haben auch im Bereich der<br />

Antriebstechnologie etliche Innovationen<br />

vorzuweisen. Im Bereich der Drehzahlregelungen,<br />

z. B. mithilfe eines Frequenzumformers<br />

(Inverter), lassen sich<br />

die Leistung der Verdichter, Pumpen und<br />

Ventilatoren dem tatsächlichen Bedarf anpassen.<br />

Leistungsangabe und Leistungszahl<br />

Um die Qualität einer Wärmepumpe<br />

und das Preis-Leistungsverhältnis beurteilen<br />

zu können, müssen die Leistungsangaben<br />

auch stets Aussagen zur Art der Wärmeträgermedien<br />

machen sowie die Werte<br />

der Wärmequelleneintritts- und der Wärmesenkenaustrittstemperatur<br />

enthalten.<br />

Die Kennzeichnung des Wärmeträgermediums<br />

erfolgt mittels Großbuchstaben für<br />

englische Begriffe, wie B für Brine (Sole),<br />

W für Water und A für Air. Wenn z. B. eine<br />

Heizleistung in Kombination mit B0/W35<br />

angegeben wird, dann bezieht sich diese<br />

Angabe auf die europäische Prüfnorm<br />

EN 14511 bei einer Sole-Eintrittstempe-<br />

<br />

<br />

Tabelle 1: Sole/Wasser-Wärmepumpe für Ein- und Zweifamilienhäuser.<br />

Produkthersteller Typ / Modell Heizleistung 1 )<br />

kW<br />

Leistungszahl 2 )<br />

COP<br />

Jahresarbeitszahl (JAZ):<br />

Die JAZ eignet sich zur energetischen<br />

Beurteilung der gesamten Wärmepumpenanlage<br />

und kann insofern auch als Anlagennutzungsgrad<br />

betrachtet werden, da<br />

hier sämtliche Hilfsenergien der Wärmepumpe,<br />

wie z. B. Sole- und Heizungspumpe<br />

bzw. die Stillstandsverluste der Heizungsanlage<br />

mit berücksichtigt werden. Zur Be-<br />

Wärmequellentemperatur<br />

von bis<br />

o<br />

C<br />

Wärmenutzung<br />

von bis<br />

o<br />

C<br />

Alpha-Innotec, 95359 Kasendorf SWC 140H 13,7 4,5 -5/25 20/65 R407C<br />

August-Brötje GmbH, 26180 Rastede Sensotherm BSW-K 13 13,2 4,65 -6/20 20/66 R410A<br />

Bartl Wärmepumpen ertriebs GmbH,<br />

70499 Stuttgart-Weilimdorf<br />

Buderus-Bosch Thermotechnik GmbH<br />

35576 Wetzlar<br />

ECO 8 S 16,2 4,4 -15/30 25/60 R407C<br />

Logatherm<br />

WPS 13-1 und WPS 43-60<br />

13,3 4,8 -5/20 20/62 R410A<br />

Elco Shared Service GmbH Aquatop T14C 14 4,4 -8/18 20/55 R407C<br />

Glen Dimplex Deutschland GmbH, 95326 Kulmbach SI 14TU 13,9 5 -5/25 20/62 R410A<br />

Hautec GmbH HCS-PN 60 14,3 4,4 -5/18 20/65 R407C<br />

Herz Energietechnik GmbH commotherm SW 10 10,6 4,9 -6/15 20/55 R407C<br />

Hoval Aktiengesellschaft,<br />

90 Vaduz – Fürstentum Liechtenstein<br />

Thermalia H 15 9,3 4,9 -5/25 20/67 R134A<br />

IWS GmbH, 29227 Celle Thermia Diplomat Duo 16 16,8 4,2 -10/20 20/60 R407C<br />

Junkers-Bosch Thermotechnik GmbH STE 170-1 17 4,7 -5/20 20/62 R410A<br />

MHG Heiztechnik GmbH Thermistar S 11<br />

Thermistar S 17<br />

10,8<br />

17<br />

Novelan GmbH SIC 14H 13,7 4,5 -5/25 20/65 R407C<br />

Ochsner Wärmepumpen GmbH, A-4020 Linz GMSW 17 plus 16,7 4,6 0/20 25/65 R407C<br />

Rehau GmbH & Co. KG, 32791 Lemgo Geo HPC 17C 17,2 4,6 -5/25 22/62 R410A<br />

Smartheat Deutschland Classic 010 BW i 3,9 - 23,7 Bis 4,8 -5/25 25/60 R407C<br />

Stiebel-Eltron GmbH & Co. KG, 37603 Holzminden WPF 16 E 16,9 4,3 -5/20 15/60 R410A<br />

Vaillant Deutschland GmbH & Co. KG, 42859 Remscheid „geoTHERM“ VWS 141/3<br />

und „geoTHERM“<br />

Viessmann Werke GmbH & Co. KG, 35107 Allendorf Vitocal 300-G<br />

BWC301.A13<br />

Vitocal 350-G<br />

17,4<br />

bis 30 kW<br />

12,9<br />

4,6<br />

4,2<br />

-5/20<br />

-5/21<br />

20/55<br />

20/55<br />

Kältemittel<br />

R407C<br />

R407C<br />

4,9 -10/20 25/62 R407C<br />

7,3/18,5<br />

4,6<br />

-5/25<br />

20/72<br />

R410A<br />

Waterkotte GmbH, 44628 Herne DS 5017.5 13,3 5 -5/20 25/63 R410A<br />

Max Weishaupt GmbH, 88475 Schwendi<br />

WWP<br />

13,9 5 -5/25 20/62 R410A<br />

S 14 ID<br />

Wolf GmbH, 84048 Mainburg BWS-1-16 16,8 4,6 -5/20 20/63 R407C<br />

1<br />

) Heizleistung bei B0/W35 (Wärmequelle/Heizmedium) (Quelle: IB-THEISS, München – Kein Anspruch auf Vollständigkeit)<br />

2<br />

) Leistungszahl bei B0/W35<br />

4,9<br />

-5/25<br />

20/60<br />

R410A<br />

4/5/2014 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 35


GEOTHERMIE<br />

Erdwärmepumpen<br />

Tabelle 2: Wasser/Wasser-Wärmepumpe (Wärmequelle/Heizmedium).<br />

Produkthersteller Typ / Modell Heizleistung 1 )<br />

kW<br />

Leistungszahl 2 )<br />

COP<br />

Wärmequellentemperatur<br />

o<br />

C<br />

Wärmenutzung<br />

von bis<br />

o<br />

C<br />

Hautec GmbH HCW-PN 48 15,4 5,5 7/18 20/65 R407C<br />

Herz Energietechnik GmbH commotherm WW 10 13,8 6,3 -6/15 20/55 R407C<br />

Hoval Aktiengesellschaft,<br />

90 Vaduz - Fürstentum Liechtenstein<br />

IWS GmbH, 29227 Celle<br />

Thermalia<br />

H 10<br />

Thermia Diplomat<br />

Duo 12<br />

9,3 6,2 -5/25 20/67 R134A<br />

15,5 5 -10/20 20/60 R407C<br />

Junkers-Bosch Thermotechnik GmbH 3<br />

) STE 170-1 21,8 5,8 -5/20 20/62 R410A<br />

Neura AG, 4844 Regau/ Austria W10EuC 13,4 5,8 6/20 20/55 R410A<br />

Novelan GmbH WIC 16HX 14,7 5,6 7/25 20/65 R407C<br />

Ochsner Wärmepumpen GmbH, A-4020 Linz GMWW 15 plus 15,2 5,6 8/20 25/65 R407C<br />

Stiebel-Eltron GmbH & Co. KG, 37603 Holzminden 3<br />

) WPW 13 E Set 13,2 6,1 7/20 15/60 R410A<br />

Vaillant Deutschland GmbH & Co. KG, 42859 Remscheid geotherm VWW 101/3 14 5,8 7/20 25/62 R407C<br />

Viessmann Werke GmbH & Co. KG, 35107 Allendorf Vitocal 300-G BWC301.A13 17,1 6,2 7,5/25 20/60 R410A<br />

Waterkotte GmbH, 44628 Herne 4<br />

) A/1 QE 5013.5 13,1 5 -5/20 25/63 R410A<br />

Max Weishaupt GmbH, 88475 Schwendi<br />

WWP<br />

W 14 ID<br />

13,3 6,1 7/25 20/62 R410A<br />

Kältemittel<br />

1<br />

) Heizleistung bei W10/W35 3<br />

) incl, Zwischenwärmeübertrager (Q uelle: IB-T HEIS S, Münc hen – Kein A nspr uc h au f Vo lls t ändi g kei t )<br />

2<br />

) Leistungszahl bei W10/W35 4<br />

) integrierte Warmwasser-Wärmepumpe<br />

Tabelle 3: Erdgebundene Wärmepumpen für kleine bis mittlere Wohnanlagen, Bürogebäude und Gewerbebetriebe.<br />

Produkthersteller Wärmequelle /<br />

Heizmedium<br />

Bartl Wärmepumpen Vertriebs GmbH,<br />

70499 Stuttgart-Weilimdorf<br />

Buderus-Bosch Thermotechnik GmbH,<br />

35576 Wetzlar<br />

Glen Dimplex Deutschland GmbH,<br />

95326 Kulmbach<br />

Hoval Aktiengesellschaft,<br />

90 Vaduz - Fürstentum Liechtenstein<br />

IWS GmbH,<br />

29227 Celle<br />

Nibe Systemtechnik GmbH,<br />

29223 Celle<br />

Ochsner Wärmepumpen GmbH,<br />

A-4020 Linz<br />

Typ /<br />

Modell<br />

Smartheat Deutschland Sole/H2O Titan 050<br />

BW i mit Inverter<br />

Stiebel-Eltron GmbH & Co. KG,<br />

37603 Holzminden<br />

Vaillant Deutschland GmbH & Co. KG,<br />

42859 Remscheid<br />

Waterkotte GmbH,<br />

44628 Herne<br />

Max Weishaupt GmbH,<br />

88475 Schwendi<br />

Heizleistung 1 )<br />

kW<br />

Leistungszahl 2 )<br />

COP<br />

Wärmequellentemperatur<br />

von bis o C<br />

Wärmenutzung<br />

von bis o C<br />

Sole/H2O WB 16 S-T 32,4 4,4 -15/ 30 25/60 R407C<br />

H 2 O/H 2 O WB 10 F/W-T 26,4 5,1 7/30 25/60 R407C<br />

Sole/H2O Logatherm PS 43 42,5 -5/20 20/65 R407C<br />

H2O/H2O WPS 43<br />

mit WärmeübertragerSet<br />

57 5,2 7/20 20/65 R407C<br />

Sole/H2O SI 37 TE 35,4 4,3 -5/25 20/58 R404A<br />

H2O/H2O WI 50 TU 47,3 5,7 7/25 20/58 R404A<br />

Sole/H2O<br />

Thermalia Dual 43 4,3 -5/ 25 20/57 R407C<br />

(43)<br />

H 2 O/H2O<br />

Thermalia Twin 28,6 4,7 -5/ 25 20/57 R407C<br />

(28)<br />

Sole/H 2 O Thermia Solid 42 41,5 4,1 -10/20 20/60 R407C<br />

H2O/H2O Thermia Solid 35 44,4 5,0 -10/20 20/60 R407C<br />

Sole/H 2<br />

O F 1345-60 57,8 4,1 -8/30 15/65 R410A<br />

H2O/H2O F 1345-60 78,2 4.84 -8/30 15/65 R410 A<br />

Sole/H 2 O OSWP56 43,6 4,6 0/20 25/65 R407C<br />

H2O/H2O OWWP56 59,9 5,9 8/22 25/65 R407C<br />

H2O/H2O Titan 065<br />

WW i mit Inverter<br />

7,87<br />

bis 47,5<br />

10,9<br />

bis 65<br />

bis 4,82 -5/25 25/60 R407C<br />

bis 6,55 7/25 25/60 R407C<br />

Sole/H 2 O WPF 40 43 4,67 -5/20 15/60 R410 A<br />

H2O/H2O WPF 27 37,8 6,2 2/ 20 15/60 R410 A<br />

Sole/H2O<br />

geoTHERM 38,3 4,5 -10/20 25/62 R407C<br />

VWS 380/2<br />

H2O/H2O<br />

geoTHERM 41,6 5,3 7/20 25/62 R407C<br />

VWW 300/2<br />

Sole/H 2 O DS 5050.3T 37,7 4,6 -5/20 25/55 R407C<br />

H2O/H2O DS 5044.3T 33,6 / 43,7 4,6 / 5,8 - 8/20 25/55 R407C<br />

Sole/H 2 O WWP S 30 l 30,3 4,4 - 5/25 20/58 R404A<br />

H2O/H2O WWP W 27 l 26,1 4,9 7/25 20/58 R407C<br />

Kältemittel<br />

1<br />

) Heizleistung bei B0/W35 bzw. W10/W35 (Wärmequelle/Heizmedium) (Quelle: IB-THEISS, München – Kein Anspruch auf Vollständigkeit )<br />

2<br />

) Leistungszahl bei B0/W35<br />

36 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 4/5/2014


GEOTHERMIE<br />

Erdwärmepumpen<br />

urteilung der JAZ genügt nicht allein der<br />

Verweis auf die technischen Angaben des<br />

Produktherstellers dieser Wärmepumpe,<br />

denn die Ausführungsbedingungen für<br />

das Gesamtsystem sind für das Erreichen<br />

der realistischen Energieeinsparung (Primärenergie)<br />

wesentlich mit verantwortlich.<br />

Grundsätzlich wird die JAZ nicht als Momentaufnahme<br />

eines Betriebszustandes<br />

der Wärmepumpe unter genormten Randbedingungen<br />

ermittelt, sondern ist abhängig<br />

von mehreren Einflussfaktoren, die<br />

sich aus der Wärmequelle und der Wärmeverteilung<br />

(Wärmenutzung) ergeben. Die<br />

Energieeffizienz einer Wärmepumpenanlage<br />

wird beeinflusst von:<br />

<br />

Außentemperatur sowie der Temperaturdifferenz<br />

zwischen dem Heizungsvor-<br />

und -rücklauf,<br />

<br />

valent,<br />

bivalent parallel, etc.) und deren<br />

Effizienz.<br />

Die Einflüsse auf die JAZ sind bereits<br />

zum Zeitpunkt der Planungsphase vielfäl-<br />

<br />

Randbedingungen beachtet werden. Eine<br />

Reduzierung der Jahresarbeitszahl kann<br />

sich allein aufgrund einer falschen Dimensionierung<br />

und fehlerhafter Installation ergeben.<br />

Die Größenordnung der JAZ ist u. a.<br />

auch von der Gebäudebauphysik (Wärmedämmung),<br />

der Gebäudeausrichtung, Klimazone<br />

und der sich daraus ergebenden<br />

Heizlastberechnung, Nutzerverhalten sowie<br />

von der zu überwindenden Temperaturdifferenz<br />

zwischen der Energiequelle<br />

(Luft, Wasser, Erdreich) und Energiesenke<br />

(Heizsystem) abhängig. Die Werte steigen<br />

u. a. mit einer hohen Wärmequellentemperatur<br />

und niedrigen Vorlauftemperaturen<br />

im Heizungssystem. Letztlich wird die JAZ<br />

auch noch durch die systemtechnische Abstimmung<br />

der Komponenten (Hydraulik,<br />

Regelung, etc.), dem Anteil der Warmwasserbereitung<br />

am Gesamtwärmebedarf und<br />

durch das Nutzungsverhalten beeinflusst.<br />

Leistungszahl<br />

(COP - Coefficient of Performance):<br />

<br />

wichtiger Qualitätsparameter, um eine Vergleichbarkeit<br />

zwischen unterschiedlichen<br />

Produktherstellern aufzeigen zu können.<br />

gegebener<br />

Heizleistung zur zugeführten<br />

Antriebsleistung an.<br />

Per Definition kennzeichnet die Leistungszahl<br />

im Heizbetrieb das Verhältnis<br />

der Heizleistung zur effektiven elektrischen<br />

Leistungsaufnahme der Wärmepumpe<br />

bei konstant gehaltenen Randbedin-<br />

<br />

als Momentaufnahme und betrachtet<br />

die Effizienz der Wärmepumpe nur bei<br />

einem bestimmten Betriebspunkt, z. B.<br />

<br />

B für Brine (Sole) und W für Water (Wasser).<br />

<br />

der während der Prüfdauer gewonnenen<br />

Heizwärme durch die entsprechend aufgewendete<br />

elektrische Energie ermittelt. Die<br />

Leistungszahl gibt andererseits keine Auskunft<br />

darüber, wie sich die Verbrauchskosten<br />

der Wärmepumpe über einen längeren<br />

<br />

Werte geben einen Anhaltspunkt über die<br />

Effizienz der Wärmepumpe und sollten sowohl<br />

bei Volllast- als auch bei Teillast verglichen<br />

werden.<br />

Auszug der Produkthersteller<br />

Alpha-Innotec, 95359 Kasendorf, hat<br />

die „Professionell“-Serie erweitert. Die<br />

Sole/Wasser-Wärmepumpe erreicht eine<br />

ßen<br />

von 37 bis 69 kW erhältlich.<br />

Die Sole/Wasser-Wärmepumpen von<br />

Bartl Wärmepumpen Vertriebs GmbH,<br />

70499 Stuttgart-Weilimdorf, mit einer Leistung<br />

von 5 bis 20 kW und hohen Leistungszahlen<br />

eignen sich für den Einsatz in Einund<br />

Zweifamilienhäusern. Die Aggregate<br />

zeichnen sich zudem mit sehr geringen Abmessungen<br />

und einem äußerst geräuscharmen<br />

Betrieb (Hochleistungsscrollverdichter)<br />

aus. Der Wärmepumpenhersteller<br />

bietet zudem die Sole/Wasser-Wärmepumpen<br />

im Leistungsbereich von 20 bis 100 kW<br />

für Mehrfamilienhäuser und kleinere Gewerbebetriebe<br />

an.<br />

Die Sole/Wasser-Wärmepumpe „Sen-<br />

<br />

Rastede, wird als Kompaktaggregat in<br />

acht Baugrößen im Leistungsbereich von<br />

6 bis 21 kW hergestellt. Nach DIN EN 14511<br />

<br />

(B0/W35). Die Wasser/Wasser-Wärmepumpe<br />

„SensoTherm BSW“ wird als Kompaktaggregate<br />

in acht Baugrößen im Leistechnische<br />

alternative<br />

C.M.I.<br />

Control and Monitoring Interface<br />

Die neue Dimension für<br />

Überwachung<br />

Fernbedienung<br />

Visualisierung<br />

Datenlogging<br />

Ihrer Anlage.<br />

NEU<br />

www.ta.co.at<br />

A-3872 Amaliendorf, Langestraße 124, Tel. +43(0)2862 53635<br />

4/5/2014 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 37


GEOTHERMIE<br />

Erdwärmepumpen<br />

tungsbereich von 6 bis 21 kW hergestellt.<br />

schen<br />

5,5 und 6,4 (W10/W35).<br />

<br />

Kulmbach, hat das Sortiment hocheffizienter<br />

Wärmepumpen erweitert. Die neue<br />

Sole-/Wasser-Wärmepumpe „SI 14TU“ und<br />

die leistungsstarke Wasser-/Wasser-Wärmepumpe<br />

„WI 14TU“ erreichen eine ma-<br />

<br />

Wärmepumpen werden mit neu entwickelten<br />

Verdichtern und elektronischem<br />

timale<br />

Kühlmittelmenge in den Verdichterkreislauf<br />

eingespritzt wird. Die „SI 14TU“<br />

und „WI 14TU“ werden zudem mit dem erweiterten<br />

„Economizer“ elektronisch gesteuert<br />

und erreichen daher hohe Jahresarbeitszahlen.<br />

tirol<br />

(A), hat für Wohnobjekte und Gewerbe<br />

die neue Produktreihe „Terra SW Twin“<br />

entwickelt, die aufgrund der erreichbaren<br />

Leistungswerte und Energieeffizienz mit<br />

dem „ehpa-Gütesiegel“ zertifiziert wurden.<br />

Die Geräte erreichen mit ihrer kompakten<br />

und niedrigen Bauweise Heizleistungen<br />

bis 42 kW und mehr, wobei sich die Wärmepumpenanlage<br />

in Kaskadenschaltung<br />

bis zu einer Leistung von 100 kW zusammenstellen<br />

lässt. Insofern weist z. B. die<br />

„Terra SW 22-42 Twin“ im Volllastbetrieb<br />

bei S0/W 35 eine Leistungszahl von 4,96<br />

auf, die im Teilleistungsbereich auf über<br />

5,0 ansteigen kann.<br />

Die Erdwärmepumpen „Terra SW Twin“<br />

können zur Warmwasserbereitung bis<br />

<br />

(Heißgas-Wärmegewinnung) von IDM<br />

ausgerüstet werden. Hierbei wird die<br />

Wärmeenthalpie des Heißgases an einen<br />

zusätzlichen Wärmeübertrager abgegeben<br />

und damit der obere Speicherbereich<br />

pe<br />

kann bei dieser Kombination über die<br />

Wintermonate im unteren Speicherbereich<br />

niedrige Temperaturen, z. B. für Flächenheizungen,<br />

und gleichzeitig im oberen<br />

Speicherbereich den Warmwasserbedarf<br />

<br />

Die Besonderheit der beiden neuen Erdwärmepumpenserien<br />

liegt in deren Einsatz<br />

mit je zwei Kompressoren, wobei sich<br />

die Leistung in der Übergangszeit auf<br />

50 % anpasst und sich daher auch ein verbrauchsgünstigerer<br />

Betrieb einstellt. Zudem<br />

lassen sich bis zu fünf „Terra SW Twin-<br />

Aggregate“ in Kaskade verschalten. Der integrierte<br />

Wärmepumpenregler „Navigator“<br />

bietet zur individuellen Steuerung umfangreiche<br />

Steuerungen, individuell Internet<br />

oder über Fernzugriff (Smartphone, Smart-<br />

WEB, et.), an. Aufgrund der integrierten Erfassung<br />

der Wärmemengen wird der Einsatz<br />

von zusätzlichen Durchflusszählern<br />

überflüssig.<br />

Junkers-Bosch Thermotechnik, 73243<br />

Wernau, hat mit der „Supraeco STE-1“ und<br />

„Supraeco STM-1“ zwei neue Sole/Wasser-Wärmepumpen<br />

im Leistungsbereich<br />

von 6 bis 17 kW entwickelt. Die Erdwärmepumpe<br />

der Serie „STE-1“ wurde speziell<br />

zur Beheizung von Ein- und Mehrfamiliengebäude<br />

für die Wärmeträgerpaare<br />

Sole/Wasser als auch für Wasser/Wasser<br />

konzipiert. Bei diesen Modellen handelt es<br />

sich um optimierte Weiterentwicklungen<br />

der bestehenden Produkte mit erhöhter<br />

Energieeffizienz. Nach Herstellerangaben<br />

erreicht die „Supraeco STE-1“ auf Basis<br />

<br />

<br />

<br />

Die neuen Erdwärmepumpen sind gegenüber<br />

den Vorgängermodellen mit Umwälzpumpen<br />

der Effizienzklasse A ausgerüstet<br />

-<br />

<br />

dieser Differenztemperaturregelung entfällt<br />

nicht nur die manuelle Voreinstellung<br />

der Heizkreispumpe, sondern die Wärmepumpe<br />

arbeitet auch stets im optimalen<br />

Bereich.<br />

Das kompakte Gehäuse der Erdwärmepumpe<br />

„Supraeco STM-1“ vereint alle wichtigen<br />

Systemkomponenten einschließlich<br />

en<br />

Kompressoren und der optimierte Käl-<br />

<br />

bis zu 4,7 (nach EN 14511). Außerdem ist<br />

<br />

zur Differenztemperaturregelung der Primärkreispumpe<br />

ausgestattet, mit der automatisch<br />

ein optimaler Volumenstrom<br />

in der Wärmepumpe und somit auch eine<br />

erhöhte Effizienz erreicht wird. Junkers<br />

hat ferner mit der „Supraeco T“ eine Sole/<br />

Wasser-Wärmepumpe für Mehrfamilienhäuser<br />

und Gewerbe entwickelt. Die Erdwärmepumpe<br />

„Supraeco T 330-2“ ver-<br />

<br />

mit Leistungen von 22 oder 33 kW und<br />

<br />

und Heizkreis Hocheffizienzumwälzpumpen.<br />

Der schwedische Wärmepumpenher-<br />

-<br />

Luft/Wasser-<br />

Wärmepumpe<br />

vom Typ „WWK 300“<br />

von Stiebel Eltron.<br />

Bild: Stiebel-Eltron<br />

38 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 4/5/2014


VM PA<br />

GEOTHERMIE<br />

Erdwärmepumpen<br />

Hält nichts aus:<br />

le, hat als einer der ersten Hersteller die<br />

Sole/Wasser-Wärmepumpen mit drehzahlgeregeltem<br />

Inverterverdichter auf<br />

den Markt gebracht. So verfügen auch<br />

die neuen Sole/Wasser-Wärmepumpen<br />

„F 1155“ und „F 1255“ über einen modulierenden<br />

Leistungsbereich zwischen 4 und<br />

16 kW. Diese Wärmepumpen sind zudem<br />

mit frequenzgeregelten Hochleistungspumpen<br />

ausgestattet, die auch den Volumenstrom<br />

im Heiz- und Wärmequellenkreis<br />

der Leistung entsprechend anpassen.<br />

Die Wärmepumpen können mit einer Vor-<br />

lagen<br />

mit bis zu vier Heizkreisen sowohl<br />

in Neubauten als auch im Bestand eingesetzt<br />

werden. Die „F 1255“ erreicht einen<br />

<br />

<br />

Wärmemengenzähler wird die tatsächlich<br />

erzeugte Wärme für Heizung und Brauchwarmwasser<br />

erfasst. Aufgrund dieser technischen<br />

Innovationen übertreffen die neuen<br />

Modelle die Effizienten sämtlicher Vorgänger<br />

Wärmepumpen. Ferner bietet Nibe<br />

mit dem „Uplink“ eine internetgestützte<br />

Wärmepumpen-Fernüberwachung und<br />

-Steuerung, die auch in der Sole/Wasser-Wärmepumpe<br />

„F 1345“ enthalten ist.<br />

Mit dem Nibe „Uplink“ wird zudem nicht<br />

nur ein Überwachungs- und Komfortfeatures<br />

zur Verfügung gestellt, sondern das<br />

„Uplink“ ist auch „Smart Grid Ready“. Die<br />

Möglichkeiten, anderen Nutzern wie z. B.<br />

einem Solarteur oder Systemtechniker, den<br />

Uplinkzugang zu erlauben, erleichtert die<br />

Durchführung von Systemanalysen und<br />

Wartungsarbeiten.<br />

Die Sole/Wasser-Wärmepumpenserie<br />

„WPF Basic“ von Stiebel-Eltron, 37603 Holzminden,<br />

wird mit integrierter Heizungsregelung,<br />

Sicherheitsventil und Heizstab<br />

in fünf Leistungsgrößen hergestellt und<br />

zeichnet sich durch ein sehr gutes Preis-<br />

Leistungs-Verhältnis aus. Stiebel-Eltron<br />

ergänzt das Programm der Sole/Wasser-<br />

Wärmepumpen mit dem Modell „WPF 35“<br />

als Zwischengröße. Es weist eine Heizleis-<br />

<br />

von 4,73 (nach EN 14511) auf. Die Verdichterreihe<br />

bestehend aus sechs Einzelgeräten<br />

in den Leistungsstufen 20, 27, 35, 40,<br />

52 und 66 kW lässt sich auch in Kaskade<br />

verschalten.<br />

Die neue Sole/Wasser-Wärmepumpe<br />

„Vitocal 350-G“ von Viessmann, 35107 Al-<br />

gen<br />

mit besonders hohem Wasserkomfort<br />

<br />

geeignet. Bei einem höheren Leistungsbedarf<br />

kann sowohl ein Gerät gleichen<br />

Typs als auch eine „Vitocal 300-G“ nach<br />

dem Mas ter-Slave-Prinzip betrieben werden.<br />

Die Wärmepumpenanlage kann zudem<br />

auch mit Modulen unterschiedlicher<br />

Leistungen kombiniert werden und so<br />

<br />

angepasst werden. Die „Vitocal 350-G“<br />

erreicht nach EN 14511 bei B0/W35 eine<br />

<br />

Die hohe Effizienz wird durch den<br />

Scroll-Verdichter und den Einsatz eines<br />

<br />

-<br />

<br />

manent<br />

den Kältemittelkreislauf. Durch<br />

die Verbindung aus Monitoring und der<br />

ventils<br />

lässt sich in jedem Betriebspunkt<br />

ein möglichst effektiver Wärmepumpenbetrieb<br />

realisieren.<br />

<br />

ohne Einsatz eines zusätzlichen Stromund<br />

Wärmemengenzählers die Energieaufnahme<br />

aus dem Stromnetz sowie die<br />

Wärmeabgabe an die Heizung und Brauchwarmwasserbereitung.<br />

Dieses ist eine<br />

wichtige Voraussetzung zur finanziellen<br />

Förderung durch das Bundesamt für Wirtschaft<br />

und Ausfuhrkontrolle. Bei der „Vitocal<br />

350-G“ kommt die bereits bewährte<br />

Regelung „Vitronic 200“ zum Einsatz, wo-<br />

<br />

auch eine Fernüberwachung der Erdwärmepumpe<br />

„Vitocal 350-G“ durchgeführt<br />

werden kann.<br />

wickelt<br />

und produziert seit Mai 2010 eigene<br />

Wärmepumpen. Die neuen Sole/<br />

Wasser-Wärmepumpen „BWS-1“ werden<br />

in den Leistungsbereichen zwischen 6<br />

bis 16 kW angeboten und erreichen nach<br />

<br />

Die Erdwärmepumpen sind serienmäßig<br />

mit innovativem Wärmepumpen-<br />

Manager und WRS-Regler ausgerüstet, mit<br />

dem auch Solarkomponenten eingebunden<br />

werden können. Mit Heizungs-Vorlauf-<br />

<br />

der Einsatz der Sole/Wasser-Wärmepumpe<br />

zur Heizung und Warmwasserversorgung.<br />

■<br />

Autor:<br />

Dipl.-Ing. Eric Theiß ist als freier Journalist<br />

mit den Themenschwerpunkten Technische<br />

Gebäudeausstattung (TGA) und rationelle<br />

Regenerativtechnologien tätig.<br />

81369 München,<br />

dipl.ing.e.theiss@t-online.de<br />

Hält garantiert:<br />

Unsere Unterkonstruktionen<br />

tragen maßgeblich<br />

zum sicheren Bauen bei.<br />

ALTEC Systemtechnik AG<br />

www.altec-systemtechnik.de<br />

4/5/2014 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 39


CLEVER & SMART<br />

Gebäudesteuerung<br />

Durch intelligente Gebäudesteuerungen können verschiedene, in Abhängigkeit stehende Systeme wie Heizung, Lüftung, elektrisches Licht, natürlicher<br />

Lichteinfall und Sonnenschutz in Beziehung gebracht und steuerungstechnologisch energieeffizient aufeinander abgestimmt und automatisiert<br />

werden. Das Ergebnis: ein Maximum an Energieeinsparungen, ohne auf Raumkomfort und Wohlbefinden verzichten zu müssen.<br />

Höhere Energieeffizienz<br />

durch Gebäudeautomation<br />

Gebäudesteuerungen: das große energetische Plus bei Neubau und Sanierung<br />

Wer sich mit dem Thema „Energieeffizienz“ auseinandersetzt, weiß: 40 % des gesamten Energieverbrauchs entfallen auf Gebäude. Mit<br />

nationalen Energieeinsparverordnungen machen sich die Länder der europäischen Union an die Umsetzung der EU-Gebäuderichtlinie,<br />

die bis 2020 Niedrigstenergiegebäude bei allen Neubauten und bis 2050 einen um 80 % reduzierten Primärenergiebedarf bei allen<br />

Gebäuden verlangt. Unabhängig von allen politischen Vorgaben gibt es bereits in der täglichen Praxis angewandte technologische<br />

Lösungen, spürbar Energie zu sparen und effizienter mit ihr umzugehen.<br />

Beispiel Gebäudeautomation: Nach Experteneinschätzung<br />

lassen sich bis zu<br />

60 % der Beleuchtungsenergie und 30 %<br />

der Heiz- und Kühlenergie durch effizienzsteigernde<br />

Funktionen der Raumautomation<br />

einsparen.<br />

Aus Gründen ständig steigender<br />

Energiepreise und nachhaltigen Wirtschaftens<br />

ist das moderne Facility-<br />

Management dazu angehalten, alles<br />

zu unternehmen, um effektiv Energie<br />

zu sparen. Doch was in privaten Haus-<br />

halten meist schon gut funktioniert,<br />

da sich hier ein hoher Energieverbrauch<br />

sehr direkt auf den eigenen Geldbeutel<br />

niederschlägt, ist bei Nichtwohngebäuden<br />

– also beispielsweise Büro- und<br />

Verwaltungsgebäuden oder Industrie-<br />

40 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 4/5/2014


CLEVER & SMART<br />

Gebäudesteuerung<br />

und Sporthallen – oft noch zu gering<br />

ausgeprägt.<br />

Einsparpotenziale nutzen –<br />

Energiebedarf senken<br />

Oft übersteigen die Betriebskosten während<br />

der gesamten Nutzungsdauer eines<br />

Gebäudes die Baukosten um ein Vielfaches.<br />

Zudem müssen sowohl bei Neubauten als<br />

auch Sanierungen zunehmend Energieeffizienz-Richtlinien<br />

und normative Vorgaben<br />

erfüllt werden. Nicht zu vergessen ist der<br />

Immobilienwert: Ein nachhaltiges Gebäude<br />

mit einer guten Energiebilanz erzielt einen<br />

höheren Preis bei einem Verkauf.<br />

Da auch die Anforderungen der EnEV<br />

an die Energieeffizienz von Gebäuden immer<br />

weiter steigen, werden künftig technische,<br />

übergeordnete Steuerungen ein<br />

wichtiger Bestandteil für höhere Energieeinsparungen<br />

sein.<br />

Intelligente Automationen<br />

für eine optimierte Energiebilanz<br />

Warum liegt in der Erhöhung der Energieeffizienz<br />

durch Gebäudeautomationen<br />

so ein großes Potenzial? Für eine spürbare<br />

Senkung der Betriebskosten optimieren intelligente<br />

Steuerungen den Energieeinsatz,<br />

da aus rein bauphysikalischer Sicht viele<br />

Gebäude das Energieeffizienz-Optimum bereits<br />

schon erreicht haben.<br />

Durch die Gebäudeautomation können<br />

verschiedene, in Abhängigkeit stehende<br />

Systeme wie Heizung, Lüftung, elektrisches<br />

Licht, natürlicher Lichteinfall und<br />

Sonnenschutz in Beziehung gebracht und<br />

steuerungstechnologisch energieeffizient<br />

aufeinander abgestimmt werden. Das Ergebnis:<br />

ein Maximum an Energieeinsparungen,<br />

ohne auf Raumkomfort und Wohlbefinden<br />

verzichten zu müssen.<br />

Die drei Säulen des Steuerungskonzeptes in der Gebäude- und Einzelraumregelung.<br />

Sicherheit Energieeffizienz Komfort<br />

RWA in Dach / Fassade<br />

Kunstlichtsteuerung<br />

natürliche Lüftung<br />

Raumheizung<br />

Sonnenschutz<br />

EFFEKTIVE AUTOMATION VON LICHT – LÜFTUNG – SONNENSCHUTZ – HEIZUNG<br />

-<br />

<br />

und Heizung aufeinander abgestimmt werden, da diese in starker Abhängigkeit voneinander<br />

stehen.<br />

<br />

<br />

und erhöhten Tageslichteinfall eine optimale Ausleuchtung bei gleichzeitig erheblich<br />

verringertem Energiebedarf erreichen lässt.<br />

<br />

werden, sondern innerhalb des gesamten Gebäudes.<br />

Vernetzung von Sicherheit<br />

und Komfort = Energieeffizienz<br />

In der Gebäudeautomation laufen die<br />

Informationen sämtlicher Systeme wie<br />

Kühl-, Heiz- und Beschattungssysteme,<br />

Lüftungseinrichtungen und Klimaanlagen<br />

sowie Brandschutz- und Sicherheitseinrichtungen<br />

zusammen. Auf Gebäudesteuerungen<br />

spezialisierte Firmen automatisieren<br />

die Brandsicherheit (RWA-Anlagen)<br />

und die Klimaoptimierung und vernetzen<br />

als Systemintegrator alle Funktionen mit<br />

der zentralen Gebäudeleittechnik.<br />

Die Steuerung der natürlichen Lüftung<br />

leistet einen wesentlichen Beitrag zur Klimaoptimierung<br />

im Gebäude und reduziert<br />

den Energieaufwand für Klimageräte zur<br />

Kühlung. Und die Integration und Ansteuerung<br />

von Lichtlenkungs- und Sonnenschutzsystemen<br />

setzt den natürlichen<br />

Lichteinfall und das Kunstlicht miteinander<br />

in Beziehung und automatisiert deren<br />

Bewegungen und Zuschaltzeiten.<br />

So wird der Wärme- und Lichteintrag<br />

gesteuert, und die Kosten für Heizung und<br />

künstliches Licht sinken erheblich. Die impulsgebenden<br />

Sensoren beziehungsweise<br />

Informations- und Taktgeber für Lüftung<br />

und Verschattung sind beispielsweise Zeitsteuerungen,<br />

Sonnenstands- und Lichtintensitätssensoren,<br />

Temperaturfühler und<br />

Luftqualitätsmesser.<br />

Der normative Hintergrund –<br />

die EN 15232<br />

Die Norm EN 15232 definiert und<br />

beschreibt eine Bewertungssystematik,<br />

mit der die Auswirkungen von Gebäudeautomationssystemen<br />

auf die Gebäudeenergieeffizienz<br />

abgeschätzt werden können.<br />

Darin werden als wichtige Teilbereiche<br />

unter anderem Beleuchtung, Lüftung<br />

und Heizung betrachtet. Für diese<br />

Teilbereiche sind konkret technische Anforderungen<br />

benannt, um die definierten<br />

Effizienzklassen eines Gebäudes zu erreichen.<br />

NEU IM<br />

SORTIMENT<br />

automatische Regelung<br />

Bedienung per PC<br />

manueller indirekter Eingriff<br />

4/5/2014 <strong>IKZ</strong>-ENERGY


CLEVER & SMART<br />

Gebäudesteuerung<br />

Beispiel Sensorik.<br />

Beispiel Sonnenschutz.<br />

<br />

Beispiel Regenerative Energien.<br />

Vor diesem normativen Hintergrund<br />

koordiniert und harmonisiert intelligent<br />

geplante Steuerungs- und Automationstechnik<br />

die Systembestandteile für Lichtlenkung<br />

und Verschattung sowie natürliche<br />

Lüftung und Klimaoptimierung<br />

– und hilft so, durch die erzielten Energieeinsparungen<br />

die Betriebskosten von Gebäuden<br />

erheblich zu senken. Über die gesamte<br />

Nutzungsdauer eines Gebäudes<br />

betrachtet, zahlen sich also höhere Investitionen<br />

in die Technische Gebäudeausstattung<br />

(TGA) und die Gebäudeautomation<br />

aus. Denn die Amortisationszeit regelungstechnischer<br />

Anlagen beträgt oft nur<br />

sieben bis zehn Jahre.<br />

■<br />

Bilder: Lamilux<br />

KONTAKT<br />

LAMILUX Heinrich Strunz Holding<br />

<br />

95105 Rehau<br />

<br />

information@lamilux.de<br />

www.lamilux.de<br />

10. Internationale<br />

Geothermiekonferenz<br />

Jetzt anmelden!<br />

www.geothermiekonferenz.de<br />

<br />

14. - 16. Mai 2014 | Freiburg<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

42 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 4/5/2014


TIPPS & TRENDS<br />

Produkte<br />

DANFOSS<br />

Fit für den hydraulischen<br />

Abgleich<br />

bene Wissen überprüfen können. Werden 80 % der Fragen richtig<br />

beantwortet, erhält man ein entsprechendes Danfoss-Zertifikat<br />

(„DancademyMaster“) als Nachweis für die themenbezogene Qualifikation.<br />

Dadurch bekommen Teilnehmer die Gewissheit, dass sie<br />

im Bereich hydraulischer Abgleich fit genug sind, um ihr Wissen<br />

in der Praxis frei von Berührungsängsten anwenden zu können.<br />

Die Anmeldung funktioniert ganz simpel: Einfach auf der Danfoss-Website<br />

registrieren und nach Erhalt des persönlichen Passwortes<br />

per E-Mail loslegen.<br />

Für einen exakteren hydraulischen Abgleich empfiehlt sich die<br />

Software „DanBasic V“. Damit lassen sich auch komplexere Berechnungen<br />

problemlos durchführen. Der modulare Aufbau ermöglicht<br />

eine individuelle Durchführung der einzelnen Berechnungsschritte.<br />

Entweder über den gewohnten Weg: Heizlast, Heizkörper-/Ventilauslegung,<br />

Armaturenauslegung (Strangarmaturen),<br />

oder aber zunächst über die Heizkörpergröße und weitere Optimierungsfunktionen.<br />

Damit Handwerker ihren Kunden die große Bedeutung<br />

des hydraulischen Abgleichs und die damit verbundenen<br />

Maßnahmen besser erklären können, hat Danfoss einen animierten<br />

Videoclip produziert: www.youtube.com/watch?v=7t1hy2qZNBQ<br />

Danfoss GmbH, 63073 Offenbach,<br />

Tel. 069 47868620, Fax 069 47868599,<br />

waerme@danfoss.com, www.waerme.danfoss.de<br />

Die Danfoss-App für Smartphones und Tablets bietet Handwerkern die<br />

Möglichkeit, vor Ort beim Kunden einen einfachen hydraulischen Abgleich<br />

durchzuführen.<br />

Im Leistungsangebot der SHK-Betriebe hat sich der hydraulische<br />

Abgleich noch immer nicht weitläufig etabliert, obwohl das Thema<br />

gerade vor dem Hintergrund der Energieeinsparpotenziale<br />

und KfW-Fördermittel immer relevanter wird. Von Danfoss gibt<br />

es für Fachhandwerker ein „Rundum-Sorglos-Paket“ zum hydraulischen<br />

Abgleich. Es beinhaltet die Online-Schulung „Dancademy“,<br />

die Danfoss-App für iPad, iPhone und Smartphone sowie die Software<br />

„DanBasic V“. Abgerundet wird das Angebot von einem animierten<br />

Videoclip zum hydraulischen Abgleich.<br />

Die „Dancademy“ ist ein kostenloses E-Learning-Portal, das sich<br />

seit seinem Start 2009 wachsender Beliebtheit bei Auszubildenden<br />

bis hin zu Profis erfreut. Denn hier wird der Einstieg in Themen<br />

wie dem hydraulischen Abgleich anschaulich vermittelt, um nach<br />

und nach tiefer in die Materie vorzudringen. Jedes Kurskapitel endet<br />

mit einer freiwilligen Lernkontrolle, indem Nutzer das erwor-<br />

FRONIUS<br />

Neue Wechselrichtergeneration<br />

Mit der „SnapINverter“ Wechselrichtergeneration präsentiert<br />

Fronius eine neue Produktpalette. „Fronius Galvo“, „Fronius<br />

Symo“, „Fronius Symo Hybrid“ decken das gesamte Leistungsspektrum<br />

von 1,5 bis 20 kW ab. Die „SnapINverter“ bieten ein<br />

durchgängiges Installationserlebnis, werden ident montiert und<br />

in Betrieb genommen. Dies erleichtert die Arbeit für den Installateur,<br />

und er spart Zeit und Geld. Mit nur einer Schulung können<br />

sämtliche „SnapINverter“ ganz einfach montiert und installiert<br />

werden. Zusätzlich ergeben sich dadurch klare Vorteile bei den Installateurs-Schulungen.<br />

Die Synergien erstrecken sich nicht nur<br />

4/5/2014 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 43


TIPPS & TRENDS<br />

Produkte<br />

über die gesamte Produktpalette, darüber hinaus kann auch innerhalb<br />

eines Betriebs das Wissen ganz leicht weitergegeben werden.<br />

Weniger Kosten, schnellere Umsetzung von Projekten und<br />

entsprechend höhere Effizienz und Produktivität sind die klaren<br />

Vorteile für den Installateur.<br />

Das Schwenkkonzept mit „SnapIN“-Funktion vereinfacht die<br />

Montage und Installation der Wechselrichter. Nach der Montage<br />

der leichten Wandhalterung und der Verkabelung des Geräts<br />

wird der Wechselrichter ganz einfach in die Wandhalterung eingehängt,<br />

eingeschwenkt und gesichert. Das geringe Gewicht und<br />

die kompakte Bauweise der „SnapINverter“ vereinfachen die Installation<br />

zusätzlich. Es ist kein Spezialwerkzeug notwendig und<br />

zudem wird eine Säulenmontage möglich. Mit der „SnapINverter“<br />

„Fronius Symo Hybrid“ - Mit 3, 4, 5 kW die individuelle Speicherlösung<br />

für 24 Stunden Sonne.<br />

Produktpalette deckt Fronius die gesamte Bandbreite an Marktanforderungen<br />

von 1,5 bis 20 kVA ab.<br />

Ein kostenloses Online-Tool zur exakten Auslegung von PV-Anlagen<br />

unterstützt bei der Anlagenplanung. Ortsunabhängig kann,<br />

via Tablet oder Smartphone, ab Mitte des Jahres eine Erstkonfiguration<br />

vorgenommen werden.<br />

Fronius International GmbH, A-4643 Pettenbach,<br />

Tel. +43 7242 2410, Fax +43 7242 2412670<br />

contact@fronius.com, www.fronius.com<br />

GILDEMEISTER ENERGY SOLUTIONS<br />

EMS macht Energiekosten<br />

und Einsparpotenziale sichtbar<br />

Für Unternehmen wird ein effizienter Umgang mit Energie<br />

immer wichtiger. Gildemeister energy efficiency hat es sich zur<br />

Aufgabe gemacht, Unternehmen auf ihrem Weg zur nachhaltigen<br />

Energieeffizienz zu unterstützen und hierfür den „Gildemeister<br />

energy monitor“ speziell für die Industrie entwickelt. Ab 2016<br />

müssen Unternehmen ein Energie- oder Umweltmanagementsystem<br />

verpflichtend nachweisen, falls sie vom Spitzensteuerausgleich<br />

Gebrauch machen wollen. Gildemeister energy<br />

efficiency erweitert das bestehende Beratungsangebot um den<br />

„energy monitor“ als effizientes und transparentes Energiemonitoring-System.<br />

Es<br />

verschafft einen Überblick<br />

über aktuelle Verbrauchs-<br />

und Kostenentwicklungen,<br />

Energieauswertungen<br />

und<br />

Abrechnungen bis hin<br />

zur detaillierten Darstellung<br />

des Lastverhaltens.<br />

Bedarfsgerechte<br />

Analysen und die anwendungsfreundliche<br />

Bedienung ermöglichen<br />

dabei eine sehr gute Bereitstellung<br />

und Nachverfolgung<br />

der relevanten<br />

Informationen<br />

für alle Entscheidungsebenen.<br />

Somit können<br />

gesetzte Energieziele<br />

visuell dargestellt, kontinuierlich<br />

kontrolliert<br />

und gegebenenfalls angepasst<br />

werden. Die Datenerfassung<br />

und Übertragung<br />

erfolgt über<br />

Energie richtig managen und Energiekosten<br />

entscheidend senken - Gildemeister energy<br />

efficiency unterstützt Unternehmen auf<br />

ihrem Weg zur nachhaltigen Energieeffizienz.<br />

eigens hierfür installierte Messgeräte und der anschließenden<br />

Sammlung in der „Gildemeister energy box“. Übersichtliche<br />

Kostenverteilungs-, Energiekennzahlen- und kompakte Managementberichte<br />

werden dem Nutzer auf dem Rechner und iPad zur<br />

Verfügung gestellt und können schnell und einfach im PDF-Format<br />

generiert werden. Jeder Kunde erhält ein individuell zugeschnittenes<br />

Leistungspaket. Das maßgeschneiderte EMS ist für alle Unternehmen<br />

geeignet, die auf übersichtliche Art und Weise ihren<br />

Energieverbrauch analysieren und die Energiekosten nachhaltig<br />

senken wollen. Aufgrund der unterschiedlichen Anforderungen<br />

und Bedürfnisse an ein EMS bietet Gildemeister energy efficiency<br />

drei verschiedene Versionen an: die Basic, Professional und<br />

die Enterprise Edition. Studien haben ergeben, dass allein durch<br />

den Einsatz eines EMS Energieeinsparungen von bis zu 15 % erzielt<br />

werden können.<br />

Gildemeister energy solutions a+f GmbH, 97076 Würzburg,<br />

Tel. 0931 25064120, Fax 0931 25064102,<br />

energysolutions@gildemeister.com, www.energy.gildemeister.com<br />

44 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 4/5/2014


UNTERSTÜTZT VON<br />

DR. VALENTIN ENERGIESOFTWARE<br />

Neues Simulationsprogramm<br />

erleichtert Planung und<br />

Auslegung von Wärmepumpen<br />

Mit der neuen Software „GeoT*SOL basic 2.0“ erweitert die Berliner<br />

Softwarefirma Valentin den Einsatzbereich ihres Auslegungsprogramms<br />

für Wärmepumpensysteme. Neben Luft und Erdwärmesonden,<br />

die ihre Wärme durch Bohrungen in bis zu 100 m Tiefe<br />

gewinnen, lassen sich mit dem neuen Programm jetzt auch Pumpensysteme<br />

planen, die das Grundwasser oder horizontal ins Erdreich<br />

verlegte Erdwärmekollektoren als Wärmequelle nutzen. Der<br />

Nutzer kann bei der Auslegung zwischen fünf vordefinierten Anlagenkonfigurationen<br />

wählen, die sich in der Praxis bewährt haben.<br />

Darüber hinaus hat er die Möglichkeit, einzelne Komponenten auszulegen<br />

und zu dimensionieren. Dazu zählen neben Wärmepumpen,<br />

Wärmequellen und Speichern auch Sonnenkollektoren, die<br />

Wärme für den Speicher liefern. Nach der Festlegung des Heizwärme-<br />

und Trinkwarmwasserbedarfs stellt die Software sämtliche Ergebnisse<br />

grafisch dar, z. B. die Jahresverläufe der relevanten Temperaturen,<br />

der Nutzwärme und der elektrischen Energie sowie die<br />

Wochenarbeitszahlen. Außerdem berechnet das Programm die Jahresenergieerträge<br />

und macht Aussagen zur Wirtschaftlichkeit und<br />

zur Schadstoffreduzierung gegenüber konventionellen Systemen.<br />

Wie die Vorgängerversion ermittelt auch „GeoT*SOL basic 2.0“<br />

die Jahresarbeitszahl auf der Basis von Minutenwerten. Diese Zahl<br />

gibt den Quotienten aus der gelieferten Wärme und dem Stromverbrauch<br />

an. Ergänzend zum Simulationsergebnis berechnet die Software<br />

die Jahresarbeitszahl entsprechend der VDI-Richtlinie 4650,<br />

die das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)<br />

zur Bewilligung von Förderanträgen fordert.<br />

Für die Simulationen stehen der Software eine Datenbank mit<br />

1600 Wärmepumpen führender Hersteller und internationale Klimadatensätze<br />

zur Verfügung.<br />

Dr. Valentin EnergieSoftware GmbH, 10243 Berlin,<br />

Tel. 030 5884390, Fax 030 58843911,<br />

info@valentin.de, www.valentin.de<br />

ENERGIEEFFIZIENTES<br />

MODERNISIEREN,<br />

SANIEREN UND BAUEN<br />

WWW.GETEC-FREIBURG.DE<br />

11.–13.4.2014<br />

MESSE FREIBURG<br />

ÖKOLOGISCHE BAUKOMPONENTEN<br />

HEIZUNGS- UND ANLAGENTECHNIK<br />

REGENERATIVE ENERGIEN<br />

ENERGIEDIENSTLEISTUNGEN<br />

✃<br />

©DEPI<br />

GEGEN ABGABE DIESES EINTRITTSGUTSCHEINS AN<br />

DER KASSE ERHALTEN SIE FREIEN EINTRITT ZUR<br />

GEBÄUDE.ENERGIE.TECHNIK 2014 FÜR EINE PERSON.<br />

„GeoT*SOL basic 2.0“ ermöglicht die Planung verschiedener Wärmepumpensysteme<br />

(hier: Erdwärmekollektor).<br />

4/5/2014 <strong>IKZ</strong>-ENERGY<br />

VERANSTALTER<br />

WWW.GETEC-FREIBURG.DE<br />

11.–13.4.2014<br />

MESSE FREIBURG<br />

MITVERANSTALTER<br />

EINTRITTS-<br />

GUTSCHEIN<br />

<strong>IKZ</strong>-E-14_14


ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Verordnungen<br />

Energetische Qualität wird wichtiger<br />

Novellierung der Energieeinsparverordnung (EnEV 2014)<br />

Nach langem Ringen tritt zum 1. Mai 2014 die neue EnEV in Kraft und setzt damit die Anforderungen der EU-Richtlinie 2010 in Deutschland<br />

um. Teilweise wurde die neue EnEV 2014 unverändert aus der EnEV 2009 übernommen, teilweise komplett neu fortgeschrieben.<br />

Diese Neuerungen ziehen<br />

einmal mehr Ausnahmen, Bezüge,<br />

Verweise und Varianten<br />

mit sich. Sie bedürfen zweifelsfrei<br />

eingehenden weiteren Erläuterungen<br />

und Regelungen,<br />

nicht nur für die rechtssichere<br />

Anwendung, sondern auch für<br />

die praktische Umsetzung. Besonders<br />

die Verschärfungen<br />

zur Ausstellung und Verwendung<br />

von Energieausweisen<br />

erlangt einmal mehr einen vergrößerten<br />

Verwaltungsaufwand<br />

(z. B. durch die Einführung von<br />

Registernummern und Stichproben<br />

usw.). Das kommt einerseits<br />

einer konsequenten<br />

Transparenz in der Dokumentation<br />

entgegen und rückt fraglos<br />

die Bedeutung der energetischen<br />

Qualität eines Gebäudes<br />

in den Fokus. Andererseits<br />

mündet es in Auswüchsen von<br />

zugrunde liegenden Normen,<br />

Bekanntmachungen, Verweisen,<br />

Richtlinien.<br />

Wichtige Änderungen und<br />

Ergänzungen fokussieren sich<br />

auf das Thema Energieausweise,<br />

deren Prüfbarkeit anhand<br />

von Registriernummern<br />

sowie Stichproben zur Kontrolle<br />

der Angaben in den Energieausweisen.<br />

Grundsätzlich ist<br />

festzustellen, dass die energetische<br />

Qualität eines Gebäudes<br />

sowohl im Neubau als auch im<br />

Bestand weiter an Bedeutung<br />

gewinnt.<br />

Energieausweise allgemein<br />

Ein Energieausweis muss<br />

nicht nur ausgestellt werden,<br />

sondern nun auch persönlich<br />

an den Bauherren übergeben<br />

werden. Das macht allemal<br />

Sinn, da auf diese Art Missverständnisse<br />

vermieden werden<br />

und der Energieausweis als solcher<br />

den Bauherren gegenüber<br />

entsprechend erläutert werden<br />

kann. Weiterhin muss der Energieausweis<br />

bei Gebäuden, die<br />

mit mehr als 500 m² Nutzfläche<br />

und starkem Publikumsverkehr,<br />

also vorwiegend öffentliche Gebäude,<br />

an einer „für die Öffentlichkeit<br />

gut sichtbaren Stelle“<br />

aufgehängt werden. Für<br />

behördliche Gebäude gilt ab<br />

8. Juli 2015 mehr als 250 m².<br />

Wenn durch Änderung oder Erweiterung<br />

für das gesamte Gebäude<br />

der Jahres-Primärenergiebedarf<br />

neu berechnet wurde,<br />

muss ebenfalls ein neuer Energieausweis<br />

erstellt werden. Dies<br />

ist nachvollziehbar und Konsequenz<br />

einer transparenten Dokumentation.<br />

Die EnEV verlangt spätestens<br />

bei Besichtigung eines<br />

zum Verkauf stehenden Gebäudes<br />

das unaufgeforderte Vorzeigen<br />

und Aushändigen des<br />

Energieausweises. Wenn keine<br />

Besichtigung anfällt, ist der<br />

Energieausweis in Kopie auszuhändigen.<br />

Also wird hiermit der<br />

Energieausweis fester Bestandteil<br />

der Gebäude-Bewerbung<br />

und –vermittlung.<br />

Pflichtanzeigen<br />

für Immobilien<br />

Völlig neu ist der § 16a<br />

„Pflichtanzeigen in Immobilienanzeigen“<br />

bei einem kommerziellen<br />

Verkauf über Immobilienanzeigen.<br />

Der Verkäufer hat<br />

folgende Punkte zwingend anzugeben:<br />

1. Die Art des Energieausweises:<br />

Energiebedarfsausweis oder<br />

Energieverbrauchsausweis im<br />

Sinne § 17 Absatz 1 Satz 1.<br />

2. Den im Energieausweis genannten<br />

Wert des Endenergiebedarfs<br />

oder Endenergieverbrauchs<br />

für das Gebäude.<br />

3. Die im Energieausweis genannten<br />

wesentlichen Energieträger<br />

für die Heizung des<br />

Gebäudes.<br />

4. Bei Wohngebäuden das im<br />

Energieausweis genannte<br />

Baujahr.<br />

5. Bei Wohngebäuden die im<br />

Ener gieausweis genannte<br />

Energieeffizienzklasse“.<br />

Bei Nichtwohngebäuden ist<br />

bei Energiebedarfs- und Energieverbrauchsausweisen<br />

als<br />

Pflichtangabe nach Satz 1 Nummer<br />

2 der Endenergiebedarf<br />

oder Endenergieverbrauch sowohl<br />

für Wärme als auch<br />

für Strom jeweils getrennt<br />

aufzuführen. Dies gilt auch<br />

für Vermieter, Verpächter und<br />

Leasinggeber bei einer Immobilienanzeige.<br />

Dabei gilt, dass<br />

bei Energieausweisen, die<br />

nach dem 30. September 2007<br />

und vor dem 1. Mai 2014 ausgestellt<br />

worden sind und solchen<br />

nach § 29 Absatz 1, diese<br />

Pflichten nach den Maßgaben<br />

der Übergangsvorschriften des<br />

§ 29 Absatz 2 und 3 relevant<br />

sind.<br />

Was die Grundsätze des<br />

Energieausweises angeht, wurde<br />

lediglich die Angabe des<br />

Ausstellungsdatums verändert,<br />

welches dasjenige der Antragsstellung<br />

hinsichtlich der Registriernummer<br />

sein muss.<br />

Anwendungsbereiche<br />

Der Anwendungsbereich<br />

wurde durch Gebäude mit weniger<br />

als 25 % des Jahresenergieverbrauchs<br />

erweitert, der bei<br />

einer normalen ganzjährigen<br />

Nutzung zu erwarten wäre.<br />

Das bedeutet eine Freistellung<br />

von Gebäuden, die zwar mehr<br />

als vier Monate im Jahr genutzt<br />

werden, aber einen geringen<br />

Energieverbrauch haben. Freilich<br />

muss dieser erst durch eine<br />

energetische Bewertung (Energieberatung)<br />

festgestellt und<br />

nachgewiesen werden. Fragen<br />

werden sicherlich umso mehr<br />

auftreten. Z. B. im Praxisfall<br />

einer Ferienwohnung, die nur<br />

von April bis Oktober vermietet<br />

wird (oder gar nur im Sommer,<br />

wo das Warmwasser solarthermisch<br />

erzeugt wird und de facto<br />

ein sehr geringer Energiebedarf<br />

in der realen Nutzung anfällt)<br />

in der Jahresbetrachtung aber<br />

dennoch den Heizwärmebedarf<br />

verbucht bekommt, auch wenn<br />

dieser durch fehlende Nutzung<br />

während der Heizperiode nicht<br />

benötigt wird.<br />

Hinsichtlich der Anforderungen<br />

an Wohngebäude und den<br />

damit verbundenen Modellberechnungsverfahren<br />

wird auf<br />

die Bekanntmachungen des<br />

BMVBS und des BMWI verwiesen.<br />

Während die bestehende<br />

EnEV 2009 sich zur Berechnung<br />

des Energiebedarfs noch<br />

auf die Fassung der DIN V 18599<br />

von 2007 beruft, gilt in der neuen<br />

EnEV 2014 selbstredend die<br />

aktuelle Fassung von 2011. Das<br />

Referenzgebäude bleibt nahezu<br />

unverändert gegenüber der alten<br />

EnEV, und das Nachweisverfahren<br />

zur energetischen<br />

Bewertung und Berechnung ist<br />

auf Grundlage der DIN 4108-6 /<br />

DIN 4701-10 und nach DIN V<br />

18599 (2011-12) möglich. Neue<br />

Vorgaben zur Präzisierung des<br />

sommerlichen Wärmeschutzes<br />

wurden anhand der neuen<br />

DIN 4108-2 eingeführt, der ohnehin<br />

aus bekannten Gründen<br />

(Baustoffe, Anzahl elektrischer<br />

46 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 4/5/2014


ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Verordnungen<br />

Geräte usw.) immer mehr an<br />

Bedeutung gewinnt. In der Praxis<br />

betrifft das aber auch die internen<br />

Wärmegewinne.<br />

Die Kühlung von Gebäuden<br />

wird weiter in der EnEV verankert.<br />

Das schlägt sich u. a.<br />

auch in der Inspektionspflicht<br />

von Klimaanlagen nieder. Also<br />

werden Klimaanlagen auch in<br />

Wohngebäuden wohl in Zukunft<br />

eine größere Rolle spielen. Der<br />

Endenergiebedarf von Klimaanlagen<br />

ist nur einer von vielen<br />

Hinweisen, die den Stellenwert<br />

von elektrischer Energie auch in<br />

der neuen EnEV weiter in den<br />

Fokus rückt. Die energetische<br />

Inspektion wird weiterhin ab einer<br />

Kälteleistung von 12 000 W<br />

vorgeschrieben. Neu ist die Verpflichtung<br />

zur Erstellung eines<br />

Inspektionsberichts „mit den<br />

Ergebnissen der Inspektion und<br />

Ratschlägen in Form von kurz<br />

gefassten fachlichen Hinweisen<br />

für Maßnahmen zur kosteneffizienten<br />

Verbesserung der energetischen<br />

Eigenschaften der<br />

Anlage, für deren Austausch<br />

oder für Alternativlösungen.“<br />

Die inspizierende Person muss<br />

den Inspektionsbericht unter<br />

Angabe des Namens, ihrer Anschrift<br />

und Berufsbezeichnung<br />

sowie des Datums der Inspektion<br />

und des Ausstellungsdatums<br />

unterschreiben und dem<br />

Betreiber übergeben. Auch<br />

der Inspektionsbericht verlangt<br />

die Eintragung einer Registernummer<br />

durch die inspizierende<br />

Person.<br />

Primärenergiefaktor<br />

Die Anforderungen des Jahres-Primärenergiebedarfs<br />

werden<br />

im Neubau zum 1. Januar<br />

2016 um 25 % verschärft.<br />

Dabei ist es besonders interessant,<br />

dass der Primärenergiefaktor<br />

für Strom bereits zum<br />

1. Mai auf 2,4 gesenkt wird und<br />

in einer zweiten Stufe ebenfalls<br />

zum 1. Januar 2016 auf 1,8. Hier<br />

zeigen Berechnungsbeispiele,<br />

die die tatsächlichen Veränderungen<br />

von EnEV 2009 zu EnEV<br />

2014 aufzeigen, dass sich im<br />

rechnerischen Vergleich nicht<br />

viel ändern wird, da der Primärenergiebedarf<br />

(durch den Anteil<br />

Erneuerbarer Energie im Strom-<br />

Mix) von 2,4 auf 1,8 ebenso auf<br />

etwa 25 % reduziert wird. Nachvollziehbar<br />

werden aus diesem<br />

Grund einmal mehr die Irritationen<br />

in Sachen Elektro-Speicheröfen<br />

und der sich vollziehende<br />

Image-Wechsel von der<br />

Elektro-Heizplatte zur Infrarotheizung.<br />

Auch wenn die Änderungen<br />

in den Details und ihren Ausführungen<br />

doch komplexer<br />

sind als es diese auf den ersten<br />

Blick vermuten lassen, lässt<br />

doch in einer Sache die neue<br />

EnEV keinen Zweifel: Die Dominanz<br />

der elektrischen Energie<br />

(Strom) wird weiter verfestigt<br />

und zeigt einmal mehr den<br />

Trend zum 100-%-Strom-Haus<br />

Schlagkräftiger<br />

Die neue HT-Serie haut Sie um!<br />

Schweizer<br />

Die Gerade: 30 oder 32 kW, direkt an die Wand<br />

Die schnelle Doublette: Plug & Play Internetverbindung<br />

plus kostenlose MaxView Fernüberwachung<br />

Der trockene Haken: Kompaktes IP65 Gehäuse<br />

Der überraschende Uppercut: 4 bzw. 2 schnelle MPP-Tracker,<br />

weiter Eingangsspannungsbereich, 1000 Vdc<br />

Der Lucky Punch: Überspannungsableiter, DC-Trennschalter<br />

und Datenlogger integriert<br />

Der Knockout: 0 Watt in der Nacht<br />

als fester Bestandteil des Smart-<br />

Grid! Ebenso ist eine gesteigerte<br />

Orientierung auf die Bewertung<br />

des Endenergiebedarfs nicht zu<br />

übersehen.<br />

Anrechenbarkeit<br />

von Strom aus EE<br />

In der Anrechenbarkeit von<br />

Strom aus EE wurde der Absatz<br />

2 ergänzt, der sowohl für<br />

More than<br />

20 years Swiss Quality<br />

and Experience<br />

4/5/2014 <strong>IKZ</strong>-ENERGY<br />

www.solarmax.com


ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Verordnungen<br />

ein Nicht-Wohngebäude als<br />

auch für ein Wohngebäude den<br />

Strombedarf in der Bestimmung<br />

als Monatswert verlangt.<br />

Demgegenüber ist der monatliche<br />

Ertrag der Anlage zur Nutzung<br />

EE nach DIN V 18599-9:<br />

2011-12 (inkl. Berichtigung 1:<br />

2013-05) zu ermitteln. Bei PV-<br />

Anlagen sind die monatlichen<br />

<strong>Solare</strong>rträge (Stromerträge)<br />

unter Verwendung der mittleren<br />

(?) monatlichen Strahlungsintensität<br />

der neuen Referenzklimazone<br />

Potsdam (anstelle<br />

von Würzburg) sowie den Standardwerten<br />

zur Ermittlung der<br />

Nenn-Leistung des PV-Moduls<br />

darzustellen. Eine gebäudespezifische<br />

Solarsimulation kann<br />

diese Prozedere sicherlich konkretisieren<br />

bzw. begleiten. Gleiches<br />

gilt freilich für die Erzeugung<br />

erneuerbaren Stroms aus<br />

Windkraft unter Verwendung<br />

der mittleren monatlichen<br />

Windgeschwindigkeiten der Referenzklimazone<br />

Potsdam.<br />

Dichtheit<br />

des gesamten Gebäudes<br />

In Absatz 2 von § 6 verlangt<br />

die EnEV einen erforderlichen<br />

Mindest-Luftwechsel, der „zum<br />

Zwecke der Gesundheit und<br />

der Beheizung sichergestellt<br />

ist“. Daraus ergeben sich freilich<br />

weite Interpretationsfelder.<br />

Wer mag da nicht an das Lüftungskonzept<br />

denken, das ja<br />

nach DIN 1946-6 vorliegt und<br />

sich durchaus über den baulichen<br />

Feuchteschutz in Richtung<br />

„Gesundheit der Bewohner“<br />

bewegt. In der Anlage 4<br />

wird bei den maximalen n 50 -<br />

Werten weiterhin zwischen Gebäude<br />

mit raumlufttechnischen<br />

Anlagen und Gebäuden ohne<br />

raumlufttechnische Anlagen<br />

unterschieden. Beim maximal<br />

zulässigen n 50 -Wert zur Nachweisführung<br />

der Luftdichtigkeit<br />

gemäß § 6 Absatz 1 wird<br />

auf die DIN EN 13829: 2001-02<br />

und das dort beschriebene Verfahren<br />

B verwiesen. Es dürfen<br />

folgende n 50 -Werte nicht überschritten<br />

werden:<br />

technische<br />

Anlagen 3,0 h -1 ,<br />

technischen<br />

Anlagen 1,5 h -1 .<br />

„Abweichend von Satz 1 darf<br />

bei Wohngebäuden, deren Jahres-Primärenergiebedarf<br />

nach<br />

der Anlage 1 Nummer 2.1.1 berechnet<br />

wird und deren Luftvolumen<br />

1500 m³ übersteigt,<br />

sowie bei Nicht-Wohngebäuden,<br />

deren Luftvolumen aller<br />

konditionierten Zonen nach<br />

DIN V 18599-1: 2011-12 insgesamt<br />

1500 m³ übersteigt, der<br />

nach DIN EN 13829: 2001-02<br />

mit dem dort beschriebenen<br />

Verfahren B bei einer Druckdifferenz<br />

zwischen innen und außen<br />

von 50 Pa gemessene Volumenstrom<br />

– bezogen auf die<br />

Hüllfläche des Gebäudes – folgende<br />

Werte nicht überschreiten:<br />

technische<br />

Anlagen 4,5 h -1 ,<br />

technischen<br />

Anlagen 2,5 h -1 .“<br />

Auch nach dieser Fortschreibung<br />

der EnEV wird die Raumlufttechnik<br />

weiter Einzug in die<br />

Gebäude halten, nicht zuletzt,<br />

da erfahrungsgemäß besonders<br />

neue Gebäude dichter gebaut<br />

werden als oft angenommen<br />

wird. Aktuelle Marktzahlen belegen<br />

den stetigen Einzug der<br />

Raumlufttechnik in den Wohnungsbau<br />

und dass sich durchaus<br />

schon eine eigenständige<br />

Branche „Wohnungslüftung“<br />

entwickelt. Dies sicherlich nicht<br />

nur aus energetischer Sicht<br />

hinsichtlich von Wärmerückgewinnungspotenzialen.<br />

Sondern<br />

vielmehr, weil der bauliche<br />

Feuchteschutz in der Regel<br />

schon lüftungstechnische<br />

Maßnahmen verlangt, die in der<br />

Regel durch ventilatorgestützte<br />

Lüftungssysteme realisiert werden.<br />

Auch wenn ein Lüftungskonzept<br />

noch nicht per se von<br />

der EnEV gefordert wird, sind<br />

es nicht zuletzt die Energieeinsparpotenziale<br />

durch Wärmerückgewinnung,<br />

die die energetische<br />

Qualität von Gebäuden<br />

verbessern.<br />

■<br />

Autor: Frank Hartmann<br />

Muster<br />

Energieausweis.<br />

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Neue Geschäftsmodelle für die Energie- und Wasserwirtschaft<br />

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2014 stehen die liberalisierten Energiemärkte vor großen<br />

Umbrüchen. In Deutschland greift die Politik immer tiefer in die<br />

unternehmerischen Spielräume ein. Die europäische Ebene gewinnt<br />

an Gewicht und fordert selbst bewusst Gestaltungsmacht<br />

ein. Aber diese Herausforderungen bieten auch neue Chancen.<br />

Neue Geschäfts modelle werden möglich. Neue Finanzierungsoptionen<br />

für die Infrastruktur werden gesucht und entwickelt.<br />

Die Versorgungssicherheit braucht neue Marktlösungen.<br />

Energieeffizienz und intelligente Netze werden zum Geschäft.<br />

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Nachwuchsinitiative<br />

Medienpartner<br />

48 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 4/5/2014


ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Passivhaus<br />

Spezifische Planung unumgänglich<br />

Ist der Passivhausstandard bei Laborbauten wirtschaftlich zu rechtfertigen?<br />

Weil Laborgebäude einen besonders hohen Energiebedarf aufweisen, ist die Energieeffizienz bei der Bauplanung ein wesentlicher<br />

Faktor. Warum aber die einfache Anwendung des Passivhausstandards auf Laborgebäude gerade wegen des hohen Energiebedarfs<br />

nicht zielführend ist, erläutert Dr.-Ing. Tino Born, leitender Planer im Bereich Energie+Umwelt bei der Carpus+Partner AG.<br />

Bei der Planung energieeffizienter Gebäude<br />

wird häufig die Anwendung und<br />

Umsetzung von Passivhauskriterien gefordert.<br />

Diese durchaus sinnvollen Kriterien<br />

und Randbedingungen sind jedoch nicht<br />

auf alle Gebäudetypen eins zu eins übertragbar<br />

und können besonders in Bezug<br />

auf Laborgebäude nicht sinnvoll angewendet<br />

werden. Deren Nutzungsspezifik erschwert<br />

die Einhaltung bedarfsorientierter<br />

Kriterien erheblich und ist außerdem mit<br />

hohen Aufwendungen verbunden.<br />

Die Umsetzung des Dämmstandards<br />

von Passivhäusern kann sich sogar kontraproduktiv<br />

auswirken. Ein Vergleich der<br />

wesentlichen Charakteristika von Passivhäusern<br />

und Laborgebäuden zeigt deutlich,<br />

dass die Realisierung des Passivhausstandards<br />

nicht grundsätzlich zu einer erhöhten<br />

Energieeffizienz führen muss und dass<br />

die Einhaltung der Energiebedarfskennwerte<br />

bei Laborgebäuden nicht ohne Weiteres<br />

möglich ist. Der Umsetzbarkeit sind<br />

klare Grenzen gesetzt.<br />

Primärenergie, Endenergie<br />

und Primärenergiefaktoren<br />

Als Passivhäuser bezeichnet man Gebäude,<br />

in denen aufgrund besonders effizienter<br />

Wärmedämmung allein durch<br />

Bild 1: Passivhaus-Querschnitt.<br />

Bild: Passivhaus-Insitut<br />

4/5/2014 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 49


ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Passivhaus<br />

Bild 2: Vergleich des Primärenergiebedarfs von Passivhäusern und Laborgebäuden.<br />

Nachheizen oder Nachkühlen des Frischluftvolumenstroms<br />

thermische Behaglichkeit<br />

entsteht (Bild 1). Die aktive Nutzung<br />

einer klassischen Gebäudeheizung ist deshalb<br />

nicht notwendig. Um Gebäude hinsichtlich<br />

dieser Bedingung einschätzen zu<br />

können, wurde ein Standard definiert, der<br />

den Anspruch an Passivhäuser in konkrete<br />

Ziel- und Grenzwerte übersetzt und auch<br />

der Orientierung im täglichen Planungsgeschehen<br />

dient.<br />

Der Standard wurde aus dem Wohnungsbau<br />

abgeleitet und beschreibt für<br />

Gebäude in kühlgemäßigtem Klima z. B.<br />

einen Heizwärmebedarf von 15 Kilowattstunden<br />

pro Quadratmeter und Jahr (kWh/<br />

(m²a)) und einen maximalen Primärenergiebedarf<br />

von 120 kWh/(m²a).<br />

Zur Erläuterung: Primärenergie ist in<br />

den natürlichen Energieträgern oder -quellen<br />

gebunden. Um sie zu nutzen, zu speichern<br />

oder zu transportieren, muss sie in<br />

Sekundärenergie umgewandelt werden. Da<br />

mit der Umwandlung – z. B. in Heizwärme<br />

– unvermeidbar Energieverluste verbunden<br />

sind, ist die für den Verbraucher<br />

verfügbare Endenergie geringer, als eine<br />

theoretische direkte Nutzung der Primärenergie,<br />

die jedoch häufig nicht möglich<br />

oder sinnvoll ist.<br />

Um die unterschiedlichen Arten von Primärenergie<br />

– mit ihren verschiedenen Eigenschaften<br />

in Versorgungssicherheit und<br />

Klimaschädlichkeit – vergleichbar zu machen,<br />

wurden den Energieträgern entsprechende<br />

Primärenergiefaktoren zugeordnet.<br />

Mit diesen Gewichtungsfaktoren wird der<br />

tatsächliche Bedarf an Energie multipliziert,<br />

um so den Primärenergiebedarf – für<br />

Passivhäuser bei maximal 120 kWh/(m²a)<br />

festgelegt – zu ermitteln.<br />

Zum Vergleich: Nimmt man, wie oben,<br />

einen Heizwärmebedarf von 15 kWh/(m²a)<br />

an, so entsteht bei Versorgung durch Heizöl<br />

oder Erd- bzw. Flüssiggas – alle mit<br />

einem Primärenergiefaktor von 1,1 – ein<br />

Primärenergiebedarf von 16,5 kWh/(m²a).<br />

Holz wird ein Primärenergiefaktor von<br />

0,2 zugeschrieben, der Primärenergiebedarf<br />

beträgt beim Heizen mit Holz also nur<br />

3 kWh/(m²a).<br />

Die Nutzung von Strom (Primärenergiefaktor<br />

2,6) erhöht den Primärenergiebedarf<br />

auf 39 kWh/(m²/a). Im günstigsten<br />

Fall wird der Heizwärmebedarf durch<br />

Fernwärme mit einem Primärenergiefaktor<br />

von 0,0 gedeckt. Die maximal verfügbaren<br />

120 kWh/(m²a) Primärenergiebedarf<br />

verbleiben dann vollständig für den technischen<br />

Betrieb des Gebäudes.<br />

Bedarf ungleich höher<br />

Im Gegensatz zu Wohnungsbauten tragen<br />

Laborgebäude hohe innere Lasten<br />

und verlangen im Betrieb hohe Luftwechsel.<br />

Typische Kennzahlen sind innere Lasten<br />

von insgesamt 80 W/m² durch Geräte<br />

(55 W/m²), Beleuchtung (15 W/m²) und Personen<br />

(10 W/m²). Hinzu kommt ein Luftwechsel,<br />

der in der Regel bei circa 25 Kubikmeter<br />

pro Quadratmeter pro Stunde<br />

(m³/m²/h) liegt.<br />

Für eine installierte Beleuchtungsleistung<br />

von 15 W/m² ergibt sich bei 2500 Betriebsstunden<br />

pro Jahr ein Energiebedarf<br />

von 37,5 kWh/(m²a). Durch Strom bereitgestellt<br />

beträgt der Bedarf an Primärenergie<br />

– unter Berücksichtigung des genannten<br />

Primärenergiefaktors 2,6 – demnach<br />

97,5 kWh/(m²a). Auch die mechanische<br />

Be- und Entlüftung erfordert die Energieversorgung<br />

durch Strom. Der Strombedarf<br />

für den geforderten Luftwechsel kann mit<br />

circa 25 W/m² angegeben werden. Das<br />

führt bei ebenfalls 2500 Nutzungsstunden<br />

pro Jahr zu einem Stromverbrauch<br />

von 62,5 kWh/(m²a) und damit zu einem<br />

Primärenergiebedarf von 163 kWh/(m²a).<br />

In der Summe sind also allein für<br />

die Beleuchtung und den Lufttransport<br />

260,5 kWh/(m²a) Primärenergie anzusetzen.<br />

Unterstellt man weiterhin einen<br />

Bedarf von 38,5 kWh/(m²a) an elektrischer<br />

Endenergie (also 100 kWh/(m²a)<br />

Primärenergie) für Anwendungen wie<br />

die Versorgung elektronischer Geräte<br />

oder zur Kälteerzeugung, führt dies zu<br />

einem gesamten Primärenergiebedarf von<br />

360,5 kWh/(m²a). Dieser Wert ist bereits<br />

Ein echter Passivhausstandard, der alle Kriterien für herkömmliche Gebäude erfüllt, ist für ein<br />

Laborgebäude schon aufgrund des erhöhten Energiebedarfs also nicht realisierbar.<br />

50 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 4/5/2014


ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Passivhaus<br />

dreimal so hoch wie der maximal zulässige<br />

Primärenergiebedarf nach Passivhausstandard,<br />

obwohl hierbei bereits angenommen<br />

wurde, dass der Heizwärmebedarf<br />

vollständig durch Fernwärme, und<br />

damit ohne jeglichen Primärenergieaufwand,<br />

gedeckt werden kann.<br />

In der Praxis geht man jedoch auch bei<br />

Passivhäusern von 20 kWh/(m²a) Primärenergiebedarf<br />

zur Deckung des Heizwärmebedarfs<br />

aus. Für eine realistischere<br />

Einschätzung und eine bessere Vergleichbarkeit<br />

soll dieser Wert auch hier angenommen<br />

werden. Der Primärenergiebedarf unseres<br />

fiktiven Laborgebäudes liegt damit<br />

bei 380,5 kWh/(m²a) (Bild 2).<br />

Es zeigt sich: Aufgrund der Nutzungsart<br />

benötigen Laborgebäude ein Mindestmaß<br />

an Energie, das weit über dem Energiebedarf<br />

eines Passivhauses liegt. Der maximal<br />

zulässige Primärenergiebedarf von<br />

120 kWh/(m²a) deckt lediglich den Bedarf<br />

für Heizung und Beleuchtung – als Labor<br />

wäre das Gebäude folglich nicht nutzbar.<br />

Dämmung nach Passivhausstandard<br />

verspricht kaum Vorteile<br />

Auch der Einfluss der Gebäudehülle auf<br />

den Heiz- und Kühlenergiebedarf von Laborgebäuden<br />

ist stark abweichend von den<br />

Ergebnissen, die für Wohnungsbauten erzielt<br />

werden können. Thermische Gebäudesimulationsrechungen<br />

im Rahmen mehrerer<br />

konkreter Projektplanungen haben<br />

gezeigt, dass die Umsetzung des Passivhaus-Dämmstandards<br />

für Laborgebäude<br />

energetisch teilweise zwar durchaus sinnvoll,<br />

wirtschaftlich aber nicht zu rechtfertigen<br />

ist.<br />

Durch die Verbesserung der Gebäudehülle<br />

vom üblichen EnEV-2009-Standard<br />

auf Passivhausniveau reduziert sich der<br />

Gesamtheizenergiebedarf um etwa 25 %<br />

und die benötigten Anschlussleistungen<br />

sinken: für die Wärmeerzeuger um 10 %,<br />

für die Kälteerzeuger um 1 %. Setzt man<br />

zusätzlich auf eine effiziente Wärmerückgewinnung<br />

(WRG) werden sogar 43 % des<br />

Tabelle: Übersicht Mehrkosten/Amortisation.<br />

Gesamtheizenergiebedarfs eingespart. Die<br />

benötigte Anschlussleistung des Wärmeerzeugers<br />

reduziert sich um 28 % und die Anschlussleistung<br />

des Kälteerzeugers um 2 %.<br />

Die finanziellen Aufwendungen, die notwendig<br />

sind, um die beschriebenen Einsparungen<br />

zu erzielen, relativieren die verbesserte<br />

Energieeffizienz aus wirtschaftlicher<br />

Sicht jedoch erheblich: Die Mehrkosten, die<br />

für eine Gebäudehülle nach Passivhausstandard<br />

anfallen, betragen ohne WRG bereits<br />

40 Euro pro Quadratmeter, inklusive<br />

WRG sogar 45 Euro. Die durch den geringeren<br />

Energieverbrauch entstehende<br />

Betriebskosteneinsparung beträgt jedoch<br />

nur 35 bzw. 64 Cent pro Quadratmeter und<br />

Jahr. Eine Amortisation stellt sich mit WRG<br />

somit erst nach 70, ohne sogar erst nach<br />

114 Jahren ein. Zeiträume, die den durchschnittlichen<br />

Lebenszyklus eines Laborgebäudes<br />

von 25 Jahren um ein Vielfaches<br />

übersteigen. Außerdem steigt der Gesamtkühlenergiebedarf<br />

in jedem Fall um 5 %<br />

(siehe Tabelle).<br />

Planerischer Mehraufwand<br />

Ein echter Passivhausstandard, der alle<br />

Kriterien für herkömmliche Gebäude erfüllt,<br />

ist für ein Laborgebäude schon aufgrund<br />

des erhöhten Energiebedarfs also<br />

nicht realisierbar. Der planerische und investionsbezogene<br />

Mehraufwand ist außerdem,<br />

vor allem in Anbetracht des typischen<br />

Lebenszyklus eines Laborgebäudes, wirtschaftlich<br />

nicht zu rechtfertigen.<br />

Um ein Laborgebäude energieeffizient<br />

zu gestalten, müssen gebäude- und vor<br />

allem nutzungsbezogene Individualitäten<br />

bedacht werden, die durch standardisierte<br />

Kriterien nicht abzubilden sind. Hier gilt<br />

es nach wie vor, projektbezogen alle Voraussetzungen<br />

und Möglichkeiten abzugleichen<br />

und hinsichtlich Energieeffizienz,<br />

Wirtschaftlichkeit, Funktionalität und Behaglichkeit<br />

in Einklang zu bringen. ■<br />

KONTAKT<br />

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4/5/2014 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 51


ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Vakuum-Isolations-Paneele<br />

„Stresstest“ bestanden<br />

Forschungsbericht zeigt Gebrauchstauglichkeit<br />

von Vakuum-Isolations-Paneelen (VIP) auf<br />

Da den Themen Energie- und CO 2 -Einsparung ein wachsender Stellenwert zukommt,<br />

wurde vom ift Rosenheim die Dauerhaftigkeit von energiesparenden<br />

Vakuum-Isolations-Paneelen (VIP) untersucht. Der „Stresstest“ der VIPs fiel<br />

insgesamt positiv aus, jedoch können alkalische Feuchteeinwirkungen und<br />

thermische Belastungen durchaus Beschädigungen der Siegelnähte verursachen.<br />

In den letzten Jahren wurden neben den<br />

bekannten Dämmstoffen die sogenannten<br />

Vakuum-Isolations-Paneele entwickelt. Diese<br />

haben im Vergleich zu konventionellen<br />

Dämmstoffen eine Verbesserung der Wärmeleitfähigkeit<br />

um den Faktor 6-10. Der<br />

Einfluss von angrenzenden Materialien auf<br />

die Dauerhaftigkeit von VIPs wurde bisher<br />

noch nicht untersucht. Insbesondere die<br />

chemischen Belastungen durch Klebstoffe,<br />

Putze und Betoninhaltsstoffe können eine<br />

Reduzierung der Gasdichtheit<br />

der Folie verursachen.<br />

Ziel des Forschungsvorhabens<br />

war es daher,<br />

die Dauerhaftigkeit der<br />

Folienumhüllung sowie<br />

den thermischen Einfluss<br />

von verklebten Deckschichten<br />

zu beurteilen.<br />

Zunächst wurde eine<br />

Analyse der verwendeten<br />

Folien und Klebstoffe der<br />

VIP, der eventuell in Kontakt<br />

tretenden Materialien<br />

sowie der weiteren Belastungen<br />

und Rahmenbedingungen<br />

durchgeführt.<br />

Bei den Prüfungen lag der<br />

Schwerpunkt auf der Beobachtung<br />

der Gaspermeationsraten<br />

sowie mechanischen<br />

Prüfungen an<br />

den Folien, mit deren Hilfe<br />

das Vakuum gehalten wird. Zur<br />

Untersuchung wurden die Einwirkungen<br />

von ausgehärteten<br />

und nicht ausgehärteten Klebern,<br />

von ausgewaschenen Salzen aus<br />

dem Untergrund sowie von Belastungen<br />

durch thermische Ausdehnung<br />

des Untergrundes beobachtet,<br />

wie sie auch in üblichen<br />

Bauanwendungen auftreten. In der Auswertung<br />

wurde ermittelt, welche Einflüsse<br />

sich auf die Veränderungen der „Gasleckrate“<br />

ergeben.<br />

Bei einer 21-wöchigen Lagerung mit<br />

einer Temperatur von 70 °C wurden Probekörper<br />

mit aufgebrachten Klebstoffen<br />

künstlich gealtert. Es ergab sich kein signifikanter<br />

Einfluss von ausgehärteten<br />

Klebstoffschichten auf die Folienumhüllung<br />

der VIP.<br />

Beschichtete Paneele vor dem Test.<br />

Längerfristige Einwirkung vermeiden<br />

In einem weiteren Versuch wurde der<br />

Kontakt der VIP mit unausgehärteten<br />

Klebstoffen untersucht, da alkalische Kleber<br />

die Aluminiumbeschichtung korridieren<br />

lassen und zur Gasundurchlässigkeit<br />

der Folienumhüllung führen können. In<br />

der Kurzzeitbelastung konnten keine Beschädigungen<br />

der Folienumhüllung durch<br />

feuchte alkalische Klebstoffe festgestellt<br />

werden, jedoch kann eine Schädigung der<br />

Siegelnaht bei längerfristiger Einwirkung<br />

nicht ausgeschlossen werden. Daher ist es<br />

ratsam, eine lang andauernde Einwirkung<br />

von alkalischer Feuchte auf die Siegelnähte<br />

zu vermeiden.<br />

Ein weiterer Versuch untersuchte die<br />

Einwirkung durch alkalische Lösungen,<br />

die durch Auswaschung von Salzen aus<br />

dem Mauerwerk mit den VIP in Kontakt<br />

treten. Hierzu wurden die mit einer verdünnten<br />

Natronlauge befeuchteten Probekörper<br />

visuell inspiziert und Zugversuche<br />

an den Siegelnähten durchgeführt. Auch<br />

hier kann eine Schädigung der Siegelnähte<br />

durch die alkalische Feuchte nicht ausgeschlossen<br />

werden, daher ist eine längerfristige<br />

Einwirkung zu vermeiden.<br />

Abschließend wurden thermisch-mechanische<br />

Wechselbelastungen der Paneele<br />

untersucht. Zur Simulation der thermischen<br />

Ausdehnung des Untergrunds<br />

wurden VIP einer zyklischen Temperaturwechselbelastung<br />

ausgesetzt. Hierbei ließ<br />

sich kein signifikanter Einfluss der temperaturbedingten<br />

mechanischen Wechselbelastungen<br />

auf VIP feststellen.<br />

Der Abschlussbericht des Forschungsprojekts<br />

„Dauerhaftigkeit von Vakuum-<br />

Isolations-Paneelen“ enthält auf 74 Seiten<br />

zahlreiche Grafiken und Tabellen und kann<br />

auf der Website des ift Rosenheim im Literaturshop<br />

bestellt werden.<br />

52 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 4/5/2014


ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Vakuum-Isolations-Paneele<br />

Warum wird’s hier<br />

nicht warm?<br />

Zeitabhängiger Gasinnendruck nach der Beschichtung mit verschiedenen Klebstoffen, Probe<br />

200 mm x 200 mm x 10 mm.<br />

Europaweit notifizierte<br />

Zertifizierungsstelle<br />

Das ift Rosenheim ist eine europaweit<br />

notifizierte Prüf-, Überwachungsund<br />

Zertifizierungsstelle und international<br />

nach DIN EN ISO/IEC 17025<br />

akkreditiert. Im Mittelpunkt steht die<br />

praxisnahe, ganzheitliche und schnelle<br />

Prüfung aller Eigenschaften von Fenstern,<br />

Fassaden, Türen, Toren, Glas und<br />

Baustoffen. Ziel ist die nachhaltige Verbesserung<br />

von Produktqualität, Konstruktion<br />

und Technik sowie Normungsarbeit<br />

und Forschung. Die Zertifizierung<br />

durch das ift Rosenheim sichert eine<br />

europaweite Akzeptanz. Das ift fühlt<br />

sich zur Wissensvermittlung verpflichtet.<br />

Das Forschungsvorhaben „Dauerhaftigkeit<br />

von Vakuum-Isolations-Paneelen“ wurde<br />

vom Deutschen Institut für Bautechnik<br />

(DIBt) gefördert und von der va-Q-tec AG<br />

und der Variotec GmbH & Co KG unterstützt.<br />

■<br />

Bilder: ift Rosenheim<br />

KONTAKT<br />

ift Rosenheim GmbH<br />

83026 Rosenheim<br />

Tel. 08031 2610<br />

Fax 08031 261290<br />

info@ift-rosenheim.de<br />

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Funktioniert die Kombination<br />

Wärmepumpe und Solar hier<br />

doch nicht?<br />

Behagliche Wärme und<br />

ausreichend Warmwasser<br />

Mag. Werner Neuhauser<br />

Prokurist Forstner<br />

Speichertechnik GmbH<br />

Eine Mischheizung<br />

aus Fußbodenheizung<br />

und Heizkörpern<br />

kann selbstverständlich<br />

durch die<br />

Kombination einer<br />

Solaranlage mit einer<br />

Wärmepumpe realisiert<br />

werden.<br />

Für den effizienten<br />

Betrieb der Wärmepumpe<br />

und einen<br />

entsprechenden hydraulischen Abgleich<br />

ist ein FORSTNER Hygiene-Systemspeicher<br />

unbedingt notwendig. Mit ihm<br />

kombiniert der Heizungsfachmann sämtliche<br />

Heizsysteme einfach, verlässlich und<br />

effizient. Behagliche Wärme, ausreichend<br />

Warmwasser und dauerhaft zufriedene<br />

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Zugfestigkeit der Siegelnähte nach Einwirkung von feuchten Klebern.<br />

4/5/2014 <strong>IKZ</strong>-ENERGY<br />

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ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Heizung<br />

Kostenersparnis durch Leistungsregelung<br />

Eine einfache Anlagentechnik sorgt für mehr Nachhaltigkeit<br />

Einen sehr einfachen Anlagenaufbau bei Heizung und Lüftung stellt die hydrodynamische Wasser-Wärmeverteilung dar. Mithilfe geregelter<br />

Wasserstrahlpumpen, die auch Dreiwegeinjektorventile heißen und die gleichzeitig Regelventile sind, gelingt eine sparsame,<br />

effektive Leistungsregelung.<br />

Eine optimale Regelung in der Heizungsund<br />

Lüftungstechnik dient der Komfortverbesserung<br />

und der Energieeinsparung. Zu<br />

einer Optimierung gehört auch die Verringerung<br />

der Rücklauftemperatur, was insbesondere<br />

bei regenerativer Wärmeerzeugung<br />

oder bei Fernwärmeanlagen wichtig<br />

ist. Durch eine optimale Temperaturdifferenz<br />

wird der Anschlusswert verringert<br />

und gleichzeitig die Kapazität des Rohrleitungsnetzes<br />

erhöht.<br />

Anlagenaufbau<br />

mit elektrodynamischer Wasser-<br />

Wärmeverteilung<br />

Die Warmwasserheizung wurde erstmalig<br />

Mitte des 18. Jahrhunderts in England<br />

und Frankreich eingeführt. Der Umlauf des<br />

Heizwassers erfolgte durch Schwerkraft.<br />

Durch häufigere oder geringere Brennstoffzufuhr<br />

in den Heizkessel wurde das Heizwasser<br />

sowohl hinsichtlich der Temperatur<br />

als auch des Massenstromes variiert. Anfang<br />

des 20. Jahrhunderts begann die Verbreitung<br />

der Warmwasserheizung durch<br />

die Verwendung von Pumpen zur Überwindung<br />

größerer Leitungslängen.<br />

Der heutige Anlagenaufbau mit Rückschlagklappen,<br />

Differenzdruckreglern, Motorregelventilen<br />

und Umwälzpumpen muss<br />

infrage gestellt werden. Bild 1 zeigt beispielhaft<br />

eine solche Armaturenvielfalt [1].<br />

In dieser Anlagenkonstellation regelt das<br />

Motorventil eine Temperatur, die Umwälzpumpe<br />

fördert eine Wassermenge. Dieser<br />

Massenstrom steht in keinem Zusammenhang<br />

mit der Temperaturregelung des Ventils.<br />

Der Temperatur-Regelkreis und die<br />

Mengenregelung der Umwälzpumpe sind<br />

nicht regelungstechnisch miteinander verknüpft.<br />

In einer Zweirohrheizung wird je<br />

nach Stellung der Thermostatventile eine<br />

variable Menge umgewälzt. Da dieser Massenstrom<br />

nicht automatisch an die Rohrnetzlinie<br />

angepasst werden kann, werden<br />

zusätzlich Strang-Differenzdruckregler<br />

verbaut [2]. In einer Lüftungsanlage<br />

mit Beimischregelung wird im gesamten<br />

Lastbereich eine konstante Wassermenge<br />

gefahren, d. h. bei 10 % Last werden 100 %<br />

Massenstrom umgewälzt. Kann das eine<br />

effiziente Technologie sein?<br />

Der durch „moderne“ Berechnungsprogramme<br />

ermittelte Armaturenüberfluss ist<br />

oft nicht notwendig. Nach heutigem Stand<br />

der Technik ist eine Leistungsregelung<br />

(Q = m · c · T) der Verbraucher mit einem<br />

Stellglied ohne Differenzdruckregler und<br />

ohne Umwälzpumpen die nachhaltigste<br />

Variante. Da diese Variante an vielen Hochschulen<br />

noch nicht gelehrt wird, ist ihr Bekanntheitsgrad<br />

entsprechend gering.<br />

Die Zufuhr von Wärme- bzw. Kälteenergie<br />

[kWh] in ein Gebäude wird geregelt entsprechend<br />

der Gleichung<br />

Q = m · c · T<br />

mit<br />

Q = Wärmeleistung (kW)<br />

m = Massenstrom (m³/h)<br />

c = spezifische Wärmekapazität<br />

von Wasser [4,18 J/(g · K) ≈<br />

1,16 kW/m³/h · K]<br />

T = Temperaturdifferenz zwischen<br />

dem Verbrauchervorlauf und<br />

-rücklauf (K).<br />

1. Handabsperrventil<br />

2. Schmutzfänger<br />

3. Sicherheitsabsperrventil<br />

mit Druckminderer (optional)<br />

4. Rückschlagklappe<br />

5. Wärmezähler mit Fühler<br />

6. Volumenstromdifferenzdruckregler<br />

7. Handabsperr- u. Abgleichventil,<br />

8. Motorregelventil,<br />

9. Elektrische Umwälzpumpe,<br />

10. Temperaturwächter<br />

(optional),<br />

11. Außenfühler<br />

12. Vorlauffühler<br />

13. Sicherheitsventil (optional)<br />

Bild 1: Anlagenaufbau einer Einspritzregelung mit Durchgangsregelventil und Umwälzpumpe<br />

nach dem Merkblatt AGFW FW 517.<br />

Die Vorlauf- bzw. Zulufttemperaturen<br />

in Heizungs- und Lüftungsanlagen dienen<br />

zwar als Zustandsgrößen zur Regelung<br />

der Energieströme, aber die Aufgabe<br />

der Regelung ist der optimale Transport<br />

der Energiemenge (kWh) in ein Gebäude<br />

oder einen Raum zum Ausgleich der<br />

Energieverluste.<br />

54 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 4/5/2014


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hydraulischem Abgleich<br />

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Mit dem neuen Thermostat-Ventilunterteil kann der<br />

erforderliche Durchfluss direkt am Ventil eingestellt werden – fertig!<br />

Die innovative Technik mit automatischer Durchflussregelung sorgt dafür,<br />

dass der Durchfluss nicht überschritten wird. Einmal eingestellt, regelt<br />

A-exact den Durchfluss automatisch auf den gewünschten Wert – auch bei<br />

einem Überangebot, z.B. durch schließende Nachbarventile oder während<br />

der morgendlichen Aufheizphase. Komplizierte und aufwändige Berechnungen<br />

zum hydraulischen Abgleich entfallen.<br />

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Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

08. - 11. April 2014<br />

Halle 6 / Stand 6.133


ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Heizung<br />

Bild 2: Die Wasserstrahlpumpe oder das Dreiwegeinjektorventil.<br />

1. Handabsperrventil<br />

2. Schmutzfänger<br />

3. –<br />

4. Rückschlagklappe<br />

5. Wärmezähler mit Fühler<br />

6. –<br />

7. Handabsperr- und Abgleichventil<br />

8. Strahlpumpe<br />

9. –<br />

10.Temperaturwächter (optional)<br />

11. Außenfühler<br />

12. Vorlauffühler<br />

13. Sicherheitsventil (optional).<br />

Bild 3: Anlagenaufbau einer Leistungsregelung mit einer Strahlpumpe nach dem Merkblatt AGFW<br />

FW 517.<br />

Die Zielsetzung der Schwerkraftheizung<br />

des 18. Jh. und der heute installierten<br />

Anlagen mit Armaturenvielfalt ist ähnlich.<br />

Über Heizungswasser wird die notwendige<br />

<strong>Wärmeenergie</strong> in die Abnehmerkreise<br />

transponiert. Die physikalischen Gesetzmäßigkeiten<br />

haben sich im Gegensatz zur<br />

Technik nicht geändert. Die Interpretation<br />

der Gleichung auf S. 55 macht deutlich:<br />

Die zur Verfügung zu stellende Wärmeleistung<br />

Q kann über die variablen Größen<br />

Massenstrom m (m³/h) und Temperaturdifferenz<br />

T (K) geregelt werden. Dieses<br />

Verhältnis gilt es zu optimieren. Die Umwälzung<br />

von Wasser verursacht Betriebskosten<br />

in Form von Elektroenergie für die<br />

Pumpen. Je geringer die Wassermenge ist,<br />

die durch Heizungs- und Lüftungsanlagen<br />

gewälzt wird, desto geringer ist die benötigte<br />

Umwälzpumpenenergie. Eine Verringerung<br />

des Massenstroms im Teillastbereich<br />

verursacht gemäß der Gleichung auf<br />

S. 55 eine Erhöhung der Temperaturdifferenz<br />

zwischen dem Verbrauchervorlauf<br />

und -rücklauf bei der Übertragung einer<br />

gleichen Leistung.<br />

Die mittlere Heizkörpertemperatur<br />

bzw. die mittlere Heizregistertemperatur<br />

ist aber bei beiden Varianten annähernd<br />

gleich. Wird also die Vorlauftemperatur um<br />

2 K gegenüber der normalen Heizkurve erhöht,<br />

stellt sich die Rücklauftemperatur um<br />

2 K geringer ein.<br />

Eine Regelung mit Strahlpumpen setzt<br />

diesen Zusammenhang sehr gut um. Die<br />

Möglichkeit der Erhöhung der Temperaturdifferenz<br />

durch eine Regelung der Leistung<br />

bringt den Vorteil einer geringeren Rücklauftemperatur<br />

mit sich.<br />

Leistungsregelung<br />

über hydrodynamische<br />

Wasser-Wärmeverteilung<br />

Weitere Grundanliegen der Leistungsregelung<br />

sind ein einfacher Anlagenaufbau<br />

und die Nutzung des in Nahwärmenetzen<br />

meistens vorhandenen Netzdifferenzdruckes<br />

durch den Einsatz geregelter<br />

Wasserstrahlpumpen, die auch Dreiwegeinjektorventile<br />

genannt werden (Bild 2).<br />

Die Strahlpumpen sind Regelventile und<br />

sorgen gleichzeitigt mit der Umwälzung<br />

des Heizwassers für die Beimischung des<br />

Rücklaufwassers zur Temperaturregelung<br />

[3]. Damit wird die zugeführte Leistung<br />

mit nur einem Stellglied geregelt. Der<br />

Anlagenaufbau ist in Bild 3 dargestellt.<br />

In der folgenden Darstellung Bild 4 ist<br />

die berechnete Heizkurve für beide Varianten<br />

veranschaulicht. Nur unter Volllastbedingungen<br />

bei hier -14 °C Außentempe-<br />

56 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 4/5/2014


ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Heizung<br />

DAS FUNKTIONSPRINZIP DER STRAHLPUMPE<br />

Mithilfe der Energie des Treibstrahls bzw. Vorlaufs saugt die Strahlpumpe, auch Dreiwegeinjektorventil<br />

oder „Jetomat“ genannt, Wasser aus dem Rücklauf an und wälzt es über<br />

den Verbraucherkreis ohne Umwälzpumpe um, wobei die angesaugte Menge mithilfe der<br />

Düse regelbar ist. In der damit erhaltenen Mischung ergibt sich die optimale Temperatur<br />

und Menge für den Verbraucherkreis. Darüber hinaus sind so auch die Rücklauftemperaturen<br />

deutlich niedriger als bei einer konventionellen Lösung mit Regelventil und Umwälzpumpe<br />

und können zusätzlich sehr genau überwacht werden.<br />

Viele Anlagen in Deutschland wurden<br />

bereits mit der Leistungsregelung ausgestattet.<br />

Namhafte Nutzer dieser Technologie<br />

sind Airbus, Deutsche Bahn,<br />

Bundeswehr, VW-Werke, Gebäude der<br />

Rentenversicherung und viele Krankenhäuser,<br />

Verwaltungen und Schulen. An der<br />

TU Chemnitz wurde 2012 ein Neubau in<br />

Betrieb genommen, und an der TU Rostock<br />

und im Freizeitbad Braunschweig werden<br />

aktuell je ein Neubau mit der effizienten<br />

Leistungsregelung ausgerüstet. ■<br />

Autor: Marc Gebauer<br />

Literatur:<br />

[1] AGFW Regelwerk, Merkblatt 517 „Strahlpumpen<br />

in der Fernwärme“<br />

[2] Marc Gebauer, Vereinfachung des hydraulischen<br />

Abgleichs in Heizungsanlagen HLH<br />

(2011) 3<br />

[3] W. Bälz & Sohn GmbH Heilbronn, „Einführung<br />

in die Technologie der Strahlpumpe -BPD119“<br />

[4] AGFW Regelwerk, Merkblatt 513 „Einbauund<br />

Betriebshinweise für Umwälzpumpen in<br />

Fernwärme-Hausstationen“<br />

[5] VDMA 24199: „Regelungstechnische Anforderungen<br />

an die Hydraulik bei Planung und<br />

Ausführung von Heizungs-, Kälte, Trinkwarmwasser-<br />

und Raumlufttechnischen Anlagen<br />

Bild 4: Beispiele für Heizkurven mit Leistungsregelung oder mit Umwälzpumpe (schwarz).<br />

ratur sind die Variante der Temperaturregelung<br />

mit Regelventil + Umwälzpumpe<br />

und die Variante der Leistungsregelung<br />

mit Strahlpumpe übereinstimmend.<br />

Mit zunehmendem Teillastverhalten<br />

kann durch die Leistungsregelung eine<br />

geringere Rücklauftemperatur erreicht<br />

werden und gleichzeitig wird die umzuwälzende<br />

Wassermenge kleiner. Die Leistungsregelung<br />

ist bei Heizungsanlagen<br />

und bei Lüftungsanlagen die effizientere<br />

technische Lösung.<br />

Bei der Verdopplung der Temperaturspreizung<br />

halbiert sich die umzuwälzende<br />

Wassermenge bei gleicher Leistung. Damit<br />

verringert sich der Druckabfall der Anlage<br />

auf ein Viertel [4]. Je nach dem Effizienzfaktor<br />

der Umwälzpumpe gemäß der<br />

DIN V 18599 Teil 5 sinkt der Elektroenergiebedarf<br />

auf ca. 1/16 bis 1/32.<br />

In der Dokumentation des Verbandes<br />

Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />

e.V. VDMA 24199 [5] „Regelungstechnische<br />

Anforderungen an die Hydraulik bei Planung<br />

und Ausführung von Heizungs-, Kälte,<br />

Trinkwarmwasser- und Raumlufttechnischen<br />

Anlagen“ ist die Beschreibung der<br />

Leistungsregelung mittels Strahlpumpen<br />

an einem differenzdruckbehaften Rohrleitungsnetz<br />

ebenfalls erläutert.<br />

KONTAKT<br />

W. Bälz & Sohn GmbH & Co.<br />

74076 Heilbronn<br />

Tel. 07131 15000<br />

Fax 07131 150021<br />

www.baelz.de<br />

mail@baelz.d<br />

4/5/2014 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 57


ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Energiewende<br />

Mehr Energieeffizienzsteigerungen nötig<br />

Erhöhung der Energieeffizienz im verarbeitenden Gewerbe von großer Bedeutung<br />

Die Erhöhung der Energieffizienz ist für die Energiewende von grundlegender Bedeutung [ 1 ]. Höhere Energieffizienz heißt, mit gleichbleibendem<br />

Energieaufwand ein höheres volks- oder betriebswirtschaftliches Ergebnis oder mit sinkendem Energieverbrauch ein<br />

gleichbleibendes Ergebnis oder im Idealfall mit sinkendem Energieaufwand ein höheres Ergebnis zu erzielen. Diese Forderung gilt für<br />

alle Bereiche und Zweige der Volkswirtschaft.<br />

Eine höhere Energieeffizienz kann<br />

durch eine Vielzahl von Maßnahmen erreicht<br />

werden. Hierzu sind in der Regel Investitionen<br />

zu tätigen.<br />

Nachfolgend wird für das verarbeitende<br />

Gewerbe und einige seiner Zweige die<br />

Entwicklung der Investitionen zur Energieeffizienzsteigerung<br />

und zur Energieeinsparung<br />

im Zeitraum 2008 – 2011 auf der<br />

Grundlage von [2] dargestellt.<br />

Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik,<br />

Verarbeitung von Steinen und Erden<br />

wurden in den anderen aufgeführten Zweigen<br />

2011 die höchsten Investitionen zur<br />

Energieeffizienzsteigerung im betrachteten<br />

Zeitraum realisiert, d. h. aber auch, die<br />

Kontinuität der Maßnahmen ist noch verbesserungsbedürftig.<br />

Ein stetiges Wachstum<br />

der Investitionen ist nur im Zweig Herstellung<br />

von Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeugteilen<br />

zu verzeichnen.<br />

Maßnahmen zur Steigerung<br />

der Energieeffizienz<br />

Zu derartige Maßnahmen zählen:<br />

<br />

<br />

<br />

Gesamtentwicklung<br />

im produzierenden Gewerbe<br />

In den Jahren 2008 – 2011 wurden für<br />

o. g. Maßnahmen 2470,2 Mrd. Euro investiert,<br />

d. h. konkret an Bruttozugängen<br />

an erworbenen und selbsterstellten Sachanlagen<br />

aktiviert. Tabelle 1 enthält die Investitionen<br />

in den einzelnen Jahren. Die<br />

Anteile veränderten sich trotz der Schwankungen<br />

der Investitionssummen nur geringfügig.<br />

Die Masse der Investitionen wurde im<br />

verarbeitenden Gewerbe getätigt. Im Jahr<br />

2011 waren es 71,2 %. Der Bereich der Energieversorgung<br />

hatte einen Anteil von<br />

24,1 %. Gegenüber 2008 ist damit der Anteil<br />

des verarbeitenden Gewerbes besonders<br />

2008 erheblich angewachsen. Das geschah<br />

zulasten der Energieversorgung, deren Anteil<br />

2008 noch bei 48,6 % gelegen hatte. Im<br />

verarbeitenden Gewerbe ist also das Interesse<br />

an der Eröhung der Energieeffizienz<br />

erheblich gestiegen.<br />

Verteilung<br />

im verarbeitenden Gewerbe<br />

Zum verarbeitenden Gewerbe zählen<br />

24 Zweige. Über die Hälfte der Investitionen<br />

konzentrierte sich auf 6 Zweige,<br />

obgleich beachtliche Schwankungen<br />

im betrachteten Zeitraum auftraten. Tabelle<br />

2 zeigt die Schwerpunktzweige-Investitionen<br />

zur Energieeffizienzsteigerung.<br />

In jedem Jahr wurden also zwischen<br />

51,6 und 58,1 % der Investitionen in diesen<br />

Zweigen realisiert. Bis auf den Zweig<br />

Tabelle 1: Investitionen zur Energieeffizienzsteigerung ( in Mio. Euro).<br />

Investitionen<br />

zur Energieeffizienzsteigerung<br />

Anteil an den Investitionen<br />

insgesamt (in %)<br />

2008 589,3 0,8<br />

2009 570,2 0,9<br />

2010 664,2 1,0<br />

2011 646,5 0,9<br />

Tabelle 2: Schwerpunktzweige-Investitionen zur Energieeffizienzsteigerung in 1000 Euro.<br />

2008 2009 2010 2011<br />

Herstellung von Nahrungs- 37249 38244 41506 74084<br />

und Futtermitteln<br />

Herstellung von Papier, Pappe 12553 30341 29302 41616<br />

Herstellung<br />

28564 60699 22656 30344<br />

Chemischer Erzeugnisse<br />

Herstellung von Glas und 27823 18162 37108 31821<br />

Glaswaren, Keramik,<br />

Verarbeitung von Steinen, Erden<br />

Metallerzeugung<br />

9772 16731 19117 40858<br />

und -bearbeitung<br />

Herstellung von Kraftfahrzeugen<br />

und -teilen<br />

32013 33605 33617 48821<br />

Tabelle 3: Entwicklung der Energieeffizienz.<br />

2008 2011<br />

Nahrungsmittel 1,4 1,3<br />

Papier, Pappe 7,4 7,1<br />

Chemische Erzeugnisse 7,8 8,8<br />

Glas 8,2 7,4<br />

Metallerzeugung 9,0 8,5<br />

Kraftfahrzeuge 0,4 0,3<br />

58 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 4/5/2014


ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Energiewende<br />

<br />

Gebäuden und Anlagen,<br />

<br />

technik durch neue, effizientere Technik<br />

<br />

nahmen.<br />

Entwicklung der Energieeffizienz<br />

Viele der Maßnahmen werden nur mit<br />

einer Zeitverzögerung wirksam. Den effiziensteigernden<br />

Maßnahmen wirken auch<br />

andere Faktoren entgegen, wie z. B. Veränderungen<br />

des Fertigungsprogramms und<br />

Schwankungen der Auftragslage. Trotzdem<br />

sollten sich über längere Zeiträume<br />

Verbesserungen zeigen.<br />

Wie Tabelle 3 zeigt, wurde hier auch<br />

einiges erreicht. Von den betrachteteten<br />

6 Zweigen haben 5 im Jahr 2011 gegenüber<br />

2008 eine zum Teil deutlich verbesserte<br />

Energieeffizienz, trotz zwischenzeitlicher<br />

Schwankungen. Nur in einem Zweig,<br />

der Herstellung chemischer Erzeugnisse,<br />

trat eine Verschlechterung ein. Die Energieeffizienz<br />

wird dargestellt durch das Verhältnis<br />

von Energieverbrauch ( in GJ ) zu<br />

1000 Euro Umsatz.<br />

Aber auch in der Mehrzahl der anderen<br />

hier nicht genannten Zweige wurde die<br />

Energieeffizienz verbessert.<br />

Schwerpunkte der Erhöhung<br />

der Energieeffizienz<br />

Die systematische Erhöhung der Energieeffizienz<br />

setzt die genaue Kenntnis der<br />

Bereiche voraus, in denen der Energieverbrauch<br />

am höchsten ist, in denen effizienzsteigernde<br />

Maßnahmen hohe Wirkungen<br />

bringen. Dabei bestehen zwischen und<br />

innerhalb der Bereiche und Zweige der<br />

Volkswirtschaft durchaus erhebliche Unterschiede.<br />

An erster Stelle stehen die Wärmeanwendungen<br />

insgesamt. Hierfür wurden<br />

2011 in der Industrie 74,7 % der Endenergie<br />

verbraucht [3]. Im Gegensatz zum<br />

Haushaltsbereich, wo der Energieeinsatz<br />

vor allem zur Erzeugung von Raumwärme<br />

erfolgt, wird im verarbeitenden Gewerbe<br />

Energie vor allem zur Erzeugung von<br />

Prozesswärme eingesetzt. Hierfür werden<br />

65,9 % der Endenergie verbraucht, für<br />

die Raumheizung dagegen nur 7,9 %. Deshalb<br />

sind die Zweige Herstellung von Papier<br />

und Pappe, Herstellung chemischer<br />

Erzeugnisse, Herstellung von Glas, Glaswaren<br />

und Keramik sowie die Metallerzeugung<br />

und -bearbeitung generell und<br />

alle Fertigungsprozesse, in denen die zu<br />

bearbeitenden Materialien einer Wärmebehandlung<br />

unterzogen werden, als Schwerpunkte<br />

für die Steigerung der Energieeffizienz<br />

anzusehen. Zur Erzeugung von<br />

mechanischer Energie werden 21,3 % der<br />

Endenergie verbraucht. Die Energieeffizienz<br />

kann also auch durch energiesparende<br />

Antriebe an Bearbeitungsmaschinen,<br />

Pumpen, Fördereinrichtungen<br />

usw. erhöht werden. Im verarbeitenden<br />

Gewerbe sind somit die Erzeugung<br />

von Prozesswärme und mechanischer<br />

Energie Schwerpunkte für effiziensteigernde<br />

Maßnahmen.<br />

Breites Tätigkeitsfeld<br />

Energieeffizienzsteigerung ist auch im<br />

verarbeitenden Gewerbe eine Notwendigkeit.<br />

Es besteht ein breites Tätigkeitsfeld.<br />

Allerdings unterscheiden sich Ansatzpunkte<br />

und Lösungswege vielfach von denen<br />

im Haushaltsbereich. Sie sind im verarbeitenden<br />

Gewerbe wesenlich differenzierter.<br />

■<br />

Literatur:<br />

[1] Blazejczak, J., / Edler, D. / Schill, W-P.;<br />

Steigerung der Energieeffizienz, ein Muss für<br />

die Energiewende, ein Wachstumsimpuls für<br />

die Wirtschaft, DIW-Berichte, Wochenbericht<br />

Nr. 4/ 2014<br />

[2] Statistisches Bundesamt; Fachserie 19, Reihe<br />

3.1.2011<br />

[3] AGEB Energiebilanzen e. V.; Anwendungsbilanz<br />

für die Endenergiesektoren in Deutschland<br />

2010 und 2011, Berlin 2013<br />

Labelwin<br />

in der Praxis<br />

www.label-software.de<br />

IFH Nürnberg<br />

Halle 7, Stand 7.002<br />

Referenzen<br />

4/5/2014 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 59


ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Thermografie<br />

Wärmeverluste farblich dargestellt<br />

Thermografie als nützliches Werkzeug für die Altbausanierung<br />

Eine Checkliste von Zukunft Altbau gibt an, wann sich Wärmebilder lohnen. So zahlt sich beispielsweise bei Kälte und Schnee auch<br />

ein Blick aufs Dach aus.<br />

Thermografiefotos von Häusern offenbaren<br />

die Defizite der Gebäudedämmung in<br />

Farben. Sie können so ein wertvolles Werkzeug<br />

für die Altbausanierung sein. „Als<br />

Motivation für eine Sanierung und zur<br />

Qualitätssicherung lohnt sich die Technik<br />

auf jeden Fall, rät Petra Hegen vom Landesprogramm<br />

Zukunft Altbau des Umweltministeriums<br />

Baden-Württemberg. „Die<br />

Aufnahmen sollten aber nur in der kalten<br />

Jahreszeit gemacht werden, möglichst morgens<br />

bei unter 5 °C, und von einem Fachmann.“<br />

Am besten sei eine Kombination<br />

aus Außen- und Innenthermografie. Einen<br />

detaillierten Sanierungsplan und eine Beratung<br />

durch einen Fachmann ersetze die<br />

Thermografie aber nicht, so Hegen.<br />

Neutrale Informationen zur Sanierung<br />

gibt es kostenfrei über das Beratungstelefon<br />

08000 123333 von Zukunft Altbau oder<br />

unter www.zukunftaltbau.de.<br />

Wärmeverluste von Blau bis Rot<br />

Auf Thermografiebildern werden unterschiedlich<br />

hohe Wärmeverluste an Fassade<br />

und Fenstern in Farben dargestellt.<br />

Bei Außenaufnahmen steht Rot für hohe<br />

Wärmeverluste und einen energetischen<br />

Sanierungsbedarf, Grün und Blau zeigen<br />

eine gute Dämmung. Bei Innenaufnahmen<br />

gilt: Je dunkler die Farbe, desto<br />

kälter und sanierungsbedürftiger ist das<br />

Bauteil.<br />

Thermografiekameras stellen die für<br />

Menschen unsichtbare Wärmestrahlung<br />

bildlich dar, indem sie die Infrarotstrahlen<br />

mithilfe von Spezialsensoren in Farbbilder<br />

umwandeln. „So kann die Temperaturverteilung<br />

auf Flächen und Gegenständen<br />

recht präzise anschaulich gemacht<br />

werden“, sagt Dieter Bindel vom Gebäudeenergieberaterverband<br />

GIH. „Thermische<br />

Schwachstellen werden idealerweise durch<br />

eine Kombination aus Außen- und Innenthermografie<br />

aufgedeckt.<br />

Während Außenaufnahmen eine erste<br />

Orientierung und Einschätzung ermöglichen,<br />

werden bauphysikalische Probleme<br />

eher durch eine Innenthermografie sichtbar.“<br />

Auch schlecht ausgeführte Sanierungsarbeiten<br />

mit Wärmebrücken sehe<br />

man auf den Bildern sofort.<br />

Das Fotografieren und die Deutung der<br />

Wärmebilder sollte aber nur durch qualifizierte<br />

Personen vorgenommen werden.<br />

„Wer sich eine Kamera kauft und selbst Bilder<br />

schießt, kann viel falsch machen“, so<br />

Bindel. „Ein Wärmebild ist nur etwas wert,<br />

wenn es zu den richtigen Bedingungen aufgenommen<br />

und danach richtig interpretiert<br />

wird. So setzt die Auswertung Kenntnisse<br />

über die Baukonstruktion, Bauphysik<br />

und Messtechnik voraus.“ Eine Eigenanschaffung<br />

einer Kamera lohnt sich außerdem<br />

finanziell nicht: Die gängigen Modelle<br />

kosten zwischen 2000 und 15 000 Euro.<br />

Auch für eine weitere Entscheidung benötigen<br />

Hausbesitzer Bauexperten. „Die<br />

Frage, welcher Sanierungsschritt aktuell<br />

der wichtigste ist, beantworten die Farbaufnahmen<br />

nicht“, so Petra Hegen von Zukunft<br />

Altbau. „Die Bilder geben nur an,<br />

welches Bauteil energetische Schwachstellen<br />

aufweist.“ Die Reihenfolge der Sanierungsarbeiten<br />

könne nur nach einer indi-<br />

NEUER PRAXISRATGEBER – THERMOGRAFIE FÜR HEIZUNGSBAUER<br />

Thermografie: Die roten Stellen verraten hohe<br />

Wärmeverluste. Ist genug gedämmt, entweicht<br />

nur wenig Wärme. Bild: Zukunft Altbau<br />

Der neue Praxisratgeber „Thermografie für Heizungsbauer“<br />

des Messgeräte-Herstellers Testo zeigt Anwendungsbeispiele,<br />

wie Techniker und Handwerker im Heizungsbau<br />

mit Thermografie Zeit und Kosten sparen.<br />

Und bei ihren Kunden einen „Aha-Effekt“ auslösen.<br />

Außerdem können Heizungsbauer ihr bekanntes Leistungsspektrum<br />

um lukrative Thermografie-Dienstleistungen<br />

erweitern.<br />

Die Thermografie, also Wärmebildkamera, hilft beim<br />

Lokalisieren von Heizungsrohren und Auffinden von Leckagen.<br />

Auch die Analyse und Dokumentation der Leitungsanordnung<br />

und der Funktionstest bei Fußbodenheizungen<br />

sind mit der richtigen Wärmebildkamera<br />

kein Problem mehr. Vorher-/Nachher-Bilder von Heizkörper-Spülungen<br />

zeigen anschaulich die positive Veränderung<br />

– auch für den Kunden. Unterputz-Abgasleitungen können sich nicht länger<br />

verstecken.<br />

Den 24-seitigen Praxisratgeber „Thermografie für Heizungsbauer“ gibt es kostenlos bei:<br />

www.testo-wbk.de/heizungsbauer<br />

60 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 4/5/2014


ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Thermografie<br />

Energieberater helfen bei der Sanierung.<br />

Bild: Zukunft Altbau<br />

CHECKLISTE: DAS 1 X 1 DER THERMOGRAFIE<br />

● Thermografiebilder sind Fotos, die die Wärmeverluste von Fassade<br />

und Fenstern farblich darstellen.<br />

● Die Bilder zeigen den energetischen Sanierungsbedarf der Gebäudehülle<br />

und können zur Überprüfung von Sanierungsarbeiten<br />

genutzt werden.<br />

● Die Außentemperatur muss unter 5 °C liegen – mindestens<br />

15 °C Temperaturdifferenz zwischen dem Hausinneren und außen.<br />

● Thermografiefotos sollten nur durch qualifizierte Personen<br />

durchgeführt werden.<br />

● Außenaufnahmen geben eine erste Einschätzung, Innenaufnahmen<br />

zeigen bauphysikalische Schwachstellen im Detail.<br />

● Einen detaillierten Sanierungsplan und eine Energieberatung<br />

ersetzt die Thermografie nicht.<br />

viduellen Analyse durch einen Fachmann<br />

festgelegt werden.<br />

Gut ausgebildet für diese Dienstleistung<br />

sind qualifizierte Gebäudeenergieberater:<br />

Sie analysieren den Zustand des Hauses<br />

vom Keller bis zum Dach, schlagen ein<br />

sinnvolles Gesamtkonzept inklusive Einzelschritten<br />

vor und zeigen Finanzierungsmöglichkeiten<br />

auf. Die Beratung ist günstig<br />

und wird vom Staat finanziell gefördert.<br />

Thermografie mit dem eigenen Auge<br />

Ein Außenthermografiefoto „light“ kann<br />

übrigens jeder „schießen“: Ein Blick aufs<br />

Dach bei Kälte und Schnee zeigt, wie gut<br />

das Dach gedämmt ist. Liegt auch dann<br />

Schnee auf den Ziegeln, wenn das in der<br />

Nachbarschaft nicht der Fall ist, ist das<br />

Dach ausreichend gedämmt. Schmilzt der<br />

Schnee recht rasch oder nur an bestimmten<br />

Stellen, ist das Dach nur mangelhaft<br />

vor Wärmeverlust geschützt.<br />

Typische Schwachstellen sind die Trennwände<br />

von Reihenhäusern aber auch Sanitärentlüftungen<br />

oder Antennenmasten,<br />

bei denen die Dampfsperre nicht dicht angeklebt<br />

wurde. Auch rund um Dachflächenfenster<br />

zeigen sich oft Schwachstellen.<br />

Zukunft Altbau informiert Wohnungsund<br />

Hauseigentümer neutral über den<br />

Nutzen energieeffizienter Altbaumodernisierung<br />

und über Fördermöglichkeiten.<br />

Das Programm des Ministeriums für Umwelt,<br />

Klima und Energiewirtschaft Baden-<br />

Württemberg hat seinen Sitz in Stuttgart<br />

und wird von der KEA Klimaschutz- und<br />

Energieagentur Baden-Württemberg umgesetzt.<br />

Aktuelle Informationen zur energetischen<br />

Sanierung von älteren Wohnhäusern<br />

gibt es auch auf www.facebook.com/<br />

ZukunftAltbau.<br />

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KONTAKT<br />

Zukunft Altbau<br />

KEA Klimaschutz- und Energieagentur<br />

Baden-Württemberg GmbH<br />

70176 Stuttgart<br />

Tel. 0711 4898250<br />

Fax 0711 48982520<br />

info@zukunftaltbau.de<br />

www.zukunftaltbau.de<br />

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KePlast Retrofit<br />

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4/5/2014 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 61


FIRMEN & FAKTEN<br />

Kurz notiert<br />

SMA und Danfoss<br />

Eine der weltweit größten<br />

Umrichter-Allianzen<br />

Die SMA Solar Technology AG und Danfoss A/S streben eine<br />

enge strategische Partnerschaft an, um die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Unternehmen zu erhöhen. Die beiden führenden Spezialisten<br />

für Systemtechnik wollen ihre Kostenposition durch Skaleneffekte<br />

sowie die Nutzung der gemeinsamen Entwicklungserfahrung<br />

nachhaltig verbessern. In diesem Zusammenhang beteiligt<br />

sich Danfoss mit 20 % an SMA und plant den Verkauf des kompletten<br />

Solar-Wechselrichtergeschäfts an SMA.<br />

„Die strategische Kooperation mit Danfoss stärkt die führende<br />

Position von SMA im globalen V-Markt. Wir sehen uns einem<br />

wettbewerbsintensiven Marktumfeld und hohen Preisdruck ausgesetzt.<br />

In diesem Zusammenhang können wir von der jahrelangen<br />

Erfahrung von Danfoss im Bereich der Antriebsumrichter profitieren.<br />

Dort herrscht bereits seit Langem ein starker Verdrängungswettbewerb.<br />

Dementsprechend hat die Danfoss-Gruppe ihre Strategie<br />

auf die kontinuierliche Kostenreduktion durch Nutzung der<br />

globalen Einkaufsmöglichkeiten und durch Innovationen ausgerichtet.<br />

Von der strategischen Allianz können beide Unternehmen<br />

gleichermaßen profitieren und ihre Kostenposition nachhaltig verbessern“,<br />

erklärt SMA Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon. Zusätzlich<br />

wird SMA durch die beabsichtigte Übernahme des Solar-<br />

„Durch die angestrebte Partnerschaft formen zwei führende<br />

Spezialisten für Systemtechnik eine der weltweit größten Umrichter-Allianzen.<br />

Die Beteiligung von 20 % an SMA ist ein starkes<br />

Signal und bestätigt unser kontinuierliches Engagement und<br />

Vertrauen in das Solargeschäft. Wir werden unsere Erfahrungen<br />

aus der Antriebstechnologie auf Solar-Wechselrichter übertragen<br />

und damit die Innovationsgeschwindigkeit erhöhen. Danfoss<br />

wird von der Bündelung des Einkaufsvolumens und den hohen<br />

Wachstumsraten der PV-Industrie in den nächsten Jahren profitieren“,<br />

erläutert Niels B. Christiansen, President und CEO von<br />

Danfoss.<br />

Trina Solar<br />

Produkte konform<br />

mit WEEE-Richtlinie der EU<br />

Trina Solar Limited (TSL) bestätigt offiziell, dass seine Produkte<br />

zu 100 % der WEEE-Richtlinie der EU über Elektro- und<br />

Elektronikaltgeräte entsprechen. Die WEEE-Richtlinie (2002/96)<br />

ist seit dem 1. Februar verpflichtend für die PV-Industrie in den<br />

EU-27-Mitgliedsländern. Sie regelt die sachgemäße und umweltgerechte<br />

Entsorgung von Elektro- und Elektronikschrott; seit der<br />

Novellierung 2012 fallen auch Solarmodule unter die Verordnung.<br />

Seit dem 1. Februar 2014 dürfen PV-Hersteller, Distributoren und<br />

Installateure nur noch solche Module verkaufen und einsetzen, die<br />

das WEEE-Logo tragen. Dieses Logo zeigt an, dass der Hersteller<br />

den Richtlinien zur Entsorgung von Altprodukten und Müll voll<br />

entspricht, was auch die dafür notwendige Finanzierung und Administration<br />

einschließt.<br />

A.B.S.<br />

30 Jahre Erfahrung im Silobau<br />

Wechselrichtergeschäfts von Danfoss die Attraktivität ihres Produktangebots<br />

erhöhen. Nach Genehmigung der Transaktion wird<br />

SMA neue Produkte für das wachstumsstarke Marktsegment der<br />

mittelgroßen PV-Anlagen in Europa, USA und China einführen.<br />

A.B.S. gehört zu den großen Gewebesilo-Hersteller in Deutschland.<br />

Das mittelständische Unternehmen mit Sitz im baden-württembergischen<br />

Osterburken kann in diesem Jahr auf eine 30-jährige<br />

erfolgreiche Firmengeschichte zurückblicken. Über 60 000 A.B.S.-<br />

Silos lagern und liefern Tag für Tag die verschiedensten Schüttgüter<br />

in der Landwirtschaft, der Industrie und in der Heizungs-<br />

Branche. Firmengründer Adolf Lesk (1924 – 2005 war ein leidenschaftlicher<br />

Konstrukteur und Tüftler, der über die Jahre mehr als<br />

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62 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 4/5/2014


FIRMEN & FAKTEN<br />

Kurz notiert<br />

Heike Stang leitet seit 1994 die Geschicke der Firma A.B.S. Seit 2003 ist<br />

Matthias Petzl neben Heike Stang Geschäftsführer.<br />

100 Erfindungen beim deutschen Patent- und Markenamt angemeldet<br />

hatte. Nach verschiedenen Stationen gründete der hervorragende<br />

Konstrukteur Lesk 1984 die Firma A.B.S. Im Laufe der<br />

Zeit konnte A.B.S. seine Mitarbeiterzahl kontinuierlich erhöhen.<br />

Die Tochter des Firmengründers Adolf Lesk, Heike Stang, geb.<br />

Lesk, leitet seit 1994 die Geschicke der Firma, die im Jubiläumsjahr<br />

über 45 engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.<br />

Als 1997 die Verwendung von Holzpellet-Heizungen in Deutschland<br />

freigegeben wurde, eröffnete sich ein neuer und großer Markt<br />

für Holzpellet-Silos. A.B.S. hat diesen Trend von Anfang an erkannt<br />

und war somit einer der ersten Hersteller, der individuelle Gewebesilos<br />

für die verschiedensten Anforderungen, Einlagerungsmengen<br />

und Räume fertigen konnte. Die Pellet-Silos sind genau auf die<br />

kleinen Presslinge abgestimmt: Wichtige Punkte hier sind, neben<br />

der Atmungsaktivität, eine staubfreie und einfache Befüllung sowie<br />

die sichere Austragung zum Heizkessel.<br />

verband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e. V.<br />

(BDH), dem Bundesindustrieverband Technische Gebäudeausrüstung<br />

e. V. (BTGA) und dem Herstellerverband Raumlufttechnische<br />

Geräte e. V. (RLT-Verband) sind somit erstmals führende Verbände<br />

der TGA gemeinsam unter einem Dach in der Hauptstadt vertreten.<br />

Die Verbände wollen so ihre persönliche Präsenz auf Bundesebene<br />

verstärken und die gesamte politische Kommunikation<br />

bündeln und intensivieren.<br />

Die Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin<br />

für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, Rita<br />

Schwarzelühr-Sutter, begrüßte in ihrem Grußwort den Schritt<br />

der Verbände: „Es ist wichtig, einen zentralen Ansprechpartner<br />

vor Ort zu haben, der mit einer Stimme spricht und ebenso ist es<br />

bedeutend, dass Fragen und Anliegen rund um die Gebäudeenergieeffizienz<br />

künftig an die TGA-Repräsentanz gerichtet werden<br />

können.“ Günther Mertz, Geschäftsführer der eigens gegründeten<br />

TGA-Repräsentanz Berlin GbR, sprach von einem wichtigen<br />

Schritt für die gesamte Branche. „Um die insbesondere im Zuge<br />

der Energiewendediskussion gestiegene Bedeutung der Branche<br />

und den damit verbundenen Ansprüchen der Politik gerecht zu<br />

werden, ist es unabdingbar, in Berlin die Schlagkraft der TGA-<br />

Verbände zu erhöhen.“<br />

FGK, BDH, BTGA und RTL<br />

TGA-Repräsentanz Berlin<br />

eröffnet<br />

Rund 70 hochrangige Gäste aus Politik, Medien und der TGA-<br />

Branche feierten am 18. Februar 2014 im Haus der Bundespressekonferenz<br />

die Eröffnung der TGA-Repräsentanz Berlin. Mit dem<br />

Fachverband Gebäude-Klima e. V. (FGK), dem Bundesindustrie-<br />

Symbolische Schlüsselübergabe: V.l.n.r.: Andreas Lücke, Hauptgeschäftsführer<br />

BDH; Robert Baumeister, ehemalig. Vorsitzender RLT-<br />

Herstellerverband; Rita Schwarzelühr-Sutter MdB, Parlamentarische<br />

Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau<br />

und Reaktorsicherheit; Josef Oswald, Präsident BTGA; Günther Mertz,<br />

Geschäftsführer TGA-Repräsentanz Berlin, FGK, BTGA, RLT-Herstellerverband;<br />

Prof. Ulrich Pfeiffenberger, Vorstand.<br />

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4/5/2014 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 63


FIRMEN & FAKTEN<br />

Kurz notiert<br />

Hanwha SolarOne<br />

Neue international<br />

standardisierte CO 2 -Zertifizierung<br />

Hanwha SolarOne ist einer der ersten PV-Hersteller, dessen<br />

Solarmodule nach ISO 14067, dem neuen internationalen Standard<br />

für die Berechnung von Treibhausgas-Emissionen, zertifiziert<br />

wurden. Die Zertifikate wurden im Januar 2014 vom TÜV<br />

Rheinland ausgestellt.<br />

Die Norm ISO 14067 enthält international anerkannte technische<br />

Spezifika, anhand derer die CO 2 -Emissionen eines Produkts<br />

über seine gesamte Lebensdauer hinweg quantifiziert werden können.<br />

Für Produkte, die Teil einer Wertschöpfungskette sind, sieht<br />

die Norm eine partielle Bewertung bei allen Produktionsschritten<br />

bis das Modul das Werk verlässt vor, um den höchstmöglichen Genauigkeitsgrad<br />

sicherzustellen. Zugunsten einer praktikablen Methodik<br />

für verschiedene Produktgruppen existieren differenzierte<br />

Prüfkategorien, die „Product-Category-Rules (PCR)“. Zur Einstufung<br />

der Hanwha SolarOne Solarmodule „HSL 60“ und „HSL 72“<br />

wurde die Product-Category-Rule für kristalline Solarzellen herangezogen.<br />

Viessmann<br />

Fachvorträge<br />

auf der IFH/Intherm<br />

Die Energiekosten der privaten<br />

Haushalte steigen. Nach Berechnungen<br />

der Deutschen Energieagentur<br />

(dena) gibt eine durchschnittliche<br />

Familie jährlich rund<br />

5000 Euro für Heizwärme, Strom<br />

und Kraftstoff aus – fast doppelt<br />

so viel wie noch im Jahr 2000. Den<br />

größten Anteil machen die Kosten<br />

für Warmwasser und Heizung aus,<br />

die sich seit 1995 um 170 % erhöht<br />

haben. Der Einsatz moderner, effizienter<br />

Heiztechnik bietet deshalb das größte Potenzial, die Energiekosten<br />

zu reduzieren und dauerhaft im Griff zu behalten – im<br />

Neubau genauso wie in der Modernisierung.<br />

In der Praxis wird noch zu wenig getan. Nur rund 20 % aller<br />

Heizungen entsprechen dem aktuellen Stand der Technik, nach Expertenberechnungen<br />

wird 30 % mehr Energie verbraucht als notwendig<br />

wäre. Die Auflösung dieses Modernisierungsstaus wäre<br />

ein wichtiger Beitrag zum Gelingen der Energiewende. Alle dazu<br />

benötigten Technologien sind bewährt und am Markt verfügbar.<br />

Welche Möglichkeiten es gibt, hängt vom Einzelfall ab – von<br />

der Gebäudebeschaffenheit, vom zur Verfügung stehenden Energieträger<br />

und letztlich auch vom Budget des Anlagenbetreibers.<br />

Eine Reihe besonders wirtschaftlicher, hocheffizienter Systemlösungen<br />

stellt Viessmann im Rahmen von Fachvorträgen vom<br />

8. bis 11. April 2014 auf der IFH / Intherm im Messezentrum<br />

Nürnberg vor.<br />

Der Zeitplan für die Fachvorträge:<br />

10.00 Uhr Biomasse-Holzheizsystem der neuen Generation<br />

11.00 Uhr Effiziente Haustechnik im Neubau<br />

13.00 Uhr Schneller beraten, planen und verkaufen –<br />

Viessmann Online-Tools<br />

14.00 Uhr Effiziente Haustechnik in der Sanierung<br />

15.00 Uhr Kraft-Wärme-Kopplung<br />

(täglich vom 8. bis 11. April 2014, NCC Ost, 2. OG, Raum Oslo)<br />

VfW<br />

BAFA-Förderung<br />

für Heizungsanlagen<br />

mit Erneuerbaren Energien<br />

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)<br />

fördert den Einbau von Heizungsanlagen auf der Basis Erneuerbarer<br />

Energien mit lukrativen Zuschüssen auf Grundlage des<br />

Marktanreizprogramms (MAP) der Bundesregierung. Gefördert<br />

werden Wärmepumpen, Pellet-, Hackschnitzel- und Scheitholzvergaserkessel.<br />

Fördervoraussetzung ist die Durchführung des<br />

hydraulischen Abgleichs. Dasselbe gilt für den sogenannten Kes-<br />

64 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 4/5/2014


FIRMEN & FAKTEN<br />

Kurz notiert<br />

Informationen zu diesem und weiteren für Contracting kompatiblen<br />

Förderprogrammen der Bundesregierung und der Europäischen<br />

Union hat der VfW für seine Mitglieder kompakt zusammengestellt.<br />

Weitere Informationen sind unter www.energiecontracting.de<br />

erhältlich.<br />

SiG Solar<br />

Energiespeichersysteme an den<br />

Netzbetreiber Avacon<br />

Die Avacon AG startet mit der SiG Solar GmbH gemeinsam in<br />

die zweite Runde des „e-Home Energieprojektes 2020“: Insgesamt<br />

22 „SunStorage“-Energiespeichersysteme sollen bis April 2014 in<br />

Privathaushalten der niedersächsischen Gemeinden Stuhr und<br />

Weyhe installiert werden. Acht Energiespeicher werden im Rahmen<br />

eines weiteren Projektes der Avacon AG mit verschiedenen<br />

Ein korrekt durchgeführter hydraulischer Abgleich (links) gewährleistet,<br />

dass jeder Heizkörper mit genau der jeweils benötigten Wärme versorgt<br />

wird. Bei einer nicht abgeglichenen Heizungsanlage (rechts) können<br />

einzelne Heizkörper zu viel und andere zu wenig Wärme erhalten.<br />

Bild: Viessmann<br />

seltauschbonus, der gewährt wird, wenn gleichzeitig mit der Errichtung<br />

einer Solarthermieanlage ein Heizkessel ohne Brennwerttechnik<br />

durch einen neuen Brennwertkessel mit Brennstoff<br />

Öl oder Gas ersetzt wird. Ohne den hydraulischen Abgleich bzw.<br />

ohne den entsprechenden Nachweis darf das BAFA den Zuschuss<br />

nicht gewähren.<br />

Auch wenn die Durchführung des hydraulischen Abgleichs<br />

einerseits zusätzlichen Aufwand und zusätzliche Kosten verursacht,<br />

führen andererseits abgeglichene Systeme zu einem niedrigeren<br />

Brennstoffverbrauch und damit zu niedrigeren Kosten im<br />

laufenden Betrieb. Im Vergleich zu anderen Energiesparmaßnahmen<br />

im Gebäudebereich gehört der hydraulische Abgleich zu den<br />

geringinvestiven Maßnahmen. D. h.: Der Abgleich, bei dem in der<br />

Regel lediglich Einstellungen an bereits vorhandenen Ventilen,<br />

Reglern oder Pumpen vorgenommen werden, kostet vergleichsweise<br />

wenig und macht sich deswegen umso schneller bezahlt.<br />

Insbesondere Contracting-Unternehmen sollten daher unbedingt<br />

einen hydraulischen Abgleich durchführen.<br />

In einigen Fällen kann der hydraulische Abgleich so teuer<br />

kommen, dass er wirtschaftlich nicht mehr vertretbar ist. Für<br />

diese Sonderfälle akzeptiert das BAFA anstelle des hydraulischen<br />

Abgleichs nach den anerkannten Regeln der Technik<br />

auch eine hydraulische Optimierung. Eine hydraulische Optimierung<br />

setzt jedoch voraus, dass der Energiedienstleister/<br />

Heizungsbauer eine Bestandsaufnahme, eine Heizlastberechnung<br />

oder Heizlastabschätzung vornimmt. Denn nur so lässt<br />

sich feststellen, welche Maßnahmen im Einzelfall notwendig<br />

und wirtschaftlich vertretbar sind. Das BAFA entscheidet hier im<br />

Einzelfall.<br />

Installateur Torsten Tschischak von Ralf Krieten Elektrotechnik und<br />

Personalservice, Roger Schneider, Projektmanager der Power Plus<br />

Communications AG, Jens Tiekenheinrich, Leiter des Avacon e-Home<br />

Energieprojektes, Installateur Hans-Christian Laue von Ralf Krieten Elektrotechnik<br />

und Personalservice, und Dietmar Geckeler, Abteilungsleiter<br />

Energiespeichersysteme bei SiG Solar, bei der Installation des ersten<br />

„SunStorage“-Energiespeichers für das „e-Home“ Projekt.<br />

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TYFOCOR ® Wärmeträgermedien bieten seit mehr<br />

als 30 Jahren optimalen Frost- und Korrosionsschutz.<br />

4/5/2014 <strong>IKZ</strong>-ENERGY<br />

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FIRMEN & FAKTEN<br />

Kurz notiert<br />

Kommunen in Büroräumen, öffentlichen Gebäuden und Kindergärten<br />

angeschlossen.<br />

Das „e-Home Energieprojekt 2020“ wurde 2011 von Avacon ins<br />

Leben gerufen und untersucht anhand von aktuell 27 Testhaushalten<br />

im Süden Bremens die Auswirkungen des veränderten Einspeise-<br />

und Verbraucherverhaltens auf die Stromnetze. Mit finanzieller<br />

Unterstützung durch Avacon erhielten die teilnehmenden<br />

Haushalte eine PV-Anlage, ein Elektro-Auto, eine Klimaanlage<br />

sowie intelligente Stromzähler, sogenannte Smart Meter. Wissenschaftlich<br />

begleitet wird das Projekt durch das Energie-Forschungszentrum<br />

Niedersachsen (EFZN). Im Jahr 2013 wurde beschlossen,<br />

das Projekt bis 2017 fortzuführen und Energiespeicher<br />

einzubeziehen. „Die Erweiterung des Projektes um Energiespeicher<br />

ist ein logischer Schritt, um das Zusammenspiel von Speichersystemen<br />

und Verteilnetz unter realen Bedingungen zu analysieren<br />

und zu bewerten“, sagt Dietmar Geckeler, Abteilungsleiter<br />

Energiespeichersysteme bei SiG Solar. Bei den verwendeten Energiespeicher-Modellen<br />

handelt es sich um 25 „SunStorage Smart<br />

L“ mit einer nominalen Speicherkapazität von jeweils 11 kWh und<br />

5 „SunStorage Smart M“ mit einer nominalen Speicherkapazität<br />

von jeweils 5,5 kWh.<br />

BIG 5<br />

Millionenschwere Geschäfte<br />

für deutsche Aussteller<br />

Der Großteil der 120 deutschen Aussteller zeigte sich sehr zufrieden<br />

mit dem Ablauf der größten Baumesse des arabischen<br />

Raumes, der THE BIG 5, die Ende letzten Jahres in Dubai stattfand.<br />

Es gab zahlreiche Erfolgsstories unter den deutschen Teilnehmern.<br />

Die 33. Ausgabe der BIG 5 verzeichnete atemberaubende Rekordzahlen.<br />

Lange vergessen sind die Krisenjahre 2009/2010. Die<br />

Teilnehmerzahl von 74 474 liegt mit 19,5 % über dem Vorjahresergebnis.<br />

2742 Aussteller aus 57 Ländern bedeuteten einen Anstieg<br />

um 13,5 %. Das World Trade Center in Dubai war komplett ausge-<br />

bucht. Die Internationalität der Ausstellerschaft beträgt 80 %. Aus<br />

der ganzen Welt suchen exportorientierte Firmen das Geschäft<br />

mit den Arabern.<br />

Während der Ausstellerparty am 3. Messetag wurde auf einer<br />

Megaleinwand Live nach Paris geschaltet, wo das Internationale<br />

Expo-Büro die Entscheidung über den nächsten Austragungsort<br />

der großen Weltausstellung im Jahr 2020 verkündete. Dubai setzte<br />

sich gegen die Türkei, Russland und Brasilien durch. Zum ersten<br />

Mal in der Geschichte der Weltausstellungen ist ein arabisches<br />

Land der Gastgeber. Zwischenzeitlich gab es Veröffentlichungen<br />

zahlreicher Studien von Investmenthäusern, beispielsweise der<br />

Deutschen Bank, die von einem Infrastrukturprogramm für die<br />

EXPO 2020 ausgehen, dass 43 Mrd. US$ übersteigen wird. Es werden<br />

laut dem Expo-Büro 24 Mio. Besucher erwartet.<br />

Die Qualität der Fachbesucher wird in einer Ausstellerbefragung<br />

als sehr gut bezeichnet. Auch die zahlreichen Parallelveranstaltungen<br />

wie beispielsweise Kongresse, Konferenzen, Seminare,<br />

Workshops, Live-Präsentationen etc. tragen zur Qualität der<br />

Besucher bei. Der Messebesuch erhält durch diese Informationsveranstaltungen<br />

für die Besucher einen Mehrwert und laut Veranstalter<br />

wird auch die kommende BIG 5, die vom 17. bis 20. November<br />

stattfindet, ein umfangreiches Begleitprogramm aufweisen.<br />

Für Aussteller wird es schwierig, Flächen zu vergrößern oder<br />

neu zu beantragen, da das Messegelände bereits dieses Jahr ausgelastet<br />

war und mit einem Anstieg der Nachfrage gerechnet wird.<br />

Das World Trade Center baut eine neue Halle, die allerdings erst<br />

zur übernächsten BIG 5 fertig wird. Von daher wird es dieses Jahr<br />

zu Engpässen bei den Flächenwünschen kommen. Der Eventdirector<br />

der Messe, Andy White, emp fiehlt daher eine rasche Anmeldung,<br />

um sich die Teilnahme an der kommenden BIG 5 zu sichern.<br />

In Deutschland koordiniert die Vertretung Messe & Marketing<br />

Pittscheidt aus Bad Münstereifel die deutschen Aussteller.<br />

Auf der kommenden Veranstaltung wird es nicht nur zwei, sondern<br />

drei deutsche Gruppenstände geben, um die Aussteller zielgruppengerechter<br />

in den richtigen Hallen zu platzieren. Es werden<br />

sich außerdem vier Bundesländer mit Gruppenständen in der<br />

gemischten Zabeelhalle beteiligen: Hessen, Sachsen, Bayern und<br />

Nord rhein-Westfalen. Weitere Infos können angefordert werden<br />

bei info@pittscheidt.de<br />

■<br />

66 <strong>IKZ</strong>-ENERGY 4/5/2014


IMPRESSUM<br />

Magazin für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz in Gebäuden<br />

<strong>IKZ</strong>-ENERGY erscheint im 8. Jahrgang (2014)<br />

www.ikz-energy.de · www.strobel-verlag.de<br />

Verlag<br />

STROBEL VERLAG GmbH & Co. KG<br />

Postanschrift: Postfach 5654, 59806 Arnsberg<br />

Hausanschrift: Zur Feldmühle 9-11, 59821 Arnsberg,<br />

Telefon: 02931 8900-0, Telefax: 02931 8900-38<br />

Herausgeber<br />

Dipl.-Kfm. Christopher Strobel, Verleger<br />

Redaktion<br />

Chefredakteur:<br />

Hilmar Düppel<br />

Dipl.-Ing. (Architektur) und Dipl.-Wirt.-Ing.<br />

<strong>IKZ</strong>-ENERGY Redaktionsbüro Essen<br />

Im Natt 22 B, 45141 Essen<br />

Telefon: 0201 89316 - 60, Telefax: 0201 89316 - 61<br />

E-Mail: h.dueppel@strobel-verlag.de<br />

Redakteur: Frank Hartmann<br />

Redaktions-Sekretariat: Birgit Brosowski<br />

<br />

Telefon: 02931 8900-41, Telefax: 02931 8900-48<br />

E-Mail: redaktion@strobel-verlag.de<br />

Anzeigen<br />

Verkaufsleiter: Uwe Derr (verantwortlich)<br />

Anzeigenmarketing/Unternehmenskommunikation:<br />

Dipl.-Kfm. Peter Hallmann<br />

Medienservice: Anke Ziegler und Sabine Trost<br />

Anschrift siehe Verlag<br />

Leiter Online-Medien: Stefan Schütte<br />

E-Mail: s.schuette@strobel-verlag.de<br />

Anzeigenverkauf Print/Online: Jocelyn Blome<br />

E-Mail: j.blome@strobel-verlag.de<br />

Zurzeit ist Anzeigenpreisliste 2014 gültig. Telefon: 02931 8900-24<br />

E-Mail: anzeigen@strobel-verlag.de<br />

Vertrieb / Leserservice<br />

Reinhard Heite<br />

E-Mail: r.heite@strobel-verlag.de<br />

Bezugspreise<br />

Die <strong>IKZ</strong>-ENERGY erscheint acht mal jährlich.<br />

Bezugspreis halbjährlich Euro 34,25 einschl. 7 % MwSt.,<br />

zzgl. Euro 4,– Versandkosten, Einzelheft: Euro 10,00.<br />

Bezieher der „<strong>IKZ</strong>-ENERGY“ erhalten bei Abschluss eines Kombi-<br />

Abonnements mit „<strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK“ einen um 25 % vergünstigten<br />

Bezugspreis zzgl. Versandkosten.<br />

Mitglieder des Bundesverbandes WärmePumpe (BWP) e. V., des<br />

Industrieverbandes Technische Gebäudeausrüstung Rheinland-<br />

Pfalz / Saarland e. V., des Industrieverbandes Technische Gebäudeausrüstung<br />

Nordrhein-Westfalen e. V., des VGT – Gesamtverband<br />

Gebäudetechnik e. V. erhalten die <strong>IKZ</strong>-ENERGY im Rahmen ihres<br />

Mitgliedsbeitrages.<br />

Abonnementbedingungen<br />

Bestellungen sind jederzeit beim Leserservice oder bei Buchhandlungen<br />

im In- und Ausland möglich. Abonnements verlängern sich<br />

um ein Jahr, wenn sie nicht drei Monate vor Ablauf des Bezugsjahres<br />

schriftlich gekündigt werden, außer sie wurden ausdrücklich befristet<br />

abgeschlossen. Abonnementgebühren werden im Voraus berechnet und<br />

sind nach Erhalt der Rechnung ohne Abzug zur Zahlung fällig oder sie<br />

werden per Lastschrift abgebucht. Auslandsabonnements sind zahlbar<br />

ohne Spesen und Kosten für den Verlag. Die Annahme der Zeitschrift<br />

verpflichtet Wiederverkäufer zur Einhaltung der im Impressum angegebenen<br />

Bezugspreise.<br />

Sollte die Fachzeitschrift aus technischen Gründen oder höherer<br />

Gewalt nicht geliefert werden können, besteht kein Anspruch auf<br />

Nachlieferung oder Erstattung vorausbezahlter Bezugsgelder.<br />

Gerichtsstand für Vollkaufleute ist Arnsberg und Hamburg. Für alle<br />

übrigen Kunden gilt dieser Gerichtsstand für das Mahnverfahren.<br />

Bankverbindungen<br />

Sparkasse Arnsberg-Sundern, Konto 1020320 (BLZ 46650005)<br />

IBAN DE78 4665 0005 0001 0203 20, BIC WELADED1ARN<br />

Postbank Dortmund, Konto 1647-467 (BLZ 44010046)<br />

IBAN DE57 4401 0046 0001 6474 67, BIC PBNKDEFFXXX<br />

Druckvorstufenproduktion<br />

STROBEL PrePress & Media, Postfach 5654, 59806 Arnsberg<br />

E-Mail: datenannahme@strobel-verlag.de<br />

Layout und Herstellung<br />

Siegbert Hahne<br />

Druck (Lieferadresse für Beihefter und Beilagen)<br />

Dierichs Druck + Media GmbH & Co KG,<br />

Frankfurter Straße 168, 34121 Kassel<br />

Veröffentlichungen<br />

Zum Abdruck angenommene Beiträge, Manuskripte und Bilder,<br />

einschließlich der Negative, gehen mit Ablieferung in das Eigentum des<br />

Verlages über. Damit erhält er gleichzeitig im Rahmen der gesetzlichen<br />

Bestimmungen das Veröffentlichungs- und Verarbeitungsrecht. Der<br />

Autor räumt dem Verlag das unbeschränkte Nutzungsrecht ein, seine<br />

Beiträge im In- und Ausland und in allen Sprachen, insbesondere<br />

in Printmedien, Film, Rundfunk, Datenbanken, Telekommunikationsund<br />

Datennetzen (z. B. Online-Dienste) sowie auf Datenträgern<br />

(z. B. CD-ROM), Diskette usw. ungeachtet der Übertragungs-, Trägerund<br />

Speichertechniken sowie öffentlich wiederzugeben. Für unaufgefordert<br />

eingesandte Manuskripte übernehmen Verlag und Redaktion<br />

keine Gewähr.<br />

Mit Namen gezeichnete Beiträge geben die Meinung der Verfasser<br />

wieder und müssen nicht mit der des Verlages übereinstimmen. Für<br />

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und dergleichen in dieser Zeitschrift berechtigt nicht zu der<br />

Annahme, dass solche Namen ohne Weiteres von jedermann benutzt<br />

werden dürfen; oft handelt es sich um gesetzlich geschützte eingetragene<br />

Warenzeichen, auch wenn sie nicht als solche gekennzeichnet<br />

sind.<br />

Nachdruck, Reproduktion und das Übersetzen in fremde Sprachen ist<br />

nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages gestattet. Dieses gilt<br />

auch für die Aufnahme in elektronische Datenbanken und Vervielfältigungen<br />

auf Datenträgern jeder Art.<br />

Sofern Sie Artikel aus <strong>IKZ</strong>-ENERGY in Ihren internen elektronischen<br />

Pressespiegel übernehmen wollen, erhalten Sie die erforderlichen<br />

Rechte unter www.pressemonitor.de oder unter Telefon 030 284930,<br />

PMG Presse-Monitor GmbH.<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich<br />

geschützt.<br />

ISSN<br />

1864-8355<br />

Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von<br />

Werbeträgern (IVW)<br />

Mitglied im Bundesverband Solarwirtschaft BSW-Solar) e.V.<br />

+<br />

Ausgezeichnete Marken!<br />

www.rotex.de<br />

HPU hybrid<br />

www.ta.co.at<br />

C.M.I. Control and<br />

Monitoring Interface<br />

www.oertli.de GMR 2015 Condens www.rotex.de Kompakt-Klasse<br />

Über den Plus X Award:<br />

Mit mehr als 130 industrieneutralen Jurymitgliedern aus 32 Nationen, 41 kompetenten Partnern und einem investierten<br />

Marketingvolumen von über 25 Mio. Euro ist der Plus X Award heute der weltgrößte Innovationspreis für Technologie,<br />

Sport und Lifestyle. Produkte die über mindestens einen „Plus X“ Faktor verfügen werden mit einem Plus X Award<br />

Gütesiegel ausgezeichnet. Auszeichnungswürdig sind neu entwickelte und innovative Technologien, außergewöhnliche<br />

Designs sowie intelligente und einfache Bedienkonzepte. Auch Kriterien wie gute ergonomische und ökologische<br />

Produkteigenschaften sowie die Verwendung qualitativ hochwertiger Materialien und deren Verarbeitung führen zusätzlich<br />

zu einem nachhaltigen Erzeugnis von langer Lebensdauer und sind somit ebenfalls auszeichnungswürdig.<br />

Der Innovationspreis wurde als Projekt zur Stärkung der Marke initiiert und befindet sich 2013 im zehnten Jahr seines<br />

Bestehens.<br />

Das PDF der Broschüre finden Sie zum Download unter:<br />

http://plusxaward.de/downloads/image-broschuere/

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