Medikamentenapplikation bei Sondenernährung
Medikamentenapplikation bei Sondenernährung
Medikamentenapplikation bei Sondenernährung
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In dieser Reihe sind bisher erschienen:<br />
Ausgewählte Indikationen zur enteralen Ernährungstherapie<br />
Enterale Ernährungstherapie – Tipps für die Praxis<br />
M. Kliem, H. Schmitt, W. Koch<br />
Applikationsformen der enteralen Ernährung<br />
B. Müller, H. Dammann, K. Mundorf<br />
Moderne Ernährungstherapie <strong>bei</strong> Mukoviszidose<br />
B. Koletzko, K. Dokoupil, S. Koletzko<br />
Ernährungstherapie <strong>bei</strong> chronisch entzündlichen Darmerkrankungen<br />
und Kurz-Darm-Syndrom<br />
V. Wießner<br />
Schluckstörungen<br />
W. Köhler, C. Schröer, N. Niers<br />
Ernährung <strong>bei</strong> Leberkrankheiten<br />
M. Plauth<br />
<strong>Medikamentenapplikation</strong> <strong>bei</strong> <strong>Sondenernährung</strong><br />
R. Warlich, F. Dörje, M. Brüngel<br />
❚ Wir haben im Auftrag der NASA Anfang der 60er Jahre<br />
die so genannte „Astronautenkost“ entwickelt, die heute in der Medizin wertvolle Dienste leistet:<br />
Sie verbessert als Sonden- oder Trinknahrung die Lebensqualität vieler Menschen, die nichts essen können oder dürfen. Wir entwickeln diese Kost und<br />
die dazugehörige Applikationstechnik ständig weiter und passen sie immer besser den Bedürfnissen der Menschen an. Und damit sich unsere Patienten<br />
in ihren eigenen vier Wänden selbst versorgen können, kümmmert sich unser Ernährungsteam persönlich um sie. Diese Kombination von Produkten und<br />
Dienstleistungen garantiert unseren Patienten ausgereifte Anwendungskonzepte und umfassende Hilfestellung <strong>bei</strong> ihrer Ernährungstherapie.<br />
Nutricia Nahrungsmittel<br />
GmbH & Co. KG<br />
Jochen-Rindt-Straße 37<br />
A-1230 Wien<br />
Telefon 01/ 6 88 26 26-0<br />
Telefax 01/ 6 88 26 26-6 66<br />
Pfrimmer Nutricia GmbH<br />
Am Weichselgarten 23<br />
D-91058 Erlangen<br />
Telefon 0 91 31/77 82-0<br />
Telefax 0 91 31/77 82-10<br />
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www.pfrimmer-nutricia.de<br />
Zertifiziert nach ISO 9001 : 2000<br />
etp ®-Ernährungsteam<br />
Pfrimmer Nutricia GmbH<br />
Am Weichselgarten 23<br />
D-91058 Erlangen<br />
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etp@nutricia.com<br />
NUTRICIA SA Schweiz<br />
Route de l’Industrie 24<br />
CH-1564 Domdidier/Fribourg<br />
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www.nutricia.ch<br />
mailbox@nutricia.ch<br />
Art.-Nr. 9765812 5.T.06.04 Schultze, Walther & Zahel; www.swz.de<br />
Blaue Reihe<br />
<strong>Medikamentenapplikation</strong><br />
<strong>bei</strong> <strong>Sondenernährung</strong><br />
R. Warlich, F. Dörje, M. Brüngel
Autoren:<br />
Dr. phil. nat. Rüdiger Warlich<br />
Fachapotheker für klinische Pharmazie<br />
Mitglied der ADKA*-Ar<strong>bei</strong>tsgruppe für<br />
klinische Ernährung<br />
Apotheke des Klinikums Offenbach<br />
Starkenburgring 66<br />
63069 Offenbach<br />
Dr. phil. nat. Frank Dörje<br />
Chefapotheker<br />
Fachapotheker für klinische Pharmazie<br />
Mitglied der ADKA*-Ar<strong>bei</strong>tsgruppe für<br />
klinische Ernährung<br />
Apotheke des Universitätsklinikums Erlangen<br />
Palmsanlage 3<br />
91054 Erlangen<br />
Dr. rer. nat. Markus Brüngel<br />
Diplom-Oecotrophologe<br />
Pfrimmer Nutricia GmbH<br />
Medizinisch-wissenschaftliche Information<br />
Am Weichselgarten 23<br />
91058 Erlangen<br />
Wichtige Hinweise:<br />
Bei den Angaben über Applikationsformen,<br />
Zermörserbarkeit und Sondengängigkeit der<br />
genannten Medikamente wird für die Richtigkeit<br />
und Aktualität keine Gewähr übernommen.<br />
Jeder Benutzer ist aufgefordert durch<br />
Heranziehung des aktuellen anerkannten Standes<br />
der medizinischen Wissenschaft, der<br />
aktuellen Fachinformation bzw. der aktuellen<br />
Gebrauchsinformation (Beipackzettel) des<br />
jeweiligen Präparates zu prüfen, ob die dort<br />
gegebenen Hinweise abweichen. Gegebenenfalls<br />
ist der verantwortliche Arzt bzw. ein Apotheker<br />
zu Rate zu ziehen. Die Verantwortung<br />
für die Verordnung und Applikation von Arzneimitteln<br />
obliegt dem behandelnden Arzt.<br />
Die in der Broschüre aufgeführten Wirkstoffe<br />
und Arzneimittel wurden willkürlich zusammengestellt<br />
und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.<br />
* Bundesverband der Deutschen Krankenhaus-Apotheker
Inhaltsverzeichnis<br />
Inhalt Seite<br />
1 Einführung (R. Warlich, M. Brüngel) 7<br />
2 Grundlagen enteraler Ernährung – Sondenarten, Sondenlagen, Substrate (M. Brüngel) 9<br />
2.1 Sondenarten 9<br />
2.1.1 Transnasale Sonden 9<br />
2.1.2 Perkutane Sonden 11<br />
2.2 Sondenlage 13<br />
2.3 Erste Hilfe <strong>bei</strong> Sondenverstopfung 13<br />
2.4 Substrate 14<br />
3 Arzneiformen und deren Applikation <strong>bei</strong> enteraler Ernährung (R. Warlich) 16<br />
3.1 Flüssige Arzneiformen 17<br />
3.1.1 Orale Arzneiformen 17<br />
3.1.2 Parenterale Arzneiformen 19<br />
3.1.3 Keine flüssige Zubereitung im Handel ? 20<br />
3.2 Feste Arzneiformen 20<br />
3.2.1 Tabletten 20<br />
3.2.2 Brausetabletten 21<br />
3.2.3 Bukkal- und Sublingualtabletten 21<br />
3.2.4 Filmtabletten 22<br />
3.2.5 Magensaftresistent überzogene Arzneiformen 22<br />
3.2.6 Retardtabletten 23<br />
3.2.7 Hartgelatinekapseln 24<br />
3.2.8 Weichgelatinekapseln 25<br />
3.3 Arzneimittel mit der Sondennahrung mischen? 26<br />
3.4 Tee oder Wasser als Transportmedium <strong>bei</strong> Applikation von Medikamenten? 26<br />
3.5 Praktische Tipps zur sachgerechten Zerkleinerung von festen Arzneiformen 27<br />
4 Wechselwirkungen - Arzneimittel und Nahrung (F. Dörje) 29<br />
4.1 Arzneimittel-Nährstoff-Wechselwirkungen: Klassifizierung 31<br />
4.2 Pharmakokinetische Wechselwirkungen: Medikamenten-Absorption 31<br />
4.3 Fazit 33<br />
5 Anhang 34<br />
5.1 Algorithmus zur Arzneimittelauswahl <strong>bei</strong> Patienten mit Ernährungssonde 34<br />
5.2 Checkliste: Grundregeln zur Verabreichung von Medikamenten über<br />
Ernährungssonden: 35<br />
5.3 Ausgewählte Arzneimittel und ihre Applikation über Ernährungssonden 35<br />
6 Literatur und weitere Quellen 47<br />
5
6 7<br />
Vorwort<br />
Patienten, die enteral über eine Sonde ernährt<br />
werden, sind akut oder chronisch erkrankte<br />
Patienten, die häufig zugleich ein oder mehrere<br />
Medikament(e) erhalten. Oftmals sind die<br />
Patienten trotz Ernährungssonde in der Lage<br />
zu schlucken, so dass die Arzneimittel auf oralem<br />
Wege aufgenommen werden können.<br />
Wenn der Schluckvorgang nicht möglich ist,<br />
müssen die Medikamente über eine Ernährungssonde<br />
gegeben werden. Hier stellt sich in<br />
der Praxis immer wieder die Frage, ob und<br />
welche Medikamente zerkleinert werden dürfen,<br />
oder ob flüssige Alternativen zur Verfügung<br />
stehen. Das oberste Ziel der Medikamentengabe<br />
<strong>bei</strong> Sondenpatienten ist das Erreichen<br />
der maximalen Wirksamkeit des Arzneimittels<br />
ohne da<strong>bei</strong> die Ernährung zu beeinflussen und<br />
Komplikationen hervorzurufen. Dieses Ziel ist<br />
am besten durch eine multidisziplinäre Zusammenar<strong>bei</strong>t<br />
zwischen Arzt, Pflegekraft, Ernährungsfachkraft<br />
und Apotheker zu gewährleisten.<br />
Das Fachwissen über die Medikamente,<br />
die Eigenschaften der Ernährungssonde und<br />
die Liegeposition sowie die Zusammensetzung<br />
des Ernährungssubstrates sind unerlässlich, um<br />
Komplikationen wie Sondenverstopfung und<br />
Wechselwirkungen zwischen Nahrung und<br />
Medikament zu vermeiden.<br />
Diese Broschüre soll den in diesem Bereich tätigen<br />
Berufsgruppen eine Hilfestellung <strong>bei</strong> der<br />
Medikamentengabe für Sondenpatienten<br />
geben. Neben Grundlagen zu den verschiedenen<br />
Arzneiformen und deren Applizierbarkeit<br />
über Ernährungssonden, enthält diese Broschüre<br />
eine ausführliche Liste von häufig verordneten<br />
Medikamenten mit konkreten Hinweisen<br />
für die sachgerechte Verabreichung<br />
dieser Arzneimittel <strong>bei</strong> enteral ernährten<br />
Patienten. Der Inhalt der Broschüre ist aber<br />
weder abschließend noch erhebt er einen<br />
Anspruch auf Vollständigkeit.<br />
September 2003<br />
Die Autoren<br />
1<br />
Einführung (R. Warlich, M. Brüngel)<br />
In den vergangenen Jahren ist die Zahl der enteral ernährten Patienten im stationären wie im ambulanten<br />
Bereich stetig gestiegen. Häufig leiden diese Patienten an verschiedenen akuten oder chronischen<br />
Erkrankungen (Tabelle 1).<br />
Onkologie: z.B. Tumorkachexie, Stenosen im Kopf-Hals Bereich,<br />
Chemo-/Strahlenenteritis<br />
Gastroenterologie: z.B. M.Crohn, Pankreasinsuffizienz, Kurzdarm-Syndrom,<br />
HIV/AIDS-bedingte Resorptionsstörungen<br />
Geriatrie/ Neurologie: z.B. apoplektischer Insult, apallisches Syndrom, senile<br />
Demenz, M. Parkinson, Multiple Sklerose<br />
Intensivtherapie: z.B. Bewusstlosigkeit, Katabolie, Schädel-Hirn-Traumata,<br />
große operative Eingriffe, Verbrennungen<br />
Chirurgie: z.B. prä- und postoperative Ernährung, Kurzdarm-Syndrom,<br />
Gesichtsfrakturen, Operationen im Zahn-Mund-Kiefer-<br />
Bereich<br />
Pädiatrie: z.B. Mukoviszidose, zerebrale Schädigung, körperliche/geistige<br />
Behinderung, Gedeih- und Wachstumsstörungen<br />
Tabelle 1: Auswahl von Erkrankungen, die eine enterale Ernährung erforderlich machen<br />
Wenn die Schluckfähigkeit des Kranken soweit<br />
beeinträchtigt ist, dass seine Medikation nicht<br />
mehr oral zugeführt werden kann, müssen<br />
alternative Applikationsmethoden erwogen<br />
oder die Medikamente über die Ernährungssonde<br />
verabreicht werden.<br />
Die verfügbare deutschsprachige Literatur zur<br />
Gabe von Medikamenten <strong>bei</strong> Patienten mit<br />
einer Ernährungssonde ist rar. Auch die Medikamentenhersteller<br />
geben wenige Informationen<br />
heraus, sind teilweise sogar <strong>bei</strong> Nachfrage<br />
in diesem Punkt nicht immer Auskunfts-kompetent.<br />
Dementsprechend fehlen auch dem<br />
Pflegepersonal, das in der Praxis mit der Medi-<br />
kamentengabe betraut ist, häufig konkrete<br />
Informationen und Empfehlungen zu dieser<br />
Thematik.<br />
Eine Studie aus den USA zeigte, dass sich Pflegekräfte<br />
<strong>bei</strong> Fragen zu diesem Thema häufig<br />
<strong>bei</strong>m Apotheker erkundigen, hier also Unsicherheiten<br />
bestehen (Seifert et al., 1995). In<br />
dieser Untersuchung berichteten 223 Krankenschwestern<br />
verschiedenster Disziplinen, dass<br />
etwa 50% aller Sondenverstopfungen durch<br />
Medikamente bedingt waren. Obwohl 97%<br />
der Ansicht waren, dass flüssige Arzneimittel<br />
zu weniger Verstopfungen führen würden und<br />
94% nach entsprechenden Alternativen such-
8 9<br />
ten, setzten letztendlich nur 55% diese auch<br />
ein. In den übrigen Fällen wurden weiterhin<br />
Tabletten zerkleinert. Eine Beratung durch die<br />
Apotheke beeinflusste das Vorgehen positiv.<br />
Die Pflegekräfte, die von der Apotheke beraten<br />
wurden, setzten mehr flüssige Arzneimittel<br />
ein und zerkleinerten weniger häufig Tabletten.<br />
Bei dieser Gruppe gab es auch weniger<br />
Fälle von Sondenverstopfung. Die Untersuchung<br />
ergab weiterhin, dass nur 69% die<br />
Sonde vor der Arzneimittelgabe mit Wasser<br />
spülten, 59% das flüssige Arzneimittel verdünnten<br />
und 57% mehrere Arzneimittel<br />
gleichzeitig verabreichten.<br />
Eine weitere, allgemeinere Befragung zum Vorgehen<br />
von Pflegepersonal <strong>bei</strong> enteraler Ernährung<br />
zeigte ähnliche Ergebnisse: 47% der<br />
Befragten spülten die Sonde vor Medikamentengabe<br />
und nur 38% spülten auch zwischen<br />
den verschiedenen Medikamenten (Mateo,<br />
1996).<br />
In den folgenden Kapiteln dieser Broschüre soll<br />
das notwendige Basiswissen vermittelt werden,<br />
um die Medikamentengabe <strong>bei</strong> sondenernährten<br />
Patienten so sicher und komplikationslos<br />
wie möglich zu gestalten. Dennoch gilt, wie<br />
<strong>bei</strong> jeder Arzneimittelgabe <strong>bei</strong> bestehendem<br />
Beratungsbedarf der leicht modifizierte Grundsatz:<br />
"Zu Risiken und Nebenwirkungen sowie<br />
im Zweifelsfall fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker".<br />
2<br />
Grundlagen<br />
enteraler<br />
Ernährung –<br />
Sondenarten,<br />
Sondenlagen,<br />
Substrate<br />
(M. Brüngel)<br />
Welche Ernährungssonde ein Patient erhält,<br />
aus welchem Material diese besteht und wo<br />
letztendlich die Sondenspitze liegt, ist hauptsächlich<br />
von folgenden Faktoren abhängig:<br />
❚ Voraussichtliche Ernährungsdauer (transnasale<br />
oder perkutane Sonde)<br />
❚ Risiko einer Aspiration (Sondenspitze gastral<br />
oder jejunal)<br />
❚ Compliance des Patienten (Wahl des Sondenmaterials<br />
<strong>bei</strong> nasaler Sonde)<br />
2.1 Sondenarten<br />
2.1.1 Transnasale<br />
Sonden<br />
Diese Sondenart kommt meistens <strong>bei</strong> einer<br />
kurzfristigen <strong>Sondenernährung</strong> zum Einsatz<br />
(bis ca. 4 Wochen). Als Sondenmaterial wird<br />
hauptsächlich Polyurethan (PUR) und Silikonkautschuk<br />
verwendet. PUR und Silikonkautschuk<br />
unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Stabilität<br />
und Weichheit. Silikon ist das weichere<br />
Material, welches somit für den Patienten<br />
angenehmer zu tragen ist. Um eine gute<br />
Knickstabilität zu erreichen, muss dafür die<br />
Wandstärke häufig etwas dicker gewählt werden.<br />
Eine Sonde aus PUR dagegen benötigt<br />
<strong>bei</strong> gleichem Außendurchmesser meistens eine<br />
geringere Wandstärke, da PUR ein festeres<br />
Material ist. So ist also, <strong>bei</strong> gleichem Außendurchmesser,<br />
das Innenlumen einer Silikonsonde<br />
meistens kleiner als das einer Polyurethansonde<br />
(siehe Abbildung 1).<br />
Abbildung 1: Innenlumen transnasaler Sonden<br />
Transnasale Sonden besitzen meistens mehrere,<br />
i.d.R. versetzte randständige Austrittsöffnungen,<br />
durch die das Substrat in den Magen<br />
oder Dünndarm hineinlaufen kann (siehe<br />
Abbildungen 2, 3 und 4). Hierdurch wird<br />
erreicht, dass das Substrat auch dann ungehindert<br />
fließen kann, wenn die Sonde mit einer<br />
Seite eng anliegt (z.B. an der Mageninnenwand)<br />
oder aber 1 bis 2 Öffnungen verstopft<br />
sind. Fatal ist es allerdings, wenn die erste Austrittsöffnung<br />
so verlegt ist (z.B. durch ein nicht<br />
ausreichend zerkleinertes Medikament), dass<br />
das Substrat die darunter liegenden Öffnungen<br />
nicht mehr erreichen kann. Wenn die Verstopfung<br />
nicht beseitigt werden kann, muss<br />
die Sonde i.d.R. ausgetauscht werden. Zur<br />
Vermeidung bzw. Beseitigung von Sondenverstopfungen<br />
siehe Kapitel 2.3.
10 11<br />
Abbildung 2: Sondenspitze einer transnasalen<br />
Polyurethansonde (CH 5) mit 2 seitlichen<br />
Austrittsöffnungen (Ø ca. 2 mm); zum Vergleich:<br />
Mikropellets mit einer Größe von ca.<br />
2 x 2,5 mm (Pangrol ® 25000, Berlin Chemie<br />
AG)<br />
Abbildung 3: Sondenspitze einer transnasalen<br />
Silikonsonde (CH 14) mit 3 seitlichen Austrittsöffnungen<br />
(Ø ca. 4 mm); zum Vergleich:<br />
Mikropellets mit einer Größe von ca. 2 x 2,5<br />
mm (Pangrol ® 25000, Berlin Chemie AG)<br />
Transnasale Sonden gibt es in vielen verschiedenen<br />
Größen und Längen. Kindersonden<br />
beginnen <strong>bei</strong> etwa 5 Charrière (Maß für den<br />
Außendurchmesser einer Sonde; 1 Charrière =<br />
0,33 mm) und sind damit entsprechend dünn<br />
(siehe Tabelle 2). Bei einem Innendurchmesser<br />
Abbildung 4: Sondenspitze einer speziellen<br />
transnasalen Jejunalsonde aus Polyurethan<br />
(Bengmark-Sonde; CH 8) mit je einer seitlichen<br />
Austrittsöffnung (Ø ca. 1,5 mm) auf<br />
jeder Seite. Die kleine Öffnung an der Spitze<br />
dient zur Befestigung eines Fadens zur endoskopischen<br />
Platzierung der Sonde; zum Vergleich:<br />
Mikropellets mit einer Größe von ca.<br />
2 x 2,5 mm (Pangrol ® 25000, Berlin Chemie<br />
AG) bzw. 1,1 – 1,4 mm (Salofalk 1000 mg<br />
Granu-Stix ® , Dr. Falk Pharma GmbH)<br />
von ca. 1,1 mm kann somit leicht eine Verstopfung<br />
z.B. durch nicht ausreichend zerkleinerte<br />
Medikamente auftreten. Dünnlumige<br />
Sonden von 5 bis 9 Charrière findet man<br />
hauptsächlich in der Pädiatrie, aber auch <strong>bei</strong><br />
Dünndarmsonden und Feinnadelkathetern.<br />
Die Sondenspitze kann abhängig von der<br />
Grunderkrankung des Patienten im Magen<br />
(naso-gastrale Position) oder im Dünndarm<br />
(naso-duodenale bzw. naso-jejunale Position)<br />
liegen (Abbildung 5). Durch die <strong>bei</strong>den völlig<br />
unterschiedlichen pH-Bereiche (Magen sauer,<br />
Dünndarm neutral bis basisch) ergeben sich<br />
hierdurch bereits erste Konsequenzen für die<br />
Arzneimittelauswahl und –gabe.<br />
Abbildung 5: gastrale duodenale jejunale Sondenlage<br />
2.1.2<br />
Perkutane Sonden<br />
Ist eine Ernährungstherapie von mehr als<br />
4 Wochen absehbar, sollte über die Anlage<br />
einer perkutanen Sonde nachgedacht werden.<br />
Von der Verwendung von transnasalen Sonden<br />
über einen derartig langen Zeitraum wird<br />
abgeraten, da sich schmerzhafte Drucknekrosen<br />
bilden können. Die „perkutane endoskopisch<br />
kontrollierte Gastrostomie“ (PEG)<br />
bezeichnet die Anlage einer Ernährungssonde<br />
von außen durch die Bauchdecke in den<br />
Magen, wo sich dann auch die Austrittsöffnung<br />
befindet (Abbildung 6). Bei einigen Sonden<br />
ist es möglich, durch die PEG hindurch<br />
einen dünneren Sondenschenkel zu schieben,<br />
dessen Sondenspitze sich dann im Jejunum<br />
befindet. Man spricht dann von einer PEG/J<br />
(Abbildung 6). Als Materialien <strong>bei</strong> PEG-Sonden<br />
kommen ebenfalls Polyurethan und Silikon<br />
zum Einsatz. Es sind verschiedene Größen auf<br />
dem Markt erhältlich (siehe Tabelle 2). Ein Vorteil<br />
der perkutanen Zugänge ist, dass der<br />
Schluckvorgang des Patienten meistens noch<br />
für eine Arzneimittelverabreichung genutzt<br />
werden kann. Hierdurch ist die orale Applikation<br />
von flüssigen und festen Arzneimitteln<br />
möglich.<br />
Abbildung 6: PEG-Sonde PEG/J-Sonde (sog. Bengmark-Sonde;<br />
Pfrimmer Nutricia)
12<br />
Muss eine defekte PEG ausgetauscht werden,<br />
stehen verschiedene Austauschsonden zur Verfügung.<br />
Diese Austauschsonden können einfach<br />
von außen durch das existierende Stoma<br />
geschoben werden. Von innen fixiert werden<br />
sie z.B. durch einen Ballon, der mit isotonischer<br />
Kochsalzlösung gefüllt wird. Bekannte Austauschsonden<br />
sind z.B. ein Gastrotube (Abbildung<br />
7a) oder ein Button (Abbildung 7b) .<br />
Diese Sonden bestehen aus Silikon.<br />
Abbildung 7a: Gastrotube<br />
Abbildung 7b: Button<br />
Perkutane Sonden haben meistens eine relativ<br />
große endständige Öffnung, was für die Arzneimittelgabe<br />
ein vergleichsweise geringes<br />
Hindernis darstellt (Abbildung 8). Sie können<br />
zusätzlich auch seitliche Öffnungen aufweisen<br />
(z.B. Gastrotube; Pfrimmer Nutricia)<br />
Abbildung 8: Endständige Austrittsöffnung<br />
(Ø ca. 4 mm) einer PEG (CH 18); zum Vergleich:<br />
Mikropellets mit einer Größe von ca.<br />
2 x 2,5 mm (Pangrol ® 25000, Berlin Chemie<br />
AG)<br />
Eine besondere Sondenanlage stellt die „Feinnadelkatheterjejunostomie“<br />
(FNKJ) dar. Diese<br />
meist kleinlumige (ca. CH 5 bis CH 8) Sonde<br />
aus PUR wird operativ ins Jejunum platziert<br />
und dort fixiert (Abbildung 9). Dies kann nur<br />
<strong>bei</strong> großen bauchchirurgischen Eingriffen erfolgen.<br />
Die operative Anlage ermöglicht eine<br />
frühe postoperative enterale Ernährungstherapie.<br />
Diese Sonden weisen wiederum seitliche<br />
Öffnungen oder eine endständige Öffnung<br />
auf.<br />
Abbildung 9: Jejunalkatheter<br />
2.2<br />
Sondenlage<br />
Die Lage der Sondenspitze ist von entscheidender<br />
Bedeutung, da sie entweder von einem<br />
sauren Milieu (Magen) oder einem leicht alkalischen<br />
Milieu (proximaler Dünndarm) umgeben<br />
ist. Bevor ein oral verabreichtes Medikament<br />
an seinen Wirkort gelangt, muss sich die<br />
Arzneiform zunächst im sauren Milieu des<br />
Magens oder im leicht alkalischen Milieu des<br />
Duodenums/Jejunums auflösen und der Wirkstoff<br />
über die Darmmukosa resorbiert werden.<br />
Die Wirksamkeit eines Medikamentes hängt in<br />
hohem Maße von dem Ort ab, wo die Auflösung<br />
stattfindet. So erfahren <strong>bei</strong>spielsweise<br />
Tabletten mit einem magensaftresistenten<br />
Überzug einen teilweisen oder vollständigen<br />
Wirkungsverlust im sauren Milieu des Magens,<br />
wenn diese für die Sondengabe zerkleinert<br />
werden und der Überzug damit zerstört wird.<br />
2.3<br />
Erste Hilfe <strong>bei</strong><br />
Sondenverstopfung<br />
Regelmäßiges Spülen der Sonde ist die beste<br />
Prophylaxe einer Sondenverstopfung (Okklusion).<br />
Grundsätzlich gilt, dass die Sonde vor<br />
und nach jeder Nahrungsgabe mit etwa 50 ml<br />
Flüssigkeit (vorzugsweise Wasser; siehe hierzu<br />
auch Kapitel 3.4) gespült werden soll. Auch<br />
wenn die Ernährungssonde nicht genutzt wird,<br />
sollte die Sonde mindestens einmal täglich<br />
durchgespült werden.<br />
Wenn es doch einmal zu einer Verstopfung<br />
kommen sollte, darf keinesfalls versucht werden,<br />
die Sondenverstopfung mit einem Draht<br />
(Mandrin o.ä.) zu lösen. Die Gefahr, dass der<br />
Draht unkontrolliert durch eine der Sondenöff-<br />
nungen heraustritt und das dahinter liegende<br />
Gewebe verletzt oder sogar durchstößt, ist zu<br />
groß! Nach Pfaff (2003) eignen sich zur Beseitigung<br />
von Verstopfungen <strong>bei</strong>spielsweise Pepsinwein,<br />
Cola oder Ascorbinsäure (1 Brausetablette<br />
in 50 ml Wasser auflösen). Nach dem<br />
Einspritzen von etwa 10 ml Lösung in die Sonde<br />
sollen etwa 20 Minuten Einwirkzeit verstreichen.<br />
Dann kann der Versuch unternommen<br />
werden, die Sonde mit einer Spritze (20 ml)<br />
vorsichtig freizuspülen. Kleinere Verstopfungen<br />
können häufig durch das mehrmalige einspritzen<br />
und abziehen von Wasser mit einer Spritze<br />
(20 ml) gelöst werden. Nach Arztanordnung<br />
können auch Pankreasenzyme in basischer<br />
Lösung verwendet werden (Pfaff, 2003).<br />
Hierzu müssen die Pellets gut zermörsert und<br />
in 20 ml Natriumbicarbonat 8,4% suspendiert<br />
werden. Diese Lösung mit einer Spritze langsam<br />
einspritzen und nach 5 bis 10 Minuten<br />
versuchen, die Sonde freizuspülen.<br />
Grundsätzlich sollte eine zu hohe Druckwirkung<br />
vermieden werden (z.B. durch Verwendung<br />
von kleinen 2 ml-Spritzen), da die Gefahr<br />
eines Sondenrisses besteht (Pfaff, 2003). Die<br />
da<strong>bei</strong> auftretenden Drücke können bis zu 20<br />
bar betragen und damit eine ernsthafte Belastung<br />
für die Sondenkonstruktion darstellen.<br />
13
14 15<br />
2.4<br />
Substrate<br />
Enterale Substrate werden rechtlich als „Bilanzierte<br />
Diäten für besondere medizinische Zwecke“<br />
bezeichnet und unterliegen der Diätverordnung<br />
(DiätVO). Diese regelt auch die<br />
Mindest- und Höchstmengen an Vitaminen,<br />
Mineralstoffen und Spurenelementen, die in<br />
diesen Nahrungen enthalten sein dürfen. Nach<br />
§1 Abs. 4a DiätVO lassen sich bilanzierte Diäten<br />
in zwei Gruppen einteilen (Hahn & Wolters,<br />
2002):<br />
Vollständige bilanzierte Diäten sind Produkte,<br />
die sich als alleinige Nahrungsquelle für die<br />
jeweilige Zielgruppe eignen. Sie liefern Energie<br />
und alle notwendigen Nährstoffe in ausreichender<br />
Menge. Die meisten Sondennahrungen<br />
und einige Trinknahrungen (bzw. Elementardiäten<br />
im Sinne des §31 Sozialgesetzbuch V<br />
(Krankenversicherung) in Verbindung mit den<br />
Arzneimittelrichtlinien Ziffer 17.1.i) zählen zu<br />
dieser Gruppe (z.B. Nutrison MultiFibre und<br />
Biosorb Energie).<br />
Ergänzende bilanzierte Diäten sind dagegen<br />
nicht als alleinige Nährstoffquelle geeignet.<br />
Sie sind zusätzlich zu anderen Lebensmitteln<br />
zu verzehren, um eine ausreichende Nährstoffzufuhr<br />
sicherzustellen. Beispiele hierfür sind<br />
viele Supplemente und einige Trinknahrungen<br />
(bzw. Elementardiäten, s.o.; z.B. Fortimel).<br />
Von den Anwendungsgebieten und der<br />
Zusammensetzung her ergeben sich weitere<br />
Einteilungsmöglichkeiten. So unterscheidet<br />
man sogenannte Standardnahrungen und<br />
krankheitsadaptierte Nahrungen. Standardnahrungen<br />
weisen meistens eine Nährstoffrelation<br />
(Verhältnis von Kohlenhydraten, Fetten<br />
und Eiweiß) auf, die sich an den Empfehlungen<br />
der Deutschen Gesellschaft für Ernährung<br />
orientiert. Es existieren hypo-, iso- und hyperkalorische<br />
Formen, die meistens mit oder ohne<br />
Ballaststoffe angeboten werden. Krankheitsadaptierte<br />
Nahrungen sind in ihrer Zusammensetzung<br />
auf ein spezielles Krankheitsbild zugeschnitten<br />
und weisen eine veränderte<br />
Nährstoffzusammensetzung auf (z.B. Diabetes-Produkte,<br />
„Immunonutrition“, Nahrungen<br />
für Patienten mit Niereninsuffizienz).<br />
In der Zusammensetzung differenziert man<br />
zwischen „Nährstoff-definierten Diäten“<br />
(NDD) und „Chemisch-definierten Diäten“<br />
(CDD). NDD enthalten die Nährstoffe in ihrer<br />
natürlichen Form (z.B. Milcheiweiß). NDD<br />
werden synonym auch als „hochmolekular“,<br />
„Formuladiät“ oder „Standarddiät“ bezeichnet.<br />
CDD leiten sich von der früheren Bezeichnung<br />
„Astronautenkost“ ab. Sie enthalten insbesondere<br />
das Eiweiß in einer „vorverdauten“<br />
Form (Oligopeptide) und werden daher auch<br />
als „Peptidnahrung“, „Oligopeptiddiät“ oder<br />
„niedermolekular“ bezeichnet. Häufig ist in<br />
diesen Nahrungen auch ein hoher Anteil von<br />
leicht verdaulichen Fetten (mittelkettige Triglyceride<br />
= MCT-Fette) zu finden.<br />
In Bezug auf die Medikamentengabe ist es<br />
völlig unerheblich, welches Substrat der<br />
Patient erhält. Für alle Nahrungen gilt, dass<br />
diesen keine Medikamente zugegeben<br />
werden sollen. Es können hier<strong>bei</strong> Wechselwirkungen<br />
zwischen Nahrung und Medikament<br />
auftreten, welche die Wirkung des<br />
Medikamentes unkontrollierbar beeinflussen.<br />
Die Wirkung kann abgeschwächt bis<br />
aufgehoben, aber auch verstärkt werden.<br />
Umgekehrt gibt es auch Beispiele, dass<br />
Nahrungsinhaltsstoffe durch das Medikament<br />
geschädigt und damit unbrauchbar<br />
werden (siehe Folgekapitel).<br />
Tabelle 2: Charakteristika von Ernährungssonden (Tabelle erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit;<br />
Angaben ohne Gewähr - genaue Maße sind <strong>bei</strong>m Hersteller zu erfragen)<br />
Material Größe Außendurch- Innendurch- Liegeposition Anzahl u.<br />
(Char- messer (mm) messer (mm) Sondenspitze Position d.<br />
rière) Austrittsöffnungen<br />
Transnasal PUR 5-21 ca. 1,7-7,0 ca. 0,9-6,0 gastral / jejunal 2-5 (seitlich)<br />
Transnasal<br />
Perkutan<br />
Silikon 8-21 ca. 2,6-7,0 ca. 1,8-5,0 gastral / jejunal 2-5 (seitlich)<br />
PEG / PEJ PUR 9-28 ca. 3,0-9,2 ca. 2,0-8,5 gastral / jejunal 1 (endständig)<br />
Gastrotube Silikon 10-30 ca. 3,3-9,9 ca. 2,3-8,5 i.d.R. gastral 1-3 (endständig<br />
u. seitlich)<br />
Button Silikon 14-24 ca. 4,6-7,9 ca. 2,8-7,5 i.d.R. gastral 1 (endständig)<br />
FNKJ PUR 5-14 ca. 1,7-4,6 ca. 1,1-3,2 jejunal 1-6 (endständig<br />
u. seitlich)<br />
PUR: Polyurethan<br />
1 Charrière = 0,33 mm (Maß für den Außendurchmesser)<br />
Tabelle 3: Außen- und Innendurchmesser gängiger Ernährungssonden nach Herstellerangaben<br />
(Auswahl)<br />
Bezeichnung Material Hersteller Außen- Innendurchmesser*<br />
durchmesser*<br />
Flocare Nutrisoft Silikon Pfrimmer Nutricia CH 14 (4,8 mm) 2,7 mm<br />
Flocare Nutrisoft Silikon Pfrimmer Nutricia CH 18 (5,55 mm) 3,7 mm<br />
Flocare PUR-Soft Polyurethan Pfrimmer Nutricia CH 5 (1,65 mm) 0,9 mm<br />
Flocare PUR-Soft Polyurethan Pfrimmer Nutricia CH 10 (3,3 mm) 2,0 mm<br />
Flocare PUR-Soft Polyurethan Pfrimmer Nutricia CH 14 (4,62 mm) 3,2 mm<br />
Flocare PEG Polyurethan Pfrimmer Nutricia CH 14 (4,7 mm) 3,3 mm<br />
Flocare PEG Polyurethan Pfrimmer Nutricia CH 18 (6,0 mm) 4,3 mm<br />
Freka Sonde Polyurethan Fresenius CH 12 (3,9 mm) 2,9 mm<br />
Freka Sonde Polyurethan Fresenius CH 15 (4,5 mm) 3,5 mm<br />
Freka Paed-Sonde Polyurethan Fresenius CH 6,5 (2,2 mm) 1,5 mm<br />
Freka Paed-Sonde Polyurethan Fresenius CH 9 (3,0 mm) 2,2 mm<br />
Freka Sil-Sonde Silikon Fresenius CH 13 (4,3 mm) 2,9 mm<br />
Freka PEG Polyurethan Fresenius CH 9 (2,9 mm) 1,9 mm<br />
Freka PEG Polyurethan Fresenius CH 15 (4,8 mm) 3,6 mm<br />
* Toleranzen von ± 0,1 mm sind möglich
16<br />
3<br />
Arzneiformen und<br />
deren Applikation<br />
<strong>bei</strong> enteraler<br />
Ernährung<br />
(R. Warlich)<br />
Die Hauptaufgabe einer Ernährungssonde ist<br />
naheliegenderweise die Zufuhr von enteralen<br />
Substraten. Wegen der Vielzahl von möglichen<br />
Komplikationen muss die Verabreichung von<br />
Medikamenten über eine Sonde auf das tatsächlich<br />
Notwendige beschränkt werden.<br />
Bevor man versucht, die gesamte verordnete<br />
Medikation einem Patienten über seine Ernährungssonde<br />
zu verabreichen, sollten folgende<br />
Punkte vom behandelnden Arzt geklärt werden<br />
(Gaschott & Stein, 2003):<br />
Patient und Sonde ❚ Ist <strong>bei</strong>m Patienten eine orale Gabe möglich? Wenn ja, ist dieser Weg<br />
vorzuziehen (PEG-Sonden erlauben noch Schluckvorgänge)<br />
❚ Um welche Art und Größe der Sonde handelt es sich? Wo liegt das<br />
Sondenende?<br />
Arzneiform ❚ Steht für den Arzneistoff eine flüssige Form zur Verfügung?<br />
Kann auf die Rezeptur einer flüssigen Form zurückgegriffen werden?<br />
❚ Welche Osmolarität und welchen pH-Wert hat die Flüssigkeit?<br />
❚ Kann eine parenterale Form oral gegeben werden?<br />
❚ Bietet eine rektale oder transdermale Gabe eine Alternative zur<br />
enteralen Verabreichung?<br />
❚ Ist das Zerkleinern einer festen Arzneiform unbedenklich?<br />
Arzneistoff ❚ Ist der Arzneistoff stabil gegenüber Licht, Magensäure, Enzymen des<br />
Magens?<br />
❚ Ist die Resorption des Arzneistoffes <strong>bei</strong> der vorliegenden Position der<br />
Sonde gewährleistet?<br />
❚ Gibt es Wechselwirkungen zwischen der Sondennahrung und den<br />
Arzneimitteln?<br />
❚ Ist eine Unverträglichkeit zwischen Sondennahrung und Arzneimittel zu<br />
erwarten?<br />
❚ Haben Arznei- oder Hilfsstoffe einen Einfluss auf die Magen-Darm-<br />
Motilität, Speichelbildung oder Geschmacksempfindung?<br />
Therapie ❚ Sind die Dosis oder das Dosisintervall anzupassen?<br />
❚ Sollten besondere Parameter während der Therapie überwacht werden<br />
(„Drug-Monitoring“)?<br />
❚ Bietet sich für einen Arzneistoff mit problematischer Applikation ein<br />
anderer, thrapeutisch gleichwertiger Arzneistoff an?<br />
❚ Sind alle zu verabreichenden Arzneimittel unbedingt notwendig?<br />
Nur in Ausnahmefällen wird man auf die i.v.-<br />
Verabreichung ausweichen, da diese gerade im<br />
ambulanten Bereich <strong>bei</strong> der Dauereinnahme<br />
eines Arzneimittels nur schwer umsetzbar ist.<br />
Grundsätzlich kommen für die Verabreichung<br />
über Ernährungssonden eine Vielzahl fester<br />
oraler Darreichungsformen und flüssiger Arzneizubereitungen<br />
in Frage. Alle Medikamente<br />
müssen ausnahmslos getrennt appliziert werden,<br />
d.h. dass die festen Arzneiformen getrennt<br />
gemörsert, vollständig in Flüssigkeit<br />
aufgenommen und getrennt appliziert werden.<br />
Genauso dürfen flüssige Arzneimittel nur<br />
separat über die Sonde verabreicht werden.<br />
Auch wenn dies auf den ersten Blick zusätzlichen<br />
Ar<strong>bei</strong>tsaufwand bedeutet, sind die Risiken<br />
<strong>bei</strong>m gemeinsamen Zermörsern von<br />
Tabletten für die Arzneistoffstabilität nicht<br />
abschätzbar. Hier sind chemische Reaktionen,<br />
die zum Abbau des Arzneistoffs führen und<br />
ähnliches denkbar. Ein Algorithmus zur Arzneimittelauswahl<br />
<strong>bei</strong> Patienten mit einer Ernährungssonde<br />
findet sich im Anhang (Kapitel 5.1)<br />
und eine Checkliste mit allen Grundregeln zur<br />
Medikamentenverabreichung im Kapitel 5.2.<br />
Vor der Applikation von Medikamenten über<br />
eine Ernährungssonde sollte das Pflegepersonal<br />
eine entsprechende Anweisung des Arztes<br />
vorliegen haben (z.B. zerkleinern des Medikamentes,<br />
flüssige Form bevorzugen o.ä.). Bei<br />
Unklarheiten sollte ein Apotheker hinzugezogen<br />
und mit dem Arzt Rücksprache genommen<br />
werden. Das Vorgehen sollte auch unbedingt<br />
in der Patientenakte dokumentiert<br />
werden.<br />
3.1<br />
Flüssige<br />
Arzneiformen<br />
3.1.1<br />
Orale<br />
Arzneiformen<br />
Für die Verabreichung über eine Ernährungssonde<br />
sind flüssige Zubereitungen am besten<br />
geeignet. Hierzu zählen Tropfen, Suspensionen,<br />
Säfte, Sirupe, spezielle pädiatrische Zubereitungen,<br />
z.B. Kindertropfen aber auch Granulate<br />
und Brausetabletten.<br />
Vor der Verabreichung müssen der pH-Wert<br />
der Lösung, die Osmolarität und ein eventueller<br />
Sorbitgehalt berücksichtigt werden.<br />
❚ pH-Wert: Lösungen, Granulate und Parenteralia<br />
können stark saure pH-Werte aufweisen.<br />
Bei unverdünnter Gabe können lokale<br />
Reizungen im Gastrointestinaltrakt ausgelöst<br />
werden. Bei direktem Kontakt stark<br />
saurer Flüssigkeiten mit der Sondennahrung<br />
können Proteine ausgefällt werden und die<br />
Sonde möglicherweise verstopfen<br />
(Tabelle 4).<br />
❚ Osmolarität: Hohe Osmolaritäten<br />
(> 1000 mosmol/l) können Reizungen im<br />
Gastrointestinaltrakt und gastrointestinale<br />
Beschwerden (Unwohlsein, Übelkeit, Erbrechen)<br />
auslösen. Wegen der fehlenden,<br />
sonst im Magen stattfindenden Verdünnung,<br />
ist die Beachtung der Osmolarität<br />
besonders <strong>bei</strong> der Applikation über Dünndarmsonden<br />
von Bedeutung. Größere Volumina<br />
hyperosmolarer Flüssigkeiten sind<br />
vorab mit Wasser auf Werte zwischen 500<br />
und 600 mosmol/l zu verdünnen<br />
(Tabelle 5).<br />
17
18 19<br />
❚ Sorbitgehalt: Der Sorbitgehalt in flüssigen<br />
Oralia kann Diarrhoen auslösen oder zu<br />
gastrointestinalen Beschwerden führen.<br />
Einzeldosen von 10 g Sorbit führen zu Völlegefühl<br />
und Abdominalschmerzen, 20 g<br />
werden für intestinale Krämpfe und Diarrhoen<br />
verantwortlich gemacht (Tabelle 6).<br />
Hinweis: Um die genannten Nebenwirkungen<br />
zu vermeiden, müssen flüssige<br />
Arzneimittel vor der Verabreichung über<br />
Ernährungssonden ausreichend verdünnt<br />
werden. Durch fehlende Verdünnungsprozesse<br />
im Magen gilt dies besonders <strong>bei</strong> der<br />
Applikation über Dünndarmsonden. Empfehlenswert<br />
ist, in Abhängigkeit vom zu<br />
verabreichenden Volumen des flüssigen<br />
Arzneimittels, die Verdünnung mit<br />
30-60 ml Wasser, <strong>bei</strong> Kindern mit mindestens<br />
15 ml Wasser.<br />
Tabelle 4: Beispiele oraler Arzneimittel mit<br />
stark sauren bzw. basischen pH-Werten (nach<br />
Probst, 1997)<br />
Handelsname pH-Wert<br />
Fluimucil ® Granulat 2,2<br />
Cebion ® Tropfen 2,2<br />
Atosil ® Tropfen 2,3<br />
Mucosolvan ® Tropfen 2,8<br />
Panoral ® forte Saft 3,7<br />
Tegretal ® Suspension 4,0<br />
Multibionta ® Tropfen 4,2<br />
Sab simplex ® 4,6<br />
Lasix liquidum ® 8,8 – 9,3<br />
Ergenyl ® Lösung 9,0<br />
Diazepam Tropfen 9,2<br />
Tabelle 5: Beispiele für Arzneimittel mit hoher<br />
Osmolarität (nach Probst, 1997)<br />
Handelsname Osmolarität<br />
(mosm/l)<br />
Atosil ® Tropfen 1.407<br />
Cebion ® Tropfen 12.000<br />
Ergenyl ® Lösung 4.287<br />
Ferro Sanol ® Tropfen 3.586<br />
Lanitop ® liquidum 15.250<br />
Megacillin ® Saft 3.217<br />
Multibionta ® Tropfen 6.023<br />
Paediathrocin ® Trockensaft 1.612<br />
Panoral forte ® Trockensaft 4.287<br />
Rivotril ® Tropfen 14.500<br />
Silomat ® Tropfen 3.947<br />
KCl- Ampullen 1 mmol / ml 2.000<br />
NaCl-Ampullen 1 mmol / ml 2.000<br />
NaHCO3-Ampullen 8,4 % 2.000<br />
Tabelle 6: Beispiele für Arzneimittel mit<br />
hohem Sorbitolgehalt (nach Probst, 1997)<br />
Handelsname Sorbitolgehalt<br />
(mg/ml)<br />
Ambroxol Saft Heumann ® 350<br />
Atenos ® Liquidum 678<br />
Bromhexin ® ratio 540<br />
Fenistil ® Sirup 660<br />
Magnaspart ® 20 Beutel 7,5g / Beutel<br />
Multi Sanosvit ® mit Eisen 810<br />
Paracetamol Stada ® Saft 455<br />
Thymipin N ® Hustensaft 440<br />
Tussamag ® Hustensaft 370<br />
3.1.2<br />
Parenterale<br />
Arzneiformen<br />
Prinzipiell können auch Parenteralia über eine<br />
Sonde gegeben werden. Folgende Punkte<br />
müssen vor der Verabreichung geprüft werden:<br />
❚ Enthält die parenteralen Arzneiformen den<br />
identischen Arzneistoff wie die orale Form?<br />
❚ Ist eine ausreichende Resorbierbarkeit gegeben?<br />
Parenterale Arzneiformen enthalten teilweise,<br />
obwohl sie gleichlautende oder ähnliche Handelsnamen<br />
haben, aus Stabilitäts- bzw. Löslichkeitsgründen<br />
Salze oder Ester des Arzneistoffes<br />
(Tabelle 7). Hierdurch kann unter Umständen<br />
die Resorbierbarkeit in einem entscheidenden<br />
Ausmaß verändert, bzw. verhindert sein.<br />
Tabelle 7: Vergleich: Wirkstoffe in parenteralen<br />
und oralen Arzneiformen <strong>bei</strong> gleichen<br />
Warenzeichen<br />
Handelsname Wirkstoff<br />
Fortecortin ® inject ⇔ Fortecortin ® Tabletten Dexamethasondihydrogenphosphat-Dinatrium ⇔<br />
Dexamethason<br />
Solu – Decortin ® -H Ampullen ⇔ Prednisolonhydrogensuccinat- Na-Salz ⇔<br />
Decortin ® Tabletten Prednison<br />
Xanef ® Ampullen ⇔ Xanef ® Tabletten Enalaprilat ⇔ Enalaprilmaleat<br />
Unacid ® (i.v) ⇔ Unacid PD ® oral Trockensaft Ampicillin + Sulbactam ⇔ Sultamicillin<br />
Unacid ® (i.v) ⇔ Ampicillin + Sulbactam ⇔<br />
Unacid PD ® oral Filmtabletten Sultamicillintosilat-Dihydrat<br />
Wie hoch ist der Wirkstoffgehalt der parenteralen<br />
Arzneiform ?<br />
Arzneistoffe werden in parenteralen Darreichungsformen<br />
teilweise zu erheblich höheren<br />
Kosten angeboten als in oralen Formen (z.B.:<br />
Gyrasehemmer: Ciprobay ® (Ciprofloxacin),<br />
Tarivid ® (Ofloxacin), Tavanic ® (Levofloxacin)<br />
u.a.). Verschiedene Parenteralia sind zudem<br />
erheblich niedriger dosiert als die oralen Darreichungsformen,<br />
was diese Art der Verabreichung<br />
noch weiter verteuert (Beispiele: Sostril ®<br />
50 mg (Ranitidin), Beloc ® 5 mg (Metoprolol),<br />
Isoptin ® 5 mg (Verapamil)).<br />
Welchen pH-Wert und welche Osmolarität<br />
hat die parenterale Arzneiform ?<br />
Ampullen mit stark sauren pH-Werten bergen<br />
die Gefahr, daß die Sondennahrung durch<br />
Ausfällung der Proteine verklumpt und die<br />
Sonde verstopft. Hohe Osmolaritäten können<br />
<strong>bei</strong> unverdünnter Gabe die Magen-Darmschleimhaut<br />
schädigen. Hier gelten die weiter<br />
oben gemachten Ausführungen zu den flüssigen<br />
oralen Arzneiformen (Tabelle 8).
20 21<br />
Tabelle 8: Beispiele parenteraler Arzneimittel<br />
mit sauren bzw. alkalischen pH-Werten<br />
Handelsname pH-Werte<br />
Parenteralia<br />
Zofran ® Ampullen 3,5<br />
Vergentan ® Ampullen 3,0 – 5,0<br />
Cordarex ® Ampullen 3,5 – 4,5<br />
Paspertin ® Ampullen 4,0 – 7,0<br />
Buscopan ® Ampullen 3,7 – 6,0<br />
Sostril ® Ampullen 4,5 – 6,5<br />
NaHCO3 Ampullen 8,0 – 8,5<br />
Bronchoparat ® Ampullen 8,5 – 9,5<br />
Diamox ® Ampullen 9,0 – 10,0<br />
Aldactone ® Ampullen 10,8 – 11,0<br />
Reizt der Arzneistoff möglicherweise die<br />
Magen/Darmschleimhaut oder ist der Arzneistoff<br />
säureempfindlich ?<br />
So macht <strong>bei</strong>spielsweise die Gabe von Omeprazol<br />
in der parenteralen Darreichungsform<br />
(z.B. Antra ® pro infusione) über gastrale Sonden<br />
wegen der Säureempfindlichkeit des Arzneistoffes<br />
keinen Sinn.<br />
3.1.3<br />
Keine flüssige<br />
Zubereitung im<br />
Handel?<br />
Wenn der Arzneistoff nicht in einer flüssigen<br />
Zubereitung zur Verfügung steht, kann in<br />
begründeten Fällen von der Apotheke eine<br />
Lösung rezepturmäßig hergestellt werden.<br />
Hierzu finden sich Rezepturen in einer Publikation<br />
der American Society of Healthcare Pharmacists<br />
(Pediatric Extemporaneous Formulation<br />
List; www.ashp.org) oder in der Drugdex<br />
Datenbank von THOMSON Micromedex Inc.<br />
(Denver, Co., USA; www.micromedex.com).<br />
In der Regel wird man aber auf das Zerkleinern<br />
von festen Arzneiformen ausweichen. Vorher<br />
muss die Unbedenklichkeit der Zerkleinerung<br />
überprüft werden. Besonderer Berücksichtigung<br />
bedürfen die Galenik der Arzneiform<br />
sowie die Stabilität und die Pharmakokinetik<br />
der enthaltenen Wirkstoffe.<br />
Hinweis: Arzneistoffe aus den Wirkstoffgruppen<br />
Zytostatika, Immunsuppressiva,<br />
Virustatika, Retinoide, Hormone und Hormonantagonisten<br />
haben möglicherweise<br />
ein carcinogenes, mutagenes oder reproduktionstoxisches<br />
Potenzial und dürfen im<br />
Bedarfsfall nur unter Einhaltung besonderer<br />
Schutzmaßnahmen (z.B. Ar<strong>bei</strong>ten in einer<br />
Sicherheitswerkbank) durch Fachpersonal<br />
zerkleinert werden.<br />
3.2<br />
Feste Arzneiformen<br />
3.2.1<br />
Tabletten<br />
Tabletten mit oder ohne Überzug können in<br />
der Regel problemlos zerkleinert werden. Das<br />
erhaltene Pulver soll in 15 bis 30 ml Wasser<br />
sorgfältig suspendiert und anschließend zügig<br />
über die Sonde verabreicht werden (Bei Kindern<br />
empfiehlt sich ein Volumen von 5 bis<br />
10 ml Wasser).<br />
Hinweis: Das Zerkleinern von Tabletten birgt<br />
besonders <strong>bei</strong> kleinen Sondengrößen (CH 8<br />
oder 9) die Gefahr des Verstopfens in sich.<br />
Ca. 50% der verstopften Sonden sollen auf<br />
die fehlerhafte Applikation von Medikamenten<br />
zurückzuführen sein (vergl. Kapitel 1).<br />
Ursachen können <strong>bei</strong>spielsweise eine nicht<br />
ausreichende Zerkleinerung der Tablette<br />
oder ein Quellen der zermörserten Tablette<br />
<strong>bei</strong> zu langen Kontakt mit Wasser sein.<br />
3.2.2<br />
Brausetabletten<br />
Brausetabletten und Brausegranulate enthalten<br />
oft schleimhautreizende Hilfsstoffe und können<br />
dadurch die Schleimhäute im Gastrointestinaltrakt<br />
angreifen. Deshalb sollen diese Zubereitungen<br />
in mindestens 50 ml (-100 ml)<br />
Wasser vor der Applikation aufgelöst werden.<br />
Um einem Verstopfen der Sonde durch die<br />
enthaltenen Hilfsstoffe zu verhindern, muss die<br />
Sonde vor und nach der Gabe von aufgelösten<br />
Brausetabletten besonders sorgfältig gespült<br />
werden.<br />
3.2.3<br />
Bukkal- und Sublingualtabletten<br />
Die in diesen Arzneiformen enthaltenen Wirkstoffe<br />
werden <strong>bei</strong> enteraler Verabreichung<br />
nicht ausreichend resorbiert. Deshalb dürfen<br />
diese Arzneiformern keinesfalls zerkleinert und<br />
über eine Sonde verabreicht werden. Wenn<br />
der Patient ausreichend kooperativ ist und<br />
über eine intakte Mundschleimhaut verfügt,<br />
können sie als alternative Darreichungsform<br />
<strong>bei</strong> Sondenpatienten eingesetzt werden.<br />
Hinweis: Wenn <strong>bei</strong> einem Patienten im<br />
Rahmen des ärztlichen Medikationsplanes<br />
Bukkal- oder Sublingualtabletten zum Einsatz<br />
kommen, muss gewährleistet sein, dass<br />
auch <strong>bei</strong> einem Wechsel des betreuenden<br />
Personals diese Tabletten keinesfalls versehentlich<br />
zerkleinert und über die Sonde verabreicht<br />
werden (z.B. durch einen entsprechenden<br />
Vermerk in der Patientenakte).<br />
Beispiele:<br />
❚ Temgesic® (Buprenorphin)<br />
❚ Nitrolingual® (Glyceroltrinitrat)<br />
Verschiedene Psychopharmaka werden neuerdings<br />
auch in bukkal- bzw. sublingual zu applizierenden<br />
Darreichungsformen angeboten.<br />
Auch wenn hier prinzipiell im Unterschied zu<br />
den oben genannten Beispielen eine Resorption<br />
der enthaltenen Wirkstoffe im Magen-<br />
Darmtrakt gegeben ist, sollen diese Tabletten<br />
nur in der vorgesehen Weise dem Patienten<br />
verabreicht werden. Hiermit kann eine sinnvolle<br />
Reduktion des Aufwandes erreicht werden,<br />
der mit der Verabreichung von Arzneimitteln<br />
über Ernährungssonden verbunden wäre.<br />
Beispiele:<br />
❚ Tavor Expidet ® lyophilisierte Plättchen<br />
(Lorazepam)<br />
❚ Zyprexa VELOTAB ® (Olanzapin)<br />
❚ Remergil SolTab ® (Mirtazapin)<br />
❚ Zofran ® Zydis lingual Schmelztabletten<br />
(Ondansetron)<br />
❚ Imodium akut ® lingual Plättchen<br />
(Loperamid)
22 23<br />
3.2.4<br />
Filmtabletten<br />
Filmüberzüge haben in der Regel keinen Einfluss<br />
auf das Freisetzungsverhalten oder die<br />
Absorptionsrate des Wirkstoffes. Sie dienen<br />
zum Schutz vor Feuchtigkeit, Luftsauerstoff,<br />
Licht oder zum Schutz des Anwenders. Wenn<br />
der Filmüberzug den schlechten Geschmack<br />
bestimmter Wirkstoffe (Metformin (z.B. Glucophage<br />
® ), Gemfibrozil (z.B. Gevilon ® ), Methionin<br />
(Acimethin ® ), Zotepin (Nipolept ® ), Pyrazinamid<br />
(z.B. Pyrafat ® ) überdecken soll, bzw. das<br />
Schlucken erleichtern soll, ist <strong>bei</strong>des <strong>bei</strong> der<br />
Applikation über Ernährungssonden weniger<br />
relevant.<br />
Hinweis: Um einen nachteiligen Einfluss<br />
von Luftfeuchtigkeit, Sauerstoff oder Licht<br />
auf die Stabilität des Arzneimittels zu verhindern,<br />
muss nach der Zerkleinerung das<br />
Pulvergemisch zügig verabreicht werden<br />
(z.B. Vitamine, Zyprexa ® , Lyogen ® , Melleril ® ).<br />
Filmüberzüge lassen sich oft nicht ausreichend<br />
zerkleinern und können deshalb <strong>bei</strong><br />
der Sondenapplikation stören. Eventuell<br />
kann es deshalb erforderlich werden, die<br />
Reste der Filmhülle vor der Suspendierung<br />
der Pulvermischung mit einer Pinzette aus<br />
dem Mörser zu entfernen.<br />
3.2.5<br />
Magensaftresistent<br />
überzogene<br />
Arzneiformen<br />
Eine Zerkleinerung dieser Arzneiformen ist<br />
eher problematisch. Der Überzug soll entweder<br />
den Magen vor stark irritierenden Arzneistoffen<br />
(Bisacodyl (z.B. Dulcolax ® ), Valproinsäure<br />
(z.B. Ergenyl ® , Orfiril ® )) oder den<br />
Arzneistoff vor dem Einfluss der Magensäure<br />
schützen (Omeprazol (z.B. Antra ® ), Erythromycin<br />
(z.B. Erythocin ® )).<br />
Hier sind verschiedene Lösungswege denkbar.<br />
Im Falle eines so trivialen Arzneistoffes wie<br />
Bisacodyl kann auf Natriumpicosulfat-Tropflösung<br />
(z.B. Laxoberal ® ), eine ballaststoffhaltige<br />
Sondennahrung, Abführzäpfchen oder Klistiere<br />
ausgewichen werden.<br />
Unter Umständen kann aber auch ein Wechsel<br />
auf andere orale Präparate oder zu anderen<br />
Applikationswegen notwendig werden. Dies ist<br />
auf jeden Fall vom behandelnden Arzt festzulegen<br />
und in der Patientenakte zu dokumentieren.<br />
Bei Patienten mit überprüfter duodenaler oder<br />
jejunaler Sondenlage können magensaftresistent<br />
überzogene Arzneiformen zerkleinert und<br />
über die Sonde verabreicht werden.<br />
Bestimmte Tabletten mit magensaftresistenten<br />
Überzügen lassen sich dank einer innovativen<br />
Galenik auflösen. Hierzu zählen die Protonenpumpenhemmer<br />
Omeprazol (Antra mups ® )<br />
oder Esomepromazol (Nexium mups ® ). Beide<br />
lassen sich wegen ihrer neuen Mikro-Pellet-<br />
Galenik auflösen, die Tablettenhilfsstoffe sollen<br />
anschließend dekantiert werden und die erhaltene<br />
Suspension wird über die Sonde verabreicht.<br />
Hier<strong>bei</strong> muss zügig gear<strong>bei</strong>tet werden,<br />
um ein Verkleben der magensaftresistenten<br />
Micro-Pellets zu verhindern. Für die korrekte<br />
Handhabung sind vom Hersteller (AstraZeneca)<br />
detaillierte Anweisungen erhältlich<br />
(Nexium mups ® . Anwendung im Klinikbereich.<br />
Nasen-/PEG-Sonde. www.astrazeneca.de).<br />
3.2.6<br />
Retardtabletten<br />
Retardtabletten mit modifizierter Wirkstofffreigabe<br />
dürfen in der Regel nicht zerkleinert werden,<br />
weil hierdurch das Retardierungsprinzip<br />
zerstört wird. Diese Tabletten enthalten in der<br />
Regel halbe oder ganze Tagesdosen des Arzneistoffes.<br />
Bei einer Zerkleinerung wären überhöhte<br />
Spitzenspiegel (Überdosierungen) und<br />
eine verkürzte Wirkdauer die Folge. Da verschiedene<br />
Retardpräparate unterschiedliche<br />
Retardierungsprinzipien enthalten, muss jedes<br />
Präparat gesondert beurteilt werden (siehe<br />
spezielle Anwendungshinweise in Kapitel 5.3).<br />
Als Alternative können schnell freisetzende<br />
Darreichungsformen des selben Wirkstoffes<br />
(unretardierte Tabletten oder flüssige Zubereitungen)<br />
ausgewählt werden. Hier<strong>bei</strong> muss die<br />
Einzeldosis reduziert und das Dosierungsintervall<br />
entsprechend verkürzt werden. (siehe<br />
nachfolgende Berechnung und Beispiel nach<br />
Estoup, 1994)<br />
1. Zuerst wird aus den Einzeldosen des<br />
Retardpräparates die Tagesdosis für den<br />
Wirkstoff berechnet.<br />
2. Anschließend wird das geeignete Dosierungsintervall<br />
für die schnell freisetzende<br />
Darreichungsform festgelegt. Zweckmäßigerweise<br />
wählt man hierzu einen Wert,<br />
der dem 1 bis 2-fachen der Halbwertszeit<br />
des Wirkstoffes entspricht.<br />
3. Danach teilt man einen Tag (24h) durch<br />
das unter #2 erhaltene neue Dosierungsintervall.<br />
Hiermit erhält man die neue<br />
Zahl der Dosen (des Arzneistoffes), die<br />
pro Tag verabreicht werden müssen.<br />
4. Abschließend wird die Höhe der neuen<br />
Einzeldosis für die schnell freisetzende<br />
Darreichungsform durch Division der<br />
Gesamttagesdosis durch die Zahl der<br />
Einzeldosen pro Tag errechnet.<br />
Beispiel:<br />
Ein Patient erhält 2 mal am Tag 400 mg eines<br />
Theophyllin-Retardpräparates. Die Halbwertszeit<br />
von Theophyllin beträgt 4 bis 5 Stunden.<br />
1. Die Gesamttagesdosis an Theophyllin<br />
beträgt somit 800 mg.<br />
2. Die Halbwertszeit von ca. 4 Stunden multipliziert<br />
mit einem Faktor von 1,5 (1- bis<br />
2-faches der Halbwertszeit) ergibt ein<br />
neues Dosierungsintervall von 6 h.<br />
3. 24 Stunden dividiert durch 6 ergibt 4 Dosierungen<br />
pro Tag für die schnellfreisetzende<br />
Arzneizubereitung.<br />
4. 800 mg Tagesdosierung dividiert durch<br />
4 Einzeldosierungen ergibt eine neue<br />
Einzeldosis von 200 mg Theophyllin.<br />
Im Endergebnis erhält der Patient anstatt 2 mal<br />
täglich 400 mg Theophyllin retard nach der<br />
Umstellung auf eine schnellfreisetzende,<br />
sondengeeignete Arzneiform (z.B. Tropfen)<br />
4 Dosen zu 200 mg im Abstand von je 6 Stunden.<br />
Hiermit wird in etwa eine vergleichbare<br />
Blutspiegelkurve wie nach der Gabe des<br />
Retardpräparates erreicht.<br />
In bestimmten Fällen erlauben spezielle Retardierungsprinzipen<br />
aber auch das Auflösen von<br />
Retardarzneiformen (z.B. Tegretal ® retard<br />
Tabletten (Carbamazepin)). Laut Hersteller1 soll<br />
die Tablette in etwas Wasser suspendiert werden.<br />
Hier<strong>bei</strong> bleibt das Retardierungsprinzip<br />
(Mikrokristalle definierter Größe) erhalten.<br />
1 Novartis Pharma, Nürnberg
24 25<br />
Gleichfalls gibt es für das Retardpräparat<br />
Beloc zok ® (Wirkstoff Metoprolol) vom Hersteller1<br />
ausführliche Angaben, wie das Arzneimittel<br />
unter Erhalt des Retardierungsprinzips<br />
aufgelöst und über Ernährungssonden verabreicht<br />
werden kann.<br />
Hinweis: Besonders die Retardarzneiformen<br />
enthalten Hilfsstoffe, die zum Quellen<br />
neigen und eine Sonde leicht verstopfen<br />
können.<br />
3.2.7<br />
Hartgelatinekapseln<br />
Hartgelatinekapseln enthalten in der Regel arzneistoffhaltige<br />
Pulvermischungen oder arzneistoffhaltige<br />
Pellets. Normalfreisetzende Kapseln<br />
können geöffnet werden. Der pulverförmige<br />
Inhalt soll in 10 bis 15 ml Wasser aufgenommen<br />
werden und kann direkt verabreicht werden<br />
(z.B. Aldactone ® Kaps., Bonefos ® Kaps.).<br />
Kapseln mit modifizierter (verzögerter) Wirkstofffreigabe,<br />
mit magensaftresistenten Überzügen<br />
oder mit irritierenden Arzneistoffen<br />
dürfen nicht ohne besondere Prüfung geöffnet<br />
werden (siehe hierzu nähere Angaben im<br />
Anhang bzw. Packungs<strong>bei</strong>lage oder Rücksprache<br />
mit dem Arzt oder Apotheker).<br />
Eine besondere Arzneiform stellen pelletgefüllte<br />
Retardkapseln dar, <strong>bei</strong> denen jedes einzelne<br />
Pellet einen entsprechenden Überzug besitzt.<br />
Diese dürfen auf keinen Fall gemörsert werden,<br />
können aber, wenn der Durchmesser der<br />
Pellets eine Applikation über die Sonde<br />
erlaubt, sehr wohl über diese verabreicht<br />
werden (siehe hierzu auch Sondeninnendurchmesser<br />
in Tabelle 2 sowie Tabelle 3). Diese<br />
Methode der Verabreichung kann z.B. <strong>bei</strong><br />
retardierten Morphinzubereitungen erwogen<br />
werden. Von den entsprechenden Herstellern<br />
(z.B. Grünenthal: M-long ® , Medac: Capros ® )<br />
sind gut illustrierte Ar<strong>bei</strong>tsanweisungen für das<br />
Pflegepersonal herausgegeben worden2 .<br />
Weitere Arzneistoffe, die häufig in pelletgefüllten<br />
Hartgelatinekapseln angeboten werden,<br />
sind Theophyllin und Pankreasenzyme<br />
(Tabelle 10).<br />
1 www.astrazeneca.de<br />
2 Grünenthal GmbH: Schmerzpatienten mit Sonden –<br />
praktische Hinweise. www.grunenthal.com<br />
Medac GmbH: Hinweise zur Applikation von Capros ® per<br />
Sonde. www.medac.de<br />
Tabelle 10: Beispiele für pelletgefüllte Hartgelatinekapseln mit Angaben zum Durchmesser der<br />
Pellets<br />
Arzneimittel (Wirkstoff) Pelletdurchmesser<br />
Afonilum ® retard (Theophyllin) 0,6 mm<br />
Panzytrat ® 10.000 + 25.000 (Pankreasenzyme) ca. 2 mm<br />
Panzytrat ® 40.000 (Pankreasenzyme) 1,4 – 2 mm<br />
Kalinor ® retard P (Kalium) 1,03 mm<br />
Capros ® - alle Stärken - (Morphin) 0,6 – 0,8 mm und größer (= Granulat )<br />
MST continus ® long (Morphin) 1,8 mm (hydrophob !!)<br />
M-long ® (Morphin) Keine Angabe erhältlich, vom Hersteller wird<br />
lediglich empfohlen, dass der Innendurchmesser<br />
der Sonde mindestens 2,5 mm betragen muss<br />
Hinweis: Bei der Applikation von Pellets<br />
aus Hartgelatinekapseln (die nicht gemörsert<br />
werden dürfen) ist ein trockener Trichteradapter<br />
besonders hilfreich. Nachdem<br />
der Trichteradapter mit dem außerhalb des<br />
Patienten befindlichen Sondenende verbunden<br />
ist, werden die Pellets in den Trichteradapter<br />
überführt und mittels einer<br />
Spritze mit 10 bis 15 ml Wasser durch die<br />
Sonde gespült.<br />
3.2.8<br />
Weichgelatinekapseln<br />
Die Verabreichung des Inhalts von Weichgelatinekapseln<br />
ist im Vergleich dazu mit wesentlich<br />
mehr Schwierigkeiten verbunden. Der<br />
flüssige, ölige Inhalt kann mit einer Spritze mit<br />
aufgesetzter Kanüle punktiert und aufgezogen<br />
werden. Hier<strong>bei</strong> muss die relativ schlechte<br />
Dosiergenauigkeit (Substanzverluste) beachtet<br />
werden. Ein anderer Weg besteht darin, die<br />
ganze Kapsel in 15 bis 30 ml (für Kinder 5 bis<br />
15 ml) warmen Wasser aufzulösen. Diese<br />
Methode ist vergleichsweise zeitaufwendig<br />
(Zeitdauer bis zu 1 Stunde) und <strong>bei</strong> instabilen<br />
Arzneistoffen, (z.B. Nifedipin, lichtempfindlich)<br />
ungeeignet. Reste der Kapselhülle müssen<br />
zudem sorgfältig abgetrennt werden, damit die<br />
Sonde nicht verstopft.<br />
Hinweis: Da dieses Verfahren zeitaufwendig<br />
und ungenau hinsichtlich der Dosierung ist,<br />
kann es nicht routinemäßig eingesetzt werden.<br />
Nach Möglichkeit sollte man nach<br />
alternativen Darreichungsformen für den<br />
Wirkstoff suchen!
26 27<br />
3.3<br />
Arzneimittel mit<br />
der Sondennahrung<br />
mischen?<br />
Auch wenn es zeit- und aufwandsparend und<br />
damit praktischer wäre, Arzneimittel direkt der<br />
Sondennahrung zuzusetzen, um sie entweder<br />
als Bolus oder kontinuierlich zuzuführen, ist<br />
davon grundsätzlich abzuraten!<br />
Arzneimittel sollten immer separat verabreicht<br />
und die Sonde anschließend mit Wasser<br />
gespült werden.<br />
Als Gründe hierfür sind zu nennen:<br />
❚ Sondennahrungen sind komplex zusammengesetzt<br />
(einschließlich Vitaminen und<br />
Spurenelementen). Vitamine sind sehr empfindlich<br />
und können durch zugefügte Arzneistoffe<br />
zerstört werden. Spurenelemente<br />
können wie Katalysatoren wirken und<br />
umgekehrt die zugemischten Arzneistoffe<br />
inaktivieren.<br />
❚ Arzneistofflösungen mit einem pH-Wert < 4<br />
führen zu Ausflockungen der Proteine und<br />
zum Brechen der Emulsion. Hiermit wird die<br />
Nahrung unbrauchbar und die Ausflockungen<br />
können die Sonde verstopfen.<br />
❚ Bei zerkleinerten Tabletten ist es fraglich, ob<br />
eine gleichmäßige Verteilung im Behältnis<br />
und damit eine gleichmäßige Applikation<br />
gegeben ist.<br />
❚ Schnellfreisetzende Tabletten würden als<br />
unterdosierte „Dauerinfusion“ über den<br />
gesamten Zeitraum der Nahrungsgabe<br />
verabreicht werden (pharmakokinetisches<br />
Problem). Damit werden unter Umständen<br />
dauerhaft unzureichende Wirkspiegel für<br />
das Arzneimittel erreicht.<br />
❚ In Deutschland gibt es keine Stabilitätsuntersuchungen,<br />
die zeigen, dass Mischungen<br />
von Arzneistoffen mit Substraten für<br />
die enterale Ernährung stabil sind (unbekannte<br />
physikalisch-chemische Stabilität).<br />
3.4<br />
Tee oder Wasser<br />
als Transportmedium<br />
<strong>bei</strong> Applikation<br />
von Medikamenten?<br />
Aus rationalen Überlegungen sollte zum Spülen<br />
von Ernährungssonden und zur Verabreichung<br />
von Medikamenten nur Wasser verwendet<br />
werden.<br />
Da <strong>bei</strong> gastraler Sondenlage eventuell vorhandene<br />
Bakterien durch die Magensäure abgetötet<br />
werden, genügt hierzu abgekochtes oder<br />
stilles Wasser. Kohlensäurehaltiges Mineralwasser<br />
weist im Regelfall eine geringere Keimbelastung<br />
als stilles Wasser auf. Aufgrund der<br />
Gasblasen kann es aber zu einer Irritation der<br />
Ernährungspumpe kommen. Bei qualitativ<br />
gutem Leitungswasser ist auch gegen diese<br />
Praxis nichts einzuwenden. Bei duodenaler<br />
bzw. jejunaler Sondenlage sollte idealerweise<br />
steriles Wasser verwendet werden. In vielen<br />
Kliniken und Pflegeeinrichtungen wurde und<br />
wird immer noch Tee für die Flüssigkeitsgabe<br />
<strong>bei</strong> Patienten mit Ernährungssonden bzw. auch<br />
für die Sondenpflege eingesetzt. Außer dem<br />
damit verbundenen Ar<strong>bei</strong>tsaufwand bringt<br />
diese Praxis nur hygienische Risiken mit sich<br />
ohne erkennbaren Nutzen für den Patienten<br />
(Hauer et al., 1999). Während dem Einsatz<br />
von Kräutertees (Pfefferminze, Anis, Fenchel)<br />
hygienische Probleme, wie die Vermehrung<br />
von Bakterien in der sich abkühlenden Flüssig-<br />
keit entgegenstehen, bringt die Verwendung<br />
von Früchtetee oder schwarzem Tee durch die<br />
enthaltenen Fruchtsäuren bzw. Gerbstoffe weitere<br />
Probleme mit sich. Durch die Fruchtsäuren<br />
gerinnen die in der Sondennahrung enthaltenen<br />
Proteine, was zum Verstopfen der Sonde<br />
führen kann. Weiterhin können die enthaltenen<br />
Säuren und Gerbstoffe mit bestimmten<br />
Arzneistoffen reagieren und diese damit inaktivieren.<br />
Gerbstoffe können zusätzlich durch<br />
Ablagerung die Ernährungssonden irreversibel<br />
verschmutzen (kosmetisches Problem). Soll<br />
dennoch Tee als Spülflüssigkeit verwendet<br />
werden, muss nach der Zubereitung für eine<br />
schnelle Abkühlung gesorgt und der Tee nach<br />
6 bis 8 Stunden verwendet werden. Während<br />
dieser Zeit muss der Tee abgedeckt sein (Kalde<br />
et al., 2002). Die Aufbewahrung in Thermoskannen<br />
stellt ein hohes hygienisches Risiko dar<br />
(Anonymous, 2001).<br />
Auch von anderen Flüssigkeiten sollte Abstand<br />
genommen werden. Dies gilt für Milch (Komplexbildung<br />
von Arzneistoffen mit Calcium-<br />
Ionen) und koffeinhaltige Getränke wie Kaffee<br />
oder Cola (Veränderung der Bioverfügbarkeit<br />
von Arzneimitteln). Neben der bereits angesprochenen<br />
Problematik von Fruchtsäften<br />
(Ausflocken des Eiweißes), wurden insbesondere<br />
<strong>bei</strong> Grapefruitsaft unerwünschte Interaktionen<br />
mit Arzneistoffen beobachtet (Gaschott<br />
& Stein, 2003; Herzog & Daniel, 2000). Zur<br />
Thematik der Wechselwirkungen siehe Kapitel 4.<br />
Fazit: Es gibt keinen belegbaren Vorteil, Tee<br />
als Transportmedium zur Verabreichung<br />
von Medikamenten zu verwenden. Vielmehr<br />
sollte auf Tees in der Praxis generell<br />
verzichtet werden. Gleiches gilt wegen der<br />
enthaltenen Fruchtsäuren auch für Fruchtsäfte.<br />
Wasser ist als neutrale Flüssigkeit am<br />
besten geeignet.<br />
3.5<br />
Praktische Tipps<br />
zur sachgerechten<br />
Zerkleinerung von<br />
festen Arzneiformen<br />
Wie lassen sich Tabletten oder Dragees sachgerecht<br />
und gleichzeitig zeitsparend zerkleinern?<br />
Im Krankenhaus bzw. im Pflegeheim<br />
kommen hierzu die verschiedensten Mörser<br />
zum Einsatz.<br />
Weit verbreitet ist der klassische Porzellanmörser<br />
mit Pistill (Abbildung 10). Außer dem<br />
Anschaffungspreis sprechen verschiedene<br />
Gründe gegen eine routinemäßige Verwendung.<br />
An der rauen Reibfläche können Arzneistoffe<br />
oder Hilfsstoffe anhaften, die sich nur<br />
schwer vollständig abschaben lassen. Damit<br />
nicht <strong>bei</strong> der Zerkleinerung der nächsten<br />
Tablette die Reste der letzten Tablette untergemischt<br />
werden, muss der Mörser zeitaufwendig<br />
gereinigt werden und anschließend trocknen.<br />
Die dafür notwendige Zeit dürfte in der<br />
Praxis im Normalfall nicht zur Verfügung stehen.<br />
Ein zweites, aus Kunststoff gefertigtes Modell<br />
fällt durch die zahnbewehrten Oberflächen auf<br />
(Abbildung 11). Mit diesem preiswerten Zerkleinerer<br />
lassen sich Tabletten durch Zusammendrehen<br />
von Ober- und Unterteil vollständig<br />
zerkleinern. Die Reinigung der Zahnflächen<br />
erfordert entsprechend Zeit und sollte auch<br />
das Schraubgewinde mit erfassen, da es nach<br />
dem Gebrauch ebenfalls mit Arzneistoffen<br />
behaftet ist.<br />
Der dritte, ebenfalls aus Kunststoff hergestellte<br />
Zerkleinerer weist im Unterschied glatte Flächen<br />
an Ober- und Unterseite, sowie ein
28 29<br />
außenliegendes Gewinde auf (Abbildung 12).<br />
Hierdurch findet nahezu keine Verschmutzung<br />
des Gewindes mit der zerkleinerten Tablette<br />
statt. Die glatten Flächen lassen sich zeitsparend<br />
mit einem Tuch von anhaftenden Rück-<br />
ständen befreien. Zur Zerkleinerung der Tablette<br />
müssen <strong>bei</strong>de Hälften des Gerätes mit<br />
ausreichender Kraft zusammen geschraubt<br />
werden, ggf. muss der Vorgang mehrfach<br />
wiederholt werden.<br />
Das vierte Modell eignet sich besonders für<br />
den Routineeinsatz auf Pflegestationen mit<br />
einer großen Zahl von enteral ernährten<br />
Patienten (Abbildung 13). Das in Schweden<br />
entwickelte Produkt besteht aus einer Sockelplatte,<br />
die zur Aufnahme der im Krankenhaus<br />
üblicherweise verwendeten Medikamentenbecher<br />
dient. Der eigentliche Zerkleinerer besteht<br />
aus einem großen Handgriff mit einem Metallpistill<br />
und gewellter Oberfläche. Hiermit lässt<br />
sich mit geringen Kraft- und Zeiteinsatz die<br />
Medikation zerkleinern. Auch die anschließende<br />
Reinigung gestaltet sich denkbar einfach.<br />
Die Becher können im normalen Stationsbetrieb<br />
wieder aufbereitet oder verworfen werden.<br />
Der Metallpistill kann dank seiner glatten<br />
Oberfläche schnell abgewischt werden. Im<br />
praktischen Alltag lässt sich so am schnellsten<br />
die Medikation für Sondenpatienten zerkleinern.<br />
Das fein zerkleinerte Endprodukt minimiert<br />
zudem die Gefahr der Sondenverstopfung<br />
durch zu grobe Tablettenreste.<br />
Abbildung 10: Porzellanmörser mit Pistill und<br />
rauer Innenfläche. Preis ca. 20 €. Erhältlich in<br />
Sanitätshäusern, Laborfachgeschäften oder<br />
<strong>bei</strong> Medizintechnikhändlern.<br />
Abbildung 11: Tablettenmörser aus Kunststoff.<br />
Preis ca. 9 €. Hersteller: Sanctus GmbH,<br />
83209 Prien<br />
Abbildung 12: Tablettenmörser aus Kunststoff.<br />
Preis ca. 6 €. Erhältlich in Apotheken<br />
Abbildung 13: Joni-Tablettenmörser (Nr.<br />
010970), Preis ca. 50 €. Vertrieb: Krewi<br />
Medicalprodukte GmbH, Willich<br />
Anmerkung: Die angegebenen Preise sind unverbindlich und<br />
entsprechen dem Stand Februar 2002.<br />
4<br />
Wechselwirkungen<br />
- Arzneimittel und<br />
Nahrung (F. Dörje)<br />
Arzneimitteleinnahme vor dem Essen, zum<br />
Essen oder nach dem Essen? Diese wichtige<br />
Frage zur Medikamenteneinnahme stellt sich<br />
grundsätzlich für jeden Patienten der ein oder<br />
auch mehrere Arzneimittel täglich einnehmen<br />
muß. Oral verabreichte Arzneistoffe durchlaufen<br />
die gleichen Stoffwechselwege wie Nährstoffe,<br />
so dass Wechselwirkungen auf allen<br />
Stoffwechselebenen möglich sind. Diese zum<br />
Teil klinisch bedeutsamen Arzneimittel-Nährstoff-Wechselwirkungen<br />
können sowohl die<br />
pharmakotherapeutischen Behandlungsziele<br />
gefährden als auch die Nährstoffversorgung<br />
beeinträchtigen. Auch für enteral über Ernährungssonden<br />
ernährte Patienten stellt sich<br />
die Frage nach der zeitlich abgestimmten<br />
Medikamentengabe. Häufig erfolgt die Medikamenten-<br />
und Nährsubstratverabreichung<br />
gleichzeitig – nicht immer zum Nutzen eines<br />
bestmöglichen Behandlungserfolges!<br />
Es ist wichtig zu unterstreichen, dass die von<br />
den pharmazeutischen Herstellern zur Medikamenteneinnahme<br />
im Zusammenhang mit<br />
Mahlzeiten gemachten Angaben, auch (soweit<br />
möglich) <strong>bei</strong> enteral ernährten Patienten eingehalten<br />
werden sollten. Wo dies nicht möglich<br />
ist, z.B. <strong>bei</strong> pumpengesteuert, kontinuierlich<br />
ernährten Patienten (intensivmedizinische<br />
Situation) sollen in jedem Fall die allgemeinen<br />
Grundsätze zur <strong>Medikamentenapplikation</strong> <strong>bei</strong><br />
enteral ernährten Patienten (siehe Checkliste<br />
S. 35) konsequent eingehalten werden. Eine<br />
summarische Listung von empfohlenen Medikamenteneinnahmezeiten<br />
für Peroralia im<br />
Zusammenhang mit Mahlzeiten findet sich<br />
auch im Internet unter „www.pharmatrix.de“.
30 31<br />
Wechselwirkungen zwischen Arzneistoffen<br />
und der Ernährung sind außerordentlich komplex,<br />
so dass es schwierig ist, klinisch relevante<br />
Einflüsse patientenindividuell vorherzusagen.<br />
Ob es in der Praxis zu relevanten Wechselwirkungen<br />
kommt, hängt von zahlreichen Risikound<br />
Einflussfaktoren ab, die das Medikament,<br />
den Patienten und sein Ernährungsregime<br />
betreffen. Nicht <strong>bei</strong> jeder Medikamentengabe<br />
ist von einer potentiell problematischen Arzneimittel-Nährstoff-Wechselwirkungauszugehen,<br />
doch sollten sich Behandlungsteam und<br />
Patient der Thematik bewusst sein und entsprechend<br />
rational handeln. In erster Linie sind<br />
klinisch relevant Patientengruppen betroffen,<br />
die mehrere Risikofaktoren auf sich vereinen,<br />
es sind dies z.B. ältere, multimorbide Patienten<br />
oder chronisch Erkrankte (z.B. Tumorpatienten)<br />
die <strong>bei</strong> einem häufig beeinträchtigten ernährungsphysiologischen<br />
Status einer Polypharmakotherapie<br />
unterliegen. Schlüsselfaktoren<br />
für Pharmaka-Nährstoff-Wechselwirkungen<br />
zeigt Tabelle 11. Im folgenden wird auf einige<br />
dieser Wechselwirkungen gesondert eingegangen.<br />
Für grundlegende zusammenfassende<br />
Darstellungen der Gesamtthematik wird an<br />
dieser Stelle auf die weiterführende Literatur<br />
hingewiesen (Lourenco, 2001; Hahn,1999;<br />
Gaschott & Stein, 2003).<br />
Tabelle 11: Arzneimittel-Nährstoff-Wechselwirkungen: Einfluss- und Risikofaktoren (Auswahl)<br />
Patient Ernährungsregime Arzneimittel<br />
Alter, Geschlecht Gehalt an Makro- und pharmakologische und<br />
Physiologischer Status, Mikronährstoffen, pharmakokinetische<br />
psychosoziale Situation, Ballaststoffgehalt, Eigenschaften<br />
Compliance mit Medikamenten- Nährsubstrat- steile Dosis-Wirkungs-Kurve,<br />
und/oder Ernährungsverordnung Zusammensetzung geringe therapeutische Breite<br />
Ernährungstatus Ernährungsverfahren physikochemische<br />
(intragastrale, intraduodenale- Eigenschaften des Arzneijejunale<br />
Applikation, stoffes (z.B. pH-Wert-<br />
Lage der Sondenspitze, abhängige Löslichkeit),<br />
Bolus oder kontinuierliche Arzneiformulierung des<br />
Substratapplikation) Medikamentes (Galenik,<br />
Sondencharakteristika z.B. Retardformulierung oder<br />
(Innenduchmesser) magensaftresistent<br />
überzogene Tabletten)<br />
Grund- und Abgestufte Polypharmakotherapie,<br />
Begleiterkrankungen, Ernährungstherapie, Indikation,<br />
akute oder chronische qualitätsgesicherte Pflege Dauer der medikamentösen<br />
Erkrankung, Schweregrad und Verordnung (gemäß Therapie,<br />
Organinsuffizienzen: anerkannten Empfehlungen Unerwünschte Arznei-<br />
Funktion des GI-Traktes, und Leitlinien) mittelwirkungen<br />
Nieren und Leber (z.B. auf Mukosa-Integrität,<br />
Brechzentrum oder<br />
GI-Motilität)<br />
4.1<br />
Arzneimittel-<br />
Nährstoff-Wechselwirkungen:<br />
Klassifizierung<br />
Pharmaka-Nährstoff-Wechselwirkungen sind<br />
klassifiziert als pharmakokinetische oder pharmakodynamische<br />
Wechselwirkungen. Pharmakokinetische<br />
Wechselwirkungen beschreiben<br />
Veränderungen der Verfügbarkeit des Arzneimittels<br />
durch die Nahrung. Die Nahrung kann<br />
Absorption, Verteilung, Metabolismus und<br />
Elimination des Arzneistoffes und somit die<br />
Bioverfügbarkeit am Zielort beeinflussen.<br />
Die Mehrzahl der relevanten Arzneimittel-<br />
Nährstoff-Interaktionen sind pharmakokinetischer<br />
Natur. In wenigen Fällen beeinträchtigen<br />
Nährstoffe direkt den Wirkmechanismus –<br />
die Pharmakodynamik – von Arzneimitteln.<br />
Vitamin-K-reiche Lebensmittel vermindern z.B.<br />
die therapeutische blutgerinnungshemmende<br />
Wirksamkeit von Marcumar ® (Phenprocoumon).<br />
4.2<br />
Pharmakokinetische<br />
Wechselwirkungen:<br />
Medikamenten-<br />
Absorption<br />
Aufgrund der Bedeutsamkeit soll vor allem auf<br />
die Beeinflussung der Pharmaka-Absorption<br />
durch Nährstoff-Arzneimittel-Wechselwirkungen<br />
eingegangen werden (Tabelle 12). Durch<br />
die Nahrung kann die Arzneimittelabsorption<br />
sowohl verringert oder verzögert als auch<br />
erhöht oder beschleunigt werden. Das Ausmaß<br />
und die Geschwindigkeit mit dem ein Wirkstoff<br />
am Zielort erscheint, kann klinisch relevant<br />
beeinflusst werden.
32 33<br />
Tabelle 12: Pharmaka-Nährstoff-Wechselwirkungen: Mechanismen mit Einfluss auf die Absorption<br />
– relevante Interaktionen<br />
Wechselwirkungen die zu einer verzögerten oder verringerten Arzneimittel-Absorption<br />
durch Nahrung bzw. zu einer unerwünschten Nährstoff-Arzneimittel-Interaktion<br />
führen können (Auswahl)<br />
Bildung unlöslicher Komplexe mit - Tetrazykline, Gyrasehemmer (z.B.Ciprofloxacin,<br />
zweiwertigen Kationen aus der Nahrung,<br />
z.B. Ca<br />
Norfloxacin), L-Dopa<br />
2+ , Fe2+ - Phosphaten aus dem Nährsubstrat Antacida (Aluminium- und Calciumsalze)<br />
Adsorption an Ballaststoffe, z.B. Pektine Paracetamaol, CSE-Hemmer (z.B.Lovastatin)<br />
Bindung an Nahrungsproteine Sucralfat<br />
Bildung unlöslicher Komplexe mit Schwarztee stickstoffhaltige Neuroleptika und<br />
Antidepressiva (z.B. Imipramin, Maprotilin)<br />
Abbau säurelabiler Substanzen im Magen Erythromycin, ß-Laktam-Antibiotika, säurelabile<br />
(verzögerte Magenentleerung <strong>bei</strong> Wirkstoffe, die nicht magensaftresistent<br />
gleichzeitiger Nahrungsaufnahme) geschützt verabreicht werden<br />
kompetitive Hemmung der Wirkstoff- L-Dopa, Methyldopa<br />
Absorption durch proteinreiche Nahrung<br />
<strong>bei</strong>nträchtigte Absorption durch Rifampicin<br />
unbekannten Mechanismus<br />
Brechen der Emulsion, Proteinfällungen,<br />
Ausflockungen in der enteralen Substratlösung gleichzeitige Verabreichung von sauren<br />
Arzneistofflösungen (z.B. Sirupe pH ≤ 4) und<br />
enteralen Ernährungslösungen<br />
Wechselwirkungen die zu einer erhöhten oder beschleunigten Arzneimittel-Absorption<br />
durch die Nahrung führen (Auswahl)<br />
verzögerte Magenentleerung durch Spironolacton, Nitrofurantoin, Hydrochloro-<br />
Nahrungsaufnahme, Löslichkeit und<br />
Absorption erhöht<br />
thiazid<br />
durch fettreiche Mahlzeiten ist die Phenytoin, Theophyllin, Griseofulvin<br />
Wirkstofffreisetzung aus einigen<br />
Zubereitungsformen erhöht<br />
Alle Pharmaka mit einer Wirkung auf die gastrointestinale<br />
Motilität (GI-Motilität-erhöhend:<br />
Prokinetika, Erythromycin, Bisacodyl, Lactulose,<br />
Neostigmin; GI-Motilität-herabsetzend:<br />
Anticholinergika, trizyklische Antidepressiva,<br />
Sympathomimetika, Opiod-Analgetika) können<br />
durch ihren motilitätssteigernden oder<br />
-hemmenden Effekt die Absorption von Nährstoffen<br />
und von anderen Pharmaka prinzipiell<br />
beeinflussen. Weitere Einflüsse auf die Absortionsleistung<br />
des GI-Traktes können durch die<br />
Wirkungen von Antibiotika auf die gastrointestinale<br />
Flora oder auch von zytotoxischen Substanzen<br />
auf die Mukosa-Integrität bedingt<br />
sein.<br />
4.3<br />
Fazit<br />
Die enterale Ernährung über spezielle Ernährungssonden<br />
stellt heute ein vielfach geübtes<br />
und bewährtes Verfahren zur klinischen Ernährung<br />
dar. Viele der Ernährungspatienten benötigen<br />
neben der speziellen Ernährungstherapie<br />
eine gleichzeitige, meist intensive pharmakotherapeutische<br />
Behandlung. Um eine sichere<br />
und effektive Arzneimittel- und enterale<br />
Ernährungstherapie zu gewährleisten, sollten<br />
potentielle negative Pharmaka-Nährstoff-<br />
Wechselwirkungen frühzeitig und systematisch<br />
vermieden werden. Hierzu bedarf es der<br />
genauen Abstimmung zwischen der Medikamentengabe<br />
und der Nahrungsverabreichung,<br />
die in ihren Grundzügen Applikations-Empfehlungen<br />
folgen, wie sie auch für die Verabreichung<br />
von peroraler Medikation im Zusammenhang<br />
mit Mahlzeiten gelten. Beim<br />
Auftreten von Wirksamkeits-Problemen in<br />
Ernährungs- und Pharmakotherapie sollte in<br />
der Beurteilung des therapeutischen Regimes<br />
auch immer an die komplexen Möglichkeiten<br />
der Wechselwirkung zwischen Ernährung und<br />
medikamentöser Therapie gedacht werden.
34<br />
5<br />
Anhang<br />
5.1<br />
Algorithmus zur Arzneimittelauswahl <strong>bei</strong><br />
Patienten mit Ernährungssonde<br />
Patient<br />
Sonde Arzneimittel<br />
Orale Applikation des Arzneimittels möglich?<br />
Sind alle verordneten Arzneimittel medizinisch<br />
notwendig? Was ist verzichtbar?<br />
Arzneistoff als Zäpfchen, transdermales Pflaster<br />
oder sublinguale Darreichungsform einsetzbar?<br />
Arzneimittelapplikation über Sonde<br />
nein<br />
ja flüssige Form verfügbar?<br />
nein<br />
Saft, Tropfen, Granulat,<br />
Brausetablette, parenterale<br />
Arzneiform<br />
Osmolarität, pH-Wert,<br />
Sorbitgehalt prüfen,<br />
parenterale Form mit<br />
gleichem Wirkstoff ?<br />
Tablette, Filmtablette, Hartgelatinekapsel,<br />
Dragee<br />
Zerkleinerung erlaubt?<br />
Suspendierbarkeit in<br />
Wasser? Resorption des<br />
Arzneistoffs?<br />
Abbildung 5.1: Arzneimittelauswahl <strong>bei</strong> Patienten mit Ernährungssonde<br />
ja<br />
Orale Arzneimittelapplikation,<br />
möglichst Flüssigkeiten<br />
Retardarzneiform, magensaftresistente<br />
Arzneiform<br />
Zerkleinerung ausnahmsweise<br />
erlaubt?<br />
Einzelfallentscheidung!<br />
Falls Gabe über die Sonde nicht möglich: Prüfen, ob eine therapeutisch gleichwertige<br />
Alternative vorhanden ist<br />
5.2<br />
Checkliste: Grundregeln<br />
zur Verabreichung<br />
von<br />
Medikamenten<br />
über Ernährungssonden:<br />
❚ Patient, wenn möglich, über die Medikamentenverabreichung<br />
informieren<br />
❚ Hände desinfizieren<br />
❚ Applikation der enteralen Ernährung stoppen<br />
(Stand-by-Schaltung der Ernährungspumpe<br />
oder Schließen der Rollenklemme<br />
<strong>bei</strong> Schwerkraftapplikation)<br />
❚ Sondenlage überprüfen (z.B. durch Aspirieren<br />
von Sekret und Überprüfung des pH-<br />
Wertes oder durch Auskultation nach Einblasen<br />
von Luft)<br />
❚ Vor und nach der Applikation von Arzneimitteln<br />
ist die Sonde mit 15 bis 30 ml Wasser<br />
(Kinder 5 bis 10 ml) zu spülen<br />
❚ Flüssige Arzneiformen sind zu bevorzugen<br />
❚ Auf eine ausreichende Verdünnung von<br />
flüssigen Arzneiformen achten (Osmolarität,<br />
Sorbitgehalt)<br />
❚ Feste Arzneiform – soweit erlaubt – sorgfältig<br />
zermörsern. Das erhaltene Pulver muss<br />
einen hohen Zerteilungsgrad haben, da die<br />
Austrittsöffnungen der Sonden teilweise<br />
sehr kleine Durchmesser aufweisen. Das<br />
zerkleinerte Medikament in 10 bis 15 ml<br />
Wasser suspendieren und mit einer 20 ml<br />
Spritze applizieren<br />
❚ Jedes Arzneimittel soll einzeln zermörsert<br />
und getrennt appliziert werden, andernfalls<br />
besteht die Gefahr von chemischen Veränderungen<br />
und der Inaktivierung von Wirkstoffen.<br />
Zwischendurch muss der Mörser<br />
jedes Mal sachgerecht gereinigt werden<br />
❚ Zwischen jeder Applikation eines Arzneimittels<br />
die Sonde jeweils mit mind. 3 bis 5 ml<br />
Wasser (besser 10 ml) spülen<br />
❚ Bei verschiedenen Medikamenten auf einen<br />
ausreichenden zeitlichen Abstand zwischen<br />
Nahrungsverabreichung und der <strong>Medikamentenapplikation</strong><br />
achten<br />
❚ Arzneimittel grundsätzlich nie mit der<br />
Sondennahrung mischen<br />
Hinweis: Bei jejunaler Sondenlage sollte<br />
die Flüssigkeitsgesamtmenge <strong>bei</strong> der<br />
Arzneimittelverabreichung 50 ml nicht<br />
übersteigen. Zwischen den einzelnen Bolusgaben,<br />
bzw. der nächsten Nahrungsapplikation<br />
sollte hier ein Abstand von 30 min.<br />
eingehalten werden. Andernfalls können<br />
Diarrhoen auftreten.<br />
35
36<br />
5.3<br />
Ausgewählte<br />
Arzneimittel und<br />
ihre Applikation<br />
über Ernährungssonden<br />
Entnommen aus: Petri, H: Arzneimittelapplikation<br />
über Ernährungssonden. Krankenhauspharmazie<br />
2001; 22: 445-455.<br />
Nachdruck mit freundlicher Genehmigung des<br />
Deutschen Apotheker-Verlages, Stuttgart<br />
Tab. 13.1. Arzneimittelapplikation über Ernährungssonden<br />
Tbl: Tabletten, Kps: Kapseln, DHP: Calciumkanalblocker vom<br />
Dihydropyridin-Typ<br />
Handelsname ® mörsern suspen- alternatives Präparat/<br />
möglich dierbar Bemerkungen<br />
ACC Kps 200 mg ja ja<br />
Accupro 5 mg Tbl ja ja<br />
Accupro 10 mg Tbl ja ja<br />
Accupro 20 mg Tbl ja ja<br />
Accuzide 20 mg Tbl ja ja<br />
Accuzide Tbl ja ja<br />
Acerbon 5 mg Tbl ja ja<br />
Acerbon 20 mg Tbl ja ja<br />
Acerbon Cor 2,5 mg Tbl ja ja<br />
Acercomp mite Tbl ja ja<br />
Acercomp Tbl ja ja<br />
Aciclovir 400 mg Tbl ja ja<br />
Acimethin Tbl ja ja<br />
Adalat 5 mg Kps nein nein Nifical Tropfen<br />
Adalat 10 mg Kps nein nein Nifical Tropfen<br />
Adalat 20 mg Kps nein nein Nifical Tropfen<br />
Adalat Eins 30 Tbl nein nein Andere langwirksame DHP<br />
Adalat Eins 60 Tbl nein nein Andere langwirksame DHP<br />
Adalat retard Tbl ja* ja* Das Zerkleinern der Tabletten<br />
sollte vorsichtig und nur<br />
Adalat SL 20 mg Rapid ja* ja* bis zu dem Grad erfolgen,<br />
Retardtbl der eine Passage durch die<br />
Sonde gerade zuläßt<br />
Aequamen forte Tbl ja ja<br />
Aescusan ret 50 Drg nein nein<br />
Agopton 15 mg Kps nein nein Antra Mups Tabletten<br />
Agopton 30 mg Kps nein nein Antra Mups Tabletten<br />
AHP 200 Tbl ja ja<br />
Akatinol Memantine<br />
Tbl 10mg ja ja<br />
Akineton retard Drg nein nein Akineton Tabletten; Tagesdosis<br />
auf 3–4 Einzelgaben verteilen<br />
Akineton Tbl ja ja<br />
Allocomp Tbl ja ja<br />
Allohexal 100 mg Tbl ja ja<br />
Allohexal 300 mg Tbl ja ja<br />
Alpha Vibolex 200 mg nein nein*** Indikation überdenken;<br />
Kps Ampullen verwenden<br />
Alpha Vibolex 600 mg nein nein***<br />
Kps<br />
Alupent Tbl ja ja<br />
Amaryl 1 mg Tbl ja ja<br />
Amaryl 2 mg Tbl ja ja<br />
Amaryl 3 mg Tbl ja ja<br />
Ambroxol 30 mg Tbl ja ja<br />
Ammoniumchlorid Kps ja ja<br />
HV 500 mg<br />
Amoxicillin 1 000 Tbl ja ja<br />
Anafranil 10 Drg ja ja<br />
Anafranil 25 Drg ja ja<br />
Anafranil 75 Retardtbl nein nein Anafranil 25; 3 x 1 am Tag<br />
Androcur Tbl ja ja<br />
Anemet 200 mg Tbl ja ja<br />
Antiparkin Tbl ja ja<br />
Antra Mups 20 mg Tbl nein ja<br />
Anvitoff Kps 250 mg ja ja<br />
Tab. 13.2. Arzneimittelapplikation über Ernährungssonden<br />
Tbl: Tabletten, Kps: Kapseln, DHP: Calciumkanalblocker vom<br />
Dihydropyridin-Typ<br />
Handelsname ® mörsern suspen- alternatives Präparat/<br />
möglich dierbar Bemerkungen<br />
Aponal 5 Drg ja ja<br />
Aponal 10 Drg ja ja<br />
Aponal 25 Drg ja ja<br />
Aponal 50 Tbl ja ja<br />
Aquaphor 20 mg Tbl ja ja<br />
Arelix ACE Tbl ja ja<br />
Arelix Tbl ja ja<br />
Arimidex Tbl ja** ja** Es ist auch die Injektion<br />
von Lentaron depot unter<br />
Estrogenspiegel-Monitoring<br />
zu erwägen<br />
Aromasin Tbl ja** ja**<br />
Arthotec Tbl nein nein Cytotec mit Voltaren dispers<br />
kombinieren<br />
Asparagus P Tbl ja ja<br />
Aspirin 100 Tbl ja ja<br />
Aspirin 300 Tbl ja ja<br />
Aspirin 500 Tbl ja ja<br />
Aspirin Protect 100 Tbl nein nein<br />
Aspirin Protect 300 Tbl nein nein<br />
Astonin H Tbl ja ja<br />
Atacand 8 mg Tbl ja ja<br />
Atosil Tbl 25 mg ja ja<br />
Aurorix 150 mg Tbl ja ja<br />
Azulfidine RA Tbl ja ja Da der magensaftresistente<br />
Überzug zerstört wird, höhere<br />
Azulfidine Tbl ja ja Inzidenz von Oberbauchbeschwerden<br />
Bambec 10 mg Tbl ja ja<br />
Baymycard 5 mg Tbl ja* ja*<br />
Baymycard 10 mg Tbl ja* ja*<br />
Baymycard RR 10 Kps nein nein Andere langirksame DHP<br />
Bayotensin Tbl ja* ja*<br />
Bayotensin mite Tbl ja* ja*<br />
Belnif Retardkps nein nein Kapselinhalt in trockenen<br />
Trichteradapter überführen<br />
Beloc Zok Comp Tbl nein ja<br />
Beloc Zok forte Tbl nein ja<br />
Beloc Zok mite Tbl nein ja<br />
Beloc Zok Tbl nein ja<br />
Bepanthen Tbl 100 mg nein nein Bepanthen Lösung; 2ml der<br />
Lösung entspricht der Wirkstoffmenge<br />
einer Tablette<br />
Biotin 5 mg Ratio Tbl ja ja<br />
Bisacodyl Drg nein nein Abführtropfen<br />
Blopress 8 mg Tbl ja ja<br />
Bonefos 400 mg Kps ja ja Infusionen von 2.- oder 3.-Generation-Bisphosphonaten;<br />
Dosierung nach Indikation<br />
Bonefos 800 mg Tbl ja ja<br />
Bricanyl Duriles Tbl nein nein 1 x tägliche Gabe von Bambec<br />
Tbl – oder wenn möglich – Inhalation<br />
von langwirksamen<br />
Beta-2-Mimetika<br />
Bricanyl Tbl ja ja<br />
37
38<br />
Tab. 13.3. Arzneimittelapplikation über Ernährungssonden<br />
Tbl: Tabletten, Kps: Kapseln, DHP: Calciumkanalblocker vom<br />
Dihydropyridin-Typ<br />
Handelsname ® mörsern suspen- alternatives Präparat/<br />
möglich dierbar Bemerkungen<br />
Briserin Drg ja ja<br />
Bromazepam 6 mg Tbl ja ja<br />
Bronchoretard forte Kps nein nein Kapselinhalt in einen trocke-<br />
Bronchoretard Kps nein nein nen Trichteradapter über-<br />
Bronchoretard mite Kps nein nein führen<br />
BS ratio Tbl ja ja<br />
Buflohexal long 600 mg nein nein Buflohexal 300 mg; 2 x 1 Tbl<br />
retard Tbl am Tag<br />
Cabaseril 2 mg Tbl ja ja<br />
Cabaseril 4 mg Tbl ja ja<br />
Calciumcarbonat ja ja<br />
500 mg Kps<br />
Campral Tbl ja ja<br />
Candio Hermal Drg nein nein Candio Hermal Fertigsuspension<br />
Capozide 25 Tbl ja ja<br />
Capozide 50 Tbl ja ja<br />
Capros 10 mg Kps nein nein Kapselinhalt<br />
Capros 30 mg Kps nein nein in einen trockenen<br />
Capros 60 mg Kps nein nein Trichteradapter<br />
Capros 100 mg Kps nein nein überführen<br />
Carbimazol 10 mg Tbl ja ja<br />
Carotaben Kps nein ja<br />
Casodex Tbl ja** ja**<br />
Catapresan 75 Tbl ja ja<br />
Catapresan 150 Tbl ja ja<br />
Catapresan 300 Tbl ja ja<br />
Catapresan Depot nein nein Catapresan 150, 2 x 1 Tbl<br />
Perlongetten am Tag<br />
Cedrox 1g Tbl ja ja<br />
Cedur Drg ja ja<br />
Cedur Retard Drg nein nein Cedur Drg, 2 x 1 am Tag<br />
Cefasel Tbl ja ja<br />
Cephalexin-RPH ja ja<br />
1 000 Tbl<br />
Cetebe Kps nein nein Kapselinhalt in trockenen<br />
Trichteradapter überführen<br />
Chinidin Duriles nein nein Anderes Klasse-1-Antiarrhyth-<br />
Retardtbl mikum<br />
Chloraldurat 500 Kps nein nein Chloralhydrat-Sirup in der<br />
Apotheke anfordern<br />
Chloraldurat Rot Kps nein nein<br />
Chloraldurat Blau Kps nein nein<br />
Cholspasmin Forte Tbl ja ja<br />
Cibacen 5 mg Tbl ja ja<br />
Cibacen 10 mg Tbl ja ja<br />
Cibacen 20 mg Tbl ja ja<br />
Cibadrex Tbl ja ja<br />
Cimehexal 400 mg Tbl ja ja<br />
Ciprobay 250 Tbl ja ja<br />
Ciprobay 500 Tbl ja ja<br />
Clindamycin Saar ja ja<br />
300 mg Tbl<br />
Clont 250 mg Tbl ja ja<br />
Codeinum phospho- ja ja<br />
ricum<br />
Tab. 13.4. Arzneimittelapplikation über Ernährungssonden<br />
Tbl: Tabletten, Kps: Kapseln, DHP: Calciumkanalblocker vom<br />
Dihydropyridin-Typ<br />
Handelsname ® mörsern suspen- alternatives Präparat/<br />
möglich dierbar Bemerkungen<br />
Codiovan Tbl ja ja<br />
Colchicum Dispert Drg ja ja<br />
Combaren Tbl ja ja<br />
Comtess 200 mg Tbl ja ja<br />
Concor 5 Tbl ja ja<br />
Concor 10 Tbl ja ja<br />
Corangin 20 mg Tbl ja ja<br />
Corangin retard nein nein 2 x 1 Corangin 20 mg<br />
40 mg Tbl<br />
Corangin retard nein nein 3 x 1, die letzte aber am<br />
60 mg Tbl frühen Abend<br />
Cordarex Tbl ja ja Lichtexposition sollte vermieden<br />
werden, Tabletten unmittelbar<br />
vor Applikation zerkleinern;<br />
ferner sind Blutspiegel<br />
zu bestimmen<br />
Cordichin Tbl ja ja<br />
Corvaton Retard Tbl nein nein 2 x 1 Corvaton Retard = 4 x 1<br />
Corvaton forte<br />
Corvaton Tbl ja ja<br />
Cotrim Forte Tbl ja ja<br />
Coversum 4 mg Tbl ja ja<br />
Crataegutt Novo Tbl nein nein Crataegutt Tropfen<br />
Cynt 0,2 Filmtbl ja ja<br />
Cynt 0,3 Filmtbl ja ja<br />
Cytotec 200 Tbl ja ja<br />
Dantamacrin 25 mg Kps ja ja<br />
Dantamacrin 50 mg Kps ja ja<br />
Decostriol 0,25 µg Kps nein nein Rocaltrol Lösung (Import)<br />
Delix 1,25 mg Tbl ja ja<br />
Delix 2,5 mg Tbl ja ja<br />
Delix 2,5 mg Plus Tbl ja ja<br />
Delix 5 mg Tbl ja ja<br />
Delix 5 mg Plus Tbl ja ja<br />
Denan 10 mg Tbl ja ja<br />
Denan 20 mg Tbl ja ja<br />
Deprilept 25 mg Tbl ja ja<br />
Deprilept 50 mg Tbl ja ja<br />
Deprilept 75 mg Tbl ja ja<br />
Detrusitol 2 mg Tbl ja ja<br />
Dexamethason 0,5 mg ja ja<br />
Tbl<br />
Dexamethason 1,5 mg ja ja<br />
Tbl<br />
Dexamethason 4 mg ja ja<br />
Tbl<br />
Diazepam Tbl 2 mg ja ja<br />
Diazepam Tbl 5 mg ja ja<br />
Diazepam Tbl 10 mg ja ja<br />
Dibenzyran 5 mg Kps ja ja<br />
Dibenzyran 10 mg Kps ja ja<br />
Diblocin PP 4 mg Tbl nein nein Doxacor Tabletten, einschleichend<br />
dosieren<br />
Dichlor Stapenor Kps nein nein Kapselinhalt in trockenen<br />
Trichteradapter überführen<br />
Didronel Tbl ja ja<br />
Tab. 13.5. Arzneimittelapplikation über Ernährungssonden<br />
Tbl: Tabletten, Kps: Kapseln, DHP: Calciumkanalblocker vom<br />
Dihydropyridin-Typ<br />
Handelsname ® mörsern suspen- alternatives Präparat/<br />
möglich dierbar Bemerkungen<br />
Diflucan 50 Kps nein nein Diflucan Saft<br />
Diflucan 100 Kps nein nein Diflucan Saft<br />
Digimerck minor Tab ja ja<br />
0,07 mg<br />
Digimerck pico ja ja<br />
0,05 Tbl<br />
Digimerck Tbl 0,1 mg ja ja<br />
Dihyzin 25 mg Tbl ja ja<br />
Dilatrend 6,25 mg Tbl ja ja<br />
Dilatrend 12,5 mg Tbl ja ja<br />
Dilatrend 25 mg Tbl ja ja<br />
Dilzem Retard Tbl nein nein Dilzem Tbl verwenden<br />
Dilzem Tbl ja ja<br />
Diovan 80mg Kps ja ja<br />
Dipiperon Tbl 40 mg ja ja<br />
Distraneurin Kps nein nein Distraneurin Saft<br />
Dixarit Drg ja ja<br />
Dociton 10 mg Tbl ja ja<br />
Dociton 40 mg Tbl ja ja<br />
Dogmatil forte Tbl ja ja<br />
Dogmatil Tbl ja ja<br />
Dominal forte 80 mg ja ja<br />
Drg<br />
Dopergin Tbl ja ja<br />
Dormicum 7,5 mg Tbl ja ja<br />
Doryl Tbl ja ja<br />
Doss 0,25 µg Kps nein nein Rocaltrol-Lösung (Import)<br />
Doss 1 µg Kps nein nein Rocaltrol-Lösung (Import)<br />
Doxacor 2 mg Tbl ja ja<br />
Doxacor 4 mg Tbl ja ja<br />
Doxy M 100 Tbl ja ja<br />
Duspatal Drg nein nein Duspatal-Suspension<br />
Dynorm 5,0 Tbl ja ja<br />
E Vitamin 400 Kps nein nein***<br />
Ebrantil retard 30 mg nein nein Kapselinhalt in trockenen<br />
Kps Trichteradapter überführen<br />
Ebrantil retard 60 mg nein nein Kapselinhalt in trockenen<br />
Kps Trichteradapter überführen<br />
Ebrantil retard 90 mg nein nein Kapselinhalt in trockenen<br />
Kps Trichteradapter überführen<br />
Echinacea Tbl ja ja<br />
Effortil Depot Perlon- nein nein Etilefrin Tropfen<br />
getten<br />
EMB-Fatol 400 mg Tbl ja ja<br />
Endoxan Drg 50 mg – – Von der Apotheke hergestellte<br />
Injektionslösung kann über<br />
Ernährungssonde appliziert<br />
werden<br />
Entocort Kps nein nein Kapselinhalt in trockenen<br />
Trichteradapter überführen<br />
Eremfat 150 Tbl ja ja<br />
Eremfat 300 Tbl ja ja<br />
Eremfat 450 Tbl ja ja<br />
Ergenyl 300 mg Tbl nein nein Siehe Orfiril<br />
Ergenyl 500 mg Tbl nein nein<br />
Tab. 13.6. Arzneimittelapplikation über Ernährungssonden<br />
Tbl: Tabletten, Kps: Kapseln, DHP: Calciumkanalblocker vom<br />
Dihydropyridin-Typ<br />
Handelsname ® mörsern suspen- alternatives Präparat/<br />
möglich dierbar Bemerkungen<br />
Ergenyl chrono 300 mg nein nein<br />
Tbl<br />
Ergenyl chrono nein nein<br />
500 mg Tbl<br />
Ergont retard 2,5 mg nein nein Ergont Tropflösung<br />
Tbl Dosierung nach Indikation<br />
siehe Gebrauchsinformation<br />
Eryhexal 500 Tbl ja ja<br />
Estracyt 140 mg Kps ja ja Als Suspension über die Ernährungssonde<br />
applizierbar, Herstellung<br />
durch die Apotheke<br />
Etidronat 200 mg Tbl ja ja<br />
Euglucon N Tbl ja ja<br />
Euphylong 250 mg Rtk nein nein Kapselinhalt in trockenen<br />
Euphylong 375mg Rtk nein nein Trichteradapter überführen<br />
Farlutal 500 Tbl ja** ja** Farlutal 1 000 Trinksuspension<br />
Femara Tbl ja** ja** siehe Arimidex<br />
Fenistil Drg ja ja<br />
Fenistil retard Kps nein nein Fenistil Tropfen<br />
Ferro Sanol duodenal nein nein Vitaferro-Tropfen<br />
Kps<br />
Fevarin 100 mg Tbl ja ja<br />
Fluanxol 0,5 mg Drg ja ja<br />
Fluanxol 5 mg Drg ja ja<br />
Fluctin 20 mg Tbl ja ja<br />
Flumid Tbl ja** ja**<br />
Flunitrazepam 1 mg ja ja<br />
Neurax Tbl<br />
Folsan 5 mg Tbl ja ja<br />
Fosamax 10 mg Tbl ja ja<br />
Fosinorm 10 mg Tbl ja ja<br />
Furorese long 30 mg Kps nein nein Kapselinhalt in trockenen<br />
Trichteradapter überführen<br />
Furorese Tbl 40 mg ja ja<br />
Furorese Tbl 500 mg ja ja<br />
Gelomyrtol Forte Kps nein nein Solubifix Bronchialtee anwenden<br />
Gevilon Tbl ja ja<br />
Glianimon 2 mg Tbl ja ja<br />
Glucobay 50 Tbl ja ja<br />
Glucobay 100 Tbl ja ja<br />
Glutamin Verla Drg ja ja<br />
Gopten 0,5 mg Kps ja ja<br />
Gopten 2 mg Kps ja ja<br />
Haldol 1 mg Tbl ja ja<br />
Haldol 2 mg Tbl ja ja<br />
Haldol 5 mg Tbl ja ja<br />
Harzol Kps nein ja<br />
HCT Hexal 25 mg ja ja<br />
Hepa Merz Sil Kps nein nein Silicur 140 Kps: Inhalt applizieren<br />
Hepar SL Forte Kps ja ja<br />
Hydrocortison 10 mg ja ja<br />
Tbl<br />
Hypnorex Retard Tbl ja ja Siehe Quilonum retard<br />
Ibuhexal 400 Tbl ja ja<br />
39
40<br />
Tab. 13.7. Arzneimittelapplikation über Ernährungssonden<br />
Tbl: Tabletten, Kps: Kapseln, DHP: Calciumkanalblocker vom<br />
Dihydropyridin-Typ<br />
Handelsname ® mörsern suspen- alternatives Präparat/<br />
möglich dierbar Bemerkungen<br />
Ibuhexal 600 Tbl ja ja<br />
Ibuhexal 800 Ret Tbl nein nein Ibuhexal 400 Tbl<br />
Impromen 5 mg Tbl ja ja<br />
Imurek 25 mg Tbl ja ja Siehe Estracyt 140 mg Kps<br />
Imurek 50 mg Tbl ja ja Siehe Estracyt 140 mg Kps<br />
Indomet 25 mg Kps ja ja<br />
Indomet 50 mg Kps ja ja<br />
Insidon 50 mg Drg ja ja<br />
Inzelloval Drg ja ja Schlechtere Bioverfügbarkeit<br />
möglich<br />
Iscover 75 mg Tbl ja ja<br />
Isoket 5 mg Tbl ja ja<br />
Isoket 10 mg Tbl ja ja<br />
Isoket 20 mg Tbl ja ja<br />
Isoket 40 mg Tbl ja ja<br />
Isoket Ret 20 Tbl nein nein Isoket Ret 20 1 x 1 = 2 x 1 Isoket<br />
10 mg<br />
Isoket Ret 40 Tbl nein nein Isoket Ret 40 1 x 1 = 3 x 1 Isoket<br />
10 mg, <strong>bei</strong> höherem Nitratverbrauch<br />
4 x 1<br />
Isoket Ret 60 Tbl nein nein Isoket Ret 60 = 2 x 1 Isoket<br />
20 mg, <strong>bei</strong> höherem Nitratverbrauch<br />
3 x 1<br />
Isoket Ret 80 Tbl nein nein Isoket Ret 80 = 3 x 1 Isoket<br />
20 mg, <strong>bei</strong> höherem Nitratverbrauch<br />
2 x 1 Isoket 40 mg. Cave:<br />
Die zweite Dosis innerhalb<br />
von 8 Std. nach der 1. Gabe.<br />
Isoket Ret 120 Kps nein nein Kapselinhalt in trockenen<br />
Trichteradapter überführen<br />
Isoptin 40 mg mite Tbl ja ja<br />
Isoptin 80 mg Tbl ja ja<br />
Isoptin 120 mg KHK nein nein Isoptin Tabletten; Tagesdosis<br />
Ret Tbl verteilen auf 3–4 Einzelgaben<br />
Isoptin 120 mg Tbl ja ja<br />
Isoptin 240 mg RR nein nein Isoptin Tabletten; Tagesdosis<br />
Ret Tbl verteilen auf 3–4 Einzelgaben<br />
Isozid 200 mg Tbl ja ja<br />
Itrop Tbl ja ja<br />
Jarsin 300 Drg ja ja<br />
Jodid 100 Tbl ja ja<br />
Jodid 200 Tbl ja ja<br />
Jodthyrox Tbl ja ja<br />
Kalinor retard P Kps nein nein Kapselinhalt in trockenen<br />
Trichteradapter überführen<br />
Kalma Tbl ja ja<br />
Karvea 150 mg Tbl ja ja<br />
Karvezide 150/12,5 mg ja ja<br />
Tbl<br />
Katadolon Kps ja ja<br />
Kava forte Kps nein nein<br />
Keltican Kps ja ja<br />
Kerlone 20 mg Tbl ja ja<br />
Klacid 250 mg Tbl ja ja<br />
Klimaktoplant Tbl nein nein<br />
Tab. 13.8. Arzneimittelapplikation über Ernährungssonden<br />
Tbl: Tabletten, Kps: Kapseln, DHP: Calciumkanalblocker vom<br />
Dihydropyridin-Typ<br />
Handelsname ® mörsern suspen- alternatives Präparat/<br />
möglich dierbar Bemerkungen<br />
Kohle Compretten Tbl nein nein Indikation? Ultracarbon Granulat<br />
Kreon 25 000 Kps nein ja Durchgängigkeit vorher in<br />
vitro prüfen, alternativ Kreon<br />
für Kinder<br />
Lamictal 50 mg ja ja<br />
Lanitop E Tab 0,15 mg ja ja<br />
Lanitop Tab 0,1 mg ja ja<br />
Lantarel 2,5 mg Tbl nein nein Von der Apotheke wird die<br />
Lantarel 7,5 mg Tbl nein nein benötigte Dosis Injektionslösung<br />
aufgezogen, die dann<br />
über die Sonde appliziert werden<br />
kann<br />
Leponex 25 Tbl ja ja<br />
Leponex 100 Tbl ja ja<br />
Levomepromazin ja ja<br />
25 mg Tbl<br />
Levomepromazin ja ja<br />
100 mg Tbl<br />
Lioresal 5 mg Tbl ja ja<br />
Lioresal 10 mg Tbl ja ja<br />
Lioresal 25 mg Tbl ja ja<br />
Lipobay 0,1 mg Tbl ja ja<br />
Lipobay 0,2 mg Tbl ja ja<br />
Lipobay 0,3 mg Tbl ja ja<br />
Liquidepur Dosier- ja ja<br />
tbl<br />
Locol 20 Kps ja ja<br />
Locol 40 Kps ja ja<br />
Loftan 4 mg retard Tbl nein nein Neueinstellung mit Bambec-<br />
Loftan 8 mg retard Tbl nein nein Tabletten oder – wenn möglich<br />
– Inhalation von langwirksamenBeta-2-Sympathomimetika<br />
Lopedium T Tbl ja ja<br />
Lopirin 25 Tbl ja ja<br />
Lopirin 50 Tbl ja ja<br />
Lopirin Cor 12,5 Tbl ja ja<br />
Lorazepam 1 mg Tbl ja ja<br />
Lorzaar 50 mg Tbl ja ja<br />
Lorzaar Plus Tbl ja ja<br />
L-Thyroxin 50 Tbl ja ja<br />
L-Thyroxin 75 Tbl ja ja<br />
L Thyroxin 100 Tbl ja ja<br />
L-Thyroxin 125 Tbl ja ja<br />
L-Thyroxin 150 Tbl ja ja<br />
L-Thyroxin 200 Tbl ja ja<br />
Lyogen retard 3 mg Drg nein nein Lyogen forte Lösung verteilt<br />
auf 2–3 Einzeldosen<br />
Lyogen retard 6 mg Drg nein nein<br />
Madopar 125 T Tbl ja nein Madopar LT verwenden<br />
Madopar depot retard nein nein Umstellung auf unretardiertes<br />
Madopar LT<br />
Madopar LT Tbl ja ja<br />
Tab.13.9. Arzneimittelapplikation über Ernährungssonden<br />
Tbl: Tabletten, Kps: Kapseln, DHP: Calciumkanalblocker vom<br />
Dihydropyridin-Typ<br />
Handelsname ® mörsern suspen- alternatives Präparat/<br />
möglich dierbar Bemerkungen<br />
Magium K forte Tbl ja ja In mind. 100–200 ml Flüssigkeit<br />
suspendieren; besser<br />
Monosubstanzen verwenden<br />
Magnesium Verla N Drg ja ja<br />
Maliasin 25 mg Drg ja ja<br />
Maliasin 100 mg Drg ja ja<br />
Marcumar Tbl ja ja<br />
Megestat 160 mg Tbl ja** ja**<br />
Melleretten Drg ja ja<br />
Melleril 25 mg Drg ja ja<br />
Melleril 100 mg Drg ja ja<br />
Melneurin 25 mg Tbl ja ja<br />
Melleril ret 30 mg Tbl nein nein Melleril Tropfen<br />
Melleril ret 200 mg Tbl nein nein Melleril 25 und 100 mg Tbl,<br />
auf mehrere Einzeldosen verteilt<br />
Mescorit 500 mg Tbl ja ja<br />
Mescorit 850 mg Tbl ja ja<br />
Mestinon 10 mg Tbl ja ja<br />
Mestinon 60 mg Drg ja ja<br />
Methergin Drg ja ja<br />
Methylprednisolon ja ja<br />
4 mg Tbl<br />
Methylprednisolon ja ja<br />
16 mg Tbl<br />
Metohexal 50 mg Tbl ja ja<br />
Metohexal 100 mg Tbl ja ja<br />
Metront 400 mg Tbl ja ja<br />
Mevinacor 20 mg Tbl ja ja<br />
Mexitil Kps ja ja<br />
Mexitil Mite Kps ja ja<br />
Mianserin neurax ja ja<br />
10 mg Filmtbl<br />
Mianserin neurax ja ja<br />
30 mg Filmtbl<br />
Micardis 40 mg Tbl ja ja<br />
Micardis 80 mg Tbl ja ja<br />
Mictonorm 15 mg Drg ja ja<br />
Migrexa Tbl nein nein Migrexa-Zäpfchen; nach rektaler<br />
Applikation ist die Resorption<br />
ähnlich wie nach oraler<br />
Gabe<br />
Milgamma NA Kps nein nein Indikation überprüfen<br />
Minocyclin ratio ja ja<br />
50 mg Kps<br />
Mixtura solvens Tbl ja ja<br />
Mobec 7,5 mg Tbl ja ja<br />
Mobloc retard Tbl nein nein Freie Kombination eines<br />
langw. DHP plus Beloc Zok<br />
mite<br />
Modip 2,5 mg retard nein nein Langw. DHP, Äquivalenzdosis<br />
Tbl<br />
Modip 5 mg retard Tbl nein nein Langw. DHP, Äquivalenzdosis<br />
Motens 4 mg Tbl ja* ja*<br />
Motilium Tbl ja ja<br />
MPA Gyn 5 Tbl ja ja<br />
Tab. 13.10. Arzneimittelapplikation über Ernährungssonden<br />
Tbl: Tabletten, Kps: Kapseln, DHP: Calciumkanalblocker vom<br />
Dihydropyridin-Typ<br />
Handelsname ® mörsern suspen- alternatives Präparat/<br />
möglich dierbar Bemerkungen<br />
MST 10 mg Tbl nein nein Capros 10 mg<br />
MST 30 mg Tbl nein nein Capros 30 mg<br />
MST 60 mg Tbl nein nein Capros 60 mg<br />
MST 100 mg Tbl nein nein Capros 100 mg<br />
Mucozym Tbl nein nein Andere Therapieoptionen<br />
wählen<br />
Mydocalm Tbl ja ja<br />
Mylepsinum Tbl ja ja<br />
NaCl Kps 500 mg ja ja<br />
Nacom 100 Tbl ja ja<br />
Nacom 100 retard Tbl nein nein Neueinstellung des Patienten<br />
Nacom 200 retard Tbl nein nein Nacom 100; kürzere Dosierungsintervalle<br />
Nacom 250 Tbl ja ja<br />
Naramig Tbl ja ja<br />
Natil Kps ja ja<br />
Natrilix SR Tbl nein nein 1 x 1 Natrilix Tbl<br />
Natrilix Tbl ja ja<br />
Natriumhydrogen- ja ja Nur <strong>bei</strong> duodenaler Sondencarbonat<br />
1 g Tbl lage<br />
Nebilet Tbl ja ja<br />
Nephrotrans Kps 100 nein nein Siehe Natriumhydrogencarbonat<br />
1 g Fresenius<br />
Neun Vitamine- nein nein Multibionta Tropfen<br />
komplex Kps<br />
Neuro Ratio Tbl ja ja<br />
Neurontin 100 mg Kps ja ja<br />
Neurontin 300 mg Kps ja ja<br />
Neurontin 400 mg Kps ja ja<br />
Nicergolin 5 Tbl ja ja<br />
Nicergolin 10 Tbl ja ja<br />
Nimotop Tbl ja* ja*<br />
Nipolept 25 mg Drg ja ja<br />
Nipolept 50 mg Drg ja ja<br />
Nitrofurantoin retard nein nein Arzneistoff sehr lichtempfind-<br />
Kps lich; zügig applizieren<br />
Kapselinhalt in trockenen<br />
Trichteradapter überführen<br />
Nitrolingual Kps nein nein Nitrospray<br />
Nitroxolin Forte Kps nein nein*** Indikation überprüfen<br />
Nivadil Kps nein nein Kapselinhalt in trockenen<br />
Trichteradapter überführen<br />
Nolvadex 10 mg Tbl ja** ja**<br />
Nolvadex 20 mg Tbl ja** ja**<br />
Nolvadex 30 mg Tbl ja** ja**<br />
Normalip pro 28 Kps ja ja<br />
Norvasc 5 mg Tbl ja* ja*<br />
Novaminsulfon Tbl ja ja<br />
Noveril 80 mg Tbl ja ja<br />
Noveril retard nein nein Noveril 80 mg; Tagesdosis über<br />
240 mg Tbl mehrere Einzelgaben verteilen<br />
Novodigal mite Tbl ja ja<br />
0,1 mg<br />
Novodigal Tbl 0,2 mg ja ja<br />
Omnic 0,4 retard Kps nein nein Doxazosin; einschleichend dosieren<br />
41
42<br />
Tab. 13.11. Arzneimittelapplikation über Ernährungssonden<br />
Tbl: Tabletten, Kps: Kapseln, DHP: Calciumkanalblocker vom<br />
Dihydropyridin-Typ<br />
Handelsname ® mörsern suspen- alternatives Präparat/<br />
möglich dierbar Bemerkungen<br />
Omniflora N Kps ja ja<br />
Orap forte 4mg Tbl ja ja<br />
Orelox 200 Tbl ja ja<br />
Orfiril Drg 300 mg nein nein Orfiril Saft, zur besseren Verträg-<br />
Orfiril Drg 600 mg nein nein lichkeit nach den Mahlzeiten;<br />
Orfiril long 150 Drg nein nein Tagesdosis auf 2–4 Einzeldosen<br />
Orfiril long 300 Drg nein nein verteilen<br />
Orfiril long 500 Drg nein nein<br />
Orfiril long 1000 Drg nein nein<br />
Ovastat Kps Verabreichung über Ernährungssonden<br />
möglich; Lösung von<br />
der Apotheke herzustellen<br />
Oxazepam 10 mg Tbl ja ja<br />
Oxazepam 50 mg Tbl ja ja<br />
Oxybase 5 mg Tbl ja ja<br />
Oxygesic 10 mg retard Tbl nein nein Andere hochpotente Opioide; Durogesic<br />
oder Capros in äquiva-<br />
Oxygesic 20 mg retard Tbl nein nein lenter Dosierung<br />
Oxygesic 40 mg retard Tbl nein nein<br />
Palladon 4 mg Kps nein nein Kapselinhalt in trockenen<br />
Trichteradapter überführen<br />
Palladon 8mg Kps nein nein<br />
Pantozol Tbl nein nein Antra Mups Tabletten<br />
Panzytrat 25000 Kps nein nein<br />
Paracetamol Tabletten ja ja<br />
500 mg<br />
Paracodin Tbl ja ja<br />
Parkinsan 10 mg Tbl ja ja<br />
Parkotil 0,05 mg Tbl ja ja<br />
Parkotil 0,25 mg Tbl ja ja<br />
Parkotil 1,0 mg Tbl ja ja<br />
Partusisten Tbl ja ja<br />
Paspertin Tbl nein nein Paspertin Tropfen<br />
Penicillin V Tbl ja ja<br />
Perocur forte Kps nein nein Kapselinhalt in trockenen<br />
Trichteradapter überführen<br />
Perphenazin 8 mg Tbl ja ja<br />
Pertofran Drg ja ja<br />
Phenaemal Tbl ja ja<br />
Phenhydan Tbl 100 mg ja ja PZ/Prisma 1/97: Vor und nach<br />
Phenytoin-Gabe <strong>Sondenernährung</strong><br />
für 2 Stunden unterbrechen;<br />
die Suspension ist 1 : 2 mit Was<br />
ser zu verdünnen und die Sonde<br />
vor und nach der Applikation mit<br />
jeweils 30 bis 60 ml Wasser zu<br />
spülen. Werden so keine ausreichenden<br />
Serumkonzentrationen<br />
erreicht, soll die Injektionslösung<br />
in der gleichen Dosierung wie die<br />
orale Suspension über die Sonde<br />
gegeben werden; wird auf diese<br />
Weise zu wenig Phenytoin resorbiert,<br />
muss auf i. v.-Gabe zurückgegriffen<br />
werden.<br />
Tab. 13.12. Arzneimittelapplikation über Ernährungssonden<br />
Tbl: Tabletten, Kps: Kapseln, DHP: Calciumkanalblocker vom<br />
Dihydropyridin-Typ<br />
Handelsname ® mörsern suspen- alternatives Präparat/<br />
möglich dierbar Bemerkungen<br />
Phosphonorm Kps ja ja<br />
Piracetam Tbl 1 200 mg ja ja<br />
Pirenzepin 50 Tbl ja ja<br />
Pirorheum 20 Tabs Tbl ja ja<br />
Pk Merz Tbl ja ja<br />
Plastulen N Kps nein nein Folsan mit Vitaferro Tropfen kombinieren<br />
Plavix 75 mg Tbl ja ja Lichtexposition sollte vermieden<br />
werden, Zerkleinerung unmittelbar<br />
vor Applikation<br />
Pravasin Protect 10 mg ja ja<br />
Tbl<br />
Pravasin Protect 20 mg ja ja<br />
Tbl<br />
Pravidel 2,5 mg Tbl ja ja<br />
Pravidel 5,0 mg Kps nein nein Kapselinhalt in trockenen<br />
Pravidel 10,0 mg Kps nein nein Trichteradapter überführen<br />
Prednisolon 1 mg Tbl ja ja<br />
Prednisolon 5 mg Tbl ja ja<br />
Prednisolon 20 mg Tbl ja ja<br />
Prednisolon 50 mg Tbl ja ja<br />
Presomen 0,3 mite Drg ja ja Der Wirkstoff in Presomen kann<br />
durch Magensäure zerstört wer-<br />
Presomen 0,6 Drg ja ja den, daher zusammen mit Flüs-<br />
Presomen 0,6 comp Drg ja ja sigkeit geben und ggf. die Dosis<br />
erhöhen; alternativ Hormonpflas-<br />
Presomen 1,25 Drg ja ja ter<br />
Procorum Tbl ja ja<br />
Promethazin 100 mg ja ja<br />
Drg<br />
Protactyl 50 mg Drg ja ja<br />
Pyrafat 500 Tbl ja ja<br />
Quadropril Tbl ja ja<br />
Quilonum Retard Tbl ja ja Retard-Effekt geht verloren; daher<br />
Tagesdosis auf mehrere Einzelgaben<br />
verteilen; nach einer<br />
Woche Serumlithiumspiegel bestimmen<br />
Ranitic 300 mg Tbl ja ja<br />
Remergil 30 mg Tbl ja ja<br />
Remifemin Plus Drg ja ja<br />
Remifemin Tbl ja ja<br />
Renacor Tbl ja ja<br />
Requip 0,25 mg Tbl ja ja<br />
Requip 0,5 mg Tbl ja ja<br />
Requip 5,0 mg Tbl ja ja<br />
Rilutek Tbl ja ja<br />
Riopan Tbl 800 mg 100 St ja ja Nur sinnvoll <strong>bei</strong> gastraler Sondenlage;<br />
zur Ulkusprophylaxe<br />
Ulcogant IC<br />
Risperdal 1 mg Tbl 20 St ja ja<br />
Risperdal 2 mg Tbl 20 St ja ja<br />
Risperdal 3 mg Tbl 20 St ja ja<br />
Risperdal 4 mg Tbl 20 St ja ja<br />
Rivotril Tbl 0,5 mg 50 St ja ja Rivotril Tropfen<br />
Tab. 13.13. Arzneimittelapplikation über Ernährungssonden<br />
Tbl: Tabletten, Kps: Kapseln, DHP: Calciumkanalblocker vom<br />
Dihydropyridin-Typ<br />
Handelsname ® mörsern suspen- alternatives Präparat/<br />
möglich dierbar Bemerkungen<br />
Rivotril Tbl 2,0 mg ja ja<br />
Rocornal 200 mg Kps ja ja<br />
Rulid 300 Tbl ja ja<br />
Rytmonorm 150 mg Tbl ja ja<br />
Rytmonorm 300 mg Tbl ja ja<br />
Sab Simplex Kautbl ja ja<br />
Sabril Tbl ja ja Sabril Granulat<br />
Salofalk 250 mg Tbl nein nein Pentasa 250/500 Retardtabletten<br />
ungemörsert in Flüssigkeit disper-<br />
Salofalk 500 mg Tbl nein nein gieren; geeignet <strong>bei</strong> PEG-Sonden<br />
mit endständiger Öffnung<br />
Sandimmun Kps 25 mg nein nein Sandimmun optoral Lösung<br />
Sandimmun Kps 100 mg nein nein Sandimmun optoral Lösung<br />
Sandimmun optoral Kps nein nein Sandimmun optoral Lösung<br />
25 mg<br />
Sandimmun optoral Kps nein nein Sandimmun optoral Lösung<br />
50 mg<br />
Sandimmun optoral Kps nein nein Sandimmun optoral Lösung<br />
100 mg<br />
Saroten Drg 10 mg nein nein Amitriptylin Tropfen<br />
Saroten Drg 25 mg nein nein Amitriptylin Tropfen<br />
Saroten retard 75 mg nein nein Saroten Retardkapseln; Inhalt un-<br />
Tabs gemörsert verwenden<br />
Sedariston Kps ja ja<br />
Sedonium Drg ja ja<br />
Selectol Tbl ja ja<br />
Semi-Euglucon N Tbl ja ja<br />
Sempera Kps nein nein Sempera Liquid Lösung<br />
Sepram 20 mg Tbl ja ja<br />
Silomat Drg ja ja<br />
Singulair 10 mg Tbl ja ja<br />
Sinupret Drg ja ja<br />
Sirdalud 4 mg Tbl ja ja<br />
Solian 200 mg Tbl ja ja<br />
Solosin Retard Tbl nein nein Euphylong 250; vergleichbare<br />
Absorptionskonstante<br />
Sormodren Tbl ja ja<br />
Sortis 10 mg Tbl ja ja<br />
Sortis 20 mg Tbl ja ja<br />
Sotalex mite Tbl ja ja<br />
Sotalex Tbl ja ja<br />
Spasmex 5 mg Tbl ja ja<br />
Spasmex 15 mg Tbl ja ja<br />
Spiro Comp Tbl ja ja<br />
Spiro Comp Forte Tbl ja ja<br />
Spironolacton 50 mg Tbl ja ja<br />
Spironolacton 100 mg Tbl ja ja<br />
Stangyl 100 mg Tabs ja ja<br />
Stilnox Tbl ja ja<br />
Syrea Kps Als Suspension Applikation möglich;<br />
Herstellung durch die Apo<br />
theke<br />
Tagonis 20 mg Filmtab ja ja<br />
Talvosilen forte Kps 20 St nein nein Kapselinhalt in trocken<br />
Trichteradapter überführen<br />
Talvosilen Tbl ja ja<br />
Tab. 13.14. Arzneimittelapplikation über Ernährungssonden<br />
Tbl: Tabletten, Kps: Kapseln, DHP: Calciumkanalblocker vom<br />
Dihydropyridin-Typ<br />
Handelsname ® mörsern suspen- alternatives Präparat/<br />
möglich dierbar Bemerkungen<br />
Tambocor Tbl ja ja<br />
Tarivid 200 mg Tbl ja ja<br />
Tarka retard Kps nein nein Frei kombinieren; 1 x 1 Gopten<br />
2mg + 3 x 60 mg Verapamil<br />
(Isoptin Tbl)<br />
Tavanic 500 mg Tbl ja ja<br />
Tavor 1 Expidet Tbl nein nein Sublinguale Applikation<br />
Taxilan 25 mg Drg ja ja<br />
Taxilan 100 mg Drg ja ja<br />
Tebonin intens Tbl nein nein Tebonin forte Tropfen<br />
Tegretal 200 Tbl ja ja<br />
Tegretal 200 Retard Tbl nein ja<br />
Tegretal 400 Retard Tbl nein ja<br />
Temgesic 0,2 mg nein nein Sublinguale Applikation<br />
Temgesic forte 0,4 mg nein nein Sublinguale Applikation<br />
Tenormin 25 mg Tbl ja ja<br />
Tenormin 50 mg Tbl ja ja<br />
Tetrasaar Tbl ja ja<br />
Teveten 300 mg Tbl ja ja<br />
Teveten 400 mg Tbl ja ja<br />
Teveten 600 mg Tbl ja ja<br />
Thym Uvocal Kps ja ja<br />
Thyrozol 5 mg Tbl ja ja<br />
Thyrozol 20 mg Tbl ja ja<br />
Tiapridex Tbl ja ja<br />
Tiklyd Drg ja ja Lichtexposition vermeiden, Zerkleinerung<br />
unmittelbar vor Applikation<br />
Timonil 200 mg Tbl nein ja<br />
Timonil 300 mg retard nein ja<br />
Timonil 600 mg retard nein ja<br />
Tofranil 25 mg Drg ja ja<br />
Tofranil mite Drg ja ja<br />
Tolyprin Tbl ja ja<br />
Topamax 100 mg Tbl ja ja<br />
Tramadol Kps 50 mg ja ja<br />
Tramal long 100 mg nein nein Tramadol Tropfen; Tagesdosis auf<br />
retard Tbl 4–6 Einzeldosen verteilen; Umstellung<br />
auf hochpotente Opioide<br />
(Capros oder Durogesic-Pflaster)<br />
Tranxilium Tabs 20 mg ja ja<br />
Traumeel S Tbl nein nein<br />
Tremaril 5 mg Tbl ja ja<br />
Trental 600 mg Tbl nein nein Ampullen verwenden, Tagesdosis<br />
von 1 200 mg auf 4–6 ED verteilen<br />
Trevilor 37,5 Tbl ja ja<br />
Trevilor 75 Tbl ja ja<br />
Triarese Tbl ja ja<br />
Truxal Drg 15 mg ja ja<br />
Truxal Drg 50 mg ja ja<br />
Ubretid Tbl ja ja<br />
Ultralan oral 5 mg Tbl ja ja<br />
Unacid PD oral Tbl nein nein Unacid PD oral Saft<br />
Unat 10 mg Tbl ja ja<br />
Unat Cor Tbl ja ja<br />
43
44<br />
Tab. 13.15. Arzneimittelapplikation über Ernährungssonden<br />
Tbl: Tabletten, Kps: Kapseln, DHP: Calciumkanalblocker vom<br />
Dihydropyridin-Typ<br />
Handelsname ® mörsern suspen- alternatives Präparat/<br />
möglich dierbar Bemerkungen<br />
Unat RR Tbl ja ja<br />
Unimax 2,5/2,5 mg Tbl nein nein Freie Komb. langw. DHP +<br />
Delix 2,5<br />
Unimax 5/5 mg Tbl nein nein Freie Komb. langw. DHP +<br />
Delix 5<br />
Unizink 50 mg Tbl ja ja Schlechtere Bioverfügbarkeit<br />
möglich<br />
Uro Pos Tbl ja ja<br />
Uro Ripirin Tbl ja ja<br />
Uro Tablinen 50 mg Tbl nein nein S. Nitrofurantoin retard ratio<br />
Urol mono Kps nein nein*** Solubitrat Blasen-und Nierentee<br />
Urotractan Tbl nein nein<br />
Valoron N retard nein nein Valoron-Tropfen; Tagesdosis<br />
50/4 Tbl auf 4–6 Einzeldosen verteilen;<br />
Valoron N retard nein nein Umstellung auf hochpotente<br />
100/8 Tbl Opioide (Capros oder Durogesic)<br />
Vascal Tbl ja* ja*<br />
Vascal Uno Kps nein nein Vascal Tbl verteilt auf 2 Einzeldosen<br />
Vascal Uno mite Tbl nein nein Vascal Tbl verteilt auf 2 Einzeldosen<br />
Venalot depot Drg ja ja<br />
Vergentan Tbl ja ja<br />
Vigantoletten 1 000 Tbl ja ja<br />
Vioxx 12,5 mg Tbl ja ja<br />
Vioxx 25 mg Tbl ja ja<br />
Vitaferro 50 mg Kps nein nein*** Vitaferro-Tropfen<br />
Vitaferro 100 mg Kps nein nein*** Vitaferro-Tropfen<br />
Vitamin B Komplex ja ja<br />
forte Drg<br />
Voltaren Dispers ja ja<br />
TrinkTbl 50 mg<br />
Voltaren Drg 25 mg nein nein Voltaren dispers Trinktbl<br />
50 mg<br />
Voltaren Drg 50 mg nein nein Voltaren dispers Trinktbl<br />
50 mg<br />
Voltaren Drg retard nein nein Voltaren dispers Trinktbl<br />
100 mg<br />
Voltaren Resinat Kps nein nein Kapselinhalt in trockenen<br />
Trichteradapter überführen<br />
Vomex A Drg N nein nein Vomex A Sirup<br />
Wobe Mugos E Tbl nein nein Wobe Mugos Klistier-Tabletten<br />
Wobenzym N Drg nein nein Andere Therpapieoptionen<br />
wählen<br />
Xanef 5 Tbl ja ja<br />
Xanef 10 Tbl ja ja<br />
Xanef 20 Tbl ja ja<br />
Xanef Cor 2,5 mg Tbl ja ja<br />
Ximovan Tbl ja ja<br />
Yohimbin Spiegel Tbl ja ja<br />
Zentropil Tbl ja ja<br />
Zinnat 250 mg Tbl nein nein Zinnat Trockensaft<br />
Zinnat 500 mg Tbl nein nein Zinnat Trockensaft<br />
Tab. 13.16. Arzneimittelapplikation über Ernährungssonden<br />
Tbl: Tabletten, Kps: Kapseln, DHP: Calciumkanalblocker vom<br />
Dihydropyridin-Typ<br />
Handelsname ® mörsern suspen- alternatives Präparat/<br />
möglich dierbar Bemerkungen<br />
Zofran Tbl 4 mg nein nein Zofran-Lösung<br />
Zofran Tbl 8 mg nein nein Zofran-Lösung<br />
Zoloft 50 mg Tbl ja ja<br />
Zymafluor D 500 Tbl ja ja<br />
Zymafluor D 1 000 Tbl ja ja<br />
Zyprexa 10 Tbl ja ja<br />
Zyrtec Tbl ja ja<br />
*: Calciumkanalblocker vom Dihydropyridin-Typ sind extrem lichtempfindlich;<br />
deshalb sind die Tabletten nur grob zu mörsern und innerhalb weniger Minuten<br />
zu verabreichen, wo<strong>bei</strong> die gesamten Manipulationen in gedämpftem<br />
Kunstlicht bzw. unter Lichtschutz ablaufen sollten<br />
**: Besondere Ar<strong>bei</strong>tsschutzmaßnahmen sind <strong>bei</strong>m Umgang mit Hormonen/<br />
Hormonantagonisten zu beachten; aufgrund des Wirkprinzips sollten wegen<br />
möglicher Aerosolbildung insbesondere Antiestrogene nicht von Frauen im gebärfähigen<br />
Alter gemörsert werden<br />
*** : Weichgelatinekapseln<br />
a) mit einer Spritze anstechen und aufziehen oder b) in 15–30 ml warmem<br />
Wasser lösen<br />
6<br />
Literatur und<br />
weitere Quellen<br />
❚ Anonymous: Lebensgefährliche Thermoskannen.<br />
Salzburger Nachrichten, 24. April<br />
2001<br />
❚ Auringer, M; Krekel, H: Sind Retardarzneiformen<br />
(zer)teilbar? Krankenhauspharmazie<br />
1996; 17: 478-483<br />
❚ Beckwith, MC; Barton, RG; Graves, C: A<br />
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enteral feeding tubes: dosage form selection<br />
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Pharmacy 1997; 32: 57-64<br />
❚ Dickerson, R; Melnik, G: Osmolality of oral<br />
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Journal of Hospital Pharmacy 1988; 45:<br />
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❚ Engle, K; Hannawa, T: Techniques for administring<br />
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Pharmacy 1999; 56: 1441-1444<br />
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❚ Gaschott, T; Stein, J: Interaktionen zwischen<br />
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In: Stein, J; Jauch, KW (Hrsg.): Praxishandbuch<br />
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Springer Verlag, Heidelberg, 2003:<br />
251-270<br />
❚ Hahn, A: Ernährung und Medikamente. In:<br />
Biesalski, HK; et al. (Hrsg.): Ernährungsmedizin<br />
2. Auflage. Thieme Verlag, Stuttgart<br />
1999: 657-667<br />
❚ Hahn, A; Wolters, M: Bilanzierte Diäten.<br />
Deutsche Apotheker Zeitung 2002; 142:<br />
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❚ Hauer, T; Jonas, D; Dettenkofer, M;<br />
Daschner, FD: Tea as a source of Acinetobacter<br />
baumannii ventilator-associated<br />
pneumonia? Infection Control and Hospital<br />
Epidemiology 1999; 20: 594 [Letter]<br />
❚ Herzog, A; Daniel, H: Einfluss nichtnutritiver<br />
Inhaltsstoffe des Grapefruitsaftes auf Bioverfügbarkeit<br />
und Wirkung von Medikamenten.<br />
Aktuelle Ernährungsmedizin 2000;<br />
25: 205-208<br />
❚ Johnston, K; Govel, L; Andritz, M: Gastrointestinal<br />
effects of sorbitol as an additive in<br />
liquid medications. American Journal of<br />
Medicine 1994; 97: 185-188<br />
❚ Kalde, S; Vogt, M; Kolbig, N: Enterale<br />
Ernährung. 3. Auflage. Urban & Fischer<br />
Verlag, München 2002<br />
❚ Lourenco, R: Enteral feeding: Drug/nutrient<br />
interaction. Clinical Nutrition 2001; 20:<br />
187-193<br />
❚ Mateo, MA: Nursing management of enteral<br />
tube feedings. Heart Lung 1996; 25:<br />
318-323<br />
❚ Mitchell, JF: Oral dosage forms that should<br />
not be crushed: 1998 update. Hospital<br />
Pharmacy 1998; 33: 399-415<br />
❚ Petri, H: Arzneimittelapplikation über<br />
Ernährungssonden. Krankenhauspharmazie<br />
2001; 22: 445-455<br />
❚ Pfaff, A: Applikation von Arzneimitteln über<br />
Ernährungssonde. Die Schwester / Der Pfleger<br />
2003; 42: 16-20<br />
❚ Probst, W: Arzneimitteltherapie <strong>bei</strong> Patienten<br />
mit Ernährungssonde. Krankenhauspharmazie<br />
1999; 20: 17-21<br />
45
46 47<br />
❚ Probst, W: Arzneimitteltherapie <strong>bei</strong> Patienten<br />
mit Ernährungssonde. PZ Prisma 1997;<br />
4: 2-12<br />
❚ Schmitt, S: Erklärungsbedürftige Applikationsformen,<br />
Teil 5 – Applikation von Medikamenten<br />
über Ernährungssonden. Die<br />
Schwester / Der Pfleger 2000; 39: 22-26<br />
❚ Schmitt, S: Erklärungsbedürftige Applikationsformen,<br />
Teil 6 - Applikation von Medikamenten<br />
über Ernährungssonden. Die<br />
Schwester / Der Pfleger 2000; 39; 118-122<br />
❚ Seifert, C; Frye, J; Belknap, D; Anderson, D:<br />
A nursing survey to determine the characteristics<br />
of medication administration through<br />
enteral feeding catheters. Clinical Nursing<br />
Research 1995; 4: 290-305<br />
Weitere Quellen:<br />
❚ Fachinformationen im Internet zur Medikamentengabe<br />
über Ernährungssonden,<br />
zusammengestellt von A. Pfaff, Apotheker<br />
am Universitätsklinikum Tübingen:<br />
http://www.pharmatrix.de<br />
❚ Fachinformationen der pharmazeutischen<br />
Hersteller (Short Product Characteristics)<br />
❚ Subcommitee on Pediatric Extemporaneous<br />
Formulations of the American Society of<br />
Healthcare Pharmacists - Pediatric Extemporaneous<br />
Formulation List:<br />
http://www.ashp.org<br />
❚ Micromedex Inc.: Drugdex-Datenbank:<br />
http://www.micromedex.com<br />
Notizen:
Nutrison Pack & MicroMAX<br />
Enterale Ernährung mit System<br />
Nutrison<br />
L.EN MultiFibre<br />
Nutrison<br />
MultiFibre<br />
Nutrison Energy<br />
MultiFibre<br />
Merkmale<br />
Merkmale<br />
Merkmale<br />
❚ 0,75 kcal/ml<br />
❚ 1,0 kcal/ml<br />
❚ 1,5 kcal/ml<br />
❚ mit prebiotischer Ballast- ❚ mit prebiotischer Ballast- ❚ mit prebiotischer Ballaststoffkomponente<br />
MF6 stoffkomponente MF6 stoffkomponente MF6<br />
MultiFibre<br />
MultiFibre<br />
MultiFibre<br />
Indikationen<br />
Indikationen<br />
Indikationen<br />
Patienten mit:<br />
Patienten mit:<br />
Patienten mit:<br />
❚ funktionsfähigem Gastrointestinaltrakt<br />
(z. B. Kau- und<br />
❚ funktionsfähigem Gastrointestinaltrakt<br />
(z. B. Kau-<br />
❚ funktionsfähigem Gastrointestinaltrakt<br />
Schluckstörungen,<br />
Apallisches Syndrom)<br />
und Schluckstörungen,<br />
Apallisches Syndrom)<br />
❚ hohem Energiebedarf<br />
(z. B. tumorbedingte<br />
❚ niedrigem Energiebedarf<br />
(z. B. geriatrische Patienten<br />
mit Langzeiternährung)<br />
❚ normalem Energiebedarf<br />
❚ Dysbakterie<br />
Kachexie, Verbrennungen,<br />
obstruktive Lungenerkrankungen)<br />
❚ Dysbakterie<br />
❚ Flüssigkeitsrestriktion<br />
(z. B. Herzinsuffizienz)<br />
8 x 1.000 ml<br />
8 x 1.000 ml<br />
8 x 1.000 ml<br />
PZN 870950 2<br />
PZN 870934 7<br />
PZN 124376 2<br />
Art.-Nr. 16423<br />
Art.-Nr. 16422<br />
Art.-Nr. 16421<br />
Nutrison L.EN<br />
Nutrison Standard<br />
Nutrison Energy<br />
Nutrison L.EN<br />
Soya MultiFibre<br />
Merkmale<br />
❚ 0,75 kcal/ml<br />
❚ milcheiweißfrei<br />
❚ mit prebiotischer Ballaststoffkomponente<br />
MF6<br />
MultiFibre<br />
Indikationen<br />
Patienten mit:<br />
❚ unspezifischer Diarrhö<br />
❚ Milcheiweißallergie<br />
❚ Dysbakterie<br />
❚ Milcheiweißunverträglichkeit<br />
Nutrison Soya<br />
Merkmale<br />
Merkmale<br />
Merkmale<br />
Merkmale<br />
❚ 0,75 kcal/ml<br />
❚ 1,0 kcal/ml<br />
❚ 1,5 kcal/ml<br />
❚ 1,0 kcal/ml<br />
❚ ohne Ballaststoffe ❚ ohne Ballaststoffe ❚ ohne Ballaststoffe ❚ milcheiweißfrei<br />
Indikationen<br />
Indikationen<br />
Indikationen<br />
❚ ohne Ballaststoffe<br />
Patienten mit:<br />
Patienten mit:<br />
Patienten mit:<br />
Indikationen<br />
❚ funktionsfähigem Gastro- ❚ funktionsfähigem Gastro- ❚ funktionsfähigem Gastro- Patienten mit:<br />
intestinaltrakt (z. B. Kauund<br />
Schluckstörungen,<br />
Apallisches Syndrom)<br />
❚ niedrigem Energiebedarf<br />
(z. B. geriatrische Patienten)<br />
❚ Kontraindikation für<br />
Ballaststoffe<br />
intestinaltrakt (z. B. Kauund<br />
Schluckstörungen,<br />
Apallisches Syndrom)<br />
❚ Kontraindikation für<br />
Ballaststoffe<br />
intestinaltrakt<br />
❚ hohem Energiebedarf<br />
(z.B. tumorbedingte<br />
Kachexie, Verbrennungen,<br />
obstruktive Lungenerkrankungen)<br />
❚ Flüssigkeitsrestriktion<br />
❚ unspezifischer Diarrhö<br />
❚ Milcheiweißallergie<br />
❚ Milcheiweißunverträglichkeit<br />
❚ Kontraindikation für<br />
Ballaststoffe<br />
❚ Umstellung von parente-<br />
(z. B. Herzinsuffizienz)<br />
raler auf enterale Ernäh-<br />
❚ Kontraindikation für<br />
rung<br />
Ballaststoffe<br />
8 x 1.000 ml<br />
PZN 770211 3<br />
Art.-Nr. 16419<br />
8 x 1.000 ml<br />
PZN 770218 8<br />
Art.-Nr. 16417<br />
8 x 1.000 ml<br />
PZN 770214 2<br />
Art.-Nr. 16420<br />
8 x 1.000 ml<br />
PZN 870937 6<br />
Art.-Nr. 16425<br />
8 x 1.000 ml<br />
PZN 842194 2<br />
Art.-Nr. 16424<br />
PreNutrison<br />
Cubison<br />
Nutrison<br />
L.EN Diabetes<br />
Nutrison<br />
Diabetes<br />
Peptisorb<br />
Merkmale<br />
Merkmale<br />
Merkmale<br />
Merkmale<br />
Merkmale<br />
❚ 0,5 kcal/ml<br />
❚ 1,0 kcal/ml<br />
❚ 0,75 kcal/ml<br />
❚ 1,0 kcal/ml<br />
❚ 1,0 kcal/ml<br />
❚ ohne Ballaststoffe ❚ eiweißreich<br />
❚ hoher Anteil einfach ❚ hoher Anteil einfach ❚ Oligopeptiddiät<br />
Indikationen<br />
❚ reich an Arginin, Zink und ungesättigter Fettsäuren ungesättigter Fettsäuren ❚ Hydrolysiertes Protein<br />
Patienten mit:<br />
❚ langer Nahrungskarenz<br />
oder nach langer parenteraler<br />
Ernährung zur<br />
Gewöhnung an eine<br />
enterale Ernährung<br />
❚ Beginn der <strong>Sondenernährung</strong><br />
für die Einschleichphase<br />
Antioxidantien<br />
❚ 24% MCT im Fettanteil<br />
❚ mit prebiotischer<br />
Ballaststoffkomponente<br />
MultiFibre<br />
Indikationen<br />
Patienten mit:<br />
❚ Dekubitus<br />
❚ KH-Komponente Stärke<br />
und Fructose mit<br />
prebiotischer Ballaststoffkomponente<br />
MF6<br />
MultiFibre<br />
❚ milcheiweißfrei<br />
Indikationen<br />
Patienten mit:<br />
❚ Diabetes mellitus<br />
❚ KH-Komponente Stärke<br />
und Fructose mit<br />
prebiotischer Ballaststoffkomponente<br />
MF6<br />
MultiFibre<br />
❚ milcheiweißfrei<br />
Indikationen<br />
Patienten mit:<br />
❚ Diabetes mellitus<br />
❚ ohne Ballaststoffe<br />
Indikationen<br />
Patienten mit:<br />
❚ chronisch entzündlichen<br />
Darmerkrankungen<br />
❚ Kurzdarmsyndrom<br />
❚ Strahlenenteritis<br />
❚ Pankreasinsuffizienz<br />
❚ Glucosetoleranzstörungen ❚ Glucosetoleranzstörungen ❚ postoperative Ernährung<br />
8 x 1.000 ml<br />
PZN 842189 9<br />
Art.-Nr. 16418<br />
8 x 1.000 ml<br />
PZN 400496 3<br />
Art.-Nr. 16787<br />
Nutrison MCT Nutrison<br />
Merkmale<br />
Concentrated<br />
❚ 1,0 kcal/ml<br />
Merkmale<br />
❚ 60% MCT im Fettanteil ❚ 2,0 kcal/ml<br />
Indikationen<br />
❚ eiweißreich<br />
Patienten mit:<br />
❚ mineralstoffreduziert<br />
❚ gestörter Fettverwertung ❚ ohne Ballaststoffe<br />
❚ Leber- und Gallenerkran- Indikationen<br />
kungen<br />
Patienten mit:<br />
❚ chronischer Pankreatitis ❚ akuter oder chronischer<br />
❚ Steatorrhö<br />
Niereninsuffizienz und<br />
❚ chronisch entzündlichen<br />
Darmerkrankungen<br />
damit verbundene<br />
Dialyse<br />
❚ Lymphabflussstörungen<br />
❚ Vorbereitung zur Coloskopie<br />
❚ Flüssigkeitsrestriktionen<br />
(z.B. Herz-, Leberinsuffizienz)<br />
8 x 1.000 ml<br />
PZN 842196 5<br />
Art.-Nr. 16426<br />
8 x 500 ml<br />
PZN 400418 2<br />
Art.-Nr. 16416<br />
8 x 1.000 ml<br />
PZN 024060 3<br />
Art.-Nr. 16969<br />
8 x 1.000 ml<br />
PZN 124372 7<br />
Art.-Nr. 16971<br />
8 x 1.000 ml<br />
PZN 143867 8<br />
Art.-Nr. 16433<br />
Nutrison Protein Nutrison Protein Im Bereich der<br />
Plus MultiFibre Plus<br />
Pädiatrie stehen<br />
Merkmale<br />
❚ 1,25 kcal/ml<br />
Merkmale<br />
❚ 1,25 kcal/ml<br />
spezielle Produkte<br />
❚ eiweißreich<br />
❚ mit prebiotischer Ballast-<br />
❚ eiweißreich<br />
❚ ohne Ballaststoffe<br />
zur Verfügung.<br />
stoffkomponente MF6<br />
MultiFibre<br />
Indikationen<br />
Patienten mit:<br />
Indikationen<br />
Patienten mit:<br />
❚ hohem Eiweißbedarf<br />
(z. B. tumorbedingte<br />
❚ hohem Eiweißbedarf Kachexie, Verbrennungen,<br />
(z. B. tumorbedingte nach chirurgischen<br />
Kachexie, Verbrennungen,<br />
nach chirurgischen<br />
Eingriffen)<br />
Eingriffen)<br />
8 x 1.000 ml<br />
PZN 078192 5<br />
Art.-Nr. 16428<br />
8 x 500 ml<br />
PZN 078193 1<br />
Art.-Nr. 16396<br />
ab<br />
Januar 2004<br />
Diason L.EN<br />
8 x 1.000 ml<br />
PZN 078190 2<br />
Art.-Nr. 16427<br />
8 x 500 ml<br />
PZN 078191 9<br />
Art.-Nr. 16411<br />
ab<br />
Januar 2004<br />
Diason<br />
Art.-Nr. 9765611 10.T.11.03 www.swz.de
Standard- und Spezial-Sondennahrung<br />
Unser Sortiment in der traditionellen Glasflasche<br />
Biosorb<br />
MultiFibre<br />
Merkmale<br />
❚ 1 kcal/ml<br />
❚ mit prebiotischer<br />
Ballaststoffkomponente<br />
MF6 MultiFibre<br />
Indikationen<br />
Patienten mit:<br />
❚ funktionsfähigem<br />
Gastrointestinaltrakt<br />
(z. B. Kau- und Schluckstörungen,<br />
Anorexie,<br />
Apallisches Syndrom)<br />
Biosorb<br />
Sonde<br />
Merkmale<br />
❚ 1 kcal/ml<br />
Indikationen<br />
Patienten mit:<br />
❚ funktionsfähigem<br />
Gastrointestinaltrakt<br />
(z. B. Kau- und Schluckstörungen,<br />
Anorexie,<br />
Apallisches Syndrom)<br />
❚ Kontraindikation für<br />
Ballaststoffe<br />
Surogat D<br />
Merkmale<br />
❚ 1 kcal/ml<br />
❚ milchfrei<br />
Indikationen<br />
Patienten mit:<br />
❚ unspezifischer<br />
Diarrhö<br />
❚ Milcheiweißunverträglichkeit<br />
❚ Milcheiweißallergie<br />
Nutricia Nahrungsmittel<br />
GmbH & Co. KG<br />
Jochen-Rindt-Straße 37<br />
A-1230 Wien<br />
Telefon 01/6882626-0<br />
Telefax 01/6882626-666<br />
Biosorb 1500<br />
MultiFibre<br />
Merkmale<br />
❚ 1,5 kcal/ml<br />
❚ mit prebiotischer<br />
Ballaststoffkomponente<br />
MF6 MultiFibre<br />
Indikationen<br />
Patienten mit:<br />
❚ erhöhtem Energiebedarf<br />
❚ Kachexie<br />
❚ Flüssigkeitsrestriktion<br />
(z. B. Herzinsuffizienz)<br />
❚ chronische Lungenerkrankungen<br />
Pfrimmer Nutricia GmbH<br />
Am Weichselgarten 23<br />
D-91058 Erlangen<br />
Telefon 09131/7782-0<br />
Telefax 09131/7782-10<br />
information@nutricia.com<br />
Biosorb 1500<br />
Merkmale<br />
❚ 1,5 kcal/ml<br />
Indikationen<br />
Patienten mit:<br />
❚ erhöhtem<br />
Energiebedarf<br />
❚ Kachexie<br />
❚ Flüssigkeitsrestriktion<br />
(z. B. Herzinsuffizienz)<br />
❚ chronische Lungenerkrankungen<br />
❚ Kontraindikation für<br />
Ballaststoffe<br />
www.pfrimmer-nutricia.de<br />
Zertifiziert nach ISO 9001 : 2000<br />
Biosorb MCT<br />
Merkmale<br />
❚ 1 kcal/ml<br />
Indikationen<br />
Patienten mit:<br />
❚ Fettverwertungsstörungen<br />
❚ Steatorrhö<br />
❚ Pankreasinsuffizienz<br />
❚ Lymphabflussstörungen<br />
❚ Vorbereitung zur<br />
Coloskopie<br />
etp ®-Ernährungsteam<br />
Pfrimmer Nutricia GmbH<br />
Am Weichselgarten 23<br />
D-91058 Erlangen<br />
Telefon 09131/7782-22<br />
Telefax 09131/7782-60<br />
etp@nutricia.com<br />
Cubison<br />
Merkmale<br />
❚ 1 kcal/ml<br />
❚ eiweißreich<br />
❚ reich an Arginin, Zink<br />
und Antioxidantien<br />
❚ 24% MCT im Fettanteil<br />
❚ mit prebiotischer<br />
Ballaststoffkomponente<br />
MF6 MultiFibre<br />
Indikationen<br />
Patienten mit:<br />
❚ Dekubitus<br />
Biosorb<br />
Diabetes<br />
Merkmale<br />
❚ 1 kcal/ml<br />
❚ mit prebiotischer<br />
Ballaststoffkomponente<br />
MF6 MultiFibre<br />
Indikationen<br />
❚ Diabetes mellitus<br />
❚ Glucosetoleranzstörungen<br />
NUTRICIA SA Schweiz<br />
Route de l’Industrie 24<br />
CH-1564 Domdidier/Fribourg<br />
Telefon 026/6752529<br />
Telefax 026/6755574<br />
www.nutricia.ch<br />
mailbox@nutricia.ch<br />
Peptisorb<br />
Merkmale<br />
❚ 1 kcal/ml<br />
❚ Oligopeptiddiät<br />
Indikationen<br />
❚ Maldigestion/<br />
Malabsorption<br />
❚ chronisch entzündliche<br />
Darmerkrankungen<br />
❚ postoperative Ernährung<br />
❚ Pankreasinsuffizienz
Trink- und Sondennahrung<br />
Das Pädiatrie-Sortiment von Pfrimmer Nutricia<br />
Sondennahrung<br />
vom 0. bis 1. Lebensjahr<br />
Infatrini<br />
❚ 1,0 kcal/ml<br />
❚ ohne Ballaststoffe<br />
Trinknahrung<br />
nach dem 1. bis 12. Lebensjahr<br />
Bioni MultiFibre<br />
❚ hochkalorische Trinknahrung<br />
❚ 300 kcal pro Packung<br />
❚ zur ausschließlichen Ernährung geeignet<br />
mit prebiotischer Ballaststoffkomponente<br />
MultiFibre <strong>bei</strong> erhöhtem Energieund<br />
Nährstoffbedarf<br />
Sondennahrung<br />
nach dem 1. bis 6. Lebensjahr (8 bis 20 kg Körpergewicht)<br />
Nutrini L.EN<br />
❚ 0,75 kcal/ml<br />
❚ ohne Ballaststoffe<br />
Nutrini L.EN MF<br />
❚ 0,75 kcal/ml<br />
❚ mit prebiotischer<br />
Ballaststoffkomponente<br />
MultiFibre<br />
Spezielle Indikationen<br />
Mukoviszidose<br />
ab dem 3. Lebensjahr<br />
Scandishake Mix<br />
❚ hochkalorische Trinknahrung in<br />
Pulverform zur ergänzenden Ernährung<br />
❚ 598 kcal pro Portion<br />
❚ <strong>bei</strong> erhöhtem Energiebedarf z. B.<br />
<strong>bei</strong> Mukoviszidose und chronischen<br />
Lungenerkrankungen<br />
Nutrini<br />
❚ 1,0 kcal/ml<br />
❚ ohne Ballaststoffe<br />
Nutrini MF<br />
❚ 1,0 kcal/ml<br />
❚ mit prebiotischer<br />
Ballaststoffkomponente<br />
MultiFibre<br />
Nutrini Energy<br />
❚ 1,5 kcal/ml<br />
❚ ohne Ballaststoffe<br />
Nutrini Energy MF<br />
❚ 1,5 kcal/ml<br />
❚ mit prebiotischer<br />
Ballaststoffkomponente<br />
MultiFibre<br />
Spezielle Indikationen<br />
Lebererkrankungen<br />
0. bis 3. Lebensjahr<br />
Heparon Junior<br />
❚ bilanzierte Diät zur Behandlung von<br />
Säuglingen und Kleinkindern mit akuten<br />
und chronischen Lebererkrankungen<br />
❚ zur ausschließlichen Ernährung geeignet<br />
www.pfrimmer-nutricia.de<br />
Zertifiziert nach ISO 9001 : 2000<br />
Sondennahrung<br />
7. bis 12. Lebensjahr (21 bis 45 kg Körpergewicht)<br />
Tentrini<br />
❚ 1,0 kcal/ml<br />
❚ ohne Ballaststoffe<br />
Tentrini MF<br />
❚ 1,0 kcal/ml<br />
❚ mit prebiotischer<br />
Ballaststoffkomponente<br />
MultiFibre<br />
Spezielle Indikationen<br />
chronisch entzündliche Darmerkrankungen und Kurzdarmsyndrom<br />
ab dem 6. Lebensjahr<br />
Elemental 028<br />
❚ Trinknahrung auf Basis freier<br />
Aminosäuren<br />
❚ zur ausschließlichen Ernährung geeignet;<br />
ohne Ballaststoffe milcheiweißfrei<br />
❚ 215 kcal pro Packung<br />
Tentrini Energy<br />
❚ 1,5 kcal/ml<br />
❚ ohne Ballaststoffe<br />
Tentrini Energy MF<br />
❚ 1,5 kcal/ml<br />
❚ mit prebiotischer<br />
Ballaststoffkomponente<br />
MultiFibre<br />
Peptisorb<br />
❚ isokalorische Oligopeptiddiät<br />
❚ zur ausschließlichen Ernährung<br />
❚ mit hydrolysiertem Eiweiß<br />
❚ ohne Ballaststoffe
Wie weit Sie kommen, hängt<br />
von der richtigen Ernährung ab.<br />
❚ Wir haben im Auftrag der NASA Anfang der 60er<br />
Jahre die so genannte „Astronautenkost” entwickelt,<br />
die heute in der Medizin wertvolle Dienste leistet:<br />
Sie verbessert als Sonden- oder Trinknahrung die<br />
Lebensqualität vieler Menschen, die nichts essen<br />
können oder dürfen. Wir entwickeln diese Kost und<br />
die dazugehörige Applikationstechnik ständig weiter<br />
Pfrimmer Nutricia GmbH<br />
Am Weichselgarten 23<br />
D-91058 Erlangen<br />
Telefon 0 91 31/7782-0<br />
Telefax 0 91 31 / 77 82-10<br />
information@nutricia.com<br />
Sondennahrung<br />
www.pfrimmer-nutricia.de<br />
Zertifiziert nach ISO 9001 : 2000<br />
Home Care<br />
Applikationstechnik<br />
Trinknahrung<br />
und passen sie immer besser den Bedürfnissen der<br />
Menschen an. Und damit sich unsere Patienten in ihren<br />
eigenen vier Wänden selbst versorgen können, kümmert sich<br />
unser Ernährungsteam persönlich um sie. Diese Kombination<br />
von Produkten und Dienstleistungen garantiert unseren<br />
Patienten ausgereifte Anwendungskonzepte und<br />
umfassende Hilfestellung <strong>bei</strong> ihrer Ernährungstherapie.<br />
etp ®-Ernährungsteam<br />
Pfrimmer Nutricia GmbH<br />
Am Weichselgarten 23<br />
D-91058 Erlangen<br />
Telefon 0 91 31 / 77 82-22<br />
Telefax 0 91 31 / 77 82-60<br />
etp@nutricia.com<br />
Flocare PEG-Set<br />
Die ideale<br />
Erstplazierung<br />
Die enterale Langzeiternährung über eine PEG-Sonde ist eine sichere, effektive<br />
und auch kostengünstige Therapieform, die zu einer Entlastung der Krankenhäuser <strong>bei</strong>trägt.<br />
L. Gossner et al; “Risiken der perkutanen endoskopischen Gastrostomie”, Dtsch. Med Wschr. 120, 1995, 1768-1772<br />
Flocare Gastro Tube<br />
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Austauschsonde<br />
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� Einfache Plazierung<br />
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Zertifiziert nach ISO 9001 : 2000<br />
Flocare PEG/J Bengmarksonde<br />
für die sichere Ernährung<br />
in den Dünndarm