23.06.2012 Aufrufe

Dr. jur. Norbert Heinen

Dr. jur. Norbert Heinen

Dr. jur. Norbert Heinen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Dr</strong>. <strong>jur</strong>. <strong>Norbert</strong> <strong>Heinen</strong><br />

<strong>Norbert</strong> <strong>Heinen</strong>, XXXXXXXXXX<br />

Initiative Region Mittelrhein e. V.<br />

Herrn Vorsitzenden Peter Greisler<br />

Stresemannstr. 3 – 5<br />

56068 Koblenz<br />

Selbstverständnis der Initiative<br />

Sehr geehrter Herr Greisler,<br />

XXXXX<br />

56XXX XXXX<br />

Tel.: XXX<br />

Fax: XXX<br />

norbert.heinen@XXX<br />

17. Oktober 2011<br />

als vor zehn Jahren die Initiative Region Mittelrhein e. V. gegründet wurde, habe ich<br />

mich aus Überzeugung daran beteiligt und bin in den Vorstand eingetreten. Ich hielt<br />

den Gedanken für richtig, unserer Region auf bürgerschaftlicher Basis nach außen<br />

eine Stimme zu geben und nach innen das Identitätsbewusstsein zu stärken oder,<br />

wo nötig, zu entwickeln.<br />

Dieses Anliegen ist auch heute noch berechtigt. Nachdem ich die Arbeit des Vereins<br />

nun über Jahre hinweg intensiv beobachtet habe, muss ich jedoch leider feststellen,<br />

dass er deutlich hinter dem selbst gestellten Anspruch zurück bleibt. Insbesondere<br />

die Vorgänge der vergangenen Monate bestätigen mich in dieser Beurteilung.<br />

Die Diskussion um das Oberlandesgericht Koblenz hat sich in jüngster Zeit ja<br />

beruhigt, nachdem abzusehen ist, dass die Landesregierung um eine verträgliche<br />

Lösung bemüht ist. Dies geschieht aber bekanntlich nur, weil sich die Bürger der<br />

Region mit massiven Protesten gegen die Pläne ausgesprochen haben. Die Abgabe<br />

von zig-tausend Unterschriften zeigt deutlich, dass die Bürger sich hier getroffen<br />

fühlen und bereit sind, sich für die Region zu engagieren.<br />

Die Rolle, die die Initiative dabei gespielt hat, ist mehr als unbefriedigend.<br />

Abgesehen von einer mageren Pressemeldung, die Initiative „bedaure“ die<br />

Entscheidung, war von ihr nichts zu hören. Weder bei den Demonstrationen, noch<br />

bei den ausführlichen Diskussionen, über die die Presse berichtete, ist sie in<br />

Erscheinung getreten.


Dabei wäre es, so meine ich, gerade ihre Aufgabe gewesen, als Sprecher der<br />

Bürger aufzutreten und das Thema ihrerseits zu einer wirklichen Initiative der<br />

Region zu machen. Denn die hohe Identifikation der Bürger mit ihrer Region wie<br />

zum Beispiel bei der Frage des OLG ist ja das, worum sich die Initiative eigentlich<br />

bemüht. Ihr Einsatz wäre in diesem Fall außerdem auch deshalb besonders wichtig<br />

gewesen, weil das Thema tatsächlich die ganze Region betrifft und weil sich<br />

Menschen der ganzen Region, nicht nur etwa aus dem engeren Bereich um Koblenz,<br />

engagierten. Eine bessere Gelegenheit, sich als Vertreter der ganzen Region zu<br />

zeigen, gab es nicht.<br />

Für mich haben die Verhaltensweise der Initiative und die Aktivitäten in der Region<br />

gezeigt, dass es in einem Fall wie diesem einer Organisation wie der Initiative nicht<br />

bedarf. Denn wenn es um Wesentliches geht, erkennen die Menschen schon selbst<br />

ihre Identität mit der Region und finden von sich aus Wege, ihr eine Stimme zu<br />

geben und sie wirkungsvoll zur Geltung zu bringen.<br />

Welche Gründe die Initiative zur ihrer Zurückhaltung veranlasst haben, lässt sich nur<br />

vermuten. Ich will nicht hoffen, dass die enge Verbindung einzelner verantwortlicher<br />

Persönlichkeiten der Initiative zur Landesregierung oder eine gewisse finanzielle<br />

Abhängigkeit von dort hierfür maßgebend waren. Wenn es so wäre, würde das mit<br />

einer unabhängigen bürgerschaftlichen Orientierung sicher nicht vereinbar sein. Es<br />

würde auch ein schlechtes Licht auf das Verständnis der Beteiligten von<br />

bürgerschaftlichem Engagement werfen.<br />

Aufgefallen ist mir allerdings, dass die Initiative sich mit Projekten der<br />

Landesregierung verbindet, die zumindest umstritten sind. War es z. B. nötig, den<br />

Tag der Region 2010 auf dem Nürburgring abzuhalten, wo doch jedermann weiß,<br />

dass es sich dort um ein politisch heiß diskutiertes Thema handelt?<br />

Haben Sie, sehr geehrter Herr Greisler, bitte Verständnis dafür, dass ich vor diesem<br />

Hintergrund meine aktive Mitarbeit in der Initiative nicht fortsetzen möchte. Ich<br />

beende meine Mitgliedschaft daher zum Ablauf des Jahres 2011.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Kopie: Rhein-Zeitung

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!