Erstversorgung von Bewusstlosen - Die DIVI
Erstversorgung von Bewusstlosen - Die DIVI Erstversorgung von Bewusstlosen - Die DIVI
Erstversorgung von Bewusstlosen - am Einsatzort HC Hansen, Friedrich-Ebert-Krankenhaus Neumünster “Golden hour of shock” / “time is brain”
- Seite 2 und 3: Bewusstseinsstörungen exogen endog
- Seite 4 und 5: Therapeutische Schritte am Einsatzo
- Seite 6 und 7: Essentielle präklinische Maßnahme
- Seite 8 und 9: Atraumatisches Koma: Vitalparameter
- Seite 10 und 11: Atemgeruch Foto DPA http://media.ku
- Seite 12 und 13: Neurologische Elemente der Beurteil
- Seite 14 und 15: Pupillenbefunde im Koma Bilaterale
- Seite 16 und 17: Intrakranielle Drucksteigerung Sinn
- Seite 18 und 19: Bewusstseinsstörungen exogen endog
- Seite 20 und 21: Hansen 2013, Springer Verlag No. 1:
- Seite 22 und 23: Beidseitige Pupillenveränderungen
- Seite 24 und 25: Risiken und Schwierigkeiten • Int
- Seite 26 und 27: Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkei
- Seite 28 und 29: Frühe prognostisch relevante Fakto
- Seite 30 und 31: Atraumatisches Koma: Vitalparameter
<strong>Erstversorgung</strong> <strong>von</strong> <strong>Bewusstlosen</strong><br />
- am Einsatzort<br />
HC Hansen,<br />
Friedrich-Ebert-Krankenhaus<br />
Neumünster<br />
“Golden hour of shock” / “time is brain”
Bewusstseinsstörungen<br />
exogen<br />
endogen<br />
Primär<br />
traumatische<br />
ZNS-Läsion<br />
toxisch<br />
Primär<br />
atraumatische<br />
ZNS-Läsion<br />
Kardiorespiratorisch<br />
Elektrolytstörung<br />
Organdysfunktion<br />
endokrin /<br />
hepatisch / renal /<br />
septisch ...<br />
psychogen<br />
epileptisch vaskulär entzündlich neoplastisch Liquordruck
Diagnostische Schritte am Einsatzort<br />
Untersuchung<br />
A Airway / Atemwege<br />
frei / beeinträchtigt / verlegt<br />
B Breathing / Atmung<br />
Atemfrequenz / Atemarbeit / SatO 2 /<br />
seitengleiche Belüftung<br />
C Circulation / Kreislauf<br />
Puls / Herzfrequenz / Blutdruck /<br />
Rekapillarisierungszeit / Vorlast<br />
D neurologisches Defizit<br />
Glasgow-Coma-Score / Pupillomotorik /<br />
Seitenvergleiche (Augen/ Extremitäten)<br />
Sprache / Meningismus / Krampfanfall-Z<br />
E environment and exposure /<br />
erweiterte Untersuchung<br />
Verletzungszeichen/ Blutzucker /<br />
Körpertemperatur / Haut / Atemgeruch<br />
Anamnese / Fremdanamnese<br />
A<br />
M<br />
P<br />
E<br />
L<br />
Allergie<br />
Medikation<br />
Patientenanamnese: Symptom-<br />
Beginn (plötzlich oder langsam),<br />
Schmerzangabe, Vorerkrankungen<br />
Ereignis - Auffindesituation<br />
Letzte Mahlzeit<br />
modif. n AGNN - Therapieempfehlungen für die Notfallmedizin<br />
www.agnn.de
Therapeutische Schritte am Einsatzort<br />
Sicherung, Stabilisation, Lagerung<br />
Respiration<br />
• Kontrolle <strong>von</strong> Atemfrequenz<br />
und Atemmuster<br />
Kreislauf / Volumen<br />
• Kontrolle <strong>von</strong> Pulsfrequenz, Blutdruck,<br />
Hautkolorit, Kapillar- & Venenfüllung<br />
• Freimachen der Atemwege<br />
(manuell, Wendltubus u.a.)<br />
• Oxygenierung (SatO 2 > 95%,<br />
Sauerstoffinsufflation)<br />
• Notfallbeatmung, ggf. dringliche<br />
Intubation<br />
• ggf. Thoraxdrainage (z.B.<br />
Spannungspneumothorax)<br />
• mind. 2 Venenverweilkanülen<br />
• Infusionstherapie (20 - 25ml/kg KG)<br />
mit 1. Kristalloiden, 2. Kolloiden,<br />
ggf. „small volume resuscitation“<br />
(HyperHaes®, Rescue-Flow ® 4 ml/kg KG)<br />
• bei primärem Kreislaufstillstand<br />
kardiopulmonale Reanimation<br />
erwägen
Intubationsindikationen im Überblick<br />
Am Einsatzort<br />
• Gestörte Spontanatmung<br />
• Verletzungen / Verlegungen<br />
der Atemwege<br />
• Bewusstseinsstörung (GCS < 9)<br />
wg. drohender Aspiration<br />
• Schwere Verletzungsmuster<br />
– z.B. hoher Querschnitt,<br />
instabiler Thorax , schw. SHT<br />
– manifester Schock<br />
• Logistik (z.B. Hubschrauber-T)<br />
In der Notfallaufnahme<br />
FiO 2 1,0 ; PEEP 5 cm H 2 O<br />
Normoventilation anstreben<br />
Aus: Hansen et al. 2013
Essentielle präklinische Maßnahmen beim<br />
traumatischen Komapatienten<br />
• A B C D E - Regel<br />
• mindestens 2 großlumige i.v. Zugänge<br />
• Beurteilung des Verletzungsmusters („kraniokaudaler Check“)<br />
– Schädel-Hirn (GCS, Pupillen, Motorik)<br />
– Hals, Wirbelsäule<br />
– Thorax (Dyspnoe, Mechanik usw.)<br />
– Abdomen (Abwehrspannung)<br />
– Becken und Extremitäten (Instabilität, Fehlstellung)<br />
• Immobilisation der HWS (Stiff-Neck), Lagerung (Schaufeltrage,<br />
Vakuummatratze), Analgesie und Anästhesie<br />
• Kompression und steriles Abdecken äußerer Blutungen<br />
• Auswahl des Zielkrankenhauses, Information der Leitstelle<br />
• Rascher Transport , keine unnötigen Zeitverluste<br />
• Strukturierte Übergabe im Schockraum (Dokumentation)
Komaform Begleitsymptomatik Ursachen<br />
Koma durch primäre<br />
ZNS-Läsion<br />
Kardio-respiratorisches<br />
Koma GCS 3<br />
„neurologische Asymmetrien“:<br />
Hemi-Symptomatik, Pupillen<br />
Hirnstammreflexe↓<br />
pathol. Atmung, Nackensteife<br />
kardiale Insuffizienz / Schock<br />
Myoklonien, Anfälle<br />
Stroke (Ischämie / Blutung)<br />
Trauma, Enzephalitis ,Tumor<br />
ZNS-Hypoxie infolge Aystolie,<br />
K-flimmern, Herzinfarkt,<br />
Schock<br />
Abusus, Suizid<br />
Intoxikationskoma Situative Umstände<br />
markante Pupillenbefunde<br />
Endokrines Koma multiple körperl. Stigmata Adenome/ Insuffizienzen bzgl.<br />
Cortisol, T3 T4, Hyperkalzämie<br />
Metabolisches<br />
Koma<br />
Psychiatrisch<br />
begründete Störung<br />
Dehydratation, Ödeme, Blässe<br />
Myoklonien, Krämpfe, Fieber<br />
Foetor, Organsymptome<br />
Komazustände mit unklaren<br />
Remissionen, oft Rezidive<br />
Diabetes, Urämie<br />
Elektrolytstörungen<br />
Leberausfall, Sepsis<br />
Psych. Vorerkrankungen<br />
Krampfanfälle Zungenbiss, Enuresis ZNS / metabol.-tox. Ursachen
Atraumatisches Koma: Vitalparameter beurteilen und<br />
i.v. Zugang sicherstellen, ggf. Reanimation, Diagnostik<br />
• Klinische Beurteilung: A-B-C-D-E<br />
– Atmung: Thoraxexkursionen<br />
– Kreislauf: Karotispuls<br />
– Neurologie: Bewusstseinslage (GCS) ,<br />
Pupillomotorik plus Schutzreflexe<br />
– Haut<br />
– Temperatur<br />
– Atemgeruch<br />
• Glukose Stix<br />
• O 2 -Sättigung , evtl. etCO 2 , CO<br />
• Blutdruckmessung / EKG<br />
• i.v. Zugang:<br />
kristalloide Lösungen<br />
• Kein suffizienter<br />
Kreislauf / Atmung:<br />
C-P-Reanimation<br />
• Blutdrucksenkung:<br />
ggf. moderat, nicht<br />
obligat!
Haut: Leitsymptome<br />
• Leberversagen, Urämie<br />
• Myxödem<br />
• CO-Intoxikation<br />
• Injektionen<br />
• (Selbst-) Verletzungen<br />
• Exantheme, Blutungen<br />
• Z. anticholin. Syndrom<br />
Bildquellen: www.springerimages.de bzw. http://library.med.utah.edu bzw. http://news.bbcimg.co.uk
Atemgeruch<br />
Foto DPA<br />
http://media.kuechengoetter.de/<br />
Hansen 2013, Springer Verlag<br />
Foto: FlickR/ nickwheeleroz
Glasgow-Coma-Scale<br />
• Augen öffnen<br />
– Spontan öffnen 4<br />
– Öffnen auf Ansprache 3<br />
– Öffnen auf Schmerz 2<br />
– Keine Reaktion 1<br />
• Verbale Reaktion<br />
– Orientiert 5<br />
– Verwirrt, desorientiert 4<br />
– Unzusammenhängende Worte 3<br />
– Unverständliche Laute 2<br />
– Keine verbale Reaktion 1<br />
• Motorische Reaktionen auf Schmerz<br />
– Befolgt Aufforderungen 6<br />
– Gezielte Schmerzabwehr 5<br />
– Ungezielte Schmerzabwehr 4<br />
– Beugesynergien 3<br />
– Strecksynergien 2<br />
– Keine Reaktion 1<br />
Gewertet wird beste Reizantwort<br />
Minimum: 3<br />
Maximum: 15<br />
Koma Werte: unter 8/9
Neurologische Elemente der Beurteilung<br />
– Bewusstseinslage: Reaktionen auf Außenreiz<br />
-Ansprache / Rütteln / Schmerzreize GCS<br />
– Pupillen: P-Weite und Lichtreflexe<br />
– Husten- & Würgereflex, Cornealreflexe<br />
– Nackensteife<br />
– Zungenbiss, Einnässen, Myoklonien<br />
Sprache<br />
• Arme<br />
• Beine<br />
• Gesicht<br />
Hypertensiver Kreislauf ?<br />
Koma-Ursache: hypertensive Krise, & PRES<br />
•<br />
Koma Folge: Cushing Reflex bei ICP ↑ bzw.<br />
↓ zerebralem Perfusionsdruck < 15-20 mmHg
Augenstellung<br />
im Koma<br />
Keine Blickwendung<br />
Blickwendung zur<br />
Seite, konjugiert<br />
Blickwendung<br />
nach oben / unten<br />
Vertikale<br />
Schielstellung<br />
Horizontale<br />
Schielstellung<br />
Störung / Ursachen<br />
Physiologisch & bi-hemisphärielle Störung,<br />
z.B. metabolisch-toxisch (bds. Läsionen)<br />
Hemisphäriell einseitig überwiegend<br />
Richtung zur Läsion (z.B. zum Stroke)<br />
Hirnstamm / schwere Enzephalopathie,<br />
z.B. hypoxisch<br />
Hirnstamm / Hirnnerven Nn. III, IV<br />
z.B. Raumforderung und Herniation<br />
Hirnstamm / Hirnnerven Nn. III, VI<br />
z.B. Raumforderung und Herniation<br />
Leichte horizontale<br />
Divergenz , (< +/- 8°)<br />
Physiologisch & latentes Schielen,<br />
Z.n. Augen-OP
Pupillenbefunde im<br />
Koma<br />
Bilaterale Miosis<br />
Bilaterale Mydriasis<br />
mit LR<br />
Bilaterale Mydriasis<br />
ohne LR<br />
Einseitige Mydriasis<br />
ohne LR<br />
Ursachen<br />
Drogen vom Typ Opiate<br />
Hirnstammschädigung (Brücke)<br />
Sympatholytika ,<br />
Parasympathomimetika<br />
Amphetamin- / Kokain- / Alkohol-intox<br />
Parasympatholytika (AT)<br />
Schwerste hypoxische Hirnschädigung<br />
Hirnstammschädigung, z.B. Mittelhirn<br />
Raumforderung und Herniation<br />
Wach und anisokor,<br />
oft normale LR<br />
Angeboren, direktes Trauma, AT,<br />
Augen-OP, Okulomotoriusparese,<br />
Horner-Syndrom
Hansen 2013, Springer Verlag<br />
Exkurs Pathophysiologie: Regelung Zerebrale Perfusion/Druck<br />
Intrakran. Druck / Volumen - Beziehung<br />
1. constant (Pufferung) – 2. Exponentiell<br />
V intrakraniell = V ZNS + V Liquor + V Blut<br />
Normalwerte < 15 mmHg<br />
Pathologische Werte: 20-40 (60-80) mmHg<br />
CPP = constant (Autoregulation)<br />
innnerhalb Grenzen 50 -150 mmHg<br />
CPP = MAP – ICP<br />
Normalwerte : >50 mmHg
Intrakranielle Drucksteigerung<br />
Sinnvolle Maßnahmen bei klinisch dringendem Verdacht:<br />
tiefe Sedierung /Anästhesie: Propofol o. Thiopental
BLUTDRUCK bei Verdacht auf Stroke<br />
Hypotonie<br />
• keine klaren Grenzwerte !<br />
• Werte 70 mmHg<br />
hypertensive Dysregulation<br />
• keine klaren Grenzwerte !<br />
• Zu rasche Senkung in normal<br />
niedrige Werte beim<br />
ischämischen Stroke meiden.<br />
• Ziel: -10 bis - 20 % des<br />
Ausgangs-MAP<br />
• Pragmatisch (Adams et al. 2007):<br />
– vormalige Hypertoniker auf<br />
180 systolisch/ 100–105 mmHg<br />
diastolisch senken<br />
– vormalige Normotoniker auf<br />
160–180/ 90–100 mmHg<br />
Jüttler et al. Stroke 38: 1655-1711 (2012)<br />
Adams et al. Stroke 38: 1655-1711 (2007)
Bewusstseinsstörungen<br />
exogen<br />
endogen<br />
Primär<br />
traumatische<br />
ZNS-Läsion<br />
*<br />
toxisch<br />
*<br />
Primär<br />
atraumatische<br />
ZNS-Läsion<br />
*<br />
Kardiorespiratorisch<br />
Elektrolytstörung<br />
*<br />
Organdysfunktion<br />
endokrin /<br />
hepatisch / renal /<br />
septisch ...<br />
*<br />
psychogen<br />
epileptisch vaskulär entzündlich neoplastisch Liquordruck<br />
*<br />
*<br />
*<br />
Häufige Ursache unklarer Bewusstlosigkeit: postiktualer Zustand nach einem Krampfanfall<br />
Wegweisend: Zungenbiss, Schaum vor dem Mund und Urin- oder Stuhlabgang.
Zuckungen DD Krampfanfall<br />
Krampfanfall<br />
Erbrechen selten<br />
Enuresis häufig<br />
Zungenbiss häufig<br />
Neurologische Defizite<br />
fakultativ , rückläufig<br />
Beuge- / Streck-Synergismen<br />
Erbrechen häufig<br />
Neurologische Defizite /<br />
Nackensteife<br />
Myoklonien<br />
bei Hypoxie & Toxidromen
Hansen 2013, Springer Verlag<br />
No. 1: Dissoziative Störungen<br />
Bildquelle : http://www.wissenschaft-online.de/lexika
Red flags für Drogen-induzierte und<br />
andere psychiatrische Komaursachen<br />
• Pupillenerweiterung / -verengung beidseits<br />
• Instabile psychiatrische Vorerkrankungen<br />
– Psychosen, Depressionen, Persönlichkeitsstörungen (PS)<br />
– Krisen bei PS vom Borderline-Typ<br />
– Rezidiv. Erregungszustände<br />
• Selbstverletzungen / Suizidalität<br />
• Rezidivanfälle ohne medizinisch begründbare<br />
Ursache bzw. nach psychischer Belastung<br />
• Medizinisch unplausible anfallsartige Zustände
Beidseitige Pupillenveränderungen im Koma<br />
Aus: Hansen, Bewusstseinsstörungen<br />
und Enzephalopathien, Springer 2013
Nicht sinnvolle Erstmaßnahmen<br />
• Spiegelung des<br />
Augenhintergrundes<br />
• Messung des zentralen<br />
Venendruckes<br />
• Rektale und/oder vaginale<br />
Untersuchung<br />
• Stabilitätsuntersuchung der<br />
Wirbelsäule<br />
• Austasten <strong>von</strong> Wunden<br />
• Entfernung penetrierender<br />
Fremdkörper<br />
Unkritische<br />
• Gabe <strong>von</strong> O 2 :<br />
potentielle Senkung<br />
des Atemantriebs bei<br />
chron. Hyperkapnie<br />
(COPD)<br />
• Blutdrucksenkung :<br />
Erfordernisblutdruck<br />
im Cushingreflex wird<br />
durchbrochen <br />
Herniation begünstigt<br />
• Sondenanlage beim<br />
Trauma (Magensonde<br />
oder Blasenkatheter)
Risiken und Schwierigkeiten<br />
• Intubationsschwierigkeiten<br />
• Indikationsstellungen (z.B.<br />
Intubation)<br />
• Iatrogene Verletzungen (z.B.<br />
Thoraxdrainage)<br />
• Nicht-Erkennen innerer<br />
Verletzungen<br />
• Anlage venöser Zugänge, speziell bei<br />
starker Blutung<br />
• Behandlung des eingeklemmten<br />
Patienten<br />
• Kreislaufstabilisierung beim alten /<br />
multimorbiden Patienten<br />
• Rettung bei Unterkühlung / Gas<br />
• Schwangerschaft
FAZIT <strong>Erstversorgung</strong><br />
Stets:<br />
• Bergen / ABCDE-Regel & Vitalparameter erfassen /<br />
stabilisieren & transportieren<br />
Trauma: Weitergehende Verletzungen bedenken : Primäre und<br />
sekundäre Schäden / HWS !<br />
Atraumatisch: Ursache zunächst fast immer unklar, breite DD:<br />
Neurologisch: Stroke / Infektionen / Tumor neurologische Herdund<br />
Seitenzeichen<br />
DD: Krampfanfälle vs. Strecksynergismen vs. psychiatrische Ursachen<br />
Enzephalopathien: Hypoxie / metab.- toxisch / endokrines Koma /<br />
Exsikkose- E`lyte / Hypo- & Hyperthermie Hirnstammrefl. intakt<br />
• Spezielle Anamnese: Medikation, Erkrankungen wie Epilepsie,<br />
Diabetes mellitus, Vorsymptome, Krankenhausaufenthalte,<br />
Stürze, Gerinnungstherapie, Immundefizienz, Allergien,<br />
Psychiatrie…
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !<br />
hc.hansen@fek.de<br />
Klinik für Neurologie und<br />
Psychiatrie<br />
Fr.-Ebert-Krankenhaus<br />
Neumünster GmbH<br />
www.6k-neurozentrum.de
Ziele in der <strong>Erstversorgung</strong> bewusstloser Patienten<br />
1. Bergung, schnelle Sicherung und Stabilisierung<br />
der Vitalfunktionen, diagnostische Einschätzung<br />
– Atmung - Kreislauf – Haut –Atemgeruch – Temp<br />
– Bewusstseinslage und Pupillen –<br />
– Fremdanamnese<br />
2. Vermeidung <strong>von</strong> Sekundärschäden<br />
(Schock, zerebrale Hypoxie / Ischämie, MOV,<br />
spinales Trauma)<br />
– Analgesie / Anästhesie / Lagerung<br />
– iv Zugang / Schocktherapie<br />
– Perfusionsdruck- / Hirndrucktherapie<br />
3. Sicherer und zügiger Transport in geeignete<br />
Zielklinik<br />
– Traumazentrum incl. Neurochirurgie<br />
– Stroke unit plus Neurochirurgie<br />
– Post-Reanimantionsbehandlung<br />
Was untersuchen ?<br />
Wann Intubation ?<br />
Welche Grenzwerte<br />
Lagerung OK 15-30°<br />
gerade Achse (Ng 2005<br />
“Golden hour of shock” / “time is brain”
Frühe prognostisch relevante Faktoren<br />
ZNS-Trauma / Polytrauma<br />
Gesichert<br />
• Verletzungsschwere -/ Muster<br />
• (z.B. Grad d. Schädelhirntrauma)<br />
• Komatiefe und LR ?<br />
• Alter, Vorerkrankungen<br />
• Mechanismus (stumpf,<br />
penetrierend), Infektion<br />
• Schnelligkeit und Konsequenz der<br />
Schocktherapie<br />
• Vermeidung <strong>von</strong> Hypotonie und<br />
Hypoxie, <strong>von</strong> Hypothermie<br />
Wahrscheinlich<br />
• Behandlungszeiten<br />
• Primärbehandlung in einem<br />
Zentrum<br />
Stroke<br />
Gesichert<br />
• Vorerkrankungen, Alter<br />
• ICB: Volumen / Ventrikeleinbruch<br />
• Komatiefe und bei Blutungen LR<br />
• RR- Entgleisung<br />
• Vermeidung <strong>von</strong> Hypotonie und<br />
Hypoxie<br />
• Rasche Lysetherapie<br />
Wahrscheinlich<br />
• Behandlungszeiten<br />
• Primärbehandlung in einem<br />
Zentrum
Halbseitensyndrom GCS 15<br />
© W. Müllges, Würzburg<br />
links<br />
evtl. Blickwendung<br />
Kapsel<br />
mot.<br />
sens<br />
Hemianopsie<br />
rechts<br />
sensomotorische Hemiparese, schlaff
Atraumatisches Koma: Vitalparameter beurteilen und<br />
i.v. Zugang sicherstellen, ggf. Reanimation, Diagnostik<br />
• Klinische Beurteilung: A-B-C-D-E<br />
– Atmung: Thoraxexkursionen<br />
– Kreislauf: Karotispuls<br />
– Neurologie: Bewusstseinslage<br />
GCS, Seitenvergleiche A, B,Gesicht, Augen<br />
Pupillomotorik , Hirnstammreflexe<br />
– Haut<br />
– Temperatur<br />
– Atemgeruch<br />
• Glukose Stix<br />
• O 2 -Sättigung , evtl. etCO 2 , CO<br />
• Blutdruckmessung / EKG<br />
• i.v. Zugang:<br />
kristalloide Lösungen<br />
• Kein suffizienter<br />
Kreislauf / Atmung:<br />
C-P-Reanimation<br />
• Blutdrucksenkung:<br />
ggf. moderat, nicht<br />
obligat!
Komaform Begleitsymptomatik Ursachen<br />
Koma durch primäre<br />
ZNS-Läsion<br />
Kardio-respiratorisches<br />
Koma GCS 3<br />
Asymmetrien:<br />
Hemi-Symptomatik, Pupillen<br />
Hirnstammreflexe↓<br />
Pathol. Atmung, Nackensteife<br />
Kardiale Insuffizienz / Schock<br />
Myoklonien, Anfälle<br />
Stroke (Ischämie / Blutung)<br />
Trauma, Enzephalitis ,Tumor<br />
ZNS-Hypoxie infolge Aystolie,<br />
K-flimmern, Herzinfarkt,<br />
Schock<br />
Abusus, Suizid<br />
Intoxikationskoma Situative Umstände<br />
Markante Pupillenbefunde<br />
Endokrines Koma Multiple Stigmata Adenome, Insuffizienzen bzgl.<br />
Cortisol, T3 T4, Hyperkalzämie<br />
Metabolisches<br />
Koma<br />
Psychiatrisch<br />
begründete Störung<br />
Dehydratation, Ödeme, Blässe<br />
Myoklonien, Krämpfe, Fieber<br />
Foetor, Organsymptome<br />
Komazustände mit unklaren<br />
Remissionen, oft Rezidive<br />
Diabetes, Urämie<br />
Elektrolytstörungen<br />
Leberausfall, Sepsis<br />
Psych. Vorerkrankungen<br />
Krampfanfälle Zungenbiss, Enuresis ZNS / metabol. Ursachen