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KUGelschreiber - Universität für Musik und darstellende Kunst Graz

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Konzertreise des Studiochores der KUG nach Paris<br />

Foto: Stefan Trabesinger<br />

Auf Einladung des Orchestre Pasdeloup unternahm<br />

der Studiochor der KUG unter der Leitung<br />

von Johannes Prinz vom 18. – 21. Oktober eine Konzertreise<br />

nach Paris. Auf dem Programm stand die 2.<br />

Symphonie in c-Moll von Gustav Mahler. Die musikalische<br />

Einstudierung des Studiochores lag in den<br />

Händen der Dirigierstudierenden Marko Skorin <strong>und</strong><br />

Jon Svinghammar, die versuchten, uns die zahlreiam<br />

18. Oktober, am Tag der Anreise, fand die erste<br />

gemeinsame Probe mit dem französischen Chor <strong>und</strong><br />

Wolfgang Dörner im Conservatoire von Paris statt. Da<br />

es mit den Französischkenntnissen der meisten <strong>Graz</strong>er<br />

ChoristInnen nicht zum Besten stand, waren wir sehr<br />

froh, dass eine Kollegin das Dolmetschen übernehmen<br />

konnte. Obwohl beide Chöre völlig unabhängig<br />

voneinander einstudiert worden waren, gelang es uns<br />

schon bald, zu einem einheitlichen Chorklang zu gelangen.<br />

Danach wurden die SängerInnen von ihren<br />

GastgeberInnen abgeholt <strong>und</strong> in ihre Quartiere gebracht.<br />

Der Hauptteil der Unterkünfte war dem Pariser<br />

Chic erlegen: Ein Student wohnte in einem Hausboot<br />

auf der Seine, ein Sänger-Paar wohnte in einem Loft<br />

mit Blick auf den Eiffelturm. Die Gastgeber waren allesamt<br />

mitwirkende KünstlerInnen der Aufführung. Die<br />

SängerInnen <strong>und</strong> <strong>Musik</strong>erInnen verwöhnten unsere<br />

Studierenden in großzügiger Weise <strong>und</strong> mit französischem<br />

Charme. Ein Taxidienst zum Flughafen, davor<br />

noch ein Ausflug nach Versailles mit dem Familienauto<br />

oder eine Sightseeingtour durch das nächtliche Paris<br />

– den <strong>Graz</strong>er ChoristInnen wurde einiges geboten.<br />

Der Freitag stand den Mitwirkenden frei <strong>und</strong> wurde<br />

für ausgiebiges Sightseeing genutzt, am Abend war<br />

Orchesterprobe im L’ONDIF, dem Probenraum des Orchestre<br />

National de Paris. Die Anreise zu diesem am<br />

Stadtrand von Paris gelegenen Proberaum wurde für<br />

manche SängerInnen zur großen Herausforderung.<br />

chen Schattierungen der <strong>Musik</strong> Mahlers zu entlocken.<br />

Zusammen mit dem Chœur régional Vittoria<br />

d’Îlle-de-France (Chordirektor: Michel Piquemal) <strong>und</strong><br />

dem Orchestre Pasdeloup wurde am 20. Oktober um<br />

16.00 Uhr in der Salle Pleyel ein Konzert mit dem Titel<br />

„Résurrection“ zur Aufführung gebracht. Dirigent<br />

war Wolfgang Dörner, als Solistinnen fungierten Cédile<br />

Perrin, Sopran <strong>und</strong> Nora Gubisch, Mezzosopran.<br />

Das komplizierte Pariser Verkehrssystem überforderte<br />

so manchen aus dem beschaulichen <strong>Graz</strong>. Nicht jeder<br />

Zug blieb an der gewünschten Haltestelle stehen, einige<br />

verirrte <strong>Graz</strong>erInnen sollen etliche Male hin <strong>und</strong> her<br />

gefahren sein, bis sie einen Zug erwischten, der doch<br />

dort stoppte. Aber schließlich waren alle anwesend<br />

<strong>und</strong> die Hauptprobe konnte rechtzeitig beginnen.<br />

Nachdem wir bisher immer nur mit Klavierbegleitung<br />

geprobt hatten, war die riesige Orchesterbesetzung<br />

zunächst ein Schock, wir gewöhnten uns aber bald an<br />

den fantastischen Klang des Orchesters.<br />

Der darauffolgende Tag, an dem das Konzert stattfand,<br />

begann um 10.30 Uhr mit einem gemeinsamen<br />

Einsingen in der Salle Pleyel, das von Johannes<br />

Prinz gestaltet wurde <strong>und</strong> uns für die Generalprobe<br />

nicht nur stimmlich gründlich vorbereitete. Nach der<br />

erfolgreich verlaufenen Generalprobe hatten die<br />

französischen SängerInnen <strong>und</strong> <strong>Musik</strong>erInnen allen<br />

Mitwirkenden ein opulentes Buffet zur Stärkung bereitgestellt.<br />

Die Tische quollen von französischen Spezialitäten<br />

über. Allein 40 Sorten Käse wurden gezählt!<br />

Auch die selbstgemachten Pasteten <strong>und</strong> Kuchen waren<br />

köstlich. Beim Einsingen für das Konzert stellte sich<br />

heraus, dass die Salle Pleyel über keinen Einsingraum<br />

für einen derart großen Chor verfügt, deshalb musste<br />

sich der Chor im Foyer des Künstlereinganges, das den<br />

Charme einer zugigen Tiefgarage aufwies, einsingen.<br />

Der guten Stimmung der SängerInnen konnte aber<br />

auch dieser widrige Umstand nichts anhaben. Der<br />

Salle Pleyel fasst 1800 Plätze <strong>und</strong> war ausverkauft. Das<br />

Konzert wurde ein großer Erfolg. Wolfgang Dörner leitete<br />

die Musizierenden mit überzeugender Geste <strong>und</strong><br />

leuchtender Kraft. Der Schlusschor mit seiner Entwicklung<br />

vom leisen a-cappella-Einsatz bis zum abschließenden<br />

Höhepunkt ging wohl auch vielen ChorsängerInnen<br />

besonders unter die Haut. Es war für alle<br />

Teilnehmenden ein künstlerisch sehr bedeutsamer<br />

Auftritt, der danach natürlich noch ausgiebig gefeiert<br />

wurde. Am nächsten Tag hieß es dann Au revoir Paris<br />

<strong>und</strong> wir kehrten mit vielen bleibenden Eindrücken<br />

nach <strong>Graz</strong> zurück.<br />

Gerald Krammer

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