KUGelschreiber - Universität für Musik und darstellende Kunst Graz
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16<br />
FEBRUAR 2013<br />
MAGAZIN DER KUNSTUNIVERSITÄT GRAZ
INHALT<br />
LEISTUNGSVEREINBARUNG 2013-2015<br />
ein tag für johanna doderer<br />
fwf-projekte an der kug<br />
konzertreise des studiochores der kug nach paris<br />
ernst weissensteiner<br />
raim<strong>und</strong> zell<br />
hans werner henze (1926-2012)<br />
welcome-day 2012<br />
mit erasmus ins ausland<br />
musikvermittlung an der kug<br />
hugo wolfs „neue liebe“ zu gast an der kug<br />
reinhard-schulz-preis 2012<br />
2. Internationaler Jenö Takács Klavierwettbewerb<br />
kug-award 2012<br />
oberschützen<br />
was tun, wenn‘s brennt?<br />
ges<strong>und</strong>heitstag 2012<br />
weitere bauabschnitte der reiterkaserne eröffnet<br />
fehler gehören zu jedem lernprozess<br />
uni:abo im musikverein für steiermark<br />
dokumentation zum wettbewerb erschienen<br />
webradio der vier grazer universitäten<br />
vollkommenes hält sich fern<br />
wichtiges in kürze<br />
preise, auszeichnungen <strong>und</strong> engagements / personelles<br />
impressum<br />
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EDITORIAL<br />
Liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser!<br />
am 12.12.2012 lösten der Universitätsrat <strong>und</strong> Rektor<br />
Georg Schulz einvernehmlich seinen Vertrag als Rektor<br />
<strong>und</strong> setzten damit einen Schlussstrich unter den über<br />
zwei Jahre dauernden Konflikt zwischen Universitätsrat<br />
<strong>und</strong> Senat zur Bestellung des Rektors der KUG. Der<br />
Universitätsrat tat dies mit großem Bedauern <strong>und</strong> mit<br />
großer Hochachtung für die Jahre der Amtszeit von<br />
Georg Schulz. Dieser Schritt wurde zur Herstellung<br />
eines rechtskonformen Zustandes notwendig, da ein<br />
Erkenntnis des Verwaltungsgerichtshofes auf Gr<strong>und</strong> einer<br />
Beschwerde des Senats den Bescheid des B<strong>und</strong>esministeriums<br />
aufgehoben hat, der die neuerliche Wahl<br />
von Georg Schulz ermöglichte. Seither, <strong>und</strong> bis zum<br />
Amtsantritt eines neuen Rektors, führt Robert Höldrich<br />
als Geschäftsführender Vizerektor die KUG.<br />
Neben vielen anderen Auswirkungen bedeutet dies<br />
für unseren <strong>KUGelschreiber</strong>, dass es Zeit ist, Abschied<br />
zu nehmen. Und Zeit dafür, danke zu sagen. Allen<br />
voran Georg Schulz, der als spiritus rector den <strong>KUGelschreiber</strong><br />
„erf<strong>und</strong>en“, ihm seine Ausrichtung gege-<br />
ben <strong>und</strong> jede einzelne Ausgabe mit großer Sorgfalt<br />
begleitet hat. Unseren Autorinnen <strong>und</strong> Autoren, darunter<br />
besonders den Institutsvorständen Prof. Klaus<br />
Aringer <strong>und</strong> Prof. Andreas Dorschel, die überlegen<br />
an der Spitze der Beitrags-Statistik der Academia<br />
stehen. Jörg Vogeltanz für die höchst kompetente<br />
grafische Umsetzung unserer nicht immer einfachen<br />
Vorstellungen. Alexander Wenzel, dem wir die meisten<br />
Fotos zu verdanken haben. Unseren zahlreichen<br />
Leserinnen <strong>und</strong> Lesern für ihre Treue. Und last but<br />
not least gilt ein besonderes Dankeschön dem Redaktionsteam<br />
Lissa Gartler, Katrin Hammerschmidt,<br />
Margit Mahmoudi <strong>und</strong> Sieglinde Roth, die unzählige<br />
Artikel verfasst, Interviews geführt sowie Korrektur<br />
gelesen haben <strong>und</strong> dafür sorgten, dass 16 Ausgaben<br />
mit insgesamt 410 Seiten, 250 Beiträgen <strong>und</strong> 551<br />
Fotos jeweils pünktlich erscheinen konnten.<br />
Ihre<br />
Sabine Schrimpf<br />
Chefredakteurin
Leistungsvereinbarung 2013- 2015<br />
Das Programm der KUG für die nächsten Jahre<br />
3<br />
Für die KUG ist die am 19. Dezember 2012 im Mitteilungsblatt<br />
veröffentlichte Leistungsvereinbarung von<br />
essentieller Bedeutung, da sie einerseits die Finanzierung<br />
der Uni für die nächsten drei Jahre sicher stellt<br />
<strong>und</strong> andererseits unser Arbeitsprogramm für diesen<br />
Zeitraum festlegt. Die LV stellt einen Vertrag zwischen<br />
dem Ministerium <strong>und</strong> der KUG dar, bei dem Themen<br />
<strong>und</strong> Form vom Ministerium vorgegeben werden. Es<br />
ist unvermeidlich, dass die Kapitel <strong>und</strong> deren Inhalte<br />
nur zum Teil abbilden, was die KUG als Ganzes wirklich<br />
ausmacht.<br />
Wie ist die finanzielle Situation der KUG in den<br />
nächsten Jahren?<br />
Die KUG bekommt 2013-2015 ein fixes Gr<strong>und</strong>budget<br />
von 133.530.000.- Euro. Dieses ist das Ergebnis einer<br />
umfangreichen Verhandlung <strong>und</strong> die Gr<strong>und</strong>lage für<br />
die Sicherstellung des Basisbetriebs ebenso wie für<br />
die Finanzierung einzelner, vereinbarter Vorhaben.<br />
Dieser Betrag macht in den nächsten drei Jahren vieles<br />
möglich <strong>und</strong> erhält der KUG ihre in den letzten Jahren<br />
geschaffene solide finanzielle Basis. Den Umfang des<br />
Verhandlungserfolgs kann man daran messen, dass<br />
die Erhöhung der Finanzierung gegenüber der letzten<br />
LV in derselben prozentuellen Größenordnung liegt<br />
wie bei großen wissenschaftlichen Universitäten, die<br />
in den letzten Jahren deutlich mehr Studierende aufnehmen<br />
mussten. Darüber hinaus bezieht sich diese<br />
Erhöhung auch auf das bereits hervorragende Ergebnis<br />
der Verhandlungen zur LV 2010-2012, das es uns –<br />
neben vielem anderen – ermöglichte, sowohl die Sanierung<br />
des T.i.P. fast vollständig aus eigenen Mitteln<br />
zu tragen als auch mit dem Paket Universitätsentwicklung<br />
durch Professuren in neue Fächer zu investieren.<br />
Über das Gr<strong>und</strong>budget hinaus werden Hochschulraumstrukturmittel<br />
in einer Größenordnung von<br />
5.500.000.- Euro zugesagt, die Ersätze für entgangene<br />
Studienbeiträge <strong>und</strong> die Bezugserhöhungen für<br />
(ehemalige) B<strong>und</strong>esbedienstete. Den Gesamtbetrag<br />
bekommt die KUG dafür, dass sie ihrerseits die Inhalte<br />
der Leistungsvereinbarungen erfüllt.<br />
Was muss die KUG dafür leisten?<br />
Die KUG hat sich verpflichtet, nach ihren Leitlinien zu<br />
handeln, ihre Schwerpunkte zu leben, den Studienbetrieb<br />
im bisherigen Umfang fortzusetzen ebenso<br />
wie Forschung sowie Entwicklung <strong>und</strong> Erschließung<br />
der Künste zu betreiben <strong>und</strong> ihre gesellschaftlichen<br />
Zielsetzungen zu erfüllen. Wesentlicher Gegenstand<br />
der Verhandlung zur Leistungsvereinbarung sind die<br />
Vorhaben <strong>und</strong> die messbaren Ziele. Neben großen,<br />
für eine exzellente Universität essentiellen Vorhaben<br />
aus Lehre, <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> Wissenschaft, finden sich in der<br />
LV auch kleine, manchmal bürokratisch wirkende Vorhaben,<br />
die oft eine Reaktion auf politische Vorgaben<br />
sind. Dadurch ist die Gesamtsicht auf die Inhalte der<br />
LV für mich, der nun das Verhandlungsprocedere<br />
schon seit der Einführung 2006 miterlebt hat, manchmal<br />
unbefriedigend. Aber nur durch diese Vorhaben,<br />
die mit dem Ministerium intensiv diskutiert wurden,<br />
war es möglich, zusätzliche substantielle Projektmittel<br />
für die KUG zu erkämpfen.
4<br />
Die ganze KUG hat nun für die Erfüllung der LV Sorge<br />
zu tragen, da sonst direkte finanzielle Einbußen <strong>und</strong><br />
jedenfalls Nachteile bei der nächsten Verhandlung<br />
drohen. Über die Erfüllung der LV berichtet die KUG<br />
jährlich in der Wissensbilanz.<br />
Wie ist diese Leistungsvereinbarung entstanden?<br />
Es war eine gesetzliche Notwendigkeit, dass der Universitätsrat<br />
den Entwurf der LV bis 30. April 2012 genehmigt<br />
<strong>und</strong> an das Ministerium übersendet. Dieser<br />
Entwurf bildete die Basis für jegliche Verhandlung<br />
zwischen Rektorat <strong>und</strong> Ministerium. Daher musste der<br />
Entwurf Anfang April fertig sein, bei einem Amtsantritt<br />
des Rektorats mit 1. März eine echte Herausforderung!<br />
Robert Höldrich <strong>und</strong> ich haben daher bereits im Jänner<br />
2012 alle LeiterInnen von Organisationseinheiten um<br />
ihre Ideen gebeten, da zu dieser Zeit ja auch kein neuer<br />
Entwicklungsplan vorlag, auf den Bezug genommen<br />
werden konnte. Wir haben dann all diese Ideen in den<br />
umfangreichen Entwurf der LV eingearbeitet <strong>und</strong> zu<br />
strategischen Themen auch eine Klausur mit dem Universitätsrat<br />
abgehalten. Über das ganze Jahr erfolgten<br />
auch eine intensive Abstimmung innerhalb der Universitätenkonferenz<br />
zu allgemeinen Themen der LV <strong>und</strong><br />
eine Vereinbarung zu Kooperationsprojekten in der<br />
Steirischen Hochschulkonferenz.<br />
Neben zahlreichen Gesprächen mit einzelnen Abteilungen<br />
im Ministerium gab es dann Ende August zwei<br />
offizielle Rückmeldungen des Ressorts, die auch ein<br />
erstes finanzielles Angebot enthielten. Nach einer Geschäftsführungsklausur<br />
legten wir Ende September<br />
eine überarbeitete Version vor, verb<strong>und</strong>en mit einer<br />
Analyse, was mit diesem ersten Angebot finanzierbar<br />
ist <strong>und</strong> worüber wir noch verhandeln wollen.<br />
Dabei mussten alle Vorhaben bereits im Entwicklungsplan<br />
verankert sein, weswegen wir ab April 2012<br />
parallel an diesem gearbeitet haben. Hier gab es im<br />
Sommersemester 2012 verschiedenen Gelegenheiten,<br />
ihn mit allen Angehörigen der KUG zu diskutieren<br />
<strong>und</strong> damit einen großen Rückhalt in der Universität<br />
sicher zu stellen.<br />
Am 22. Oktober 2012 konnte das Rektorat die Verhandlungen<br />
erfolgreich abschließen. Nach einer Stellungnahme<br />
des Universitätsrats zum Ergebnis hat<br />
dann der Geschäftsführende Vizerektor Höldrich am<br />
17. Dezember 2012 das Dokument für die KUG unterschrieben.<br />
Was sind nun die wichtigsten Vorhaben in der Leistungsvereinbarung?<br />
Natürlich können an dieser Stelle nicht alle Vorhaben<br />
ausführlich dargestellt werden, ich möchte<br />
nur die aus meiner Sicht für die Weiterentwicklung<br />
unserer Universität besonders wichtigen im Titel<br />
aufzählen. Sie sind in der Reihenfolge aufgeführt,<br />
wie sie in der LV erscheinen: Förderprogramm<br />
für Forschungsnachwuchs, Internationale Wettbewerbe,<br />
Performance Practice in Contemporary<br />
Music, Reinvestition Bühnentechnik T.i.P., Weiterentwicklung<br />
des Career Service Centers, Neue Studienrichtungen<br />
„Kompositions- <strong>und</strong> <strong>Musik</strong>theoriepädagogik“<br />
<strong>und</strong> „Ensembleleitung Jazz“, „Artist in<br />
Residence“-Programm im Jazz sowie Gastkurse (in<br />
allen Instituten), künstlerische Nachwuchsförderung,<br />
gesellschaftliche Wahrnehmung zeitgenössischer<br />
<strong>Kunst</strong>, Interkultureller Austausch sowie unsere umfangreichen<br />
Kooperationsprojekte.<br />
Mit der erfolgreichen Verhandlung der Leistungsvereinbarung<br />
hat das Rektorat seinen Teil für eine erfolgreiche<br />
Zukunft erfüllt, da die LV eine gute Finanzierung<br />
sicherstellt <strong>und</strong> mit vielen sinnvollen Projekten<br />
in die Zukunft weist. Es liegt nun an allen Angehörigen<br />
der KUG, die Leitlinien ihrer Uni, deren Schwerpunkte<br />
<strong>und</strong> die Vorhaben aus der LV mit künstlerischem <strong>und</strong><br />
wissenschaftlichem Leben zu erfüllen. Dafür wünsche<br />
ich ihnen viel Erfolg <strong>und</strong> Zufriedenheit!<br />
Georg Schulz
5<br />
Ein Tag für Johanna Doderer<br />
Die erfolgreiche Wiener Komponistin<br />
zu Gast an der KUG<br />
„Johanna Doderer zählt zu den profiliertesten, erfolgreichsten<br />
<strong>und</strong> eigenwilligsten Komponistinnen<br />
ihrer Generation“, stellte der <strong>Musik</strong>kritiker Walter<br />
Weidringer 2009 fest. Am 10. Dezember 2012 war die<br />
besonders durch ihre Opern international hervorgetretene<br />
Komponistin an der <strong>Kunst</strong>universität <strong>Graz</strong> zu<br />
Gast. Das Institut für <strong>Musik</strong>ästhetik <strong>und</strong> das Zentrum<br />
für Genderforschung veranstalteten einen „Tag für Johanna<br />
Doderer“, an dem besonders eine andere Seite<br />
ihres Schaffens zur Geltung kam: die kammermusikalische;<br />
daneben traten Lied <strong>und</strong> Orgelmusik. Die KUG ist<br />
der 1969 in Bregenz geborenen, jetzt in Wien lebenden<br />
Komponistin wohlvertraut: Beat Furrer unterrichtete sie<br />
an der damaligen Hochschule für <strong>Musik</strong> <strong>und</strong> <strong>darstellende</strong><br />
<strong>Kunst</strong> seit 1993 in Komposition. Die Gründerin des<br />
Ensembles „Die Sirenen“, die im Jahr 2000 über Strauss‘<br />
Salome diplomierte, deren Opernerstling Die Fremde<br />
(2001 in Wien uraufgeführt) die Medea-Tragödie des<br />
Euripides zugr<strong>und</strong>eliegt, die Lyrik Antonia Pozzis oder<br />
Christine Lavants vertonte <strong>und</strong> die 2008 den 250. Geburtstag<br />
von Mozarts „Bäsle“ mit einer Komposition<br />
für Mezzosopran <strong>und</strong> Orchester – „strong and colorful“<br />
(Washington Post) – beging: Sie hat sich aufs Mannigfaltigste<br />
mit Weiblichkeit (<strong>und</strong> Männlichkeit) künstlerisch<br />
auseinandergesetzt.<br />
Johanna Doderer zeigte sich begeistert vom Talent <strong>und</strong><br />
von der Sorgfalt, mit der die Studierenden, angeleitet<br />
durch Professorinnen <strong>und</strong> Professoren der KUG, ihre<br />
zum Teil in Spieltechnik <strong>und</strong> Ausdruck höchst diffizilen<br />
Stücke einstudiert hatten. Zur Aufführung kamen unter<br />
anderem Doderers Zweites Klaviertrio (2009) durch das<br />
Trio Voyage (Katharina Mayer, Claire Quezel, Nikolaus<br />
Böhm – Einstudierung Chia Chou), die Violinsoli I <strong>und</strong> II<br />
(2004/05 <strong>und</strong> 2007) (Anne Hopfmüller bzw. Mykhaylo<br />
Zakharov – Einstudierung Maighread McCrann bzw.<br />
Boris Kuschnir) sowie das Solo für Bassklarinette (2009)<br />
(Tomaz Mocilnik – Einstudierung Gerald Pachinger).<br />
Das Lied Für ein Obdach am Rand aller Sinne (2000) auf<br />
ein Gedicht von Christine Lavant sang Margarita Misihaev<br />
(Einstudierung Christine Whittlesey), begleitet von<br />
Georg Beckmann.<br />
Tamara Semzov <strong>und</strong> Dominik Förtsch, Studierende des<br />
Instituts Schauspiel, trugen Texte Heimito von Doderers<br />
vor, des Großonkels der Komponistin, auf dessen Romane<br />
sie sich in ihrer <strong>Musik</strong> wiederholt bezogen hat. In einem<br />
Gespräch mit Andreas Dorschel erläuterte Johanna<br />
Doderer ihre kompositorische Ästhetik, das Verhältnis<br />
von Tradition <strong>und</strong> Gegenwart, ihre Faszination durch<br />
ferne (<strong>und</strong> dann näher werdende) Kulturen <strong>und</strong> den<br />
aus ihrer Sicht besonderen Reiz der Gattung Oper. Die<br />
Wiener <strong>Musik</strong>wissenschaftlerin Katrin Hauk stellte in<br />
einem Vortrag die zentrale Rolle der Idee der Natur für<br />
das Schaffen Johanna Doderers dar. Hauk zeigte, wie<br />
die alte Idee der Elemente – Wasser, Erde, Feuer, Luft<br />
– das Werk der Komponistin durchzieht. Feuer heißt<br />
italienisch „fuoco“ – <strong>und</strong> damit wäre der Bogen zum<br />
Schlusspunkt des „Tags für Johanna Doderer“ geschlagen:<br />
Ihn setzte, am Institut für Kirchenmusik <strong>und</strong> Orgel<br />
in der Bürgergasse, Aleksej Vylegzhanin, nach Toccaten<br />
von Bach <strong>und</strong> Duruflé eindrucksvoll Johanna Doderers<br />
jäh zwischen den Metren wechselnde Toccata con fuoco<br />
(2003) für Orgel (Einstudierung Gunther Rost) spielend.<br />
Andreas Dorschel
6<br />
FWF-Projekte an der <strong>Kunst</strong>universität <strong>Graz</strong><br />
Der FWF - Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen<br />
Forschung - ist Österreichs zentrale Einrichtung<br />
zur Förderung der Gr<strong>und</strong>lagenforschung. Dabei ist<br />
er allen Wissenschaften gleichermaßen verpflichtet,<br />
was sich auch in der Unterschiedlichkeit der für AntragstellerInnen<br />
zur Verfügung stehenden „Programme<br />
zur Stärkung des Wissenschaftssystems“, wie der<br />
Fonds dies formuliert, ausdrückt. Die verschiedenen<br />
Förderschienen ermöglichen es dem künstlerischwissenschaftlichen<br />
Personal auch an der KUG, Forschungsinteressen<br />
außerhalb des langfristig geplanten<br />
Universitätsbetriebs zu verfolgen <strong>und</strong> Projekte<br />
auf die Beine zu stellen, die einer externen Finanzierung<br />
bedürfen.<br />
In den letzten Jahren hat sich nicht zuletzt durch<br />
das Forschungsservice <strong>und</strong> die Anbahnungsfinanzierung<br />
das Bewusstsein dieser Möglichkeiten an<br />
der KUG sehr gesteigert, sodass zur Zeit elf FWFgeförderte<br />
Projekte an unterschiedlichen Instituten<br />
verankert sind. Sie sollen an dieser Stelle in lockerer<br />
Folge vorgestellt werden. Das erste Projekt wird im<br />
Rahmen der Förderschiene „Einzelprojekte“ gefördert,<br />
das die Konzentration auf Spezialthemen der<br />
nicht gewinnorientierten Forschung erlaubt. Das<br />
zweite Projekt fällt unter die Programmschiene<br />
„PEEK- Programm zur Entwicklung <strong>und</strong> Erschließung<br />
der Künste“, das 2009 neu eingeführt wurde<br />
<strong>und</strong> künstlerische Forschung ermöglicht.<br />
Sieglinde Roth<br />
Wenn sich Rock <strong>und</strong> Jazz treffen …<br />
Der jüngste Mitarbeiter des Instituts für Jazzforschung<br />
stellt sein Forschungsprojekt vor<br />
Ein Einblick in die tägliche Transkriptionsarbeit<br />
Foto: Franz Krieger
7<br />
Vom Konzertfach-Studium zur Jazzforschung<br />
Als ich 2001 nach <strong>Graz</strong> an die KUG kam, hätte ich<br />
kaum daran gedacht, zehn Jahre später in der Forschung<br />
tätig zu sein. Zunächst studierte ich Konzertfach<br />
Gitarre. Die Welt des Jazz kam mir erst im Rahmen<br />
des IGP-Studiums immer näher, indem ich einerseits<br />
das eher praxisorientierte Schwerpunktfach „Jazz <strong>und</strong><br />
Popularmusik“, andererseits den rein theoretischen<br />
Schwerpunkt „Begleitende <strong>Musik</strong>wissenschaft“ absolvierte.<br />
Nicht nur diese besondere Kombination aus<br />
Jazz <strong>und</strong> <strong>Musik</strong>wissenschaft, sondern auch der glückliche<br />
Umstand, dass – europaweit einzigartig – eine<br />
entsprechende Ausbildungsstätte an der KUG existiert,<br />
führte mich dazu, meine Doktorarbeit am Institut<br />
für Jazzforschung zu verfassen. Nach der Promotion<br />
wurde mir das FWF-Projekt „Die Entstehung <strong>und</strong><br />
Entwicklung der Fusion Music am Beispiel der Gitarre“<br />
(Projektleitung: Franz Krieger) bewilligt, womit ich<br />
wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut wurde. Im<br />
Folgenden möchte ich dieses Projekt vorstellen.<br />
Forschungen zur Fusion Music<br />
Unter Fusion Music ist eine Stilrichtung des Jazz zu<br />
verstehen, in der sich Charakteristika der Rock-<strong>Musik</strong><br />
finden. Da im Rockjazz, wie Fusion häufig genannt<br />
wird, unter den Instrumenten eindeutig die Gitarre<br />
dominiert, wird die Entwicklung dieses Genres anhand<br />
der wichtigsten Fusion-Gitarristen untersucht.<br />
Während die einschlägige Literatur die Fusion Music<br />
größtenteils in historischer bzw. soziologischer Hinsicht<br />
thematisiert, gehe ich in erster Linie von der gehörten<br />
<strong>Musik</strong> aus. Dazu wählte ich in einem ersten<br />
Schritt aus dem Gesamtbestand an Tonträgern r<strong>und</strong><br />
500 CDs aus, aus denen wiederum die wichtigsten<br />
<strong>und</strong> repräsentativsten <strong>Musik</strong>stücke ausgesucht wurden.<br />
Da man angesichts der Komplexität dieser <strong>Musik</strong><br />
ihre Verschriftlichung benötigt, um darüber kommunizieren<br />
zu können, werden von mir detaillierte<br />
musikalische Niederschriften erstellt. Diese müssen<br />
akribisch genau sein, weswegen die Anfertigung weniger<br />
Seiten manchmal bis zu 50 St<strong>und</strong>en braucht.<br />
In einem weiteren Arbeitsschritt werden diese Transkriptionen<br />
auf ihre musikalischen Gestaltungsmittel<br />
hin analysiert.<br />
Einen wichtigen Teil des Projekts bildet die Präsentation<br />
der Forschungsergebnisse, wobei ich mich<br />
bis jetzt auf ausgewählte Aspekte der Fusion Music<br />
konzentrierte, wie z.B. Mikro-Timing, indisches<br />
Instrumentalkolorit, Klezmer-Strukturen oder das<br />
Fusion-Repertoire. Diese Studien sind zum einen in<br />
internationalen Fachzeitschriften wie „Beiträge zur<br />
Popularmusikforschung“, „Jazzforschung / Jazz Research“,<br />
in der Online-Zeitschrift „Samples“ sowie im<br />
Magazin „Jazz Research News“ erschienen, zum anderen<br />
wurden sie bei Fachtagungen vorgetragen, u.<br />
a. in Remagen (Radio Jazz Research), Paderborn <strong>und</strong><br />
Basel (Arbeitskreis Studium Populärer <strong>Musik</strong>) oder<br />
nächstes Jahr in Gijón (Spanien; International Association<br />
for the Study of Popular Music) sowie in Darmstadt<br />
(Internationale Gesellschaft für Jazzforschung).<br />
Audioaufnahmen werden verschriftlicht<br />
Obgleich sich das Projekt erst seiner Halbzeit zuneigt,<br />
lässt sich das Ergebnis doch schon abschätzen:<br />
Sowohl das umfangreiche Notenmaterial als<br />
auch die Beschreibung instrumentalspezifischer<br />
Charakteristika werden es ermöglichen, eine umfassende<br />
Monographie über Fusion Music vorzulegen,<br />
welche nicht nur für die <strong>Musik</strong>ologie, sondern auch<br />
für die Jazzpädagogik sowie insbesondere für praktizierende<br />
<strong>Musik</strong>erinnen <strong>und</strong> <strong>Musik</strong>er von besonderer<br />
Relevanz sein kann <strong>und</strong> zur Entwicklung <strong>und</strong><br />
Erschließung der Künste in großem Maße beiträgt.<br />
Marton Szegedi
8<br />
Opern-Inszenierung als Experiment im FWF-Forschungsprojekt<br />
„Zwischen Hermeneutik <strong>und</strong> Performativität“<br />
Foto: Martin Miotk<br />
Seit April 2012 arbeitet unter der Leitung von Prof. in<br />
Barbara Beyer ein Forschungsprojektteam am Institut<br />
10 der <strong>Kunst</strong>universität <strong>Graz</strong>. Hier werden Möglichkeiten<br />
der Inszenierung von Repertoire-Opern<br />
diskutiert <strong>und</strong> erarbeitet, abseits von den verfestigten<br />
<strong>und</strong> inzwischen schon abgenutzten Mustern,<br />
die den Betrieb an den Opernhäusern sonst zumeist<br />
dominieren. Drei verschiedene Inszenierungen der<br />
Oper „Così fan tutte“ von W. A. Mozart werden im<br />
Rahmen des Forschungsprojektes im Herbst 2013<br />
zunächst in <strong>Graz</strong> <strong>und</strong> Berlin vorgestellt. In <strong>Graz</strong> wird<br />
das recréation-Orchester unter der Leitung von Michael<br />
Hofstätter spielen. In Berlin übernimmt das<br />
Orchester der Universität der Künste. Die Ensembles<br />
sind vor allem aus Studierenden <strong>und</strong> AbsolventInnen<br />
der KUG zusammengestellt, sie werden komplettiert<br />
durch einige externe Gäste.<br />
Auf dem Weg zu den großangelegten Inszenierungen<br />
2013 erarbeiteten <strong>und</strong> diskutierten die Mitwirkenden<br />
<strong>und</strong> Gäste bereits zweimal im kleinen Rahmen<br />
Inszenierungs-Experimente. Beteiligt waren<br />
neben den drei Teams Gesangs- <strong>und</strong> Korrepetitions-<br />
Studierende der KUG. Insgesamt gesehen war die<br />
Arbeit bei diesen kurzen Treffen für das Forschungsprojekt<br />
sehr ergiebig. Sie brachten auch die Beteiligten<br />
aus ihren ganz unterschiedlichen Kontexten<br />
in ungewohnten – nicht immer einfachen, aber immer<br />
spannenden – Begegnungen <strong>und</strong> Diskussionen<br />
zusammen. Die gezeigten Arbeiten näherten<br />
sich der Fragestellung des Forschungsprojektes<br />
mit verschiedenen Ansätzen, die im ersten Experiment<br />
vorgestellt <strong>und</strong> im zweiten weiter entwickelt<br />
wurden.<br />
Team I - Clara Hinterberger (Regie) <strong>und</strong> Anika<br />
Söhnholz (Ausstattung)Bayerischen Theater-Akademie<br />
München) - fragte nach den „privaten“<br />
Persönlichkeiten der SängerInnen <strong>und</strong> ihrer Haltung<br />
zur <strong>Musik</strong> <strong>und</strong> zum Gesang. Die SängerInnen<br />
ließen mit ihren Lieblingsliedern ihre „privaten“<br />
Stimmen hören, die dann auch den Umgang mit<br />
den Mozart-Arien <strong>und</strong> das Spiel mit ihnen färbten.<br />
In der Weiterentwicklung dieses Ansatzes brachte<br />
das zweite Experiment vielfältige musikalische<br />
Ereignisse mit dem Mozart’schen Original zusammen.<br />
Die Zusammenarbeit mit Studierenden der<br />
Bereiche Komposition <strong>und</strong> So<strong>und</strong>-Design war hier<br />
sehr fruchtbar.<br />
Die Arbeit von Team II - Roman Lemberg (Regie)<br />
KUG / HfM, Berlin <strong>und</strong> Martin Miotk (Ausstattung)<br />
UdK, Berlin - beschäftigte sich mit der Erscheinung<br />
von Körper <strong>und</strong> Stimme der SängerInnen <strong>und</strong> versuchte<br />
die Wahrnehmung des Gesanges <strong>und</strong> des<br />
Körperbildes bewusst zu machen. Die Gestalt der
9<br />
SängerInnen verschwamm im Dunkeln <strong>und</strong> hinter<br />
Gazen. Der Gesang tönte verfremdet aus anderen<br />
Räumen. Wie nah oder fremd sind Mozarts Opern<br />
unserem Empfinden heute? Irgendetwas entfaltet<br />
immer noch seine Wirkung in diesen Werken, aber<br />
was? Und über welche Medien funktioniert seine<br />
Übertragung auf uns, wenn sie funktioniert?<br />
Beide Arbeiten des Teams III - die frei arbeitenden<br />
Künstler Johannes Rieder (Regie) <strong>und</strong> Christoph<br />
Ernst (Ausstattung) - aktivierten die freie Entscheidung<br />
der DarstellerInnen. Den SängerInnen standen<br />
Arien aus der Oper zur Verfügung. Das Setting<br />
einer realistischen Wohnsituation ermöglichte ihnen,<br />
kleine Szenen zu improvisieren <strong>und</strong> in ihnen<br />
die vorbereiteten Passagen einzusetzen. In diesen<br />
völlig fremden Kontext versetzt, wurden die <strong>Musik</strong><br />
Mozarts <strong>und</strong> der Gesang ganz neu erlebbar.<br />
In der Arbeit des Projektes wechseln sich theoretische<br />
Diskussionen mit den praktischen Experimenten<br />
ab. Vor allem ging es hier um die Frage nach<br />
dem „Performativen“ <strong>und</strong> dem „Hermeneutischen“.<br />
Wie lassen sich diese Begriffe fassen, <strong>und</strong> wie können<br />
die Erkenntnisse zu ihnen stark gemacht werden<br />
für eine Umsetzung der Werke, die vielleicht<br />
tatsächlich noch eine einzigartige Erfahrung mit<br />
ihnen eröffnet?<br />
Sowohl von den mitwirkenden KünstlerInnen <strong>und</strong><br />
WissenschaftlerInnen als auch von den Gästen kommen<br />
zu diesen Fragen – was bei der unterschiedlichen<br />
Verwendung der Begriffe <strong>und</strong> der Vielzahl der<br />
Möglichkeiten auch nicht verw<strong>und</strong>ert – ganz unterschiedliche<br />
Ansätze <strong>und</strong> Anregungen.<br />
Das 1. Treffen zur Theorie versuchte eine Standortbestimmung.<br />
Welche Stile lassen sich in der Inszenierung<br />
von Opern des Repertoires festmachen?<br />
Welche Möglichkeiten sind bereits ausgeschöpft<br />
worden? Wo wäre nach neuen Möglichkeiten der<br />
Umsetzung zu suchen? Der Kritiker <strong>und</strong> Chefredakteur<br />
der Zeitschrift „Opernwelt“ PD Stephan Mösch<br />
gab dazu einen Überblick. Er wies auf die Ressourcen<br />
hin, die vom seit den 1970er Jahren auf den<br />
Opernbühnen zumindest im mitteleuropäischen<br />
Raum dominierenden „Regietheater“ noch nicht<br />
ausgereizt wurden: Die Arbeit mit dem Phänomen<br />
der Stimme zu sein. Der Gesang als Ereignis ist als<br />
ein Aspekt von „Performativität“ in der Oper zu<br />
greifen, der zunächst nichts „bedeutet“, sondern<br />
nur für sich wahrgenommen werden kann.<br />
Mit Prof. Claus Zehelein war eine der prägendsten<br />
Persönlichkeiten der Entwicklung des <strong>Musik</strong>theaters<br />
zu Gast. Im Gespräch wurde zunächst ein differenziertes<br />
dramaturgisches Lesen der Oper „Così<br />
fan tutte“ angeregt <strong>und</strong> aufgenommen. Das „Performative“<br />
fasste er im Sinne von J. Derrida mit dem<br />
Begriff der „Einmaligkeit“ eines unwiederholbaren<br />
Ereignisses gegenüber dem „Hermeneutischen“<br />
der durch Wiederholungen verfestigten Bedeutung.<br />
Beiden entkommt man nicht.<br />
In der Aufführungsanalyse von Prof. Clemens Risi<br />
richtete sich die Wahrnehmung auf die „phänomenale<br />
Leiblichkeit“, die „phänomenale Stimme“, die<br />
Materialität der Ereignisse.<br />
Der Begriff des Performativen wurde von Risi in seiner<br />
Geschichte beleuchtet <strong>und</strong> vor allem an diesem<br />
Aspekt der individuellen Wahrnehmung der Realität<br />
eines Bühnenereignisses festgemacht. Die Konzentration<br />
auf das „Performative“ beschäftigt sich<br />
mit dem wirklichen Geschehen auf der Bühne, die<br />
auf das „Hermeneutische“ mit dem damit Gemeinten.<br />
Der Dramaturg Prof. Carl Hegemanndiskutierte seinen<br />
<strong>Kunst</strong>begriff: <strong>Kunst</strong> als eigenständiges freies<br />
Feld unabhängig von den Zwängen der menschlichen<br />
Gesetze der Moral oder der Naturgesetze.<br />
(Friedrich Schiller) Das Unvorhergesehene / das<br />
Überraschende definiert „<strong>Kunst</strong>“ (Niklas Luhmann).<br />
Allerdings – <strong>und</strong> das zeichnet sich auch in der praktischen<br />
Arbeit immer stärker ab – wird das Reservoir<br />
der Möglichkeiten für Überraschungen immer<br />
kleiner. Als eine eigenwillige weitere Möglichkeit<br />
schlägt Hegemann vor, „<strong>Kunst</strong>“ mit „Nicht-<strong>Kunst</strong>“ zu<br />
verbinden, das Reale, das zufällig sich Ereignende in<br />
den Bereich der <strong>Kunst</strong> einzubeziehen.<br />
Eine wirkliche Überraschung wäre, die Oper mit Ereignissen<br />
aus ganz anderen Zusammenhängen zu<br />
konfrontieren, mit dem Alltag, etwa, oder mit der<br />
Stille. Hier sind dem Projekt die größten Chancen<br />
geboten, das Unvorhergesehene sich entfalten zu<br />
lassen. Kann man sich eine Inszenierung von „Così<br />
fan tutte“ vorstellen, in der das Experiment nicht<br />
nur inszeniert verhandelt wird, sondern sich auch<br />
realisieren kann? Eine Aufführung, die wirklich zu<br />
einem Experiment werden kann ...<br />
Roman Lemberg
10<br />
Konzertreise des Studiochores der KUG nach Paris<br />
Foto: Stefan Trabesinger<br />
Auf Einladung des Orchestre Pasdeloup unternahm<br />
der Studiochor der KUG unter der Leitung<br />
von Johannes Prinz vom 18. – 21. Oktober eine Konzertreise<br />
nach Paris. Auf dem Programm stand die 2.<br />
Symphonie in c-Moll von Gustav Mahler. Die musikalische<br />
Einstudierung des Studiochores lag in den<br />
Händen der Dirigierstudierenden Marko Skorin <strong>und</strong><br />
Jon Svinghammar, die versuchten, uns die zahlreiam<br />
18. Oktober, am Tag der Anreise, fand die erste<br />
gemeinsame Probe mit dem französischen Chor <strong>und</strong><br />
Wolfgang Dörner im Conservatoire von Paris statt. Da<br />
es mit den Französischkenntnissen der meisten <strong>Graz</strong>er<br />
ChoristInnen nicht zum Besten stand, waren wir sehr<br />
froh, dass eine Kollegin das Dolmetschen übernehmen<br />
konnte. Obwohl beide Chöre völlig unabhängig<br />
voneinander einstudiert worden waren, gelang es uns<br />
schon bald, zu einem einheitlichen Chorklang zu gelangen.<br />
Danach wurden die SängerInnen von ihren<br />
GastgeberInnen abgeholt <strong>und</strong> in ihre Quartiere gebracht.<br />
Der Hauptteil der Unterkünfte war dem Pariser<br />
Chic erlegen: Ein Student wohnte in einem Hausboot<br />
auf der Seine, ein Sänger-Paar wohnte in einem Loft<br />
mit Blick auf den Eiffelturm. Die Gastgeber waren allesamt<br />
mitwirkende KünstlerInnen der Aufführung. Die<br />
SängerInnen <strong>und</strong> <strong>Musik</strong>erInnen verwöhnten unsere<br />
Studierenden in großzügiger Weise <strong>und</strong> mit französischem<br />
Charme. Ein Taxidienst zum Flughafen, davor<br />
noch ein Ausflug nach Versailles mit dem Familienauto<br />
oder eine Sightseeingtour durch das nächtliche Paris<br />
– den <strong>Graz</strong>er ChoristInnen wurde einiges geboten.<br />
Der Freitag stand den Mitwirkenden frei <strong>und</strong> wurde<br />
für ausgiebiges Sightseeing genutzt, am Abend war<br />
Orchesterprobe im L’ONDIF, dem Probenraum des Orchestre<br />
National de Paris. Die Anreise zu diesem am<br />
Stadtrand von Paris gelegenen Proberaum wurde für<br />
manche SängerInnen zur großen Herausforderung.<br />
chen Schattierungen der <strong>Musik</strong> Mahlers zu entlocken.<br />
Zusammen mit dem Chœur régional Vittoria<br />
d’Îlle-de-France (Chordirektor: Michel Piquemal) <strong>und</strong><br />
dem Orchestre Pasdeloup wurde am 20. Oktober um<br />
16.00 Uhr in der Salle Pleyel ein Konzert mit dem Titel<br />
„Résurrection“ zur Aufführung gebracht. Dirigent<br />
war Wolfgang Dörner, als Solistinnen fungierten Cédile<br />
Perrin, Sopran <strong>und</strong> Nora Gubisch, Mezzosopran.<br />
Das komplizierte Pariser Verkehrssystem überforderte<br />
so manchen aus dem beschaulichen <strong>Graz</strong>. Nicht jeder<br />
Zug blieb an der gewünschten Haltestelle stehen, einige<br />
verirrte <strong>Graz</strong>erInnen sollen etliche Male hin <strong>und</strong> her<br />
gefahren sein, bis sie einen Zug erwischten, der doch<br />
dort stoppte. Aber schließlich waren alle anwesend<br />
<strong>und</strong> die Hauptprobe konnte rechtzeitig beginnen.<br />
Nachdem wir bisher immer nur mit Klavierbegleitung<br />
geprobt hatten, war die riesige Orchesterbesetzung<br />
zunächst ein Schock, wir gewöhnten uns aber bald an<br />
den fantastischen Klang des Orchesters.<br />
Der darauffolgende Tag, an dem das Konzert stattfand,<br />
begann um 10.30 Uhr mit einem gemeinsamen<br />
Einsingen in der Salle Pleyel, das von Johannes<br />
Prinz gestaltet wurde <strong>und</strong> uns für die Generalprobe<br />
nicht nur stimmlich gründlich vorbereitete. Nach der<br />
erfolgreich verlaufenen Generalprobe hatten die<br />
französischen SängerInnen <strong>und</strong> <strong>Musik</strong>erInnen allen<br />
Mitwirkenden ein opulentes Buffet zur Stärkung bereitgestellt.<br />
Die Tische quollen von französischen Spezialitäten<br />
über. Allein 40 Sorten Käse wurden gezählt!<br />
Auch die selbstgemachten Pasteten <strong>und</strong> Kuchen waren<br />
köstlich. Beim Einsingen für das Konzert stellte sich<br />
heraus, dass die Salle Pleyel über keinen Einsingraum<br />
für einen derart großen Chor verfügt, deshalb musste<br />
sich der Chor im Foyer des Künstlereinganges, das den<br />
Charme einer zugigen Tiefgarage aufwies, einsingen.<br />
Der guten Stimmung der SängerInnen konnte aber<br />
auch dieser widrige Umstand nichts anhaben. Der<br />
Salle Pleyel fasst 1800 Plätze <strong>und</strong> war ausverkauft. Das<br />
Konzert wurde ein großer Erfolg. Wolfgang Dörner leitete<br />
die Musizierenden mit überzeugender Geste <strong>und</strong><br />
leuchtender Kraft. Der Schlusschor mit seiner Entwicklung<br />
vom leisen a-cappella-Einsatz bis zum abschließenden<br />
Höhepunkt ging wohl auch vielen ChorsängerInnen<br />
besonders unter die Haut. Es war für alle<br />
Teilnehmenden ein künstlerisch sehr bedeutsamer<br />
Auftritt, der danach natürlich noch ausgiebig gefeiert<br />
wurde. Am nächsten Tag hieß es dann Au revoir Paris<br />
<strong>und</strong> wir kehrten mit vielen bleibenden Eindrücken<br />
nach <strong>Graz</strong> zurück.<br />
Gerald Krammer
TALENTE ZU EINEM DICKEN STRANG BÜNDELN<br />
Ernst Weissensteiner – Professor für Kontrabass am Institut 3<br />
11<br />
Sein musikalischer Werdegang begann innerhalb eines<br />
Volksmusikensembles seines Vaters, mit dem er seit seinem<br />
zwölften Lebensjahr auf Hochzeiten aufgespielt<br />
hatte. Über die Gitarre <strong>und</strong> das Klavier kam er zum Kontrabass,<br />
den ursprünglich sein kleiner Bruder spielen<br />
musste, da dieser noch im Ensemble fehlte. Während<br />
seines Studiums begann er relativ früh bei den Wiener<br />
Symphonikern zu spielen; sein Studium bei Ludwig<br />
Streicher <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene Erweiterung seines<br />
solistischen Repertoires war ihm jedoch wichtig, weshalb<br />
er sein Studium 1989 mit Auszeichnung abschloss.<br />
Der gebürtige Steirer erhielt seine musikalische Ausbildung<br />
an der Universität für <strong>Musik</strong> <strong>und</strong> <strong>darstellende</strong><br />
<strong>Kunst</strong> in Wien in der Klasse von Ludwig Streicher.<br />
1989 schloss er sein Diplomstudium mit einstimmiger<br />
Auszeichnung <strong>und</strong> der Zuerkennung eines Würdigungspreises<br />
durch das B<strong>und</strong>esministerium für Wissenschaft<br />
<strong>und</strong> <strong>Kunst</strong> ab. Noch während des Studiums<br />
wird Ernst Weissensteiner Mitglied der Wiener Symphoniker<br />
<strong>und</strong> ist seit 1990 Solobassist des Orchesters.<br />
Ab 1997 leitete er eine Kontrabassklasse an der Konservatorium<br />
Wien Privatuniversität. Uraufführungen<br />
zahlreicher Solowerke für Kontrabass, regelmäßige<br />
Konzerttätigkeit im Vienna Art Orchestra, Klangforum<br />
Wien, Chamber Orchestra of Europe, Konzerte mit Joe<br />
Zawinul, Ingrid Jensen, Ernst Kovacic, Milan Turkovic,<br />
Dolbys Aro<strong>und</strong>, dem Wiener Kammerensemble, Vienna<br />
Symphony Jazz Project, Vienna Bass&oon Quartett<br />
<strong>und</strong> dem Kontrabass-Sextett Bass Instinct zeugen von<br />
stilistischer Lebendigkeit.<br />
die Bewerbung an der KUG war keine spontane Entscheidung:<br />
Ernst Weissensteiner hatte schon länger<br />
die Entwicklungen <strong>und</strong> Wechsel im Bereich Kontrabass<br />
an der KUG mitverfolgt. Er freut sich nun als gebürtiger<br />
Steirer ein Betätigungsfeld in <strong>Graz</strong> gef<strong>und</strong>en<br />
zu haben – seine Klasse ist mittlerweile auf 11 Studierende<br />
angewachsen – wobei auch die enge Verbindung<br />
zwischen Klassik <strong>und</strong> Jazz an der KUG einen gewissen<br />
Reiz ausmachen.<br />
Das Interesse für unterschiedliche <strong>Musik</strong>richtungen, seine<br />
musikalische Frühentwicklung, die es ihn gelehrt hatte,<br />
auch nach Gehör <strong>und</strong> nicht nur nach Noten zu spielen<br />
<strong>und</strong> gewiss auch ein gutes Timing, zur richtigen Zeit<br />
am richtigen Ort zu sein, ließen ihn Teil der spannenden<br />
Zeit am Bruckner-Konservatorium in Linz werden, wo<br />
Adelhard Roidinger begonnen hatte, die Jazzabteilung<br />
aufzubauen. Dort wurde ihm von Kollegen ein E-Bass<br />
mit der Aufforderung zu spielen in die Hand gedrückt.<br />
Und dieser war Ernst Weissensteiner nachgekommen:<br />
er nahm Unterricht <strong>und</strong> spielte in verschiedenen<br />
Jazzensembles. Doch auch in der Neuen <strong>Musik</strong> ist<br />
er kein Unbekannter. In diesem Bereich sei eine Fülle<br />
an Sololiteratur für Kontrabass vorhanden <strong>und</strong> die Auseinandersetzung<br />
mit diesen neuen Spieltechniken sei<br />
wie das Erlernen neuer Sprachen. Je mehr musikalische<br />
Sprachen man fließend beherrsche, desto mehr Chancen<br />
hätte man dann auch am Markt. Das Klangforum<br />
Wien <strong>und</strong> das Ensemble Modern in Frankfurt sind hier<br />
zu erwähnende Stationen.<br />
Auf die Frage, was er sich von seinen Studierenden erwartet,<br />
nennt Ernst Weissensteiner die Bereitschaft zu<br />
konsequenter Arbeit an einer Idee, Regelmäßigkeit<br />
beim Üben <strong>und</strong> Vertrauen von beiden Seiten in die<br />
Zusammenarbeit. Wichtig seien beim Kontrabass-Spiel<br />
– aufgr<strong>und</strong> der Größe des Instruments <strong>und</strong> abgesehen<br />
von den musikalischen Anforderungen – handwerkliche<br />
<strong>und</strong> bewegungstechnische Aspekte, um in der Lage zu<br />
sein, einen ökonomischen Stil, eine gute Haltung zu entwickeln<br />
<strong>und</strong> sich dadurch die Ges<strong>und</strong>heit zu erhalten.<br />
Zum Abschluss zitiert Ernst Weissensteiner einen Satz<br />
aus dem Buch „Die Durchschnittsfalle“ von Markus<br />
Hengstschläger, der seinem Lehransatz entspricht:<br />
„Was wir wahrnehmen <strong>und</strong> messen können, ist nicht Talent,<br />
sondern Erfolg, dafür müssen die individuellen genetischen<br />
Leistungsvoraussetzungen des Einzelnen entdeckt<br />
<strong>und</strong> durch harte Arbeit in eine besondere Leistung (= Erfolg)<br />
umgesetzt werden.“<br />
Wir heißen ihn an der KUG herzlich willkommen!<br />
Lissa Gartler
12<br />
FÖRDERUNG VON PERSÖNLICHKEIT, FÄHIGKEITEN<br />
UND EIGENSTÄNDIGKEIT<br />
Raim<strong>und</strong> Zell – Professor für Horn am Institut 4<br />
Foto: Rechtnitz<br />
Raim<strong>und</strong> Zell, Jahrgang 1977 <strong>und</strong> aufgewachsen<br />
in Schwaben, war Hornist des Gewandhausorchester<br />
Leipzig, lehrte sechs Jahre als Horndozent an der Universität<br />
der Künste Berlin sowie als Professor für Horn<br />
<strong>und</strong> Kammermusik in Bern. Er ist mehrfacher internationaler<br />
Wettbewerbsgewinner als Solist <strong>und</strong> Kammermusiker<br />
<strong>und</strong> international als Orchester-, Kammermusiker,<br />
Solist <strong>und</strong> Pädagoge tätig. Er studierte bei Michael<br />
Höltzel in Detmold Doppel- <strong>und</strong> Parforcehorn, bei<br />
Christian Dallmann in Berlin Doppel- <strong>und</strong> Naturhorn<br />
sowie privat bei Roland Berger in Wien Wiener Horn.<br />
Er spielte <strong>und</strong> spielt als Gast u.a. beim Mahler-Chamber-Orchestra,<br />
RSO Wien, Concentus Musicus, Symphonieorchester<br />
des Bayerischen R<strong>und</strong>funks, Radiosinfonieorchester<br />
Stuttgart, Tonhalleorchester Zürich,<br />
Bamberger Symphoniker, Staatskapelle Dresden <strong>und</strong><br />
dem Deutschen Symphonieorchester Berlin <strong>und</strong> als<br />
Solist mit dem Gewandhausorchester, dem Münchner<br />
Kammerorchester, Bachorchester Leipzig, Polnisches<br />
Kammerorchester, Kammerorchester Berlin, Folkwang<br />
Kammerorchester Essen, Detmolder Kammerorchester<br />
<strong>und</strong> den Orchestern der Staatstheater Cottbus, Hildesheim,<br />
Erfurt <strong>und</strong> Kiel. Raim<strong>und</strong> Zell war Dozent bei der<br />
Jungen Deutschen Philharmonie <strong>und</strong> gibt Meisterkurse<br />
in Südamerika, Südkorea, Südafrika, London, Berlin<br />
<strong>und</strong> München. Neben seiner (halben) Professur an der<br />
KUG ist er als Hornprofessor an der Anton-Bruckner-<br />
Privatuniversität in Linz <strong>und</strong> als professioneller <strong>Musik</strong>erInnenmentaltrainer<br />
tätig.<br />
raim<strong>und</strong> Zell bewarb sich an der KUG, da er sich u.a.<br />
aus familiären Gründen – seine Frau ist in Wien als <strong>Musik</strong>erin<br />
tätig – neuorientieren wollte. Nach 15 Jahren in<br />
einem Profiorchester, wo er den Großteil des Repertoires<br />
gespielt hatte, war der Zeitpunkt gut, seinem<br />
Wunsch zu unterrichten nachzukommen. Die Tatsache,<br />
dass in <strong>Graz</strong> künstlerische Tätigkeit als elementarer Bestandteil<br />
einer erfolgreichen Ausübung einer Professur<br />
erachtet wird, war für ihn zusätzlich ein Anreiz, sich in<br />
<strong>Graz</strong> – das er mittlerweile auch als Stadt zu schätzen<br />
gelernt hat – zu bewerben.<br />
Seinen musikalischen Werdegang bezeichnet er als<br />
klassisch für einen süddeutschen Jungen: Eer begann<br />
in der Blasmusik Trompete zu spielen, bevor er<br />
mit neun Jahren auf Horn umstieg. Früh nahm er an<br />
Wettbewerben wie „Prima la Musica“ teil <strong>und</strong> auch sein<br />
Studium an der Hochschule begann er sehr früh. Mit<br />
20/21 Jahren war er in seinem Studium schon weit<br />
fortgeschritten, spielte parallel dazu viel in Orchestern<br />
<strong>und</strong> nahm weiterhin an zahlreichen Wettbewerben<br />
teil. Diesen Aspekt der Ausbildung versucht er auch bei<br />
seinen Studierenden zu fördern. Er setzt auf frühe Teilnahme<br />
an Jugendorchestern, Praktika, Wettbewerben<br />
<strong>und</strong> Konzerten – <strong>und</strong> das vom 1. Semester an.<br />
Während seiner Zeit in Berlin begann er sich auch für<br />
die mentale Seite des Spielens zu interessieren, woraufhin<br />
er sich intensiv mit dem Thema befasste <strong>und</strong><br />
eine Ausbildung absolvierte. Mittlerweile bietet er eine<br />
direkt anwendbare Methode an, die zu einem großen<br />
Teil auf seinen persönlichen Erfahrungen basiert <strong>und</strong><br />
für die er selbst der lebende Beweis für eine erfolgreiche<br />
Anwendung ist!<br />
Auf die Frage, was er von seinen Studierenden erwartet,<br />
drückt Raim<strong>und</strong> Zell als erstes die Freude<br />
seinerseits ebenso wie seiner Studierenden über die<br />
Ausbildungsmöglichkeit an der KUG aus. Zentral in<br />
seiner Arbeitsweise seien Ehrlichkeit, Fleiß <strong>und</strong> eine<br />
ganz klare Zielorientiertheit – sowohl im menschlichen<br />
als auch im hornistischen Bereich. Er versuche,<br />
einen klaren Stil zu pflegen, bei dem er als Trainer den<br />
Studierenden als „Hauptpersonen“ begegne <strong>und</strong> dem<br />
althergebrachten Professoren-Studenten-Verhältnis<br />
entgegenzuwirken versucht. Großes Anliegen ist es<br />
ihm, dieses Konzept auch in Seminaren mit <strong>Musik</strong>schullehrenden<br />
weiterzugeben.<br />
Wir heißen ihn an der KUG herzlich willkommen!<br />
Lissa Gartler
Hans Werner Henze (1926-2012)<br />
Rector emeritus Otto Kolleritsch erinnert sich<br />
13<br />
zur Zeit meines Besuches am 11. Juni 1999 bei Hans<br />
Werner Henze in Marino arbeitete dieser an „L’Upupa<br />
<strong>und</strong> der Triumph der Sohnesliebe“. Es war Gelegenheit,<br />
die Partitur zu sehen <strong>und</strong> einiges erklärt zu bekommen<br />
(Auch die Rufe der L’Upupa, des Wiedehopf,<br />
waren vom Garten zu hören.). Diese Oper, im Auftrag<br />
der Salzburger Festspiele 2003 komponiert, wurde am<br />
12. August dort aufgeführt. Bei dieser dabei zu sein,<br />
war Freude <strong>und</strong> ästhetische Verpflichtung.<br />
Bei der Gleichenfeier zum MUMUTH am 14. Juni 2007<br />
entwirft der Rektor in seiner Rede, „Das MUMUTH –<br />
Ein Walhall für Taten der <strong>Musik</strong>“ seine Vorstellungen<br />
für das musikalische Programm für die Eröffnung des<br />
MUMUTH, die damals für den 1. Oktober 2008 geplant<br />
war, um das zeitliche Mindestmaß der Vorbereitung<br />
von einem Jahr vor sich zu haben. Wörtlich aus dieser<br />
angesprochenen Rede zur Gleichenfeier:<br />
„Der Start ist geplant. Am 1. Oktober 2008 wird das<br />
MUMUTH, Beginn 17:00, mit Mozarts ‚Zauberflöte‘,<br />
einem anschließenden Festakt <strong>und</strong> einem Fest für<br />
den, dem die Sache sich einigermaßen wohl verdankt,<br />
eröffnet. Es folgt – Tradition <strong>und</strong> Moderne, ein Globalziel<br />
der <strong>Kunst</strong>universität <strong>Graz</strong> – am 23. November<br />
2008 Hans Werner Henzes für die Salzburger Festspiele<br />
2003 in deren Auftrag komponierte Oper ‚L’Upupa‘.<br />
Das Werk weist starke Bezüge zu Mozarts ‚Zauberflöte‘<br />
auf.“<br />
Die Eröffnung des MUMUTH wurde wegen Verzögerung<br />
in der Fertigstellung auf 1. März 2009 verschoben.<br />
Im September 2009 erscheint die Einspielung in den<br />
Klangdebüts: „L’Upupa <strong>und</strong> der Triumph der Sohnesliebe.<br />
Ein deutsches Lustspiel, 11 Tableaux aus dem Arabischen.“<br />
<strong>Musik</strong>alische Leitung: Wolfgang Schmid, Gesangstudierende<br />
<strong>und</strong> Opernorchester der KUG, Vol. 38.<br />
Bewusst haben wir im Mozartjahr 2006 den großen<br />
zeitgenössischen Opernkomponisten Hans Werner<br />
Henze in unser kunstuniversitäts-spezifisches Motto<br />
„Tradition <strong>und</strong> Moderne“ mit seiner Oper „Il re cervo“<br />
einbezogen. Dies aber nicht, um etwas von der „exzentrischen<br />
Garnitur unserer Kultur“ (Wolfgang Rihm)<br />
vorzuweisen, um zu zeigen, dass wir diese eben auch<br />
haben, vielmehr: zeitgenössische <strong>Musik</strong> von jungen<br />
Menschen aufgeführt, die dann tatsächlich zu einem<br />
kulturellen Besitz wird, mit dem man lebt <strong>und</strong> künstlerisch<br />
umzugehen versteht.<br />
In Ergänzung kann hier angeführt werden, was Wilhelm<br />
Sinkovicz am 15. Juni 2006 u.a. in seiner ausführlichen<br />
Kritik in der „Presse“ zur Aufführung von „Il re cervo“<br />
schreibt:<br />
Foto: Elisabeth Kolleritsch
14<br />
„Während landauf, landab das Mozart-Jahr begangen<br />
wird, erinnert man in <strong>Graz</strong> daran, dass es auch Hans<br />
Werner Henzes Achtziger zu feiern gibt.<br />
Die <strong>Musik</strong>uni hat sich nichts Geringeres vorgenommen,<br />
als ‚König Hirsch‘ [‚Il re cervo‘] zur österreichischen<br />
Erstaufführung zu bringen. (…) Unter der umsichtigen<br />
Führung Wolfgang Schmids spielen, singen<br />
<strong>und</strong> musizieren die Studenten mit einem Animo, der<br />
professionelle Opernensembles beschämen muss: mit<br />
dermaßen geringem Ausstattungsaufwand kann, wer<br />
engagiert ans Werk geht, eine veritable Meisterleistung<br />
erbringen.“<br />
Das Ehrenmitglied der Universität für <strong>Musik</strong> <strong>und</strong> <strong>darstellende</strong><br />
<strong>Kunst</strong> <strong>Graz</strong>, Hans Werner Henze, der weltweit<br />
herausragende Komponist einerseits, <strong>und</strong> andererseits:<br />
In den 1980er Jahren war es Hans Werner<br />
Henze, der den steirischen herbst – mittlerweile wohl<br />
kein unbekanntes Festival neuer <strong>Kunst</strong> – in Schwung<br />
gebracht hat.<br />
Ihm hat er als künstlerischer Mitgestalter den nachhaltigen<br />
Auftrag erteilt, kulturpolitische Spuren des<br />
Innovativen finden zu müssen <strong>und</strong> finden zu wollen.<br />
Mit dem Jugendmusikfest Deutschlandsberg <strong>und</strong><br />
der Mürztaler Werkstatt hat Henze Wurzeln für eine<br />
neue, bisher nicht bekannte Ernte in die steirische<br />
Erde gesetzt.<br />
Eine Auszeichnung für die Universität wohl auch, dass<br />
Hans Werner Henze die Aufgabe eines Jury-Mitglieds<br />
mit letztgültigem Veto für den universitätseigenen<br />
Johann-Joseph-Fux-Opernkompositionswettbewerb<br />
seit seiner Gründung 1997 angenommen hat.<br />
Otto Kolleritsch<br />
Welcome für StudienbeginnerI nnen<br />
<strong>und</strong> Austauschstudierende an der KUG<br />
Am 28. September 2012 fand die Willkommensveranstaltung<br />
für StudienanfängerInnen <strong>und</strong> Austauschstudierende<br />
an der KUG statt. VertreterInnen der<br />
Abteilung für Internationale Beziehungen <strong>und</strong> der Österreichischen<br />
Hochschülerschaft der KUG informierten.<br />
VR in Elisabeth von Magnus begrüßte die Studierenden<br />
auf das Herzlichste.<br />
Im Anschluss an die Veranstaltung zeigte ein offizieller<br />
Stadtführer der City Guides den interessierten<br />
Studierenden <strong>Graz</strong> von seiner schönsten Seite.<br />
Irene Hofmann-Wellenhof
16<br />
Mit Erasmus ins Ausland<br />
Partneruniversitäten der KUG kennen lernen: über die Website der KUG/Internationales:<br />
www.kug.ac.at/studium-weiterbildung/studium/internationales.html<br />
Zu allen Partnerunis bestehen Links.<br />
Universität / Hochschule im Ausland aussuchen (Beratung mit dem/r FachlehrerIn, falls man selbst keine Idee hat).<br />
Erstes Gespräch in der Abteilung für Internationale Beziehungen (AIB):<br />
Erasmus-Bewerbungsdeadline der Parnteruni erfragen, da es europaweit keine einheitliche Deadline gibt.<br />
An manchen Unis gibt es für Winter- <strong>und</strong> Sommersemester eine einzige Deadline, d.h. die Bewerbungsfrist ist<br />
sehr früh, auch wenn man den Auslandsaufenthalt erst für das Sommersemester plant.<br />
Bewerbungsunterlagen ausfüllen: Beratung hierzu bei Michaela Ritter, Palais Meran, Zi. 207.<br />
Lebenslauf, Motivationsschreiben, Learning Agreement, Bewerbungsformular für Erasmusvertrag:<br />
Erasmuszuschuss zwischen 262.- bis 368.- EUR pro Monat.<br />
Unterschriften einholen <strong>und</strong> CD bzw. DVD anfertigen.<br />
Bewerbungsunterlagen mit allen Unterschriften in Papierform rechtzeitig in der AIB abgeben<br />
<strong>und</strong> auch als Scan an Michaela Ritter schicken.<br />
Bewerbungsdeadline an der KUG: 15. März 2013 für das Studienjahr 2013/14 <strong>und</strong> 15. Oktober 2013<br />
für das darauf folgende Sommersemester 2014.<br />
Erasmus Informationsveranstaltung für KUG-Studierende am 10.10.2012<br />
Für alle Studierenden, die im Studienjahr 2013-14 für<br />
einen Erasmus-Aufenthalt ins Ausland gehen wollen,<br />
fand am 10. Oktober 2012 eine Informationsveranstaltung<br />
statt, die von der Abteilung für Internationale Beziehungen<br />
(AIB) durchgeführt wurde.<br />
Fotos: IHW/KUG
17<br />
<strong>Musik</strong>vermittlung an der KUG<br />
Workshop mit Albert Landertinger<br />
Mit dem Kinderabo-Konzert „Peter MIT <strong>und</strong> OHNE<br />
Wolf“ am 24. Oktober 2012 <strong>und</strong> dem darauf folgenden<br />
Workshop, ein Freies Wahlfach-Angebot<br />
des Career Service Center der KUG, konnte im<br />
Wintersemester 2012/2013 erstmals der Posaunist<br />
<strong>und</strong> <strong>Musik</strong>vermittler Albert Landertinger für einen<br />
Workshop gewonnen werden. Das Ziel: Den KUG-<br />
Studierenden die Möglichkeit bieten, ihre Fähigkeiten<br />
als <strong>Musik</strong>vermittlerInnen auf allerhöchstem<br />
Niveau auszubilden! Wir haben zwei Teilnehmerinnen<br />
zum Thema befragt.<br />
Wenn wir unser Publikum halten wollen, müssen wir<br />
uns etwas überlegen, das alle sozialen Schichten anspricht.<br />
Werden Sie sich auch weiterhin mit <strong>Musik</strong>vermittlung<br />
beschäftigen?<br />
Ja, sicher! Im Moment halte ich Workshops für Volksschulklassen<br />
ab, in denen ich den Kindern die Orgel<br />
auf spielerische Art <strong>und</strong> Weise vermittle. In Zukunft<br />
möchte ich mich noch intensiver mit diesem Thema<br />
beschäftigen.<br />
Margareth Tumler hat an der KUG das Bachelorstudium<br />
Orgel sowie das Masterstudium für<br />
Instrumental(Gesangs)pädagogik für Orgel absolviert.<br />
Foto: Adele Tumler<br />
Frau Tumler, Sie haben das Kinderabo-Konzert<br />
besucht <strong>und</strong> anschließend am Workshop teilgenommen.<br />
Wie hat Ihnen die Zusammenarbeit mit<br />
Albert Landertinger gefallen?<br />
Ganz super, weil er ein offener <strong>und</strong> herzlicher Mensch<br />
ist. Er hat sein Programm, das er mit uns vorhatte, vorgeschlagen,<br />
<strong>und</strong> wir konnten darüber hinaus auch<br />
noch unsere Wünsche einbringen. Albert Landertinger<br />
hat den Workshop unglaublich praktisch gestaltet.<br />
Wie wird sich das Thema <strong>Musik</strong>vermittlung Ihrer<br />
Meinung nach in Zukunft entwickeln?<br />
Ich glaube, dass <strong>Musik</strong>vermittlung in Zukunft immer<br />
mehr gefragt sein wird <strong>und</strong> die Tendenz, dass<br />
<strong>Musik</strong>erinnen <strong>und</strong> <strong>Musik</strong>er sich diese Kompetenzen<br />
aneignen müssen, steigend ist. Die klassische <strong>Musik</strong><br />
ist für viele Konzertbesucherinnen <strong>und</strong> -besucher<br />
oft schwer verständlich. Das Publikum möchte mehr<br />
über die aufgeführten Stücke wissen. Die große Herausforderung<br />
wird sein, klassische <strong>Musik</strong> auf eine<br />
Ebene herunterzubrechen, die jeder versteht, weil<br />
sie meiner Meinung nach immer noch zu elitär ist.
18<br />
Frau Nestler-Thaler, welchen Eindruck hatten Sie<br />
vom Workshop mit Albert Landertinger?<br />
Mir hat der Workshop mit Herrn Dr. Landertinger sehr<br />
gut gefallen. Er hat die Inhalte locker vermittelt <strong>und</strong><br />
ist natürlich sehr kompetent, da er als Initiator der<br />
<strong>Musik</strong>vermittlungs-Abteilung des Bruckner Orchesters<br />
Linz ständig damit arbeitet.<br />
Waren die Inhalte für Ihr Studium oder Ihre berufliche<br />
Praxis brauchbar?<br />
Teile daraus, ja. Wie man zum Beispiel Kinder <strong>und</strong> Erwachsene<br />
in ein Konzert einführt. <strong>Musik</strong>vermittlung<br />
ist meiner Meinung nach vor allem an den Schulen<br />
wichtig.<br />
Wie geht es Ihrer Meinung nach mit der <strong>Musik</strong>vermittlung<br />
weiter?<br />
Im <strong>Graz</strong>er Raum habe ich bis jetzt von <strong>Musik</strong>vermittlung<br />
noch nicht viel mitbekommen. In Zukunft soll<br />
dieser Zugang zur Orchestermusik vor allem an den<br />
Schulen speziell für Kinder- <strong>und</strong> Jugendkonzerte geschaffen<br />
werden.<br />
Wird die <strong>Musik</strong>vermittlung weiterhin ein Thema für<br />
Sie sein?<br />
Eher im elementaren Bereich; da kann ich mir sehr<br />
gut vorstellen, dass ich meine erworbenen Kenntnisse<br />
in der <strong>Musik</strong>vermittlung einbaue.<br />
Katharina Nestler-Thaler absolviert derzeit das<br />
Masterstudium Orchesterinstrument Flöte, sowie<br />
Instrumental(Gesangs)pädagogik für Flöte an der KUG.<br />
Foto: „artigebilder“ Hannes Loske<br />
Die Interviews führte Lydia Batiza vom CSC,<br />
einer Einrichtung des Studiencenters der KUG.<br />
Fünf <strong>Musik</strong>schulen <strong>und</strong> eine Universität<br />
Projekt mit den <strong>Musik</strong>schulen des oberen Murtals<br />
Ein Projekt der KUG-Lehrenden Maria Zgubic, gemeinsam<br />
mit den fünf <strong>Musik</strong>schulen ihrer Heimatregion,<br />
soll jungen <strong>Musik</strong>erInnen helfen, eventuelle<br />
Schwellenängste zur Universität abzubauen<br />
Frau Zgubic, wie kam es zur Idee eines gemeinsamen<br />
Projektes mit den <strong>Musik</strong>schulen des Oberen Murtals?<br />
Ich stamme aus Pöls bei Judenburg, wo ich meine<br />
erste <strong>Musik</strong>schulausbildung genossen habe. Als ich<br />
dann 1972 als Studentin an die KUG, damals Hochschule<br />
für <strong>Musik</strong> <strong>und</strong> Darstellenden <strong>Kunst</strong>, kam, habe<br />
ich gemerkt, dass ich technisch Aufholbedarf hatte<br />
<strong>und</strong> mir die instrumentale Frühförderung fehlte. So<br />
wurde es mir schon damals ein Anliegen, begabten<br />
Kindern, auch jenen, die am Land leben, nach Beendigung<br />
meiner Studienzeit zu helfen, frühzeitig qualifizierten<br />
Unterricht <strong>und</strong> das notwendige Rüstzeug für<br />
ein Studium zu bekommen.<br />
Meine Beteiligung am Aufbau der Frühförderung<br />
junger Talente am Johann-Josef-Fux-Konservatorium<br />
<strong>und</strong> mein Studium der Willems Methode, bei der die<br />
<strong>und</strong> ihnen, in Zusammenarbeit mit ihren LehrerInnen,<br />
einen zielgerichteten Einstieg in ein<br />
KUG-Studium ermöglichen.<br />
musikalischen Parameter gezielt zur Unterstützung<br />
der Entwicklung des vegetativen, emotionalen <strong>und</strong><br />
geistigen Systems von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />
eingesetzt werden, sind ein Erfahrungsschatz, der<br />
mich motiviert hat, die Zusammenarbeit mit den<br />
fünf <strong>Musik</strong>schulen anzustreben. Meine Studienaufenthalte<br />
in Lyon, Budapest <strong>und</strong> Manchester mit<br />
dem Schwerpunkt Begabtenpädagogik <strong>und</strong> die<br />
Ausbildung des Education Council for High Ability<br />
(ECHA) haben mich veranlasst, meine Arbeit in der<br />
Nachwuchsförderung auf eine breitere Ebene zu<br />
stellen.<br />
Wie haben Sie das in Angriff genommen?<br />
In einem Gespräch mit <strong>Musik</strong>schuldirektor Wolfgang<br />
Messner in Judenburg betreff Zusammenarbeit<br />
mit seinen KlavierlehrerInnen, wofür er sich
19<br />
Foto: Güther Podmenik<br />
spontan sehr interessiert zeigte, wurde 2008 zuerst<br />
ein gemeinsames Konzert <strong>und</strong> dann ein Workshop<br />
fixiert. Unser erstes Ziel war, die Schwellenangst zur<br />
Uni abzubauen <strong>und</strong> Vertrauen aufzubauen. Das war<br />
ein großer Erfolg, <strong>und</strong> so haben wir es 2009 wiederholt.<br />
Ich war erfreut über die Offenheit <strong>und</strong> Bereitschaft<br />
meiner KollegInnen zur Kooperation.<br />
Wie ging es dann weiter?<br />
Im Jahr 2010 hat der Rotary-Club Oberes Murtal<br />
Herrn Direktor Messner <strong>und</strong> mich gebeten, ein Benefizkonzert<br />
zu organisieren. Das war für uns eine<br />
Gelegenheit, alle fünf <strong>Musik</strong>schulen der Region –<br />
Fohnsdorf, Knittelfeld, Zeltweg, Judenburg <strong>und</strong> Murau<br />
– einzuladen, um mit den besten SchülerInnen<br />
ein Konzertprogramm gemeinsam mit Studierenden<br />
meiner Hochbegabtenklasse zu erstellen. Das hat<br />
hervorragend funktioniert, <strong>und</strong> die Reihe „Meister<br />
von Morgen“ ist inzwischen zu einer jährlichen Institution<br />
mit bis zu 400 ZuhörerInnen <strong>und</strong> einem wechselnden<br />
Aufführungsort geworden. 2013 ist es das<br />
Stift Sankt Lambrecht.<br />
Das Ziel war also, die Leistungen der <strong>Musik</strong>schulen<br />
<strong>und</strong> der KUG einer breiten Öffentlichkeit zu zeigen?<br />
Ja genau. Unsere Nachwuchstalente brauchen ein<br />
Podium, wo sie für ihr Können sowie für ihr konsequentes,<br />
fleißiges Üben Anerkennung <strong>und</strong> Wertschätzung<br />
erfahren. Zudem können SchülerInnen,<br />
Eltern <strong>und</strong> Lehrende der <strong>Musik</strong>schulen sehen, welches<br />
Niveau an der Uni gefordert wird. Das ist sehr<br />
wichtig, da die heutigen Anforderungen an den österreichischen<br />
<strong>Kunst</strong>unis um vieles höher sind als<br />
noch vor 20 Jahren. Diese Konzerte bieten u.a. den<br />
jungen KünstlerInnen die Möglichkeit, sich am Beispiel<br />
ihrer KollegInnen einschätzen zu lernen. Gerne fungiere<br />
ich auch während der Konzertpause als Ansprechperson<br />
für Interessierte, ob Eltern, Lehrende oder SchülerInnen,<br />
<strong>und</strong> gebe zum Beispiel Auskunft über die<br />
Zulassungsprüfung an der KUG, welche ProfessorInnen<br />
geeignet wären <strong>und</strong> vieles mehr. Das baut Vertrauen<br />
auf <strong>und</strong> ermöglicht einen wertschätzenden Umgang<br />
auf partnerschaftlicher Ebene.<br />
Zusätzlich gibt es dann auch Workshops, die Sie an<br />
verschiedenen <strong>Musik</strong>schulen anbieten. Was sind hier<br />
die Inhalte?<br />
Die Workshops sind mein Herzensanliegen <strong>und</strong> werden<br />
auch von der KUG unterstützt: Seit 2010/11 bin ich vom<br />
Vizerektor für Lehre mit einem Lehrauftrag im Ausmaß<br />
von einer St<strong>und</strong>e pro Woche dafür angestellt. Ich habe<br />
unterschiedliche, auf die Bedürfnisse der <strong>Musik</strong>schulen<br />
zugeschnittene, Varianten angeboten. Ich ersuche die<br />
Lehrenden, mir ihre fachlichen Bedürfnisse mitzuteilen,<br />
diese sind teilweise recht unterschiedlich. In Fohnsdorf<br />
habe ich beispielsweise im letzten Semester zwei technische<br />
Gr<strong>und</strong>kurse gegeben, um möglichst spielerisch<br />
– zum Beispiel mit Einsetzen von Bällen <strong>und</strong> der Springschnur<br />
– ein Bewusstsein für eine gute, ges<strong>und</strong>e Technik<br />
zu schaffen. Eine Schülerin von der MS Knittelfeld<br />
holte sich von mir Hilfe in der Vorbereitung für die Zulassungsprüfung<br />
<strong>und</strong> ein Lehrer der MS Judenburg hat<br />
mir einen sehr begabten Schüler zum Einzelunterricht<br />
geschickt. Zudem wurde ich dort eingeladen, zwei Kurse<br />
für jüngere SchülerInnen zu halten. Dabei behandelten<br />
wir u.a. das Phrasenspiel, eine lebendige Artikulation<br />
<strong>und</strong> farbige Dynamik, die formale Analyse sowie die<br />
Qualität des Klanges neben technischen Gr<strong>und</strong>lagen.<br />
Die Workshops in Murau waren Interpretationskurse<br />
für Fortgeschrittene.
20<br />
Im Mai steht ein Konzert von ausgewählten SchülerInnen<br />
der <strong>Musik</strong>schule Murau <strong>und</strong> meinen Studierenden<br />
im Florentinersaal am Programm. Nach einem<br />
gemeinsamen Imbiss, der die Möglichkeit zum Plaudern,<br />
zum einander Kennenlernen <strong>und</strong> zur Information<br />
bietet, können sie bei einem Spaziergang durchs KUG-<br />
Gelände unsere Uni kennenlernen.<br />
Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit den<br />
Lehrenden?<br />
In gewisser Weise coache ich die KlavierpädagogInnen<br />
im Rahmen der Workshops. Wir analysieren z.B.<br />
technische Bewegungsabläufe der SchülerInnen, um<br />
sie zu verbessern oder sprechen über das Heranbilden<br />
des musikalischen Bewusstseins. Manchmal<br />
werde ich um Literaturtipps gebeten, zum Beispiel<br />
für Wettbewerbe oder für die weiterführende Entwicklung<br />
von SchülerInnen. Das wird gerne angenommen.<br />
Mit Wertschätzung erlebe ich, wie kreativ<br />
die Lehrpersonen mit der Situation, wie sie sich in der<br />
Provinz darstellt, umgehen. Manche SchülerInnen<br />
haben zu Hause nur ein Keyboard. Das familiäre <strong>und</strong><br />
gesellschaftliche Umfeld bringt zu häufig der instrumentalen<br />
Ausbildung der Schützlinge keine große<br />
Anteilnahme <strong>und</strong> Unterstützung entgegen.<br />
Und Ihr Wunsch für die Zukunft?<br />
Ich würde mich freuen, wenn die Kooperation weiterhin<br />
gedeihen <strong>und</strong> intensiviert werden kann, damit<br />
die Nahtstelle der beiden Institutionen geschlossen<br />
wird, wir noch mehr kreative Möglichkeiten für unsere<br />
Zusammenarbeit finden, <strong>und</strong> ich wünsche,<br />
dass den <strong>Musik</strong>schulen auch die nötigen zeitlichen,<br />
finanziellen <strong>und</strong> fachlichen Ressourcen für eine Spitzenförderung,<br />
neben ihrer Hauptaufgabe in der<br />
Breitenförderung, von politischer Ebene eingeräumt<br />
werden. Mein langfristiger Wunsch ist es, eine Art<br />
„didaktisches Labor“ aufzubauen. Es könnte eine fixe<br />
Anlaufstelle sein, wohin KlavierpädagogInnen mit<br />
SchülerInnen oder nur mit Videobeispielen aus ihrer<br />
Arbeit kommen können, um mit mir gemeinsam das<br />
Spiel ihrer SchülerInnen zu analysieren <strong>und</strong> Möglichkeiten<br />
der Optimierung zu überlegen.<br />
Mein Dank gebührt hier den DirektorInnen <strong>und</strong><br />
den KollegInnen der <strong>Musik</strong>schulen, die bei diesem<br />
einmaligen Zusammenschluss von so vielen Ausbildungsstätten<br />
mit Motivation <strong>und</strong> freudigem Engagement<br />
mitmachen.<br />
Maria Zgubic studierte von 1972 bis 1982 Klavier, Klavierkammermusik<br />
<strong>und</strong> Schulmusik an der Hochschule<br />
für <strong>Musik</strong> <strong>und</strong> <strong>darstellende</strong> <strong>Kunst</strong> <strong>Graz</strong>, der heutigen<br />
KUG. Sie leitet seit 1990 eine Klasse für Lehrpraxis – Klavier<br />
an der KUG, seit 2000 eine Hochbegabtenklasse.<br />
Das Interview führte Katrin Hammerschmidt<br />
Hugo Wolfs „Neue Liebe“ zu Gast an der kug<br />
auf Anregung von Marko Kosan, dem Präsidenten<br />
der slowenischen Hugo-Wolf-Gesellschaft, kam<br />
eine Kooperation mit der <strong>Kunst</strong>universität <strong>Graz</strong> im<br />
Rahmen von „Maribor-Kulturhauptstadt 2012“ zustande.<br />
Das Projekt: „Nova Ljubezen / Neue Liebe“,<br />
eine Koproduktion des „Studio A“, der Hugo-Wolf-<br />
Gesellschaft <strong>und</strong> der <strong>Musik</strong>schule Slovenj Gradec<br />
(Regie: Aleksandar Caminski) mit biografischen Bezügen<br />
zu Hugo Wolf, war bereits in Slowenien auf<br />
Tournee <strong>und</strong> wurde zum Abschluss am 20. September<br />
2012 im MUMUTH zur Aufführung gebracht.<br />
Die Lieder wurden auf deutsch von Birgit Stöckler<br />
<strong>und</strong> Florian Widmann – Gesangsstudierende<br />
der KUG – gesungen, der verbindende Text von<br />
SchauspielerInnen aus Slovenj Gradec slowenisch<br />
gesprochen.<br />
Sabine Schrimpf<br />
Foto: Aleksandar Caminski
21<br />
Reinhard-Schulz-Preis 2012<br />
an Patrick Hahn verliehen<br />
Foto: hupe kollektiv - hupe.urteilskraft.de<br />
„Wenn einer die Angelegenheiten der <strong>Musik</strong> so scheinbar<br />
leicht – das Leichte ist bekanntlich das Schwerste<br />
(<strong>und</strong> nicht nur Mozart wusste das) – wenn einer das also<br />
so leicht <strong>und</strong> transparent <strong>und</strong> verantwortungsvoll <strong>und</strong><br />
lustvoll, so phantasievoll, spannend <strong>und</strong> in sich stimmig<br />
<strong>und</strong> musikalisch vor Augen <strong>und</strong> in Hirne bringt, dann<br />
hat der den Preis wahrhaft verdient.“<br />
Mit diesen Worten – unter anderen – bedachte der<br />
Juryvorsitzende Wolf Loeckle den ersten Gewinner<br />
des im Gedenken an den 2009 verstorbenen <strong>Musik</strong>publizisten<br />
Reinhard Schulz vergebenen <strong>und</strong> von der<br />
KUG ausgerichteten Preises für zeitgenössische <strong>Musik</strong>publizistik.<br />
Dem Erleben zeitgenössischer <strong>Musik</strong><br />
entsprechend war der Rahmen der Preisverleihung:<br />
Im Anschluss an ein Konzert des Klangforum Wien<br />
im Black Cube am Opernring fand Christian Scheib,<br />
künstlerischer Leiter des musikprotokolls, den passenden<br />
Zeitpunkt, um das Besondere am Schreiben<br />
über <strong>Musik</strong>, wie Reinhard Schulz es betrieben hatte,<br />
in Erinnerung zu rufen <strong>und</strong> die Bedeutung des neu<br />
geschaffenen Preises für die Präsenz der zeitgenössischen<br />
<strong>Musik</strong> in den Medien zu betonen.<br />
Robert Höldrich, KUG-Vizerektor für Forschung, erläuterte<br />
die Struktur des Preises. Die Altersgrenze<br />
für eine Einreichung war mit 32 Jahren sehr jung<br />
angesetzt, um insbesondere Publizistinnen <strong>und</strong><br />
Publizisten am Anfang ihres Berufslebens dazu anzuregen,<br />
sich aktiv für die Präsenz von Kritik neuer<br />
<strong>Musik</strong> in den verschiedenen Medien zu engagieren.<br />
Patrick Hahn, Jahrgang 1980, ist in der schreibenden<br />
<strong>und</strong> komponierenden Szene kein Unbekannter mehr.<br />
Geboren in der Schweiz, aufgewachsen in Deutschland,<br />
arbeitet er als Dramaturg für Oper <strong>und</strong> Konzert<br />
an den Staatstheatern Stuttgart. Als <strong>Musik</strong>publizist<br />
ist er nicht nur im Print-Bereich, sondern auch im Bereich<br />
Radio tätig <strong>und</strong> betreibt mit seinem „bad blog<br />
of musick“ den, wie Andreas Kolb von der nmz anmerkt,<br />
„einzigen Blog über neue <strong>Musik</strong>, der wirklich<br />
lebt“. Zum Preis eingereicht hat Hahn Radiobeiträge,<br />
die für WDR 3 entstanden sind, Bookletbeiträge für<br />
die Labels Kairos <strong>und</strong> WERGO, einen Beitrag für das<br />
Lucerne Festival Academy Magazine sowie diverse<br />
Rezensionen <strong>und</strong> Artikel, die in der nmz veröffentlicht<br />
wurden. Seine Auswahl begründete er mit der<br />
Hoffnung, dadurch Beiträge zu liefern, „die nicht nur<br />
Beurteilungsvermögen, sondern vor allem journalistisches<br />
Vermittlungstalent erkennen lassen, das im<br />
Sinne einer verantwortungsvollen <strong>und</strong> bewussten<br />
Begleitung des zeitgenössischen Schaffens in den<br />
Medien mehr denn je gefragt ist, um nicht allein als<br />
‚Türhüter zur <strong>Musik</strong>geschichte‘, sondern vor allem als<br />
‚Türöffner‘ zur intellektuellen <strong>und</strong> emotionalen Auseinandersetzung<br />
mit der <strong>Musik</strong> unserer Zeit zu wirken.“<br />
Die Jury, unter dem Vorsitz von Wolf Loeckle (ehem.<br />
Bayerischer R<strong>und</strong>funk) mit Eleonore Büning (FAZ),<br />
Jürgen Christ (Lernradio Karlsruhe), Andreas Dorschel<br />
(KUG), Peter Hagmann (NZZ), Carolin Naujocks (deutschlandradio<br />
kultur) <strong>und</strong> der österreichischen Komponistin<br />
Johanna Doderer ebenso prominent wie „multimedial“<br />
besetzt, wählte Hahn aus 20 Einreichungen.<br />
Neben dem von der Forberg-Schneider-Stiftung zur<br />
Verfügung gestellten Preisgeld erhält Patrick Hahn<br />
Arbeitsaufträge der Partner des Reinhard-Schulz-<br />
Preises (Deutschlandfunk, nmz, musikprotokoll, Donaueschinger<br />
<strong>Musik</strong>tage, Münchner Kammerorchester,<br />
Landesmusikrat Thüringen, Klangspuren Schwaz,<br />
BR Klassik <strong>und</strong> Lucerne-Festival).<br />
Sieglinde Roth
22<br />
Hochkarätiger pianistischer Nachwuchs<br />
2. Internationaler Jenö Takács Klavierwettbewerb<br />
am Institut Oberschützen<br />
In der dritten Oktoberwoche wurde heuer zum<br />
zweiten Mal der „Internationale Jenö Takács Klavierwettbewerb<br />
für junge Pianistinnen <strong>und</strong> Pianisten“ in<br />
Oberschützen ausgetragen. 48 Teilnehmerinnen <strong>und</strong><br />
Teilnehmer im Alter von 10 bis 18 Jahren aus 13 Nationen<br />
(Österreich, Ungarn, Deutschland, Frankreich, Italien,<br />
Tschechien, Serbien, Slowenien, Estland, Russland,<br />
Korea, China <strong>und</strong> Japan) stellten sich einer international<br />
<strong>und</strong> hochkarätig besetzten Jury (Eugen Jakab, Annamaria<br />
Bodoky-Krause, Ivan Eröd, Ralf Heiber, Heinz<br />
Kategorie A (10-12 Jahre)<br />
Gheonhee LEE (Korea)<br />
Rintaro HONDA (Japan)<br />
Gabriel MELONI (Italien)<br />
Kategorie B (13-15 Jahre)<br />
Jingfang TAN (China)<br />
Elisabeth WAGLECHNER (Österreich)<br />
Johannes GUGG (Österreich)<br />
Medjimorec, Christoph Sischka <strong>und</strong> Yasuko Sugimoto).<br />
Das pianistische <strong>und</strong> musikalische Niveau der<br />
Teilnehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmer war insgesamt<br />
sehr hoch, dabei beindruckten der Gestaltungswille<br />
<strong>und</strong> die reife Aussagekraft einzelner Jugendlicher besonders.<br />
Das hohe künstlerische Niveau erlaubte es,<br />
sämtliche Preise (inklusive mehrerer Sonderpreise)<br />
zu vergeben. In allen Kategorien waren Pflichtstücke<br />
(u.a. je ein Werk von Jenö Takács) <strong>und</strong> frei gewählte<br />
Werke vorzutragen. Die PreisträgerInnen 2012 lauten:<br />
Kategorie C (16-18 Jahre)<br />
Karolina FRANTIŠOVÁ (Tschechien)<br />
Tobias KALTENBRUNNER (Österreich)<br />
Ada Aria RÜCKSCHLOSS (Deutschland)<br />
IJTKW 2012-Preisträger Kat. A IJTKW 2012-PreisträgerInnen Kat. B IJTKW 2012-PreisträgerInnen Kat. C<br />
Fotos: Barbara Fülöp<br />
Karolina Františova (CZ) , 1. Preis, Kat. C<br />
Der Siegerin in Kategorie C, Karolina FRANTIŠOVÁ,<br />
winkt im November 2013 ein Auftritt mit dem Universitätsorchester<br />
Oberschützen. Der Preis für die beste<br />
Wiedergabe eines Werkes von Jenö Takács ging an<br />
Auli Lonks aus Estland, der erstmals vergebene Publikumspreis<br />
in Erinnerung an den 2011 verstorbenen<br />
Takács-Schüler <strong>und</strong> Jury-Mitglied 2010 Jerry Perkins<br />
erhielt Rintaro Honda aus Japan zugesprochen. Unter<br />
den PreisträgerInnen befindet sich mit Johannes<br />
GUGG auch ein KUG-Studierender.<br />
Die Auftritte beim Galakonzert vom 21. Oktober 2012<br />
können via Stream on Demand nachgehört werden*.<br />
Aus Sicht der Jury hat sich der Oberschützer Wettbewerb<br />
bereits international etabliert <strong>und</strong> ist auf dem<br />
besten Weg, ein fixes <strong>und</strong> wichtiges Ereignis im internationalen<br />
Wettbewerbskalender zu werden. Er soll<br />
vom 5. - 9. November 2014 zum dritten Mal ausgetragen<br />
werden.<br />
Barbara Fülöp, Eugen Jakab, Klaus Aringer<br />
*http://institut-oberschuetzen.kug.ac.at/institut-12-oberschuetzen/int-jenoe-takacs-klavierwettbewerb/streams-on-demand-2012.html
23<br />
KUG-Award 2012 für das Jahr 2011<br />
Im Rahmen des Semesterauftaktes am 1. Oktober wurden heuer zum dritten Mal herausragende Leistungen<br />
<strong>und</strong> Projekte von Dienstleistungseinrichtungen, Abteilungen, Stabsstellen oder Projektgruppen mit dem<br />
KUG-Award ausgezeichnet.<br />
Fotos KUG / Schrimpf<br />
11 Projekte mit 85 Beteiligten<br />
Von den insgesamt elf Einreichungen mit 85 Projekt-/Leistungsbeteiligten wurden folgende mit einem<br />
Preisgeld ausgezeichnet:<br />
Akustische Umbaumaßnahmen in Aula, Regieraum <strong>und</strong> Aufnahmeraum 1<br />
(Abteilungen Bühnentechnik/Tonstudio <strong>und</strong> Infrastruktur)<br />
Beste bisherige Platzierung der UBKUG im internationalen Bibliotheken Benchmarking BIX 2011<br />
(KUG-Universitätsbibliothek)<br />
Alice Schalek – Die letzten Tage der Menschheit (Abteilungen Bühnentechnik/Tonstudio <strong>und</strong><br />
Infrastruktur)<br />
KUG-Card – Konzept <strong>und</strong> Implementierung einer KUG-Card für Studierende <strong>und</strong> MitarbeiterInnen<br />
sowie als Bibliothekskarte (Abteilungen Zentraler Informatikdienst <strong>und</strong> Personalservice,<br />
Stabsabteilung Recht sowie die drei Dienstleistungseinrichtungen UBam, Studiencenter <strong>und</strong><br />
Zentrale Serviceeinrichtungen)<br />
Übernahme <strong>und</strong> Inbetriebnahme des Bauabschnitts 3 in der Reiterkaserne <strong>und</strong> Raumrochaden<br />
(Abteilungen Infrastruktur <strong>und</strong> Zentraler Informatikdienst)<br />
Mit einem KUG-Abo wurden folgende Einreichungen ausgezeichnet:<br />
Umsetzung Time Management im Bereich des Vorstellungspersonals (go live ab Jänner 2011)<br />
(Abteilung Personalservice)<br />
Neugestaltung der akademischen Feier (Studien- <strong>und</strong> Prüfungsabteilung)<br />
Kooperation der InstitutsreferentInnen (Institute 1 bis 17 sowie Doktoratsschulen)<br />
Die diesjährige Jury (Institutsvorstand Gerd<br />
Grupe, Vorstand des Instituts Ethnomusikologie<br />
der KUG, Brigitte Mössenböck, Universitätsdirektorin<br />
der Anton Bruckner Privatuniversität<br />
Linz <strong>und</strong> Barbara Simandl, Vizerektorin für<br />
Finanzen <strong>und</strong> Infrastruktur der KUG) war vor allem<br />
von der Professionalität <strong>und</strong> dem außerordentlichen<br />
Engagement der beteiligten Personen beeindruckt.<br />
Wir gratulieren allen sehr herzlich!<br />
Sabine Schrimpf
24<br />
OBERSCHÜTZEN<br />
das Institut der KUG im Südburgenland<br />
1965<br />
als Expositur der ehemaligen <strong>Musik</strong>akademie<br />
<strong>Graz</strong> gegründet, wurden dem ersten Expositurleiter<br />
(Prof. Adolf Schäffer) für die Verwaltungsaufgaben<br />
zwei Sekretariatsstellen <strong>und</strong> je eine Planstelle für den<br />
Fahrer des Dienstwagens sowie eine Reinigungskraft<br />
zugewiesen. Bis 1983 wurden Unterrichtsräume in<br />
verschiedenen Schulgebäuden oder Privathäusern<br />
in Oberschützen angemietet, das Expositurleiterbüro<br />
war im damaligen „Mupäd“ (heute Evang. Real- <strong>und</strong><br />
<strong>Musik</strong>gymnasium) untergebracht. 1982 wurden mit<br />
der Errichtung des „Kultur- <strong>und</strong> Universitätszentrums<br />
Oberschützen“ für die Expositur Oberschützen der<br />
<strong>Musik</strong>hochschule <strong>Graz</strong> Unterrichts-, Übungs- <strong>und</strong><br />
Verwaltungsräume sowie für die Zweigstellenbibliothek<br />
der Universtitätsbibliothek in einem Haus geschaffen.<br />
Heute, knapp 50 Jahre später, werden am Institut<br />
Oberschützen der KUG die deutlich erweiterten Aufgabenbereiche<br />
der Verwaltung von neun Kolleginnen<br />
<strong>und</strong> Kollegen wahrgenommen.<br />
Zusätzlich zum Lehrbetrieb, den Routineveranstaltungen<br />
wie Klassenabenden <strong>und</strong> Gastkursen, gilt es,<br />
jährlich vier Aufführungen des Universitätsorchesters<br />
Oberschützen am Institut sowie in <strong>Graz</strong>, Eisenstadt<br />
oder andernorts zu organisieren, Symposien zu veranstalten,<br />
nationale <strong>und</strong> internationale Wettbewerbe<br />
<strong>und</strong> den Kursbetrieb im Rahmen der Sommer <strong>Musik</strong><br />
Akademie Oberschützen abzuwickeln. Last but not<br />
least wird jährlich im Juni „Ein Dorf voll <strong>Musik</strong>“ als Tag<br />
der offenen Tür des Instituts duchgeführt.<br />
Die dislozierte Lage des Instituts im ländlichen Raum<br />
des Südburgenlandes, eine Autost<strong>und</strong>e von <strong>Graz</strong> entfernt,<br />
stellt mitunter an den Büroalltag sowie bei der<br />
Umsetzung von Projekten besondere Herausforderungen.<br />
Die kollegiale <strong>und</strong> familiäre Atmosphäre zwischen<br />
Institutsleitung, Lehrenden, Studierenden <strong>und</strong><br />
den Verwaltungsbediensteten ist auch in turbulenten<br />
Zeiten Garant für ein angenehmes Arbeitsklima.<br />
Barbara Fülöp<br />
5<br />
3<br />
2<br />
1<br />
9 8<br />
7<br />
6<br />
4<br />
Foto: Klaus Aringer
25<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
Barbara Fülöp<br />
Geboren in Kindberg, seit 1982 wohnhaft in Oberschützen. 1987 Aufnahme in den Verwaltungsdienst<br />
am Institut Oberschützen, zunächst teilbeschäftigt <strong>und</strong> zuständig für allgemeine Institutsverwaltung <strong>und</strong><br />
Veranstaltungsorganisation. Seit 1999 verantwortlich für Budgetangelegenheiten (Institutsbudget <strong>und</strong><br />
Drittmittel), KUGonline, Projektmanagement sowie Infostelle für studienrechtliche Fragen <strong>und</strong> „Außenstelle“<br />
der Studien- <strong>und</strong> Prüfungsabteilung <strong>Graz</strong>.<br />
Senja Mujic<br />
Geboren in Donja Orahovica, Bosnien-Herzegowina, österreichische Staatsbürgerin seit 1998.<br />
Seit 1994 wohnhaft in Oberschützen. Seit 2009 sorgt sie (teilbeschäftigt) am Institut Oberschützen für<br />
saubere Unterrichts- <strong>und</strong> Übungsräume.<br />
Petra Unger<br />
Geboren in Bad Tatzmannsdorf, seit 1997 wohnhaft in Pinkafeld.<br />
Seit 1999 an der <strong>Kunst</strong>universität, zu Beginn war sie für die Instrumenten- <strong>und</strong> Inventarverwaltung zuständig.<br />
Seit 2003 umfasst ihr Aufgabenbereich allgemeine Institutsadministration, Raumverwaltung<br />
<strong>und</strong> Raumvermietung, Veranstaltungsorganisation, Gastkurs- <strong>und</strong> Symposienabwicklung, Sommer <strong>Musik</strong><br />
Akademie Oberschützen <strong>und</strong> den Landeswettbewerb Prima la musica.<br />
Irene Funovits<br />
Geboren in Deutsch Schützen, seit 1985 wohnhaft in Oberschützen.<br />
Seit 1992 an der Zweigstellenbibliothek in Oberschützen (Ankauf Tonträger, Zeitschriften, Katalogisieren)<br />
in Oberschützen halbtags beschäftigt, seit 2004 auch in der Verwaltung der KUG. Sie ist zuständig für<br />
sämtliche Ankäufe, ist Inventarbeauftragte, <strong>und</strong> nimmt die Instrumentenverwaltung wahr.<br />
Rosi Schneidhofer<br />
Geboren in Oepping (OÖ), seit 1991 wohnhaft in Oberschützen.<br />
Seit 2008 sorgt sie am Institut Oberschützen für saubere Unterrichts- <strong>und</strong> Verwaltungsräume .<br />
Regina Muhr<br />
Geboren <strong>und</strong> wohnhaft in Oberschützen.<br />
Seit 2006 am Institut Oberschützen zuständig für KUGonline, Adressenverwaltung, Mithilfe in der Studienabteilung<br />
des Instituts. Ansprechperson der Lehrenden <strong>und</strong> Studierenden bei PC-Problemen, Schnittstelle<br />
zum ZID. Mitwirkung bei der Organisation von Veranstaltungen <strong>und</strong> Wettbewerben.<br />
Doris Seel<br />
Geboren in <strong>Graz</strong>, seit 1991 wohnhaft in Oberschützen.<br />
Übernahm 1987 die erste Planstelle der Zweigstellenbibliothek in Oberschützen, war die ersten fünf Jahre als<br />
alleinige Bibliothekskraft tätig. Seit 1992 betreut sie gemeinsam mit Irene Funovits sämtliche Bibliotheksbelange,<br />
ist im Speziellen zuständig für die gesamte Literaturbeschaffung, die Katalogisierung <strong>und</strong> die Fernleihe.<br />
Harald Krutzler<br />
Geboren <strong>und</strong> wohnhaft in Oberschützen.<br />
Seit 1992 am Institut Oberschützen als Haus-/Betriebswart <strong>und</strong> Dienstwagenfahrer beschäftigt. Aufgabenbereiche<br />
: Hausaufsicht, Pflege der Außenanlagen, Kopiertätigkeit, Betreuung der Institutsveranstaltungen,<br />
Orchesterwartdienste für das Universitätsorchesters Oberschützen am Institut <strong>und</strong> bei Fremdveranstaltern,<br />
sowie die Pflege <strong>und</strong> Wartung des Dienstbusses.<br />
Hannes Schmidt<br />
Geboren <strong>und</strong> wohnhaft in Oberschützen.<br />
Seit 1991 am Institut Oberschützen als Haus-/Betriebswart <strong>und</strong> Dienstwagenfahrer beschäftigt. Aufgabenbereich:<br />
Hausaufsicht, Pflege der Außenanlagen, Kopiertätigkeit, Betreuung der Institutsveranstaltungen,<br />
Orchesterwartdienste für das Universitätsorchesters Oberschützen am Institut <strong>und</strong> bei Fremdveranstaltern,<br />
sowie die Pflege <strong>und</strong> Wartung des Dienstbusses.
26<br />
Was tun, wenn´s brennt?<br />
Erfolgreiche Räumungsübung im MUMUTH<br />
In einer Institution mit r<strong>und</strong> 2300 Studierenden, 400<br />
Lehrenden, 100 MitarbeiterInnen des allgemeinen<br />
Personals, mehr als 15 Standorten <strong>und</strong> darin r<strong>und</strong><br />
25 öffentlichen Veranstaltungsräumen wie der KUG<br />
kann schon einiges passieren.<br />
Um sich auf einen Ernstfall bestmöglich vorzubereiten,<br />
wurde am 6. Dezember 2012 eine groß angelegte<br />
Räumungsübung des MUMUTH durchgeführt –<br />
bei voll besetztem György-Ligeti-Saal mit Publikum,<br />
Studierenden, künstlerischem Personal <strong>und</strong> Technik.<br />
bei der Generalprobe der beiden Ravel-Einakter<br />
„L´Enfant et les sortilèges“ <strong>und</strong> „L´Heure espagnole“<br />
ging zum Ende des ersten Teils plötzlich der Alarm<br />
los. Das erf<strong>und</strong>ene Szenario: Ein Brand im im Tonstudio<br />
im zweiten Obergeschoß löste den Rauchmelder<br />
aus. Nach Erk<strong>und</strong>ung der Lage vor Ort durch den<br />
Brandschutzbeauftragten wurde sofort die Alarmierung<br />
durch den Räumungsalarmknopf beim Portier<br />
getätigt. Danach folgte eine Durchsage in deutscher<br />
<strong>und</strong> englischer Sprache, im ganzen Haus gut hörbar.<br />
Das Personal – vier Billeteure, zwei Brandschutzbeauftragte,<br />
ein Bühnenmeister <strong>und</strong> fünf Bühnentechniker<br />
– lotsten daraufhin die insgesamt r<strong>und</strong> 380 Personen<br />
aus dem MUMUTH. Als Sammelplatz stand auf Gr<strong>und</strong><br />
der kalten Jahreszeit der Aufführungssaal im T.i.P. zur<br />
Verfügung, wo den Beteiligten eine kleine Stärkung<br />
angeboten wurde. Bereits nach sechs Minuten war<br />
das Gebäude leer, r<strong>und</strong> 30 Minuten nach ihrem Start<br />
konnte die Räumung beendet <strong>und</strong> die Vorstellung<br />
wieder weitergeführt werden.<br />
Günther Weber, Sicherheitsfachkraft der KUG, hob<br />
unter anderem die „sehr gute Vorbereitung von den<br />
Organisatoren <strong>und</strong> der Bühnentechnik“ hervor sowie<br />
den „guten <strong>und</strong> ruhigen, disziplinierten Ablauf<br />
der Räumung.“ Es haben sich keine größeren Staus<br />
im Bereich der Notausgänge gebildet, so Weber, <strong>und</strong><br />
die Kommunikation des Räumungsteams untereinander<br />
sei gut gewesen.<br />
Auch einige Verbesserungsvorschläge konnten erarbeitet<br />
werden. „Mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit<br />
hätte man das Haus, unter gleichen Bedingungen,<br />
auch im tatsächlichen Ernstfall unfallfrei geräumt, somit<br />
kann diese Übung als gelungen <strong>und</strong> ausreichend<br />
erfüllt eingestuft werden“, so Weber.<br />
Die KUG bedankt sich bei allen Beteiligten für die Vorbereitungen<br />
<strong>und</strong> den positiven Ablauf der Übung.<br />
Katrin Hammerschmidt<br />
Fotos: KUG / Kiegerl
27<br />
ges<strong>und</strong>heitstag 2012<br />
Der Ges<strong>und</strong>heitstag am 5. November 2012 bot Bediensteten<br />
<strong>und</strong> Studierenden der KUG ein abwechslungsreiches<br />
Programm, das mit 87 Teilnahmen gut<br />
besucht war.<br />
Der Ges<strong>und</strong> & Fit-Checks der Arbeiterkammer ermöglichte<br />
es zentrale Werte wie Blutdruck, Blutzucker,<br />
Lungenfunktion, Cholesterin, Körperfett,<br />
Sehschärfe <strong>und</strong> Hörvermögen durch Schnelltests<br />
erfassen zu lassen. In der anschließenden Beratung<br />
durch eine Ärztin wurden die Werte besprochen<br />
<strong>und</strong> wenn nötig die Empfehlung zu weiteren, genaueren<br />
Untersuchungen gegeben.<br />
Da es in der heutigen Zeit immer wichtiger wird, wie<br />
man dauerndem negativen Stress entgegnet, bestand<br />
am Ges<strong>und</strong>heitstag die Möglichkeit zwei Entspannungsmethoden,<br />
das Autogene Training (durch<br />
Elisabeth Renner) <strong>und</strong> die Meditation (durch Armin<br />
Fischwenger), auszuprobieren <strong>und</strong> kennen zu lernen.<br />
Ein weiteres Angebot, das erstmalig im Rahmen des<br />
Ges<strong>und</strong>heitstages an der KUG angeboten wurde, war<br />
ein Selbstverteidigungs-Schnupperkurs für Frauen<br />
durch Spezialisten der Polizei. Dieser Kurs fand regen<br />
Zuspruch, da neben Tipps zum richtigen Verhalten in<br />
Gefahrensituationen auch einige Selbstverteidigungsmethoden<br />
ausprobiert werden konnten.<br />
Karin Zach<br />
Weitere Bauabschnitte<br />
der Reiterkaserne eröffnet<br />
mit Führungen durch die neuen Räumlichkeiten,<br />
Statements der Vizerektorin für Finanzen <strong>und</strong> Infrastruktur<br />
Barbara Simandl, des Vorstandes des Instituts<br />
13 Gerd Grupe <strong>und</strong> des ÖH-Vorsitzenden Josef<br />
Pepper wurden am 29. November 2012 die Bauabschnitte<br />
III <strong>und</strong> IV der Reiterkaserne offiziell eröffnet.<br />
Seit mehr als einem Jahr haben in den neuen Räumlichkeiten<br />
das Institut Ethnomusikologie, die Doktoratsschulen<br />
<strong>und</strong> der Internationale Wettbewerb<br />
„Franz Schubert <strong>und</strong> die <strong>Musik</strong> der Moderne“ eine<br />
neue Heimat gef<strong>und</strong>en, den Studierenden stehen<br />
zusätzliche Übezimmer zur Verfügung.<br />
Umrahmt wurde das Fest durch beeindruckende<br />
musikalische Darbietungen – Gamelan <strong>und</strong> mexikanische<br />
Marimba – von Angehörigen des Instituts<br />
Ethnomusikologie.<br />
Sabine Schrimpf
28<br />
Fehler gehören zu jedem Lernprozess<br />
Kürzlich erschien das Buch zum Symposium<br />
„Exzellenz durch Umgang mit Fehlern“<br />
vor fast genau einem Jahr – am 11. <strong>und</strong> 12. November<br />
2011 – fand im MUMUTH der <strong>Kunst</strong>universität<br />
<strong>Graz</strong> das Symposium „Exzellenz durch Umgang<br />
mit Fehlern“ statt, das vom Fachbereich für<br />
Instrumental(Gesangs)Pädagogik unter der Leitung<br />
von Frau Prof. in Kruse-Weber veranstaltet wurde. Die<br />
ExpertInnen berichteten über wissenschaftliche Erkenntnisse<br />
im Umgang mit Fehlern <strong>und</strong> Studierende<br />
der <strong>Kunst</strong>universität steuerten persönliche Erfahrungen<br />
bei. Diese Mischung aus Wissenschaft <strong>und</strong> Reflexion<br />
persönlicher Erfahrung wurde Gr<strong>und</strong>lage für die<br />
kürzlich erschienene Publikation „Exzellenz durch differenzierten<br />
Umgang mit Fehlern“.<br />
Fehler gehören zu jedem Lernprozess. Bei vielen Dingen,<br />
die wir uns aneignen, wie z.B. Sprechen, Laufen<br />
oder auch das Arbeiten am Computer, ist uns dies bewusst.<br />
Wir bewegen uns ständig in der Instabilität zwischen<br />
Scheitern <strong>und</strong> Gelingen. Beim Musizieren Lernen<br />
jedoch sind Fehler meist negativ konnotiert: Die<br />
Einstellung, dass Fehler als Versagen empf<strong>und</strong>en werden,<br />
ist weit verbreitet <strong>und</strong> auch das kreative Potenzial<br />
von Fehlersituationen beim Unterrichten <strong>und</strong> Musizieren<br />
wird viel zu selten genutzt. Außerdem ist das Publikum<br />
auf Gr<strong>und</strong> der medialen Präsenz von <strong>Musik</strong> daran<br />
gewöhnt, dass <strong>Musik</strong>erInnen fehlerfrei spielen <strong>und</strong> erwartet<br />
somit auch in Konzerten Perfektion.<br />
Um exzellente Leistungen<br />
zu erreichen, arbeiten <strong>Musik</strong>erInnen<br />
jahrelang sehr<br />
hart <strong>und</strong> oft angstbesetzt.<br />
Doch zwanghaftes Streben<br />
nach Perfektion <strong>und</strong><br />
stark stresserfüllte Fehlersituationen<br />
können zu<br />
Blockierungen in Lernprozessen,<br />
Einschränkungen in<br />
Gedächtnisleistungen <strong>und</strong><br />
Sinneswahrnehmungen<br />
sowie zu Aufführungsangst<br />
führen.<br />
Mit dieser Publikation werden erstmalig Gr<strong>und</strong>lagen<br />
der Fehlerforschung aus anderen Disziplinen wie z.B.<br />
Lernpsychologie, Sportwissenschaft, Management,<br />
Luftfahrt <strong>und</strong> Medizin für die Instrumental- <strong>und</strong><br />
Gesangspädagogik adaptiert. Der Blick über den<br />
Tellerrand hinaus in andere Fachbereiche fördert<br />
einen konstruktiven, differenzierten <strong>und</strong> kreativen<br />
Umgang mit Fehlern. Möge diese Publikation einen<br />
wesentlichen Beitrag zu den Professionalisierungsbestrebungen<br />
im Umgang mit Fehlern leisten.<br />
Barbara Borovnjak<br />
UNI:ABO IM MUSIKVEREIN FÜR STEIERMARK<br />
auch im Jahr 2013 können Angehörige der KUG im<br />
<strong>Musik</strong>verein für Steiermark von Sonderkonditionen<br />
profitieren. Ob die CD-Präsentation des Trio Alba<br />
oder das Sonderkonzert der Wiener Philharmoniker<br />
unter Franz Welser Möst; Angelika Kirchschlager oder<br />
Grigory Sokolov; die Skride-Schwestern oder das Ural<br />
Philharmonic Orchestra mit Olga Peretyatko - die Saison<br />
bietet noch einige erst-klassische <strong>Musik</strong>termine.<br />
Angehörige der KUG können ein Uni:ABO erwerben<br />
<strong>und</strong> erhalten für fünf beliebige Abo-Konzerte bereits<br />
im Vorverkauf 10% Rabatt. Studierenden wird<br />
ein Rabatt von 50% gewährt, Restplätze gibt es bei<br />
Abo-Konzerten für sie auch weiterhin gratis!<br />
Angelika Dorfer<br />
Informationen <strong>und</strong> Tickets:<br />
Sparkassenplatz 2, 8010 <strong>Graz</strong><br />
Tel. 0316/822455<br />
tickets@musikverein-graz.at<br />
www.musikverein-graz.at
DOKUMENTATION ZUM WETTBEWERB ERSCHIENEN<br />
29<br />
mit Ende des letzten Jahres wurde die schriftliche Dokumentation<br />
des 8. Internationalen Wettbewerbs „Franz Schubert <strong>und</strong> die<br />
<strong>Musik</strong> der Moderne“ , welcher im Februar 2012 - an der KUG in<br />
den drei Sparten Duo für Gesang <strong>und</strong> Klavier (Lied), Trio für Klavier,<br />
Violine <strong>und</strong> Violoncello <strong>und</strong> Streichquartett - als eines der großen<br />
Kammermusik-Highlights mit r<strong>und</strong> 200 TeilnehmerInnen aus 38<br />
Ländern über die Bühne ging, fertiggestellt.<br />
Dieser Rückblick in Form von Interviews mit JurorInnen, PreisträgerInnen,<br />
einer Studie zum Repertoire sowie vielen Informationen<br />
<strong>und</strong> Fotos r<strong>und</strong> um den Wettbewerb ist nun in Buchform auf mehr<br />
als 300 Seiten erschienen <strong>und</strong> im Wettbewerbsbüro (Reiterkaserne,<br />
Zimmer 1.35, E-Mail: franz.schubert@kug.ac.at) erhältlich.<br />
Der kommende Wettbewerb, welcher der neunte in Serie sein<br />
wird, wird von 4. – 12. Februar 2015 ausgeschrieben. Im Vorfeld<br />
dazu ist auch wieder ein Kompositionswettbewerb in der Sparte<br />
„Trio für Klavier, Violine <strong>und</strong> Violoncello“ in Vorbereitung.<br />
Britta Reininghaus<br />
Webradio der vier <strong>Graz</strong>er Universitäten<br />
Neue Zusammenarbeit für ein „Lauschen hinter die Kulissen“<br />
Fotos: Uni <strong>Graz</strong><br />
seit Oktober 2012 kooperiert die <strong>Kunst</strong>universität noch<br />
intensiver mit der Karl-Franzens-Universität, der TU <strong>und</strong><br />
der Med Uni <strong>Graz</strong>: Wöchentlich findet das breite inhaltliche<br />
Spektrum der <strong>Graz</strong>er Universitäten nun im Webradio<br />
Widerhall. Diese Plattform bietet nicht nur die Möglich-<br />
keit, Forschungs- <strong>und</strong> Bildungsthemen bekannt zu machen,<br />
sondern berichtet zudem über campusspezifische<br />
Besonderheiten der einzelnen Universitäten. Aktuelle<br />
Themen werden von ExpertInnen der vier Universitäten<br />
analysiert, um so auch einen Bezug zu gesellschaftlichen,<br />
wirtschaftlichen oder kulturellen Bewegungen<br />
zu schaffen. Gleichzeitig<br />
wird ein besonderes „Lauschen hinter<br />
die Kulissen“ möglich – Unigeschehen<br />
lebendig <strong>und</strong> hautnah. Gestaltet werden<br />
die Beiträge von Studierenden aller<br />
vier Universitäten, die so wertvolle<br />
Arbeitserfahrung sammeln können.<br />
Das Webradio wurde 2009 von der<br />
Karl-Franzens-Universität gegründet<br />
<strong>und</strong> ist ein in dieser Form einzigartiges<br />
Projekt an Österreichs Universitäten.<br />
Die Initiative, aus der bis dato r<strong>und</strong><br />
100 Sendungen hervorgingen, wurde<br />
im März 2012 mit dem Inge-Morath-<br />
Preis für Wissenschaftspublizistik des<br />
Landes Steiermark ausgezeichnet.<br />
Zum Nachhören:<br />
http://webradio.uni-graz.at<br />
Pressestelle Uni <strong>Graz</strong> / KUG
30<br />
„vollkommenes hält sich fern“<br />
„Vollkommenes hält sich fern“ – der Titel des neuesten<br />
Bandes der Studien zur Wertungsforschung<br />
verdeutscht einen Gedichtvers der amerikanischen<br />
Lyrikerin Kimberly Johnson, „perfection keeps itself<br />
aloof“. Gemeint ist damit die Vollkommenheit des<br />
Schönen – ob Person oder Gegenstand –, die sich<br />
jeder Beschreibung entzieht <strong>und</strong> die Worte nur umkreisen<br />
können. Dieses Umkreisen fassen Andreas<br />
Dorschel, Professor am Institut für <strong>Musik</strong>ästhetik, <strong>und</strong><br />
Philip Alperson, Emeritus der Temple University Philadelphia<br />
(USA) sowie 2010/11 Stiftungsprofessor des<br />
Landes Steiermark an der KUG, in den aus Mathematik<br />
<strong>und</strong> Physik geläufigen Begriff der ‚Näherung‘.<br />
Ausgehend von einer Auseinandersetzung mit dem<br />
Begründer einer Ästhetik der Perfektion, Alexander<br />
Gottlieb Baumgarten (1714 - 1762), ‚nähern‘ sich die<br />
beiden Autoren dem Vollkommenen (<strong>und</strong> dem Unvollkommenen)<br />
in der <strong>Kunst</strong> anhand eines Spektrums von<br />
Beispielen, das von Bachs h-Moll-Messe über Charles<br />
Mingus‘ ‚Fables of Faubus‘ bis hin zu vietnamesischer<br />
Gongmusik reicht. Kritische Erwägungen gelten den<br />
Perfektionsmythen wie etwa, komponierte <strong>Musik</strong><br />
übertreffe jede Improvisation an Vollkommenheit,<br />
Dirigieren sei vor allem eine Abrichtung zu orchestraler<br />
Perfektion, <strong>und</strong> Erziehung stelle den langen Weg<br />
aus Unvollkommenheiten zur Vollkommenheit dar.<br />
Andreas Dorschel<br />
Philip Alperson / Andreas Dorschel,<br />
Vollkommenes hält sich fern. Ästhetische Näherungen.<br />
Wien – London – New York: Universal Edition, 2012<br />
Studien zur Wertungsforschung 53<br />
WICHTIGES IN KÜRZE<br />
27. Oktober 2012: Das Ehrenmitglied der KUG, Hans Werner Henze, verstirbt im 87. Lebensjahr in Dresden<br />
+++ 19. November: Der erste steirische <strong>Kunst</strong>- <strong>und</strong> Kultur-Förderinformationstag der KSG in Kooperation<br />
mit der KUG geht im MUMUTH über die Bühne +++ 12. November: Rektor Schulz wird für<br />
drei Jahre in den Vorstand (Council) der AEC – Association Européenne des Conservatoires, Académies<br />
de Musique et <strong>Musik</strong>hochschulen – gewählt. Er vertritt damit neben Österreich die Länder Süd-/Osteuropas<br />
+++ 28. November: Die Leistungsvereinbarung 2013-15 der KUG wird nach der positiven Stellungnahme<br />
des Universitätsrats dem Ministerium übermittelt +++ 12. Dezember: Der Universitätsrat<br />
der KUG trägt dem Erkenntnis des Verwaltungsgerichtshofs Rechnung <strong>und</strong> löst den Arbeitsvertrag für<br />
die Funktion eines Rektors mit Georg Schulz einvernehmlich auf +++ 18. Dezember: Der neu gewählte<br />
Betriebsrat für das künstlerische <strong>und</strong> wissenschaftliche Personal konstituiert sich <strong>und</strong> wählt Josef Pilaj<br />
zu seinem Vorsitzenden +++<br />
Bereits in der Druckphase erreicht uns folgende Information: Der Universitätsrat der KUG wählte am<br />
16. Jänner 2013 Frank-Thomas Mitschke zum neuen Rektor.
31<br />
preise, auszeichnungen <strong>und</strong> engagements<br />
Studierende<br />
Linda SAKALOSOVA, Flöte, Studierende von Univ.Prof.<br />
Erwin Klambauer, wurde für die Saison 2012/13 in das<br />
European Union Youth Orchestra (EUYO) aufgenommen.<br />
Zudem war sie Finalistin beim Wettbewerb „Intermusica<br />
Birkfeld 2012“ <strong>und</strong> wurde mit einem 5. Preis<br />
ausgezeichnet.<br />
Artem NAUMOV, Violine, Studierender von em.O.Univ.<br />
Prof. Yair Kless, hat bei der „Wieniawski-Lipinski Competition“<br />
in Lublin (Polen) den 3. Preis <strong>und</strong> den 1. Preis des<br />
Polnischen Rotary-Clubs gewonnen.<br />
Bernhard Georg KRABATSCH, Fagott, Studierender von<br />
Univ.Prof. David Seidel, hat das Probespiel für 2., stv. 3.<br />
Fagott mit Nebeninstrument Kontrafagott beim Bruckner<br />
Orchester Linz gewonnen.<br />
Giuseppe Zinchiri, Gitarre, Studierender von Univ.<br />
Prof. Paolo Pegoraro, hat beim „20. Internationalen Koblenzer-Gitarrenwettbewerb<br />
,Hubert Käppel´“ am 27.<br />
Mai 2012 den „Premio Joaquín Rodrigo“ für die beste<br />
Interpretation eines Werkes von Joaquín Rodrigo gewonnen.<br />
Zudem gewann er beim „,Dr. Luis Sigall´ competition<br />
of Vina del Mar“ (Chile) den 2. Platz.<br />
Francisco António Morais Ferreira Franco, Gitarre,<br />
Studierender von Univ.Prof. Paolo Pegoraro, hat beim<br />
Internationalen Gitarrenwettbewerb <strong>und</strong> Festival von<br />
Sernancelhe (Portugal) am 1. Juli 2012 den 3. Preis gewonnen.<br />
Petra Polackova, Gitarre, Studierende von Univ.Prof.<br />
Paolo Pegoraro, hat beim Internationalen Gitarrenwettbewerb<br />
von Pisa (Italien) am 14. Oktober 2012 den 2.<br />
Preis gewonnen.<br />
Francisco António Morais Ferreira Franco, Marcos<br />
Victora WAGNER <strong>und</strong> Jaka Klun, Gitarre, Studierende<br />
von Univ.Prof. Paolo Pegoraro, spielten beim „XVII Pordenone<br />
Guitar Festival“ von 9. bis 18. November 2012<br />
ein Solokonzert.<br />
Das Posaunenquartett „110 T-bones“ hat beim 12. Internationalen<br />
Wettbewerb für Blechbläser-Ensembles in<br />
Passau den 3. Preis gewonnen.<br />
Valentyna Halushko, Mezzosopran, Studierende<br />
von Univ.Prof. in Mag. a Joanna Borowska-Isser, hat beim<br />
Opernfestival im Schloss Kirchstätten im Sommer 2012<br />
als „Cherubino“ debütiert.<br />
Gabrijela Nedok, BA, Sopran, Studierende von Univ.<br />
Prof. in Mag. a Joanna Borowska-Isser, hat in der Staatsoper<br />
Maribor am 8. Mai 2012 die Sopranpartie bei der<br />
Welturaufführung der „I Symphonie“ von Tomaž Svete<br />
gesungen.<br />
Katsiaryna MELNIKAVA, Sopran, Studierende von Univ.<br />
Prof. in Mag. a Joanna Borowska-Isser, wurde bei der Veranstaltung<br />
„Amabile“ des <strong>Musik</strong>vereins für Steiermark<br />
im Juni 2012 durch Kammersänger Michael Schade vorgestellt.<br />
Das Flötenquartett „Amazing Pipes“ (Andrea DUSLEAG,<br />
Linda SAKALOSOVA, Studierende von Univ.Prof. Erwin<br />
Klambauer, Ursula KARNER, Absolventin von<br />
Univ.Prof. Erwin Klambauer, <strong>und</strong> Carina JANDL) erreichte<br />
beim B<strong>und</strong>eswettbewerb „<strong>Musik</strong> in kleinen Gruppen“<br />
in der Stufe S den 1. Platz <strong>und</strong> in der Gesamtwertung<br />
den 2. Platz.<br />
Julia GUTSCHLHOFER, Fagott, Studierende von Univ.<br />
Prof. David Seidel, wurde beim Kärntner Symphonieorchester<br />
für 2./1. Fagott (Karenzvertretung) ausgewählt.<br />
Irina Vaterl, Klavier, Studierende von Univ.Prof. in Dr. in<br />
Milana Chernyavska, hat beim Wettbewerb „Petar Konjovic“<br />
in Belgrad den 1. Preis sowie den Sonderpreis für<br />
die beste Interpretation eines Werkes von Chopin <strong>und</strong><br />
beim Wettbewerb „Vietri sul mare“ in Salerno (Italien)<br />
den 1. Preis gewonnen.<br />
Natascha Pichler, Vorbereitungslehrgang Violine, Studierende<br />
von Ao.Univ.Prof. in Regina Brandstätter, hat<br />
beim „21. Concorso Internationale Gianluca Campochiaro<br />
2012 - Città di Pedara“ (Italien) in der Categorie C<br />
Solisti den 1. Preis gewonnen.<br />
Benjamin Lichtenegger, Violine, Studierender von<br />
Ao.Univ.Prof. in Regina Brandstätter hat beim „21. Concorso<br />
Internationale Gianluca Campochiaro 2012 - Città di<br />
Pedara“ (Italien), in der Categorie D Solisti einen 1. Preis<br />
gewonnen, wurde nach erfolgreichem Vorspiel für das<br />
Probespiel-Seminar der Wiener Philharmoniker in Salzburg<br />
aufgenommen <strong>und</strong> nahm im November 2012 mit<br />
der Philharmonie Animato unter Howard Griffiths an<br />
einer Konzerttournee teil.<br />
Eva Lucia SCHMÖLZER, Hochbegabtenlehrgang Violine,<br />
Stefan Smoly, Violine, <strong>und</strong> Bernhard Rauch, Violine,<br />
Studierende von Ao.Univ.Prof. in Regina Brandstätter,<br />
spielten am 6. Dezember 2012 im <strong>Musik</strong>salon Erfurt.<br />
Xiaoyi XU, Gesang, Studierende von Univ.Prof. in Mag. a<br />
Claudia Rüggeberg, erhielt eine Vertragsverlängerung<br />
am Opernhaus <strong>Graz</strong>.<br />
Chang LIU, Gesang, Studierender von Univ.Prof. in Mag. a<br />
Claudia Rüggeberg, hat beim 6. Europäischen Gesangswettbewerb<br />
„DEBUT“ im September 2012 den Sonderpreis<br />
der Jeunesses Musicales Deutschland gewonnen.
32<br />
Er erhält ein Vollstipendium beim Internationalen<br />
Opernkurs der Jungen Oper Schloss Weikersheim <strong>und</strong><br />
wird 2013 in Mozarts „Don Giovanni“ die Partie des<br />
Don Ottavio gestalten.<br />
Katalin Peidl, BA, Gesang, erhielt im November 2012<br />
als einzige Sängerin ein Stipendium des Forum Hungaricum.<br />
Adriana DEL POZO TORRENO, Fagott, Studierende von<br />
Univ.Prof. David Seidel, hat das Probespiel für das neu<br />
gegründete Orchester der Wiener Sängerknaben gewonnen.<br />
Alina Pinchas, BA, Violine, Studierende von O.Univ.<br />
Prof. Mag. Mag. Boris Kuschnir, hat das Probespiel für<br />
die 1. Violinen der Wiener Philharmoniker gewonnen.<br />
Yung-Yu Liang, Klavier, Studierende von Univ.Prof.<br />
Mag. Manfred Tausch, erhielt in Zusammenarbeit mit<br />
Mag. Mag. Shu-te Chang, Senior Lecturer am Institut<br />
Oberschützen, den 1. Preis beim „1st International competition<br />
for young musicians „Insula 2012“, Kategorie E,<br />
in Slowenien.<br />
Martha-Debelli-Stipendienwettbewerb<br />
Von 7. bis 9. Dezember 2012 fand der „Martha-Debelli-<br />
Stipendienwettbewerb“ für KUG-Studierende statt,<br />
veranstaltet von der Martha-Debelli-Stiftung sowie<br />
dem Career Service Center <strong>und</strong> dem Institut für Klavier<br />
der KUG. Das Konzert der PreisträgerInnen fand am 13.<br />
Dezember in der Aula der KUG statt.<br />
In der Kategorie Cembalo erhielten Jarmila Paclova<br />
den 1. Preis, Iklim Tamkan <strong>und</strong> Andrii Slota jeweils<br />
ein Stipendium.<br />
In der Kategorie Orgel erreichte Aleksey Vylegzhanin<br />
den 1. Preis, Stefan Nemtusiak <strong>und</strong> Lena Suppan erlangten<br />
ex aequo den 2. Preis, Bazhena Buka wurde<br />
ein Würdigungspreis zugesprochen.<br />
In der Kategorie Klavier ging der 1. Preis an Levon<br />
Avagyan, 2. Preise erhielten Aliya Akbergenova<br />
<strong>und</strong> Dongjin Yang. Die 3. Preise wurden an Yung-<br />
Yu Liang <strong>und</strong> Vadym Palii sowie ein Förderpreis an<br />
Zhenhua Dong, BA, vergeben.<br />
In der Kategorie Kammermusik – Klaviertrio erhielt das<br />
„Trio Morrison“ (Ben Morrison, Katarzyna Bieniasz<br />
<strong>und</strong> Fang Li) den 1. Preis. Der 2. Preis ging an das „Trio<br />
Karklina“ (Fuyu Iwaki, Lana Berakovic <strong>und</strong> Maija<br />
Karklina, BA). Den 3. Preis erhielt das „Trio Klimova“<br />
(Mykhaylo Zakharov, BA, Endre Ferenc<br />
Stankowsky <strong>und</strong> Aleksandra Klimova, BA, MA).<br />
Der Förderpreis wurde dem „Trio Ella“ (Elizabeth<br />
MacCorquodale, Lyudmila Kucher <strong>und</strong> Aliya<br />
Akbergenova) zugesprochen.<br />
ABSOLVENTI NNEN<br />
Sebastjan VRHOVNIK, BA, MA, Dirigieren-Chordirigieren,<br />
Absolvent von O.Univ.Prof. Mag. Johannes Prinz<br />
<strong>und</strong> Ao.Univ.Prof. Günther Fruhmann, gewann mit der<br />
APZ Tone Tomsic University of Ljubljana beim „49. Internationalen<br />
Chorwettbewerb 2012“ von 5. bis 8. Juli 2012<br />
in Spittal in der Kategorie A (<strong>Kunst</strong>liedbewerb) den 1.<br />
Preis <strong>und</strong> in der Kategorie B (Volksliedbewerb) den 2.<br />
Preis. Beim „60. Internationalen Chorwettbewerb 2012<br />
Polifonico“ von 18. bis 26. August 2012 in Arezzo (Italien)<br />
gewann er in den Kategorien 2 <strong>und</strong> 3 (Gruppi vocali e<br />
cori) sowie in der Kategorie 5 (Periodo storico D) jeweils<br />
den 1. Preis <strong>und</strong> den „Gran premio Città di Arezzo“.<br />
Anna Siminska, Sopran, Absolventin von Univ.Prof. in<br />
Mag. a Joanna Borowska-Isser, hat als Sandrina in „La finta<br />
giardiniera“ im Stadttheater Bonn im Oktober 2011<br />
<strong>und</strong> als Königen der Nacht an der Berliner Staatsoper<br />
im November 2011 sowie an der Frankfurter Oper im<br />
April 2012 <strong>und</strong> in der Komischen Oper Berlin im Juni<br />
2012 als Ilia in „Idomeneo“ debütiert.<br />
Daniel Lökö, Tenor, Absolvent von Univ.Prof. in Mag. a<br />
Joanna Borowska-Isser, hat ein Engagement im Chor<br />
der Wiener Staatsoper bekommen.<br />
Mag. a Eva Liebau, Sopran, Absolventin von Univ.<br />
Prof. in Mag. a Joanna Borowska-Isser, hat die Partie<br />
der Najade in der „Ariane auf Naxos“ bei den Salzburger<br />
Festspielen 2012 gesungen.<br />
Elisabeth Schwarz, Bakk., MA, Sopran, Absolventin<br />
von Univ.Prof. in Mag. a Joanna Borowska-Isser hat im<br />
Juni 2012 ihre erste Blonde in „Die Entführung aus dem<br />
Serail“ in der Wiener Volksoper gesungen <strong>und</strong> bei den<br />
Salzburger Festspielen 2012 mit der Papagena debütiert.<br />
Mi-Young JUNG, MA, MA, Mezzosopran, Absolventin<br />
von Univ.Prof. in Mag. a Claudia Rüggeberg, hat beim<br />
Gesangswettbewerb „Mezinarodni Pevecka Soutez“<br />
in Žd‘ár nad Sázavou (Tschechien) den 1. Preis <strong>und</strong> den<br />
Spezialpreis des tschechischen Nationaltheaters, einen<br />
Vertrag für die Partie der Amneris in „Aida“ von Giuseppe<br />
Verdi für die Spielzeit 2012/2013, gewonnen.<br />
Sonja GORNIK, Sopran, Absolventin von Univ.Prof. in<br />
Mag. a Claudia Rüggeberg, derzeit am Theater Lüneburg<br />
engagiert, wurde für die Spielzeit 2013/14 an das<br />
Landestheater Linz verpflichtet.<br />
Marianna SZIVKOVA, MA, MA, Sopran, Absolventin von<br />
Univ.Prof. in Mag. a Claudia Rüggeberg, wurde von Gustav<br />
Kuhn für die Eröffnung der Tiroler Festspiele Erl<br />
für die Partie der Judith in „Herzog Blaubart“ von Béla<br />
Bartók engagiert.
33<br />
Can XIE, BA, MA, Sopran, Absolventin von Univ.Prof. in<br />
Mag. a Claudia Rüggeberg, wurde nach einem Workshop<br />
von Steven Tiller an der KUG für seine Produktion<br />
über Puccinis Butterfly „Finding Butterfly“ im Oktober<br />
2012 für die Titelpartie an der freien Oper „The Wedding<br />
Collective“ in London engagiert.<br />
Daniel JENZ, BA, Tenor, Absolvent von Univ.Prof. in Mag. a<br />
Claudia Rüggeberg, erhielt ein Festengagement in<br />
Hildesheim-Hannover, gab sein Rollendebüt im Oktober<br />
als Lenski in „Eugen Onegin“ von Tschaikowsky<br />
<strong>und</strong> sang die Partie des Ernesto in „Don Pasquale“. Er<br />
sang im Juli bei den Sondershäuser Schlossfestspielen<br />
2012 in Nordhausen (Deutschland), seinen ersten Belmonte<br />
in Mozarts „Entführung aus dem Serail“ <strong>und</strong><br />
danach den Don Ramiro in „Cenerentola“ von Rossini<br />
bei den Schlossfestspielen Wernigerode August 2012 in<br />
Deutschland.<br />
Almerija DELIC, Mezzosopran, Absolventin von Univ.<br />
Prof. in Mag. a Claudia Rüggeberg, beginnt ihren festen<br />
Vertrag am Theater Osnabrück mit der Rolle der<br />
Preziosilla in „Die Macht des Schicksals“ von Verdi,<br />
Premiere war am 29. September 2012.<br />
Engagements der Studierenden des 4. Jahrgangs<br />
des Instituts für Schauspiel<br />
Ingrid Adler wurde an die schaubühneGRAZ, Meret<br />
Engelhard ans Theater Paderborn <strong>und</strong> an die Westfälischen<br />
Kammerspiele, Gideon Maoz ans Schauspielhaus<br />
Wien, Florian Pabst ans Theater an der Parkaue<br />
(Berlin), Raphael Seebacher ans Schlosstheater Celle,<br />
Sarah Zaharanski ans Stadttheater Klagenfurt,<br />
Sebastian Zeleny ans Schauspielhaus Wien <strong>und</strong> Violetta<br />
Zupancic ans Theater Erlangen engagiert.<br />
Am 18. November 2012 präsentierten die BläserInnen<br />
des <strong>Graz</strong>er Philharmonischen Orchesters unter Leitung<br />
von Florian Erdl im <strong>Graz</strong>er Opernhaus unter dem Motto<br />
„Klassik am Sonntag“ ein Programm, das Dr. Peter<br />
Heckl, Hornist des Orchesters <strong>und</strong> ehemaliger KUG-<br />
Doktorand bei Univ.Prof. Dr. Klaus Aringer, zusammenstellte<br />
<strong>und</strong> selbst präsentierte.<br />
Dr. Thomas GRILL, MA, Absolvent, erhielt am 12.<br />
Dezember 2012 von B<strong>und</strong>esminister o.Univ.Prof. Dr.<br />
Karlheinz Töchterle den „Award of Excellence“ für eine<br />
der besten Dissertationen des Studienjahres 2011/12.<br />
Der KUG-Betreuer seiner Arbeit „Expressivere <strong>und</strong> intuitivere<br />
elektronische <strong>Musik</strong>instrumente durch die Integration<br />
von Machine-Listening-Konzepten war Univ.<br />
Prof. Dr. Gerhard Eckel.<br />
Irma MIHELIC, BA, MA, Sopran, Absolventin von Elisabeth<br />
Batrice, hat im Opernhaus Ljubljana die Partie der<br />
Mimi aus der Oper „La Bohème“ von Puccini, die Grilletta<br />
aus „Lo Speziale“ von Haydn im Rahmen der<br />
Ruhpoldinger Konzerttage in Bayern, die Sopranpartie<br />
in „Missa da Requiem“ von Verdi mit der Norddeutschen<br />
Philharmonie Rostock <strong>und</strong> dem Konzertchor<br />
der Staatsoper Unter den Linden Berlin, die Rolle der<br />
Berta aus der Oper „Der Barbier von Sevilla“ von<br />
Rossini im Volkstheater Rostock gesungen.<br />
Mag. a Dr. in Katharina VOGT, KUG-Absolventin <strong>und</strong> Projektmitarbeiterin<br />
am Institut 17 – Elektronische <strong>Musik</strong><br />
<strong>und</strong> Akustik (IEM), wurde im Oktober 2012 mit dem<br />
„Universitätsforschungspreis der Industrie 2012“ für<br />
ihre Dissertation „Sonfication of Simulations in Computational<br />
Physics“ ausgezeichnet.<br />
Manual GANGL, BA, BA, Klarinette, Absolvent von Univ.<br />
Prof. Gerald Pachinger, wurde im Dezember im Florentinersaal<br />
der KUG mit dem Dr. Karl-Böhm-Stipendium<br />
2012 der Stadt <strong>Graz</strong> ausgezeichnet.<br />
Aus den instituten /<br />
Aus der verwaltung<br />
Gemeinsam mit ForscherInnen der AKG Acoustics<br />
GmbH wurden DI Markus Guldenschuh <strong>und</strong> Dipl.-<br />
Ing. Dr. Alois Sontacchi vom Institut 17 – Elektronische<br />
<strong>Musik</strong> <strong>und</strong> Akustik (IEM) bei der „2nd IEEE International<br />
Conference on Consumer Electronics – Berlin<br />
(ICCE– Berlin 2012)“ für ihre Arbeit zur Bewertung von<br />
Kopfhörern hinsichtlich der Fähigkeit, Störschall zu unterdrücken,<br />
mit dem „Best Paper Award“ der Konferenz<br />
ausgezeichnet.<br />
Mag. Stefan Heckel, Senior Lecturer am Institut 8 – Jazz,<br />
gewann den ersten „Al Quds Compositions Award“ der<br />
Al Quds Universität Jerusalem.<br />
Mag. Dr. Harald Lothaller, Direktor des Studiencenters<br />
sowie Mitarbeiter der Abteilung für Qualitätsmanagement<br />
<strong>und</strong> Berichte an der KUG, hat bei der „6th<br />
European Conference on Information Management<br />
and Evaluation“ von 13. bis 14. September 2012 in Cork<br />
(Irland) den „Best Poster Award“ für seinen Beitrag „Are<br />
more data better? Experiences from measuring academic<br />
performance“ erhalten.
34<br />
neu an der kug<br />
Universitätsassistent<br />
Gerriet Krishna Sharma<br />
SENIOR LECTURERs<br />
Aoki Miki<br />
I-Ting Chen<br />
Theocharis Feslikidis<br />
Martina Colette Haager<br />
Colin Mason<br />
Anna Ulaieva<br />
LektorIn<br />
Kamen Iliev Nikolov<br />
Allgemeines Personal<br />
Stefanie Filzwieser<br />
Svetlana Konkova<br />
Nicole Oswald<br />
Institut 17 Elektronische <strong>Musik</strong> <strong>und</strong> Akustik<br />
Institut 3 Saiteninstrumente<br />
Institut 3 Saiteninstrumente<br />
Institut 2 Klavier<br />
Institut 9 Schauspiel<br />
Institut 1 Komposition, <strong>Musik</strong>theorie, <strong>Musik</strong>geschichte<br />
<strong>und</strong> Dirigieren<br />
Institut 3 Saiteninstrumente<br />
Institut 4 Blas- <strong>und</strong> Schlaginstrumente<br />
Qualitätsmanagement <strong>und</strong> Berichte<br />
Institut 10 <strong>Musik</strong>theater<br />
Qualitätsmanagement <strong>und</strong> Berichte<br />
Pensionierungen<br />
Christine Kienleitner Infrastruktur – Immobilien <strong>und</strong> Instandhaltung (mit 31.03.2013)<br />
Wilhelm Just Infrastruktur – Immobilien <strong>und</strong> Instandhaltung (mit 31.01.2013)<br />
Verstorben<br />
Hans Werner Henze, Ehrenmitglied der KUG (+ 27.10.2012)<br />
tit.Univ.Prof. Horst Zander, ehemaliger Vetragslehrer (+ 18.12.2012)
35<br />
IMPRESSUM<br />
Medieninhaberin <strong>und</strong> Herausgeberin:<br />
<strong>Kunst</strong>universität <strong>Graz</strong><br />
O.Univ.Prof. Mag. DI Dr. Robert Höldrich, Geschäftsführender Vizerektor<br />
Adresse: Leonhardstraße 15, 8010 <strong>Graz</strong><br />
Chefredaktion: Mag. a Sabine Schrimpf<br />
Redaktion: Mag. a Lissa Gartler, Lic. e Katrin Hammerschmidt, Margit Mahmoudi, Dr. in Sieglinde Roth<br />
E-Mail: redaktion@kug.ac.at<br />
Weitere Beiträge von:<br />
Univ.Prof. Dr. Klaus Aringer, Vorstand Institut 12 Oberschützen<br />
Barbara Borovniak, BA MA, Institut 5 <strong>Musik</strong>pädagogik<br />
Lydia Batiza, Career Service Center<br />
Mag. a Angelika Dorfer, <strong>Musik</strong>verein für Steiermark<br />
Univ.Prof. Dr. Andreas Dorschel, MA, Vorstand Institut 14 <strong>Musik</strong>ästhetik<br />
Barbara Fülöp, Amtsdirektorin, Institut 12 Oberschützen<br />
Mag. a Irene Hofmann-Wellenhof, Abteilung für Internationale Beziehungen<br />
em. O.Univ.Prof. Eugen Jakab, Institut 2 Klavier<br />
em. O.Univ.Prof. Dr. Dr. Otto Kolleritsch, Rector emeritus<br />
Gerald Krammer, Studierender Institut 10 <strong>Musik</strong>theater<br />
Roman Lemberg, Institut 10 <strong>Musik</strong>theater<br />
Mag. a Britta Reininghaus, Stabstelle Internationale Wettbewerbe<br />
Ao.Univ.Prof. Mag. Mag. Dr. Georg Schulz MSc, Altrektor<br />
Mag. Mag. Dr. Bakk. Bakk. Marton Szegedi, Institut 16 Jazzforschung<br />
Mag. a Karin Zach, Stabstelle Personalentwicklung<br />
Grafik, Satz <strong>und</strong> Bildbearbeitung: Mag. Jörg Vogeltanz<br />
Fotonachweis: sofern nicht anders angegeben: KUG/Wenzel<br />
Titelfoto: KUG/Wenzel<br />
Druck: Medienfabrik<br />
Namentlich gekennzeichnete Artikel geben die Meinung der Autorin oder des Autors<br />
wieder <strong>und</strong> müssen mit der Auffassung der Redaktion nicht übereinstimmen.<br />
Redaktionelle Bearbeitung <strong>und</strong> Kürzung von Beiträgen vorbehalten.
Freitag, 28. Juni 2013<br />
Einlass ab 19.30 Uhr<br />
Eröffnung: 20.30 Uhr<br />
Eintritt: freie Spende<br />
Festliche Kleidung<br />
erwünscht<br />
Redoute 2013<br />
Lange Nacht der <strong>Kunst</strong>universität <strong>Graz</strong><br />
Ein Dankeschön unserem Kulturpartner: