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Kulturtafel in Nürnberg - KUF

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Institut für Kulturpolitik – Hildesheim 2011<br />

Thomas Renz & Prof. Dr. Birgit Mandel<br />

Die Evaluation der Kulturloge Berl<strong>in</strong><br />

1 Vorbemerkungen<br />

1.1 Die Kulturloge Berl<strong>in</strong><br />

Seit 2010 sammelt die Kulturloge Berl<strong>in</strong> Freikarten die sie von überwiegend privaten<br />

Kulture<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> zur Verfügung gestellt bekommt aus dem Kont<strong>in</strong>gent der<br />

Karten, welche nicht verkauft wurden. Die Karten werden kostenfrei an Bedürftige, die<br />

nachweislich unter die Armutsgrenze fallen verteilt. Die potenziellen Gäste der Kulturloge<br />

Berl<strong>in</strong> - so die <strong>in</strong>terne Wortwahl - werden <strong>in</strong> sozialen Partnerorganisationen geworben und<br />

schriftlich angemeldet. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Kulturloge Berl<strong>in</strong> rufen dann<br />

persönlich bei den angemeldeten Gästen an und laden sie zu e<strong>in</strong>er freien<br />

Kulturveranstaltung e<strong>in</strong>. Die Gäste erhalten auf Wunsch auch weitere Karten für die gleiche<br />

Veranstaltung und können somit e<strong>in</strong>en Gast ihrer Wahl mitnehmen. Die Veranstalter erhalten<br />

von der Kulturloge dann e<strong>in</strong>e Liste mit den e<strong>in</strong>geladenen Gästen, welche an der Abendkasse<br />

h<strong>in</strong>terlegt wird. Dadurch entfällt e<strong>in</strong> Nachweis der Bedürftigkeit am Ort der<br />

Kulturveranstaltung und die freien Plätze s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> jedem Fall garantiert.<br />

1.2 Die Evaluation<br />

Ausgehend von dem zahlenmäßigen Erfolg der Arbeit der Kulturloge, der Resonanz <strong>in</strong> den<br />

Medien und der dadurch bed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>setzenden kulturpolitischen Debatte über das Potenzial<br />

e<strong>in</strong>er solchen Institution auch im H<strong>in</strong>blick auf öffentlich geförderte Kulture<strong>in</strong>richtungen<br />

bestand der Wunsch der Initiatoren nach e<strong>in</strong>er Evaluation ihrer Arbeit. Durchgeführt wurde<br />

diese vom Institut für Kulturpolitik der Universität Hildesheim, an dem Kulturnutzerstudien e<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong>tegraler Bestandteil der Forschungsarbeit s<strong>in</strong>d. Von besonderem Interesse s<strong>in</strong>d dabei<br />

diejenigen Menschen, welche Kulture<strong>in</strong>richtungen nie oder nur sehr selten besuchen.<br />

Bestehende repräsentative Studien zeigen, dass dies auf etwa die Hälfte der Bevölkerung<br />

zutrifft, die Nutzung zudem sehr stark vom Bildungsgrad abhängt und das E<strong>in</strong>trittspreise -<br />

zum<strong>in</strong>dest für Menschen mit ger<strong>in</strong>gem E<strong>in</strong>kommen - e<strong>in</strong>e hohe Barriere darstellen. Folgende<br />

Themen wurden <strong>in</strong> der Nutzerbefragung im Rahmen der Evaluation der Kulturloge Berl<strong>in</strong><br />

untersucht:<br />

• Überprüfung des Anspruchs, bedürftigen Menschen mehr kulturelle Teilhabe zu<br />

ermöglichen<br />

• Die Veränderung des Kulturnutzungsverhaltens durch das Angebot der Kulturloge<br />

• Die Auswirkungen der Besuche auf die Gäste<br />

• Die sozio-demographische Zusammensetzung der Kulturlogengäste<br />

• Die Motivation und die E<strong>in</strong>stellung der Gäste<br />

• Erfolgsfaktoren des Systems der Kulturloge<br />

Zudem wurden auch e<strong>in</strong>ige Aspekte zur Optimierung der <strong>in</strong>ternen Organisation sowie des<br />

Market<strong>in</strong>gs der Kulturloge untersucht. Diese werden ausschließlich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>ternen Bericht<br />

vorgestellt.<br />

Die der Befragung zu Grunde liegenden theoretischen Vorannahmen und Hypothesen<br />

wurden von Studierenden der Kulturwissenschaften an der Universität Hildesheim im<br />

W<strong>in</strong>tersemester 2010/2011 entwickelt und basieren auf bestehenden Erkenntnissen zu<br />

vergleichbaren Kulturnutzern, sowie auf verschiedenen medial geäußerten<br />

Wirkungszuschreibungen oder auch Vorwürfen zur Arbeit der Kulturloge.<br />

1


1.3 Angabe zur Methode und zum Datenmaterial<br />

Die Daten auf der die folgende Analyse aufbaut stammen aus der Befragung der Gäste der<br />

Kulturloge Berl<strong>in</strong>. Das Institut für Kulturpolitik hat im Rahmen e<strong>in</strong>er Evaluation e<strong>in</strong>en<br />

standardisierten Fragebogen <strong>in</strong> Absprache mit dem Team der Kulturloge Berl<strong>in</strong> entwickelt.<br />

Die Befragung mit überwiegend standardisierten Fragen fand im Januar 2011 mit Hilfe der<br />

Onl<strong>in</strong>eplattform www.soscisurvey.de statt. Die Kulturloge Berl<strong>in</strong> verfügte über rund 800 E-<br />

Mailadressen ihrer Gäste. Geme<strong>in</strong>sam mit dem Institut für Kulturpolitik wurden diese Gäste<br />

angemailt und um Teilnahme gebeten. Die Teilnahme erfolgte dann anonym und ohne<br />

weitere Verschlüsselung. Insgesamt haben knapp 200 Angeschriebene an der Befragung<br />

teilgenommen, von denen 171 komplett ausgefüllte Datensätze vorliegen. Diese<br />

Beteiligungsquote von circa 20% ist zufrieden stellend, da erfahrungsgemäß der Rücklauf<br />

bei schriftlichen Befragungen darunter liegt. 1<br />

Bei den folgenden Analysen werden ausschließlich gültige Werte verwendet. Bei jeder Frage<br />

gibt es Ausfälle durch nicht erfolgte oder logisch falsche Antworten. Da alle registrierten<br />

Gäste der Kulturloge Teil der Befragung waren, gibt es Fragen, bei denen zudem lediglich<br />

die Auswertung der Gäste mit Besuchserfahrung s<strong>in</strong>nvoll war.<br />

1.4 Kurzusammenfassung der Ergebnisse<br />

Die Kulturloge erreicht ihre Zielgruppe: Menschen mit ger<strong>in</strong>gem E<strong>in</strong>kommen besuchen<br />

Kulturveranstaltungen.<br />

Die Mehrheit ihrer Gäste ist derzeit arbeitslos oder <strong>in</strong> Rente. Andere Gruppen, wie<br />

beispielsweise Studenten oder Erwerbsarbeitende s<strong>in</strong>d vernachlässigbare Größen, so dass<br />

offensichtlich ke<strong>in</strong> Missbrauch des Angebots erfolgt. Das Bildungsniveau der Gäste ist<br />

h<strong>in</strong>gegen erstaunlich ausgeglichen, so dass sich zahlreiche formal gut ausgebildete - oft<br />

auch Akademiker - unter den Gästen bef<strong>in</strong>den und das Publikum der Kulturloge sich<br />

diesbezüglich zu großen Teilen nicht von dem zahlenden Kulturpublikum unterscheidet. Die<br />

Altersverteilung der Gäste ist ausgewogen, wobei die Gruppe der über 40-jährigen am<br />

größten ist.<br />

Die Kulturloge ist e<strong>in</strong> Instrument, um Menschen die sonst nicht für Kunst und Kultur<br />

erreichbar s<strong>in</strong>d, erfolgreich zum Besuch von Kulturveranstaltungen zu motivieren.<br />

Die Analysen zeigen, dass das Ziel der Kulturloge, die kulturelle Teilhabe von bisherigen<br />

Nicht-Kulturnutzern zu fördern erreicht wird. Es wird durch das Angebot e<strong>in</strong>e relevante<br />

Anzahl von Menschen angesprochen, welche bisher wenig oder gar ke<strong>in</strong>e<br />

Kulturveranstaltungen besucht haben. Die Zahl der Besuche von Kulturveranstaltungen<br />

steigt durch die Aktivitäten der Kulturloge deutlich an. Die Analyse ermittelt e<strong>in</strong>e Gruppe von<br />

Gästen der Kulturloge, welche sich durch ger<strong>in</strong>gere formale Bildungsabschlüsse, derzeitige<br />

Arbeitslosigkeit und bisherige Kulturabst<strong>in</strong>enz auszeichnet. Ausgehend von dem empirische<br />

mehrfach nachgewiesenen Status Quo der Exklusion dieses Milieus <strong>in</strong> Bezug auf die<br />

Nutzung von Kulture<strong>in</strong>richtungen, stellt die Kulturloge e<strong>in</strong> funktionierendes bürgerschaftliches<br />

Instrument des Audience Developments dar.<br />

Persönliche Ansprache und die Möglichkeit e<strong>in</strong>e zweite Person mitzunehmen s<strong>in</strong>d die<br />

Erfolgsfaktoren der Kulturloge Berl<strong>in</strong>.<br />

Der Erfolg der Kulturloge beruht auf zwei Faktoren: Zum e<strong>in</strong>en werden die Menschen durch<br />

die persönliche Ansprache <strong>in</strong> den sozialen Partnerorganisationen auf das Angebot<br />

aufmerksam - e<strong>in</strong>e Personalisierung der Beziehungen zu den Gästen, welche sich auch<br />

später <strong>in</strong> der persönlichen telefonischen E<strong>in</strong>ladung fortsetzt. Zum anderen wird die<br />

Möglichkeit e<strong>in</strong>e Begleitperson mitnehmen zu können von den Gästen als sehr wichtig<br />

benannt. Die wichtigsten Motive der Gäste für die Registrierung bei der Kulturloge s<strong>in</strong>d<br />

grundsätzliches Interesse an Kulturveranstaltungen, ke<strong>in</strong>e Kosten, sowie der Wunsch nach<br />

mehr sozialer und kultureller Teilhabe. Der fehlende Nachweiszwang der eigenen<br />

f<strong>in</strong>anziellen - und somit auch sozialen - Situation an der Abendkasse ist wichtig für e<strong>in</strong><br />

positives Erleben der Besuche und <strong>in</strong> der Folge auch Voraussetzung für e<strong>in</strong>e erfolgreiche<br />

Teilhabe am kulturellen Leben.<br />

1 Die bei e<strong>in</strong>er Onl<strong>in</strong>ebefragung naheliegende Befürchtung ältere Menschen nicht zu erreichen, ist nicht<br />

e<strong>in</strong>getreten. Die Altersstruktur der Teilnehmerzahlen ist ausgewogen. Vgl. S. 5.<br />

2


2 Verhaltensrelevante Aspekte: Führt das Angebot der Kulturloge zu mehr<br />

kultureller Teilhabe?<br />

2.1 Das Besuchsverhalten der Gäste vor dem Angebot der Kulturloge<br />

50<br />

40<br />

30<br />

%<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Besuchte Kulturveranstatlungen VOR dem Angebot<br />

der Kulturloge<br />

noch ke<strong>in</strong>e 1 2 3 4 5<br />

Anzahl der Besuche<br />

Abbildung 1: Bisheriges Kulturbesuchsverhalten <strong>in</strong> den letzen<br />

12 Monaten vor dem Angebot der Kulturloge Berl<strong>in</strong><br />

Das Angebot der Kulturloge<br />

Berl<strong>in</strong> macht aus Nicht-<br />

Besuchern Besucher von Kulturveranstaltungen.<br />

56% der Gäste der Kulturloge<br />

haben <strong>in</strong> den letzten 12 Monaten<br />

vor dem Angebot durch die<br />

Kulturloge so gut wie ke<strong>in</strong>e<br />

Kulturveranstaltungen besucht.<br />

44% der Gäste haben <strong>in</strong> diesem<br />

Zeitraum zwei oder mehr<br />

Kulturveranstaltungen besucht. Es<br />

handelt sich bei über der Hälfte der<br />

Gäste der Kulturloge also um<br />

Menschen, die normalerweise ke<strong>in</strong>e Kulturveranstaltungen besuchen würden.<br />

In der Gruppe derjenigen, welche vor dem Angebot der Kulturloge <strong>in</strong> den letzten 12 Monaten<br />

so gut wie ke<strong>in</strong>e Veranstaltung besucht haben, s<strong>in</strong>d zwei Besonderheiten erkennbar:<br />

Nur 24% besitzen e<strong>in</strong>en Hochschulabschluss. In der Gruppe derjenigen, die zwei<br />

oder mehr Veranstaltungen besucht haben, s<strong>in</strong>d das deutlich mehr.<br />

58% s<strong>in</strong>d derzeit arbeitslos - ebenfalls mehr, als <strong>in</strong> der Vergleichsgruppe.<br />

Folglich s<strong>in</strong>d die registrierten Gäste der Kulturloge, welche durch deren Angebot zu mehr<br />

Kulturnutzung geführt werden können, mehrheitlich arbeitslos und verfügen zu 76% über<br />

ke<strong>in</strong>en Hochschulabschluss.<br />

2.2 Die Veränderung des Besuchsverhalten durch das Angebot der Kulturloge<br />

%<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Durch das Angebot der Kulturloge hat<br />

sich die Zahl der Kulturbesuche...<br />

erhöht nicht verändert verr<strong>in</strong>gert<br />

Das Angebot der Kulturloge<br />

führt zu e<strong>in</strong>er Erhöhung des<br />

Besuchsverhaltens der<br />

Gäste.<br />

Die Gäste der Kulturloge,<br />

welche bereits vermittelte<br />

Veranstaltungen besucht haben,<br />

geben zu 63% an, dass sie<br />

durch die kostenlosen Karten<br />

mehr Kulturveranstaltungen als<br />

bisher besucht haben.<br />

Abbildung 2: Veränderung des Besuchsverhaltens<br />

3


2.3 Die Nutzung anderer Kulturveranstaltungen ohne die Vermittlung durch die<br />

Kulturloge<br />

50<br />

40<br />

30<br />

%<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Haben die Besucher neben den durch die<br />

Kulturloge vemittelten Kulturveranstatlungen<br />

auch andere besucht?<br />

Ne<strong>in</strong><br />

Ja, auch welche<br />

mit E<strong>in</strong>tritt<br />

Ja, aber nur<br />

kostenlose<br />

Abbildung 3: Nutzung anderer Kulturveranstaltungen<br />

Die Mehrheit der arbeitslosen<br />

Befragten besucht neben den<br />

vermittelten Veranstaltungen<br />

ke<strong>in</strong>e weiteren und wenn<br />

dann auffälligerweise weitgehend<br />

nur kostenlose Kulturveranstaltungen.<br />

Es wird<br />

deutlich, dass fehlendes<br />

f<strong>in</strong>anzielles Potenzial auch zur<br />

kulturellen Exklusion mit<br />

beiträgt. Dennoch zeigen die<br />

Ergebnisse auch, dass das<br />

Angebot der Kulturloge nicht<br />

exklusiv diese bisherigen<br />

Ausgeschlossenen anspricht:<br />

58% der Besucher der<br />

Kulturloge nutzen neben den<br />

vermittelten weitere - durchaus auch e<strong>in</strong>trittspflichtige - Kulturveranstaltungen. Für sie<br />

stellen die kostenlos vermittelten Karten e<strong>in</strong> zusätzliches Angebot zum bisherigen Freizeitund<br />

Kulturnutzungsverhalten dar.<br />

3 Sozio-demografische Merkmale der Kulturlogengäste<br />

3.1 Geschlechterverhältnis<br />

Männlich 29%<br />

weiblich 71%<br />

Das Publikum der Kulturloge ist überwiegend weiblich und entspricht somit dem typischen<br />

Kulturpublikum <strong>in</strong> Deutschland.<br />

3.2 Die derzeitige berufliche Situation<br />

derzeitige Arbeitslosigkeit 36%<br />

<strong>in</strong> Rente 21%<br />

ehrenamtliches Engagement 14%<br />

Sonstiges 11%<br />

Erwerbsarbeit Teilzeit 7%<br />

Hausfrau/Hausmann 5%<br />

Schule/Ausbildung 3%<br />

Erwerbsarbeit Vollzeit 2%<br />

Studium 1%<br />

Die meisten registrierten Gäste der Kulturloge Berl<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d derzeit arbeitslos, <strong>in</strong> Rente<br />

oder ausschließlich ehrenamtlich tätig. Somit erreicht die Kulturloge ihr anvisiertes<br />

Publikum der bedürftigen Menschen. Erwerbstätige, Schüler und Studenten s<strong>in</strong>d fast gar<br />

nicht unter den Gästen vertreten.<br />

4


3.3 Formale Bildungsabschlüsse<br />

Bildungsabschluss Kulturloge Bevölkerung allgeme<strong>in</strong><br />

Hochschulabschluss 29% 14%<br />

(Fach-)Abitur 16% 25%<br />

mittlere Reife / Realschulabschluss 20% 21%<br />

abgeschlossene Berufsausbildung 22% 50%<br />

Hauptschulabschluss 5% 38%<br />

ke<strong>in</strong> Abschluss 1% 4%<br />

Sonstiges 6% k.A.<br />

Zahlen der Bevölkerung aus dem Jahr 2009. Quelle: www.destatis.de.<br />

Die Gäste der Kulturloge s<strong>in</strong>d überdurchschnittlich hoch gebildet.<br />

Bildung und Kulturnutzung korrelieren aufs Engste mite<strong>in</strong>ander, so dass es nicht<br />

verwunderlich ist, dass offensichtlich auch unter den Gästen der Kulturloge diejenigen<br />

f<strong>in</strong>anziell bedürftigen Menschen vertreten s<strong>in</strong>d, welche über e<strong>in</strong>en hohen Bildungsabschluss<br />

verfügen.<br />

Die Kulturloge ist e<strong>in</strong> Instrument um auch bildungs- und kulturferne Milieus zu<br />

erreichen.<br />

Obwohl die o.g. Zahlen zeigen, dass das Angebot der Kulturloge überdurchschnittlich viele<br />

Akademiker unter den Bedürftigen anzieht, erreicht sie zu e<strong>in</strong>em Drittel auch sehr niedrig<br />

bzw. mittel Gebildete. Die Kulturloge stellt somit e<strong>in</strong> Instrument des Audience Developments<br />

dar, wenn auch die Erschließung bisher kultur- und eher bildungsferner Milieus nur e<strong>in</strong>en<br />

kle<strong>in</strong>en Teil der Angesprochenen ausmachen und die Mehrheit der Gäste sich bis auf die<br />

Arbeits- und daraus resultierend f<strong>in</strong>anzielle Situation nicht von „klassischen“ Kulturnutzern<br />

unterscheidet.<br />

3.4 Altersverteilung<br />

Altersverteilung nach Gruppen<br />

%<br />

35,0<br />

30,0<br />

25,0<br />

20,0<br />

15,0<br />

10,0<br />

5,0<br />

,0<br />

20-29 30-39 40-49 50-59 60-69 70+<br />

Altersgruppen<br />

Abbildung 4: Altersverteilung<br />

Die Kulturloge spricht Gäste aller Altersgruppen an.<br />

Die Altersverteilung ist sehr ausgewogen. Lediglich jüngere Menschen zwischen 20 und<br />

Mitte 30 s<strong>in</strong>d weniger stark vertreten, als die älteren. Deren starke Präsenz überrascht auch<br />

<strong>in</strong> Bezug auf die Datenerhebungsmethode, welche e<strong>in</strong>e E-Mailadresse und die Fähigkeit an<br />

e<strong>in</strong>er Onl<strong>in</strong>e-Umfrage teilzunehmen voraussetzte.<br />

5


4 Motivation und E<strong>in</strong>stellungen der Gäste der Kulturloge<br />

4.1 Erfolgsfaktor 1: Die direkte Ansprache der Gäste<br />

Wie s<strong>in</strong>d die Gäste auf die Kulturloge<br />

aufmerksam geworden?<br />

Empfehlung von Bekannten<br />

Berichte <strong>in</strong> Zeitungen/Zeitschriften<br />

persönliche Ansprache <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er sozialen<br />

E<strong>in</strong>richtung<br />

Abbildung 5: Aufmerksamkeit<br />

Tw itter<br />

Facebook<br />

Plakate<br />

Radio/TV<br />

Internet<br />

Flyer<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80<br />

% Mehrfachnennungen möglich<br />

Die erfolgreiche Gew<strong>in</strong>nung potenzieller Gäste der Kulturloge beruht weitgehend auf<br />

persönlicher Ansprache <strong>in</strong> den sozialen E<strong>in</strong>richtungen.<br />

Damit wurden 73% der Gäste auf das Angebot aufmerksam. Dieses Ergebnis deckt sich mit<br />

der allgeme<strong>in</strong>en Erkenntnis, dass direkte Ansprache e<strong>in</strong>en der besten Wege für e<strong>in</strong>e<br />

erfolgreiche Motivation für Veranstaltungsbesuche darstellt. Die Zusammenarbeit mit den<br />

sozialen E<strong>in</strong>richtungen ist e<strong>in</strong> wesentlicher Faktor für die erfolgreiche Ansprache der Gäste.<br />

Noch relevant - wenn auch <strong>in</strong> weitaus ger<strong>in</strong>gerem Maße - waren die Kontaktaufnahme<br />

mittels Flyer oder Berichten <strong>in</strong> Zeitungen. Weitere Medien, <strong>in</strong>sbesondere web-basierte s<strong>in</strong>d<br />

für die Erreichung der unmittelbaren Zielgruppe der Gäste zum<strong>in</strong>dest derzeit nicht relevant.<br />

Dass diese Medien jedoch e<strong>in</strong>en positiven E<strong>in</strong>fluss auf die Kommunikation der gesellschaftsund<br />

sozialpolitischen Ziele der Arbeit der Kulturloge <strong>in</strong> der Fachöffentlichkeit haben, wird<br />

stark angenommen, kann durch die Nutzerbefragung aber nicht ermittelt werden.<br />

4.2 Erfolgsfaktor 2: Die „zweite Karte“<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Wichtigkeit der Freikarte<br />

w ichtig egal unw ichtig<br />

Abbildung 6: Wichtigkeit der Freikarte<br />

Für die Gäste der Kulturloge ist es<br />

wichtig, e<strong>in</strong>e weitere Person mitnehmen<br />

zu können.<br />

Die Kulturloge reserviert den angerufenen<br />

Gästen auf Wunsch auch zwei Karten für die<br />

angebotene Veranstaltung. Für 81% der<br />

Befragten, welche bereits von der Kulturloge<br />

vermittelte Veranstaltungen besuchten ist<br />

dies wichtig. Dadurch wird zum e<strong>in</strong>en der<br />

hohe soziale Stellenwert e<strong>in</strong>es<br />

Kulturbesuchs deutlich, zum anderen<br />

profitieren die Gäste dadurch doppelt: Neben<br />

dem eigenen Kulturgenuss haben sie auch<br />

die Möglichkeit, e<strong>in</strong>er anderen Person e<strong>in</strong><br />

Geschenk zu machen.<br />

64% der Befragten schenken diese zweite<br />

Karte Freunden, Verwandten oder Bekannten, 40% laden ihre/n Lebenspartner/<strong>in</strong> e<strong>in</strong> und<br />

29% nehmen ihre K<strong>in</strong>der mit. Die hohe Zahl der E<strong>in</strong>ladung von Nicht-Familienmitgliedern<br />

unterstreicht das soziale Potenzial von Kulturbesuchen: Sie werden als Möglichkeit<br />

wahrgenommen, mit Freunden und Bekannten etwas geme<strong>in</strong>sam zu erleben.<br />

6


4.3 Positive PR für die Kultur und die Kultur<strong>in</strong>stitutionen<br />

Erzählen die Befragten anderen von der Kulturloge?<br />

Ja, ich habe von me<strong>in</strong>em Besuch erzählt 53%<br />

Ja, ich habe die Kulturloge weiterempfohlen, b<strong>in</strong> mir aber nicht sicher, ob das Angebot<br />

auch genutzt wird. 31%<br />

Ja, ich habe die Kulturloge weiterempfohlen und das Angebot wird me<strong>in</strong>es Wissens<br />

nach auch genutzt. 14%<br />

Ne<strong>in</strong>, ich habe bisher noch niemanden davon erzählt. 16%<br />

Die Mehrheit der Gäste erzählt anderen von ihren durch die Kulturloge vermittelten<br />

Besuchen. Das Potenzial der „Mund-zu-Mund-Propaganda“ ist somit recht hoch, was aber<br />

nicht zw<strong>in</strong>gend zu e<strong>in</strong>er Anmeldung der Adressaten führen muss, wie die oben aufgeführte<br />

Analyse der Art der Aufmerksamkeit der registrierten Gäste zeigt: Dort waren es unter 10%<br />

der Befragten, welche auf Grund e<strong>in</strong>er Empfehlung von Bekannten zur Kulturloge kamen.<br />

Dennoch führen diese Gespräche zu e<strong>in</strong>em positiven Image für Kultur im Allgeme<strong>in</strong>en sowie<br />

zu guter PR für die besuchten Kulturveranstaltungen im Besonderen.<br />

4.4 Die Präferenzen der Gäste für e<strong>in</strong>zelne Sparten<br />

55% <strong>in</strong>teressieren sich für Kabarett oder Varieté<br />

21% eher nicht<br />

245 s<strong>in</strong>d unentschieden<br />

51% <strong>in</strong>teressieren sich für klassische Konzerte oder Literaturlesungen<br />

25% eher nicht<br />

24% s<strong>in</strong>d unentschieden<br />

26% <strong>in</strong>teressieren sich für Sportveranstaltungen<br />

54% eher nicht<br />

20% s<strong>in</strong>d unentschieden<br />

Die Gäste der Kulturloge <strong>in</strong>teressieren sich sowohl für klassische als auch für heitere<br />

Angebote. E<strong>in</strong>e Abgrenzung zwischen Unterhaltungs- und Klassikorientierten ist statistisch<br />

nicht beweisbar. Sportveranstaltungen s<strong>in</strong>d bisher nicht Teil des orig<strong>in</strong>ären Angebots der<br />

Kulturloge. Das Interessenspotenzial der Gäste ist für Sport auch deutlich ger<strong>in</strong>ger, als für<br />

die oben aufgeführten Kultursparten. Weitere sozio-demografische Besonderheiten s<strong>in</strong>d<br />

nicht feststellbar: So haben niedrigere formale Bildungsabschlüsse ke<strong>in</strong>e Auswirkung auf<br />

mehr Unterhaltungs- oder Sportpräferenzen.<br />

7


4.5 Die Motive der Gäste bei der Registrierung<br />

Warum haben Sie sich <strong>in</strong> die Gästeliste der Kulturloge e<strong>in</strong>tragen lassen?<br />

weil ich mich grundsätzlich für Kulturveranstaltungen <strong>in</strong>teressiere 58%<br />

weil es kostenlos ist 47%<br />

weil ich mehr unter Menschen kommen und verstärkt am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen möchte 41%<br />

weil ich den Wunsch nach häufigerer Kulturnutzung hatte 38%<br />

weil ich den Wunsch hatte, e<strong>in</strong> größeres Spektrum an Freizeitmöglichkeiten nutzen zu können 27%<br />

weil ich jemanden e<strong>in</strong>laden und mitnehmen kann 22%<br />

weil ich me<strong>in</strong>e (Enkel-)K<strong>in</strong>der durch kulturelle Angebote fördern möchte 17%<br />

weil ich e<strong>in</strong>fach Interesse an Neuem habe 13%<br />

weil ich angesprochen wurde 6%<br />

weil mich bestimmte E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong>teressieren 2%<br />

ke<strong>in</strong> spezieller Grund 2%<br />

Es waren drei Mehrfachnennungen möglich.<br />

Grundsätzliches Interesse an Kulturveranstaltungen, die kostenlose Teilnahme, sowie<br />

der Wunsch nach mehr sozialer und kultureller Teilhabe s<strong>in</strong>d die wichtigsten Motive<br />

der Gäste für die Registrierung bei der Kulturloge.<br />

Es zeigt sich, dass sich die Gäste der Kulturloge nicht sehr von anderen „klassischen“<br />

Kulturnutzern unterscheiden: Das grundsätzliche - also <strong>in</strong>tr<strong>in</strong>sische - Interesse an Kultur wird<br />

am häufigsten angegeben. Ebenfalls wichtig ist das soziale Potenzial von<br />

Kulturveranstaltungen und. Bed<strong>in</strong>gt durch ihre Bedürftigkeit unterscheiden sich die Gäste der<br />

Kulturloge von anderen Kulturnutzern <strong>in</strong> Bezug auf die Wichtigkeit des kostenlosen<br />

Angebots. Für die Gäste ist es h<strong>in</strong>gegen nicht relevant, welche kulturelle E<strong>in</strong>richtung<br />

im Angebot s<strong>in</strong>d, sie s<strong>in</strong>d grundsätzlich <strong>in</strong>teressiert an der kulturellen Teilhabe. Die<br />

zusätzliche Abfrage, ob die Gäste e<strong>in</strong>en Liebl<strong>in</strong>gsveranstalter hätten, bestätigte diese<br />

Erkenntnis: Lediglich 10% der Befragten haben überhaupt e<strong>in</strong>en Liebl<strong>in</strong>gsveranstalter.<br />

Sozio-demografische Unterschiede s<strong>in</strong>d bei den Motiven nicht erkennbar, lediglich Gäste mit<br />

Hochschulabschluss geben mehr grundsätzliches Interesse für Kulturveranstaltungen an.<br />

4.6 Der fehlende Nachweis über die Bedürftigkeit an der Abendkasse<br />

Mir ist es wichtig, dass ich ke<strong>in</strong>en Beweis<br />

über me<strong>in</strong>en f<strong>in</strong>anziellen Status an der Kasse<br />

des Veranstalters erbr<strong>in</strong>gen muss.<br />

unw ichtig<br />

egal<br />

w ichtig<br />

Für 75% der Gäste der Kulturloge ist<br />

es wichtig, ke<strong>in</strong>en Nachweis über<br />

ihre Bedürftigkeit an der<br />

Abendkasse der Veranstalter<br />

erbr<strong>in</strong>gen zu müssen.<br />

Diesem Wunsch wird nur durch das<br />

System der Kulturloge Rechnung<br />

getragen, bei dem die Registrierung<br />

der Gäste <strong>in</strong> den sozialen<br />

Partner<strong>in</strong>stitutionen erfolgt und sonst<br />

ke<strong>in</strong>e weiteren Nachweise gegenüber<br />

den Organisatoren der Kulturloge oder<br />

den Veranstaltern erfolgen müssen.<br />

Abbildung 7: Nachweis F<strong>in</strong>anzstatus<br />

8


4.7 Würden die Gäste der Kulturloge auch für die besuchten Veranstaltungen<br />

bezahlen, wenn sie über e<strong>in</strong> geregeltes E<strong>in</strong>kommen verfügten?<br />

Besuch der vermittelten Angebote im<br />

Falle e<strong>in</strong>es geregelten E<strong>in</strong>kommens<br />

Abbildung 8: Besuche im Falle e<strong>in</strong>es<br />

geregelten E<strong>in</strong>kommens<br />

Ja<br />

Ne<strong>in</strong><br />

Die vermittelten Kulturveranstaltungen<br />

werden von den Gästen auch <strong>in</strong> Bezug<br />

auf das Preis-Leistungsverhältnis wertgeschätzt.<br />

Denn 90% der Gäste der Kulturloge würden<br />

für die vermittelten Veranstaltungen auch<br />

bezahlen, wenn sie über e<strong>in</strong> geregeltes<br />

E<strong>in</strong>kommen verfügen.<br />

Das Angebot der Kulturloge wird somit nicht<br />

nur deshalb angenommen, weil es kostenlos<br />

ist, sondern weil die Menschen Interesse an<br />

Kunst und Kultur haben, sich Besuche aber<br />

momentan nicht leisten können.<br />

4.8 Auswirkungen der Besuche:<br />

4.8.1 Fühlen sich die Gäste der Kulturloge als Besucher „zweiter Klasse“?<br />

Füheln sich die Gäste der Kulturloge wie die anderen<br />

regulären Besucher der Veranstaltungen?<br />

Abbildung 9: gefühlte Inklusion<br />

ja<br />

unetnschieden<br />

ne<strong>in</strong><br />

89% der Gäste der Kulturloge<br />

fühlen sich wie die anderen<br />

regulären Besucher der<br />

Kulturveranstaltungen.<br />

Das Gefühl, nicht wirklich dazu zu<br />

gehören trifft nur auf e<strong>in</strong>e<br />

M<strong>in</strong>derheit von 5% zu. Der<br />

Anspruch der Kulturloge<br />

bedürftigem Menschen die<br />

Teilhabe am kulturellen Leben zu<br />

ermöglichen wird somit nicht nur<br />

durch die oben genannten<br />

Verhaltenszahlen der Nutzung<br />

bestätigt, sondern auch durch diese<br />

subjektive Bewertung des eigenen Besuchserlebnisses der Gäste qualitativ untermauert.<br />

Zwischen diesem geäußerten Gefühl und dem Wunsch an der Kasse die eigene f<strong>in</strong>anzielle<br />

Situation nicht offen legen zu müssen, besteht e<strong>in</strong> Zusammenhang: Diejenigen, denen es<br />

wichtig ist, dass sie ke<strong>in</strong>en Nachweis über ihren f<strong>in</strong>anziellen Status an der Kasse erbr<strong>in</strong>gen<br />

müssen, s<strong>in</strong>d sensibler <strong>in</strong> Bezug auf ihren gefühlten Status.<br />

Der fehlende Nachweiszwang der eigenen f<strong>in</strong>anziellen Situation ist somit e<strong>in</strong>e<br />

Voraussetzung für die gefühlte Inklusion der Gäste und <strong>in</strong> der Folge auch für e<strong>in</strong>e<br />

erfolgreiche Teilhabe am kulturellen Leben.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus gaben nur 5% der Befragten an, sich bei e<strong>in</strong>er besuchten Veranstaltung<br />

unwohl gefühlt zu haben. Die Gründe lagen <strong>in</strong> diesen Fällen jedoch zum Teil am Nicht-<br />

Gefallen der künstlerischen Darbietungen.<br />

9


4.8.2 Fühlen sich die Gäste der Kulturloge persönlich bereichert?<br />

Fühlen sich die Besucher bei e<strong>in</strong>er durch die Kulturloge<br />

vermitteltend Veranstaltung persönlich bereichert?<br />

ja<br />

unentschieden<br />

ne<strong>in</strong><br />

95% der Gäste fühlen sich bei<br />

e<strong>in</strong>er durch die Kulturloge<br />

vermittelten Kulturveranstaltung<br />

persönlich bereichert.<br />

Dieser hohe Wert zeigt das<br />

Potenzial von Kultur <strong>in</strong> Bezug<br />

auf die Bereicherung des<br />

eigenen Lebens und der sich<br />

daraus entfaltenden positiven<br />

Ent-wicklungschance für<br />

Individuum und Gesellschaft.<br />

Abbildung 10: persönliche Bereicherung<br />

4.9 Kulturvermittlung<br />

4.9.1 Bekanntheit von Vermittlungsangeboten<br />

Kennen die Gäste<br />

Kulturvermittlungsangebote wie z.B.<br />

Werkse<strong>in</strong>führungen?<br />

ja<br />

ne<strong>in</strong><br />

78% der registrierten Gäste der<br />

Kulturloge kennen ke<strong>in</strong>e Kulturvermittlungsangebote<br />

von Kultur<strong>in</strong>stitutionen.<br />

Gäste mit größerer Besuchserfahrung<br />

kennen diese eher, wenn auch bei<br />

weitem nicht mehrheitlich. Den<br />

höchsten Bekanntheitsgrad haben<br />

solche Angebote bei Gästen mit<br />

Abitur und Hochschulabschluss.<br />

Abbildung 11: Kenntnis von Kulturvermittlung<br />

4.9.2 Nutzung von Vermittlungsangeboten im Rahmen von Kulturlogen-Besuchen<br />

Teilnahme an Vermittlungsangeboten im Rahmen von<br />

Kulturlogen-Besuchen<br />

Abbildung 12: Nutzung von Kulturvermittlung<br />

ja<br />

ne<strong>in</strong><br />

weiß nicht<br />

Lediglich 5% der Befragten<br />

haben bereits an e<strong>in</strong>em<br />

Kulturvermittlungsangebot im<br />

Rahmen e<strong>in</strong>er durch die<br />

Kulturloge vermittelten Veranstaltung<br />

teilgenommen.<br />

Ausgehend von dem Ansatz,<br />

Kulturvermittlung als notwendiges<br />

Instrument der nachhaltigen<br />

Mobilisierung bisheriger Nicht-<br />

Besucher für Kulturveranstaltungen<br />

zu verstehen, bedarf<br />

es noch e<strong>in</strong>er guten Kommunikation<br />

entsprechender Angebote,<br />

um die anvisierte Zielgruppe überhaupt über deren Existenz zu <strong>in</strong>formieren,<br />

geschweige denn sie zur Nutzung zu animieren.<br />

10


5 Ausblick und kulturpolitische Konsequenzen<br />

Aktuell ist der Kultursektor, vor allem der öffentlich geförderte, e<strong>in</strong> Nischensektor für e<strong>in</strong>e<br />

relativ kle<strong>in</strong>e bildungsbürgerliche Elite. Dies ist nicht nur sozial ungerecht, sondern bei<br />

prognostiziertem Aussterben dieses kulturnutzenden Milieus auch nicht zukunftsträchtig. Es<br />

ist also notwendig Strategien zu entwickeln, wie Kunst und Kultur e<strong>in</strong> breit gestreutes<br />

Interesse und e<strong>in</strong>e höhere Relevanz <strong>in</strong> der Bevölkerung erlangen können. Vor diesem<br />

H<strong>in</strong>tergrund war die Initiative der Kulturloge, die sich <strong>in</strong>zwischen tatsächlich zu e<strong>in</strong>er Art<br />

bürgerschaftlichen Bewegung ausgeweitet hat, <strong>in</strong>teressant unter der Fragestellung, ob es<br />

damit gel<strong>in</strong>gt, neue Nutzer für kulturelle Angebote vor allem aus bildungsfernen Milieus zu<br />

gew<strong>in</strong>nen.<br />

Neben den quantitativen Untersuchungen wurden auch qualitative Befragungen der Leitung<br />

der Kulturloge, der Leitung der PR, von sechs Kartenvermittler<strong>in</strong>nen sowie der Mitarbeiter<br />

von drei Kultur<strong>in</strong>stitutionen <strong>in</strong> das Evaluationskonzept <strong>in</strong>tegriert.<br />

Die Motivationen der Kultur<strong>in</strong>stitutionen Freikarten zur Verfügung zu stellen<br />

70 Institutionen unterschiedlicher kultureller Sparten von K<strong>in</strong>dertheater über Comedy bis zu<br />

klassischen Musikkonzerten stellen der Kulturloge ca. 3500 Karten pro Jahr zur Verfügung.<br />

Gründe dafür s<strong>in</strong>d:<br />

• Corporate Social Responsability: Die Übernahme sozialer Verantwortung dafür, dass<br />

Menschen mit ger<strong>in</strong>gen f<strong>in</strong>anziellen Mitteln Kunst und Kultur als Unterhaltungs- und<br />

Bildungsfaktor zugänglich ist<br />

• PR-Mittel, um e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>richtung als gesellschaftlich engagiertes Unternehmen zu<br />

zeigen<br />

• Gew<strong>in</strong>nung neuer Zielgruppen, die dadurch evt. nachhaltig an e<strong>in</strong> Haus gebunden<br />

werden<br />

• Leere Plätze auffüllen, denn e<strong>in</strong>e nur mäßig besuchte Veranstaltung h<strong>in</strong>terlässt bei<br />

den Besuchern sowie <strong>in</strong> den Statistiken e<strong>in</strong>en schlechten E<strong>in</strong>druck<br />

Motivationen der Ehrenamtlichen mitzuarbeiten<br />

In der Kulturloge arbeiten <strong>in</strong>zwischen 56 Menschen regelmäßig. Es gab und gibt ke<strong>in</strong>e<br />

Aufrufe, mitzuarbeiten, sondern alle haben ihre Arbeitsleistungen ungefragt angeboten.<br />

95% der Ehrenamtlichen s<strong>in</strong>d Frauen, die meisten eher älter, häufig schon <strong>in</strong> Rente,<br />

größtenteils gut gebildet. Darüber h<strong>in</strong>aus bieten sich zunehmend auch registrierte Gäste des<br />

Kulturlogenservice an, ehrenamtlich mitzuarbeiten, um Positives zurückzugeben: „Aus<br />

Bedürftigen werden Gebende“. Gründe für die ehrenamtliche Mitarbeit s<strong>in</strong>d:<br />

• Wunsch nach Engagement für e<strong>in</strong>e gute Sache, etwas S<strong>in</strong>nvolles tun<br />

• Eigene Begeisterung für Kunst und Kultur: Kunsterlebnisse, die man als sehr<br />

bereichernd für das eigene Leben erfahren hat, weitergeben wollen<br />

• Überzeugung, dass Kunst sowohl gesamtgesellschaftlich wichtig ist wie auch für die<br />

<strong>in</strong>dividuelle Lebensqualität sorgt<br />

• Sich selbst noch stärker mit e<strong>in</strong>e Vielfalt von Kunst und Kultur beschäftigen durch<br />

Vermittlung unterschiedlichster Kulturangebote<br />

• Tätigkeit für Kulturloge macht Spaß und erfährt große positive öffentliche Resonanz<br />

• Neue Leute aus unterschiedlichen Milieus kennenlernen<br />

Aktuelle Probleme der Kulturloge<br />

Zum e<strong>in</strong>en führt e<strong>in</strong> unzureichende Menge an E<strong>in</strong>trittskarten für die vielen Registrierten zu<br />

Unzufriedenheit bei den Registrierten, weil viele noch nie Karten angeboten bekamen. Zum<br />

anderen führt das Misstrauen der öffentlich f<strong>in</strong>anzierten Kulture<strong>in</strong>richtungen und des<br />

Kultursenats gegenüber Kulturloge dazu, dass diese sehr große, öffentlich f<strong>in</strong>anzierte und<br />

damit <strong>in</strong> besonderer Weise Geme<strong>in</strong>wohl orientierte Anbietergruppe ke<strong>in</strong>e Karten zur<br />

Verfügung stellen.<br />

11


Erfolgsstrategien der Kulturloge<br />

• Persönliche Ansprache und Vermittlung des Angebots<br />

• Ehrenamtliche Tätigkeit ohne Verwertungs<strong>in</strong>teressen: Bürger unterstützen Bürger<br />

• Positives Image von Kunst und Kultur. Anders als mit re<strong>in</strong> sozialen Projekte verb<strong>in</strong>det<br />

man mit Kunst und Kultur „das Besondere, Aufregende, Positive“ und nicht Defizitäre<br />

wie oft <strong>in</strong> der Sozialarbeit<br />

• Das Angebot unterschiedlichster Kunst- und Kulturformen vor dem H<strong>in</strong>tergrund e<strong>in</strong>es<br />

breiten, hierarchiefreien Kulturbegriff, der nicht wertet und nicht missionieren will<br />

• „Wir s<strong>in</strong>d sexy“ - Aufbau e<strong>in</strong>es positiven Images und e<strong>in</strong>es hohen<br />

Bekanntheitsgrades. Je mehr mitmachen, um so mehr entsteht der E<strong>in</strong>druck, es<br />

handle sich um e<strong>in</strong>e große Bewegung, an der man teilhaben muss, Engagement der<br />

vielen Beteiligten wirkt ansteckend<br />

• Professionelle PR-Arbeit durch Kulturmanagement-Profis im Team. Passgenaue<br />

Ansprache der unterschiedlichen Zielgruppen und Teilöffentlichkeiten<br />

• Kont<strong>in</strong>uierliche Erweiterung des Netzwerkes an Unterstützern und Fürsprechern<br />

• Gutes <strong>in</strong>ternes Klima im Projekt und unter den Ehrenamtlichen, das bewusst von der<br />

Kulturlogenleitung <strong>in</strong>itiiert wird, denn positiv motivierte Mitarbeiter s<strong>in</strong>d aus Sicht der<br />

Initiator<strong>in</strong> Schlüssel für jede erfolgreiche Unternehmung.<br />

Perspektiven der Kulturloge<br />

• Die Zahl der registrierten Gäste <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> weiter erhöhen<br />

• Die Zahl der Fördervere<strong>in</strong>mitglieder und Spender erhöhen<br />

• Die Zahl der beteiligten Kulture<strong>in</strong>richtungen erhöhen<br />

• Deutschlandweit Kulturlogen-Initiativen etablieren<br />

Empfehlungen an Kulturloge<br />

Wir empfehlen aufgrund der Ergebnisse der Besucher und Vermittlerbefragungen ke<strong>in</strong>e<br />

Ausweitung des Angebots <strong>in</strong> Richtung Sport, denn es ist gerade die Besonderheit<br />

künstlerischer Angebote, die von Gästen und Vermittlern der Kulturloge wert geschätzt wird<br />

und die das Alle<strong>in</strong>stellungsmerkmal der Kulturloge ausmacht.<br />

Auch K<strong>in</strong>o-Veranstaltungen s<strong>in</strong>d eher nicht zu empfehlen, da hier der Live-Charakter fehlt<br />

und da diese ohneh<strong>in</strong> niedrigschwellige Angebote s<strong>in</strong>d, die von den Bedürftigen auch selbst<br />

organisiert werden können.<br />

Erkenntnisse der Studie und Konsequenzen für Kultur<strong>in</strong>stitutionen und Kulturpolitik:<br />

Auch durch diese Studie wird die Tatsache bestätigt, dass Kulturnutzung und Kultur<strong>in</strong>teresse<br />

an e<strong>in</strong> hohes Bildungsniveau geknüpft ist, denn durch das Angebot werden zu 45%<br />

Menschen mit Abitur und Hochschulabschluss angesprochen, obwohl diese <strong>in</strong> der Gruppe<br />

der Bedürftigen <strong>in</strong>sgesamt nur ger<strong>in</strong>gfügig vertreten s<strong>in</strong>d.<br />

Und dennoch zeigt die Studie, dass es gel<strong>in</strong>gen kann, auch Kultur- und Bildungsferne<br />

soziale Milieus anzusprechen und zu <strong>in</strong>teressieren für kulturelle Angebote, denn diese<br />

machen immerh<strong>in</strong> 10% der Befragten aus, <strong>in</strong>dem diese persönlich e<strong>in</strong>geladen werden an<br />

den Orten, wo sie sich <strong>in</strong> ihrem Alltag aufhalten.<br />

Diese Zielgruppe zu erreichen gel<strong>in</strong>gt bei den vorhandenen Audience Development<br />

Bemühungen von Kultur<strong>in</strong>stitutionen an die Zielgruppe Erwachsene normalerweise nicht.<br />

Obwohl die öffentlichen Kulture<strong>in</strong>richtungen sehr niedrige, hoch subventionierte<br />

E<strong>in</strong>trittspreise haben und für Sozialschwache über den Berl<strong>in</strong>-Pass etwa Theaterkarten zum<br />

Preis von nur 3,-Euro anbieten (real kostet der Platz im Schnitt ca. 150 Euro), werden die<br />

sozial Bedürftigen nicht erreicht mit diesen Angeboten.<br />

Nicht dass die Karten kostenlos s<strong>in</strong>d, sondern dass der Kulturbesuch von Ehrenamtlichen<br />

organisiert und persönlich vermittelt wird, macht also den großen Mehrwert der Kulturlogen-<br />

Arbeit aus.<br />

Die aufwändige Tätigkeit der Kulturloge, neue sozial schwache Nutzer zu erreichen und<br />

ihnen kulturelle Angebote zu vermitteln, könnte nicht von Hauptamtlichen <strong>in</strong> den<br />

Kultur<strong>in</strong>stitutionen geleistet werden, da diese weder e<strong>in</strong>en direkten Zugang zu diesen<br />

Zielgruppen haben noch über die Zeit verfügen für die persönliche Ansprache.<br />

12


E<strong>in</strong> Missbrauch kostenloser Karten durch Nutzung von Nicht-Bedürftigen konnte nicht<br />

festgestellt werden.<br />

S<strong>in</strong>nvoll wäre möglicherweise e<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung der Aktivitäten der Kulturloge im Bereich der<br />

Kommunikation, Distribution und Vermittlung an bisher nicht kunstaff<strong>in</strong>e Gruppen mit dem<br />

Instrument des Berl<strong>in</strong>pass.<br />

Der Wert der Kulturloge besteht dar<strong>in</strong>, mithilfe bürgerschaftlichen Engagement die positive<br />

Bedeutung und Relevanz von Kunst und Kultur für die Erhöhung <strong>in</strong>dividueller und<br />

gesellschaftlicher Lebensqualität breit zu kommunizieren. Bürger und vor allem Bürger<strong>in</strong>nen<br />

vermitteln ihre eigene Begeisterung für Kunst und Kultur an andere weiter. Damit kann die<br />

Kulturloge e<strong>in</strong>en Beitrag dazu leisten, Kunst aus ihrer kle<strong>in</strong>en elitären Nische heraus mehr<br />

Aufmerksamkeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er breiteren Bevölkerung zu geben.<br />

E<strong>in</strong>e solche, offensichtlich sehr erfolgreiche, immer breitere Kreise ziehende Initiative<br />

bürgerschaftlichen Engagements ist aus unserer Sicht von großem Wert für das kulturelle<br />

Leben <strong>in</strong> unserer Gesellschaft<br />

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