Stochastik 1 - Mitschriften von Klaas Ole Kürtz
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• Der Winkel ϕ ∈ [− π, π ) der Nadel mit der Senkrechten zur Parallelen,<br />
2 2<br />
die durch den Mittelpunkt geht<br />
Der Ereignisraum ist Ω = [0, 1)×[− π, π ). Naiv gesehen entsprechen Ereignisse<br />
2 2<br />
meßbaren Flächen, die in Ω enthalten sind und zu einem Laplace-Experiment<br />
analog ist die Festlegung der Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses A<br />
P (A) =<br />
Flächeninhalt <strong>von</strong> A<br />
Flächeninhalt <strong>von</strong> Ω<br />
Hierzu muß präzisiert werden, was meßbare Flächen und Flächeninhalte sind<br />
(siehe weitere Vorlesung). Die Nadel trifft genau dann eine der Parallelen,<br />
wenn 1 cos ϕ < a und 1 cos ϕ < 1 − a ist, also 1 cos ϕ < min{a, 1 − a}. Das<br />
2 2 2<br />
Ereignis A = { (a, ϕ) | 1 cos ϕ < min{a, 1 − a}} und das Komplement dazu<br />
2<br />
in Ω ist<br />
A c =<br />
{(a, ϕ) | a ≤ 1 }<br />
2 cos ϕ ∪<br />
{(a, ϕ) | a ≥ 1 − 1 }<br />
2 cos ϕ<br />
Der Flächeninhalt <strong>von</strong> A c ist 2 ∫ π 2 1<br />
−<br />
cos ϕ dϕ = 2, der Flächeninhalt <strong>von</strong> Ω<br />
π<br />
2 2<br />
ist π. Also gilt P (A c ) = 2 und P (A) = 1 − 2 .<br />
π π<br />
Das Nadelproblem kann zur näherungsweisen Bestimmung der Zahl π benutzt<br />
werden: Werfe hierzu n mal die Nadel. X(n) bezeichne die zufällige Anzahl<br />
der Würfe, die keine der Parallelen treffen. Dann gilt mit dem Gesetz der<br />
großen Zahlen:<br />
X(n)<br />
lim = P (A)<br />
n→∞ n<br />
Somit läßt sich π näherungsweise berechnen durch π ≈ 2·n<br />
n−X(n) .<br />
1.7 Grundbegriffe der Kombinatorik<br />
• Variationen: Die Anzahl der k-Tupel <strong>von</strong> Elementen aus {1, . . . , n}<br />
beträgt ∣ ∣ {1, . . . , n}<br />
k ∣ ∣ = n k , jedes k-Tupel ist eine Variation.<br />
• Permutationen: Die Anzahl der k-Tupel mit unterschiedlichen Einträgen<br />
aus {1, . . . , n} beträgt n · (n − 1) · . . . · (n − k + 1) = n! Bei k < n<br />
(n−k)!<br />
spricht man <strong>von</strong> einer Permutation vom Umfang k, für k = n ist es eine<br />
eigentliche Permutation<br />
• Kombinationen: Für 1 ≤ k ≤ n ist die Anzahl der k-elementigen<br />
Teilmengen <strong>von</strong> {1, . . . , n} gleich ( )<br />
n<br />
k =<br />
n!<br />
. Dabei ist ( n<br />
(n−k)! k)<br />
der Binomialkoeffizient,<br />
es gilt ( n<br />
0)<br />
= 1. Jede k-elementige Teilmenge entspricht<br />
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