Stochastik 1 - Mitschriften von Klaas Ole Kürtz
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8 Erwartungswerte und Integral<br />
8.1 Untersuchung eines Algorithmus’<br />
Seien Zahlen ω 1 , . . . , ω n gegeben. Betrachte den Algorithmus:<br />
j := n;<br />
m := ω n ;<br />
for(k := n − 1; k > 0; k − −)<br />
if(ω k > m)<br />
{<br />
j := k;<br />
m := ω k ;<br />
{<br />
write(j, m);<br />
Dieser sucht das Maximum und die Maximalstelle. Untersuche nun das Laufzeitverhalten<br />
des Algorithmus! Dies führt zu Fragen der Wahrscheinlichkeitstheorie:<br />
Bei der Untersuchung <strong>von</strong> mittleren Laufzeiten wird die Eingabe<br />
als zufällig angesehen und es wird die durchschnittliche Laufzeit bestimmt.<br />
Die Anzahl X <strong>von</strong> Austausschritten (j := k; und m := ω k ) ist abhängig<br />
vom Vektor (ω 1 , . . . , ω n ). Die minimale Anzahl X = 0 ergibt sich, falls ω n =<br />
max j≤n ω j ; die maximale Anzahl X = n−1 ergibt sich für ω 1 > ω 2 > . . . > ω n .<br />
Die Aufwandsanalyse <strong>von</strong> Programmen ergibt sich dadurch, daß die mittlere<br />
Anzahl <strong>von</strong> Programmschritten ermittelt wird, und zwar in einem geeigneten<br />
wahrscheinlichkeitstheoretischen Modell.<br />
Modellannahme: ω i ≠ ω j für alle 1 ≤ i ≤ j ≤ n mit i ≠ j, sämtliche<br />
Permutationen der n Zahlen sollen gleichwahrscheinlich sein. Betrachten wir<br />
n = 3:<br />
ω 1 < ω 2 < ω 3 ⇒ X(ω) = 0<br />
ω 1 < ω 3 < ω 2 ⇒ X(ω) = 1<br />
ω 2 < ω 1 < ω 3 ⇒ X(ω) = 0<br />
ω 2 < ω 3 < ω 1 ⇒ X(ω) = 1<br />
ω 3 < ω 1 < ω 2 ⇒ X(ω) = 1<br />
ω 3 < ω 2 < ω 1 ⇒ X(ω) = 2<br />
Jeder Fall tritt dabei mit der Wahrscheinlichkeit <strong>von</strong> 1 6<br />
auf, so daß sich ergibt:<br />
P (X = 0) = 1 3<br />
P (X = 1) = 1 2<br />
P (X = 2) = 1 6<br />
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