Stochastik 1 - Mitschriften von Klaas Ole Kürtz
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Mathematische Formulierung der Gedächtnislosigkeit zur Modellierung <strong>von</strong><br />
Wartezeiten, Lebensdauern:<br />
P ((s + t, ∞))<br />
P ((s, ∞))<br />
= P ((s + t, ∞)|(s, ∞)) = P ((t, ∞))<br />
Die Wahrscheinlichkeit dafür, noch t Zeiteinheiten zu warten, ist unabhängig<br />
da<strong>von</strong>, ob man schon s Zeiteinheiten gewartet hat.<br />
1. Falls P Exponentialverteilung Exp(β) ist, so ist P gedächtnislos, denn:<br />
Exp(β)((s, ∞)) =<br />
∫ ∞<br />
Die Behauptung folgt durch Einsetzen.<br />
s<br />
βe −βx dx = e −βs<br />
2. Aus P gedächtnislos und P ((0, ∞)) = 1 folgt P Exponentialverteilung,<br />
denn: Setze G(t) = P ((t, ∞)), Gedächtnislosigkeit besagt G(s + t) =<br />
G(s)G(t) für alle s, t > 0, diese Funktionalgleichung für G liefert als<br />
Lösung G(s) = e γs mit γ < 0, da G(t) → 0 für t → ∞. Es folgt:<br />
P ((−∞, s]) = 1 − G(s) = 1 − e −βx mit β = −γ > 0. Eindeutigkeitssatz<br />
besagt: P ist Exponentialverteilung.<br />
6.3.4 eine ungewöhnliche Verteilungsfunktion<br />
Definiere eine Verteilungsfunktion mit Hilfe der Cantormenge C:<br />
• induktiver Vorgang liefert Funktion auf Komplement der Cantormenge<br />
C:<br />
1<br />
0<br />
0 1<br />
• stetige Fortsetzung auf C liefert F : R → [0, 1] mit F (t) = 0 für t ≤ 0<br />
und F (t) = 1 für t ≥ 1, wobei F monoton wachsend und stetig.<br />
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