Stochastik 1 - Mitschriften von Klaas Ole Kürtz
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5 Diskrete Wahrscheinlichkeitsmaße<br />
Wahrscheinlichkeitsmaße werden auch oft als Wahrscheinlichkeitsverteilungen<br />
oder einfach Verteilungen bezeichnet (englisch probability measure, (probability)<br />
distribution).<br />
Definition: Sei Ω abzählbar, A = P(Ω), P sei Wahrscheinlichkeitsmaß.<br />
Dann heißt (Ω, A, P ) diskreter Wahrscheinlichekeitsraum, P diskretes Wahrscheinlichkeitsmaß.<br />
Für jedes A ⊆ Ω gilt A = ∑ ω∈A {ω}, also P (A) = ∑ ω∈A<br />
P ({ω}). Sei definiert<br />
p(ω) = P ({ω}) für ω ∈ Ω, bezeichne (p(ω)) ω als stochastischen Vektor zu P ,<br />
damit ist P (A) = ∑ ω∈Ω p(ω).<br />
Jedes diskrete Wahrscheinlichkeitsmaß ist eindeutig bestimmt durch den<br />
dazugehörigen stochastischen Vektor.<br />
5.1 Laplace-Verteilung<br />
Für eine endliche Menge Ω ist gegeben durch p(ω) = 1<br />
|A|<br />
, also P (A) = .<br />
|Ω| |Ω|<br />
5.1.1 Das Geburtstagsproblem<br />
Sei Ω = {1, . . . , N} n mit N = 365 für das Geburtstagsproblem („Mit welcher<br />
Wahrscheinlichkeit haben zwei Personen in einem Raum mit n Personen<br />
am gleichen Tag Geburtstag?“) und n = 60 für die <strong>Stochastik</strong>-1-Studenten,<br />
betrachte vereinfacht eine Laplace-Verteilung. Dann ist für ω = (ω 1 , . . . , ω n )<br />
p(ω) = 1<br />
N n . Betrachte also<br />
Damit ist<br />
A = {ω ∈ Ω | ∃ (i, j) : (ω i = ω j ) ∧ (i ≠ j)}<br />
A c = {ω ∈ Ω | ω i ≠ ω j ∀ i ≠ j}<br />
P (A) = 1 − P (A c N(N − 1) . . . (N − (n − 1)<br />
) = 1 −<br />
N n<br />
=<br />
N!<br />
1 −<br />
(N − n)!N = 1 − 365!<br />
n 305! · 365 60<br />
Es ergeben sich folgende Werte:<br />
n 5 10 30 60<br />
P (A) 2.7% 11.7% 70.6% 99.4%<br />
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