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Stochastik 1 - Mitschriften von Klaas Ole Kürtz

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möglichen Ergebnisse Ω, einem System der Ereignisse A 1 und einer Zuordnung<br />

P : A → [0, 1]. Prinzipielles Vorgehen:<br />

Zufallsexperiment (reale Welt) → Wahrscheinlichkeitsraum<br />

Lösung für reales Prob. ↑<br />

↓ Analyse<br />

Ergebnis<br />

Interpretation<br />

← Lösung im Modell<br />

Beispiel: Sie werfen nacheinander eine Münze. Bei jedem Wurf erhalten Sie<br />

mit der Wahrscheinlichkeit p Kopf und mit 1 − p Zahl. Das Zufallsexperiment<br />

ist die Anzahl an Würfen bis das erste Mal Zahl fällt.<br />

Setze ω n = (1, . . . , 1, 0), d.h. ω n,i = 1 bedeutet Kopf beim i-ten Wurf, ω n,i =<br />

0 Zahl. Dann ist Ω = {ω n | n ∈ N} und |Ω| = |N| sowie A = P(Ω). P<br />

wird nun definiert durch P ({ω n }) = p n−1 (1 − p). Somit ist für A ⊆ Ω die<br />

Wahrscheinlichkeit P (A) := ∑ ω∈A P ({ω}) und P (Ω) = ∑ n∈N pn−1 (1−p) = 1.<br />

Für A := {ω 2k | k ∈ N} und B := {ω 2k−1 | k ∈ N} ist<br />

P (A) =<br />

∞∑<br />

∞∑<br />

p 2k−1 (1 − p) = p p (2k−1)−1 (1 − p) = p · P (B)<br />

k=1<br />

k=1<br />

Mit P (A) + P (B) = 1 folgt P (B) = 1<br />

1+p .<br />

2.2 Nicht-Existenz einer Flächenfunktion für R k<br />

Satz: Es existiert keine Abbildung µ : P(R k ) → [0, ∞] mit den Eigenschaften<br />

1. µ ist Maß,<br />

2. µ ist translationsinvariant (d.h. µ(A) = µ(x + A) wobei x + A =<br />

{x + y | y ∈ A}),<br />

3. falls A beschränkt ist, dann ist µ(A) < ∞,<br />

4. µ(R k ) > 0.<br />

Beweis: Angenommen, ein solches µ würde existieren. Definiere eine Äquivalenzrelation<br />

∼ durch x ∼ y :⇔ x − y ∈ Q k . Sei K die Menge aller Äquivalenzklassen.<br />

Das Auswahlaxiom liefert eine Abbildung h : K → [0, 1] k mit<br />

1 Die Einführung einer σ-Algebra aller Teilmengen des Ergebnisraums, denen Wahrscheinlichkeiten<br />

zugeordnet werden, ist nur bei überabzählbaren Ergebnisräumen wirklich<br />

notwendig.<br />

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