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KTQ-QUALITÄTSBERICHT

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K T Q - Q U A L I T Ä T S B E R I C H T<br />

zum <strong>KTQ</strong>-Katalog 1.0 für Pflege<br />

Einrichtung:<br />

Christophsheim<br />

Institutionskennzeichen: 510813822<br />

Anschrift:<br />

Faurndauer Straße 6-10, 73035 Göppingen<br />

im Rahmen einer Vernetzten Zertifizierung mit der<br />

Einrichtung:<br />

Klinikum Christophsbad<br />

Institutionskennzeichen: 260810590<br />

Anschrift:<br />

Faurndauer Straße 6 – 28, 73035 Göppingen<br />

Ist zertifiziert nach <strong>KTQ</strong> ®<br />

mit der Zertifikatnummer:<br />

durch die von der <strong>KTQ</strong>-GmbH<br />

zugelassene Zertifizierungsstelle:<br />

2013-0068 PFVN<br />

WIESO CERT GmbH, Köln<br />

Gültig vom: 08.08.2013<br />

bis: 07.08.2016<br />

<strong>KTQ</strong>-Qualitätsbericht Christophsheim<br />

1


Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort der <strong>KTQ</strong> ® 3<br />

Vorwort der Einrichtung<br />

Fehler! Textmarke nicht definiert.<br />

Die <strong>KTQ</strong>-Kriterien 7<br />

1 Bewohnerorientierung 8<br />

2 Mitarbeiterorientierung 14<br />

3 Sicherheit 17<br />

4 Informationswesen 22<br />

5 Führung 26<br />

6 Qualitätsmanagement 30<br />

<strong>KTQ</strong>-Qualitätsbericht Christophsheim<br />

2


Vorwort der <strong>KTQ</strong> ®<br />

Das <strong>KTQ</strong>-Zertifizierungsverfahren ist ein spezifisches Zertifizierungsverfahren des<br />

Gesundheitswesens für die Bereiche Pflegeeinrichtungen, ambulante Pflegedienste,<br />

Hospize, alternative Wohnformen, Krankenhaus, Arztpraxen, MVZ, Pathologische Institute,<br />

Rehabilitationskliniken und Rettungsdiensteinrichtungen.<br />

Gesellschafter der <strong>KTQ</strong> ® sind die Verbände der Kranken- und Pflegekassen auf Bundesebene<br />

1 , die Bundesärztekammer (BÄK) -Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Ärztekammern-,<br />

die Deutsche Krankenhausgesellschaft e. V. (DKG), der Deutsche Pflegerat<br />

e. V. (DPR) und der Hartmannbund – Verband der Ärzte in Deutschland e. V. (HB). Die<br />

Entwicklung des Verfahrens wurde finanziell und ideell vom Bundesministerium für Gesundheit<br />

unterstützt und vom Institut für medizinische Informationsverarbeitung in Tübingen<br />

wissenschaftlich begleitet.<br />

Die Verfahrensinhalte, insbesondere der <strong>KTQ</strong>-Katalog, wurde hierarchie-, und berufsgruppenübergreifend<br />

in konstruktiver Zusammenarbeit zwischen der <strong>KTQ</strong>-GmbH und<br />

Praktikern aus dem Gesundheitswesen entwickelt und erprobt. Im Sinne des kontinuierlichen<br />

Verbesserungsprozesses werden die Kataloge entsprechend weiterentwickelt.<br />

Mit dem freiwilligen Zertifizierungsverfahren und dem damit verbundenen <strong>KTQ</strong>-<br />

Qualitätsbericht bietet die <strong>KTQ</strong> ® somit Instrumente an, die die Sicherung und stetige<br />

Verbesserung der Qualität in Einrichtungen des Gesundheitswesens für die Öffentlichkeit<br />

darstellen.<br />

Das <strong>KTQ</strong>-Zertifizierungsverfahren basiert auf einer Selbst- und Fremdbewertung nach<br />

spezifischen Kriterien, die sich auf<br />

• die Bewohnerorientierung,<br />

• die Mitarbeiterorientierung,<br />

• die Sicherheit,<br />

• das Informationswesen,<br />

• die Führung und<br />

• das Qualitätsmanagement<br />

der Einrichtung beziehen.<br />

Im Rahmen der Selbstbewertung hat sich die Einrichtung zunächst selbst beurteilt. Anschließend<br />

wurde durch ein mit Experten besetztes Visitorenteam eine externe Prüfung<br />

der Einrichtung – die so genannte Fremdbewertung – vorgenommen.<br />

1 zu diesen zählen: Verband der Ersatzkassen e. V., AOK-Bundesverband, BKK-Bundesverband,<br />

Spitzenverband der landwirtschaftlichen Sozialversicherung, Knappschaft.<br />

<strong>KTQ</strong>-Qualitätsbericht Christophsheim<br />

3


Im Rahmen der Fremdbewertung wurden die im Selbstbewertungsbericht dargestellten<br />

Inhalte von den <strong>KTQ</strong>-Visitoren ® gezielt hinterfragt und durch Begehungen der Einrichtung<br />

überprüft.<br />

Auf Grund des positiven Ergebnisses der Fremdbewertung wurde der Einrichtung das<br />

<strong>KTQ</strong>-Zertifikat verliehen und der vorliegende <strong>KTQ</strong>-Qualitätsbericht veröffentlicht.<br />

Mit dem <strong>KTQ</strong>-Qualitätsbericht werden umfangreiche, durch die Fremdbewertung validierte,<br />

Informationen über die betreffende Einrichtung in standardisierter Form veröffentlicht.<br />

Jeder <strong>KTQ</strong>-Qualitätsbericht beinhaltet eine Beschreibung der zertifizierten Einrichtung,<br />

die Strukturdaten, sowie eine Leistungsdarstellung der insgesamt 51 Kriterien des <strong>KTQ</strong>-<br />

Kataloges.<br />

Wir freuen uns, dass Christophsheim mit diesem <strong>KTQ</strong>-Qualitätsbericht allen Interessierten<br />

– in erster Linie den Bewohnern und ihren Angehörigen – einen umfassenden<br />

Überblick hinsichtlich des Leistungsspektrums, der Leistungsfähigkeit und des Qualitätsmanagements<br />

vermittelt.<br />

Die Qualitätsberichte aller zertifizierten Einrichtungen sind auch auf der <strong>KTQ</strong>-Homepage<br />

unter www.ktq.de abrufbar.<br />

Dr. med. G. Jonitz<br />

Für die Bundesärztekammer<br />

S. Wöhrmann<br />

Für die Verbände der Kranken- und<br />

Pflegekassen auf Bundesebene<br />

Dr. med. B. Metzinger, MPH<br />

Für die<br />

Deutsche Krankenhausgesellschaft<br />

A. Westerfellhaus<br />

Für den Deutschen Pflegerat<br />

Dr. med. M. Vogt<br />

Für den Hartmannbund<br />

<strong>KTQ</strong>-Qualitätsbericht Christophsheim<br />

4


Vorwort der Einrichtung<br />

Das Christophsbad Göppingen wurde vor rund 150 Jahren als "Heil- und Pflegeanstalt<br />

für Gemüts- und Geisteskranke" gegründet und entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einer<br />

weit über die Grenzen Göppingens hinaus anerkannten Institution. Das Klinikum<br />

Christophsbad umfasst:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Gerontopsychiatrie<br />

Klinik für Psychosomatische Medizin und Fachpsychotherapie<br />

Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie mit<br />

START-KLINIK<br />

Klinik für Neurologie, Neurophysiologie mit Schlaganfallstation (Stroke Unit),<br />

Frührehabilitation und Schlafmedizin<br />

Klinik für Radiologie und Neuroradiologie<br />

Klinik für Geriatrische Rehabilitation und Physikalische Medizin<br />

Infolge des neu in Kraft getretenen Pflegeversicherungsgesetzes wurden 1996 die<br />

Langzeitstationen des Christophsbades in einer eigenen Gesellschaft als "Christophsheim<br />

GmbH Betreuung und Pflege" rechtlich eigenständig zusammengefasst. Das<br />

Christophsheim ist unterteilt in 8 Wohnbereiche und bietet 214 Bewohnern in Einzelund<br />

Doppelzimmern Platz.<br />

Das Christophsheim ist eine Einrichtung für psychisch kranke Erwachsene jeden Alters.<br />

Hier sollen chronisch psychisch und chronisch neurologisch kranke Menschen, die alleine<br />

nicht mehr in der Lage sind, die Aufgaben des täglichen Lebens zu bewältigen, eine<br />

beschützende Heimat bzw. ein Zuhause finden. Wir betreuen auch Menschen, die sich<br />

in klassischen Altenheimen nicht zurechtfinden oder die aufgrund ihrer Erkrankung der<br />

Pflege und Betreuung bedürfen, obwohl sie noch nicht zu den "Älteren" gerechnet werden<br />

können. Uns ist nicht wichtig, wie alt jemand ist, sondern wie jemand trotz seiner<br />

psychischen Behinderung alt wird. Die räumliche Nähe zum Klinikum Christophsbad<br />

ermöglicht jederzeit fachärztliche Hilfe. Dies ist für Bewohner mit schweren und<br />

schwersten chronischen Erkrankungen und Krankheitsfolgen unverzichtbar.<br />

Pflege, Hilfe, Förderung, Beistand und Schutz jedem Bewohner anzubieten, dass die individuell<br />

optimale Lebensqualität erreicht wird, ist Ziel und Aufgabe aller Mitarbeiter des<br />

Christophsheims.<br />

Der Leitsatz des Christophsheims "Miteinander leben - voneinander lernen" prägt den<br />

Alltag der Bewohner und des Mitarbeiterteams. Diese Gemeinschaft bietet Strukturen,<br />

die sich an den Bewohner und seine sich ändernden Lebensumstände sowie seine Individualität<br />

und Eigenart anpassen. Dafür wird ein Pflege- und Förderkonzept erarbeitet,<br />

das ganz nach Bedarf mal viel, mal wenig Hilfe vorsieht. Dies geschieht im Interesse der<br />

Menschen auch dann, wenn eine positive Entwicklung den Bewohner aus dem Christophsheim<br />

hinausführt und natürlich auch dann, falls dieser Weg ihn wieder zurückführt.<br />

<strong>KTQ</strong>-Qualitätsbericht Christophsheim<br />

5


So ist das Christophsheim für manche Menschen ein Zuhause auf Zeit, häufig auf Dauer.<br />

Den von uns betreuten Menschen wollen wir eine weitgehend eigenständige und selbstbestimmte<br />

Lebensführung ermöglichen. Dabei hat die bewusste Gestaltung von Milieubedingungen<br />

und Alltagsaktivitäten einen zentralen Stellenwert. Um den Bewohnern mit<br />

ihren unterschiedlichen Fähigkeiten, Lebenswegen und Erkrankungen gerecht zu werden,<br />

haben die 8 Heimbereiche unterschiedliche Angebote und Tagestrukturen. Die Differenzierung<br />

der Abteilungen berücksichtigen die Pflegestufe, das Lebensalter, den<br />

Förder-, Pflege- und Schutzbedarf. Ein Teil der Bewohner des Christophsheims besucht<br />

die arbeitstherapeutische Werkstatt. Diese ist bewusst räumlich getrennt vom Christophsheim<br />

- schließlich gehen die meisten Menschen zur Arbeit außerhalb der "eigenen<br />

vier Wände". Für andere wiederum ist die eigene Belastbarkeit engeren Grenzen unterworfen.<br />

Ihnen geben Beschäftigungstherapie, Kunst- und Musiktherapie, Sport und andere<br />

Aktivitäten wie Backen und Kochen Struktur für den Alltag.<br />

Wichtiger Bestandteil der Gemeinschaft im Christophsheim sind besonders auch unsere<br />

Laienhelfer, unter den mancher schon mehr als 35 Jahre Bezugsperson für die Bewohner<br />

ist. In ihrer Funktion sind sie auch ein Fenster nach außen und stärken die Verbindung<br />

mit der Außenwelt. Das ergänzt die Atmosphäre von Zuwendung Toleranz und<br />

Vertrauen.<br />

<strong>KTQ</strong>-Qualitätsbericht Christophsheim<br />

6


Die <strong>KTQ</strong>-Kriterien<br />

<strong>KTQ</strong>-Qualitätsbericht Christophsheim<br />

7


1 Bewohnerorientierung<br />

1.1 Organisation der Aufnahme<br />

1.1.1 Vorbereitung der Aufnahme<br />

Die Einrichtung bereitet eine an den Bedürfnissen des Bewohners orientierte Aufnahme vor.<br />

Bereits im Rahmen des ersten Beratungsgespräches wird unseren Bewohnern das Gefühl<br />

vermittelt, dass sie in unserer Einrichtung gut aufgehoben sind und sich wohl fühlen<br />

werden. Die Aufnahmen werden von der Heimleitung gesteuert. Sie lernt den Interessierten,<br />

dessen Angehörige oder Betreuer kennen und informiert ihn über das Haus und<br />

die Konditionen der Aufnahme. Die Fachpflegeeinrichtung stellt umfangreiches Informationsmaterial<br />

zur Verfügung, insbesondere Leistungsumfang und Kosten gehen daraus<br />

hervor. Bereits im Vorfeld wird darauf geachtet, die individuellen Bedürfnisse und Besonderheiten<br />

zukünftiger Bewohner zu erheben, um betriebsinterne Abläufe unter Umständen<br />

anpassen zu können. Ziel ist es, die vorhandene Unsicherheit und Belastung,<br />

die mit einem Heimeinzug verbunden ist, zu minimieren und Transparenz zu schaffen.<br />

Das Einbringen persönlicher Gegenstände ist ausdrücklich erwünscht.<br />

1.1.2 Gestaltung der Aufnahme<br />

Die Einrichtung gestaltet eine an den Bedürfnissen des Bewohners orientierte Aufnahme.<br />

Durch unser Aufnahmemanagement sind die Bewohnerbedürfnisse ermittelt und die Informationsweitergabe<br />

an die entsprechenden Abteilungen des Hauses ist geregelt. Zur<br />

Sicherung der Betreuungs- und Beziehungsarbeit ist das Bezugspersonensystem in unseren<br />

Wohnbereichen etabliert. Vom ersten Tag an stehen den Bewohnern daher Bezugspflegepersonen<br />

zur Seite. Die Abfrage nach dem Wohlbefinden, das Erfragen der<br />

Wünsche, die Ermittlung des Hilfebedarfs und der Ressourcen sowie das Kennenlernen<br />

des Wohnbereiches, des Wohnumfeldes, der Mitbewohner und der Mitarbeiter stehen<br />

im Vordergrund, um eine individuelle und an den Bedürfnissen des Bewohners orientierte<br />

Betreuung und Pflege vom Aufnahmetag an zu gewährleisten. Die Heimleitung und<br />

die Wohnbereichsleitung stehen jedem Bewohner und seinen Angehörigen bzw. Betreuer<br />

jederzeit als Ansprechpartner zur Verfügung. Alle am Prozess Beteiligten versuchen<br />

dem Bewohner das Einleben so angenehm und informativ wie möglich zu gestalten.<br />

Dem Bewohner wird viel Zeit und Raum gegeben, um sich langsam an sein neues<br />

Zuhause zu gewöhnen.<br />

<strong>KTQ</strong>-Qualitätsbericht Christophsheim<br />

8


1.1.3 Orientierungshilfen<br />

Innerhalb der Einrichtung ist die Orientierung für Bewohner und Besucher sichergestellt (nur zu bearbeiten<br />

von stationären Pflegeeinrichtungen, stationären Hospizen und alternativen Wohnformen).<br />

Zufahrtshinweise zum Gelände des Klinikum Christophsbad sind ausgeschildert. An der<br />

Klinikpforte ist der Eingang des Christophsheimes ausgewiesen. Ein systematisches<br />

und verständliches Wegeleitsystem ist vorhanden. Die Zimmer der Bewohner sind mit<br />

Namen und wenn erforderlich mit einem zusätzlichen Erinnerungsstück, wie zum Beispiel<br />

einem Bild gekennzeichnet. Gemeinschaftsräume wie z.B. Küche, Bad, Wohnräume<br />

etc. sind ebenfalls mit Orientierungshilfen versehen. In allen Wohnbereichen sind<br />

große Uhren und Kalender gut sichtbar aufgehängt und das tägliche Datum wird hervorgehoben.<br />

Feste wie Weihnachten und Geburtstage werden gemeinsam gefeiert. Die<br />

jahreszeitliche Dekoration trägt zur zeitlichen Orientierung und zu einer guten Wohnatmosphäre<br />

bei. Die Mitarbeiter der Wohnbereiche sind angehalten, ihr Namensschild zu<br />

tragen und sich den Bewohnern mit Namen und Funktion vorzustellen.<br />

1.1.4 Bewohnerbetreuung in der teilstationären Tages-/Nachtpflege<br />

Die Pflege und Betreuung von Bewohnern der Tages-/Nachtpflege verläuft strukturiert, unter Berücksichtigung<br />

der Bewohnerbedürfnisse.(nur von teilstationären Einrichtungen zu bearbeiten)<br />

Die Einrichtung bietet keine teilstationären Angebote an.<br />

1.2 Organisation und Durchführung der individuellen Pflege<br />

1.2.1 Erhebung der Anamnese/Biografie<br />

Für jeden Bewohner wird ein physischer, psychischer und sozialer Status erhoben, der die Grundlage<br />

für die weitere Pflege und Betreuung darstellt.<br />

Bei der Aufnahme wird mit jedem Bewohner ein ausführliches Aufnahmegespräch geführt,<br />

an dem auf Wunsch auch die Angehörigen oder Betreuer teilnehmen können. Bei<br />

diesem Gespräch werden umfangreiche pflege- und betreuungsrelevante Daten erhoben,<br />

die zusammen mit ergänzenden Informationen aus Arzt- der Verlegungsbrief, Pflegebegleitschreiben<br />

sowie der Dokumentation des zuständigen Arztes, Sozialarbeiters<br />

oder Therapeuten im Dokumentationssystem hinterlegt werden. Die Sicht des Bewohners<br />

bzgl. seines Hilfebedarfs und die der Bezugspflegekraft werden getrennt erhoben,<br />

um Diskrepanzen zu verdeutlichen. Die Biographie wird aus Sicht der Angehörigen bzw.<br />

des Betreuers und des Bewohners erfragt. Auf dem sogenannten "Biographiebogen"<br />

sind persönliche Vorlieben und Besonderheiten des Bewohners vermerkt. Es werden<br />

die Wünsche und Fähigkeiten, ebenso wie der körperliche, psychische und soziale Hilfebedarf<br />

berücksichtigt. Aus den gewonnen Daten erfolgt die individuelle, an den Fähigkeiten<br />

und Bedürfnissen orientierte Planung und Betreuung durch die Bezugspflegekraft.<br />

Ziele werden formuliert, Maßnahmen beschrieben und unter Einbindung der Angehörigen<br />

oder Betreuer besprochen. Die Pflegeprozessplanung wird im Rahmen einer<br />

Fallbesprechung im Team vorgestellt. Regelmäßig wird die Planung überprüft und situativ<br />

angepasst. Im Rahmen von Pflegevisiten, wird der Bewohner nach seiner Zufriedenheit<br />

befragt und die Dokumentation überprüft.<br />

<strong>KTQ</strong>-Qualitätsbericht Christophsheim<br />

9


<strong>KTQ</strong>-Qualitätsbericht Christophsheim<br />

10


1.2.2 Essen und Trinken<br />

Bei der Ernährung werden die Erfordernisse, Bedürfnisse und Wünsche der Bewohner berücksichtigt.<br />

Das wöchentlich neu erstellte Speiseangebot bietet eine Auswahl für verschiedene Geschmacksrichtungen<br />

an. Es werden täglich zwei Hauptmahlzeiten angeboten. Die Diätküche<br />

des Christophsbades stellt die Möglichkeit der Zubereitung jeder Diät und<br />

Kostform sicher. Religiöse und kulturelle Aspekte können bei der Menüwahl berücksichtigt<br />

werden. Bei Erkrankungen, die das Essen und Trinken beeinflussen, beraten Bezugspflegepersonen<br />

und der Arzt die Angehörigen. Wege zur individuellen Speiseversorgung<br />

bis hin zur Wunschkost und zur hochkalorischen Nahrungsergänzung sind<br />

möglich. Verschiedene Getränke stehen den Bewohnern jederzeit zur Verfügung. Die<br />

Mahlzeiten werden möglichst in Gemeinschaft eingenommen. Ein geregeltes<br />

Ernährungsassessment mit entsprechender Dokumentation beugt Normabweichungen<br />

im Ernährungszustand und in der Flüssigkeitsversorgung vor. Somit gewährleistet unsere<br />

Einrichtung eine individuelle und an den Bedürfnissen der Bewohner ausgerichtete<br />

Ernährung.<br />

1.2.3 Planung und Durchführung einer aktivierenden Pflege<br />

Es erfolgt eine individuelle, auf die Ressourcen des Bewohners ausgerichtete aktivierenden Pflege.<br />

Im Zentrum unseres Handelns stehen das Wohl und die Bedürfnisse des Bewohners.<br />

Durch die Gestaltung einer professionellen und vertrauensvollen Beziehung sowie die<br />

gegenseitige Anerkennung, geben wir den Bewohnern Unterstützung in allen Lebensaktivitäten.<br />

Wir sehen unsere Aufgabe darin, vorhandene Ressourcen, Fähigkeiten und Interessen<br />

zu aktivieren, zu fördern und zu bewahren. Den von uns betreuten Menschen<br />

wollen wir eine weitgehend eigenständige und selbstbestimmte Lebensführung ermöglichen.<br />

1.2.4 Leitlinien/Standards<br />

Die Einrichtung gewährleistet die strukturierte Einführung und Umsetzung von Leitlinien/Standards.<br />

Leitlinien und Standards auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse stellen einen wichtigen<br />

Bestandteil unseres Qualitätsmanagements dar und dienen den Mitarbeitern als<br />

Handlungsanweisungen. Sie werden entwickelt, überprüft und regelmäßig im Rahmen<br />

von Arbeitsgruppen und Qualitätszirkeln aktualisiert. Alle Dokumente sind Bestandteile<br />

des Qualitätshandbuches und stehen den Mitarbeitern im Intranet zur Verfügung.<br />

<strong>KTQ</strong>-Qualitätsbericht Christophsheim<br />

11


1.2.5 Spezifische Betreuung bei Menschen mit gerontopsychiatrischer Beeinträchtigung<br />

Die Einrichtung gewährleistet eine adäquate soziale Betreuung.<br />

Anamnese und biographische Daten werden erhoben, um die Pflege und Betreuung auf<br />

der Grundlage des lebensgeschichtlichen Zusammenhangs geronto-psychiatrisch beeinträchtigter<br />

Bewohner angemessen durchführen zu können. Für Menschen mit Demenz<br />

haben die Prinzipien der Stetigkeit (Tagesstruktur), der Einfachheit und Vertrautheit<br />

(Alltagstätigkeiten), der Sicherheit und Geborgenheit (Vermeidung und Isolation)<br />

positive Effekte auf deren Lebensqualität. Maßnahmen werden individuell für den Bewohner<br />

festgelegt und im Rahmen der ganzheitlichen Pflege und Betreuung sowie in<br />

Absprache mit der Bezugspflegeperson durchgeführt. Für zusätzlichen Betreuungsbedarf<br />

liegt ein Konzept vor und wird durch ausgebildetes Personal umgesetzt. Der Aufbau<br />

und die Gestaltung einer respektvollen, haltenden Beziehung ist die Voraussetzung für<br />

jede pflegerische und betreuende Aktivität. Daher findet soziale Betreuung in pflegerischen,<br />

Beschäftigungs- und alltagsorientierten Bezügen statt. Unser Beschäftigungsangebot<br />

orientiert sich an alltagsnahen und kreativen Beschäftigungen, die körperliche und<br />

geistige Fitness steigernden und an Freizeitangeboten orientiert sind, die an erster Stelle<br />

Erfolgserlebnisse verschaffen, das Gemeinschaftsleben stärken und Spaß machen<br />

sollen.<br />

1.2.6 Kooperationen mit internen und externen Partnern<br />

Die Bewohnerorientierung erfolgt in effizienter Zusammenarbeit mit den Beteiligten.<br />

Den Bewohnern steht eine Reihe von kooperierenden Einrichtungen und Dienstleistern<br />

zur Verfügung, die bei Bedarf und Belieben des Bewohners schnell und unbürokratisch<br />

in den Pflege- und Betreuungsprozess eingebunden werden. Die ärztliche Grundversorgung<br />

und die psychiatrische fachärztliche Behandlung werden nach Wunsch über die interne<br />

Institutsambulanz des Klinikums Christophsbad sichergestellt. Einen Liefervertrag<br />

hat das Unternehmen mit einer Lieferapotheke abgeschlossen. Mit einem Sanitätshaus<br />

bestehen Kooperationsvereinbarungen sowie langjährige persönliche Verbindungen.<br />

Der Kontakt zu Angehörigen, Betreuern und Ehrenamtlichen (Laienhelfern) sowie deren<br />

Mitwirken im Umgang mit den uns anvertrauten Bewohnern ist uns wichtig. Wir arbeiten<br />

mit ihnen zusammen, um die Bewohner bei allen Aktivitäten und existentiellen Dingen<br />

des Lebens zu unterstützen und ihnen Außenkontakte zu ermöglichen. Wir pflegen eine<br />

gute Zusammenarbeit mit Behörden und regionalen Netzwerken.<br />

1.2.7 Pflege Sterbender<br />

Sterbende werden unter Berücksichtigung der individuellen Wünsche und der möglichen Einbeziehung<br />

der Angehörigen gepflegt.<br />

Unsere Mitarbeiter sind in der Sterbebegleitung geschult. Sterben und Tod sind untrennbarer<br />

Teil des Lebens. Wir lassen Sterbende und deren Angehörige nicht alleine,<br />

sondern begleiten und unterstützen sie. Auf Wunsch des Bewohners, dessen Angehörigen<br />

oder Betreuer wird ein Geistlicher hinzugezogen. Seelsorgerische Betreuung erfolgt<br />

durch Pfarrer katholischer oder evangelischer Konfession. Werden Seelsorger anderer<br />

Religionen gewünscht wird dies individuell ermöglicht. Den Angehörigen und Bezugspersonen<br />

wird eine weitestgehende Anwesenheitszeit gewährt. Der Kontakt zum Arzt<br />

und die Überprüfung der Bedürfnisse des Sterbenden werden in dieser Phase intensiviert.<br />

Schmerzfreiheit und das ermöglichen von Wünschen oder liebgewordenen Gewohnheiten<br />

gehören vorrangig zu den Aufgaben.<br />

<strong>KTQ</strong>-Qualitätsbericht Christophsheim<br />

12


1.3 Organisation von zusätzlichen Angeboten<br />

1.3.1 Erhebung zusätzlicher Bedürfnisse<br />

Die Einrichtung gewährleistet zusätzliche Angebote.<br />

Es gibt eine tagesstrukturierende Beschäftigung und einen Ergotherapeuten sowie einen<br />

Sport- und Bewegungstherapeuten. Anhand der Biographie und der Anamnese und<br />

den Einschätzungen der Bezugspflegekraft werden ein individueller und ein Gruppenund<br />

Betreuungsplan erstellt. Durch gemeinsame Aktivitäten und Feste werden soziale<br />

Kontakte sowohl unter den Bewohnern als auch zu den Angehörigen und sozialen<br />

Netzwerken gefördert. Die Mitarbeiter aus Pflege und Betreuung, die Therapeuten und<br />

unsere Laienhelfer (Ehrenamtliche) bieten ein Angebot von Veranstaltungen im Haus<br />

und in Begleitung zu Veranstaltungen in der Umgebung an. Angebote zusätzlicher Bedarfe<br />

können sein: Stadt- und Cafe-Besuche, Spaziergänge, Kinobesuche, Tagesausflüge,<br />

Fußpflege, Friseur, Einkäufe, Gottesdienste, Kegeln, Treffen im Netzwerk Lichtblick,<br />

etc. Individuelle Einzelbetreuungen sind ebenfalls möglich. Darüber hinaus sind<br />

wir bei der Erhaltung der alten sozialen Kontakte des Menschen gerne behilflich, falls<br />

notwendig auch durch Begleitung.<br />

1.3.2 Einsatz von Ehrenamtlichen<br />

Gewinnung, Befähigung und Koordination des Einsatzes von Ehrenamtlichen<br />

Der Einsatz von Ehrenamtlichen (Laienhelfern) bildet einen wichtigen Bestandteil unserer<br />

Arbeit. Die ehrenamtlichen Helfer besuchen regelmäßig die Bewohner im Christophsheim<br />

und unterstützen uns bei unseren externen Angeboten für unsere Bewohner.<br />

Bei den gemeinsamen Unternehmungen arbeiten die Helfer vorwiegend in Gruppen zusammen.<br />

Die Aktivitäten der Laienhelfer sind vielseitig. Vom Vorlesen, über gemeinsames<br />

Basteln, Singen, Spaziergänge im Park, Besuche in der Cafeteria bis hin zu Ausflügen.<br />

Der Sprecher der Laienhelfer-Gruppe koordiniert die Veranstaltungsangebote<br />

der Ehrenamtlichen für unsere Bewohner in Rücksprache mit den Wohnbereichen. Es<br />

gibt zudem Ehrenamtliche mit ausgebildeten Therapiehunden, die regelmäßig unsere<br />

Bewohner besuchen und aktivieren.<br />

Bei den regelmäßigen Treffen zwischen Heimleitung und Ehrenamtlichen findet ein Austausch<br />

über den Aufgabenbereich und das Tätigkeitsumfeld statt. Einmal jährlich ist im<br />

Rahmen dieser Veranstaltung ein Referent geladen, der einen Fachvortrag hält. Spezielle<br />

Themenwünsche der Ehrenamtlichen werden berücksichtigt. Zum Jahresanfang<br />

bedankt sich die Geschäftsführung der Einrichtung mit einem Abendessen für das Engagement<br />

und die Mitarbeit, die bei uns im Hause sehr geschätzt wird.<br />

<strong>KTQ</strong>-Qualitätsbericht Christophsheim<br />

13


2 Mitarbeiterorientierung<br />

2.1 Personalplanung<br />

2.1.1 Vorhaltung des Personals im Rahmen gesetzlicher Vorschriften<br />

Die Personalplanung umfasst die Bereitstellung einer angemessenen Zahl an entsprechend qualifizierten<br />

Mitarbeitern.<br />

Für die Pflege und die Betreuung der Bewohner steht das mit den Kostenträgern ausgehandelte<br />

qualifizierte Personal zur Verfügung. Der Personalschlüssel und die Fachkraftquote<br />

ergeben sich aus dem Pflegesatz sowie der Belegung und der Pflegestufenstruktur.<br />

Die Fachkraftquote liegt weit über den gesetzlich geforderten 50 Prozent. Regelmäßig,<br />

insbesondere bei Veränderungen der Belegung oder der Mitarbeiterzahl vergleicht<br />

die Pflegedirektorin in Zusammenarbeit mit der Heimleiterin die Personalsituation<br />

mit den Planungen und nimmt Anpassungen vor. Die Kompetenzen und der Aufgabenbereich<br />

der verschiedenen Berufsgruppen sind in Tätigkeitsbeschreibungen festgehalten.<br />

Ein aktuelles Organigramm liegt vor.<br />

2.2 Personaleinsatzplanung<br />

2.2.1 Sicherstellung der Personalpräsenz<br />

Die Einrichtung betreibt eine bedarfsgerechte Personaleinsatzplanung.<br />

Es ist unser Anspruch, für alle Mitarbeiter transparente Arbeitszeitenregelungen unter<br />

Einhaltung aller gesetzlichen und tariflichen Bestimmungen zu schaffen und einzuhalten.<br />

Bei der Dienstplanung achten wir daher neben den betrieblichen Anforderungen im<br />

Rahmen einer effizienten Bewohnerbetreuung auf eine möglichst hohe Planungssicherheit<br />

und Berücksichtigung der Wünsche unserer Mitarbeiter. Die Pläne werden durch die<br />

Pflegedienstleitungen kontrolliert und genehmigt und durch die Pflegedirektorin regelmäßig<br />

evaluiert. Alle Mitarbeiter sind jeweils einer der Wohngruppen zugeordnet. Für<br />

jeden Bewohner ist eine Bezugspflegekraft benannt, die die Verantwortung für die Planung,<br />

Durchführung, Dokumentation und Evaluation der individuellen Pflege trägt, den<br />

Bewohner besonders gut kennt und eine enge Beziehung zum Bewohner und seinen<br />

Angehörigen/seinem Betreuer aufgebaut hat.<br />

2.2.2 Einarbeitung neuer Mitarbeiter<br />

Neue Mitarbeiter werden systematisch eingearbeitet.<br />

Jeder neue Mitarbeiter wird auf seine neue Tätigkeit systematisch vorbereitet und eingearbeitet.<br />

Er wird umfassend mit seinem Umfeld vertraut gemacht, um auf diese Weise<br />

die Integration und ein selbstständiges Arbeiten zu fördern. Im Christophsheim liegt ein<br />

Einarbeitungskonzept vor, das die notwendigen sachlichen, personellen und strukturellen<br />

Informationen vermittelt. Verantwortlich für die Einarbeitung sind die Wohnbereichsleitungen.<br />

Jeder neue Mitarbeiter bekommt während der Einarbeitungsphase einen Paten<br />

zur Seite gestellt. Eine Checkliste zur Einarbeitung dient der Überprüfung des geplanten<br />

Ablaufs. Das individuelle Aufgabengebiet, Kompetenzen, Verantwortungsberei-<br />

<strong>KTQ</strong>-Qualitätsbericht Christophsheim<br />

14


che und spezielle Aufgaben werden für jeden Mitarbeiter in einer Tätigkeitsbeschreibung<br />

festgelegt. Regelmäßig dokumentierte Reflexionsgespräche mit der Wohnbereichsleitung<br />

und dem Mentor unterstützen die Einarbeitung. Eine offizielle Einführungsveranstaltung<br />

für das Gesamtunternehmen, die vierteljährlich stattfindet, liefert weitere Informationen<br />

zum neuen Arbeitsplatz.<br />

2.3 Personalentwicklung<br />

2.3.1 Systematische Personalentwicklung<br />

Die Einrichtung fördert die persönliche und berufliche Weiterentwicklung des Mitarbeiters unter Berücksichtigung<br />

der Erfordernisse der Einrichtung.<br />

Die gezielte Qualifizierung und individuelle berufliche Weiterentwicklung von Mitarbeitern<br />

und deren Bindung an unsere Einrichtung hat für uns einen hohen Stellenwert. Die<br />

Personalplanung beginnt bei der strukturellen Einarbeitung von neuen Mitarbeitern. In<br />

Mitarbeitergesprächen werden die Zufriedenheit und die Weiterentwicklungswünsche<br />

des Mitarbeiters durch den direkten Vorgesetzten erhoben und fließen in den Fort- und<br />

Weiterbildungsplan der Einrichtung ein. Sie berücksichtigen sowohl den Hilfe- und Pflegebedarf<br />

des Bewohners als auch die persönlichen Neigungen und Interessen der Mitarbeiter.<br />

Pflichtfortbildungen und hausinterne Fortbildungen sind auf alle Mitarbeiter<br />

ausgerichtet. Die Mitarbeiter werden für die Teilnahme an internen und externen Fortund<br />

Weiterbildungen unter Fortzahlung der Bezüge freigestellt. Ein weiteres Qualifizierungswerkzeug<br />

ist die Einbindung der Mitarbeiter in Arbeitsgruppen, Qualitätszirkel und<br />

Projekte.<br />

2.3.2 Organisation der Fort- und Weiterbildung<br />

Die Einrichtung sorgt für eine systematische Fort- und Weiterbildung.<br />

Ziel ist es, unsere Mitarbeiter unter Berücksichtigung der betrieblichen Erfordernisse in<br />

ihrer persönlichen und fachlichen Weiterentwicklung zu fördern. Die kontinuierliche Fortund<br />

Weiterbildung wird durch ein vielfältiges Angebot an regelmäßig stattfindenden internen<br />

und externen Veranstaltungen gewährleistet. Das Jahresfortbildungsprogramm<br />

wird in der Abteilung Bildung des Christophsbades für das Klinikum Christophsbad, die<br />

Geriatrische Rehabilitationsklinik des Christophsbades und für das Christophsheim entwickelt<br />

und ist im Intranet veröffentlicht. Wünsche der Mitarbeiter werden strukturiert erfragt<br />

und ausgewertet. Der jährliche Fortbildungskatalog berücksichtigt diese, die rechtlichen<br />

Vorgaben sowie die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse. Zum Selbststudium<br />

wurde Anfang 2013 im Gesamtunternehmen das Fortbildungsprogramm CNE (Certified<br />

Nursing Education) der Thieme Verlagsgruppe implementiert. Es ist ein multimediales<br />

Programm, das den Mitarbeitern vielfältige Möglichkeiten zur kontinuierlichen Qualifizierung<br />

bietet. Die aktuellen Leitlinien etc. sind über das Intranet abrufbar. Die Arbeitsplätze<br />

verfügen alle über einen Internetzugang. Den Mitarbeitern stehen zudem Fachbücher<br />

und Fachzeitungen zur Verfügung.<br />

<strong>KTQ</strong>-Qualitätsbericht Christophsheim<br />

15


2.3.3 Kooperationen mit externen Einrichtungen/Ausbildungsstätten<br />

Die Einrichtung unterstützt berufliche Ausbildung und Qualifizierungsmaßnahmen.<br />

Das Christophsheim bietet in Kooperation mit der Emil-von Behring Schule in Geislingen<br />

eine dreijährige Ausbildung zur Altenpflegerin/zum Altenpfleger an. Fünf Schüler können<br />

pro Jahr aufgenommen werden. Die Ausbildung vermittelt sowohl praktische Erfahrung<br />

durch die Einbindung der Altenpflegeschüler in den Stationsablauf als auch den wissenschaftlichen<br />

Hintergrund. Der Unterricht findet in der Emil-von Behring-Schule in Geislingen<br />

nach dem Curriculum (Lehrplan) statt. Zur Ausbildung gehören der Umgang und<br />

auch das Verständnis für psychische Erkrankungen. Die Ausübung kreativer Tätigkeiten<br />

wie Beschäftigungstherapie, runden die vielseitigen Aktivitäten ab. Die Auszubildenden<br />

absolvieren zudem Außeneinsätze in stationären Abteilungen anderer Fachbereiche<br />

und Fremdeinsätze im ambulanten Bereich. Anderen Einrichtungen stellen wir Plätze für<br />

die praktische Ausbildung ihrer Schüler zur Verfügung. Zur Betreuung der Schülern stehen<br />

Praxisanleiter im Hause zur Verfügung, welchen den Wissenstransfer zwischen<br />

Theorie und Praxis herstellen. Regelmäßige Feedbackgespräche mit den Ausbildungsschulen<br />

gewährleisten eine kooperative und praxisnahe Zusammenarbeit. Ziel ist es,<br />

den Schülern eine qualitativ hochwertige Ausbildung zu bieten, die neben der fachlichen<br />

und methodischen auch die sozial-kommunikativen, personellen Kompetenzen fördert.<br />

2.4 Berücksichtigung der Mitarbeiterbedürfnisse<br />

2.4.1 Umgang mit Mitarbeiterideen, Mitarbeiterwünschen und Mitarbeiterbeschwerden<br />

Die Einrichtung bietet ein Verfahren zum systematischen Umgang mit Mitarbeiterideen, Mitarbeiterwünschen<br />

und Mitarbeiterbeschwerden.<br />

Die Mitarbeiter sind die wichtigste Ressource des Unternehmens. Aus diesem Grunde<br />

werden sie aufgefordert ihr Wissen, ihre Erfahrung und ihre Kreativität aktiv bei Vorgesetzten<br />

oder Leitungen einzubringen. Anregungen, Wünsche und Kritik von Seiten der<br />

Mitarbeiter werden in den kontinuierlichen Verbesserungsprozess einbezogen. Sie werden<br />

sorgfältig und wertschätzend auf Sinnhaftigkeit und Umsetzbarkeit überprüft. Wir<br />

erhoffen uns eine Steigerung unserer Bewohnerorientierung, eine Vereinfachung von<br />

Arbeitsprozessen, eine Kostenreduktion und vieles mehr. Das Beschwerdemanagement<br />

ist systematisch organisiert. Mit Hilfe einer externen Firma hat 2011 eine Mitarbeiterbefragung<br />

stattgefunden, deren Ergebnisse auch mit dem Christophsbad und anderen Einrichtungen<br />

verglichen wurden (Benchmark).<br />

<strong>KTQ</strong>-Qualitätsbericht Christophsheim<br />

16


3 Sicherheit<br />

3.1 Gewährleistung einer sicheren Umgebung<br />

3.1.1 Verfahren zur Gewährleistung einer sicheren Umgebung<br />

Die Einrichtung gewährleistet eine sichere Umgebung für Bewohner und Mitarbeiter sowie Besucher.<br />

Alle gesetzlichen Vorschriften finden Anwendung, Arbeitsplatzbegehungen und jährliche<br />

Brandschutzunterweisungen finden statt. Sicherheitsaspekte werden in den Einarbeitungskonzepten<br />

besonders berücksichtigt. In Krisen- und Notsituationen können Ärzte<br />

und andere Fachkräfte des Unternehmens kurzfristig hinzugezogen werden. Um die Sicherheit<br />

unserer Bewohner gewährleisten zu können, werden eine Reihe von dokumentierten<br />

Maßnahmen zu den verschiedenen Sicherheitsaspekten wie Umgang mit Arzneimitteln,<br />

Sturz, Dekubitusprophylaxe, Ernährungsmanagement etc. durchgeführt.<br />

Technische Pflegehilfsmittel und Medizingeräte werden regelmäßig fachmännisch gewartet.<br />

Das Sturzrisiko wird bei jeder Neuaufnahme, bei Veränderungen und anschließend<br />

monatlich eingeschätzt und überprüft. Durch die Anwendung und Umsetzung des<br />

Expertenstandards "Sturzprophylaxe" werden die Bewohner weitestgehend vor Stürzen<br />

geschützt. Die bauliche Ausstattung der Pflegeeinheiten ist behinderten und altersgerecht.<br />

Der Arbeits-, Gefahrstoff- und Strahlenschutz wird von einem extern beauftragten<br />

Unternehmen und einem externen Betriebarzt gewährleistet. Sicherheit und Gesundheitsschutz<br />

sind in die betrieblichen Abläufe und Prozesse durch Richtlinien und Betriebsanweisungen<br />

eingebunden. Die Sicherheitskraft begeht die Arbeitsplätze und<br />

überprüft diese anhand der gesetzlichen Vorgaben.<br />

3.1.2 Leitlinien, Standards und Dienstanweisungen für Notfallsituationen<br />

In der Einrichtung sind Verfahren für Notfallsituationen vorhanden und bekannt.<br />

Brandschutz: Um dem Brandfall unter Berücksichtigung gesetzlicher Vorgaben vorzubeugen<br />

und im Ernstfall entsprechend reagieren zu können, haben wir umfassende<br />

Brandschutzmaßnahmen etabliert. Zwei Brandschutzbeauftragte sind im Unternehmen<br />

Christophsbad benannt und eine Brandschutzordnung, Alarmpläne und Handlungsanweisungen<br />

liegen vor. Flächendeckend sind Flucht- und Rettungspläne ausgehängt. Die<br />

Mitarbeiter nehmen regelmäßig an den für sie verpflichtenden Brandschutzunterweisungen<br />

teil. Die Überprüfungen der Brandmeldeanlagen und weiterer Löscheinrichtungen<br />

erfolgt durch ein externes Fachunternehmen.<br />

Medizinisches Notfallmanagement: Ziel ist es, jederzeit in der gesamten Einrichtung eine<br />

schnelle und optimale Versorgung aller medizinischen Notfälle sicherzustellen. Hierzu<br />

sind Arbeitsanweisungen erarbeitet (psychiatrisch/somatisch), die im Intranet hinterlegt<br />

sind. Die Qualifikation der Mitarbeiter ist durch Pflichtveranstaltungen zum medizinischen<br />

Notfallmanagement an denen die Mitarbeiter alle zwei Jahre teilnehmen müssen<br />

sichergestellt. Bei allen Veranstaltungen werden die Teilnehmerlisten überprüft. Die Anweisungen<br />

zu den verschiedenen medizinischen und nicht-medizinischen Notfallsituationen<br />

stehen allen Mitarbeitern im Intranet zur Verfügung.<br />

<strong>KTQ</strong>-Qualitätsbericht Christophsheim<br />

17


3.1.3 Bewohnersicherheit<br />

Die Gewährleistung der sicheren Umgebung beinhaltet die Berücksichtigung der<br />

Bewohnerbedürfnisse.<br />

Bereits in der Anamnese werden die individuellen sicherheitsrelevanten Daten erfasst.<br />

Maßnahmen zur Sicherheit des Bewohners werden gegen seine Bedürfnisse und Wünsche<br />

abgewogen, mit ihm, seinen Angehörigen bzw. Betreuer besprochen und u.U. in<br />

einer Fallbesprechung als gemeinsamer Beschluss verankert. Bauliche Voraussetzungen,<br />

damit Menschen mit dementiellen Veränderungen ihren Bewegungsdrang ausleben<br />

können, sind gegeben. Zur Sicherheit der Bewohner, die sturzgefährdet sind nutzen<br />

wir verschiedene Hilfsmittel und Interventionen wie z.B. das Kraft- und Balancetraining,<br />

Protectorhosen, Niedrigbetten, Physiotherapie, Rollatoren etc. Unsere Bewohner zeigen<br />

unterschiedlichste Auffälligkeiten. Durch die ständige Präsenz von Mitarbeitern, die deeskalierend<br />

eingreifen können, wird das Verständnis unter den Bewohnern gefördert.<br />

Stürze werden dokumentiert und statistisch ausgewertet, um Verbesserungspotential zu<br />

erkennen. Alle Expertenstandards sind implementiert und werden unter Berücksichtigung<br />

der individuellen Sicherheitsanforderungen in der Pflegeprozessplanung berücksichtigt.<br />

Sicherheit gebende Maßnahmen werden auch im Besonderen bei Bewohnern<br />

mit gerontopsychiatrischen Veränderungen mit Ärzten, Pflegenden und Angehörigen<br />

bzw. Betreuer beraten und berücksichtigt. Bewohner sollen davor geschützt werden sich<br />

selbst und andere zu gefährden. Gleichzeitig soll dem Bewohner ein größtmögliches<br />

Maß an Selbstständigkeit und Freiraum erhalten bleiben. Zur Vermeidung erheblicher<br />

gesundheitlicher Beeinträchtigungen, zum Beispiel bei Bewegungs- und Haltungsstörungen<br />

verbunden mit hohem Sturzverletzungsrisiko, übermäßiger Unruhe, agitiertem<br />

und aggressivem Verhalten werden freiheitsentziehende Maßnahmen nur nach gewissenhafter<br />

Abwägung der Freiheitsrechte mit den Fürsorgepflichten unter bedingungsloser<br />

Beachtung der Würde des Menschen und seiner Selbstbestimmung angewendet.<br />

3.2 Hygiene<br />

3.2.1 Einhaltung von Hygienerichtlinien<br />

Die Einrichtung gewährleistet Maßnahmen zur Einhaltung der Hygienerichtlinien.<br />

Die Umsetzung der Hygienerichtlinien stellen der hygienebeauftragte Arzt und die Hygienefachkräfte<br />

des Christophsbades durch regelmäßige Begehungen und Hygienevisiten<br />

sicher. Ein Jahresplan für die Begehungen und Hygienevisiten liegt vor. Der Fokus der<br />

hygienesichernden Maßnahmen liegt auf der Steigerung der Bewusstheit und Sensibilisierung<br />

aller Mitarbeiter für die Hygiene. Hygiene- und Desinfektionspläne sind vorhanden,<br />

alle neuen Gesetzesvorlagen, Verordnungen und Richtlinien sowie wissenschaftliche<br />

Erkenntnisse arbeitet die Hygienefachkraft darin ein. Das Hygienehandbuch ist im<br />

Intranet hinterlegt. Qualitätssicherungsmaßnahmen erfolgen nach den definierten Vorgaben<br />

des Hygieneplans. Unsere Mitarbeiter werden bereits bei der Einarbeitung für die<br />

Einhaltung der Hygienerichtlinien sensibilisiert und fortlaufend geschult. Die Pflegedienstleitungen<br />

des Christophsheims sind für die Anwendung und Umsetzung aller gesetzlichen<br />

Richtlinien und Hygienepläne in der Einrichtung verantwortlich.<br />

<strong>KTQ</strong>-Qualitätsbericht Christophsheim<br />

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<strong>KTQ</strong>-Qualitätsbericht Christophsheim<br />

19


3.2.2 Planung und Durchführung hygienesichernder Maßnahmen<br />

In der Einrichtung erfolgt eine Planung und Durchführung hygienesichernder Maßnahmen.<br />

Das Hygienehandbuch ist im Intranet hinterlegt. Dieses wird nach den Richtlinien des<br />

Robert Koch Instituts laufend aktualisiert. Die Anpassung erfolgt durch die Hygienefachkräfte<br />

in Absprache mit dem hygieneverantwortlichen Arzt und je nach Gewichtung mit<br />

der Hygienekommission. Die Anweisungen und Standards betreffen sowohl räumlichbauliche<br />

als auch pflegerische und ernährungsrelevante Aspekte. Regelmäßige Begehungen,<br />

Hygienevisiten, Beobachtung von Handlungsabläufen, persönliche Gespräche<br />

und Problembesprechungen in den Qualitätszirkeln ergeben ein Bild über die Einhaltung<br />

der Richtlinien und Empfehlungen der Heimhygiene. Probleme bei der praktischen<br />

Umsetzung eines Planes werden so erkannt und können behoben werden. Jährlich finden<br />

hausinterne Hygieneschulungen statt. Die Mitarbeiter werden in der Handhabung<br />

und Ausführung von Hygienemaßnahmen und Hygienevorschriften geschult und überprüft.<br />

3.3 Umgang mit Arzneimitteln<br />

3.3.1 Beschaffung, individuelle Bereitstellung und Verabreichung von Arzneimitteln<br />

Die Einrichtung gewährleistet die individuelle Bereitstellung von Arzneimitteln für die Bewohner.<br />

Zur schnellen und korrekten Versorgung unserer Bewohner mit Arzneimitteln kooperieren<br />

wir mit einer ortsansässigen Apotheke. Der Umgang und die Anwendung von Medikamenten<br />

erfolgt in Absprache mit dem Bewohner und Arzt durch das Pflegefachpersonal.<br />

Dies ist in einer Verfahrensanweisung geregelt. Die sach- und fachgerechte Lagerung<br />

(bewohnerbezogen und verschlossen) und der vorschriftsgemäße Umgang mit den<br />

Medikamenten ist sichergestellt. Dies wird regelmäßig durch die Wohnbereichsleitung<br />

überprüft, zudem finden Begehungen und Schulungen durch den Apotheker statt.<br />

<strong>KTQ</strong>-Qualitätsbericht Christophsheim<br />

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3.3.2 Anwendung von Arzneimitteln<br />

In der Einrichtung existiert ein geregeltes Verfahren zur Anwendung der Arzneimittel.<br />

Vorgaben und Vorschriften des Arzneimittelgesetzes bezüglich Lagerung und Ablauffristen<br />

werden eingehalten. Medikamente werden immer schriftlich vom behandelnden Arzt<br />

angeordnet, Fachkräfte stellen die Kommunikation mit dem behandelnden Arzt sicher.<br />

Für die Bereitstellung und Verabreichung der Arzneimittel sind die examinierten Mitarbeiter<br />

zuständig und verantwortlich. Eine zeitnahe Dokumentation wird durchgeführt. Die<br />

Anweisungen dazu unterliegen der regelmäßigen Aktualisierung und Durchführungsüberprüfung.<br />

3.4 Umgang mit Pflegehilfsmitteln<br />

3.4.1 Beschaffung und individuelle Bereitstellung von Pflegehilfsmitteln<br />

In der Einrichtung existiert ein geregeltes Verfahren zur Bereitstellung von Pflegehilfsmitteln.<br />

In der Anamnese werden die individuell benötigten Pflegehilfsmittel erfasst und zeitnah<br />

beschafft. Das Christophsheim stellt den Bewohnern hauseigene Pflegehilfsmittel zum<br />

überbrückenden Einsatz zur Verfügung. Die Bewohner werden bei der Beantragung von<br />

eigenen Pflegehilfsmitteln unterstützt und die Bereitstellung erfolgt in Absprache mit<br />

dem Bewohner durch ein kooperierendes Sanitätshaus. Jeder Mitarbeiter steht in der<br />

Pflicht, vor Benutzung des technischen Pflegehilfsmittels auf technische und optische<br />

Einwandfreiheit und ordnungsgemäßen Zustand zu achten.<br />

3.4.2 Verfahrensanweisungen zum Gebrauch von Pflegehilfsmitteln<br />

In der Pflegeeinrichtung existiert ein geregeltes Verfahren zur Anwendung von Pflegehilfsmitteln.<br />

In unserer Einrichtung pflegen und betreuen wir täglich unsere Bewohner. Dafür stehen<br />

uns im Alltag viele technische Pflegehilfsmittel zur Verfügung. Der fachgerechte Umgang<br />

mit den Medizinprodukten ist im Medizinproduktegesetz (MPG) und in der<br />

Medizinproduktebetreiberverordnung (MPBetreibV) geregelt. Aus diesen Bestimmungen<br />

resultieren für uns einige wichtige Aspekte, die wir in unserer Arbeit berücksichtigten<br />

müssen. Alle Hilfsmittel werden durch die Lieferfirma eingeführt und der Umgang geschult.<br />

Neue Mitarbeiter werden in die Handhabung und Funktionsweise der Medizinprodukte<br />

eingewiesen. Kein Mitarbeiter darf ohne vorherige Einweisung ein Medizinprodukt<br />

beim Bewohner anwenden. Der Mitarbeiter muss sich vor jeder Anwendung des<br />

Medizinproduktes von dessen einwandfreier Funktionstüchtigkeit überzeugen. Mitarbeiter<br />

dürfen keine defekten Medizinprodukte beim Bewohner anwenden, auch wenn der<br />

Bewohner dies verlangt. Wir, der Einrichtungsträger, unterweisen unsere Mitarbeiter regelmäßig<br />

in das Medizinproduktegesetz. Im Christophsheim sind für 8 Wohnbereiche 3<br />

Medizingerätebeauftragte benannt. Sie sind verantwortlich für die regelmäßige Prüfung,<br />

Dokumentation und ggf. Unterweisung der Mitarbeiter in die Medizinprodukte. Der externe<br />

Dienstleister übernimmt zudem die regelmäßige und sachgemäße Wartung. Auch<br />

ist es Aufgabe der Lieferfirma sicherzustellen, dass die gesetzlichen Anforderungen im<br />

Umgang mit Medizinprodukten gem. MPG, MP Betrieb V & MPSV (BP-<br />

Betreiberverordnung) eingehalten und alle Geräte erfasst werden. Die jeweiligen Gebrauchslisten<br />

für Medizinprodukte sind im Intranet hinterlegt.<br />

<strong>KTQ</strong>-Qualitätsbericht Christophsheim<br />

21


4 Informationswesen<br />

4.1 Bereitstellung von Informationsmaterial<br />

4.1.1 Bereitstellung von Informationsmaterial<br />

Die Einrichtung verfügt über aussagekräftiges Informationsmaterial.<br />

Auf der Homepage befinden sich alle wichtigen Informationen über die Einrichtung. Zusätzlich<br />

gibt es eine Informationsbroschüre. Beides wird in Zusammenarbeit mit der Abteilung<br />

Interne und Externe Kommunikation des Christophsbades aktualisiert. Bereits im<br />

Vorfeld der Aufnahme werden dem Interessenten, den Angehörigen bzw. dem Betreuer<br />

Informationsmaterialien durch die Heimleitung ausgehändigt. Der Heimbeirat wird fortlaufend<br />

durch die Heimleitung über neuere Entwicklungen informiert.<br />

4.2 Datenschutz<br />

4.2.1 Dokumentation und Archivierung von Bewohnerdaten<br />

Die Einrichtung regelt die Dokumentation und Archivierung der Bewohnerdaten unter Berücksichtigung<br />

des Datenschutzes.<br />

Ziel ist die Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen, zeitnahen und juristisch einwandfreien<br />

Dokumentation, anhand derer sich der Zustand des Bewohners und des<br />

Pflege- und Betreuungsprozess lückenlos nachvollziehen lässt. Die Maßnahmen zur<br />

Bewohnerversorgung werden in einem einheitlichen Dokumentationssystem berufsübergreifend<br />

festgehalten. Die ärztliche und pflegerische Dokumentation muss immer<br />

zeitnah erfolgen. Ärztliche Anordnungen werden sofort dokumentiert, im Pflegebereich<br />

ist nach Schichtende die für den Bewohner zuständige Bezugspflegekraft dafür verantwortlich,<br />

dass die Dokumentation vollständig, korrekt und nachvollziehbar ist. Die Überprüfung<br />

der Dokumentation auf ihre Vollständigkeit hin findet durch die Wohnbereichsleitungen<br />

und die Pflegedienstleitungen statt. Die Mitarbeiter werden ganzjährig zum<br />

Thema Dokumentation weitergebildet. Für die Dokumentation der Bewohnerdaten wird<br />

zurzeit ein EDV-System unterstützend implementiert. Die Datensicherung erfolgt unter<br />

datenschutzrechtlichen Bestimmungen. Für die verschiedenen EDV Programme in unserem<br />

Hause gibt es Berechtigungskonzepte. Eine unbefugte Einsicht durch Dritte ist<br />

ausgeschlossen. Die hausinterne Regelung zur Archivierung von Bewohnerdaten ist in<br />

einer Verfahrensanweisung (VA) geregelt. Die Bewohnerakte mit der kompletten Bewohnerdokumentation<br />

wird gemäß den gesetzlichen Vorschriften im Zentralarchiv des<br />

Christophsbades archiviert. Für die Überwachung des gesetzlich geforderten Datenschutzes<br />

ist ein externer Datenschutzbeauftragter zuständig. Im Intranet ist eine Leitlinie<br />

"Datenschutz" hinterlegt, die für alle Mitarbeiter verbindlich ist. Neue Mitarbeiter (auch<br />

Praktikanten, FSJ etc.) werden bei der Einstellung auf die Einhaltung der Datenschutzvorschriften<br />

und ihre Schweigepflicht hingewiesen und verpflichtet.<br />

<strong>KTQ</strong>-Qualitätsbericht Christophsheim<br />

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<strong>KTQ</strong>-Qualitätsbericht Christophsheim<br />

23


4.3 Informationsweitergabe<br />

4.3.1 Teaminterne Informationsweitergabe<br />

Die Einrichtung gewährleistet die kontinuierliche Informationsweitergabe.<br />

Mit dem bereitgestellten Dokumentationssystem und dem Besprechungswesen stehen<br />

den Mitarbeitern entsprechende Instrumente zur umfassenden Information mit allen<br />

pflegerelevanten Daten zur Verfügung. Die teaminternen Besprechungen sind festgelegt,<br />

in einer Besprechungsmatrix dargestellt und durch Ergebnisprotokolle nachvollziehbar.<br />

Die Informationsweiterleitung innerhalb des Teams ist gewährleistet dadurch,<br />

dass nichtanwesende Mitarbeiter das Protokoll lesen und schriftlich bestätigen. In den<br />

Teambesprechungen werden organisatorische und bewohnerbezogene Themen besprochen.<br />

Die verschiedenen Dienstschichten informieren sich gegenseitig in Dienstübergaben,<br />

einmal wöchentlich werden im Rahmen dieser auch Fallbesprechungen<br />

durchgeführt. Eine Facharztvisite findet einmal in der Woche auf jedem Wohnbereich<br />

statt. Pflegevisten und Dokumentations-Checks werden dokumentiert und ausgewertet,<br />

häufige Mängel im Team besprochen und Veränderungsmaßnahmen entwickelt.<br />

4.3.2 Teamübergreifende Informationsweitergabe<br />

Die Einrichtung gewährleistet die interne und externe Informationsweitergabe.<br />

Der Informationsaustausch erfolgt schriftlich, mündlich und telefonisch. E-Mail, Intranet<br />

und Internet stehen als elektronische Kommunikationsstruktur zur Verfügung und werden<br />

intensiv genutzt. Im Intranet stehen den Mitarbeitern alle qualitätsrelevante Informationen<br />

und Dokumente wie Dienst- und Verfahrensanweisungen, Leitlinien, Arbeitsanweisungen,<br />

Formulare, Protokolle, Rundschreiben, Standards etc. zur Verfügung. Ein<br />

Organigramm und eine Kommunikationsmatrix regeln die Kommunikationsstruktur und -<br />

wege. Das systematische, interne Besprechungswesen macht die umfassende Informationsweiterleitung<br />

zwischen allen an der Pflege und Betreuung beteiligten Berufsgruppen<br />

transparent und nachvollziehbar. Mitarbeiter der Bereiche nehmen an übergreifenden<br />

Besprechungen, Fortbildungen, Arbeitsgruppen und Qualitätszirkeln teil. Einmal<br />

wöchentlich findet eine Facharztvisite statt und der Sozialarbeiter oder der Ergotherapeut<br />

nehmen an der Dienstübergabe bzw. an der Bewohnerfallbesprechung teil. Die für<br />

die Behandlung der Bewohner relevante Kommunikation erfolgt grundsätzlich schriftlich.<br />

Wird ein Bewohner entlassen oder in eine andere Einrichtung verlegt, werden ein Entlass-<br />

bzw. Verlegungsbrief und ein Pflegebegleitschreiben verfasst.<br />

<strong>KTQ</strong>-Qualitätsbericht Christophsheim<br />

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4.3.3 Informationsweitergabe zwischen Einrichtung und Angehörigen/Lebenspartner/Vorsorgebevollmächtigten<br />

und ggf. gesetzlichem Betreuer<br />

Die Einrichtung gewährleistet ein Verfahren zur internen und externen Informationsweitergabe.<br />

Die Kommunikation und Einbeziehung der Angehörigen und Betreuer in die Geschehnisse<br />

und Planung in unserer Einrichtung ist uns wichtig. Bereits im Vorfeld der Aufnahme<br />

werden Angehörige, Lebenspartner und/oder Betreuer über die Gegebenheiten<br />

in unserem Haus informiert. Alle bewohnerrelevanten Informationen werden in der Pflegedokumentation<br />

gesammelt und fortlaufend aktualisiert. Über evtl. vorliegende Betreuungsbeschlüsse,<br />

Vorsorgevollmachten oder Patientenverfügungen sind die Pflegeteams<br />

informiert. Bevollmächtigte Angehörige oder Betreuer können jederzeit alle Informationen<br />

einsehen und erfragen. Bei größeren Veränderungen werden diese aktiv in die<br />

Gespräche und Planung mit einbezogen. Neben den bewohnerbezogenen Gesprächen<br />

mit der Bezugspflegekraft, steht die Heimleitung und die Sozialarbeiter jederzeit für<br />

Terminabsprachen zur Verfügung. Es ist geplant, dass die Angehörigen und Betreuer<br />

zukünftig an den Pflegevisiten teilnehmen können.<br />

4.3.4 Öffentlichkeitsarbeit<br />

In der Einrichtung existiert ein strukturiertes Verfahren zur Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Die Öffentlichkeitsarbeit im Christophsheim wird in Zusammenarbeit mit der Abteilung<br />

Interne und Externe Kommunikation des Christophsbades durchgeführt. Die Informationen<br />

über das Angebot des Christophsheimes für die Öffentlichkeit werden über das Internet<br />

und die Informationsbroschüre weitergegeben. Ziel ist es, über unsere Leistungen<br />

und Aktivitäten zu informieren, den Bekanntheitsgrad und die Identifizierbarkeit unseres<br />

Hauses sowie Vertrauen und Akzeptanz vor Ort aufzubauen. Über unseren Ausbildungsauftrag<br />

(Altenpflegeschule in Kooperation mit der Emil-von Behring Schule in<br />

Geislingen) und die Arbeit unserer Laienhelfer (Ehrenamtliche) informieren wir die Öffentlichkeit<br />

mit Flyern, welche wichtige Informationen enthalten. Zum jährlichen Sommerfest<br />

und Tag der offen Tür der gesamten Einrichtungen des Christophades und zu<br />

den Weihnachtsfeiern der Wohnbereiche sind alle Angehörigen, Betreuer und Interessierte<br />

herzlich eingeladen. Wir pflegen eine gute Zusammenarbeit zu unseren Kooperationspartnern,<br />

Behörden und regionalen Netzwerken.<br />

4.4 EDV<br />

4.4.1 Aufbau und Nutzung einer Informationstechnologie<br />

Die Einrichtung nutzt die EDV.<br />

Die Wohnbereiche der Fachpflegeeinrichtung verfügen über mindestens einen EDV-<br />

Arbeitsplatz mit Zugang zum Standortintranet, zum Intranet des Trägers und zum Internet.<br />

Das QM-Handbuch und der Dienstplan liegen in elektronischer Form vor. Die Einführung<br />

einer EDV-gestützten Pflegedokumentation wird zurzeit vorbereitet.<br />

<strong>KTQ</strong>-Qualitätsbericht Christophsheim<br />

25


5 Führung<br />

5.1 Unternehmensphilosophie<br />

5.1.1 Entwicklung und Umsetzung einer Unternehmensphilosophie<br />

Die Einrichtung entwickelt eine Unternehmensphilosophie, deren Inhalte gelebt werden.<br />

Die Unternehmensphilosophie des Christophsheimes steht unter dem Leitspruch" Miteinander<br />

leben - voneinander lernen". Wir garantieren die Versorgung und Betreuung von<br />

Erwachsenen jeglichen Alters mit chronischen psychischen Erkrankungen sowie geistigen<br />

und altersbedingten Beeinträchtigungen, auf einem hohen Qualitätsniveau. Die aus<br />

der Unternehmensphilosophie resultierenden, motivierenden Grundwerte und Überzeugungen<br />

sowie der Unternehmenszweck spiegeln sich wieder im Leitbild für Pflege und<br />

Betreuung und in den Zielen der einzelnen Wohnbereiche. Die Organisationsstruktur<br />

aus den Vorgaben der Unternehmensphilosophie vermittelt die Geschäftsführung und<br />

sorgt für deren Umsetzung. Leitungskräfte leben die Inhalte allen Mitarbeitern vor. Auf<br />

der Grundlage eines ganzheitlichen Menschenbildes erbringen wir eine hochwertige,<br />

pflegerische, psychosoziale und ganzheitliche Betreuung. Unser Ziel ist die Schaffung<br />

einer größtmöglichen Wohn- und Lebensqualität für unsere Bewohner. Wir begegnen<br />

einander mit Respekt, Empathie und Hilfsbereitschaft.<br />

5.1.2 Entwicklung und Umsetzung eines Leitbildes<br />

Die Einrichtung berücksichtigt bei der Erstellung weiterer Leitbilder die Unternehmensphilosophie.<br />

Für das Christophsheim wurde ein eigenes Leitbild entwickelt. Grundlagen unseres<br />

Handelns auch in ethischen Fragen sind die Werte und Normen, die auf der Unternehmensphilosophie<br />

basieren. Eine individuelle, einfühlsame und kultursensible Betreuung<br />

unter Berücksichtigung der biographischen und individuellen Lebenserfahrung eines jeden<br />

einzelnen Bewohners hat für uns einen hohen Stellenwert. Wir beachten das<br />

Selbstbestimmungsrecht der Bewohner und unterstützen sie bei der Verwirklichung ihrer<br />

persönlichen Ziele. Uns ist es wichtig, dass Betreuungs-, Pflege- und Behandlungsmaßnahmen,<br />

die die Werte des Betroffenen, seiner Angehörigen, der Pflege- und Betreuungskräfte<br />

oder Behandler zu verletzen drohen, unter Einbeziehung der Kompetenzen<br />

und Erfahrungen aller verstanden und Behandlungsmaßnahmen formuliert werden.<br />

5.1.3 Mitarbeiterorientierter Führungsstil<br />

Die Einrichtung praktiziert einen mitarbeiterorientierten Führungsstil.<br />

Ein wichtiges Führungsinstrument sind strukturierte Mitarbeitergespräche, deren Durchführung<br />

mittels eines Leitfadens geregelt ist. Leitungskräfte wurden in Seminaren geschult.<br />

Durch einen durchgängigen mitarbeiterbezogenen Führungsstil, der sich durch<br />

ein der Person, den Gruppen und den jeweiligen Situationen entsprechendes Verhalten<br />

auszeichnet, soll eine hohe Motivation und Identifikation der Mitarbeiter und deren Bereitschaft<br />

zur Partizipation an der Gestaltung von Prozessen erreicht werden. Bei der<br />

Umsetzung von Maßnahmen aus der Mitarbeiterbefragung wird darauf geachtet, dass<br />

neben leitenden Mitarbeitern auch nachgeordnete Mitarbeiter beteiligt werden. Projekte<br />

mit übergreifender strategischer Bedeutung werden interprofessionell und hierarchieübergreifend<br />

besetzt, z.B. die aktuellen Projekte "EDV-gestützte Patientendokumentati-<br />

<strong>KTQ</strong>-Qualitätsbericht Christophsheim<br />

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on" und die "Einführung eines Beschwerdemanagements". Bereichsübergreifende Fortbildungen,<br />

gemeinsame Veranstaltungen, Mitarbeiterfeste und Arbeitskreise tragen dazu<br />

bei, dass die Wohnbereiche aktiv miteinander kommunizieren und kooperieren<br />

5.1.4 Ethische Aspekte<br />

Die Einrichtung berücksichtigt ethische Aspekte.<br />

Grundlage unseres Handelns auch in ethischen Fragen sind die Werte und Normen, die<br />

auf Unternehmensphilosophie und Leitbild basieren. Vorrangiges Ziel ist es, Gesundheit<br />

und Lebensqualität trotz Krankheit, Einschränkungen und Alter unserer Bewohner zu<br />

erhalten, wiederherzustellen oder zu verbessern. Zur Erreichung der Zielsetzungen<br />

werden ethische Fragen unter Mithilfe aller Beteiligte v.a. praktisch-konzeptionell angegangen.<br />

Wir fördern und berücksichtigen die Individualität des Einzelnen auch bzgl. seiner<br />

religiösen Orientierung und seines kulturellen Hintergrundes. Bei den Mitarbeitern<br />

wird ein wertschätzendes Verhalten gegenüber Bewohnern gefordert und gefördert.<br />

5.1.5 Berücksichtigung des Umweltschutzes<br />

Die Einrichtung wird unter Berücksichtigung des Umweltschutzes geführt.<br />

Ziele im Rahmen des Umweltschutzes sind die Schonung der Ressourcen und die Vermeidung<br />

bzw. Begrenzung von schädlichen Emissionen. Ein weitreichendes Abfalltrennsystem<br />

wurde eingeführt. Alle Daten und Informationen stehen den Mitarbeitern in<br />

Papierform und EDV-gestützt zur Verfügung. Jährliche Begehungen durch den Beauftragten<br />

für Abfallwirtschaft finden statt. Das Gefahrstoffverzeichnis wird kontinuierlich<br />

überarbeitet und kann im Intranet eingesehen werden.<br />

5.2 Zielplanung<br />

5.2.1 Kontinuierliche Zielplanung<br />

Die Leitung der Einrichtung übernimmt die Verantwortung für die Umsetzung der geplanten Ziele.<br />

Für das Gesamtunternehmen Christophsbad wurden übergeordnete Unternehmensziele<br />

festgelegt. Für unsere Einrichtung wurden zudem im Rahmen eines Workshop "Zieleplanung"<br />

Unternehmensziele für das Christophsheim vereinbart. Alle leitende Mitarbeiter<br />

und die Mitarbeiter der <strong>KTQ</strong>-Lenkungsgruppe waren in den Prozess der Zielfestlegung<br />

eingebunden. Die Führungskräfte identifizieren sich mit den Unternehmenszielen und<br />

leisten Motivationsarbeit bei ihren Mitarbeitern. Die Ziele sind nach Inhalten, klaren Verantwortlichkeiten<br />

und Zeitvorgaben schriftlich definiert. Die Führungskräfte informieren<br />

ihre Mitarbeiter in den Teambesprechungen über die Unternehmensziele. Klarheit ist die<br />

beste Voraussetzung für das Projektmanagement. Dieses leistet einen Beitrag zur Sicherung<br />

des Zielerfolgs. Die Zielvorgaben werden in regelmäßigen Abständen mit dem<br />

Ist-Zustand verglichen, um Transparenz und Vergleichbarkeit des Qualitätsniveaus zu<br />

erhalten.<br />

<strong>KTQ</strong>-Qualitätsbericht Christophsheim<br />

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5.2.2 Festlegung einer Organisationsstruktur<br />

In der Einrichtung existiert ein Verfahren zur Arbeitsweise innerhalb des Leitungsteams, das ein effizientes<br />

und effektives Vorgehen sicherstellt.<br />

In der Einrichtung ist die Organisationsstruktur festgelegt. Die Aufgaben und Verantwortlichkeiten<br />

der aus Geschäftsbereichsleitung und Heimleitung bestehenden Betriebsleitung<br />

des Christophsheim sind in einer Geschäftsordnung festgeschrieben. Die Geschäftsbereichsleitung,<br />

die Heimleitung und die Pflegedirektion sichern die<br />

Bewohnerversorgung und Betreuung. Ein Organigramm für das Christophsheim ist dokumentiert<br />

und im Intranet hinterlegt. Verantwortlichkeiten und Kompetenzen von leitenden<br />

Mitarbeitern (Pflegedienstleitung, Wohnbereichsleitung) und den übrigen Berufsgruppen<br />

sowie Hilfskräften (z.B. FSJ) sind in Tätigkeitsbeschreibungen festgelegt.<br />

5.2.3 Entwicklung eines Finanz- und Investitionsplanes<br />

Die Leitung der Einrichtung entwickelt einen Finanz- und Investitionsplan.<br />

Die wirtschaftliche Betriebsführung wird durch die Erstellung eines jährlichen, prospektiven<br />

Wirtschaftsplans durch die Abteilung Controlling, auf Basis der Unternehmensziele<br />

und der finanziellen Rahmenbedingungen, welche durch die Kostenträger vorgegeben<br />

sind, möglich. Das Führungsteam stellt die Einhaltung des Budgets sicher. Zum Ablauftermin<br />

der aktuellen Pflegesatzvereinbarung erfolgt durch die Geschäftsführung und die<br />

Heimleitung ein Antrag an die Kostenträger auf Neuverhandlungen. Die Ist-Kosten des<br />

vergangenen Zeitraumes und die kalkulierten Kosten für die Kosten des anstehenden<br />

Zeitraums werden gegenübergestellt. Kostensteigerungen, Tarifänderungen, neuer Mitarbeiter-Bedarf<br />

und alle Leistungsangebote für unsere Bewohner fließen in die Kostenkalkulation<br />

mit ein. Im Anschluss daran finden die Pflegesatzverhandlungen statt.<br />

5.3 Organisation<br />

5.3.1 Sicherstellung einer effektiven Arbeitsweise innerhalb der Führung<br />

In der Einrichtung wird eine effektive Arbeitsweise in der Führungsebene sichergestellt.<br />

Mithilfe eines transparenten Besprechungs- und Informationswesens (Besprechungsmatrix<br />

liegt vor, Sitzungen werden protokolliert), der Beteiligung an Lenkungs- und Arbeitsgruppen,<br />

Qualitätszirkeln und Projekten, eines mitarbeiterorientierten Führungsstils,<br />

systematischen Überprüfung und eines Qualitätsmanagementsystems wird sichergestellt,<br />

dass Vorgaben und Entscheidungen zeitnah den betroffenen Mitarbeitern bekannt<br />

sind und von diesen umgesetzt werden. Leitende Mitarbeiter vertreten sich gegenseitig<br />

und pflegen eine kollegiale Zusammenarbeit.<br />

5.4 Kooperationen<br />

5.4.1 Kooperationen mit Einrichtungen des Gesundheitswesens<br />

Die Einrichtung fördert die Kooperation mit Einrichtungen des Gesundheitswesens.<br />

Die Kooperation mit anderen Einrichtungen dient der Sicherstellung und Erweiterung<br />

des individuellen Leitungsangebotes für die Bewohner. Weiteres Ziel ist, die Pflege und<br />

Betreuung unserer Bewohner durch eine Kooperation mit anderen Dienstleistern und<br />

<strong>KTQ</strong>-Qualitätsbericht Christophsheim<br />

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Berufsgruppen zu unterstützen und somit ein interdisziplinäres Zusammenwirken aller<br />

Beteiligten zum Nutzen der Bewohner sicherzustellen. Das Christophsheim kooperiert<br />

mit dem Christophsbad, der Klinik am Eichert, den niedergelassenen Ärzten, einer Apotheke<br />

und einem Sanitätshaus. Mit einer Altenpflegeschule besteht ein Kooperationsvertrag.<br />

Hier findet ein intensiver Kontakt über die Abteilung Bildung des Christophsbades<br />

und die Praxisanleiter statt.<br />

<strong>KTQ</strong>-Qualitätsbericht Christophsheim<br />

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6 Qualitätsmanagement<br />

6.1 Internes und externes Qualitätsmanagement<br />

6.1.1 Organisation des Qualitätsmanagements<br />

Die Einrichtung gewährleistet die Einführung und Umsetzung des Qualitätsmanagements.<br />

Die Tätigkeiten und Abläufe in unserer Einrichtung erfahren eine kontinuierliche Überprüfung<br />

mit dem Ziel der Optimierung. Das Qualitätsmanagement (QM) wird im Unternehmen<br />

Christophsbad von oben nach unten (top-down) gesteuert. Die Stabsstelle<br />

Qualitätskoordination ist für alle Einrichtungen des Christophbades zuständig und ist eine<br />

Stabsstelle der Geschäftsführung. Die Organisationsstruktur des Qualitätsmanagements<br />

ist im Dokument "Organisation des QM" ausführlich beschrieben und im Intranet<br />

hinterlegt. Die Aufgaben der Qualitätskoordinatoren sind in einer Aufgabenbeschreibung<br />

definiert. Jahresziele werden festgelegt. In regelmäßig stattfindenden Besprechungen<br />

informieren die Mitarbeiter den Geschäftsführer über einzelne QM-Aktivitäten und das<br />

Erreichen bzw. Nichterreichen der Ziele.<br />

Im Christophsheim wurde eine QM-Lenkungsgruppe zur Vorbereitung der <strong>KTQ</strong>-<br />

Zertifizierung eingerichtet, die regelmäßig tagt. Eine Tagesordnung und Protokoll werden<br />

geführt und sind im Intranet allen Teilnehmern zugänglich. Die Ergebnisse aus der<br />

Lenkungsgruppe werden in den Wohnbereichsleitungsbesprechungen kommuniziert<br />

und anschließend in den Teambesprechungen an die Mitarbeiter weitergegeben. Arbeitskreise<br />

und Qualitätszirkel wurden unternehmensübergreifend (Christophsheim, Klinikum<br />

Christophsbad, Geriatrische Rehabilitationsklinik) eingerichtet. Mitarbeiter aller<br />

Bereiche sind dort vertreten und an der Prozessentwicklung beteiligt. Qualitätsziele<br />

wurden für das Gesamtunternehmen, das Christophsheim und die Wohnbereiche festgelegt.<br />

Sie dienen dem Ausbau eines umfassenden Qualitätsmanagementsystems und<br />

der Steigerung der Effizienz und Effektivität durch Standardisierung und Optimierung<br />

von Prozessabläufen.<br />

6.1.2 Maßnahmen der internen Qualitätssicherung<br />

In der Einrichtung werden systematisch Maßnahmen der internen Qualitätssicherung angewandt.<br />

Alle qualitätssichernden Maßnahmen werden im QM-Handbuch hinterlegt. Wir überprüfen<br />

die Qualität unserer Prozesse regelmäßig. Wir haben ein Leitbild erstellt und eine<br />

strategische Zielplanung wird durchgeführt. Zur internen Qualitätssicherung werden in<br />

der Einrichtung wöchentlich Fallbesprechungen abgehalten, eine systematische Evaluation<br />

der Pflegeprozessplanungen und der Pflegedokumentation findet statt, zudem der<br />

Einsatz von Grund- und Behandlungspflegestandards, die Implementierung und Umsetzung<br />

der Expertenstandards, Pflegevisiten und interne Audits. Eine festgeschriebene<br />

Kommunikationsstruktur, Mitarbeitergespräche, Arbeitsgruppen und Qualitätszirkel sorgen<br />

für einen kontinuierlichen Blick auf die Qualitätsprozesse. Bewohner- und Mitarbeiterbefragungen<br />

sowie das Beschwerdemanagement tragen zur Darlegung der Qualität<br />

bei.<br />

<strong>KTQ</strong>-Qualitätsbericht Christophsheim<br />

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6.1.3 Vorbereitung zur externen Qualitätssicherung<br />

In der Einrichtung werden strukturierte Vorbereitungen zur externen Qualitätssicherung getroffen.<br />

Externe Prüfer sind in unserer Einrichtung willkommen. Die regelmäßig stattfindenden<br />

Überprüfungen unserer Einrichtung durch MDK, Heimaufsicht, Gesundheitsamt etc. sehen<br />

wir als wichtigen Bestandteil der Qualitätssicherung an. Die Mitarbeiter werden<br />

durch die internen Qualitätsaudits und die Pflegevisiten auf die externen Prüfungen<br />

adäquat vorbereitet. Jährlich finden eine unangekündigte MDK-Prüfung sowie eine Prüfung<br />

durch die Heimaufsicht statt. Die Vertragsapotheke prüft zweimal im Jahr den<br />

fachgerechten Umgang mit Medikamenten. Das Gesundheitsamt führt ebenfalls Überprüfungen<br />

durch. Maßnahmepläne und Verbesserungsvorschläge aus Überprüfungen<br />

werden zeitnah umgesetzt.<br />

6.2 Qualitätsrelevante Daten<br />

6.2.1 Erhebung und Analyse qualitätsrelevanter Daten<br />

In der Einrichtung werden qualitätsrelevante Daten systematisch erhoben und analysiert.<br />

Die systematische Erhebung von Daten in ausgewählten Bereichen ist ein wichtiger Bestandteil<br />

der internen Qualitätssicherung. Die Daten dienen zur Beobachtung und ggf.<br />

Korrektur von Entwicklungen und zur Ermittlung von Bedarfen. Hierzu gehören unter<br />

anderem Über- und Mehrarbeitsstunden, Arbeitsausfall, Fortbildungstage, Mitarbeiterbefragungen,<br />

aber auch bewohnerbezogene Daten wie die systematische Einschätzung<br />

und regelmäßige Überprüfung des Sturz- und Dekubitusrisikos sowie die statistische<br />

Erhebung und Auswertung zum Thema Gewalt und Aggression gegenüber Mitarbeiter<br />

und Mitbewohnern. Die Erfassung hygienerelevanter Daten erfolgt durch die Hygienefachkräfte.<br />

Die Ergebnisse werden diskutiert, es erfolgt eine systematische Auswertung<br />

und soweit notwendig eine Verbesserung der Prozesse.<br />

6.2.2 Befragungen<br />

Die Einrichtung führt regelmäßig Befragungen durch.<br />

Im Christophsheim wurde ein internes Beschwerdemanagement aufgebaut. Alle Mitarbeiter<br />

sind aufgefordert, Unzufriedenheiten der Bewohner, welche sie nicht zeitnah<br />

selbst bearbeiten können, schriftlich an die Wohnbereichsleitung weiterzuleiten. Sie<br />

nimmt Kontakt zum Bewohner auf und bearbeitet die Beschwerde nach festgelegten<br />

Regeln. Wenn Beschwerden, die nicht von der Wohnbereichsleitung bearbeitet werden<br />

können, wird die Pflegedienstleitung bzw. die Heimleitung eingeschaltet. Mitarbeiter sind<br />

in der Annahme und Weiterleitung von Anregungen und Beschwerden geschult. Die<br />

Bewohnerzufriedenheit wird zudem kontinuierlich in den Bewohnerrunden in lockerer<br />

Atmosphäre erfragt. Auch hier machen wir die Erfahrung, dass die Bewohner sehr gut<br />

ihre Zufriedenheit oder Unzufriedenheit beschreiben und verbalisieren können. Wir verstehen<br />

das Beschwerdemanagement als Chance, um unsere Qualität zu verbessern. Im<br />

Unternehmen Christophsbad (Klinikum Christophsbad, Geriatrische Rehabilitationsklinik<br />

und Christophsheim GmbH Betreuung&Pflege) hat 2011 eine Befragung der Mitarbeiter,<br />

Patienten und Bewohner stattgefunden, um Stärken und Schwächen im eigenen Unternehmen<br />

aufzudecken.<br />

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