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KONFERENZ DER STRAFVERFOLGUNGSBEHÖRDEN ... - KSBS

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Delegiertenversammlung vom 17. und 18. 11. 2011 in Neuenburg Seite 7<br />

Schweizweit harmonisierte Aktenanlage bei Wirtschaftsdelikten.<br />

Mitteilungspflicht der Staatsanwaltschaft bei Nichtanhandnahmeverfügungen von Meldungen der<br />

MROS.<br />

Zusammenfassend kann hierzu als Zwischenergebnis grundsätzlich festgehalten werden, dass die<br />

Vorgehensweisen je nach Kanton sehr unterschiedlich und zum Teil sogar diametral sind. Von<br />

einer einheitlichen Vorgehensweise der Kantone und des Bundes ist man zurzeit noch sehr weit<br />

weg. Ein einheitlicheres Vorgehen ist jedoch zu wünschen, damit man von der Verteidigung nicht<br />

gegeneinander ausgespielt wird.<br />

INTERNATIONALE RECHTSHILFE / EUROJUST<br />

Im Bereich von Überwachungsmassnahmen durch GPS gibt es heikle Abgrenzungsprobleme zwischen<br />

polizeilicher Kooperation und justizieller Rechtshilfe. Die ersten Bundesgerichtsentscheide<br />

werden diesbezüglich Klarheit bringen müssen.<br />

Am 18. März 2011 hat das Parlament dem Bundesbeschluss zur Genehmigung des EUROJUST-<br />

Abkommens zugestimmt. Kontaktstelle in der Schweiz ist das Bundesamt für Justiz, Direktionsbereich<br />

Internationale Rechtshilfe.<br />

Das Abkommen stellt einen Weiterausbau der internationalen Zusammenarbeit bei der Bekämpfung<br />

der grenzüberschreitenden Kriminalität dar und stellt die brereits bestehende fallweise Zusammenarbeit<br />

auf eine vertragliche Grundlage. Hauptaufgabe von EUROJUST liegt in der Koordination<br />

der nationalen Justizbehörden bei der grenzüberschreitenden Verbrechensbekämpfung,<br />

dem Informationsaustausch, der Vereinfachung der Rechtshilfe. EUROJUST organisiert Koordinationstreffen<br />

für die Festlegung gemeinsamer Ermittlungsstrategien und Klärung von Zuständigkeitsfragen.<br />

EUROJUST führt hingegen nicht selber Ermittlungen durch und leitet auch keine<br />

Strafverfolgungen, sondern wird nur dann unterstütztend und koordinierend tätig, wenn sie von<br />

internationalen Behörden angefragt wird. Der Zuständigkeitsbereich umfasst Drogenhandel, illegaler<br />

Handel mit nuklearen Substanzen, Menschenhandel, Terrorismus und dessen Finanzierung,<br />

Geldfälschung und Geldwächerei, Kinderpornographie, Korruption, Betrug sowie Umwelt- und<br />

Computerkriminalität.<br />

KOMPENSATIONSGESCHÄFTE<br />

In ihrem Referat vom 18. Mai 2011 zeigten Celina Acioli und Olivier Meyer vom Kompetenzzentrum<br />

für Wirtschaft und Finanzen der Bundesanwaltschaft (CCWF) Funktionsweisen von Kompensationsgeschäften<br />

auf.<br />

AUSBLICK 2012: WIRTSCHAFTSSTRAFVERFAHREN NACH NEUER STPO<br />

Die neue StPO wird auch in Zukunft das Hauptthema der AG WIKRI bilden. Die neue StPO hat<br />

das Führen von „per se“ schon nicht einfachen grossen, komplexen und umfangreichen Verfahren<br />

vor allem im Bereich der Wirtschaftskriminalität nicht erleichtert. Im Gegenteil! Die formalen Anforderungen<br />

in der neuen StPO stellen neue Herausforderungen, die wohl bisweilen an die Grenzen<br />

des Machbaren bzw. des Justiziablen stossen werden. Als Beispiele seien die Teilnahmerechte<br />

der Parteien, die sofortige Akteneinsicht sowie das Verwertungsverbot mit Fernwirkung genannt.<br />

Die Arbeitsgruppe hat vom Vorstand grünes Licht erhalten, um mit den Banken Lösungen zu suchen,<br />

damit Editionen in elektronischer Form erfolgen können. Damit könnten die anschliessenden<br />

Analysen i.d.R. schneller und präziser durchgeführt werden als bis heute, wo alles manuell eingegeben<br />

und analysiert werden muss.<br />

Das ist ein altes Thema. Seit den 90er Jahren sind immer wieder Versuche dazu bei einzelnen<br />

Banken und der Bankiervereinigung unternommen worden, sei es seitens Kantonaler Staatsanwaltschaften,<br />

der Bundesanwaltschaft oder der COMECO, damals unter der Leitung von Paul Perraudin.<br />

Leider immer erfolglos. Wir geben aber nicht auf.

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