Rudolf Haschek - bei der AL Herne

Betr.: Bebauungsplan im Postpark Wanne
Die AL lehnt diesen Bebauungsplan aus folgenden Gründen ab
1) Es ist verantwortungslos in einem so dicht besiedelten Gebiet wie es Wanne-Mitte nun mal
ist, mit dem Postpark eine ökologisch wertvolle Grünfläche die auch wichtig für das
Innenstadtklima ist, gnadenlos zu zerstören.
2) Der in der Beschlussvorlage vorgestellte Plan umfasst das gesamte Gebiet von der
Hauptstraße Buschmannshof bis zum Bahnhof und von der Wannerstrasse bis zur
Berlinerstrasse. Das erweckt den Verdacht, dass es jetzt nicht mehr bei den ursprünglich am
Buschmannshof angedachten 4000 qm Verkaufsfläche bleibt, sondern ganz im Sinne der
Firma Kaufland (ich berufe mich auf die Aussagen der Herren Zeidler und Feldick, die bei
der Projektvorstellung erwähnten, dass Kaufland unter 6500 qm sonst nicht baut, der
Buschmanns hof aber wegen seiner Lage interessant ist) großzügiger gebaut wird. Das hätte
zur Folge, dass mehr Konzessionäre und Shops im Hause zusätzlich eröffnen. Für den
Kunden besteht dadurch kein Grund mehr, das Haus zu verlassen um in der Hauptstrasse
noch Einkäufe zu tätigen. Die Kaufkraft wird hier komplett abgegriffen
3) Es ist nicht nachvollziehbar, das ausgerechnet vom Standort Postpark, (also dezentral) eine
belebende Wirkung auf die Fußgängerzone ausgehen soll um dort eine blühende Infrastruktur
entstehen zu lassen wie das dem Bürger beim Standort Buschmannshof, von den Vertretern
der Firma Kaufland, suggeriert wurde. Hier geht es nur noch um die Interessen der Firma
Kaufland, für die ist die Bebauung des Buschmannshof zu kompliziert, kostenintensiv und
braucht noch zu lange bis zum Baubeginn. Der Glückaufplatz wird ebenfalls aus
Kostengründen als Standort schlecht geredet. Da bedient man sich halt des Postparks, rein
zufällig sind da auch die Baubedingungen optimal. Die AL macht dabei nicht mit.
4) Bei einem Angebot von 27.700 Artikeln, zuzüglich der Angebote der Konzessionäre und
Shops bleibt für den Handel in der Fußgängerzone kaum eine Nische und wird, angesichts der
geringen Kaufkraft der Bevölkerung, nicht zur Eröffnung neuer Geschäfte animieren.
Folgerichtig wird der Leerstand nicht verringert..Es besteht im Gegenteil die Gefahr, dass in
Zukunft Kaufland in Verbindung mit der Konzerntochter Lidl die Monopolstellung im
Einzelhandel in Wanne übernimmt. Die daraus folgende Abhängigkeit von einem Anbieter
muss mit in Betracht gezogen werden.
5) In dem uns vorgelegten GMA – Gutachten geht man davon aus dass, durch entstehenden
Umverteilungseffekte, die derzeit existierenden Anbieter mit Umsatzverlusten zu rechnen
haben. Besonders betroffen sind die Firmen.
i. Schober, WEZ Hauptstr.
ii. REWE Hauptstr. 258
iii. Plus Hauptstr.286
iv. Lidl Wannerstr.9 (der 1. zu erwartende Leerstand als Folge von Kaufland)
v. Plus Unser-Fritz Str.!!!
vi. Lidl Herner Str.29
vii.
6) Es sind (absichtlich???) nicht in Betracht gezogen REWE in Wanne-Süd und sämtliche Aldi
Märkte
7) Bei der durch die Schwarz-Gruppe vertretene Verkaufsphilosophie handelt es sich um eine
aggressive den Markt beherrschende Handelspolitik. Daraus folgert, dass weitere
zurückdrängen bestehenden Einzelhandels und damit einhergehender Leerstand in Wanne
unabwendbar ist.
Die von der Firma Kaufland versprochenen und in Herne so dringend benötigten Beschäftigungsverhältnisse,
sind in aller Regel prekäre Beschäftigungsverhältnisse. Von den
versprochenen ca. 90 Arbeitsplätzen, sind nach Aussage von Herrn Zeidler (Fa. Kaufland)
zum größten Teil sog. Mini Jobs. Über die Arbeitsbedingungen des zur Schwarz-Gruppe

gehörenden Lidl und Kaufland– Handelskette, hat die Gewerkschaft ver.di sogar ein eigenes
Schwarzbuch heraus gebracht. Es ist zudem fraglich ob in der von Herrn Zeidler genannten
Zahl der Arbeitsplätze, nicht schon die Arbeitsplätze der Konzessionäre und Shops mit
eingerechnet wurden.
Die AL fragt, braucht Herne solche Arbeitsplätze?
Fazit:
Die Ansiedlung der Firma Kaufland, bedeutet keine Verbesserung der Wanner –
Infrastruktur. Im Gegensatz zu den Fraktionen der beiden großen Volksparteien im Rat, von
der eine ihre Meinung innerhalb kurzer Zeit um 180 Grad gedreht hat und nun das Gegenteil
von dem vertritt, wozu sie vom Bürger durch das Ergebnis der Befragung beauftragt wurde,
respektieren wir, die AL Herne, den Bürgerwillen. Die von uns vorgetragenen Argumente
lassen nur diesen einen Schluss zu. Der Beschlussvorschlag ist abzulehnen