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Mitbestimmung in den Jugendfeuerwehren der Orte, Städte ...

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<strong>Mitbestimmung</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Jugendfeuerwehren</strong> <strong>der</strong> <strong>Orte</strong>, <strong>Städte</strong>, Geme<strong>in</strong><strong>den</strong> und Kreise<br />

DEUTSCHE<br />

JUGENDFEUERWEHR<br />

S<br />

R<br />

R


Dokumentation <strong>der</strong> Arbeitsergebnisse 1999<br />

Arbeitsheft für die Lehrgangs- und Sem<strong>in</strong>ararbeit<br />

Inhalt<br />

2. Vorwort<br />

Bundesjugendleiter Marcus Schleef 4<br />

3. Grundsätzliches zur Thematik<br />

„Mehr Demokratie wagen“ 6-11<br />

4. <strong>Mitbestimmung</strong> „praktisch“<br />

Aus <strong>der</strong> Zukunftsbörse Jugendfeuerwehr,<br />

„Mehr Demokratie wagen“ 11-12<br />

5. Praxistipps<br />

Jugendmitbestimmung auf Freizeiten 13-15<br />

6. Praxistipps<br />

Jugendmitbestimmung und Öffentlichkeitsarbeit 15-18<br />

7. Praxistipps<br />

Jugendmitbestimmung bei <strong>der</strong> Planung<br />

bei Gruppenstun<strong>den</strong> 18-20<br />

8. KIn<strong>der</strong> haben Rechte 21-23<br />

9. „Teilhabe hält lebendig“<br />

E<strong>in</strong>drücke vom Fachbeitrag <strong>Mitbestimmung</strong><br />

während des Delegiertentages 1999 <strong>in</strong> Husum 24-26<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

Kontaktadresse<br />

DEUTSCHE JUGENDFEUERWEHR<br />

Im Deutschen Feuerwehrverband e. V.<br />

Mit freundlicher Unterstützung des<br />

Bundesm<strong>in</strong>isteriums für Familie, Soziales, Frauen und Jugend<br />

Deutsche Jugendfeuerwehr, Sekretariat<br />

Koblenzer Straße 133, 53177 Bonn<br />

Telefon: 0228/952910, Telefax 0228/334160<br />

E-mail: djf.bonn@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

10. Schritte auf dem Weg zu mehr <strong>Mitbestimmung</strong> 28-29<br />

11. Ergebnisse <strong>der</strong> Arbeitstagung Mädchen<br />

„Nicht länger ohne uns“ 30-33<br />

12. Argumente<br />

„Das geht doch nicht“ 34-35<br />

13. Gore Sem<strong>in</strong>are<br />

Term<strong>in</strong>e 2000 36<br />

Druck<br />

Druck Center Meckenheim,<br />

Eichelnkampstraße 2, 53340 Meckenheim<br />

Bonn, Januar 2000<br />

2<br />

3


Rechtliche<br />

Grundlage<br />

Vorwort<br />

1<br />

“<br />

In Jugendverbän<strong>den</strong> und Jugendgruppen<br />

wird Jugendarbeit von jungen Menschen<br />

„<br />

selbst organisiert,<br />

geme<strong>in</strong>schaftlich gestaltet<br />

und mitverantwortet.<br />

§ 12, 2.1 K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendhilfegesetz (KJHG)<br />

<strong>Mitbestimmung</strong> Jugendlicher und die stärkere E<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gung ihrer<br />

Gedanken und Wünsche <strong>in</strong> unsere Arbeit stellt zukünftig e<strong>in</strong> breites<br />

Thema <strong>der</strong> Deutschen Jugendfeuerwehr dar.<br />

Jedoch darf sich die <strong>Mitbestimmung</strong> nicht nur als Tagesordnungspunkt<br />

auf Bundesebene herausstellen, son<strong>der</strong>n muß vielmehr e<strong>in</strong>greifen <strong>in</strong> die<br />

Landesebenen, Bezirksebenen, Kreisebenen bis h<strong>in</strong>unter <strong>in</strong> die Ortsebenen.<br />

Sicherlich ist es für die Bundesebene sehr wichtig, die Interessen <strong>der</strong><br />

Jugendlichen <strong>in</strong> Entscheidungen, zum Beispiel über neue Bekleidungen,<br />

Wettbewerbsrichtl<strong>in</strong>ien und an<strong>der</strong>e konkrete Entscheidungsvorhaben<br />

e<strong>in</strong>zubeziehen. Ganz wichtig ist für die K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlichen jedoch<br />

die <strong>Mitbestimmung</strong> an <strong>der</strong> Basis.<br />

Dort wo sie ihren wöchentlichen Dienst verrichten, möchten sie auch<br />

ernst genommen wer<strong>den</strong>. Der jungen Generation ist es wichtig, an <strong>der</strong><br />

Gestaltung <strong>der</strong> Dienstpläne und Übungen teilzuhaben, die Wahl von<br />

Delegierten mitzubestimmen, Transparenz im Vorstand zu erleben, über<br />

die Erlangung und Verwendung von Geldmitteln <strong>in</strong>formiert zu se<strong>in</strong>,<br />

kreisübergreifende Aktivitäten mitzuplanen und zu erleben.<br />

2<br />

Langfristig wer<strong>den</strong> sich die Jugendlichen somit voll und ganz mit ihrem<br />

Jugendverband i<strong>den</strong>tifizieren und somit das Ehrenamt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Feuerwehr<br />

stärken.<br />

Marcus Schleef<br />

Bundesjugendleiter<br />

Auszug aus dem Bericht des Bundesjugendleiters<br />

zum Delegiertentag 1999 <strong>in</strong> Husum<br />

4 5


Grundsätzliches<br />

zur Thematik<br />

„Mehr Demokratie<br />

wagen“<br />

3<br />

Dieses Vorwort soll uns an <strong>den</strong> Begriff „Partizipation“ (<strong>Mitbestimmung</strong>)<br />

heranführen, <strong>der</strong> zur Zeit hoch gehandelt wird. Das beson<strong>der</strong>e<br />

Anliegen dieser Ausführungen soll es dabei se<strong>in</strong>, wie „Partizipation" <strong>in</strong><br />

<strong>den</strong> Arbeitsalltag <strong>der</strong> Jugendfeuerwehrwarte und Betreuer<strong>in</strong>nen, Kreisverantwortlichen<br />

und Langesjugendleitungen und <strong>der</strong> Deutschen<br />

Jugendfeuerwehr <strong>in</strong>tegriert wer<strong>den</strong> kann.<br />

Dabei wird von <strong>der</strong> These ausgegangen, dass Partizipation ohne großen<br />

Aufwand machbar ist.<br />

Die Landes-Jugendfeuerwehrwarte haben während <strong>der</strong> vergangenen<br />

DJFA-Sitzung <strong>in</strong> Speyer „Partizipation“ zum Schwerpunktthema 1999<br />

gemacht. Sie haben <strong>den</strong> Versuch befürwortet, im Rahmen e<strong>in</strong>er Reihe<br />

von Veranstaltungen und Aktionen, für die stärkere <strong>Mitbestimmung</strong><br />

von jungen Menschen <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Jugendfeuerwehren</strong> zu werben und<br />

dafür die notwendigen Rahmenbed<strong>in</strong>gung zu schaffen.<br />

Damit sollen Entwicklungen unterstützt wer<strong>den</strong>, die für uns nicht neu<br />

ersche<strong>in</strong>en, die jedoch für viele noch nicht (selbst-)verständlich s<strong>in</strong>d.<br />

Möglichkeiten, die Jugendfeuerwehrarbeit mitzubestimmen, f<strong>in</strong><strong>den</strong> wir<br />

heute viele: so wählen fast 80% aller <strong>Jugendfeuerwehren</strong> e<strong>in</strong>en<br />

Jugendausschuss, <strong>der</strong> auf demokratische Art und Weise bei<br />

Programmerstellung, Veranstaltungsvorbereitungen, Kassenführung<br />

o<strong>der</strong> Besetzung des Leitungsteams <strong>in</strong> <strong>der</strong> örtlichen Jugendfeuerwehr<br />

mitwirkt.<br />

Was auf örtlicher Ebene häufig gut zu funtkionieren sche<strong>in</strong>t, wird auf<br />

höherer Ebene schwieriger und weniger anerkannt.<br />

So f<strong>in</strong><strong>den</strong> wir auch nicht überall jugendliche Stimmberechtigte bei<br />

Delegiertenversammlungen (die sich dabei auch noch wohlfühlen). So<br />

wurde verständlicherweise e<strong>in</strong> Beschlussantrag auf Herabsetzung des<br />

Delegiertenalters („50% <strong>der</strong> Delegierten müssen unter ... Jahre alt<br />

se<strong>in</strong>") bei <strong>der</strong> DJF schon mehrfach gekippt. Die Frage stellt sich, wieviel<br />

Verantwortung wir unseren Mitglie<strong>der</strong>n übergeben möchten. Schauen<br />

wir daher erst e<strong>in</strong>mal an, was h<strong>in</strong>ter dem Begriff Paritzipation verborgen<br />

liegt.<br />

Beteiligung soll ...<br />

◆ jungen Menschen die Möglichkeit geben, verantwortungsbewusst an<br />

Entscheidungen mitzuwirken,<br />

◆ für Mädchen und Jungen politische Zusammenhänge und<br />

Entscheidungen lebendiger und durchschaubarer machen.<br />

Daher wer<strong>den</strong> wir alle künftig stärker an unseren Partizipationsbemühungen<br />

gemessen. <strong>Jugendfeuerwehren</strong>, die dieses Thema als „pädagogischen<br />

Firlefanz" abtun, erhalten weniger Unterstützung, an<strong>der</strong>e<br />

wie<strong>der</strong>um verstehen die Gunst <strong>der</strong> Politik zu nutzen.<br />

Normalerweise scheitern viele Bemühungen daran, dass sie rechtlich<br />

auf wackeligen Be<strong>in</strong>en stehen. Nicht so <strong>in</strong> diesem Fall:<br />

In <strong>der</strong> UN-K<strong>in</strong><strong>der</strong>rechtskonvention, die 1991 von <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />

ratifiziert wor<strong>den</strong> ist, heißt es <strong>in</strong> Artikel 12: „Die Vertragsstaaten<br />

sichern dem K<strong>in</strong>d, das fähig ist, sich e<strong>in</strong>e Me<strong>in</strong>ung zu bil<strong>den</strong>, das Recht<br />

zu, diese Me<strong>in</strong>ung <strong>in</strong> allen das K<strong>in</strong>d berühren<strong>den</strong> Angelegenheiten frei<br />

zu äussern und berücksichtigen die Me<strong>in</strong>ung des K<strong>in</strong>des angemessen<br />

und entsprechend se<strong>in</strong>em Alter und se<strong>in</strong>er Rede.“<br />

Das K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendhilfegesetz (SGB VIII) schreibt vor, „K<strong>in</strong><strong>der</strong> und<br />

Jugendliche ensprechend ihrem Entwicklungsstand an allen sie berefffen<strong>den</strong><br />

Entscheidungen (des Jugendverbandes - Anm. des Autors) zu<br />

beteiligen“. Die Ausführungsbestimmungen aller Bundeslän<strong>der</strong> konkretisieren<br />

diesen klaren Auftrag, mehr Demokratie zu wagen.<br />

Sich über Partizipation ernsthaft <strong>in</strong> <strong>Jugendfeuerwehren</strong> Gedanken<br />

machen, hilft nicht nur e<strong>in</strong>em guten Bild nach aussen. Unsere Mitglie<strong>der</strong><br />

haben e<strong>in</strong> Interesse an Partizipation.<br />

Sie suchen e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>schaft, verfolgen eigene Interessen (zum Beispiel<br />

an <strong>der</strong> Technik) und wollen sich dabei solidarisch für an<strong>der</strong>e e<strong>in</strong>setzen.<br />

Diese Mischung macht die Zukunft unserer Arbeit aus. Mehr<br />

Demokratie wagen heisst daher auch, mehr Mitglie<strong>der</strong> gew<strong>in</strong>nen.<br />

Interesse <strong>der</strong><br />

<strong>Jugendfeuerwehren</strong><br />

Politische Aspekte:<br />

Die Politik hat Interesse daran, junge Menschen möglichst schnell an<br />

e<strong>in</strong>e Rechtsstaatlichkeit heranzuführen.<br />

Wenn K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche schon früh <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Jugendverband lernen<br />

auf demokratische Art und Weise zu entschei<strong>den</strong>, sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>schaft<br />

e<strong>in</strong>zufügen und dabei trotzdem ihre eigenen Interessen e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen,<br />

bereiten sie später als heranwachsende und erwachsene<br />

Staatsbürger weniger Ärger.<br />

Diese Frage kann und soll an dieser Stelle nicht ausreichend beantwortet<br />

wer<strong>den</strong>, <strong>den</strong>n die Deutsche Jugendfeuerwehr hat sich entschlossen,<br />

die Betroffenen selbst darauf antworten zu lassen. Wir sollten generell<br />

weniger über unsere Mitglie<strong>der</strong> nach<strong>den</strong>ken und für sie entschei<strong>den</strong>,<br />

son<strong>der</strong>n sie selbst zu ihren Vorstellungen und Ideen befragen.<br />

So wer<strong>den</strong> Ergebnisse e<strong>in</strong>es Partizipations-Workshops mit ca. 50<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>n, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, vom 5.-7. 02. 1999 <strong>in</strong><br />

Thür<strong>in</strong>gen, <strong>in</strong> dieser Dokumentation präsentiert.<br />

Wo wollen junge<br />

Menschen mehr<br />

mitre<strong>den</strong>?<br />

6<br />

7


Offene Formen<br />

Projekte<br />

Repräsentative<br />

Formen<br />

Heute wer<strong>den</strong> wir nicht nur <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Jugendfeuerwehren</strong> mit e<strong>in</strong>er<br />

Vielfalt von Beteiligungsmöglichkeiten konfrontiert. Dabei könnte fast<br />

<strong>der</strong> E<strong>in</strong>druck entstehen, Partizipation verkomme zu e<strong>in</strong>er temporären<br />

Modeersche<strong>in</strong>ung.<br />

Zu unterschei<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d:<br />

Zum Beispiel K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendversammlungen o<strong>der</strong> -foren. Hier<br />

haben alle e<strong>in</strong>gela<strong>den</strong>en K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlichen die Möglichkeit, ihre<br />

Wünsche, Sorgen und For<strong>der</strong>ungen e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen. Alle Themen können<br />

hier diskutiert wer<strong>den</strong>. Offene Formen wer<strong>den</strong> häufig akzeptiert, stehen<br />

aber <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gefahr, allzu unverb<strong>in</strong>dlich zu bleiben.<br />

<strong>Jugendfeuerwehren</strong> planen z.B. e<strong>in</strong> <strong>in</strong>ternationales Zeltlager? O<strong>der</strong> zur<br />

E<strong>in</strong>weihung des neuen Gerätehauses gibt es e<strong>in</strong>en K<strong>in</strong><strong>der</strong>-Aktionstag?<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Vorbereitungsphase können junge Menschen ihre<br />

Ideen und Vorstellungen <strong>in</strong> kreativer Form e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen. Die Ergebnisse<br />

dieser <strong>Mitbestimmung</strong> wer<strong>den</strong> unmittelbar von <strong>den</strong> Beteiligten erlebt.<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendparlamente, Zeltlagerbeiräte o<strong>der</strong> auch<br />

Jugendsprecher haben die Möglichkeit, nach parlamentarischen<br />

Verfahrensregeln mitzure<strong>den</strong>.<br />

Da auf diese Weise nur schwerlich das Ziel erreicht wer<strong>den</strong> kann, möglichst<br />

viele junge Menschen zur aktiven Beteiligung zu veranlassen, und<br />

die E<strong>in</strong>flussmöglichkeiten <strong>der</strong> gewählten „Repräsentanten“ häufig h<strong>in</strong>ter<br />

<strong>den</strong> gesteckten Erwartungen zurückbleiben, stellt sich die Frage<br />

nach <strong>der</strong> S<strong>in</strong>nhaftigkeit für die Jugenfeuerwehren.<br />

Darüberh<strong>in</strong>aus gibt es e<strong>in</strong>e Reihe von weiteren Ideen zur Beteiligung,<br />

die teilweise sehr positiv umgesetzt wer<strong>den</strong>:<br />

◆ Mitglie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er Jugendfeuerwehr erstellen geme<strong>in</strong>sam ihren<br />

Dienstplan und übernehmen Verantwortung bei <strong>der</strong> Organisation<br />

von „Groß-Projekten“.<br />

◆ K<strong>in</strong><strong>der</strong> können als Experten <strong>in</strong> die Arbeit bestehen<strong>der</strong> Verbandsgremien<br />

(zum Beispiel Fachausschüsse) e<strong>in</strong>bezogen wer<strong>den</strong>.<br />

◆ Landes-<strong>Jugendfeuerwehren</strong> richten „Meckerbriefkästen“ <strong>in</strong> Internet<br />

e<strong>in</strong>;<br />

◆ <strong>Jugendfeuerwehren</strong> befragen (z.B. über das Bemalen e<strong>in</strong>er Riesen-<br />

Plakatwand während e<strong>in</strong>es Sommerfestes) ihre jugendlichen Bürger,<br />

wie sie sich e<strong>in</strong>e optische (Jugend-)Feuerwehr vorstellen;<br />

◆ Bei <strong>der</strong> Planung e<strong>in</strong>es Feuerwehrhauses wer<strong>den</strong> Jugendliche gehört,<br />

um ihre Vorstellung bei <strong>der</strong> Planung zu berücksichtigen;<br />

◆ Aktive Feuerwehren führen die Funktion e<strong>in</strong>es Coaches e<strong>in</strong>, <strong>der</strong><br />

junge Menschen bei <strong>der</strong> Integration <strong>in</strong> die bestehen<strong>den</strong> Feuerwehrstrukturen<br />

ernst nimmt und ihre häufig „verbandsfrem<strong>den</strong>“<br />

Vorstellungen aufgreift.<br />

Die Mitwirkung <strong>der</strong> Jugendlichen muss wirklich etwas<br />

bewegen, verän<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> gestalten können. Sie darf ke<strong>in</strong>en<br />

„Spielwiesencharakter" haben o<strong>der</strong> als „Alibi" dazu<br />

dienen, irgende<strong>in</strong>e Verbandsveranstaltung mit e<strong>in</strong>em<br />

aktuellen Thema zu dekorieren.<br />

Wer K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche befragt, muss sie auch ernst<br />

nehmen und bereit se<strong>in</strong>, ihre Vorstellungen zu berücksichtigen<br />

(Pr<strong>in</strong>zip <strong>der</strong> Verb<strong>in</strong>dlichkeit).<br />

Mitwirkung scheitert vor allem dann, wenn nur gebildete und politisch<br />

erfahrene Jugendliche angesprochen wer<strong>den</strong>. Doch können unsere<br />

Mitglie<strong>der</strong>, die überwiegend e<strong>in</strong>en Hauptschulabschuss vorweisen o<strong>der</strong><br />

anstreben (siehe Jahresstatistik ‘98), nicht genauso Ihre Me<strong>in</strong>ung äusssern?<br />

Wir brauchen altersgerechte, kreative und jugendgerechte Beteiligungsformen<br />

und wir müssen lernen, die jugendliche Sprache ernst zu nehmen<br />

und zu erwi<strong>der</strong>n. (Partizipation für alle K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche).<br />

Ergebnisse sollen – soweit möglich – <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em überschaubaren Zeitraum<br />

umgesetzt wer<strong>den</strong>. Sollte e<strong>in</strong>e Vorstellung nicht realisiert wer<strong>den</strong><br />

können, ist dies mit klaren Aussagen zu begrün<strong>den</strong>. Jugendliche entwickeln<br />

sehr realistischen Vorsellungen und verstehen es auch, wenn<br />

etwas nicht machbar ist (Pr<strong>in</strong>zip des ehrlichen Umgang mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>).<br />

Die Diskussion um Partizipation soll dazu dienen unsere Entscheidungswege<br />

transparenter und verständlicher zu gestalten. Junge Menschen<br />

wollen nachvollziehen können, wieso Entscheidungen (zum Beispiel<br />

während e<strong>in</strong>er Mitglie<strong>der</strong>versammlung) zustande kommen. Es geht<br />

nicht nur um das Abstimmen während dieser Versammlungen, son<strong>der</strong>n<br />

auch um das Nachvollziehen von Argumenten für o<strong>der</strong> gegen e<strong>in</strong>e Entscheidung<br />

(Pr<strong>in</strong>zip <strong>der</strong> Überschaubarkeit von Entscheidungen). Wer sich<br />

beteiligen will, braucht Informationen. Ohne Bereitstellen von allen<br />

wichtigen Informationen muss Beteiligung <strong>in</strong>s Leere laufen (Pr<strong>in</strong>zip <strong>der</strong><br />

Information).<br />

Partizipation kommt nicht von jetzt auf gleich. K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche<br />

müssen dies lernen. Sie möchten neutral und vertrauenswürdig begleitet<br />

und angeleitet wer<strong>den</strong>. Daher sollten sich alle <strong>Jugendfeuerwehren</strong><br />

Mühe geben und Partizipation sorgfältig planen. Die Frage, wo können<br />

Jugendliche eigentlich mitbestimmen - wo kann ich <strong>den</strong> notwendigen<br />

8<br />

9


Rahmen dazu bieten – ist demnach gerechtfertigt (Pr<strong>in</strong>zip <strong>der</strong> Beratung<br />

und Begleitung).<br />

Junge Menschen können – aus ihrer Sicht – unnötigen Formalismus<br />

nicht nachvollziehen. Wenn erst alles durch ‘zig Gremien zusätzlich<br />

entschie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> muss, stärkt dieses ihre Ablehnung und Politikverdrossenheit.<br />

Sie sollen aber gleichzeitig lernen Verbandsstrukturen<br />

verstehen und akzeptieren zu lernen. (Pr<strong>in</strong>zip: So wenig Formalismus<br />

wie möglich).<br />

Diese Ideen und Pr<strong>in</strong>zipien können dazu dienen, die bestehen<strong>den</strong><br />

Strukturen und Arbeitsansätze zu überprüfen und weiter zu entwickeln.<br />

Partizipation hilft daher, die <strong>Jugendfeuerwehren</strong> für die Zukunft<br />

attraktiv zu halten.<br />

Nur geme<strong>in</strong>sam wer<strong>den</strong> wir es schaffen, durch viele kle<strong>in</strong>e Anstrengungen,<br />

die Interessen von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen zu hören und <strong>in</strong><br />

unserer Jugendfeuerwehrarbeit deutlich zum Ausdruck br<strong>in</strong>gen.<br />

Arbeitsgruppe Dienstplangestaltung<br />

Innerhalb e<strong>in</strong>er sehr gemischten Gruppe wur<strong>den</strong> persönliche<br />

Erfahrungen <strong>der</strong> Teilnehmer gesammelt:<br />

„1mal jährlich setzt sich <strong>der</strong> JF-Ausschuss zusammen (meistens am<br />

Anfang des Jahres) und erstellt e<strong>in</strong>en Dienstplan nach se<strong>in</strong>en<br />

Wünschen. Irgendwann f<strong>in</strong>det sich dann e<strong>in</strong> Jugendfeuerwehrmitglied<br />

als „Ausbil<strong>der</strong>” für z. B. Tischtennisturnier auf dem Dienstplan. Und<br />

das, obwohl er gar ke<strong>in</strong>e Ahnung davon hat ...<br />

F<strong>in</strong><strong>den</strong> wir das <strong>in</strong> Ordnung????<br />

NEIN!<br />

“<br />

„Wir wer<strong>den</strong> von unserer Jugendwart<strong>in</strong> gefragt, was <strong>in</strong> <strong>den</strong> Dienstplan<br />

aufgenommen wer<strong>den</strong> soll. Wir haben dann e<strong>in</strong>e Woche Zeit, um uns<br />

etwas zu überlegen. Die meisten Sachen wer<strong>den</strong> dann auch <strong>in</strong> <strong>den</strong><br />

Dienstplan übernommen.<br />

Wenn uns etwas am Dienstplan nicht gefällt, gibt es noch <strong>den</strong><br />

Jugendausschuss o<strong>der</strong> aber die Betreuer o<strong>der</strong> Jugendwart<strong>in</strong> selbst,<br />

an die wir uns wen<strong>den</strong> können.<br />

Ich b<strong>in</strong> <strong>in</strong> Sachen „<strong>Mitbestimmung</strong> beim Dienstplan” voll zufrie<strong>den</strong>.<br />

Und ich <strong>den</strong>ke die an<strong>der</strong>en aus me<strong>in</strong>er Jugendfeuerwehr auch.<br />

Unsere Betreuer bemühen sich wirklich uns überall wo es geht mitbestimmen<br />

zu lassen.<br />

“<br />

„E<strong>in</strong>mal im Jahr setzen wir uns (Jugendliche) zusammen, und diskutieren<br />

über <strong>den</strong> Dienstplan. Vorschläge gehen an <strong>den</strong> Jugendfeuerwehrwart.<br />

Er stellt dann <strong>den</strong> Dienstplan auf. Vorschläge wer<strong>den</strong> selten<br />

beachtet. Ist fast jedes Jahr dasselbe!!!<br />

“<br />

„Der JF-Ausschuß arbeitet mit dem<br />

Jugendfeuerwehrwart zusammen. Es<br />

wer<strong>den</strong> gute Ideen für Übungen gesammelt<br />

und diskutiert. Wenn alle e<strong>in</strong>verstan<strong>den</strong><br />

s<strong>in</strong>d kommen sie auf <strong>den</strong> Plan. Dann<br />

kommen die Term<strong>in</strong>e und Lehrgänge des<br />

nächsten Jahres noch drauf. Der Plan<br />

wird dann bei <strong>der</strong> nächsten Übung ausgeteilt.<br />

Wir s<strong>in</strong>d jedoch sehr flexibel und<br />

können je<strong>der</strong>zeit auf die Wünsche <strong>der</strong><br />

Jugendlichen e<strong>in</strong>gehen und <strong>den</strong> Plan<br />

än<strong>der</strong>n.<br />

“<br />

MITbe-<br />

STIMMUNG<br />

„praktisch“<br />

Aus <strong>der</strong> Zukunftsbörse<br />

Jugendfeuerwehr, Februar<br />

1999 <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen<br />

4<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche<br />

haben das Wort<br />

10<br />

11


Freizeiten bieten e<strong>in</strong>en beson<strong>der</strong>en Rahmen für <strong>Mitbestimmung</strong>en, da<br />

sich Freizeiten immer <strong>in</strong> Gruppen abspielen. Gerade bei Freizeiten gibt<br />

es zwischen <strong>der</strong> kompletten Vorstrukturierung des Ablaufs und dem<br />

völligen „Laufen lassen“ viele Gestaltungsmöglichkeiten, bei <strong>den</strong>en<br />

Jugendliche selbst mitbestimmen können.<br />

Die Planung von Freizeiten vollzieht sich <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es überschaubaren<br />

Zeitrahmens, welcher <strong>den</strong> Jugendlichen die direkte Umsetzung ihrer<br />

Bedürfnisse und Ideen ermöglicht. <strong>Mitbestimmung</strong> kann somit unmittelbar<br />

erfolgreich erfahren wer<strong>den</strong>. Freizeiten s<strong>in</strong>d immer etwas beson<strong>der</strong>es:<br />

„Weg vom Fremdbestimmt se<strong>in</strong>“, von Eltern und Schule, mal<br />

unabhängig vom normalen Tagesablauf neue Erlebnisse sammeln.<br />

Jugendmitbestimmung<br />

auf Freizeiten<br />

5<br />

<strong>Mitbestimmung</strong> sollte sich als roter Fa<strong>den</strong> durch die gesamte Freizeit<br />

ziehen und nicht auf e<strong>in</strong>en Tag beschränkt se<strong>in</strong>. So kann <strong>Mitbestimmung</strong><br />

von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen bei Freizeiten aussehen:<br />

Beteiligung an <strong>der</strong> Vorbereitung e<strong>in</strong>er Freizeit:<br />

Bereits <strong>in</strong> dieser Phase s<strong>in</strong>d wichtige Entscheidungen zu treffen. Im<br />

Rahmen e<strong>in</strong>es Vortreffens kann z.B. entschie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>:<br />

◆ Welches Material, welche Spiele s<strong>in</strong>d mitzunehmen?<br />

◆ Welche Programmpunkte sollen mit e<strong>in</strong>gebaut wer<strong>den</strong>?<br />

◆ Was muß noch besorgt o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>gekauft wer<strong>den</strong>?<br />

◆ Wie soll <strong>der</strong> Tagesablauf aussehen?<br />

◆ Wer hat Projektideen?<br />

Durch E<strong>in</strong>beziehung <strong>der</strong> Jugendlichen <strong>in</strong> die Vorbereitung wird nicht<br />

nur das Leitungsteam entlastet, son<strong>der</strong>n die Gruppe hat auch die<br />

Gelegenheit sich selbst mit <strong>der</strong> Freizeit zu i<strong>den</strong>tifizieren. Durch selbsterarbeitete<br />

Projekte wird bereits im Vorfeld die Freude auf die Fahrt<br />

geweckt und e<strong>in</strong> hohes Maß an Motivation mitgebracht.<br />

Oft ist es bei <strong>der</strong> Planung von Gruppen- und Zimmeraufteilungen nicht<br />

immer möglich die Interessen und Wünsche <strong>der</strong> Teilnehmer zu kennen.<br />

Deshalb bekommen die Jugendlichen zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Freizeit die Gelegenheit,<br />

ihre Gruppe, ihr Zelt o<strong>der</strong> ihr Zimmer nach eigenen Vorschlägen<br />

zu wechseln. Die Gruppenleitung muß dabei entschei<strong>den</strong>, <strong>in</strong>wieweit<br />

es s<strong>in</strong>nvoll ist <strong>den</strong> Wünschen nachzukommen.<br />

So muß z.B. überlegt wer<strong>den</strong>, <strong>in</strong>wieweit z.B. aufgrund <strong>der</strong> Örtlichkeiten<br />

o<strong>der</strong> auch <strong>der</strong> Gruppenzusammensetzung („gleich und gleich gesellt<br />

sich gern“ u.ä.) <strong>den</strong> Wünschen entsprochen wer<strong>den</strong> kann.<br />

Zimmer- und<br />

Gruppenwechsel<br />

12 13


Vorschläge und<br />

Mitsprache während<br />

<strong>der</strong> Freizeit<br />

Natürlich wer<strong>den</strong> sich während <strong>der</strong> Freizeit immer wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>mal<br />

Situationen ergeben, bei <strong>den</strong>en Absprachen zwischen Freizeitleitung<br />

und Jugendlichen notwendig s<strong>in</strong>d.<br />

Es bieten sich e<strong>in</strong>ige Metho<strong>den</strong> an, über die die Freizeitteilnehmer ihre<br />

Me<strong>in</strong>ung kundtun können:<br />

◆ Schwarzes Brett o<strong>der</strong> Plakatwand<br />

An e<strong>in</strong>em für alle zugänglichen Ort besteht die Möglichkeit,<br />

Wünsche und Vorschläge o<strong>der</strong> Stimmungen nie<strong>der</strong>zuschreiben.<br />

◆ Lagerzeitung<br />

Mit Hilfe <strong>der</strong> Lagerleitung erstellen die Jugendlichen täglich o<strong>der</strong> <strong>in</strong><br />

größeren Zeitabstän<strong>den</strong> e<strong>in</strong>e Zeitung mit <strong>den</strong> wichtigsten, lustigsten,<br />

witzigsten.. Ereignissen.<br />

◆ Lob- und Meckerkasten<br />

An e<strong>in</strong>em für alle zugänglichen Ort steht e<strong>in</strong> Kasten <strong>in</strong> <strong>den</strong> die<br />

Jugendlichen anonym ihr Lob und ihre Kritik an <strong>der</strong> Freizeit äußern<br />

können.<br />

Natürlich sollen diese Mittel nicht nur Alibifunktion haben. Es sollte auf<br />

die Mittel h<strong>in</strong>gewiesen wer<strong>den</strong> und e<strong>in</strong> fester Zeitpunkt zur regelmäßigen<br />

Auswertung <strong>der</strong> Vorschläge und Wünsche vere<strong>in</strong>bart se<strong>in</strong>.<br />

Brenzlige Situation beim Sommerfest <strong>der</strong><br />

Jugendfeuerwehr „Motzheim an <strong>der</strong> Moser"<br />

Die Jugendfeuerwehr „Motzheim" feierte am<br />

letzten Wochenende ihr alljährliches<br />

Sommerfest. Nachdem die Gäste sich auf<br />

dem Festplatz e<strong>in</strong>gefun<strong>den</strong> hatten und<br />

gespannt auf die Darbietung des Programms<br />

warteten, ereignete sich e<strong>in</strong> ungewöhnlicher<br />

Zwischenfall.<br />

E<strong>in</strong>e aufgebrachte Meute jugendlicher Feuerwehrler überquerte <strong>den</strong><br />

Festplatz gewappnet mit Schriftbannern und Parolen wie z.B.: „Wer<strong>den</strong><br />

wir <strong>den</strong>n nie gefragt?".<br />

Lagerparlament<br />

Freizeitleitung<br />

für e<strong>in</strong>en Tag o<strong>der</strong> e<strong>in</strong><br />

bestimmtes Projekt<br />

Hier treffen sich Lagerteilnehmer sowie auch Teamer zur geme<strong>in</strong>samen<br />

Diskussion des Freizeitverlaufs. Es geht um organisatorische und <strong>in</strong>haltliche<br />

Fragen. Auch Unzufrie<strong>den</strong>heit kann geäußert wer<strong>den</strong>. Dazu ist<br />

wichtig, daß vorab die Diskussionskultur festgelegt wird, d.h. z.B.:<br />

◆ Wer übernimmt die Gesprächsleitung?<br />

◆ Gibt es Gruppensprecher?<br />

◆ Welche Rednerreihenfolge wird festgelegt?<br />

◆ Je<strong>der</strong> soll <strong>den</strong> an<strong>der</strong>n ausre<strong>den</strong> lassen!<br />

◆ Ke<strong>in</strong>e persönlichen Angriffe, son<strong>der</strong>n sachliche Problemdarstellung<br />

etc.<br />

E<strong>in</strong> Teilnehmer o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Kle<strong>in</strong>gruppe übernimmt für e<strong>in</strong>en vorher festgelegten<br />

Zeitraum die Verantwortung und Durchführung für e<strong>in</strong>e<br />

bestimmte Aktion (z.B. Planung e<strong>in</strong>er Wan<strong>der</strong>ung vor Ort, Gestaltung<br />

des bunten Abends u.ä.). Die Gruppenleiter s<strong>in</strong>d dabei genauso Teilnehmer<br />

wie <strong>der</strong> Rest <strong>der</strong> Freizeitgruppe und überläßt <strong>der</strong> Projektgruppe<br />

die Anleitung.<br />

Was war passiert? „Jedes Jahr das selbe“, erklärt e<strong>in</strong> junger Protestler.<br />

„Obwohl es eigentlich das Fest <strong>der</strong> Jugendfeuerwehr ist, bestimmen<br />

wie immer die Gruppenleiter was gemacht wer<strong>den</strong> soll. Unsere Ideen<br />

wer<strong>den</strong> nicht gehört. Aber: Mit uns nicht mehr! Jetzt muß was passieren<br />

!"<br />

Offensichtlich ist unseren Kollegen <strong>in</strong> „Motzheim" nicht bewußt, daß<br />

es auch an<strong>der</strong>s geht. Vielleicht haben sie sich noch nicht mit dem<br />

Thema <strong>Mitbestimmung</strong> von Jugendlichen ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>gesetzt. Warum<br />

sollen nicht die Jugendlichen mal selbst o<strong>der</strong> zum<strong>in</strong>dest teilweise ihr<br />

Sommerfest organisieren?<br />

<strong>Mitbestimmung</strong> bedeutet nicht, daß alles im Chaos en<strong>den</strong> muß, vielmehr<br />

ermöglicht die Eigen<strong>in</strong>itiative <strong>der</strong> Gruppe, dass sie ihre eigenen<br />

Interessen formuliert, diskutiert und darstellen kann. Damit übernimmt<br />

die Gruppe selbständig Verantwortung und i<strong>den</strong>tifiziert sich wesentlich<br />

mehr mit <strong>der</strong> Veranstaltung.<br />

E<strong>in</strong>e Aktion im Rahmen <strong>der</strong> Öffentlichkeitsarbeit bietet speziell für die<br />

Jugendlichen die beson<strong>der</strong>e Gelegenheit ihre eigenen Interessen, auch<br />

nach außen h<strong>in</strong> darzustellen und vor e<strong>in</strong>em breiteren Publikum zu vertreten.<br />

Nicht zuletzt deshalb ist gerade bei solchen Projekten <strong>der</strong><br />

Aspekt <strong>der</strong> Mitsprache für die Jugendlichen beson<strong>der</strong>s reizvoll. Damit<br />

e<strong>in</strong> solches Projekt nun unter Berücksichtigung <strong>der</strong> geme<strong>in</strong>samen<br />

Interessen erfolgreich geplant und umgesetzt wer<strong>den</strong> kann, erfor<strong>der</strong>t<br />

dies <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Gruppe zunächst:<br />

◆ klare, allgeme<strong>in</strong> akzeptierte Regeln bezüglich Planung,<br />

Mitspracherecht und Aufgabenerfüllung<br />

Jugendmitbestimmung<br />

und Öffentlichkeitsarbeit<br />

6<br />

14<br />

15


Praktische Tips<br />

Tage <strong>der</strong> offenen Tür<br />

Sommerfeste<br />

◆ Sammlung <strong>in</strong>dividueller Ideen und Vorschläge<br />

◆ Faire Diskussion <strong>der</strong> Themenauswahl<br />

◆ Vertrauensvolles Verhältnis zwischen Gruppenmitglie<strong>der</strong>n und<br />

Gruppenleitung<br />

◆ Festlegen organisatorischer Rahmenbed<strong>in</strong>gungen wie:<br />

– Planung und Durchführung <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es überschaubaren<br />

Zeitrahmens<br />

– Verb<strong>in</strong>dliche Absprache <strong>der</strong> Aufgabenverteilung „wer macht<br />

was", unter Beachtung <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Neigungen, Interessen<br />

und Fähigkeiten, z.B.:<br />

• welche Gruppe ist <strong>in</strong>teressiert an Vorbereitung, Durchführung,<br />

Ergebnisdarstellung, Nachbereitung<br />

• wer übernimmt die technische Organisation,<br />

• wer hat Interesse an <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ation,<br />

• wer kümmert sich um die Planung bezügl. Ort, Zeit,<br />

Material,<br />

– Inwieweit soll die Gruppenleitung unterstützen, mitgestalten,<br />

beraten, Hilfestellung geben?<br />

Bieten die Möglichkeit vor Ort die Lokalitäten und Arbeitsbereiche <strong>der</strong><br />

Institution Jugendfeuerwehr e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>teressierten Personenkreis transparent<br />

zu machen. Auch hierbei ist im Vorfeld e<strong>in</strong>ige Planung notwendig.<br />

Der Jugendwart kann die Jugendlichen z.B. e<strong>in</strong>beziehen bei <strong>der</strong><br />

Delegation e<strong>in</strong>zelner Aufgaben, Term<strong>in</strong>planung und Raumbelegung,<br />

Auswahl <strong>der</strong> Themen und Medien mittels <strong>der</strong>er die Verbandsarbeit dargestellt<br />

wer<strong>den</strong> soll, Planung und Organisation von Verköstigung,<br />

Begrüßung <strong>der</strong> Besucher etc.<br />

S<strong>in</strong>d <strong>in</strong> ihren Planungsfragen ähnlich <strong>den</strong> Tagen <strong>der</strong> offenen Tür, allerd<strong>in</strong>gs<br />

geht es hier meist weniger um Informationsvermittlung und<br />

Darstellung <strong>in</strong>haltlicher Aktivitäten, als um Aspekte <strong>der</strong> Geselligkeit<br />

und Kontaktpflege zu Freun<strong>den</strong>, Verwandten und Bekannten, aber<br />

auch <strong>in</strong>teressierten Mitbürgern außerhalb <strong>der</strong> Jugendfeuerwehr. Neben<br />

Informationsangeboten können hier beispielsweise auch Spielangebote<br />

für Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong><strong>der</strong>, e<strong>in</strong>e Tombola o<strong>der</strong> ähnliches durch die Jugendlichen<br />

vorbereitet wer<strong>den</strong>. Die bereits erwähnten eigenverantwortlichen<br />

Planungs- und Organisationsfragen können im Vorfeld durch die<br />

Gruppe getroffen wer<strong>den</strong>.<br />

Zu e<strong>in</strong>em vorher def<strong>in</strong>ierten Thema wird von <strong>der</strong> Gruppe e<strong>in</strong>e Interviewaktion<br />

erarbeitet. Die Jugendlichen diskutieren hierzu Art, Inhalt<br />

und Zielsetzung <strong>der</strong> Fragestellungen, als auch ob und wie die Ergebnisse<br />

<strong>der</strong> Befragung <strong>der</strong> Öffentlichkeit zugänglich gemacht wer<strong>den</strong> solllen.<br />

Unter Zuhilfenahme <strong>der</strong> entsprechen<strong>den</strong> Medien (Kassettenrecor<strong>der</strong><br />

und Mikrofon) ziehen die Jugendlichen <strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>gruppen durch die<br />

Stadt und befragen Passanten zu entsprechen<strong>den</strong> Themen wie z.B.<br />

„Was wissen sie über die Arbeit <strong>der</strong> Jugendfeuerwehr“ etc.<br />

Entwurf eigener Zeitungen (für <strong>in</strong>terne o<strong>der</strong> externe Information),<br />

Infoprospekte o<strong>der</strong> Artikel für die örtliche Presse.<br />

Auch selbstkonzipierte Zeitungen bieten e<strong>in</strong> gutes Medium für Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Hierbei ist grundsätzlich zu be<strong>den</strong>ken <strong>in</strong> welchem Umfang<br />

die Zeitung gestaltet wer<strong>den</strong> soll:<br />

◆ Wieviel und welche Beiträge wollen wir verfassen?<br />

◆ Wie oft sollen die Ausgaben ersche<strong>in</strong>en?<br />

◆ Welche Mittel stehen uns zur Verfügung?<br />

◆ Wieviel Jugendliche erklären sich bereit redaktionelle und organisatorische<br />

Arbeiten zu übernehmen?<br />

◆ Sollen die Infoblätter nur <strong>in</strong>ternen Mitglie<strong>der</strong>n zur Verfügung stehen<br />

o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er breiteren Öffentlichkeit zugänglich se<strong>in</strong>?<br />

Dienen als Mittel um Aktionen und Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Jugendfeuerwehr<br />

vorzustellen. Dies kann als Dokumentationsgrundlage für Präsentationen<br />

z.B. Tag <strong>der</strong> offenen Tür dienen, o<strong>der</strong> aber auch als Material für<br />

Presseberichte genutzt wer<strong>den</strong>. Im Vorfeld bedeutet dies, sich mit <strong>der</strong><br />

Handhabung <strong>der</strong> Medien vertraut zu machen. Vielleicht kann man<br />

sogar auf Fähigkeiten e<strong>in</strong>zelner Gruppenmitglie<strong>der</strong> zurück- greifen<br />

(Wer hat e<strong>in</strong>e Kamera, wer kennt sich mit Video´s aus und hat Lust<br />

e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die Bedienung <strong>der</strong> Geräte zu geben?). Anschließend<br />

diskutiert die Gruppe welche Situationen dargestellt wer<strong>den</strong> sollen, verteilt<br />

die Arbeitsschritte an die Projektteilnehmer und legt Zeitplanung<br />

und Materialbeschaffung fest.<br />

Können im Rahmen e<strong>in</strong>er allgeme<strong>in</strong>en Information (Tag <strong>der</strong> offenen<br />

Tür, kommunale Ereignisse) o<strong>der</strong> <strong>in</strong>nerhalb von Messepräsentationen<br />

vielfältige Darstellungsmöglichkeiten bieten. Auch hier ist grundsätzlich<br />

wichtig zu welchem Zweck e<strong>in</strong> Infostand e<strong>in</strong>gesetzt wird; d.h. die<br />

Gruppe erarbeitet welche Inhalte und <strong>in</strong> welchem Umfang sie Informationen<br />

am Stand präsentieren möchten. Dies ist dann auch entschei<strong>den</strong>d<br />

für die Gestaltung des Infostandes und <strong>den</strong> Informations-<br />

Umfragen<br />

Foto- und<br />

Videodokumentationen<br />

16<br />

17


Infostände<br />

h<strong>in</strong>tergrund <strong>der</strong> Jugendlichen vor Ort. Die Gruppe erörtert hierzu:<br />

Wieviel Inhalte wollen wir über die Medien vermitteln, <strong>in</strong>wieweit müsssen<br />

wir <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage se<strong>in</strong> auch mündlich Informationen weiterzugeben.<br />

Gestaltungsmöglichkeiten könnten se<strong>in</strong>: selbstgestaltete Ausstellungstafeln,<br />

Faltwände, Poster, Handzettel etc.<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> sich die Teilnehmer ernst genommen fühlen, und je<strong>der</strong> hat die<br />

Möglichkeit kurz zu erfahren was <strong>den</strong> an<strong>der</strong>en am Herzen liegt, bevor<br />

man <strong>in</strong> die thematische Projektarbeit e<strong>in</strong>steigt. Die Gruppenleitung<br />

wie<strong>der</strong>um erhält e<strong>in</strong> allgeme<strong>in</strong>es Stimmungsbild und kann vorab entschei<strong>den</strong>,<br />

<strong>in</strong>wieweit die aktuelle Planung angebracht ist o<strong>der</strong> ob evtl.<br />

Anliegen die im Blitzlicht angesprochen wur<strong>den</strong> Vorrang haben sollten.<br />

<strong>Mitbestimmung</strong><br />

bei <strong>der</strong> Planung<br />

von Gruppenstun<strong>den</strong><br />

7<br />

Welcher Gruppenleiter kommt h<strong>in</strong> und wie<strong>der</strong> nicht <strong>in</strong> diese<br />

Situation?:<br />

Man hat leicht gelangweilte Jugendliche vor sich, die mit mäßiger<br />

Begeisterung an <strong>der</strong> Gruppenstunde teilnehmen, beson<strong>der</strong>e Aktionen<br />

für je<strong>den</strong> Geschmack erwarten, o<strong>der</strong> aber selten Rückmeldung darüber<br />

geben, wie sie <strong>den</strong> Ablauf <strong>der</strong> Stunde empfun<strong>den</strong> haben.<br />

Es kann auch passieren, daß Kritik an <strong>der</strong> Programmgestaltung geäußert<br />

wird und nicht selten erlebt man dann aber, daß es <strong>den</strong><br />

Gruppenmitglie<strong>der</strong>n schwer fällt eigene Ideen zu entwickeln und zu<br />

äußern. In an<strong>der</strong>en Situationen kann es auch grundsätzlich problematisch<br />

se<strong>in</strong>, zwischen Gruppenleitung und Gruppenmitglie<strong>der</strong>n o<strong>der</strong><br />

zwischen <strong>den</strong> e<strong>in</strong>zelnen Jugendlichen, e<strong>in</strong>en Kompromiß zu f<strong>in</strong><strong>den</strong>.<br />

Dadurch entsteht oft unterschwellig Unzufrie<strong>den</strong>heit seitens <strong>der</strong><br />

Gruppenmitglie<strong>der</strong>n aber auch <strong>der</strong> Leitung und es ist schwierig, aus<br />

e<strong>in</strong>er solchen Situation heraus die Motivation und <strong>den</strong> Spaß an <strong>den</strong><br />

Aktivitäten aufrecht zu erhalten.<br />

Meistens entwickeln sich solche Situationen unbemerkt über e<strong>in</strong>en längeren<br />

Zeitraum h<strong>in</strong>weg und eigentlich müßte es gar nicht dazu kommmen,<br />

wenn man regelmäßig <strong>den</strong> Aspekt <strong>der</strong> Mitsprache bei <strong>der</strong><br />

Planung und Reflexion von Gruppenstun<strong>den</strong> berücksichtigt.<br />

Je nachdem ob es sich um größere Projekte o<strong>der</strong> kle<strong>in</strong>ere Aktivitäten<br />

handelt, kann man die Jugendgruppe <strong>in</strong> die jeweiligen Planungsphasen<br />

kurz- o<strong>der</strong> längerfristig mit e<strong>in</strong>beziehen. Um Mitsprache fair und<br />

effektiv zu verwirklichen bieten sich verschie<strong>den</strong>e Metho<strong>den</strong> an, die es<br />

ermöglichen die Interessen zwischen Gruppenleitung und<br />

Gruppenmitglie<strong>der</strong>n zu erörtern und abzugleichen:<br />

Damit Jugendliche auch über e<strong>in</strong>en längeren Zeitraum Motivation für die<br />

Gruppenstun<strong>den</strong> aufbr<strong>in</strong>gen ist es oft notwendig, daß die Gruppenteilnehmer<br />

zum<strong>in</strong>dest zeitweise ihre Aktivitäten selbst auswählen und<br />

gestalten. Damit dies gel<strong>in</strong>gt muß man zwischen <strong>den</strong> eigenen Interessen<br />

und <strong>den</strong>en <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en abwägen, was bedeutet, daß man sich mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzt, Verantwortung für die eigenen Interessen und<br />

Anliegen <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en übernimmt und Kompromisse f<strong>in</strong>det.<br />

Beim Programmrat wer<strong>den</strong> zunächst Ideen <strong>der</strong> Gruppenmitglie<strong>der</strong> und<br />

Vorschläge <strong>der</strong> Gruppenleiter gesammelt und z.B. auf e<strong>in</strong>em Plakat<br />

notiert. Danach wird <strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samer Absprache e<strong>in</strong>e Präferenzliste <strong>der</strong><br />

bevorzugten Aktionen erstellt.<br />

Nun kann entschie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>, wer die Durchführung <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen<br />

Projekte übernimmt, das betrifft auch Vere<strong>in</strong>barungen darüber ob und<br />

<strong>in</strong>wieweit die Gruppenleitung bei <strong>der</strong> Durchführung beteiligt ist, o<strong>der</strong> die<br />

Jugendlichen alle<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> lediglich mit Hilfestellung <strong>der</strong> Teamer die Aktion<br />

gestalten wollen. In e<strong>in</strong>er Art Projektkalen<strong>der</strong> kann dann übersichtlich und<br />

ansprechend gestaltet, die festgelegte zeitliche Planung unter Berücksichtigung<br />

<strong>der</strong> zuständigen Projektleiter dokumentiert wer<strong>den</strong>.<br />

Durch E<strong>in</strong>richtungen wie: Meckerkasten o<strong>der</strong> schwarzes Brett wird <strong>der</strong><br />

Gruppe die Möglichkeit geboten ihre zwischenzeitlichen und aktuellen<br />

Ideen auszudrücken o<strong>der</strong> auch e<strong>in</strong>mal ihrem Unmut Luft zu machen<br />

und Verbesserungsvorschläge anzubr<strong>in</strong>gen. Vorteil dieser Metho<strong>den</strong> ist,<br />

dass die Aussagen <strong>der</strong> Gruppenleitung schriftlich vorliegen, wodurch<br />

immer wie<strong>der</strong> darauf zurückgegriffen wer<strong>den</strong> kann und so auch ke<strong>in</strong>e<br />

Informationen <strong>in</strong> Vergessenheit geraten. Im Unterschied zum schwarzen<br />

Brett ermöglicht e<strong>in</strong> Meckerkasten weitgehende Anonymität, was<br />

je nach Anliegen vorteilhaft se<strong>in</strong> kann.<br />

Programmrat<br />

Dokumentation von<br />

Kritik und Lob,<br />

Anregungen und<br />

Wünschen<br />

Blitzlicht zu Anfang<br />

<strong>der</strong> Stunde<br />

Als fester Bestandteil des Stun<strong>den</strong>ablaufs kann das Blitzlicht zu Beg<strong>in</strong>n<br />

<strong>der</strong> Treffen <strong>den</strong> Teilnehmern die Möglichkeit geben, kurz darüber zu<br />

berichten, wie es ihnen geht und welche Erwartungen sie an das<br />

Treffen mitbr<strong>in</strong>gen. So wird e<strong>in</strong>e persönliche Atmosphäre geschaffen,<br />

Damit s<strong>in</strong>d Treffen geme<strong>in</strong>t, <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong>er die Gesamtgruppe nochmals<br />

die letzten Aktivitäten diskutiert. Solche Reflexionsgespräche<br />

können regelmäßig z.B. e<strong>in</strong>mal im Monat, o<strong>der</strong> nach Bedarf, etwa<br />

Reflexionen über<br />

vergangene<br />

Gruppenstun<strong>den</strong><br />

18<br />

19


nach e<strong>in</strong>er größeren Aktion, durchgeführt wer<strong>den</strong>. Die Regeln über<br />

<strong>den</strong> Diskussionsablauf sollten allgeme<strong>in</strong> akzeptiert se<strong>in</strong> und e<strong>in</strong>gehalten<br />

wer<strong>den</strong>; solche Regelungen betreffen Fragen des zwischenmenschlichen<br />

Umgangs und des Kommunikationsstils. Wird dies fair berücksichtigt,<br />

können geme<strong>in</strong>sam Verbesserungsvorschläge erörtert wer<strong>den</strong>,<br />

wobei wichtig ist, daß je<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelne die Möglichkeit erhält se<strong>in</strong>e<br />

Me<strong>in</strong>ung zu äußern. Oft wer<strong>den</strong> durch die unterschiedlichen<br />

Beobachtungen und Empf<strong>in</strong>dungen E<strong>in</strong>zelheiten deutlich, die man<br />

selbst übersehen hatte. Das bedeutet also, daß e<strong>in</strong>e regelmäßige<br />

Nachbereitung von Projekten durchaus produktiv se<strong>in</strong> kann, weil dies<br />

für zukünftige Planungen gew<strong>in</strong>nbr<strong>in</strong>gend ist und somit die Motivation<br />

und Selbständigkeit <strong>der</strong> Gruppe för<strong>der</strong>t.<br />

Art. 1: Wer s<strong>in</strong>d K<strong>in</strong><strong>der</strong>?<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> s<strong>in</strong>d alle Menschen, die noch nicht achtzehn s<strong>in</strong>d.<br />

Art. 2: Alle K<strong>in</strong><strong>der</strong> s<strong>in</strong>d gleich<br />

Alle K<strong>in</strong><strong>der</strong> s<strong>in</strong>d gleich und haben die gleichen Rechte.<br />

Ke<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d darf benachteiligt wer<strong>den</strong>,<br />

weil es aus e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>n Land kommt,<br />

weil es e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Hautfarbe hat,<br />

weil es e<strong>in</strong> Mädchen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Junge ist,<br />

weil es e<strong>in</strong>en an<strong>der</strong>en Glauben hat,<br />

weil es beh<strong>in</strong><strong>der</strong>t ist.<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> haben<br />

Rechte<br />

Die UN-K<strong>in</strong><strong>der</strong>-Rechtskonvention<br />

von 1988<br />

verständlich gemacht:<br />

8<br />

Stun<strong>den</strong>feedback<br />

Ähnlich wie beim Blitzlicht zum Stun<strong>den</strong>anfang kann man auch das<br />

Stun<strong>den</strong>feedback als feste Methode anbieten.<br />

Es wird regelmäßig am Ende e<strong>in</strong>es Treffens durchgeführt. Hierbei sitzen<br />

die Gruppenmitglie<strong>der</strong> noch e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> <strong>der</strong> Runde zusammen und je<strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>zelne erwähnt nochmals ganz kurz wie er die Stunde empfun<strong>den</strong><br />

hat, und wie es ihm geht; evtl. kann man auch noch e<strong>in</strong> kurzes Lob<br />

o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Anregung an <strong>den</strong> Leiter des Projekts weitergeben.<br />

Dadurch erhält das Treffen e<strong>in</strong>en „run<strong>den</strong> Abschluß". Je<strong>der</strong> hat die<br />

Gelegenheit, das Erlebte zu bewerten und durch Anregungen<br />

Gedanken angestoßen, über die <strong>der</strong> Betreffende bis zum nächsten<br />

Treffen reflektieren kann.<br />

Art. 3: Entscheidungen für K<strong>in</strong><strong>der</strong> treffen<br />

Die Regierungen, Ämter und Gerichte müssen bei allen<br />

Entscheidungen, die K<strong>in</strong><strong>der</strong> betreffen, zuerst auch an das Wohl<br />

<strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>den</strong>ken.<br />

Art. 7: Recht auf e<strong>in</strong>en Namen, e<strong>in</strong>e Staatsangehörigkeit und auf<br />

Eltern<br />

Jedes K<strong>in</strong>d muß e<strong>in</strong>en Namen und e<strong>in</strong>e Staatsangehörigkeit<br />

bekommen, e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d hat das Recht, se<strong>in</strong>e Eltern zu kennen und<br />

von ihnen betreut zu wer<strong>den</strong>.<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> dürfen von ihren Eltern nicht getrennt wer<strong>den</strong>, wenn die<br />

Eltern das nicht wollen. Manchmal aber kümmern sich Eltern<br />

überhaupt nicht um ihre K<strong>in</strong><strong>der</strong> o<strong>der</strong> mißhandeln und quälen<br />

sie sogar. Dann kann e<strong>in</strong> Gericht entschei<strong>den</strong>, dass e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er an<strong>der</strong>en Familie o<strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Heim leben soll. Diese<br />

Entscheidung muß für das K<strong>in</strong>d aber am besten se<strong>in</strong>. Es kann<br />

auch se<strong>in</strong>, dass die Eltern sich trennen. Dann hat das K<strong>in</strong>d das<br />

Recht zu wählen, ob es lieber bei se<strong>in</strong>er Mutter o<strong>der</strong> bei se<strong>in</strong>em<br />

Vater leben möchte. Und es hat das Recht, sich mit dem an<strong>der</strong>en<br />

Elternteil regelmäßig zu treffen.<br />

§<br />

Art. 12: Recht auf eigene Me<strong>in</strong>ung<br />

Jedes K<strong>in</strong>d hat das Recht, se<strong>in</strong>e eigene Me<strong>in</strong>ung zu sagen.<br />

Erwachsene sollen <strong>den</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>n zuhören und die Me<strong>in</strong>ung <strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>e eigene Me<strong>in</strong>ung<br />

haben<br />

20<br />

21


§<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> berücksichtigen. Dabei ist es wichtig, dass das, was das<br />

K<strong>in</strong>d will, auch gut ist für das K<strong>in</strong>d selbst, für an<strong>der</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong>, für<br />

an<strong>der</strong>e Menschen.<br />

Art. 14: Recht auf e<strong>in</strong>en eigenen Glauben<br />

Jedes K<strong>in</strong>d hat das Recht auf e<strong>in</strong>en eigenen Glauben und sich<br />

nach diesem Glauben zu verhalten.<br />

Die meisten K<strong>in</strong><strong>der</strong> übernehmen <strong>den</strong> Glauben ihrer Eltern. In<br />

Deutschland darf e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d ab dem 14. Lebensjahr ganz alle<strong>in</strong><br />

entschei<strong>den</strong>, welchem religiösen Bekenntnis es sich anschließen<br />

will.<br />

Art. 15: Sich treffen und zusammenschließen<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> und vor allem Jugendliche schließen sich gerne <strong>in</strong><br />

Gruppen und bei Veranstaltungen zusammen. Sie wollen etwas<br />

zusammen erleben, geme<strong>in</strong>sam gleiche Interessen verfolgen<br />

und auch <strong>der</strong> Öffentlichkeit zeigen, was sie <strong>den</strong>ken, fühlen und<br />

me<strong>in</strong>en. Die Län<strong>der</strong> schützen das Recht <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlichen<br />

sich zusammenzuschließen. Mit e<strong>in</strong>er Ausnahme: Ke<strong>in</strong>e<br />

Randale.<br />

Art. 16: Recht auf Privatleben<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> haben das Recht auf e<strong>in</strong> Privatleben und Geheimnisse.<br />

Niemand darf heimlich <strong>in</strong> <strong>den</strong> Sachen e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des stöbern,<br />

se<strong>in</strong>e Tagebücher o<strong>der</strong> Briefe lesen. Auch darf niemand <strong>den</strong> Ruf<br />

e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des schädigen.<br />

Art. 18: Unterstützung für die Eltern<br />

Für das K<strong>in</strong>d sorgen die Eltern, also Vater und Mutter geme<strong>in</strong>sam.<br />

Dabei sollen sie von <strong>der</strong> Regierung unterstützt wer<strong>den</strong>.<br />

Zum Beispiel durch die Errichtung von K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten, K<strong>in</strong><strong>der</strong>horten,<br />

Jugendverbän<strong>den</strong> und an<strong>der</strong>en Freizeite<strong>in</strong>richtungen.<br />

Art. 31: Recht auf Freizeit, Spiel und Kultur<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> haben e<strong>in</strong> Recht auf Freizeit, Spiel und Erholung. Die<br />

<strong>Städte</strong> und Geme<strong>in</strong><strong>den</strong> müssen u.a. dafür sorgen, dass genügend<br />

Spielplätze und Jugendhäuser gebaut wer<strong>den</strong>, und dass<br />

es <strong>in</strong>teressante Film-, Musik und Theaterangebote für K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

gibt.<br />

Art. 33: K<strong>in</strong><strong>der</strong> vor Drogen schützen<br />

Suchtstoffe wie Zigaretten, Alkohol, Rauschgift o<strong>der</strong> bestimmte<br />

Medikamente machen abhängig. Wer e<strong>in</strong>mal abhängig ist, ist<br />

schlecht dran. Denn die Suchtstoffe zerstören allmählich <strong>den</strong><br />

Körper. Man kann sogar von ihnen sterben. Deshalb gehören<br />

Suchtstoffe nicht <strong>in</strong> die Hände von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Alkohol darf an<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> unter 16 Jahren nicht verkauft wer<strong>den</strong>. Rauschgift auch<br />

nicht an Erwachsene. Trotzdem gibt es Leute, die K<strong>in</strong><strong>der</strong> von<br />

Rauschgift abhängig machen, um Geld damit zu machen. So<br />

e<strong>in</strong> Verbrechen wird aufs strengste bestraft.<br />

Art. 17: Gute K<strong>in</strong><strong>der</strong>zeitungen und K<strong>in</strong><strong>der</strong>sendungen<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> dürfen sich über alles <strong>in</strong>formieren, was für sie wichtig<br />

ist. Deshalb sollen Zeitungen, Zeitschriften, Hörfunk und Fernsehen<br />

darauf Rücksicht nehmen, was für K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong>teressant ist,<br />

was K<strong>in</strong><strong>der</strong> verstehen können und was die Entwicklung <strong>der</strong><br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> för<strong>der</strong>t.<br />

Die Län<strong>der</strong> sollen gute K<strong>in</strong><strong>der</strong>bücher för<strong>der</strong>n. Gleichzeitig sollen<br />

sie die K<strong>in</strong><strong>der</strong> von Büchern, Zeitschriften und Filmen schützen,<br />

die ihnen scha<strong>den</strong> können.<br />

22<br />

23


„Teilhabe hält<br />

lebendig“<br />

E<strong>in</strong>drücke vom Fachbeitrag<br />

<strong>Mitbestimmung</strong><br />

während des Delegiertentages<br />

‘99 <strong>in</strong> Husum<br />

9<br />

1,2<br />

Jens Peter Jensen,<br />

Geschäftsführer des LJR<br />

Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Referat)<br />

(Holger Schönfeld,<br />

Bildungsreferent JF Hessen<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Referat)<br />

Die Delegierten haben sich zwei Stun<strong>den</strong> lang - trotz e<strong>in</strong>es langen<br />

Regularienteils - mit dem Thema „<strong>Mitbestimmung</strong>/ Teilhabe <strong>in</strong> <strong>den</strong><br />

<strong>Jugendfeuerwehren</strong>“ ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>gesetzt. Damit ist dieser Fachbeitrag<br />

e<strong>in</strong> Bauste<strong>in</strong> des Aktionspaketes <strong>der</strong> DJF, welches durch das Bundesm<strong>in</strong>isterium<br />

für Familie, Senioren, Frauen und Jugend unterstützt wird.<br />

Wir fassen praxisorientierte Kernaussagen zusammen:<br />

„Unterstützt wer<strong>den</strong> muß die Partizipation (Teilhabe) junger<br />

Menschen <strong>in</strong> Jugendverbän<strong>den</strong> und -r<strong>in</strong>gen durch transparente<br />

Strukturen <strong>in</strong>nerverbandlicher Demokratie ... „ 1<br />

Wir brauchen Jugendausschüsse <strong>in</strong> <strong>den</strong> Jugendgruppen vor Ort, Transparenz<br />

bei <strong>den</strong> Entscheidungen <strong>der</strong> Wehrleitung und ke<strong>in</strong>e Willkür und<br />

Unantastbarkeit bei unseren Verantwortungsträgern! Nur wer Jugendfeuerwehr-<br />

und Feuerwehrmitglie<strong>der</strong> <strong>in</strong> die Entscheidungen e<strong>in</strong>bezieht<br />

und/o<strong>der</strong> ihnen notwendige Entscheidungen plausibel macht, wird<br />

motivierte und engagierte Mitarbeiter und Mitarbeiter<strong>in</strong>nen haben.<br />

„Wenn Jugendverbände „Werkstätten <strong>der</strong> Demokratie“ se<strong>in</strong><br />

wollen, dann müssen sie auch jungen Menschen und Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

und Mitarbeitern Möglichkeiten bieten, erfolgreich und<br />

befriedigend <strong>in</strong> <strong>den</strong> Strukturen mitzuwirken.<br />

Für die Verbandskultur heißt das die ständige Diskussion über<br />

Tradition, Zielsetzungen und <strong>der</strong>en Umsetzung zwischen unterschiedlichen<br />

Mitglie<strong>der</strong>n“ 2<br />

<strong>Jugendfeuerwehren</strong> auf allen Ebenen müssen auch künftig an vielen<br />

Punkten unbequem und „allzu fortschrittlich“ wirken, wenn sie sich<br />

darüber bewußt s<strong>in</strong>d, daß von ihnen wichtige Impulse für e<strong>in</strong>e<br />

Fortentwicklung des Jugendverbandes und <strong>der</strong> Feuerwehren ausgehen.<br />

E<strong>in</strong> guter Jugendfeuerwehrwart legt diesen mitunter unpopulären Blick<br />

für notwendige Verän<strong>der</strong>ungen nicht ab.<br />

Wenn wir diese Problematik <strong>in</strong> unserer Arbeit, die im<br />

Wesentlichen auch e<strong>in</strong>en pädagogischen Auftrag be<strong>in</strong>haltet,<br />

ernst nehmen, dann setzt dies auch die Bereitschaft voraus, sich<br />

als BetreuerIn <strong>in</strong> Frage zu stellen/ stellen zu lassen, offen zu se<strong>in</strong>,<br />

sich auch auf schwierige und unangenehme Entscheidungswege<br />

e<strong>in</strong>zulassen, gelegentlich zu experimentieren und von <strong>der</strong> weit<br />

verbreiteten Mentalität „Geht nicht!“ Abstand zu nehmen.<br />

Konfrontation – zwischen allen Beteiligten: Jugendlichen, Betreuern/<br />

Betreuer<strong>in</strong>nen und <strong>den</strong> Verantwortlichen <strong>der</strong> aktiven Feuerwehren.<br />

Verän<strong>der</strong>ungen brauchen Zeit, kosten Energie und passieren zunächst<br />

im Kopf.<br />

Die E<strong>in</strong>stellung „Mit dem Kopf durch die Wand“ hilft kaum weiter und<br />

Erfolge im Verbandsbereich err<strong>in</strong>gt kaum jemand von heute auf morgen.<br />

War es vor 20 Jahren noch relativ e<strong>in</strong>fach, Jugendliche „zu b<strong>in</strong><strong>den</strong>“,<br />

so hat sich das heute grundlegend geän<strong>der</strong>t... Platt ausgedrückt<br />

s<strong>in</strong>d wir aus Sicht <strong>der</strong> <strong>der</strong> Jugendlichen auf dem<br />

„Mo<strong>der</strong>nisierungsprüfstand“ und stehen zudem <strong>in</strong> Konkurrenz<br />

zu kommerziellen Anbietern, die allerd<strong>in</strong>gs oft schlechter s<strong>in</strong>d<br />

(und teurer) als wir.<br />

Diese Stärken haben wir <strong>in</strong> <strong>den</strong> vergangenen Jahren verstärkt nach<br />

außen getragen. Wir genießen großes Ansehen; die Verb<strong>in</strong>dung zwischen<br />

steigen<strong>der</strong> Nachfrage durch junge Menschen, e<strong>in</strong>e große<br />

Aufgeschlossenheit <strong>der</strong> JugendbetreuerInnen vor Ort und das nicht aufgegebene<br />

ureigene Motiv des Helfenwollens machen uns nach außen<br />

attraktiv.<br />

Wir sollten uns künftig selbstbewußter präsentieren.<br />

Die Fachausschüsse haben im Vorfeld <strong>der</strong> Delegiertenumfrage e<strong>in</strong>en<br />

Fragebogen zur E<strong>in</strong>stimmung auf <strong>den</strong> Fachbeitrag „<strong>Mitbestimmung</strong>“<br />

herausgegeben.<br />

E<strong>in</strong>ige Ergebnisse stellen die Grafiken dar:<br />

Dienstplangestaltung 23,4 %<br />

Zeltlager 20,2 %<br />

Ausflüge<br />

Spielefeste<br />

Tag <strong>der</strong> offenen Tür<br />

Wahlen<br />

Gremienarbeit<br />

Wettbewerbe<br />

allg. Jugendarbeit<br />

5,3 %<br />

2,1 %<br />

5,3 %<br />

7,4 %<br />

4,3 %<br />

10,6 %<br />

17,0 %<br />

(Holger Schönfeld,<br />

Bildungsreferent JF Hessen<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Referat)<br />

Typische Beispiele, bei<br />

<strong>den</strong>en K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche<br />

die Möglichkeit<br />

haben, selbst zu<br />

gestalten.<br />

Wir wollen allen Leser<strong>in</strong>nen und Lesern Mut machen, sich auf<br />

Experimente e<strong>in</strong>zulassen. Notwendig ist dabei <strong>der</strong> Dialog – nicht die<br />

Sonstiges<br />

feuerwehrtechn. Ausb.<br />

1,1 %<br />

3,2 %<br />

24<br />

25


Wer soll das Thema <strong>in</strong><br />

<strong>den</strong> <strong>Jugendfeuerwehren</strong><br />

weiterbearbeiten?<br />

die DJF 22 %<br />

die LJF 23,5 %<br />

die KJF 28,8 %<br />

die Geme<strong>in</strong>de-/Orts-JF 25,8 %<br />

Der Bereich <strong>der</strong> feuerwehrtechnischen Ausbildung war <strong>der</strong> häufigst<br />

genannte Bereich, bei dem nach Ansicht <strong>der</strong> Befragten<br />

ke<strong>in</strong>e <strong>Mitbestimmung</strong> möglich ist. Hier wurde allerd<strong>in</strong>gs nicht<br />

deutlich, ob die Befragten dabei die Durchführung o<strong>der</strong> die<br />

Wahl <strong>der</strong> Inhalte me<strong>in</strong>en.<br />

(Annette Ruckwied, JF<br />

BaWü <strong>in</strong> ihrer<br />

Folienpräsentation <strong>der</strong><br />

Umfrageergebnisse)<br />

E<strong>in</strong>ig waren sich die Befragten, daß K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche mitbestimmen<br />

wollen und sie selbst bereit s<strong>in</strong>d, neue Wege zu<br />

gehen, um die Möglichkeiten <strong>der</strong> <strong>Mitbestimmung</strong> zu verbessern.<br />

Die Delegierten haben während <strong>der</strong> Veranstaltung ihre Stellungnahme<br />

zum Thema abgeben können. Grundsätzlich haben die Anwesen<strong>den</strong> die<br />

Diskussion begrüßt und fragen / <strong>den</strong>ken u.a.:<br />

◆ Wer wählt <strong>den</strong> Jugendfeuerwehrwart – die Jugendgruppe o<strong>der</strong> die<br />

Freiwillige Feuerwehr?<br />

◆ Teilhabe muß <strong>in</strong> <strong>der</strong> unteren Ebene beg<strong>in</strong>nen, damit sie auch <strong>in</strong> <strong>den</strong><br />

Folgegremien da se<strong>in</strong> kann.<br />

◆ Alle Jugendlichen sollten „gezwungen" wer<strong>den</strong>, ihre Me<strong>in</strong>ung zu<br />

sagen.<br />

◆ Teilhabe muß erlebnisorientiert und erfolgsorientiert se<strong>in</strong>; sie darf<br />

nicht von oben herab verordnet wer<strong>den</strong>.<br />

◆ Nur bei Zweidrittel aller <strong>Jugendfeuerwehren</strong> gibt es e<strong>in</strong>en<br />

Jugendfeuerwehr-Ausschuß.<br />

◆ Wir verstehen uns alle als Partner – wir s<strong>in</strong>d alle gleich, ke<strong>in</strong>er darf<br />

gleicher se<strong>in</strong>.<br />

◆ Teilhabe heißt Teilnehmen: alle s<strong>in</strong>d aufgefor<strong>der</strong>t, auch Kräfte <strong>der</strong><br />

Orts-, Stadt- und Kreisebenen, die Arbeit <strong>der</strong> DJF mitzugestalten.<br />

◆ Teilhabe soll man e<strong>in</strong>fach mal tun, nicht lange darüber re<strong>den</strong>.<br />

26<br />

27


Schritte auf dem<br />

Weg zu mehr<br />

<strong>Mitbestimmung</strong><br />

10<br />

sammeln<br />

Das Leistungsteam<br />

macht Vorschläge, achtet<br />

auf die Regeln, hält ggf.<br />

die Ideen fest, animiert<br />

und motiviert (schafft<br />

Atmosphäre zum Ideen<br />

sp<strong>in</strong>nen, struktuiert, sortiert,<br />

verschafft Überblick,<br />

beraten<br />

achtet darauf, dass nichts<br />

verloren geht, h<strong>in</strong>terfragt,<br />

achtet auf ausreichend Zeit<br />

und M<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Mehrheiten,<br />

fasst Vor- und<br />

Nachteile zusammen, verdeutlicht<br />

Konsequenzen<br />

von Entscheidungen,<br />

unterstützt, stellt<br />

Hilfsmittel bereit, beobachtet,<br />

koord<strong>in</strong>iert, <strong>in</strong>formiert,<br />

leitet an,<br />

Die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

machen Vorschläge, sp<strong>in</strong>nnen<br />

Ideen, re<strong>den</strong> mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>,<br />

haben verrückte E<strong>in</strong>fälle,<br />

machen sich Gedanken,<br />

sagen, was ihnen<br />

durch <strong>den</strong> Kopf geht.<br />

wägen ab, wählen aus,<br />

stimmen ab, akzeptieren,<br />

tolerieren, planen <strong>in</strong>formieren<br />

entschei<strong>den</strong><br />

planen, <strong>in</strong>formieren,<br />

suchen, streifen, stöbern,<br />

forschen, erkun<strong>den</strong>, verteilen<br />

Aufgaben, üben,<br />

bauen, basteln, gestalten,<br />

verän<strong>der</strong>n, konstruieren,<br />

bearbeiten<br />

stellen dar, zeigen, spielen,<br />

probieren Metho<strong>den</strong> aus,<br />

erleben, nehmen Kontakt<br />

auf,<br />

darstellen<br />

schafft Rahmen, koord<strong>in</strong>iert,<br />

mo<strong>der</strong>iert, organisiert,<br />

macht Vorschläge,<br />

berät,<br />

feiern<br />

lobt, unterstützt, klopft auf<br />

Schultern, leitet, kritisiert,<br />

hält Ergebnisse fest, achtet<br />

auf Fairness, stellt offene<br />

Atmosphäre her<br />

Reflektion/Auswertung<br />

planen verteilen, bereiten<br />

vor, feiern und lassen sich<br />

feiern, freuen, reflektieren,<br />

erzählen, er<strong>in</strong>nern, geben<br />

Fähigkeiten und<br />

Schwächen zu, verän<strong>der</strong>n<br />

sich<br />

aus „K<strong>in</strong><strong>der</strong> können mehr“<br />

Arbeitshilfe <strong>der</strong> DPSG, Neuss<br />

28<br />

29


Arbeitstagung<br />

„Mädchen“<br />

„Nicht länger ohne<br />

uns“<br />

11<br />

Unter diesem Versprechen stand die Arbeitstagung zur Situation von<br />

Frauen und Mädchen <strong>in</strong> <strong>der</strong> (Jugend-) Feuerwehrarbeit am 15. und 16.<br />

Oktober <strong>in</strong> <strong>der</strong> Brand- und Katastrophenschutzschule Heyrothsberge<br />

(Sachsen-Anhalt).<br />

Die Ergebnisse <strong>der</strong> Arbeitstagung halten das Versprechen. Aus ihnen<br />

läßt sich <strong>der</strong> feste Wille erkennen, daß die Frauen und Mädchen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Jugendfeuerwehrarbeit Defizite feststellen: Defizite, die zunächst e<strong>in</strong>mal<br />

die Jungen und Männer ärmer machen, ihren Erlebenshorizont <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> (Jugend-) Feuerwehrarbeit ohne Not und ohne zu rechtfertigen<strong>den</strong><br />

Grund e<strong>in</strong>schränken.<br />

E<strong>in</strong>e ernsthaft nicht mehr angezweifelte Tatsache ist, daß Mädchen<br />

und Jungen <strong>in</strong> unserer Gesellschaft e<strong>in</strong>e letztlich doch unterschiedliche<br />

Sozialisation und sich daraus ergebend e<strong>in</strong>e unterschiedliche Entwicklung<br />

erfahren. Diese Unterschiede machen sich dann auch im täglichen<br />

Leben und Verhalten bemerkbar. E<strong>in</strong> ganz alltägliches und e<strong>in</strong>faches<br />

Beispiel macht dies deutlich:<br />

Machen Jungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule im Unterricht durch Störungen auf sich<br />

aufmerksam, wird ihnen von <strong>der</strong> Lehrer<strong>in</strong> o<strong>der</strong> vom Lehrer mehr<br />

Aufmerksamkeit entgegengebracht als <strong>den</strong> Mädchen, die eher von<br />

kle<strong>in</strong> an darauf konditioniert wur<strong>den</strong>, soziale Kompetenz zu entwickeln<br />

und diese <strong>in</strong> das geme<strong>in</strong>schaftliche Leben e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen.<br />

Jungen besetzen danach <strong>den</strong> „öffentlichen Raum" Schule mit ihrem<br />

Verhalten. Gleiches läßt sich im Jugendzentrum, auf <strong>der</strong> Straße und im<br />

Bereich <strong>der</strong> Ausbildung feststellen.<br />

Nach dem K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendhilfegesetz (§ 9 Abs. 3 KJHG) ist die<br />

Deutsche Jugendfeuerwehr als anerkannter Jugendverband aufgefor<strong>der</strong>t,<br />

"die unterschiedlichen Lebenslagen von Mädchen und Jungen zu<br />

berücksichtigen, Benachteiligungen abzubauen und die Gleichberechtigung<br />

von Mädchen und Jungen zu för<strong>der</strong>n". Dieser gesetzliche Auftrag<br />

heißt zunächst e<strong>in</strong>mal, anzuerkennen, dass Mädchen und Jungen<br />

sich <strong>in</strong> unterschiedlichen Lebenslagen bef<strong>in</strong><strong>den</strong>.<br />

Durch e<strong>in</strong> sofort lebendige Diskussion hervorbr<strong>in</strong>gendes E<strong>in</strong>gangsreferat<br />

von <strong>der</strong> stellvertreten<strong>den</strong> Vorsitzen<strong>den</strong> des Deutschen Bundesjugendr<strong>in</strong>ges,<br />

Frau Annette Brummel, wur<strong>den</strong> die unterschiedlichen<br />

Lebenslagen aufgezeigt. Schnell entwickelten sich Phantasien, wie auf<br />

diese unterschiedlichen Lebenslagen adäquat zu reagieren sei. Ergänzt<br />

wurde das Referat durch Ausführungen von Wolfgang Lenssen, Fachausschuß<br />

Jugendpolitik, mit Zitaten des KJHG und des Bildungsprogramms<br />

<strong>der</strong> Deutschen Jugendfeuerwehr, welche <strong>den</strong><br />

Handlungsbedarf zu diesem Thema aufzeigten.<br />

Am nächsten Tag, Samstag, wurde <strong>in</strong> drei Arbeitsgruppen weitergearbeitet,<br />

mo<strong>der</strong>iert von <strong>den</strong> Angehörigen des Fachausschusses<br />

Jugendpolitik Annette Sie<strong>den</strong>topf, Thyra Prieß und Wolfgang Lenssen,:<br />

◆ Möglichkeiten <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung von Mädchen- und Jungenarbeit <strong>in</strong><br />

Jugendordnungen und Satzungen<br />

◆ Übergang junger Frauen <strong>in</strong> <strong>den</strong> aktiven Feuerwehrdienst<br />

◆ Jugendfeuerwehrarbeit für Mädchen und Jungen<br />

Nach dem Zusammentragen im Plenum kristallisierten sich folgende<br />

For<strong>der</strong>ungen heraus:<br />

1. Die Jugendordnung <strong>der</strong> Deutschen Jugendfeuerwehr ist mit "<strong>in</strong>tegrativer<br />

Sprache" zu überarbeiten.<br />

2. Es ist e<strong>in</strong> neuer Fachausschuß "Mädchen- und Jungenarbeit (mit<br />

Querschnittsaufgabe)" e<strong>in</strong>zurichten und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jugendordnung zu<br />

verankern, die Jugendordnung ist entsprechend zu än<strong>der</strong>n.<br />

3. Alle Wahlämter <strong>in</strong> <strong>der</strong> DJF s<strong>in</strong>d geschlechtlich paritätisch zu besetzen,<br />

bei ungera<strong>den</strong> Zahlen <strong>der</strong> zu besetzen<strong>den</strong> Ämter ist die für die<br />

Parität ausreichende Zahl auf die letzte gerade Zahl zu verr<strong>in</strong>gern,<br />

die Jugendordnung ist entsprechend zu än<strong>der</strong>n.<br />

4. In <strong>den</strong> § 6 Delegiertenvollversammlung und § 7 Delegiertentag <strong>der</strong><br />

Ordnung <strong>der</strong> DJF bei <strong>der</strong> Beschreibung <strong>der</strong> Delegierten (Abs 2)<br />

jeweils aufzunehmen:<br />

"Das Verhältnis <strong>der</strong> weiblichen und männlichen Angehörigen <strong>der</strong><br />

<strong>Jugendfeuerwehren</strong> muß berücksichtigt wer<strong>den</strong>, wobei <strong>der</strong><br />

geschlechtlich kle<strong>in</strong>ere Anteil <strong>der</strong> Delegierten m<strong>in</strong>destens 10 v.H.<br />

betragen muß".<br />

5. Die DJF gibt e<strong>in</strong> Arbeitsheft heraus mit Theorie und Praxis von speziellen<br />

Angeboten für Mädchen- und Jungenarbeit. Der Erlebnispädagogik<br />

kommt hierbei als Stärkung des Selbstbewußtse<strong>in</strong>s und<br />

des Abbaus von Ängsten beson<strong>der</strong>e Bedeutung zu.<br />

6. Die DJF erarbeitet e<strong>in</strong> Projekt für die Mädchen- und Jungenarbeit mit<br />

dem Titel "Mut machen" und führt dieses als Modell durch.<br />

7. Begleitend dazu setzt sich die DJF <strong>in</strong> <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en „Ebenen"<br />

für folgende Punkte e<strong>in</strong>:<br />

◆ Stärkung <strong>der</strong> Interessen von Mädchen und Jungen<br />

(E<strong>in</strong>beziehung <strong>der</strong> Wünsche von Jungen und Mädchen)<br />

Auf Ortsebene<br />

30<br />

31


◆ Sensibilisierung <strong>der</strong> BetreuerInnen (Schulung <strong>in</strong> <strong>den</strong><br />

Jugendgruppenleiterkursen und durch Neigungslehrgänge)<br />

◆ Planung und Durchführung von Schnupperkursen für<br />

Mädchen (Atemschutz und Technik)<br />

◆ Geschlechtlich paritätische Besetzung und Wahl von<br />

Positionen und Ämtern (JugendsprecherIn,<br />

Mädchensprecher<strong>in</strong>, Frauensprecher<strong>in</strong>)<br />

◆ K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuung für K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>der</strong> Funktionen und Ämter<br />

gewährleisten und dafür die nötigen Mittel bereitstellen<br />

(Haushalt)<br />

◆ Öffnung nach Außen (über <strong>den</strong> Tellerrand blicken; Was läuft <strong>in</strong><br />

an<strong>der</strong>en Verbän<strong>den</strong>)<br />

◆ K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuung für K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>der</strong> Funktionen und Ämter<br />

gewährleisten und dafür die nötigen Mittel bereitstellen<br />

(Haushalt)<br />

◆ Rahmenbed<strong>in</strong>gungen sowohl für Frauen als auch für Männer<br />

schaffen, damit sie trotz Familienarbeit höhere Positionen<br />

beklei<strong>den</strong> können<br />

Auf Bundesebene<br />

Auf Kreisebene<br />

Auf Landesebene<br />

◆ Geschlechtlich paritätische Besetzung und Wahl von<br />

Positionen und Ämtern (ke<strong>in</strong>e Alibifunktionen,<br />

JugendsprecherIn, Mädchensprecher<strong>in</strong>, Frauensprecher<strong>in</strong>)<br />

◆ Planung und Durchführung von Schnupperkursen für<br />

Mädchen (Atemschutz und Technik)<br />

◆ Unterschiedliche Lebenslagen und Verschie<strong>den</strong>artigkeit von<br />

Mädchen und Jungen <strong>in</strong> <strong>den</strong> Lehrgängen und Schulungen<br />

berücksichtigen<br />

◆ K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuung für K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>der</strong> Funktionen und Ämter<br />

gewährleisten und dafür die nötigen Mittel bereitstellen<br />

(Haushalt)<br />

◆ Informationsweitergabe an die Basis (<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei<br />

Themen, die für das Anliegen von Mädchen- und Jungenarbeit<br />

relevant s<strong>in</strong>d)<br />

◆ Geschlechtlich paritätische Besetzung und Wahl von<br />

Positionen und Ämtern (JugendsprecherIn,<br />

Mädchensprecher<strong>in</strong>, Frauensprecher<strong>in</strong>)<br />

◆ Geschlechtliche Parität<br />

◆ Orientierung am politischen Geschehen (<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

Mädchen /Frauen)<br />

◆ Informationsweitergabe an die Län<strong>der</strong> und daraus resultierende<br />

Weiterentwicklung (<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei Themen, die für das<br />

Anliegen von Mädchen- und Jungenarbeit relevant s<strong>in</strong>d; z.B.<br />

als Jahresthema)<br />

◆ Arbeitshilfen für die Län<strong>der</strong> entwickeln (Flyer, Plakate,<br />

Broschüren, Artikel u.s.w)<br />

◆ Schulung von Multiplikator<strong>in</strong>nen und Multiplikatoren<br />

auf dem Gebiet <strong>der</strong> Mädchen- und Jungenarbeit<br />

◆ K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuung für K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>der</strong> Funktionen und Ämter<br />

gewährleisten und dafür die nötigen Mittel bereitstellen<br />

(Haushalt)<br />

◆ Rahmenbed<strong>in</strong>gungen sowohl für Frauen als auch für Männer<br />

schaffen, damit sie trotz Familienarbeit höhere Positionen<br />

beklei<strong>den</strong> können<br />

◆ Orientierung am politischen Geschehen (<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

Mädchen /Frauen)<br />

◆ Informationsweitergabe an die Kreise und daraus resultierende<br />

Weiterentwicklung (<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei Themen, die für das<br />

Anliegen von Mädchen- und Jungenarbeit relevant s<strong>in</strong>d)<br />

Auch 2000 gibt´s e<strong>in</strong>e Fortsetzung des Arbeitskreises<br />

„Nicht länger ohne uns".<br />

Weitere Infos erteilt<br />

Thyra Lenssen,<br />

Blumenbergstraße 22a,<br />

79331 Heimbach.<br />

32<br />

33


Es geht so nicht!<br />

Alles ganz nett, was von <strong>den</strong> Kids gedacht wird<br />

Wir wissen am besten, was<br />

für die Kids gut ist!<br />

Das klappt bei uns nicht.<br />

Die Jugendlichen s<strong>in</strong>d viel zu idealistisch.<br />

Machen wir – das macht sich immer gut<br />

Das haben wir noch nie so gemacht.<br />

Die Leitung sagt, es geht nicht.<br />

Mitre<strong>den</strong> ja – doch entschei<strong>den</strong><br />

tun wir.<br />

Das funktioniert <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>em Verband nicht.<br />

Die Konkurrenz macht<br />

das auch nicht!<br />

Unsere Strukturen s<strong>in</strong>d doch gar nichts<br />

für die ganz jungen.<br />

Das hat noch<br />

ke<strong>in</strong>er probiert!<br />

Noch ke<strong>in</strong>er hat das so<br />

gemacht.<br />

Das funktioniert <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em großen<br />

Verband nicht.<br />

34<br />

35


GORE SEMINARE DER DEUTSCHEN JUGENDFEUERWEHR<br />

TEAMFÄHIG SEIN – KONFLIKTE KNACKEN<br />

• Was ist e<strong>in</strong> Konflikt?<br />

• Welche Risiken und Chancen be<strong>in</strong>halten Konflikte?<br />

• Wie spreche ich Konfliktsituationen am besten an?<br />

• Wie kann ich als Unbeteiligter vermitteln?<br />

• Ich will ke<strong>in</strong>e „Verlierer“, son<strong>der</strong>n an<strong>der</strong>e zur Mitarbeit motivieren!<br />

• Wie lassen sich Konflikte im Team lösen?<br />

• Autorität und Macht – wie setze ich diese s<strong>in</strong>nvoll e<strong>in</strong>?<br />

• Lob, Kritik, Kontrolle – was ist s<strong>in</strong>nvoll?<br />

• Wie kann ich Konflikte deeskalieren?<br />

• Was ist me<strong>in</strong>e Rolle <strong>in</strong> Konfliktsituationen?<br />

• Was macht es mir schwer, mit Konflikten umzugehen?<br />

• Wie kann ich die Erkenntnisse s<strong>in</strong>nvoll anwen<strong>den</strong>?<br />

• Wie kann ich das erworbene Wissen an an<strong>der</strong>e weitergeben?<br />

Term<strong>in</strong>e<br />

Beg<strong>in</strong>n jeweils freitags,<br />

16.00 Uhr – Ende jeweils<br />

samstags, 17.00 Uhr<br />

HEYROTHSBERGE – JF AUSBILDUNGSZENTRUM<br />

Freitag, 18.02.00 - Samstag,19.02.00<br />

NOHFELDEN – SEEHOTEL WEINGÄRTNER<br />

Freitag, 17.03.00 - Samstag,18.03.00<br />

HAMBURG – KATH. AKADEMIE HAMBURG<br />

Freitag, 07.04.00 - Samstag,08.04.00<br />

BERLIN<br />

Freitag, 26.05.00 - Samstag,27.05.00<br />

MARKTBREIT – JOHANNA-KIRCHNER-BILDUNGSSTÄTTE<br />

Freitag, 01.09.00 - Samstag,02.09.00<br />

BAD GANDERSHEIM – SEMINARHOTEL „ALTE MÜHLE<br />

Freitag,15.09.00 - Samstag,16.09.00<br />

KOBLENZ – JF AUSBILDUNGSZENTRUM<br />

Freitag,29.09.00 - Samstag,30.09.00<br />

MEIßEN– HOTEL ROSS<br />

Freitag, 27.10.00 - Samstag,28.10.00<br />

STUTTGART – HAUS BIERKACK<br />

Freitag, 03.11.00 - Samstag,04.11.00<br />

BONN – GUSTAV-STRESEMANN-INSTITUT<br />

Freitag, 01.12.00 - Samstag,02.12.00<br />

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