– Auf dem Weg zur Inklusion ... - Kreis Groß-Gerau
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– Auf dem Weg zur Inklusion – Tagungsdokumentation 12.03.2013 Die Umsetzung der UN- Behindertenrechtskonvention im Kreis Groß-Gerau Der Inklusionsbeirat stellt das Leitbild und die Schwerpunkte des Inklusionsprozesses vor
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<strong>–</strong> <strong>Auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong> <strong>–</strong><br />
Tagungsdokumentation<br />
12.03.2013<br />
Die Umsetzung der UN-<br />
Behindertenrechtskonvention im <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
Der <strong>Inklusion</strong>sbeirat stellt das Leitbild und die<br />
Schwerpunkte des <strong>Inklusion</strong>sprozesses vor
<strong>Auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />
Tagungsdokumentation vom 12.03.2013<br />
Herausgeber<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
Fachbereich Soziale Sicherung und<br />
Chancengleichheit<br />
Wilhelm-Seipp Straße 4<br />
64521 <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
Verfasser/innen:<br />
Bezug<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
Fachbereich Soziale Sicherung &<br />
Chancengleichheit<br />
Wilhelm-Seipp Straße 4<br />
64521 <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
06152 989 475<br />
FAX: 06152 989109<br />
soziale-sicherung@kreisgg.de<br />
www.kreis-gross-gerau.de<br />
Sybille Bernard<br />
in Abstimmung mit Ulrike Cramer und Sabine Roscher<br />
Alle Rechte vorbehalten<br />
Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Quellenangabe gestattet und mit der Bitte um<br />
ein Belegexemplar.<br />
Für gewerbliche Zwecke ist es grundsätzlich nicht gestattet diese Veröffentlichung oder Teile<br />
daraus zu vervielfältigen, auf Mikrofilm/-fiche zu verfilmen oder in elektronische Systeme<br />
einzuspeisen
<strong>Auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />
Tagungsdokumentation vom 12.03.2013<br />
Inhaltsverzeichnis:<br />
1. Einleitung .............................................................................................................................. 4<br />
2. Programm.............................................................................................................................. 5<br />
3. Begrüßung, Herr Astheimer ................................................................................................... 6<br />
4. Die Mitglieder des <strong>Inklusion</strong>sbeirats stellen das Leitbild vor<br />
a. Einführung<br />
Walter Astheimer, Erster <strong>Kreis</strong>beigeordneter....................................................................... 7<br />
b. Erfahrungen und Kompetenzen Betroffener einbeziehen<br />
Annette Berg, Förderkeis für behinderte Menschen e.V....................................................... 8<br />
c. Personenzentrierung<br />
Katja Achtmann, Familienentlastender Dienst der Lebenshilfe <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> ........................ 9<br />
d. Barrierefreiheit<br />
Christa Kaiser, Behindertenbeauftragte der Stadt Mörfelden-Walldorf............................... 11<br />
e. Sozialräumliche Ausrichtung der Angebote und Hilfen<br />
Ulrike Cramer, Fachbereichsleitung Soziale Sicherung und Chancengleichheit ................ 12<br />
f. Selbstbestimmte Lebensführung<br />
Fabien Muller, Nieder-Ramstädter Diakonie <strong>–</strong> Wohnverbund Mörfelden............................ 13<br />
g. Berichterstattung<br />
Ulrike Cramer, Fachbereichsleitung Soziale Sicherung und Chancengleichheit ................ 14<br />
5. Präsentation <strong>zur</strong> Vorstellung des <strong>Inklusion</strong>sleitbilds............................................................. 15<br />
6. Präsentation Herr Prof. Dr. Albrecht Rohrmann ................................................................... 20<br />
7. Ausblick: Wie wird der <strong>Inklusion</strong>sprozess 2013 umgesetzt?<br />
Walter Astheimer, Erster <strong>Kreis</strong>beigeordneter u. Vorsitzender des <strong>Inklusion</strong>sbeirats............. 32<br />
8. Presseartikel........................................................................................................................ 34<br />
9. <strong>Inklusion</strong>sleitbild des <strong>Kreis</strong>es <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>............................................................................ 36<br />
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<strong>Auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />
Tagungsdokumentation vom 12.03.2013<br />
1. Einleitung<br />
Im Februar 2011 erteilte der <strong>Kreis</strong>tag den <strong>Auf</strong>trag, die Behindertenrechts-Konvention der<br />
Vereinten Nationen im <strong>Kreis</strong> umzusetzen. Die Konvention hat die gleichberechtigte Teilhabe<br />
aller Menschen an der Gesellschaft zum Ziel.<br />
Die Umsetzung der Konvention ist mit einem Perspektivwechsel verbunden: Benachteiligung<br />
von Menschen mit Behinderung entsteht im Zusammenwirken von Mensch und Umwelt. Daher<br />
wollen wir unsere kommunalen Strukturen und Praktiken daraufhin prüfen und sie möglichst<br />
so gestalten, dass allen Menschen eine Teilhabe ermöglicht wird.<br />
In einer breiten Zusammenarbeit von Akteuren der Behindertenhilfe und der Gemeindepsychiatrie,<br />
von Betroffenen, Schulen und Kindertageseinrichtungen, der Arbeitsverwaltung sowie<br />
der Politik sind wir die <strong>Auf</strong>gabe angegangen.<br />
In der Veranstaltung haben wir<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
den <strong>Inklusion</strong>sbeirat,<br />
das gemeinsam entwickelte Leitbild und<br />
die Schwerpunktthemen des <strong>Inklusion</strong>sprozesses vorgestellt und<br />
einen Ausblick auf die künftigen <strong>Auf</strong>gaben und Herausforderungen geworfen.<br />
Im Anschluss eröffneten wir mit den Künstlerinnen und Künstlern die Kunstausstellung BehindART.<br />
Für Stimmung sorgte das Orchester ‚Die BASISten’ des Basis e.V. <strong>–</strong> Mainspitze.<br />
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<strong>Auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />
Tagungsdokumentation vom 12.03.2013<br />
2. Programm<br />
16.00 Uhr Anmeldung<br />
Empfang mit Kaffee & Tee<br />
16.30 Uhr Begrüßung<br />
Walter Astheimer, Erster <strong>Kreis</strong>beigeordneter und Vorsitzender des <strong>Inklusion</strong>sbeirats<br />
16.45 Uhr Die Mitglieder des <strong>Inklusion</strong>sbeirats<br />
stellen das Leitbild und seine Umsetzung vor<br />
17.15 Uhr <strong>Inklusion</strong> auf kommunaler Ebene <strong>–</strong><br />
Der externe Blick auf die Umsetzung im <strong>Kreis</strong><br />
Prof. Dr. Albrecht Rohrmann, Zentrum für Planung und Evaluation Sozialer<br />
Dienste (ZPE), Universität Siegen<br />
18.00 Uhr Ausblick: Wie wird der <strong>Inklusion</strong>sprozess 2013 umgesetzt?<br />
Walter Astheimer, Erster <strong>Kreis</strong>beigeordneter und Vorsitzender des <strong>Inklusion</strong>sbeirats<br />
18.20 Uhr Pause und Überleitung <strong>zur</strong> Eröffnung der Kunstausstellung BehindART<br />
Moderation: Ulrike Cramer<br />
Eröffnung der BehindART<br />
Musikalische Einstimmung: Die BASISten, Orchester des Basis e. V. <strong>–</strong> Mainspitze<br />
18.20 Uhr Eröffnung der BehindART<br />
Walter Astheimer, Erster <strong>Kreis</strong>beigeordneter<br />
Ernst Brands, Paritätischer Wohlfahrtsverband Hessen<br />
Alexander Kurz-Fehrlé, Vitos Heilpädagogische Einrichtung Riedstadt gGmbH<br />
18.45 Uhr Gemeinsame Führung<br />
Ruth Liebald, Romina Schneider und Künstlerinnen und Künstler des<br />
Atelier Querstrich der Vitos Heilpädagogischen Einrichtung Riedstadt gGmbH<br />
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<strong>Auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />
Tagungsdokumentation vom 12.03.2013<br />
3. Begrüßung<br />
Walter Astheimer, Erster <strong>Kreis</strong>beigeordneter und Vorsitzender des <strong>Inklusion</strong>sbeirats<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
herzlich Willkommen! Ich freue mich, Sie hier im Georg-Büchner-Saal begrüßen zu dürfen.<br />
Wir wollen Ihnen heute eines deutlich machen: Der <strong>Kreis</strong> <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> ist auf <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> <strong>zur</strong><br />
Umsetzung der UN- Konvention zum Behindertenrecht: Wir meines es Ernst mit <strong>dem</strong> Thema<br />
<strong>Inklusion</strong> <strong>–</strong> und dies auf allen Ebenen.<br />
Heute wollen wir Ihnen aufzeigen, wo und wir das große Ziel erreichen wollen, allen Menschen<br />
eine Teilhabe an allen Lebensbereichen zu ermöglichen. Es geht dabei um nicht mehr<br />
und nicht weniger als um einen Perspektivenwechsel: Alle Bereiche des Lebens sollen so<br />
organisiert sein, dass Menschen mit und ohne Behinderung gleichberechtigt und ganz<br />
selbstverständlich partizipieren können. Eine anspruchvolle <strong>Auf</strong>gabe, die wir als <strong>Kreis</strong> natürlich<br />
nicht alleine lösen können. Sondern bei der alle mitwirken müssen und mitwirken können,<br />
denen eine menschliche und solidarische Gesellschaft am Herzen liegt.<br />
Diese <strong>Auf</strong>gabe reicht <strong>zur</strong>ück ins Jahr 2011. Im Februar dieses Jahres beschloss der <strong>Kreis</strong>tag,<br />
dass für die Umsetzung der UN-Behindertenrechts-Konvention ein Leitfaden entwickelt<br />
werden sollte. Dieser <strong>Auf</strong>trag ging an die Verwaltung und an alle Kooperationspartner, die<br />
hier mitarbeiten und mitwirken können. Für die Umsetzung war es dabei außerordentlich<br />
hilfreich, dass wir hier im <strong>Kreis</strong> zum Beispiel bereits über bestehende Netzwerke im Bereich<br />
der Behindertenkoordination verfügen, dass es einen gemeindepsychiatrischen Verbund,<br />
Selbsthilfegruppen, die kommunalen Behindertenbeauftragen und andere Initiativen gibt.<br />
Gemeinsam wurde so eine Bestandsaufnahme erstellt, daraus ein Leitbild für den <strong>Kreis</strong> entwickelt<br />
und schließlich ein Umsetzungskonzept für die nächsten Jahre erarbeitet. Heute stellen<br />
wir Ihnen vor, wie weit wir bereits gekommen sind und welche <strong>Auf</strong>gaben noch vor uns<br />
liegen.<br />
Ich freue mich sehr, dass uns auch heute wieder Herrn Professor Dr. Albrecht Rohrmann<br />
von der Universität Siegen als externen Experten <strong>zur</strong> Seite steht. Sehr geehrter Herr Professor<br />
Rohrmann, Ihr Institut hat uns bereits im Prozess <strong>zur</strong> Entwicklung des Leitbildes unterstützt.<br />
Der Blick über den eigenen Tellerrand ist uns bei all unseren Prozessen wichtig und<br />
sinnvoll. In diesem Sinne bin ich mir sicher, dass Sie uns auch heute wieder inspirierende<br />
Gedanken und Impulse für unsere Vorhaben mit auf den <strong>Weg</strong> geben werden.<br />
Ich freue mich auch. dass es uns gelungen ist, heute Nachmittag die fachliche Information<br />
mit einem künstlerischen Ereignis zu verbinden, das, so hoffen wir, viele Menschen für unser<br />
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<strong>Auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />
Tagungsdokumentation vom 12.03.2013<br />
Anliegen sensibilisieren kann: für einen Monat ist nämlich im Foyer der <strong>Kreis</strong>verwaltung die<br />
Ausstellung „BehindArt“ zu sehen. Heute Abend wollen wir Sie eröffnen. Und während es<br />
jetzt gleich eher theoretisch zugeht, sollen dann Spaß und die Kreativität im Mittelpunkt stehen.<br />
Insofern wünsche ich uns einen zugleich informativen, abwechslungsreichen und unterhaltenden<br />
Nachmittag. Ich darf das Wort jetzt an Frau Ulrike Cramer weitergeben. Sie ist die<br />
zuständige Fachbereichsleiterin unseres Haus und wird Sie durch unsere heutige Veranstaltung<br />
führen.<br />
4. Die Mitglieder des <strong>Inklusion</strong>sbeirats stellen das Leitbild und seine<br />
Umsetzung vor<br />
Erster <strong>Kreis</strong>beigeordneter Walter Astheimer (r) stellte gemeinsam mit Annette Berg (3.v.r),<br />
Christa Kaiser (3.v.l.), Katja Achtmann (2.v.l.), Fabien Muller (l.) und Fachbereichsleiterin Ulrike<br />
Cramer (2.v.r) das <strong>Inklusion</strong>sleitbild vor.<br />
a. Einführung Vorstellung Leitbild<br />
Walter Astheimer, Erster <strong>Kreis</strong>beigeordneter und Vorsitzender des <strong>Inklusion</strong>sbeirats<br />
Wir halten uns im <strong>Kreis</strong> <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> seit langem an eine bewährte Regel: Immer wenn es<br />
um Themen der gesellschaftlichen Entwicklung und sozialen Infrastruktur geht, stellen wir die<br />
Beteiligung der Betroffenen und der Kooperationspartner sicher. Beispiele dafür sind etwa<br />
die Frauenkommissionen, der Integrationsrat, der Altenhilfebeirat oder der Jugendhilfeausschuss.<br />
Da lag es nahe, auch für das Querschnittsthema „<strong>Inklusion</strong>“ einen Beirat zu bilden.<br />
Damit haben wir Neuland betreten und dies, so meine ich, durchaus erfolgreich. Im <strong>Inklusion</strong>sbeirat,<br />
der seit September letzten Jahres zusammen arbeitet, sind alle Netzwerke und<br />
Kooperationspartner vertreten, die an der Verwirklichung des Leitbildes mitwirken sollen.<br />
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<strong>Auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />
Tagungsdokumentation vom 12.03.2013<br />
Damit sichern wir zum ersten Mal eine dauerhafte und verlässliche interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />
zum Thema <strong>Inklusion</strong>.<br />
Wir halten diese Qualitätssicherung deshalb für so wichtig,<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
weil wir so für alle Beteiligten Transparenz über den <strong>Inklusion</strong>s-Prozess schaffen,<br />
weil wir den interdisziplinären Diskurs sicherstellen,<br />
weil wir Mitwirkung und Partizipation ermöglichen,<br />
weil wir die Erfahrungen aus Bereichen wie Wohnen, Arbeiten, Bildung, Freizeit, Unterstützung<br />
einbeziehen<br />
und weil wir so fundierte Empfehlungen für die Politik und die weitere Umsetzung erarbeiten<br />
können.<br />
Ich wünsche mir sehr, dass die begonnene, sehr inspirierende Zusammenarbeit weiter erfolgreich<br />
fortgesetzt wird und der Beirat ein wichtiger Motor der Entwicklung hin <strong>zur</strong> Umsetzung<br />
der <strong>Inklusion</strong> bleibt.<br />
b. Erfahrungen und Kompetenzen Betroffener einbeziehen<br />
Annette Berg, Förderkreis für behinderte Menschen e.V.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Ein wichtiger Aspekt <strong>zur</strong> Erstellung eines <strong>Inklusion</strong>sleitbildes ist das Erfragen der Erfahrungen<br />
betroffener Menschen und Familien; Kompetenz aus 1. Hand für Kommune<br />
und Institutionen<br />
Das Einbeziehen der Erfahrungen erfolgt über Mitarbeit im <strong>Inklusion</strong>sbeirat und im<br />
Treffen der Selbsthilfegruppen.<br />
Erfahrung: Übergang vom gemeinsamen Unterricht (GU) <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong> teilweise recht<br />
holprig mit schlechteren Rahmenbedingungen als vorher; Nachbesserungsbedarf in<br />
Klassengröße und Personalausstattung.<br />
Wir sind im <strong>Kreis</strong> GG auf einem guten <strong>Weg</strong>, aber erst am Anfang. Das Ende des<br />
<strong>Weg</strong>s ist erreicht, wenn <strong>Inklusion</strong> so normal ist, dass man die Kompetenz der Betroffenen<br />
nicht mehr braucht, weil die ganze Gesellschaft inzwischen kompetent ist und<br />
es "normal" ist, behindert zu sein.<br />
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c. Personenzentrierung<br />
<strong>Auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />
Tagungsdokumentation vom 12.03.2013<br />
Katja Achtmann, Familienentlastender Dienst der Lebenshilfe <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
Was meint dieser Baustein des Leitbilds?<br />
Der Begriff der Personenzentrierung geht im Gegensatz zum institutionellen Grundgedanken<br />
davon aus, dass sich nicht der Mensch mit Behinderung der Gesellschaft anpassen und in<br />
sie einfügen muss, sondern vielmehr sein soziokulturelles Umfeld auf seine Wünsche und<br />
Anforderungen eingeht und ihm ein möglichst anpassungsfreies und selbstbestimmtes Leben<br />
ermöglicht. Die bisher formenden Institutionen der Behindertenhilfe müssen dazu ihre<br />
festen Strukturen verlassen und sich <strong>dem</strong> Menschen anpassen. Dabei geht es um die<br />
größtmögliche Gleichstellung aller durch eben jene personenzentrierte <strong>Inklusion</strong>, unabhängig<br />
ihrer Fähigkeiten und Bedürfnisse.<br />
Dieser Individualisierungsprozess lässt den Einzelnen stärker als verantwortlicher Gestalter<br />
seines Lebenslaufs hervortreten. Chancen größerer Selbstbestimmtheit, so Prof. Dr. Norbert<br />
Schwarte anlässlich der 3. Europäischen Konferenz <strong>zur</strong> Qualitätsentwicklung in der Behindertenhilfe,<br />
verbinden sich dabei sichtbar für alle Mitglieder der Gesellschaft mit Risiken der<br />
Überforderung, des Scheiterns und der Erosion stabiler, Sicherheit spendender Milieus und<br />
tradierter gesellschaftlicher Strukturen.<br />
Warum ist dieser Baustein wichtig?<br />
Der Mensch, in unserem Fall ein Mensch mit Behinderung, wird in das Zentrum der Bemühungen<br />
gesetzt. Darüber hinaus impliziert dies eine folgerichtige Reaktion des professionellen<br />
Hilfesystems auf den gesellschaftlichen Wandel hin <strong>zur</strong> Individualisierung.<br />
Personenzentrierung ist zwar Teil des <strong>Inklusion</strong>sgedankens, aber dennoch nicht Bedingung<br />
dessen. <strong>Inklusion</strong> geht davon aus, dass diese in den gesellschaftlich vorbereiteten Raum<br />
hineinwachsen kann; wir müssen uns jedoch fragen, ob dies der Realität entspricht. Mit der<br />
Intensivierung der Personenzentrierung im Rahmen der Umsetzung von <strong>Inklusion</strong> startet<br />
auch eine Überprüfung, ob unsere Gesellschaft reif als auch vorbereitet ist.<br />
Personenzentrierung sollte die Institutionen der Behindertenhilfe in die Lage versetzen, ihre<br />
Hilfen noch passgenauer für die Individuen bereit zu stellen. Hilfeplankonferenzen, das persönliche<br />
Budget und auch Schulassistenzleistungen bestätigen dies, bedürfen aber weiterer<br />
Anpassung. Effektiv und kostengünstig werden dabei Leistungen nicht durch Einsparungen,<br />
sondern vielmehr durch passgenaue Zuschnitte auf die Bedürfnisse des Einzelnen, wegfallende<br />
Umwege und höhere Individualität der Hilfsgewährung. Letztlich kann es durch eine<br />
effektive Hilfegewährung sogar zu einer Entlastung der angespannten öffentlichen Haushalte<br />
kommen, da optimierter Ressourceneinsatz auch auf größtmögliche Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit<br />
zielt.<br />
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<strong>Auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />
Tagungsdokumentation vom 12.03.2013<br />
Welche Prozesse und/oder Strukturen sind hier zu prüfen oder zu ändern?<br />
Ich zitiere Prof. Dr. Norbert Schwarte:<br />
„Menschen mit geistiger Behinderung sind in der Regel dauerhaft, sehr häufig von Geburt an<br />
auf komplexe und kontinuierliche Unterstützungsleistungen angewiesen. Diese Hilfen werden,<br />
überwiegend von der Herkunftsfamilie erbracht. Daraus ergibt sich vielfach für die heranwachsenden<br />
Menschen mit geistiger Behinderung bis weit in das Erwachsenenalter hinein<br />
ein anderes Verhältnis <strong>zur</strong> Herkunftsfamilie als bei der Mehrzahl ihrer nicht behinderten<br />
Altersgenossen. Im Personenzentrierten Ansatz müssen daher neben der prinzipiellen Lebenslauforientierung<br />
Besonderheiten der Familiendynamik, der Bindungs- und Ablösungsprozesse<br />
wie auch Übergänge vom Elternhaus in selbstständige Lebensformen berücksichtigt<br />
werden.“<br />
Trotz oder gerade wegen des Problems dauerhaft eingeschränkter Selbstvertretung von<br />
Menschen mit geistiger Behinderung müssen wir weiter auf den zu inkludierenden Personenkreis<br />
zugehen und sensible Formen der Kommunikation finden. Bei diesen Möglichkeiten<br />
der Kommunikation muss bereits eine personenzentrierte Handlungsweise gewählt werden,<br />
d.h. die von der Person gewünschte oder für sie richtige Kommunikationsform. Bei dieser<br />
Frage geht es allerdings nicht nur um die eigene Sichtweise der Person, sondern auch um<br />
die Ergänzung durch die Sichtweise der Eltern, Erzieherinnen und Erzieher, Lehrerinnen und<br />
Lehrer, und gegebenenfalls die von Therapeutinnen und Therapeuten oder Ärztinnen und<br />
Ärzten.<br />
Institutionelle Hilfen sind in Bezug auf Personenzentrierung und Individualisierung in Anerkennung<br />
ihrer bisherigen Daseinsberechtigung und Leistungen zu prüfen und gegebenenfalls<br />
anzupassen.<br />
Auch bestehende personenzentrierte Hilfen, wie z. B. das persönliche Budget, sind auf ihre<br />
Anwenderfreundlichkeit und Umsetzbarkeit besonders mit Blick auf den durch uns betreuten<br />
Personenkreis der Menschen mit (geistigen) Behinderungen hin zu prüfen.<br />
Was kennzeichnet die erfolgreiche Umsetzung des Bausteins?<br />
Größtmögliche individuelle Zufriedenheit und Glückserfahrung der Betreuten, die Gesellschaft<br />
ist optimal vorbereitet und aufgeklärt, akzeptiert Menschen mit Behinderung kompromisslos<br />
als gleichwertigen Teil, wodurch diese größtmögliche Gleichstellung erfahren; festlegende,<br />
institutionsgeformte Angebote und einengende Finanzierungen sind überwunden.<br />
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d. Barrierefreiheit<br />
<strong>Auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />
Tagungsdokumentation vom 12.03.2013<br />
Christa Kaiser, Behindertenbeauftragte der Stadt Mörfelden-Walldorf<br />
Was ist Barrierefreiheit?<br />
Barrierefreiheit bedeutet, dass Gebäude, <strong>Weg</strong>e, Plätze, Wohnungen, Arbeitsplatz,<br />
Gebrauchsgegenstände, Dienstleistungs- und Freizeitangebote so zu gestalten sind, dass<br />
sie für alle Menschen zugänglich sind.<br />
Zum Beispiel öffentlicher Raum:<br />
In Mörfelden - Walldorf wurden der Bahnhof Mörfelden und sein Umfeld so umgestaltet, dass<br />
durch den Bau eines Fahrstuhls jetzt auch Menschen mit Rollstuhl oder Rollator und Eltern<br />
mit Kinderwagen den mittleren Bahnsteig nutzen können.<br />
Auch das Bahnhofsumfeld wurde mit einer neuen barrierefreien Unterführung umgebaut und<br />
taktile Leitlinien für Blinde und sehbehinderte Menschen wurden in die <strong>Weg</strong>eführung eingelassen.<br />
Warum ist Barrierefreiheit so wichtig?<br />
Von Barrierefreiheit profitieren alle. Menschen mit und ohne Behinderung, Senioren, Eltern,<br />
Kinder und Menschen, die nur vorübergehend in ihrer Mobilität eingeschränkt sind.<br />
Ein Fahrstuhl hilft alten und gehbehinderten Menschen, wenn er mit Blindenschriftzeichen<br />
und Sprachausgabe ausgestattet ist, so ist das für Blinde und sehbehinderte Menschen von<br />
großem Nutzen.<br />
Abgesenkte Bordsteine und <strong>Auf</strong>merksamkeitsfelder an Straßenquerungen sind eine gute<br />
Orientierung. Bushaltestellen mit Hochbord und Leitlinien sind sehr hilfreich.<br />
Bei uns in Mörfelden-Walldorf sind von 51 Bushaltestellen in den letzen Jahren 44 barrierefrei<br />
gebaut oder umgestaltet worden.<br />
Es gibt aber noch viele Dinge, die geprüft oder geändert werden müssen. Hier nur einige<br />
Beispiele:<br />
Was nutzen barrierefreie Bushaltestellen, wenn der Busfahrer nicht nahe genug an den<br />
Bordstein heranfährt oder losfährt, wenn die Fahrgäste noch nicht sitzen?<br />
Deswegen ist es wichtig, dass die Fahrer regelmäßig auf solche Details bei Schulungen<br />
aufmerksam gemacht werden.<br />
Auch muss daran gedacht werden, dass für Menschen mit geistiger Behinderung oder mit<br />
Lernschwäche Fahrpläne, Broschüren, Prospekte oder Verträge in leichter Sprache mit einfachen,<br />
verständlichen Worten und in ausreichender Schriftgröße heraus gebracht werden.<br />
Hilfreich bei der Orientierung im öffentlichen Raum sind auch eindeutige Piktogramme und<br />
Schilder in verständlicher Sprache.<br />
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<strong>Auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />
Tagungsdokumentation vom 12.03.2013<br />
Für hörbehinderte Menschen sind z.B. technische Hörhilfen bei Veranstaltungen, Versammlungen<br />
oder Konferenzen wichtig.<br />
Arztpraxen, Gaststätten, öffentliche Einrichtungen sollten frei zugänglich sein. Lichtverhältnisse<br />
sollten kontrastreich sein, so dass sehbehinderte Menschen ihr Umfeld und wichtige<br />
Hinweise gut erkennen; das gilt auch für die eigenen Wohnungen.<br />
e. Sozialräumliche Ausrichtung der Angebote und Hilfen<br />
Ulrike Cramer, Fachbereichsleitung Soziale Sicherung und Chancengleichheit<br />
Dieses Prinzip ist ein Grundsatz, der für die gesamte Soziale Infrastruktur im <strong>Kreis</strong> gilt. Natürlich<br />
auch für die Umsetzung von <strong>Inklusion</strong>! Ja, das Prinzip Hilfe und Unterstützung dort,<br />
wo die Menschen diese Hilfe brauchen, ist eigentlich ganz logisch, aber längst nicht selbstverständlich.<br />
Selbstverständlich sollen bei uns alle Kinder einen Platz in der Kita erhalten. Kinder mit und<br />
ohne Einschränkungen.<br />
Selbstverständlich sollen die Kinder gemeinsam mit den Nachbarkindern aufwachsen und<br />
dann auch in die Schule wechseln.<br />
Selbstverständlich müssen die Institutionen, die für die Versorgung und Förderung der Kinder<br />
zuständig sind auch so ausgestattet werden, dass sie die individuellen Unterstützung<br />
und Förderbedarfe umsetzen können.<br />
Als <strong>Kreis</strong> versuchen wir das in allen Regeleinrichtungen wie Kita und Schule zu unterstützen,<br />
damit diese <strong>Inklusion</strong> ermöglichen können. (Stichwort Zusatzkräfte und kleinere Gruppen in<br />
den Kitas, oder Schulassistenz in den Schulen.)<br />
Sozialraum bezieht sich aber auch auf das Wohnviertel, den Stadtteil, den öffentlichen Raum<br />
der Städte und Gemeinden. Wir wollen, dass Menschen mit Behinderungen selbstverständlich<br />
in jeder Kommune geeignete Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten haben. Der Zugang zu<br />
den örtlichen Freizeitangeboten gesichert ist und sie ein selbstverständlicher Teil des Gemeinwesens<br />
sein können und dort so selbstbestimmt wie möglich leben können.<br />
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<strong>Auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />
Tagungsdokumentation vom 12.03.2013<br />
f. Baustein Selbstbestimmte Lebensführung<br />
Fabien Muller, Nieder-Ramstädter Diakonie <strong>–</strong> Wohnverbund Mörfelden<br />
Im Artikel 19 der UN Konvention <strong>–</strong> Unabhängige Lebensführung und Einbeziehung in die<br />
Gemeinschaft ist das Ziel beschrieben, auf dessen <strong>Weg</strong> wir uns gerade befinden.<br />
1) Wählen, wo und mit wem ich wohnen möchte<br />
2) Die Isolation vermeiden<br />
3) Gemeindenah leben<br />
Dies bedeutet folgende Konsequenz für die Unterstützungsplanung:<br />
1) Wahlmöglichkeiten haben<br />
2) Orientierung am privaten Wohnen / z.B. mit 11 anderen Menschen zu leben entspricht<br />
nicht der Norm<br />
3) Weiterentwicklung der aktuellen Wohnangebote<br />
Selbstbestimmt Leben heißt:<br />
1) Seine Grundbedürfnisse befriedigen zu können<br />
2) Im Fühlen und im Denken frei zu sein<br />
3) Sich selbst zu akzeptieren und zu vertreten<br />
4) Akteur im Kontext seiner Alltagsgestaltung und Lebensplanung zu sein<br />
5) Assistenz und Unterstützung statt Betreuung<br />
Wo gibt es Strukturelle Hindernisse?<br />
Leben in der Wohngruppe:<br />
1) Kein Einfluss auf die Auswahl der Mitarbeiter<br />
2) Kein Einfluss auf die Wohngruppengröße<br />
3) Kein Einfluss auf die Personalauswahl<br />
4) Die meisten Aktivitäten sind Aktivitäten in Gruppen<br />
5) Stress im Zusammenleben<br />
Der Mensch mit einer Behinderung ist Akteur in seiner Lebensplanung. Das erfordert ein<br />
Umdenken in der Gesellschaft.<br />
Unsere Rolle als Mitarbeiter in der Behindertenhilfe verändert sich. Wir neigen oft dazu, Gefahren<br />
aus <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> zu räumen. Eine Person mit Beeinträchtigung sagte mir vor 2 Jahren<br />
folgenden Satz, der mich beeindruckt und nachdenklich gemacht hat: „Ich möchte meine<br />
Fehler selber machen“.<br />
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<strong>Auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />
Tagungsdokumentation vom 12.03.2013<br />
Unser <strong>Auf</strong>trag ist es, zu befähigen „Hilfe <strong>zur</strong> Selbsthilfe“, zu beraten und den Menschen eine<br />
Stimme zu geben, die bis jetzt keine hatten, z.B. durch die Sprache mit Bildern…<br />
In diesem Zusammenhang gewinnt das Thema Erwachsenbildung für Menschen mit Behinderung<br />
an Bedeutung. Dieses Thema muss in unserer Gesellschaft vorangetrieben werden.<br />
VHS Kurse mit <strong>dem</strong> Thema Umgang mit Geld, Verkehrssicherheit, Umgang mit öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln, wie möchte ich leben, unterstützte Kommunikation, um nur ein paar Themen<br />
zu benennen.<br />
g. Baustein Berichterstattung<br />
Ulrike Cramer, Fachbereichsleitung Soziale Sicherung und Chancengleichheit<br />
<strong>Inklusion</strong> ist ein gemeinsamer Lernprozess. Wir wollen Veränderung. Und hoffen auf Verbesserung.<br />
Damit wir diesen gemeinsamen Lernprozess sichern können, braucht es dafür aber auch<br />
eine gemeinsame Grundlage für die Reflexion.<br />
Die Orte für die Reflexion sind der <strong>Inklusion</strong>sbeirat und unsere Netzwerke. Die Instrumente<br />
der Reflexion sind unsere Berichte und Bestandsaufnahmen.<br />
Die Bestandsaufnahmen nennen wir im <strong>Kreis</strong> Monitore <strong>–</strong> der Monitor für das Thema <strong>Inklusion</strong><br />
wurde letztes Jahr gemeinsam erarbeitet.<br />
Wir werden diesen Bericht in 3 Jahren wiederholen, um zu sehen, wie wir weiter gekommen<br />
sind.<br />
Aber neben den Monitoren werden Sie vermutlich eine Fülle von Dokumentationen zu Fachtagungen<br />
und Veranstaltungen wie dieser erhalten. Auch das sind wichtige Instrumente für<br />
gemeinsame Reflexion und Kommunikation<br />
- über gute Ideen<br />
- aber auch darüber, wo es noch fehlt<br />
- über Handlungs- und Weiterentwicklungsbedarf.<br />
In je<strong>dem</strong> Falle wollen wir an der Umsetzung des Ziels <strong>Inklusion</strong> nicht im Geheimen arbeiten,<br />
- wir wollen Sie alle daran teilhaben lassen und unsere Berichte sind dafür ein<br />
Instrument.<br />
- alle Berichte sind öffentlich, sie gehen an die Politik, die Kommunen und an<br />
Sie, die Öffentlichkeit.<br />
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5. Präsentation <strong>Inklusion</strong>sleitbild<br />
<strong>Auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />
Tagungsdokumentation vom 12.03.2013<br />
Herzlich Willkommen !<br />
<strong>Auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />
Dienstag, 12.03.2013<br />
16:30 bis 19:30 Uhr<br />
Landratsamt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
Georg-Büchner-Saal<br />
<strong>Kreis</strong>ausschuss <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> - Fachbereiche Soziale Sicherung und Chancengleichheit / Jugend und Schule<br />
Bausteine der <strong>Inklusion</strong><br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
<strong>Gerau</strong><br />
Personenzentrierung<br />
Barrierefreiheit<br />
Sozialräumliche<br />
Ausrichtung<br />
<strong>Inklusion</strong>sbeirat<br />
Berichterstattung<br />
Selbst-<br />
Bestimmte<br />
Lebensführung<br />
Erfahrungen +<br />
Kompetenzen<br />
Betroffener<br />
<strong>Kreis</strong>ausschuss <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> - Fachbereiche Soziale Sicherung und Chancengleichheit / Jugend und Schule<br />
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<strong>Auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />
Tagungsdokumentation vom 12.03.2013<br />
Bausteine der <strong>Inklusion</strong><br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
<strong>Gerau</strong><br />
Erster<br />
<strong>Kreis</strong>beigeordneter<br />
und Vorsitzender des<br />
<strong>Inklusion</strong>sbeirats<br />
Walter Astheimer<br />
<strong>Kreis</strong>ausschuss <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> - Fachbereiche Soziale Sicherung und Chancengleichheit / Jugend und Schule<br />
Zusammensetzung des <strong>Inklusion</strong>sbeirats<br />
<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
Gäste:<br />
Schulen, Wirtschaft 4<br />
und weitere nach Thema<br />
Landeswohlfahrtsverband 1<br />
Wohnen<br />
ambulant/stationär<br />
3<br />
Berufliche Integration<br />
2<br />
Kommunale Behindertenbeauftragte 2<br />
<strong>Inklusion</strong>sbeirat<br />
<strong>Inklusion</strong>sbeirat<br />
Politik<br />
Erster <strong>Kreis</strong>beigeordneter<br />
<strong>Kreis</strong>ausschuss + <strong>Kreis</strong>tagsfraktionen<br />
Selbsthilfegruppen +<br />
Behindertenverbände<br />
Integration von Kindern<br />
Frühförderung + Kita + Schule<br />
8<br />
2<br />
4<br />
Zuständige Klinik für<br />
psychiatrische Versorgung<br />
1<br />
<strong>Kreis</strong>ausschuss <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> - Fachbereiche Soziale Sicherung und Chancengleichheit / Jugend und Schule<br />
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<strong>Auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />
Tagungsdokumentation vom 12.03.2013<br />
Bausteine der <strong>Inklusion</strong><br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
<strong>Gerau</strong><br />
Förderkreis für<br />
behinderte Menschen<br />
e. V.<br />
Annette Berg<br />
Erfahrungen +<br />
Kompetenzen<br />
Betroffener<br />
<strong>Kreis</strong>ausschuss <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> - Fachbereiche Soziale Sicherung und Chancengleichheit / Jugend und Schule<br />
Bausteine der <strong>Inklusion</strong><br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
<strong>Gerau</strong><br />
Familienentlastender<br />
Dienst der Lebenshilfe<br />
Personenzentrierung<br />
Katja Achtmann<br />
<strong>Kreis</strong>ausschuss <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> - Fachbereiche Soziale Sicherung und Chancengleichheit / Jugend und Schule<br />
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<strong>Auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />
Tagungsdokumentation vom 12.03.2013<br />
Bausteine der <strong>Inklusion</strong><br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
<strong>Gerau</strong><br />
Barrierefreiheit<br />
Christa Kaiser<br />
Behindertenbeauftragte<br />
der Stadt Mörfelden-<br />
Walldorf<br />
<strong>Kreis</strong>ausschuss <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> - Fachbereiche Soziale Sicherung und Chancengleichheit / Jugend und Schule<br />
Bausteine der <strong>Inklusion</strong><br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
<strong>Gerau</strong><br />
Fachbereichsleitung Soziale<br />
Sicherung und Chancengleichheit,<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
Sozialräumliche<br />
Ausrichtung der<br />
Angebote +<br />
Hilfen<br />
Ulrike Cramer<br />
Berichterstattung<br />
<strong>Kreis</strong>ausschuss <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> - Fachbereiche Soziale Sicherung und Chancengleichheit / Jugend und Schule<br />
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<strong>Auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />
Tagungsdokumentation vom 12.03.2013<br />
Bausteine der <strong>Inklusion</strong><br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
<strong>Gerau</strong><br />
Nieder-Ramstädter Diakonie<br />
<strong>–</strong> Wohnverbund Mörfelden<br />
Selbstbestimmte<br />
Lebensführung<br />
Fabien Muller<br />
<strong>Kreis</strong>ausschuss <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> - Fachbereiche Soziale Sicherung und Chancengleichheit / Jugend und Schule<br />
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<strong>Auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />
Tagungsdokumentation vom 12.03.2013<br />
6. Präsentation Herr Prof. Dr. Rohrmann<br />
Prof. Dr. Albrecht Rohrmann brachte die Idee der UN-Konvention <strong>dem</strong> Publikum nahe und<br />
bewertete die Herausforderungen und Chancen des Prozesses im <strong>Kreis</strong>.<br />
<strong>Inklusion</strong> auf kommunaler Ebene<br />
<strong>–</strong><br />
Der externe Blick auf die<br />
Umsetzung im <strong>Kreis</strong> <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
<strong>Gerau</strong><br />
Prof. Dr. Albrecht Rohrmann<br />
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<strong>Auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />
Tagungsdokumentation vom 12.03.2013<br />
Eine internationale Konvention<br />
und ihre lokale Umsetzung<br />
Gliederung<br />
1. Die UN-Behindertenrechtskonvention<br />
2. Die Umsetzung der UN-Konvention auf<br />
kommunaler Ebene<br />
3. Die Umsetzung der Konvention<br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
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<strong>Auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />
Tagungsdokumentation vom 12.03.2013<br />
Behinderung der Teilhabe<br />
Die Konvention der Vereinten Nationen zum Schutz der<br />
Rechte von Menschen mit Behinderungen wurde formuliert,<br />
„in der Erkenntnis, dass das Verständnis von<br />
Behinderung sich ständig weiterentwickelt und dass<br />
Behinderung aus der Wechselwirkung zwischen<br />
Menschen mit Beeinträchtigungen und einstellungsund<br />
umweltbedingten Barrieren, die sie an der vollen,<br />
wirksamen und gleichberechtigten Teilhabe an der<br />
Gesellschaft hindern“.<br />
Grundsätze ( nach Art. 3 der BRK)<br />
1. Achtung der Menschenwürde, der Autonomie, einschließlich der<br />
Freiheit, eigene Entscheidungen zu treffen und der Unabhängigkeit;<br />
2. Nichtdiskriminierung;<br />
3. Volle und wirksame Teilhabe (participation) an der Gesellschaft und<br />
Einbeziehung (inclusion) in die Gesellschaft;<br />
4. Achtung vor der Unterschiedlichkeit von Menschen mit<br />
Behinderungen und die Akzeptanz als Teil der menschlichen Vielfalt;<br />
5. Chancengleichheit;<br />
6. Zugänglichkeit;<br />
7. Gleichberechtigung von Mann und Frau;<br />
8. Achtung vor den sich entwickelnden Fähigkeiten von Kindern mit<br />
Behinderungen und die Achtung ihres Rechts auf Wahrung ihrer<br />
Identität.<br />
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<strong>Auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />
Tagungsdokumentation vom 12.03.2013<br />
Artikel 19<br />
Unabhängige ngige Lebensführung und<br />
Einbeziehung in die Gemeinschaft<br />
Die Vertragsstaaten dieses Übereinkommens anerkennen<br />
das gleiche Recht aller Menschen mit Behinderungen, mit<br />
gleichen Wahlmöglichkeiten wie andere Menschen in der<br />
Gemeinschaft zu leben, und treffen wirksame und geeignete<br />
Maßnahmen, um Menschen mit Behinderungen den vollen<br />
Genuss dieses Rechts und ihre volle Einbeziehung<br />
(inclusion) in die Gemeinschaft und Teilhabe (participation)<br />
an der Gemeinschaft zu erleichtern, …<br />
Artikel 19<br />
…in<strong>dem</strong> sie unter anderem gewährleisten, dass<br />
a) Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt die Möglichkeit haben,<br />
ihren <strong>Auf</strong>enthaltsort zu wählen und zu entscheiden, wo und mit wem sie<br />
leben, und nicht verpflichtet sind, in besonderen Wohnformen zu leben;<br />
b) Menschen mit Behinderungen Zugang zu einer Reihe von<br />
gemeindenahen Unterstützungsdiensten zu Hause und in Einrichtungen<br />
sowie zu sonstigen gemeindenahen Unterstützungsdiensten haben,<br />
einschließlich der persönlichen Assistenz, die <strong>zur</strong> Unterstützung des<br />
Lebens in der Gemeinschaft und der Einbeziehung in die Gemeinschaft<br />
sowie <strong>zur</strong> Verhinderung von Isolation und Absonderung von der<br />
Gemeinschaft notwendig ist;<br />
c) gemeindenahe Dienstleistungen und Einrichtungen für die Allgemeinheit<br />
Menschen mit Behinderungen auf der Grundlage der Gleichberechtigung<br />
<strong>zur</strong> Verfügung stehen und ihren Bedürfnissen Rechnung tragen.<br />
Seite 23 von 39
<strong>Auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />
Tagungsdokumentation vom 12.03.2013<br />
Weitere Informationen<br />
www.institut-fuer-menschenrechte.de<br />
Begleitet die Umsetzung der Konvention als<br />
unabhängige Monitoringstelle nach Artikel 33 der<br />
Konvention<br />
Gliederung<br />
1. Die UN-Behindertenrechtskonvention<br />
2. Die Umsetzung der UN-Konvention auf<br />
kommunaler Ebene<br />
3. Die Umsetzung der Konvention<br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
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<strong>Auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />
Tagungsdokumentation vom 12.03.2013<br />
Die Umsetzung der UN-Konvention<br />
als kommunale <strong>Auf</strong>gabe<br />
Behindertenrechtskonvention Artikel 4<br />
Absatz 2<br />
„Hinsichtlich der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen<br />
Rechte verpflichtet sich jeder Vertragsstaat, unter<br />
Ausschöpfung seiner verfügbaren Mittel … Maßnahmen zu<br />
treffen, um nach und nach die volle Verwirklichung dieser<br />
Rechte zu erreichen.“<br />
Absatz 5<br />
„Die Bestimmungen dieses Übereinkommens gelten ohne<br />
Einschränkungen oder Ausnahme für alle Teile eines<br />
Bundesstaates“<br />
Die Umsetzung der UN-Konvention als<br />
kommunale <strong>Auf</strong>gabe<br />
• Artikel 8: Bewusstseinsbildung<br />
• Artikel 9: Zugänglichkeit<br />
• Artikel 19: Unabhängige Lebensführung und<br />
Einbeziehung in die Gemeinschaft<br />
• Artikel 20: Mobilität<br />
• Artikel 21: Recht der freien Meinungsäußerung und<br />
Zugang zu Informationen<br />
• Artikel 24: Bildung<br />
• Artikel 29 und 30: Teilhabe am ges. Leben<br />
• …<br />
Seite 25 von 39
<strong>Auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />
Tagungsdokumentation vom 12.03.2013<br />
Grenze:<br />
Die Umsetzung der UN-Konvention<br />
auf lokaler Ebene<br />
• Unterscheidung ‚lokal‘ (Markt, private Haushalte,<br />
rechtl. verfasste Akteure) und ‚kommunal‘ (Politik)<br />
• Lokale Planungstradition / Feld der Behindertenhilfe<br />
Chance: integrierte, auf Lebensläufe und auf soziale<br />
Nahräume bezogene Planung<br />
Die Arbeit mit Aktionsplänen<br />
nen<br />
• Rückbindung an die Konvention<br />
• Kommunale Federführung auf der<br />
Grundlage politische Beschlüsse<br />
• Transparenz, Partizipation und<br />
Nichtdiskriminierung<br />
• Bestandsaufnahme<br />
• Umfassender Ansatz<br />
• Überprüfbarkeit und Fortschreibung<br />
vgl. Palleit 2010<br />
Seite 26 von 39
<strong>Auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />
Tagungsdokumentation vom 12.03.2013<br />
Beschlüsse sse <strong>zur</strong> Umsetzung der UN-BRK<br />
in Kommunen (NRW)<br />
Gliederung<br />
1. Die UN-Behindertenrechtskonvention<br />
2. Die Umsetzung der UN-Konvention auf<br />
kommunaler Ebene<br />
3. Die Umsetzung der Konvention<br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
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<strong>Auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />
Tagungsdokumentation vom 12.03.2013<br />
Erfahrungen im <strong>Kreis</strong> <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
<strong>Gerau</strong><br />
• Lange Tradition der Behindertenhilfeplanung als<br />
Fachplanung mit entwickelten Kooperationsstrukturen<br />
• „Was fehlte = der Gesamtblick auf das Thema!“<br />
(Präsentation <strong>zur</strong> ersten Sitzung des <strong>Inklusion</strong>sbeirates)<br />
<strong>Kreis</strong>tagsbeschluss 28.11.2011<br />
• Bezug auf UN-Behindertenrechtskonvention<br />
ohne Festlegung auf Schwerpunkte<br />
• Nicht abschließende Liste der einzubeziehenden<br />
Akteure (konkretisiert durch KA-Beschluss <strong>zur</strong><br />
Einsetzung eines <strong>Inklusion</strong>sbeirates)<br />
‣ Prozesshaftes Vorgehen mit regelmäßigen<br />
Sachstandsberichten<br />
Seite 28 von 39
<strong>Auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />
Tagungsdokumentation vom 12.03.2013<br />
Leitbild<br />
Schwerpunkte<br />
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<strong>Auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />
Tagungsdokumentation vom 12.03.2013<br />
Projektmäß<br />
äßiges Vorgehen<br />
Ein Tipp…<br />
<strong>Inklusion</strong> sprengt den Rahmen wohlgeordneter<br />
Zuständigkeiten und Oganisationen<br />
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<strong>Auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />
Tagungsdokumentation vom 12.03.2013<br />
Ich wünschew<br />
Ihnen viel<br />
Erfolg bei der weiteren<br />
Arbeit!<br />
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<strong>Auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />
Tagungsdokumentation vom 12.03.2013<br />
7. Ausblick: Wie wird der <strong>Inklusion</strong>sprozess 2013 umgesetzt?<br />
Walter Astheimer, Erster <strong>Kreis</strong>beigeordneter und Vorsitzender des <strong>Inklusion</strong>sbeirats<br />
Zum Abschluss unserer Fachtagung stellen wir Ihnen vor, was wir uns für die weitere Umsetzung<br />
der <strong>Inklusion</strong> im <strong>Kreis</strong> <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> vorgenommen haben. Die Ideen hierfür wurden<br />
in gemeinsamen Workshops mit allen Kooperationspartnern entwickelt. Der <strong>Inklusion</strong>sbeirat<br />
hat sie angenommen, der <strong>Kreis</strong>ausschuss hat sie dann als Umsetzungsauftrag bestätigt. Es<br />
geht uns dabei um die folgenden drei Schwerpunkte:<br />
1. Gemeinsame Bildung und Betreuung von Anfang an <strong>–</strong> Bildungsteilhabe<br />
2. Integrierte Ausbildung und Arbeit <strong>–</strong> Teilhabe am Arbeitsmarkt<br />
3. Barrierefreies Gemeinwesen <strong>–</strong> Teilhabe in räumlicher und kommunikativer Hinsicht<br />
Hierzu nun einige Erläuterungen<br />
Im Schwerpunkt 1 <strong>–</strong> „Gemeinsame Bildung und Betreuung von Anfang an <strong>–</strong> Bildungsteilhabe“<br />
geht es um das Ziel, möglichst alle Kinder gemeinsam in Kitas und Schule lernen zu lassen<br />
und dabei den besonderen Förder- und Unterstützungsbedarf aller Kinder zu sichern. In<br />
den Kindertagesstätten sind wir dabei auf einem guten <strong>Weg</strong>. Schließlich gibt es seit den<br />
1980er Jahren ein Programm <strong>zur</strong> Integration von Kindern mit Behinderung in die regulären<br />
Kitas. Wobei wir aktuell beobachten, dass die Integrationsmaßnahmen leicht <strong>zur</strong>ückgehen.<br />
Der Grund hierfür liegt vor allem darin, dass es für die Kommunen angesichts des Erzieherinnen-Mangels<br />
und angesichts fehlender Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren<br />
schwieriger wird, die nötigen Gruppenreduzierungen umzusetzen. Wir versuchen als <strong>Kreis</strong><br />
hier unter anderem durch eine berufsbegleitende Erzieherinnenausbildung gegenzusteuern,<br />
damit schneller Fachkräfte in den Kitas <strong>zur</strong> Verfügung stehen. Weiterhin ermöglichen wir den<br />
Kommunen ein Budgetmodell <strong>–</strong> damit sie Personal längerfristig einstellen können und so das<br />
Wissen um <strong>Inklusion</strong> verlässlich in der Einrichtung erhalten bleibt. Schließlich haben wir gemeinsam<br />
mit den Kommunen und den Erzieherinnen Qualitätsstandards für die Kita-<br />
<strong>Inklusion</strong> entwickelt und führen dazu auch Fortbildungen durch. Und außer<strong>dem</strong> gibt es jährliche<br />
Planungsgespräche für den guten Übergang von der Kita in die Schule.<br />
Beim Thema der schulischen <strong>Inklusion</strong> ist natürlich das Staatliche Schulamt und das Land<br />
Hessen der zentrale Impulsgeber. Ich möchte mich hier deshalb auf jene Aspekte beschränken,<br />
die wir als <strong>Kreis</strong> beeinflussen können. Zum einen ist dies eine Kooperationsabsprache<br />
mit <strong>dem</strong> staatlichen Schulamt, die zum Ziel hat, den Prozess der Umsetzung der schulischen<br />
<strong>Inklusion</strong> in enger Abstimmung mit <strong>dem</strong> <strong>Kreis</strong> zu gestalten. Der <strong>Inklusion</strong>sbeirat wird dieses<br />
Thema im September in einer Schwerpunktsitzung behandeln. Weiterhin hat der <strong>Kreis</strong>tag für<br />
den nächsten Schulentwicklungsplan (2014) die Umsetzung der schulischen <strong>Inklusion</strong> als ein<br />
wichtiges Handlungsziel vorgegeben. Darüber hinaus sichern wir als Jugend- und Sozialhilfeträger<br />
die Schulassistenz für Kinder, die Unterstützung brauchen. Wir wollen dieses Ange-<br />
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<strong>Auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />
Tagungsdokumentation vom 12.03.2013<br />
bot, in etwa vergleichbar mit der Schulsozialarbeit, stärker an die Schulen binden und dort<br />
eine flexible und passgenaue Unterstützung für die Kinder sichern.<br />
Im 2. Schwerpunkt <strong>–</strong> „Integrierte Ausbildung und Arbeit <strong>–</strong> Teilhabe am Arbeitsmarkt“ gibt es<br />
Erfreuliches zu berichten: Der <strong>Kreis</strong> <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> ist als Modellregion für <strong>Inklusion</strong> in Hessen<br />
ausgewählt worden und erhält zumindest für die nächsten zwei Jahre entsprechende Fördermittel.<br />
Unser Projekt „Integrierte Ausbildung und Arbeit <strong>–</strong> Teilhabe am Arbeitsmarkt“ besteht<br />
aus drei Teilen. Erstens wollen wir den Berufseinstieg für Absolventen der Förderschulen<br />
verbessern. Zweitens sollen die Prozesse der Arbeitsmarktintegration von Menschen mit<br />
Behinderungen erleichtert werden. Und schließlich wollen wir drittens Integrationsbetriebe,<br />
also Arbeitsplätze für Menschen mit und ohne Behinderungen, schaffen. Dabei haben wir<br />
uns viel vorgenommen, dies sind ehrgeizige Vorhaben. Über die Umsetzung werden wir Sie<br />
in den nächsten beiden Jahren kontinuierlich informieren.<br />
Der 3. Schwerpunkt <strong>–</strong> „Barrierefreies Gemeinwesen <strong>–</strong> Teilhabe in räumlicher und kommunikativer<br />
Hinsicht“ ist der kreativste. Dafür gibt es gleich anschließend schon ein schönes Beispiel:<br />
Die Ausstellung „BehindArt“ nämlich. Aber wir wollen nicht nur Öffentlichkeitsarbeit<br />
machen, sondern auch konkrete Sensibilisierungsprojekte umsetzen. So wird es zum Beispiel<br />
zum Thema „Leichter verständliche Sprache“ eine Fortbildung in und für die Beschäftigten<br />
der <strong>Kreis</strong>verwaltung geben. Die Barrierefreiheit im Landratsamt ist ein weiteres Projekt.<br />
Hier wollen wir bei der anstehenden Sanierung des Bauteils B und des Kantinenbereichs die<br />
Erfahrungen von Menschen mit Behinderungen einbeziehen. Auch an Kultur-, Musik- und<br />
Theaterveranstaltungen zum Thema ist gedacht, hier werden vor allem unsere Kooperationspartner<br />
wichtige Impulse setzen. Wie Sie sehen, auch dies sind sehr anspruchsvolle Vorhaben.<br />
Und Sie können nur gelingen, wenn Sie alle sich aktiv beteiligen, uns immer wieder<br />
neue Anregungen geben und die einzelnen Umsetzungsschritte auch mit solidarischer Kritik<br />
begleiten. Dazu, dies kann ich Ihnen heute zusagen, werden wir Ihnen immer wieder Möglichkeiten<br />
geben, sei es bei öffentlichen Veranstaltungen wie diesen, sei es bei den Treffen<br />
des <strong>Inklusion</strong>sbeirats oder sei es auch im persönlichen Gespräch.<br />
Die BASISten, das Orchester des<br />
Basis e.V. <strong>–</strong> Mainspitze sorgten<br />
für Stimmung und begeisterten<br />
das Publikum am Ende der Tagung<br />
und <strong>zur</strong> Eröffnung der Ausstellung<br />
BehindART.<br />
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<strong>Auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />
Tagungsdokumentation vom 12.03.2013<br />
8. Presseartikel<br />
„Ein Beispiel für gelebte <strong>Inklusion</strong>“<br />
Fachtagung und Kunstausstellung im Landratsamt<br />
(Internetseite des <strong>Kreis</strong>es <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>)<br />
Die Malerin Ortrud Landau (2.v.l.) stellte sich vor einem ihrer Werke mit <strong>dem</strong> Ersten <strong>Kreis</strong>beigeordneten<br />
Walter Astheimer (l.) sowie Romina Schneider (2.v.r.) und Ruth Liebald (r.) von der Vitos Heilpädagogische<br />
Einrichtung Riedstadt <strong>dem</strong> Fotografen.<br />
Eine außergewöhnliche Kunstausstellung ist noch bis zum 12. April im Foyer des <strong>Groß</strong>-<br />
<strong>Gerau</strong>er Landratsamts zu sehen: Erster <strong>Kreis</strong>beigeordneter Walter Astheimer eröffnet dort<br />
zusammen mit den Künstlerinnen und Künstlern sowie zahlreiche Gästen die „BehindArt“.<br />
Die gleichnamige Kunstinitiative des Paritätischen Wohlfahrtsverbands hat es sich zum Ziel<br />
gesetzt, die künstlerischen Potenziale von Menschen mit Behinderung zu fördern und an die<br />
Öffentlichkeit zu bringen. Der ungewöhnliche Name spielt mit den Begriffen „dahinter“ (behind)<br />
und „Kunst“ (art): Hinter den Kunstwerken verbergen sich nämlich einerseits ganz<br />
„normale“ Menschen mit ihren Ängsten, Phantasien und Träumen. Aber eben auch Frauen<br />
und Männer, die in der Kunst einen Freiraum abseits von Diagnosen und Etikettierungen<br />
gefunden haben.<br />
Die Wanderausstellung ist aus Anlass des 15jährigen Bestehens der Initiative auf Tournee<br />
durch ganz Südhessen und fand bei den Gästen der Vernissage, allen voran beim Ersten<br />
<strong>Kreis</strong>beigeordneten, begeisterte Zustimmung: „Beeindruckende Kunstwerke, virtuos gehandhabte<br />
Techniken und eine erstaunliche stilistische Vielfalt“ seien dort zu bewundern,<br />
lobte Walter Astheimer: „Hier zählt nur die künstlerische Kompetenz und nicht, ob da ein<br />
Mensch mit oder ohne Behinderung tätig war <strong>–</strong> das nenne ich gelebte <strong>Inklusion</strong>!“<br />
Genau dieses Thema stand im Mittelpunkt der Fachveranstaltung, die der Ausstellungseröffnung<br />
vorangegangen war. Unter <strong>dem</strong> Titel „<strong>Auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong>“ hatte der <strong>Inklusion</strong>s-<br />
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<strong>Auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />
Tagungsdokumentation vom 12.03.2013<br />
beirat des <strong>Kreis</strong>es dort sein <strong>Inklusion</strong>s-Leitbild und die Schwerpunkte des <strong>Inklusion</strong>sprozesses<br />
vorgestellt. Mit der Umsetzung der UN-Konvention zu den Behindertenrechten sei man<br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> auf einem guten <strong>Weg</strong>, konstatierte der Erste <strong>Kreis</strong>beigeordnete. Für<br />
Walter Astheimer liegt dies unter anderem daran, dass der <strong>Kreis</strong> bereits seit vielen Jahren<br />
über ein Netzwerk im Bereich der Behindertenkoordination verfügt und eng mit Selbsthilfegruppen<br />
und kommunalen Einrichtungen zusammenarbeitet. Bei der weiteren Umsetzung<br />
stehen für den <strong>Kreis</strong> die Bereiche Bildungsteilhabe, Teilhabe in räumlicher und kommunikativer<br />
Hinsicht sowie die Teilhabe am Arbeitsmarkt im Mittelpunkt. Mit diesem Schwerpunkt<br />
gehört der <strong>Kreis</strong> <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> sogar zu den insgesamt sechs <strong>Inklusion</strong>s-Modellregionen in<br />
Hessen.<br />
Unterstützung für die Planungen des <strong>Kreis</strong>es gab es vom Siegener Sozialwissenschaftler<br />
Professor Dr. Albrecht Rohrmann, der noch einmal hervorhob, dass sich die UN-Konvention<br />
an alle Menschen, gleich ob mit oder ohne Behinderung, wende. Im <strong>Kreis</strong> <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> sei<br />
neben der engen Vernetzung der Akteure vor allem positiv, dass <strong>Inklusion</strong> als interdisziplinäre<br />
Querschnittsaufgabe verstanden werde und die politischen Entscheidungsträger stets<br />
einbezogen seien. Auch künftig, so der Rat des Wissenschaftlers, solle der <strong>Kreis</strong> Menschen<br />
mit Behinderungen so stark wie möglich in seine Aktivitäten einbinden.<br />
Wie erfrischend dieses Miteinander sein kann und wie viel Spaß gemeinsame Aktionen machen<br />
können, wurde dann noch vor Eröffnung der Kunstausstellung deutlich: Die Musiker<br />
des Orchesters des BASIS e.V. Mainspitze ernteten begeisterten Applaus für ihren <strong>Auf</strong>tritt<br />
und sorgten so dafür, dass eine Veranstaltung zum Thema <strong>Inklusion</strong> selbst ein Paradebeispiel<br />
für <strong>Inklusion</strong> wurde!<br />
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<strong>Inklusion</strong><br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
<strong>Inklusion</strong>sleitbild<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
www.kreisgg.de<br />
Stand Februar 2013
<strong>Inklusion</strong>sleitbild des <strong>Kreis</strong>es <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
Alle <strong>–</strong> Gemeinsam und Mittendrin<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Unser Ziel ist es, eine selbstbestimmte und gleichberechtigte gesellschaftliche<br />
Teilhabe allen Menschen im Gemeinwesen<br />
zu ermöglichen.<br />
Die UN-Konvention über die Rechte der Menschen mit Behinderung<br />
ist dabei unser Maßstab.<br />
Ausgrenzung oder Benachteiligung aufgrund von Unterschiedlichkeit<br />
wie beispielsweise Behinderung, ethnischer Herkunft, Alter, Geschlecht<br />
oder sexueller Orientierung sind zu beseitigen. Wir begreifen<br />
Verschiedenheit als Bereicherung, denn dies eröffnet neue Perspektiven.<br />
In Anlehnung an Artikel 5 der UN-Konvention (Gleichberechtigung<br />
und Nichtdiskriminierung).<br />
Die Teilhabechancen von Menschen mit Behinderung sind so zu gestalten,<br />
dass die individuell unterschiedlichen Voraussetzungen den<br />
Maßstab für Angebote bilden, um eine gleichberechtigte Teilhabe umzusetzen.<br />
Ziel ist allen Menschen eine selbst gestaltete Lebensführung<br />
zu ermöglichen, die mit der Teilhabe an allen gesellschaftlichen<br />
Bereichen (Bildung, Arbeit, Wohnen, Freizeit, Mobilität) verbunden ist,<br />
so wie es auch für den Durchschnitt der Bevölkerung selbstverständlich<br />
ist (Normalisierungsprinzip).<br />
Exklusion<br />
Separation<br />
Integration<br />
<strong>Inklusion</strong><br />
Quelle: wikipedia
<strong>Inklusion</strong>sleitbild des <strong>Kreis</strong>es <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
Bausteine der <strong>Inklusion</strong><br />
Personenzentrierung<br />
Der einzelne Mensch und sein individueller Teilhabewunsch stehen im Mittelpunkt<br />
und nicht die Bedingungen, Regelungen und Einschränkungen institutioneller<br />
Rahmenbedingungen. Damit verbunden ist die Anerkennung<br />
persönlicher Ressourcen, die für die Teilhabe genutzt werden können.<br />
<strong>Inklusion</strong> sieht den Menschen als Ganzes und wendet sich gegen Einteilungen,<br />
die der Vielfalt von Menschen nicht gerecht werden.<br />
Umsetzungsbeispiele: Hilfeplankonferenzen, persönliches Budget, Schulbegleiter<br />
bzw. Integrationshelfer.<br />
Barrierefreiheit<br />
Wir streben ein barrierefreies Gemeinwesen (räumlich, kommunikativ) an,<br />
denn der Zugang und die Nutzung von Gebäuden, Plätzen und Verkehrsmitteln<br />
sowie von Informationen für alle Menschen ist eine Voraussetzung<br />
von gesellschaftlicher Teilhabe.<br />
<strong>Inklusion</strong> wendet sich aktiv dagegen, Menschen an den Rand der Gesellschaft<br />
zu drängen.<br />
Sozialräumliche Ausrichtung der Angebote und Hilfen<br />
Ziel ist es, Menschen die individuelle Unterstützung dort anzubieten, wo<br />
sie leben und lernen wollen (Prinzip des Sozialraums). Dabei gilt es, die<br />
Ressourcen vor Ort einzubinden. Eine Rückkehr in den gewünschten<br />
Sozialraum soll ermöglicht werden, wenn dieser z.B. wegen einer Heimaufnahme<br />
verlassen werden musste.<br />
Umsetzungsbeispiele: Persönliche Assistenz, gemeindenahe Hilfeleistungen<br />
(ambulant/stationär), schulische <strong>Inklusion</strong>.<br />
Erfahrungen und Kompetenzen der Betroffenen einbeziehen<br />
Die Kompetenzen und Erfahrungen der Menschen mit Behinderung und<br />
ihrer Angehörigen werden einbezogen. Die Partizipation ist unbedingt zu<br />
gewährleisten. Menschen mit Behinderung und deren Angehörige sind<br />
Experten in eigener Sache.<br />
Umsetzungsbeispiele: AG Beschwerdestelle für Nutzer psychiatrischer<br />
Einrichtungen, Teilnahme an der Hilfeplankonferenz in eigener Person,<br />
nicht nur vertreten durch gerichtlich bestellte Betreuer.
<strong>Inklusion</strong>sleitbild des <strong>Kreis</strong>es <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
Bausteine der <strong>Inklusion</strong><br />
Selbstbestimmte Lebensführung<br />
Unterstützungsangebote und Maßnahmen sind auf das Ziel einer möglichst<br />
selbstständigen und selbstbestimmten Lebensführung sowie einer<br />
wirksamen Teilhabe ausgerichtet. Teilhabe und Selbstbestimmung betreffen<br />
dabei alle Lebensbereiche: Wohnen, Arbeiten, Mobilität, Bildung,<br />
Freizeit, Ehe, Familie, Elternschaft. Hierzu gehören Wahl- und Gestaltungsmöglichkeiten<br />
über das eigene Leben und die Einbeziehung des<br />
Betroffenen in Entscheidungen. Das umfasst auch die alternative Form<br />
der Leistungsgewährung in Form des persönlichen Budgets. Bei Hilfemaßnahmen<br />
wird daher nach <strong>dem</strong> Grundsatz „ambulant vor stationär“<br />
verfahren. Die Unterstützungsangebote sind auf eine Verselbstständigung<br />
ausgerichtet.<br />
Umsetzungsbeispiele: Ausbau ambulanter Maßnahmen, ambulantes Wohnen,<br />
Wohnraumanpassungsberatung, Beratung zum persönlichen Budget,<br />
Hilfe und Beratung zu Partnerschaft, Elternschaft.<br />
Berichterstattung<br />
Fortschritte und Barrieren werden durch eine Berichterstattung über die<br />
Entwicklungen für ein inklusives Gemeinwesen transparent gemacht.<br />
Umsetzungsbeispiel: <strong>Kreis</strong>monitor 2010 <strong>–</strong> Kinder u. Jugendliche mit Behinderung,<br />
Bestandsaufnahme örtlicher Teilhabe 2012: „<strong>Auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> zu<br />
<strong>Inklusion</strong>sleitlinien“.<br />
<strong>Inklusion</strong>sbeirat<br />
Die Umsetzung des <strong>Inklusion</strong>sprozesses wird der <strong>Inklusion</strong>sbeirat als Gremium<br />
des <strong>Kreis</strong>ausschusses begleiten. Der <strong>Inklusion</strong>sbeirat bereitet Beschlüsse<br />
vor und sichert die Transparenz und Mitsprache aller Gruppen.<br />
<strong>Kreis</strong>ausschuss des <strong>Kreis</strong>es <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
Fachbereich Soziale Sicherung & Chancengleichheit<br />
Wilhelm-Seipp-Straße 4<br />
64521 <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
Ansprechpartnerin:<br />
Sybille Bernard, 06152 989-471, s.bernard@kreisgg.de
www.kreisgg.de