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Dokument ansehen - Kreis Rendsburg-Eckernförde

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Verwaltungsbericht<br />

von Landrat Dr. Rolf-Oliver Schwemer<br />

zur <strong>Kreis</strong>tagssitzung<br />

am 17. Dezember 2012<br />

Herr <strong>Kreis</strong>präsident,<br />

meine Damen und Herren,<br />

ich werde Ihnen heute über folgende Themen berichten:<br />

1. Genehmigungsverfahren zum Kiesabbau<br />

2. Ausgleichsflächenkataster<br />

3. Teilfortschreibungen der Regionalpläne zur Ausweisung von<br />

Eignungsgebieten für die Windenergienutzung<br />

4. Brandschutzkontrollen<br />

5. Personalsituation<br />

6. Stand der Liquidität<br />

Genehmigungsverfahren zum Kiesabbau<br />

Im Hinblick auf Kiesabbauflächen in Grevenkrug und in Achterwehr laufen derzeit<br />

Genehmigungsverfahren. Weil diese Verfahren sehr komplex sind und von<br />

unterschiedlicher Seite teilweise auch sehr kritisch begleitet werden, haben wir innerhalb<br />

der Verwaltung entschieden, unsere Praxis in Genehmigungsverfahren zum Kiesabbau<br />

grundsätzlich zu überprüfen und weiterzuentwickeln.<br />

Im <strong>Kreis</strong> <strong>Rendsburg</strong>-Eckernförde liegt eine große Anzahl von Kies- und<br />

Sandabbaugebieten. Durch diese Abbaustätten wird die Versorgung des <strong>Kreis</strong>es<br />

<strong>Rendsburg</strong>-Eckernförde sowie eines Großteils der Stadt Kiel mit Kies und Sand<br />

sichergestellt. Je nach Geologie werden sehr unterschiedliche Bodenmaterialien<br />

abgebaut, Bodenmaterialien, die unterschiedlichen Verwendungszwecken dienen; z.B.<br />

reiner Sand als Füllboden oder hochwertiger Kies als Betonzuschlagsstoff.


2<br />

Als Grundlage für zukünftige Genehmigungsverfahren wird zurzeit in Zusammenarbeit mit<br />

einem unabhängigen Ingenieurbüro eine Übersichtskarte erarbeitet, in der alle aktuellen<br />

Abbaustandorte dargestellt werden sollen. Zudem sollen in einem weiteren Schritt die<br />

Potentiale innerhalb des <strong>Kreis</strong>gebietes aufgezeigt werden.<br />

Auf dieser Grundlage wird zukünftig noch klarer als bisher eine Aussage zur<br />

Notwendigkeit des Kiesabbaus für die Sicherstellung der Versorgung getätigt werden<br />

können. Die Frage nach einer entsprechenden Notwendigkeit ist ein wichtiger<br />

Abwägungsgesichtspunkt im Rahmen des Genehmigungsverfahrens.<br />

Wir werden sowohl im zuständigen Fachausschuss als auch im Beirat für Naturschutz<br />

darüber berichten, wie wir unsere Genehmigungspraxis in diesen Verfahren zukünftig<br />

weiterentwickeln werden.<br />

Ausgleichsflächenkataster<br />

Zudem möchte ich Sie über eine weitere Neuerung innerhalb der unteren<br />

Naturschutzbehörde informieren. Wir werden im nächsten Jahr mit der Erstellung eines<br />

elektronischen Ausgleichsflächenkatasters beginnen.<br />

Zum Hintergrund: Jeder Eingriff in Natur und Landschaft muss ausgeglichen werden.<br />

Folgende Möglichkeiten des Ausgleichs kommen in Betracht:<br />

o das Einrichten von Ausgleichsflächen<br />

o die Zahlung von Ersatzgeldern<br />

o die Nutzung von Ökokonten<br />

Zurzeit sind die bereits in Anspruch genommenen Ausgleichsflächen nirgendwo zentral<br />

kartiert. Aus diesem Grund fehlt uns derzeit ein verlässliches Instrument, um zu<br />

verhindern, dass bereits in Anspruch genommene Flächen nochmals als<br />

Ausgleichsflächen angeboten werden.<br />

Durch ein Ausgleichsflächenkataster kann einer „Doppelnutzung“ von Flächen vorgebeugt<br />

werden. Deshalb haben wir uns für das Jahr 2013 vorgenommen, in Form eines Projektes<br />

die letzten 4 Jahre aufzuarbeiten und sämtliche in diesem Zeitraum geschaffenen sowie<br />

alle zukünftigen Ausgleichsflächen in einem elektronischen Kataster zu erfassen.


3<br />

Teilfortschreibungen der Regionalpläne zur Ausweisung von Eignungsgebieten für<br />

die Windenergienutzung<br />

Am 6. November 2012 stellte der Ministerpräsident in seiner Funktion als<br />

Landesplanungsbehörde die Teilfortschreibungen der insgesamt fünf Regionalpläne zur<br />

Ausweisung von Eignungsgebieten für die Windenergienutzung in Schleswig-Holstein fest.<br />

Mit ihrer Bekanntmachung im Amtsblatt Schleswig-Holstein am 17. Dezember 2012 [also<br />

am heutigen Tage der <strong>Kreis</strong>tagssitzung] werden die Teilfortschreibungen rechtskräftig.<br />

Damit sind die Voraussetzungen geschaffen, um ab sofort bei den zuständigen<br />

Genehmigungsbehörden [u. a. LLUR in Flintbek] Anträge für den Bau von<br />

Windkraftanlagen für Standorte innerhalb der ausgewiesenen Eignungsgebieten<br />

einzureichen.<br />

Für den <strong>Kreis</strong> <strong>Rendsburg</strong>-Eckernförde ergeben sich in der Summe nur geringfügige<br />

Änderungen im Vergleich zwischen dem jetzt festgestellten Plan für unseren<br />

Planungsraum III und dem Entwurf aus dem zweiten Anhörungs- und<br />

Beteiligungsverfahren. Während das Land im Mai 2012 noch insgesamt 1.325,4 ha<br />

Eignungsgebiete vorsah, sind es aktuell 1.347,7 ha für den <strong>Kreis</strong> <strong>Rendsburg</strong>-Eckernförde.<br />

Zusammen mit den bereits bestehenden Eignungsbieten von 623 ha Fläche ergibt sich<br />

hieraus ein Anteil von 0,9 % an der Gesamtfläche des <strong>Kreis</strong>es. Im Vergleich hierzu geht<br />

man auf der Landesebene von jetzt 1,7 % der Landesfläche aus, die für die<br />

Energiegewinnung aus Wind zur Verfügung gestellt würden.<br />

Brandschutzkontrollen<br />

Vor einigen Tagen war in der Zeitung zu lesen: <strong>Kreis</strong>e vernachlässigen<br />

Brandschutzkontrollen. Zitiert wurde unter anderem unser Brandschutzingenieur Herr<br />

Brandt mit der Aussage: „Die regelmäßige Überwachung aller Anlagen lässt sich gar nicht<br />

verwirklichen.“<br />

Richtig ist, dass nach den Regelungen der Landesverordnung über die<br />

Brandverhütungsschau (BVSVO) landesweit und auch im <strong>Kreis</strong> <strong>Rendsburg</strong>-Eckernförde<br />

nicht alle in Betracht kommenden Brandverhütungsschauen durchgeführt werden.


4<br />

Flächendeckend werden die Brandverhütungsschauen für Schulen, Kindergärten, Altenund<br />

Pflegeheime durchgeführt, da bei diesen baulichen Anlagen eine große Anzahl von<br />

Personen vorhanden ist, die aufgrund ihres Alters oder ihrer Konstitutionen besonders<br />

schutzbedürftig sind. Es werden jährlich rund 40 bis 60 Brandverhütungsschauen<br />

durchgeführt, wobei auch Wiederholungsbegehungen in den meisten Fällen innerhalb der<br />

gesetzlich geregelten Sechsjahresfrist durchgeführt werden. Bei anderen baulichen<br />

Anlagen, für die nach der Landesverordnung eine Brandverhütungsschau in Betracht<br />

kommen könnte, erfolgt die Durchführung von Brandverhütungsschauen stichprobenartig<br />

im Ermessen der Brandschutzingenieure.<br />

Als Zwischenergebnis kann ich – auch nach eingehender Erörterung mit Herrn Brandt – an<br />

dieser Stelle sagen: Überall dort, wo es unter Sicherheitsaspekten erforderlich erscheint,<br />

werden die Brandschutzkontrollen durchgeführt. Näheres werde ich im Januar im<br />

Hauptausschuss berichten.<br />

Personalsituation<br />

Innerhalb der <strong>Kreis</strong>verwaltung ist ein neues Beurteilungssystem eingeführt worden.<br />

Zukünftig wird jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter grundsätzlich alle zwei Jahre nach<br />

Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung beurteilt. In dem beurteilungsfreien Jahr<br />

dazwischen ist ein Mitarbeitergespräch zu führen.<br />

Für alle Führungskräfte haben Schulungsveranstaltungen zu dem Thema stattgefunden.<br />

Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind im Rahmen von halbtägigen<br />

Informationsveranstaltungen über die Beurteilungsrichtlinien informiert worden.<br />

Im nächsten Jahr werden wir uns schwerpunktmäßig mit dem Thema „betriebliches<br />

Gesundheitsmanagement“ befassen. Als erster Schritt ist die Erstellung eines Konzeptes<br />

vorgesehen. Der Personalrat wird frühzeitig in die Konzepterstellung einbezogen.<br />

Zur Personalsituation in der <strong>Kreis</strong>verwaltung allgemein kann ich berichten, dass per<br />

23.11.2012 in der <strong>Kreis</strong>verwaltung 713 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt waren,<br />

davon 89 Beamtinnen und Beamte, 609 Beschäftigte und 15 Auszubildende bzw.<br />

Anwärterinnen und Anwärter.


5<br />

Die Gesamtzahl der Beschäftigten bewegt sich damit auf dem Niveau der Vorjahre. Im<br />

Jahr 2009 waren ebenfalls 713 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, im Jahr 2010<br />

waren es 693 und im Jahr 2011 726 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

In diesem Jahr haben 3 Auszubildende für den Beruf Verwaltungsfachangestellte/r und<br />

1 Auszubildender für den Beruf Fachinformatiker ihren Dienst angetreten.<br />

Das Personalkostenbudget ist per 30.11.2012 zu 92,58 % in Anspruch genommen<br />

worden. Insofern ist absehbar, dass wir in diesem Jahr mit dem Budget nicht auskommen<br />

werden und daher – gemäß den Vorgaben des <strong>Kreis</strong>tagsbeschlusses – auf die<br />

Überschüsse der vergangenen beiden Jahre zugreifen müssen.<br />

Ich gehe derzeit von einer Unterdeckung in einer Größenordnung von 400.000 bis 500.000<br />

Euro aus. Dem stehen Budgetüberschüsse aus den Jahren 2010 und 2011 in einer<br />

Größenordnung von rund 790.000 und 366.000 Euro (Summe: rund 1.156.000 Euro) zur<br />

Verfügung.<br />

Die dann noch vorhandenen Überschüsse werden benötigt, um in Bereichen, in denen die<br />

personelle Situation gegenwärtig besonders angespannt ist – hierzu zählen unter anderem<br />

der Fachdienst Gesundheitsdienste, der Personalbereich, der Umweltbereich und das<br />

Gebäudemanagement – vorübergehende personelle Verstärkungen zu finanzieren.<br />

Stand der Liquidität<br />

Das Thema Haushalt wird uns heute noch intensiver beschäftigen. Der Debatte möchte<br />

ich nicht vorgreifen. Von mir an dieser Stelle nur so viel: Was unsere Liquidität anbelangt,<br />

stehen wir gut da: Wir verfügen wir über liquide Mittel in einer Größenordnung von knapp<br />

17 Millionen Euro. Auch in diesem Jahr haben wir es erneut geschafft, ohne Kassenkredite<br />

auszukommen. Dabei profitieren wir von der Deponierücklage, die in einer Größenordnung<br />

von rund 20 Millionen Euro gebildet worden ist.<br />

<strong>Rendsburg</strong>, 17. Dezember 2012<br />

Dr. Rolf-Oliver Schwemer<br />

Landrat

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