PDF, Stand 2013 - Landkreis Germersheim
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Was tun, wenn<br />
es alleine nicht mehr geht:<br />
>> Hilfe- und Pflegeangebote<br />
im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />
Gemeinsam erarbeitet mit den Pflegestützpunkten,<br />
den Mitgliedern der Regionalen Pflegekonferenz<br />
und weiteren Kooperationspartnern
Gut.<br />
Wann ist ein Geldinstitut gut für<br />
den <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong>?<br />
Wenn nicht nur seine<br />
Kunden von ihm profitieren.<br />
Sondern alle.<br />
Sparkasse <strong>Germersheim</strong>-Kandel.<br />
Gut für den <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong>.
Grußwort<br />
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Germersheim</strong>,<br />
die Zunahme von Hilfe- und Pflegebedürftigkeit in Folge der demographischen<br />
und sozialen Veränderungen ist bereits jetzt deutlich zu<br />
erkennen. Dabei wird häufig übersehen, dass Hilfe- und Pflegebedürftigkeit<br />
nicht nur mit zunehmendem Alter auftritt, sondern auch<br />
jüngere Menschen und sogar Kinder, z.B. durch Behinderung, Unfälle<br />
oder andere Schicksalsschläge, betroffen sein können.<br />
Wenn ein Mensch hilfe- und pflegebedürftig wird, verändert sich<br />
nicht nur das eigene Leben, sondern auch das der Angehörigen und<br />
nahestehenden Personen. Manchmal tritt Hilfe- und Pflegebedürftigkeit<br />
plötzlich ein, oft ist sie ein allmählich fortschreitender Prozess.<br />
Die meisten Menschen wünschen sich, dass sie auch dann zu Hause<br />
in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können. Dies ist häufig nur<br />
möglich, wenn sie Hilfe durch Angehörige oder professionelle Dienste<br />
erhalten. Die Pflege eines Angehörigen erfordert viel Kraft, was nicht<br />
selten bis an die Grenzen der eigenen Belastbarkeit geht.<br />
Damit „Hilfe und Pflege“ gelingen kann, gibt es im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />
eine Vielzahl von Angeboten, die Sie zur Unterstützung<br />
und Entlastung nutzen können.<br />
II
Uns, das sind die Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>, die Pflegestützpunkte<br />
in Ihrer Nähe, die Mitglieder der Regionalen Pflegekonferenz<br />
und weitere Kooperationspartner, ist es wichtig, dass Sie schnell und<br />
übersichtlich die Informationen erhalten, die Sie und Ihre Angehörigen<br />
benötigen, um Ihre Lebenssituation zu meistern. Die Broschüre:<br />
„Was tun, wenn es alleine nicht mehr geht: Hilfe- und Pflegeangebote<br />
im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong>“ hilft Ihnen dabei. Gern möchten wir<br />
Sie und Ihre Angehörigen ermutigen, die vielfältig vorhandenen Angebote<br />
zu nutzen.<br />
Für Ihre Fragen und ein persönliches Gespräch stehen Ihnen die Mitarbeiterinnen<br />
im<br />
in <strong>Germersheim</strong>, Rülzheim, Kandel und<br />
Wörth gern zur Verfügung.<br />
Ich danke den Pflegestützpunkten, den Mitgliedern der Regionalen<br />
Pflegekonferenz und weiteren Kooperationspartnern für die gute Zusammenarbeit<br />
und die ideenreiche und konstruktive Erarbeitung der<br />
2. Auflage <strong>2013</strong>.<br />
Ihr<br />
Dr. Fritz Brechtel<br />
III
Inhaltsverzeichnis<br />
Vorwort<br />
Einführung 2<br />
Regionale Pflegekonferenz 2<br />
An wen richtet sich die Broschüre 2<br />
Zum Umgang mit dieser Broschüre 3<br />
Pflegende Angehörige 04<br />
1. Beratung, weitere Anlaufstellen und Selbsthilfe 0 9<br />
Beratung 10<br />
Pflegestützpunkte im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> 10<br />
COMPASS Private Pflegeberatung GmbH 15<br />
Informations- und Beschwerdetelefon<br />
Pflege und Wohnen in Einrichtungen 16<br />
Weitere Anlaufstellen 18<br />
Haus- und Fachärzte 18<br />
Im Krankenhaus: Sozialdienst / Pflegeüberleitung 20<br />
Geriatrische Rehabilitation 22<br />
Im Bereich Gerontopsychiatrie 23<br />
Sozial Psychiatrischer Dienst (SPDI) 26<br />
Ambulanter Hospizdienst im Kreis <strong>Germersheim</strong> 28<br />
Selbsthilfe 30<br />
Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe<br />
(KISS Pfalz) 30<br />
2. Hilfe und Pflege zu Hause 33<br />
Hilfe- und Pflegebedürftigkeit: Was ist der Unterschied? 34<br />
Schwerbehindertenausweis 35<br />
Hauswirtschaftliche Hilfen für Senioren 36<br />
Haushaltshilfen für Familien (Familienpflege) 38<br />
Essen auf Rädern 40<br />
IV
Mittagstisch in Einrichtungen 42<br />
Hausnotruf 44<br />
Fahrdienste 46<br />
Ambulante Pflegedienste 48<br />
Pflegekurse / individuelle Schulungen im häuslichen<br />
Bereich 58<br />
Beratungsgespräche nach § 37 Abs. 3 SGB XI 59<br />
Verhinderungspflege / Ersatzpflege 60<br />
24-Stunden-Betreuung („Rund-um-die-Uhr-Betreuung”) 62<br />
Pflegehilfsmittel 66<br />
Besuchs- und Begleitdienste für Menschen<br />
mit und ohne Demenz 68<br />
Ehrenamtliche Hilfenetzwerke 74<br />
Selbsthilfegruppen / Gesprächsangebote 76<br />
Angebote für Menschen mit Demenz 79<br />
Selbsthilfegruppen / Gesprächsangebote für<br />
Angehörige von Menschen mit Demenz 80<br />
Ambulante psychiatrische Pflege 82<br />
Behinderte Kinder 83<br />
Wohnraumanpassung 84<br />
Freizeit- und Bildungsangebote 88<br />
Seniorentagespflege / -nachtpflege 92<br />
Kurzzeitpflege 100<br />
3. Alternativen zur eigenen Wohnung 105<br />
Betreutes Wohnen für Senioren 106<br />
Ambulant betreute Wohngemeinschaften für<br />
Menschen mit Pflege- oder Betreuungsbedarf 114<br />
Wohnen im Seniorenheim 118<br />
Die Beratungs- und Prüfbehörde nach dem Landesgesetz<br />
über Wohnformen und Teilhabe (LWTG) 134<br />
Zukunftsgerechte Wohnformen (Leitfaden) 136<br />
V
4. Leistungen der Pflegekasse 139<br />
Begutachtung durch den Medizinischen Dienst der<br />
Krankenversicherung (MDK) 141<br />
Gutachten 144<br />
Die unterschiedlichen Pflegestufen 144<br />
Die unterschiedlichen Pflegeleistungen 145<br />
Weitere Leistungen der Pflegekasse 154<br />
5. Leistungen der Sozialhilfe bei Hilfe- und<br />
Pflegebedürftigkeit 163<br />
6. Vorsorge und gesetzliche Betreuung 179<br />
Vorsorgevollmacht 180<br />
Betreuungsverfügung 181<br />
Patientenverfügung 182<br />
Gesetzliche Betreuung 182<br />
7. Weiteres 187<br />
Altenpflegeausbildung im Kreis <strong>Germersheim</strong> 188<br />
Qualifizierungskurse, die auf eine Tätigkeit als<br />
zusätzliche Betreuungskraft in Pflegeheimen<br />
vorbereiten (§ 87b Abs. 3 SGB XI) 189<br />
Informationen für Senioren bei den kreisangehörigen<br />
Städten und Verbandsgemeinden 190<br />
Sozialverbände (Auswahl) 192<br />
Stichwortverzeichnis 194<br />
VI
Was tun, wenn<br />
es alleine nicht mehr geht:<br />
>> Hilfe- und Pflegeangebote<br />
im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />
Gemeinsam erarbeitet mit den Pflegestützpunkten,<br />
den Mitgliedern der Regionalen Pflegekonferenz und<br />
weiteren Kooperationspartnern<br />
1
Einführung<br />
Regionale Pflegekonferenz<br />
Die Regionale Pflegekonferenz ist ein Zusammenschluss aller im<br />
Bereich „Pflege“ tätigen Anbieter und Einrichtungen im <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Germersheim</strong>. Nach dem Landesgesetz zur Sicherstellung und Weiterentwicklung<br />
der pflegerischen Angebotsstruktur (LPflegeASG) soll<br />
jeder <strong>Landkreis</strong> / jede kreisfreie Stadt eine Regionale Pflegekonferenz<br />
einrichten. Ziel ist die Verbesserung der Zusammenarbeit aller Beteiligten,<br />
die Vernetzung vorhandener und die Entwicklung zukunftsfähiger<br />
Strukturen, um in gemeinsamer Verantwortung im Sinne der<br />
Lebensqualität hilfe- und pflegebedürftiger Bürgerinnen und Bürger 1<br />
und ihrer Angehörigen bestmögliche Unterstützungsleistungen anbieten<br />
zu können.<br />
In dieser Broschüre sind die Anbieter und Einrichtungen im Pflegebereich<br />
aus dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> aufgeführt, die Mitglied der<br />
Regionalen Pflegekonferenz sind. Aufgeführt sind auch Anbieter und<br />
Einrichtungen, die Mitglied der Regionalen Pflegekonferenz sind,<br />
aber ihren Dienstsitz nicht im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> haben. Die Unterscheidung<br />
im Text wird wie folgt getroffen:<br />
„Anbieter im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong>“ = mit Dienstsitz im <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Germersheim</strong><br />
„Weitere Anbieter“ = mit Dienstsitz außerhalb <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong>.<br />
An wen richtet sich die Broschüre?<br />
Die Broschüre beinhaltet Informationen zum Thema „Hilfe und Pflege“<br />
im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong>: Sie richtet sich<br />
• an hilfe- und pflegebedürftige Menschen und deren Angehörige<br />
1 In der Broschüre wird ausschließlich aus Gründen der besseren Lesbarkeit die männliche<br />
Form verwendet; es sind aber immer Männer und Frauen gemeint.<br />
2
• an Pflegende, die im Alltag da sind, unterstützen,<br />
begleiten und pflegen<br />
als eine Möglichkeit, die - neben einem persönlichen Beratungsgespräch,<br />
z.B. durch die Mitarbeiter der Pflegestützpunkte - Hilfe<br />
und Entlastungsmöglichkeiten im Alltag für beide Seiten aufzeigt<br />
• an Fachleute im sozialen und pflegerischen Bereich<br />
als Informationsquelle für die tägliche Arbeit<br />
• an uns alle, die wir uns mit einer Lebenssituation vertraut<br />
machen möchten, in der wir Hilfe benötigen<br />
kostenlose Beratung in allen Fragen zu Hilfe und Pflege bei den<br />
wohnortnahen Pflegestützpunkten<br />
Zum Umgang mit dieser Broschüre<br />
Das Thema „Hilfe und Pflege“ ist sehr umfangreich und lässt sich<br />
nicht auf wenigen Seiten darstellen – vor allem dann nicht, wenn<br />
das Ziel ein umfassender Überblick für Sie und Ihre Angehörigen ist.<br />
Lassen Sie sich bitte deshalb nicht vom Umfang der Informationen<br />
entmutigen.<br />
Damit die Orientierung für Sie leichter ist, haben wir einige Hilfen<br />
eingebaut. So gibt es auf den Seiten IV bis VI ein Inhaltsverzeichnis.<br />
Hier können Sie auf einen Blick die verschiedenen Themenbereiche<br />
sehen. Im Stichwortverzeichnis auf Seite 194 finden Sie die wichtigsten<br />
Begriffe, die eine gezielte Suche nach den für Sie wichtigen<br />
Themen ermöglicht.<br />
Zeichenerklärung: In den einzelnen Kapiteln finden Sie in den farbigen<br />
Kästen die Kontaktdaten der Dienste und Einrichtungen. Telefonnummer,<br />
Fax, E-Mail, Internet / Homepage sind mit den nachfolgenden<br />
Symbolen dargestellt.<br />
Hinweis: Nicht immer sind alle Symbole enthalten.<br />
3
Zeichenerklärung:<br />
= Telefonnummer<br />
= Fax<br />
= E-Mail<br />
= Internet / Homepage<br />
Wir hoffen, dass wir Ihnen mit dieser Broschüre hilfreiche Informationen<br />
zum Thema „Hilfe und Pflege“ im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> geben<br />
können. Über Anregungen, Kritik, aber natürlich auch positive<br />
Rückmeldungen freuen wir uns. Richten Sie diese bitte an den <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Germersheim</strong>, Fachbereich 23 Soziale Hilfen.<br />
Pflegende Angehörige<br />
Ohne sie ist vor allem die Pflege zu Hause undenkbar und doch kennt<br />
sie - die „Pflegenden Angehörigen“ und ihre Bedürfnisse, Sorgen und<br />
Belastungen - eigentlich niemand so genau.<br />
Das nachstehende Beispiel über ein Gespräch mit einer pflegenden<br />
Angehörigen – Frau Meier – soll versuchen, die Situation „Pflegender<br />
Angehöriger“ deutlich zu machen.<br />
4
Frau Meiers Ehemann hatte vor fünf Jahren einen schweren Schlaganfall,<br />
genau einen Monat, nachdem er seine Pension angetreten<br />
hatte. Herr Meier ist seitdem halbseitig gelähmt, kann kaum sprechen,<br />
hat Probleme beim Schlucken, kann sich alleine nicht waschen<br />
und anziehen, kann allein nicht aus dem Bett oder auf die Toilette gehen.<br />
Bei all dem braucht und erhält er die Unterstützung seiner Frau.<br />
Herr Meier hat aufgehört, irgend etwas Positives in seinem Leben zu<br />
sehen. Dieses Leben hat ihn maßlos enttäuscht.<br />
„Alle fragen, wie es meinem Mann geht. Will denn niemand wissen,<br />
wie es mir geht?“<br />
„Wie geht es IHNEN Frau Meier?“<br />
Ein unsicherer Blick und dann Tränen. „Ich habe seit einem Monat<br />
keine Nacht durchgeschlafen! Ich fühle mich alleine gelassen in allem!<br />
Manchmal bin ich so wütend auf meinen Mann! Und dann schäme<br />
ich mich, weil es ihm doch selbst so schlecht geht. Warum ist uns<br />
das passiert? Gerade als wir endlich Zeit gehabt hätten, unser Leben<br />
zu genießen! Wie lange wird das ....?“<br />
Frau Meier stockt mitten im Satz, erschrocken über diese plötzlich<br />
an die Oberfläche getretenen Gefühle, mit denen der Fragende offenkundig<br />
nicht umzugehen weiß.<br />
Grenzen der Belastbarkeit<br />
Einen Angehörigen zu pflegen bedeutet immer eine Begegnung und<br />
Auseinandersetzung mit seinen eigenen körperlichen und seelischen<br />
Grenzen. Pflegende Angehörige begegnen Gefühlen von Hilflosigkeit<br />
und Trauer gegenüber dem Leid, der eigenen körperlichen Überforderung<br />
durch Heben und Tragen, persönlicher Überforderung durch den Verlust<br />
von Freizeit und sozialen Kontakten. Als besonders belastend wird die<br />
Unabsehbarkeit des Endes der Pflegesituation erlebt. Nicht zu wissen,<br />
wie lange diese Pflege dauern und wie sie sich entwickeln wird, macht<br />
Angst. Sprechen Sie mit Personen Ihres Vertrauens über Ihre Situation.<br />
5
Der Pflegealltag - zwischen Wunsch, Pflicht und Überforderung<br />
Eine Hauptmotivation für die Entscheidung, die Pflege zu übernehmen,<br />
ist die Verantwortung, einem Angehörigen in dieser schweren<br />
Zeit zur Seite zu stehen. Liebe, Verbundenheit und Dankbarkeit spielen<br />
ebenfalls eine große Rolle bei diesem Schritt. Manchmal ist es auch<br />
ein altes, in gesunden Zeiten gegebenes Versprechen, das nun eingelöst<br />
werden soll. Auch gesellschaftlicher Druck kann die Entscheidung<br />
für eine Pflege zu Hause beeinflussen, z.B. die Angst, ins Gerede zu<br />
kommen, dass Nachbarn sagen könnten: „Jetzt schieben sie die Mutter<br />
ins Heim ab.“<br />
Motivation prägt den Pflegealltag<br />
Je nach Motivation für die Übernahme der Pflege gestaltet sich der<br />
Pflegealltag. Wurde die Pflege aus Angst vor dem Gerede der Nachbarn<br />
übernommen, kann der Druck, „es schaffen zu müssen“, durch<br />
auftauchende Probleme größer werden. Das alte Versprechen „Ich<br />
werde immer für dich da sein“ kann zum Gefängnis werden. Menschen<br />
mit solchen Motivationen gestehen sich eine Überbelastung oft nicht<br />
ein, sie können sich nur schwer vorstellen Urlaub zu machen oder Entlastungsangebote<br />
in Anspruch zu nehmen.<br />
Wut, Aggression und Frustration<br />
Eine besonders kränkende Form von Frustration erleben sehr häufjene<br />
Angehörigen, z.B. die Tochter, die sich zur Pflege entschieden<br />
hat, um endlich die lang ersehnte Liebe der Angehörigen zu erhalten.<br />
Wer kennt nicht jene Tochter, deren hingebungsvolle Pflege vom<br />
Pflegebedürftigen als selbstverständlich angesehen wird. Einmal<br />
im Jahr kommt die jüngere Schwester aus Berlin, die sich sonst nie<br />
sehen oder hören lässt, zu einem Kurzbesuch. Die Pflegende muss<br />
miterleben, wie diese sich rar machende Schwester in den Himmel<br />
gehoben wird - oft noch Wochen nach ihrer Abreise. Selten erhält<br />
die Pflegende jedoch, wonach sie sich sehnt.<br />
6
Angebote zur Unterstützung und Begleitung<br />
Der Weg aus der Überforderung beginnt mit der ehrlichen Hinterfragung<br />
seiner Motivation für die Übernahme der Pflege. Dieses Hinterfragen<br />
kann dazu führen, alte Verhaltensmuster und bestehende<br />
Kreisläufe zu durchbrechen und den Schritt, Hilfe zu holen, ermöglichen.<br />
Welche Hilfsmöglichkeiten es für beide Seiten – Pflegebedürftige<br />
wie Angehörige – gibt, finden Sie in dieser Broschüre oder bei den<br />
Pflegestützpunkten im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> (siehe Seite 10).<br />
Was kann jeder Einzelne tun?<br />
Jeder von uns kann Augen und Ohren offen halten und wahrnehmen,<br />
wenn in seiner Nachbarschaft, in der Familie, im Freundeskreis<br />
jemand einen Angehörigen begleitet und pflegt und dabei ist, sich<br />
zurückzuziehen. Ich kann ihn ehrlich fragen: „Wie geht es Dir?“, ihm<br />
zuhören, meine Unterstützung anbieten, auf Beratungsstellen oder<br />
diese Broschüre hinweisen.<br />
7
1. Beratung,<br />
weitere Anlaufstellen<br />
und Selbsthilfe<br />
9
Beratung<br />
Stützpunkte<br />
im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />
Wenn Sie an einer chronischen Erkrankung leiden, behindert oder<br />
pflegebedürftig sind, finden Sie oder Ihr Angehöriger ganz persönlich<br />
zugeschnittene und unbürokratische Hilfe bei den Pflegestützpunkten<br />
ganz in Ihrer Nähe. Die Fachkräfte der Pflegestützpunkte beraten<br />
Sie zu allen Hilfe- und Pflegeangeboten und deren Finanzierung im<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> und Umgebung. Sie unterstützen Sie zudem<br />
bei der Auswahl der für Sie passenden Hilfen und erleichtern Ihnen<br />
die Orientierung in der Vielfalt der Unterstützungsangebote und gesetzlichen<br />
Bestimmungen. Die Beratung ist unverbindlich, kostenlos,<br />
neutral und unterliegt der Schweigepflicht.<br />
10
1. Beratung, weitere Anlaufstellen und Selbsthilfe<br />
Informationen und Beratung erhalten Sie zum Beispiel über<br />
• Häusliche Alten- und Krankenpflege, Kinderkrankenpflege<br />
• Hauswirtschaftliche Hilfen<br />
• Essen auf Rädern<br />
• Hausnotruf<br />
• Hilfsmittel<br />
• Barrierefreie Umgestaltung der Wohnung (Wohnraumanpassung)<br />
• Betreuung und Pflege rund um die Uhr<br />
• Tages- und Nachtpflege<br />
• Kurzzeitpflege / Verhinderungspflege<br />
• Wohnalternativen, z.B. Betreutes Wohnen für Senioren, Pflegewohngemeinschaften<br />
• Seniorenheime<br />
• Angebote für schwerkranke und sterbende Menschen<br />
• Angebote für Menschen mit Behinderungen jeden Alters<br />
• Freizeit- und Bildungsangebote<br />
• Kuren, Erholung, Urlaub<br />
• Hilfen und Entlastungsangebote für pflegende Angehörige<br />
• Finanzielle Hilfen, z.B. Kranken- und Pflegeversicherung,<br />
Sozialhilfe<br />
• Hilfe bei der Antragstellung von Sozialleistungen<br />
• Gesetzliche Betreuungen<br />
• Selbsthilfegruppen<br />
• Weitere Beratungsstellen in der Region<br />
1<br />
Die Mitarbeiter der Pflegestützpunkte<br />
• beraten persönlich, unabhängig, unverbindlich, kostenlos und<br />
unter Wahrung der Schweigepflicht<br />
• beraten auch im Vorfeld von Hilfe- und Pflegebedürftigkeit<br />
• beraten auf Wunsch auch in Ihrer Wohnung (Hausbesuch)<br />
• beraten Sie gemeinsam mit den Menschen Ihres Vertrauens<br />
• helfen Ihnen bei der Umsetzung Ihrer eigenen Hilfevorstellungen<br />
11
• hören zu und beraten in Krisensituationen<br />
• übernehmen bei Bedarf die Hilfeplanung<br />
• koordinieren bei Bedarf den Einsatz verschiedener<br />
Hilfsdienste<br />
• sind offizieller Ansprechpartner für Beschwerden aus dem Bereich<br />
Pflege (siehe Seite 16, Informations- und Beschwerdetelefon Pflege)<br />
Die Mitarbeiter der Pflegestützpunkte arbeiten mit Ihnen und in Ihrem<br />
Sinne eng mit allen im Bereich Pflege und Gesundheit tätigen<br />
Diensten, Einrichtungen und Behörden zusammen. Viele davon finden<br />
Sie auch in dieser Broschüre. Eine enge Zusammenarbeit besteht mit<br />
dem Sozialpsychiatrischen Dienst der Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong><br />
(siehe Seite 26).<br />
12
1. Beratung, weitere Anlaufstellen und Selbsthilfe<br />
Pflegestützpunkt<br />
<strong>Germersheim</strong><br />
Bismarckstr. 12<br />
76726 <strong>Germersheim</strong><br />
0 72 74 – 70 30 932<br />
oder 70 30 177<br />
2 0 72 74 – 94 98 329<br />
derzeit<br />
zuständig für<br />
Stadt Germersh.<br />
VG Lingenfeld<br />
ab Mitte <strong>2013</strong><br />
zuständig für<br />
Stadt Germersh.<br />
VG Lingenfeld<br />
AnsprechpartnerInnen<br />
Sabine Stepp<br />
Cornelia Ahliger<br />
Christiane Scheib<br />
1<br />
Pflegestützpunkt<br />
Rülzheim<br />
Kuhardter Str. 37<br />
76761 Rülzheim<br />
0 72 72 - 75 03 42<br />
oder 97 29 68<br />
2 0 72 72 - 700 29 17 17<br />
oder 700 29 17 20<br />
VG Rülzheim<br />
VG Bellheim<br />
OG Rheinzabern<br />
OG Jockgrim<br />
VG Rülzheim<br />
VG Bellheim<br />
Stephanie Geiger<br />
Rosa Pfirrmann<br />
Pflegestützpunkt<br />
Kandel<br />
Gartenstr. 8<br />
76870 Kandel<br />
0 72 75 - 94 87 774<br />
2 0 72 75 – 94 89 170<br />
Stadt Kandel<br />
OG Hatzenbühl<br />
OG Jockgrim<br />
VG Kandel<br />
VG Jockgrim<br />
Manuela Adling<br />
Christiane Scheib<br />
Holger Kurz<br />
Pflegestützpunkt<br />
Wörth<br />
Arthur-Nisio-Str. 23<br />
76744 Wörth<br />
0 72 71 – 13 20 335<br />
oder 13 20 336<br />
2 0 72 71 - 13 20 337<br />
Stadt Wörth<br />
VG Hagenbach<br />
Ortsgemeinden<br />
der VG Kandel<br />
Stadt Wörth<br />
VG Hagenbach<br />
Christel Schwind<br />
Elsbeth Tremmel-<br />
Kempf<br />
13
Stützpunkte<br />
im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />
14
1. Beratung, weitere Anlaufstellen und Selbsthilfe<br />
COMPASS Private Pflegeberatung GmbH<br />
Für privat kranken- und pflegeversicherte Personen stellt COMPASS<br />
die unabhängige und kostenfreie Pflegeberatung sicher. Die COM-<br />
PASS-Pflegeberatung erfolgt auf zwei Wegen:<br />
Telefonisch:<br />
• Sie können montags bis freitags von 8.00-19.00 Uhr und samstags<br />
von 10.00-16.00 Uhr unter der kostenfreien Service-Nummer<br />
0800 –101 88 00 erfahrene Fachkräfte erreichen.<br />
Hausbesuch:<br />
• Sie können mit der Pflegeberaterin in Ihrer Region einen Termin<br />
für einen Hausbesuch vereinbaren. Die COMPASS-Pflegeberaterin<br />
informiert, unterstützt und begleitet pflegebedürftige Menschen<br />
und deren Angehörige – auch im Vorfeld von Pflegebedürftigkeit.<br />
Entsprechend Ihrer individuellen Bedürfnisse optimiert die<br />
Pflegeberaterin die Versorgung und koordiniert und steuert dabei<br />
die unterschiedlichen Hilfeangebote und Dienstleister. Es besteht<br />
eine enge Vernetzung mit den Anbietern von Hilfe- und Pflegeleistungen<br />
im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong>.<br />
1<br />
COMPASS Private Pflegeberatung im Bereich des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Germersheim</strong><br />
und Umgebung<br />
0800 – 101 88 00 (bundesweite Hotline)<br />
0221 – 93 33 23 94 (Regionalberaterin Frau Heike Schönthal)<br />
heike.schoenthal@compass-pflegeberatung.de<br />
www.compass-pflegeberatung.de<br />
15
Informations- und Beschwerdetelefon Pflege und Wohnen<br />
in Einrichtungen<br />
Das Informations- und Beschwerdetelefon Pflege und Wohnen in<br />
Einrichtungen ist bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz angesiedelt<br />
und arbeitet in enger Kooperation mit den Pflegestützpunkten<br />
in Ihrer Nähe. Verbraucherzentrale und Pflegestützpunkte stehen in<br />
engem Austausch, um mit Ihnen gemeinsam die beste Lösung für Ihre<br />
Fragen und Anliegen zu finden.<br />
Das Informations- und Beschwerdetelefon Pflege und Wohnen in<br />
Einrichtungen bietet unabhängige Unterstützung und Beratung bei<br />
Rechtsfragen rund um das Thema „Pflege“.<br />
Die Mitarbeiter nehmen Beschwerden über Pflegeeinrichtungen und<br />
andere mit der Pflege betraute Stellen entgegen - auch anonym. Soweit<br />
es erforderlich wird, vertreten die Berater Ihre Interessen auch<br />
direkt, beispielsweise gegenüber Pflegeeinrichtungen oder Pflegekassen.<br />
Das Informations- und Beschwerdetelefon ist Anlaufstelle<br />
für Beschwerden über Pflegeeinrichtungen und andere mit der Pflege<br />
betraute Stellen. Es ist auch Anlaufstelle für Beschwerden von<br />
16
1. Beratung, weitere Anlaufstellen und Selbsthilfe<br />
Bewohnern, Mitarbeitern und anderen Interessierten, wenn es um<br />
das Wohnen in Einrichtungen nach dem Landesgesetz über Wohnformen<br />
und Teilhabe (LWTG) geht. Hier arbeiten die Mitarbeiter des<br />
Beschwerdetelefons vertrauensvoll mit der zuständigen Behörde zusammen.<br />
Die Juristen der Verbraucherzentrale informieren und beraten<br />
insbesondere<br />
• zu allen Fragen rund um die Leistungen der Pflegeversicherung,<br />
z.B. Pflegegeldzahlung, Kurzzeitpflege, Verhinderungspflege, besondere<br />
Betreuungsleistungen,<br />
• zu den Pflegestufen,<br />
• Begutachtung durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung<br />
(MDK),<br />
• über das Verfahren zur Einstufung in eine Pflegestufe einschließlich<br />
des Führens des Widerspruchsverfahrens,<br />
• zur Frage der legalen Beschäftigung von Personen in Haushalten<br />
mit Pflegebedürftigen,<br />
• zu Verträgen und Abrechnungen von ambulanten Pflegediensten<br />
und stationären Einrichtungen.<br />
1<br />
Das Angebot des Informations- und Beschwerdetelefons Pflege ist<br />
kostenlos. Alle Anfragen werden vertraulich behandelt.<br />
Sie können sich an einen Pflegestützpunkt in Ihrer Nähe wenden oder mit der<br />
Verbraucherzentrale in Mainz Kontakt aufnehmen - telefonisch oder schriftlich.<br />
1. Pflegestützpunkte im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />
2. Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz e.V.<br />
Telefonische Anfragen rund um das Thema „Pflege“, 0 61 31 - 28 48 41<br />
Montags bis Freitags: 10 bis 13 Uhr sowie zusätzlich Donnerstags: 14 bis 17 Uhr<br />
Schriftliche Anfragen rund um das Thema „Pflege“<br />
pflege@vz-rlp.de<br />
0 61 31 - 28 48 70<br />
Postadresse:<br />
Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz e.V.<br />
www.verbraucherzentrale-rlp.de<br />
www.menschen-pflegen.de<br />
Postfach 41 07<br />
55031 Mainz<br />
17
Weitere Anlaufstellen<br />
Haus- und Fachärzte<br />
Der Hausarzt ist eine zentrale Anlaufstelle für ältere Menschen in gesundheitlichen<br />
Fragen. Aufgrund des langjährigen Kontaktes hat sich<br />
ein Vertrauensverhältnis aufgebaut, so dass der Hausarzt oft nicht<br />
nur die Krankengeschichte sehr gut kennt, sondern auch Einblick in<br />
die gesamte Lebenssituation hat. Zumeist ist der Hausarzt deshalb die<br />
erste Person außerhalb der Familie, die um Rat und Hilfe gefragt wird.<br />
Aufgrund seines umfassenden Aufgabenbereiches hat der Hausarzt<br />
viele Partner, mit denen er regelmäßig in Verbindung steht (z.B. Fachärzte,<br />
Pflegestützpunkte, Krankenhäuser, Kranken- und Pflegekassen<br />
und Medizinischer Dienst (MDK), Einrichtungen der Rehabilitation,<br />
Einrichtungen der ambulanten Kranken- und Altenpflege sowie Seniorenheime).<br />
Gerade auch für pflegebedürftige Menschen ist eine<br />
gute ärztliche Versorgung wichtig für die Lebensqualität.<br />
Um Gesundheitsleistungen und Krankenversorgung noch besser auf<br />
die Bedürfnisse der Patienten abzustimmen haben, sich im <strong>Landkreis</strong><br />
18
1. Beratung, weitere Anlaufstellen und Selbsthilfe<br />
<strong>Germersheim</strong> und Umgebung niedergelassene Haus- und Fachärzte<br />
sowie Krankenhausärzte zum Netzwerk „MEDI Südpfalz“ zusammengeschlossen.<br />
„MEDI Südpfalz“ wurde von Mitgliedern der Ärztlichen<br />
Kreisvereinigung <strong>Germersheim</strong> gegründet. Neben dem fachlichen<br />
Austausch der Ärzte untereinander informiert das Netzwerk im Rahmen<br />
öffentlicher Veranstaltungen und Vorträge regelmäßig zu aktuellen<br />
Themen.<br />
1<br />
MEDI Südpfalz<br />
Herr Holger Werner<br />
An Fronte Karl 23<br />
76726 <strong>Germersheim</strong><br />
0 72 74 – 41 41<br />
0 72 74 – 76 37 4<br />
info@orthopaedie-germersheim.de<br />
www.medi-suedwest.de/index.php/gdbr-suedpfalz<br />
„Das Netzwerk selbständiger Haus- und Fachärzte im Kreis <strong>Germersheim</strong><br />
und Umgebung“ (Übersicht der teilnehmenden Haus- und Fachärzte des<br />
Netzwerkes MEDI-Südpfalz)<br />
Ärztliche Kreisvereinigung <strong>Germersheim</strong><br />
Herr Holger Werner<br />
An Fronte Karl 23<br />
76726 <strong>Germersheim</strong><br />
0 72 74 – 41 41<br />
0 72 74 – 76 37 4<br />
19
Im Krankenhaus: Sozialdienst / Pflegeüberleitung<br />
Ein Aufenthalt im Krankenhaus ist für Patienten wie für Angehörige oft<br />
mit einer kurzzeitigen oder dauerhaften Veränderung der Lebenssituation<br />
verbunden. Sozialdienst und Pflegeüberleitung sind eigenständige<br />
Bereiche im Krankenhaus, die Beratung für Patienten und Angehörige<br />
anbieten. Hier werden persönliche, soziale und finanzielle Fragen angesprochen,<br />
die für den Krankenhausaufenthalt, aber auch für die Zeit<br />
danach wichtig sind. Gemeinsam mit den Ratsuchenden, deren Bedürfnisse<br />
und Wünsche im Mittelpunkt stehen, wird nach bestmöglichen<br />
Lösungen gesucht und deren Umsetzung begleitet.<br />
Besonderes Ziel der Pflegeüberleitung ist es, den Übergang von pflegebedürftigen<br />
Patienten aus dem Krankenhaus nach Hause, in Reha oder<br />
in eine andere Einrichtung nahtlos zu gestalten. Hier geht es z.B. um<br />
Fragen, die die Pflege zu Hause betreffen, wie Vorbereitung, Beratung<br />
und Anleitung von pflegenden Angehörigen, Informationen zu Pflegehilfsmitteln,<br />
Hausnotruf, Essen auf Rädern, Ambulante Pflegedienste,<br />
Haus- und Fachärzten oder Kranken- und Pflegekassen. Sozialdienst<br />
und Pflegeüberleitung arbeiten eng mit anderen Diensten und Einrichtungen<br />
vor Ort zusammen (z.B. Krankenkassen, Pflegestützpunkte,<br />
Behörden, ambulante Pflegedienste, Seniorenheime).<br />
Der Sozialdienst vermittelt die benötigten Hilfen, unterstützt bei Bedarf<br />
die Antragstellung bzw. Kontaktaufnahme mit den Einrichtungen<br />
und informiert über Themen wie beispielsweise<br />
20
1. Beratung, weitere Anlaufstellen und Selbsthilfe<br />
• Kostenträger (Kranken-, Pflege- oder Rentenversicherung)<br />
• Medizinische Rehabilitation/ Anschlussheilbehandlung<br />
• Weiterführende Hilfsangebote, z.B. häusliche Hilfe- und Pflegeangebote,<br />
geeignete Einrichtungen zur vorübergehenden oder dauerhaften<br />
Unterstützung und Pflege (z.B. Seniorenheime, Hospize)<br />
• Wirtschaftliche und finanzielle Fragen und Hilfen bei behördlichen<br />
Angelegenheiten / Antragstellung<br />
• Selbsthilfegruppen und Angehörigen-Gesprächskreise<br />
• Krankheits- und Krisenbewältigung<br />
• Beratungsstellen, Arztpraxen, Kranken- und Pflegekassen, Sanitätshäuser<br />
usw.<br />
1<br />
Die Asklepios-Südpfalzkliniken <strong>Germersheim</strong> und Kandel GmbH sind Akutkrankenhäuser<br />
der Grund- und Regelversorgung und zugleich Notfallkrankenhäuser<br />
des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Germersheim</strong>. Beide Kliniken haben insgesamt 320 Betten mit<br />
verschiedenen Fachdisziplinen.<br />
Informationen zum Sozialdienst /<br />
Pflegeüberleitung erhalten Sie bei:<br />
Pflegedirektion<br />
<strong>Germersheim</strong>: 0 72 74 – 504 – 0<br />
(Zentrale) oder<br />
Kandel: 0 72 75 – 71 - 0 (Zentrale)<br />
j.seith@asklepios.com<br />
Sozialdienst / Pflegeüberleitung<br />
<strong>Germersheim</strong><br />
An Fronte Karl 2<br />
76726 <strong>Germersheim</strong><br />
0 72 74 – 504 - 0 (Zentrale) oder<br />
0 72 74 – 504 - 152 (Sozialdienst)<br />
0 72 74 – 504 - 150 (Pflegeüberleitung)<br />
sozialdienst.germersheim@<br />
asklepios.com<br />
Sozialdienst / Pflegeüberleitung<br />
Kandel<br />
Luitpoldstraße 14<br />
76870 Kandel<br />
0 72 75 – 71 - 0 (Zentrale) oder<br />
0 72 75 – 71 19 99 bzw.<br />
0 72 75 – 71 13 91<br />
sozialdienst.kandel@asklepios.com<br />
www.asklepios.com/germersheim<br />
bzw.<br />
www.asklepios.com/kandel<br />
21
Geriatrische Rehabilitation<br />
Alte Menschen leiden oft unter einer Vielzahl von Krankheiten, deren<br />
Auswirkungen zu einer dauerhaften Beeinträchtigung führen.<br />
Entsprechend verfolgt die spezielle geriatrische Rehabilitation nicht<br />
unbedingt das Ziel der kompletten Wiederherstellung der Fähigkeiten.<br />
Das Ziel ist vielmehr, nach einer schweren Erkrankung mit einer<br />
Beeinträchtigung leben zu lernen, die Folgen zu mildern, Pflegebedürftigkeit<br />
zu vermeiden und wieder möglichst selbständig in der gewohnten<br />
sozialen Umgebung zu leben.<br />
Sinnvoll ist eine geriatrische Rehabilitation zum Beispiel nach einem<br />
Schlaganfall, einem Sturz oder schwerer Operation. Geriatrische Rehabilitation<br />
kann ambulant oder stationär stattfinden.<br />
Bei der Antragstellung sollte ein erreichbares Rehaziel sowie eine<br />
positive Rehaprognose und Rehafähigkeit gegeben sein. Hier kann<br />
Ihnen der Hausarzt weiterhelfen. Häufig erfolgt eine geriatrische<br />
Reha direkt nach einem Krankenhausaufenthalt, die über den Sozialdienst<br />
des Krankenhauses eingeleitet wird.<br />
22
1. Beratung, weitere Anlaufstellen und Selbsthilfe<br />
Im Bereich Gerontopsychiatrie<br />
Wie in jedem Lebensabschnitt können auch im höheren Lebensalter<br />
psychische Erkrankungen auftreten oder aus früheren Lebensphasen<br />
weiterbestehen. Gerontopsychiatrische Angebote richten sich speziell<br />
an ältere Menschen, die psychisch erkrankt sind bzw. die aufgrund<br />
seelischer Veränderungen im Alter Rat suchen. Die Demenz (z.B. die<br />
Alzheimer Krankheit) ist - neben anderen psychischen Erkrankungen<br />
wie Depression, Angststörungen, Schizophrenie, „Abhängigkeit“ - die<br />
häufigste psychische Krankheit im Alter.<br />
Aber: Es muss nicht immer eine schwerwiegende Erkrankung sein,<br />
wenn sich ein älterer Mensch verändert; dies kann auch kurzfristig,<br />
z.B. durch Lebensereignisse oder Krisensituationen, bedingt sein.<br />
Wenn der veränderte Zustand jedoch über einen längeren Zeitraum<br />
anhält, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.<br />
Gedächtnisveränderungen und Früherkennung von Demenz<br />
In der Regel ist es zunächst der Hausarzt, der erste Untersuchungen<br />
durchführt bzw. der Sie zur Diagnosesicherung und weiteren Behandlung<br />
an einen Facharzt für Neurologie / Psychiatrie überweist.<br />
Wenn Sie wegen Gedächtnisveränderungen in Behandlung sind und<br />
die Behandlungsmöglichkeiten vor Ort ausgeschöpft sind, kann Sie<br />
der Haus- oder Facharzt zur weiteren Diagnosestellung in eine<br />
sogenannte „Gedächtnisambulanz/-sprechstunde“ überweisen. In<br />
besonders dringenden oder schweren Fällen kann hier auch die Psychiatrische<br />
Institutsambulanz (Fachabteilung Gerontopsychiatrie)<br />
des Pfalzklinikums für Psychiatrie und Neurologie die notwendigen<br />
diagnostischen Schritte unternehmen und die ersten Behandlungsmaßnahmen<br />
einleiten. Manchmal trägt auch eine stationäre Krankenhausbehandlung<br />
mit entsprechenden Therapieangeboten dazu<br />
bei, dass sich Gesundheitszustand und Lebensqualität für die Betroffenen<br />
und ihre Angehörigen wieder verbessern.<br />
1<br />
23
Medizinische Hilfen<br />
Hausarzt (siehe Seite 18)<br />
Fachärzte für Neurologie und Psychiatrie im <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Germersheim</strong><br />
Dr. med. Günter Müller<br />
Facharzt für Neurologie und Psychiatrie<br />
Gemeinschaftspraxis mit Dr. Bettina Schork-Müller<br />
Tornuser Platz 2<br />
76726 <strong>Germersheim</strong><br />
0 72 74 – 77 88 30<br />
0 72 74 – 77 88 31<br />
Dr. med. Brigitte Schuster-Jung<br />
Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie<br />
Klosterstr. 16<br />
76726 <strong>Germersheim</strong><br />
0 72 74 – 94 21 4<br />
0 72 74 – 94 21 5<br />
Gemeinschaftspraxis für Nervenheilkunde, Neurologie und<br />
Psychiatrie<br />
Dr. med. Holger Paschen, Dr. med. Sylke Schlemilch-Paschen,<br />
Dr. med. Bernd Röckel, Dr. med. Beate Gehrlein<br />
Luitpoldstr. 14<br />
76870 Kandel<br />
0 72 75 – 95 119<br />
0 72 75 – 95 130<br />
praxis@npin.de<br />
www.neurologen-und-psychiater-im-netz.de/aerzte/arzt_301.html<br />
Fachkrankenhäuser mit Angeboten im Bereich Gerontopsychiatrie (z.B. Gedächtnisambulanz/<br />
-sprechstunden, Psychiatrische Instutsambulanzen (PIA),<br />
stationäre Krankenhausbehandlung und Therapie, Angehörigengruppen)<br />
24
1. Beratung, weitere Anlaufstellen und Selbsthilfe<br />
Informationen zum Behandlungs- und Therapieangebot der<br />
Abteilung für Gerontopsychiatrie des Pfalzklinikums<br />
Als psychiatrisches Fachkrankenhaus bietet das Pfalzklinikum für Psychiatrie und<br />
Neurologie in Klingenmünster die einzige Spezialabteilung für ältere psychisch kranke<br />
Menschen in der Pfalz. Die Abteilung für Gerontopsychiatrie am <strong>Stand</strong>ort Südpfalz<br />
hat 3 Stationen mit 64 Betten. Es werden ambulante und stationäre Hilfen angeboten.<br />
Bei Verdacht auf Demenz kann schon ambulant in der Regel innerhalb weniger<br />
Tage die Diagnose gestellt werden. Eine haus- oder fachärztliche Überweisung ist Voraussetzung.<br />
Anschließend wird gemeinsam mit den Patienten und den Angehörigen<br />
die weitere, möglichst gemeindenahe Behandlung und der Pflegebedarf abgestimmt.<br />
Nur selten kommt es vor, dass eine stationäre Behandlung in der Klinik mehrere Wochen<br />
dauert. Bei geplanten Aufnahmen ist eine haus- oder fachärztliche Einweisung<br />
erforderlich, in Notfällen ist das Pfalzklinikum rund um die Uhr erreichbar und aufnahmefähig.<br />
1<br />
Pfalzklinikum für Psychiatrie und Neurologie AdöR,<br />
Abteilung für Gerontopsychiatrie<br />
Weinstr. 100<br />
76889 Klingenmünster<br />
0 63 49 - 900-0 (Zentrale, rund um die Uhr)<br />
0 63 49 - 900 26 01 oder 900 26 02<br />
(Sekretariat Gerontopsychiatrie)<br />
0 63 49 - 900 20 20 (stationäre Aufnahmeanfragen)<br />
0 63 49 - 900 20 10 (ambulante Terminabsprachen<br />
0 63 49 - 900 26 99<br />
info@pfalzklinikum.de<br />
www.pfalzklinikum.de<br />
Nichtmedizinische Hilfen, z.B.<br />
• Pflegestützpunkte im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> (siehe Seite 10)<br />
• Sozial Psychiatrischer Dienst des Gesundheitsamtes (SPDI) (siehe Seite 26)<br />
• Selbsthilfegruppen / Angehörigengruppen (z.B. Alzheimer Selbsthilfegruppen)<br />
(siehe Seite 76ff.)<br />
• Angebote für Menschen mit Demenz (siehe Seite 79ff.)<br />
• Besuchs- und Begleitdienste für Menschen mit und ohne Demenz<br />
(siehe Seite 68ff.)<br />
25
Sozial Psychiatrischer Dienst (SPDI)<br />
Das Angebot des Sozial Psychiatrischen Dienstes im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />
richtet sich an psychisch kranke und suchtkranke Menschen,<br />
die Schwierigkeiten mit einer selbstständigen Lebensführung<br />
haben, insbesondere nach langen und häufigen Klinikaufenthalten.<br />
Ferner an Menschen in Lebenskrisen, an Angehörige, Bezugspersonen,<br />
Nachbarn, die sich um einen psychisch Kranken Sorgen machen<br />
und Entlastung brauchen und an alle, die interessiert sind, psychisch<br />
kranke Menschen zu unterstützen. Die Beratung findet - unter Berücksichtigung<br />
der individuellen Lebenssituation - zu Hause oder in<br />
den Räumlichkeiten des Gesundheitsamtes statt. Sie erfolgt unter<br />
Wahrung der Schweigepflicht und ist kostenlos. Das Angebot des<br />
Sozial Psychiatrischen Dienstes (SPDI) richtet sich auch an ältere<br />
Menschen (ab 60 Jahre) mit psychischen Erkrankungen, die sich<br />
selbst nicht ausreichend versorgen können. In enger Zusammenarbeit<br />
mit dem Pfalzklinikum und den Pflegestützpunkten werden die notwendigen<br />
Hilfen vermittelt.<br />
26
1. Beratung, weitere Anlaufstellen und Selbsthilfe<br />
Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong> Fachbereich 43<br />
Gesundheit und Verbraucherschutz – Sozial Psychiatrischer Dienst (SPDI)<br />
Hauptstr. 25 (2. OG)<br />
76726 <strong>Germersheim</strong><br />
0 72 74 – 53 448 (Telefonzentrale des Gesundheitsamtes)<br />
Sprechzeiten des Sozial Psychiatrischen Dienstes:<br />
Montag bis Freitag:<br />
8.00 bis 12.00 Uhr sowie<br />
Montag, Dienstag, Mittwoch: 13.30 bis 15.30 Uhr<br />
Donnerstag:<br />
13.30 bis 18.00 Uhr<br />
Aufgrund von Außendiensttätigkeit wird darum gebeten,<br />
Termine vorab telefonisch zu vereinbaren.<br />
1<br />
Sozialarbeiter des Sozial Psychiatrischen Dienstes:<br />
0 72 74 - 53 180 (Frau Bouché)<br />
a.bouche@kreis-germersheim.de<br />
0 72 74 - 53 458 (Frau Kurz)<br />
p.kurz@kreis-germersheim.de<br />
0 72 74 - 53 181 (Frau Bockow)<br />
i.bockow@kreis-germersheim.de<br />
0 72 74 - 53 459 (Herr Schwerdtfeger)<br />
v.schwerdtfeger@kreis-germersheim.de<br />
Facharzt für Psychiatrie:<br />
0 72 74 – 53 456 (Herr Dr. Grüninger)<br />
c.grueninger@kreis-germersheim.de<br />
27
Ambulanter Hospizdienst im Kreis <strong>Germersheim</strong><br />
Der ambulante Hospizdienst im Kreis <strong>Germersheim</strong> in der Trägerschaft<br />
des Caritasverbandes Speyer bietet unheilbar kranken und<br />
sterbenden Menschen Beratung und Begleitung an. Das Angebot<br />
ist kostenlos und richtet sich an alle Menschen, unabhängig von<br />
religiöser Orientierung, sozialer Stellung und kultureller Herkunft.<br />
Die gute Vernetzung und Kooperation mit Ärzten, Pflegediensten<br />
und anderen Einrichtungen macht es schwerkranken Menschen<br />
möglich, die verbleibende Zeit zu Hause im vertrauten Umfeld bei<br />
höchstmöglicher Lebensqualität selbstbestimmt zu leben. Auch<br />
Angehörige und Freunde erfahren Unterstützung und Entlastung.<br />
Die hauptamtlichen Kräfte (zwei Hospizschwestern und eine<br />
Hospizkoordinatorin) arbeiten mit ehrenamtlichen HospizbegleiterInnen<br />
der Hospizgruppen Wörth, Kandel und <strong>Germersheim</strong> eng<br />
zusammen. Diese begleiten schwerkranke Menschen durch regelmäßige<br />
Besuche und Gespräche. Sie bringen Zeit mit, um zuzuhören,<br />
Bedürfnisse und Wünsche wahrzunehmen und sich auf die<br />
Auseinandersetzung mit der unheilbaren Krankheit einzulassen.<br />
28
1. Beratung, weitere Anlaufstellen und Selbsthilfe<br />
Dabei steht die Achtung vor der Würde des Menschen in jeder<br />
Phase der Begleitung im Vordergrund.<br />
Des Weiteren besteht die Möglichkeit der palliativpflegerischen<br />
Beratung, insbesondere Schmerz- und Symptomkontrolle, durch<br />
die Hospizschwestern. Als zusätzliches Angebot hat die Hospizgruppe<br />
Kandel in Kandel ein Trauercafé eingerichtet. Dort besteht<br />
die Möglichkeit, sich jeden zweiten Dienstag im Monat in der Zeit<br />
von 14:30 Uhr bis 16:30 Uhr mit Menschen in ähnlichen Situationen<br />
zu treffen und auszutauschen.<br />
Alle haupt- und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen des Hospizdienstes<br />
unterliegen der Schweigepflicht.<br />
1<br />
Ambulanter Hospiz- und Palliativberatungsdienst im Kreis <strong>Germersheim</strong><br />
17er Str. 1<br />
76726 <strong>Germersheim</strong><br />
0 72 74 – 70 34 67<br />
0 72 74 – 70 34 69<br />
ahpb-germersheim@caritas-speyer.de<br />
Ansprechpartnerinnen:<br />
Regine Horn, Christine Merkle (Hospizschwestern)<br />
Heidi Odenwald (Hospizkoordinatorin)<br />
Trauercafé Kandel:<br />
0 63 40 – 91 88 33 (Doris Stahl)<br />
0 72 75 – 91 40 57 (Anne Billian)<br />
29
Selbsthilfe<br />
Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe (KISS Pfalz)<br />
Die Pflege eines Angehörigen ist mit viel Zeit und persönlichem Einsatz<br />
verbunden. Deshalb ist es wichtig, auch sich und seine eigenen Bedürfnisse<br />
im Blick zu haben. Zum Beispiel kann das Gespräch mit Menschen<br />
hilfreich sein, die sich in einer ähnlichen Lebenssituation befinden und<br />
mit vergleichbaren Erfahrungen befinden.<br />
Hier setzt KISS an - die zentrale Kontakt- und Informationsstelle für<br />
Selbsthilfe in der Pfalz – deren Geschäftsstelle sich in Edesheim befindet<br />
und einen Selbsthilfetreff unterhält. In den Räumlichkeiten der<br />
KISS stehen Ihnen Broschüren über Krankheiten, Selbsthilfegruppen und<br />
diversen Einrichtungen zur Verfügung; ebenso lädt die Bibliothek des<br />
Selbsthilfetreffs zum Verweilen ein.<br />
30
1. Beratung, weitere Anlaufstellen und Selbsthilfe<br />
Wenn Sie Interesse an einer Selbsthilfegruppe haben: Die Mitarbeiterinnen<br />
von KISS vermitteln in bestehende Selbsthilfegruppen in der Region,<br />
helfen bei der Gründung einer neuen Selbsthilfegruppe und bei<br />
Fragen zu Förderanträgen, Spenden, Versicherungen. Die Mitarbeiterinnen<br />
unterstützen bei der Planung von Veranstaltungen und Projekten,<br />
helfen bei organisatorischen Fragen und bei der Öffentlichkeitsarbeit<br />
und beraten Selbsthilfegruppen in Krisen und Konfliktsituationen. Durch<br />
Monatsprogramme, Pressearbeit, Selbsthilfetage und -wegweiser, Vernetzung<br />
von Gruppen, Fortbildungsangebote für Gruppensprecher usw.<br />
fördert KISS den Selbsthilfegedanken in der Öffentlichkeit.<br />
1<br />
KISS Pfalz Selbsthilfetreff Pfalz e.V.<br />
Speyerer Straße 10<br />
67483 Edesheim<br />
0 63 23 – 98 99 24<br />
0 63 23 – 70 40 75 0<br />
info@kiss-pfalz.de<br />
www.kiss-pfalz.de/<br />
Telefon- und Sprechzeiten der<br />
Geschäftsstelle:<br />
Montag: 17.00 bis 19.00 Uhr<br />
Dienstag: 9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Donnerstag: 10.00 bis 16.00 Uhr<br />
Freitag: 9.00 bis 12.00 Uhr<br />
31
2. Hilfe<br />
und Pflege<br />
zu Hause<br />
33
Hilfe- und Pflegebedürftigkeit: Was ist der Unterschied?<br />
Die meisten Menschen möchten zu Hause in der eigenen Wohnung / im<br />
eigenen Haus und in der vertrauten Nachbarschaft leben und dort auch<br />
die Hilfe- und Pflegeleistungen in Anspruch nehmen, die sie brauchen.<br />
Für die Mehrzahl der hilfe- und pflegebedürftigen Menschen ist dieser<br />
Wunsch auch Realität: Sie werden zu Hause zumeist von Angehörigen,<br />
aber auch von Freunden, Bekannten, Nachbarn unterstützt und begleitet.<br />
Aber: Dies ist nicht für jeden Menschen möglich und auch nicht jeder,<br />
der Hilfe benötigt, erhält „automatisch“ Leistungen aus der Pflegeversicherung.<br />
Hilfe- und/oder Pflegebedarf „sind zwei verschiedene<br />
Lebenssituationen, für die unterschiedliche Unterstützungsangebote<br />
bereit stehen. Es gilt beides zu unterscheiden, um die Unterstützungsangebote<br />
gezielt auszuwählen und unterschiedliche Finanzierungen<br />
zu klären“ (MASGFF-Familienpflegeratgeber, 2007, S. 31).<br />
Leistungen aus der Pflegeversicherung können erst in Anspruch genommen<br />
werden, wenn der tägliche Hilfebedarf mindestens 90 Minuten<br />
beträgt bzw. die Voraussetzung für zusätzliche Betreuungsleistungen<br />
besteht – sofern eine Demenz, physische Erkrankung oder<br />
geistige Behinderung vorliegt. Voraussetzung ist eine Begutachtung<br />
des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK) und<br />
nachfolgende Einstufung in eine Pflegestufe. Wenn der MDK/die<br />
Pflegekasse keinerlei Bedarf festgestellt hat oder wenn kein Leistungsanspruch<br />
bei der Pflegekasse besteht, müssen eigene Mittel<br />
(Einkommen und Vermögen) eingesetzt werden. Stehen diese nicht<br />
oder in nicht ausreichendem Maße zur Verfügung kann ein Antrag<br />
34
2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />
auf Sozialhilfe gestellt werden. Dies trifft auch für die Deckung der<br />
Restkosten bei Leistungsbezug aus der Pflegeversicherung zu.<br />
Vor diesem Hintergrund möchten wir Ihnen auf den folgenden Seiten<br />
Unterstützungsmöglichkeiten vorstellen, die Ihnen im Alltag zu<br />
Hause Entlastung bieten und die Ihnen helfen können, die Hilfe- und<br />
Pflegesituation im Sinne Ihres Angehörigen und unter Berücksichtigung<br />
Ihrer eigenen Lebenssituation bestmöglich zu gestalten.<br />
Schwerbehindertenausweis<br />
Einen Schwerbehindertenausweis erhält man auf Antrag, sofern das<br />
Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung (früher: Amt für soziale<br />
Angelegenheiten, Versorgungsamt) das Vorliegen eines Grades der Behinderung<br />
von mehr als 50 % festgestellt hat.<br />
Der Schwerbehindertenausweis ist auch die Voraussetzung für die<br />
Inanspruchnahme von Nachteilsausgleichen, die jedoch abhängig sind<br />
vom Ausmaß und der Schwere der Behinderung. Zu den Ihnen möglicherweise<br />
zustehenden Nachteilsausgleichen zählen zum Beispiel<br />
Kündigungsschutz und Zusatzurlaub im Arbeitsleben, Einkommenssteuerfreibeträge,<br />
Kfz-Steuerermäßigung oder -befreiung, unentgeltliche<br />
Beförderung im öffentlichen Personenverkehr (auch für Begleitpersonen),<br />
Parkerleichterungen, Ermäßigung von der Rundfunkbeitragspflicht<br />
und Sozialtarif bei der Deutschen Telekom, verbilligte Eintrittspreise<br />
für diverse Veranstaltungen (Sport, Kultur usw.), Freibeträge beim Einkommen<br />
für den Bezug von Wohngeld, Mehrbedarf bei Gewährung von<br />
Grundsicherung, Übernahme von Fahrtkosten durch die Krankenkasse<br />
bei Fahrten zu ambulanter medizinischer Behandlung.<br />
Pflegebedürftigen Menschen stehen nicht automatisch alle Nachteilsausgleiche<br />
zu. Die Pflegestufe ist nicht abhängig vom Besitz eines<br />
Schwerbehindertenausweises.<br />
Weitere Informationen:<br />
• Pflegestützpunkte<br />
www.lsjv.rlp.de/versorgung/recht-der-behinderten-menschen/<br />
2<br />
35
Hauswirtschaftliche Hilfen für Senioren<br />
Wer kann die Leistung in Anspruch nehmen?<br />
Wer aufgrund einer akuten oder chronischen Erkrankung oder Pflegebedürftigkeit<br />
nicht mehr in der Lage ist seinen Haushalt selbstständig<br />
zu führen, kann eine Haushaltshilfe in Anspruch nehmen – auch<br />
vorübergehend. Auch für hilfebedürftige Menschen, die noch keine<br />
Pflegestufe haben, kann Unterstützung im Haushalt wichtig sein, um<br />
möglichst lange zu Hause leben zu können.<br />
Wer hilft im Haushalt? z.B.<br />
• privat organisierte Hilfen (z.B. Angehörige, Freunde, Nachbarn ...)<br />
• Ambulante Pflegedienste (siehe Seite 48)<br />
• Dienstleistungsagenturen<br />
• selbstständige/ private Dienstleistungsunternehmen.<br />
36
2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />
Welche Leistungen werden erbracht?<br />
Es werden alle Arbeiten erledigt, die im Haus anfallen. Hierzu zählen<br />
z.B. das Reinigen der Wohnung oder der Fenster, Einkaufen, Wäsche<br />
waschen, Straße fegen, das Kochen, Frühstück oder Abendessen zubereiten,<br />
die Gartenpflege und vieles mehr.<br />
Finanzierung<br />
Grundsätzlich muss die Haushaltshilfe aus eigener Tasche bezahlt<br />
werden. Die Kosten hierfür sind von Anbieter zu Anbieter verschieden.<br />
Unter bestimmten Voraussetzungen kommen folgende Sozialleistungsträger<br />
teilweise oder ganz für die Kosten auf, z.B.:<br />
2<br />
Pflegekassen: Pflegegeldempfänger können ihr monatliches Pflegegeld<br />
/ ihre monatlichen Sachleistungen verwenden, um eine Haushalthilfe<br />
zu finanzieren.<br />
Krankenkassen: Die Übernahme von hauswirtschaftlichen Leistungen,<br />
Grund- und Behandlungspflegeleistungen ist möglich, sofern<br />
dadurch eine Behandlung im Krankenhaus vermieden wird.<br />
Weitere Informationen: Krankenkasse.<br />
Sozialhilfeträger: Unter bestimmten Voraussetzungen zahlt das zuständige<br />
Sozialamt Haushaltshilfen nach Bekanntwerden eines Bedarfs<br />
und nach Überprüfung der Einkommensverhältnisse und der<br />
gesundheitlichen Voraussetzungen.<br />
Rentenversicherungsträger und Unfallversicherungsträger<br />
Auch die Renten- oder Unfallversicherungen zahlen unter Umständen<br />
eine Haushaltshilfe.<br />
Hinweis: Wenn Sie sich privat eine Haushaltshilfe suchen, sind Sie<br />
verpflichtet diese zu versichern und für sie Sozialabgaben bzw. Unfallversicherungsbeiträge<br />
zu zahlen.<br />
37
Informationen zum Thema Minijobs:<br />
Deutsche Rentenversicherung, Knappschaft-Bahn-See,<br />
Minijob-Zentrale, 45115 Essen,<br />
Telefonnummer: 01801 200 504; www.minijob-zentrale.de.<br />
Aufwendungen für Haushaltshilfen können bis zu einem bestimmten<br />
Betrag von der Steuer abgesetzt werden.<br />
Weitere Informationen:<br />
• Pflegestützpunkte<br />
Haushaltshilfen für Familien (Familienpflege)<br />
Wer kann die Leistung in Anspruch nehmen?<br />
Tritt in einer Familie eine Notsituation ein, die sie nicht allein bewältigen<br />
kann (z.B. Krankheit, Kur, Risikoschwangerschaft, Todesfall),<br />
besteht ein Anspruch auf eine Haushaltshilfe / Familienpflege bei<br />
der Krankenkasse.<br />
Voraussetzungen<br />
• Bei Abwesenheit der Mutter / des Vaters, z.B. wegen Krankenhaus<br />
oder Kuraufenthalt.<br />
• Im Haushalt lebt mindestens ein Kind unter 12 Jahren oder ein<br />
behindertes Kind, das auf Hilfe angewiesen ist (bei behinderten<br />
Kindern gilt die Altersgrenze nicht).<br />
• Keine im Haushalt lebende Person kann den Haushalt weiterführen.<br />
Wer hilft im Haushalt und bei der Kinderbetreuung?<br />
• Privat organisierte Hilfen, z.B. durch Freunde, Verwandte oder<br />
Nachbarn,<br />
• Kirchliche Einrichtungen stellen Haushaltshilfen, in manchen Fällen<br />
auch ausgebildete Familienpfleger (Dorfhelfer) zur Verfügung.<br />
• Ambulante Pflegedienste (siehe Seite 48).<br />
• Dienstleistungsagenturen<br />
38
2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />
Welche Leistungen werden erbracht?<br />
Im Rahmen der Familienpflege werden je nach Bedarf alle Arbeiten<br />
erledigt, die im Familienhaushalt anfallen. Hierzu zählen Betreuung<br />
und Versorgung von Kleinkindern und Kindern (z.B. Sicherstellung<br />
Tagesablauf, Kindergarten- und Schulbesuch, Hausaufgabenbetreuung,<br />
Freizeit), Haushaltsführung (z.B. Einkauf, Reinigung, Wäschepflege),<br />
Pflege erkrankter Familienmitglieder gegebenenfalls in Zusammenarbeit<br />
mit einem ambulanten Pflegedienst.<br />
Finanzierung<br />
Auf Antrag übernehmen die Krankenkassen die Kosten für eine<br />
Haushaltshilfe, wenn die Anspruchsvoraussetzungen erfüllt sind.<br />
2<br />
Hinweis: Unter bestimmten Voraussetzungen können die Kosten für<br />
eine Haushaltshilfe teilweise auch von anderen Sozialleistungsträgern<br />
übernommen werden. Für die Betreuung kranker Kinder können<br />
Eltern, die berufstätig sind und zur Pflege ihres Kindes zu Hause<br />
bleiben, auch das von der Krankenkasse gezahlte Kinderkrankengeld<br />
in Anspruch nehmen. Auch eine Freistellung von der Arbeit<br />
durch den Arbeitgeber ist möglich.<br />
Weitere Informationen:<br />
• Krankenkasse<br />
• Pflegestützpunkte<br />
39
Essen auf Rädern<br />
Essen auf Rädern ist ein Angebot für jeden, der nicht selbst kochen<br />
möchte oder dem die Zubereitung von Mahlzeiten zu beschwerlich<br />
ist. Die Mahlzeit wird – je nach Anbieter – um die Mittagszeit entweder<br />
täglich warm angeliefert oder zum Beispiel wöchentlich in Form<br />
von Tiefkühlkost ins Haus gebracht. Manche Anbieter liefern auch<br />
abends aus. Man muss sich das Essen nicht täglich anliefern lassen,<br />
sondern kann bestimmen, an welchen Tagen und für welchen Zeitraum<br />
das Essen auf Rädern bezogen werden soll. Die An- und auch<br />
die Abmeldung ist kurzfristig möglich. Es stehen verschiedene Kostformen<br />
zur Auswahl; neben Normalkost werden z.B. auch Diät- und<br />
Schonkost angeboten.<br />
Weitere Information: Da nicht jeder Dienst / Einrichtung alle Leistungen<br />
anbietet, empfiehlt es sich, vorab Informationen über das<br />
jeweilige Angebot einzuholen. Diese erhalten Sie bei den Pflegestützpunkten<br />
oder bei den Anbietern.<br />
40
2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />
Welche Kosten entstehen?<br />
Die Finanzierung für „Essen auf Rädern“ erfolgt aus eigenen Mitteln.<br />
Unter bestimmten Vorraussetzungen bewilligen die örtlichen Sozialämter<br />
(Städte und Verbandsgemeinden, siehe Seite 174) Hilfen nach<br />
dem 3. bzw. 4. Kapitel SGB XII.<br />
Anbieter im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />
Braun‘sche Stiftung<br />
Am Deutschordensplatz 8<br />
76761 Rülzheim<br />
0 72 72 – 92 85 20<br />
Anspechpartner: Frau Renate Marz /<br />
Herr Josef Francz<br />
Einzugsbereich:<br />
Rülzheim, Bellheim, Hördt, Kuhardt,<br />
Rheinzabern, Leimersheim, Neupotz,<br />
Jockgrim, Knittelsheim, Zeiskam,<br />
Hatzenbühl, Ottersheim, Sondernheim,<br />
<strong>Germersheim</strong><br />
Pflegedienst Hatzenbühl (Malteser)<br />
Luitpoldstr. 81<br />
76770 Hatzenbühl<br />
0 72 75 – 98 86 0 oder<br />
0 72 75 – 98 86 126<br />
Einzugsbereich:<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />
Ökumenische Sozialstation<br />
Hagenbach-Kandel-Wörth e.V.<br />
Arthur-Nisio-Str. 23<br />
76744 Wörth am Rhein<br />
0 72 71 - 76 08 0<br />
in Kooperation mit dem<br />
CJD Wörth-Maximiliansau<br />
Rheinstr. 1<br />
76744 Wörth am Rhein<br />
0 72 71 – 94 72 05<br />
Einzugsbereich:<br />
Stadt Wörth, Verbandsgemeinden<br />
Kandel und Hagenbach<br />
2<br />
41
Mittagstisch in Einrichtungen<br />
(z.B. in Seniorenheimen, Krankenhäusern)<br />
Für ältere Menschen, die zu Hause leben und sich nicht mehr selbst<br />
kochen möchten oder können, aber gerne in Gesellschaft essen<br />
möchten, gibt es verschiedene Einrichtungen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong>,<br />
die Mittagstisch anbieten. In einigen Einrichtungen kann man<br />
neben dem Mittagessen auch Frühstück und Abendessen erhalten.<br />
Als Gast isst man gemeinsam, z.B. mit den Heimbewohnern. Meist<br />
stehen mehrere Gerichte (z.B. Voll- und Schonkost) zur Auswahl. Ein<br />
Fahrdienst zum Essen wird im Allgemeinen nicht bereitgestellt.<br />
Hinweis: Da nicht jeder Dienst / Einrichtung alle Leistungen anbietet,<br />
empfiehlt es sich, vorab Informationen über das jeweilige Angebot<br />
einzuholen. Diese erhalten Sie bei den Pflegestützpunkten oder bei<br />
den Anbietern.<br />
Weitere Möglichkeiten und Kombinationen<br />
Auch Gaststätten und Restaurants bieten preiswerten Mittagstisch<br />
oder Tagesgerichte an. Manche davon fahren auch Essen aus. Eine<br />
42
2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />
weitere Alternative können Fertiggerichte sein, die Sie im Supermarkt<br />
kaufen können oder die ins Haus geliefert werden.<br />
Um das Mittagessen möglichst abwechslungsreich zu gestalten, sind<br />
Kombinationen verschiedener Möglichkeiten überlegenswert.<br />
Anbieter im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />
Altenpflegeheim Palatina<br />
Gartenweg 5<br />
67368 Westheim<br />
0 63 44 – 94 70<br />
Caritas-Altenzentrum St. Elisabeth<br />
Reduitstr. 1<br />
76726 <strong>Germersheim</strong><br />
0 72 74 – 94 71 0<br />
Seniorenzentrum Haus Edelberg<br />
Adenauerring 11<br />
76756 Bellheim<br />
0 72 72 – 93 70<br />
Braun‘sche Stiftung<br />
Am Deutschordensplatz 8<br />
76761 Rülzheim<br />
0 72 72 – 92 85 0<br />
Seniorenhaus der AWO<br />
„Lina Sommer“<br />
Buchstr. 15<br />
76751 Jockgrim<br />
0 72 71 – 59 50<br />
Seniorenhaus der AWO<br />
„Babette Ludowici“<br />
Untere Buchstr. 16<br />
76751 Jockgrim<br />
0 72 71 – 59 50<br />
Willi-Hussong-Haus<br />
Altenpflegezentrum<br />
Guttenbergstr. 2<br />
76870 Kandel<br />
0 72 75 – 95 52 0<br />
Pfarrer-Johann-Schiller-Haus<br />
Hanns-Martin-Schleyer-Str. 30<br />
76744 Wörth<br />
0 72 71 – 76 09 0<br />
Asklepios-Südpfalzklinik <strong>Germersheim</strong><br />
An Fronte Karl 2<br />
76726 <strong>Germersheim</strong><br />
0 72 74 – 504 0 (Zentrale)<br />
Asklepios-Südpfalzklinik Kandel<br />
Luitpoldstraße 14<br />
76870 Kandel<br />
0 72 75 – 71 0 (Zentrale)<br />
2<br />
Weitere Informationen:<br />
• Pflegestützpunkte<br />
• Anbieter<br />
43
Hausnotruf<br />
Was ist Hausnotruf?<br />
Fragen wie: Was ist, wenn ich stürze? Was ist, wenn ich allein nicht<br />
mehr aufstehen und Hilfe holen kann? werden von älteren Menschen<br />
häufig gestellt. Auch Angehörige suchen diesbezüglich Rat. In diesen<br />
Fällen kann ein Hausnotruf - besonders für alleinstehende Menschen<br />
- ein sinnvolles Hilfsmittel sein, das Sicherheit gibt und durch das<br />
schnell Hilfe angefordert werden kann – rund um die Uhr. Das Hausnotruf-System<br />
besteht aus zwei Teilen: einem <strong>Stand</strong>gerät, das mit<br />
dem Telefon verbunden ist und einem Sender (Armband oder Umhänger),<br />
der am Körper getragen wird. Im Notfall wird durch Knopfdruck<br />
(Sender) ein Signal an die Notrufzentrale gesendet. Diese Zentrale ist<br />
rund um die Uhr besetzt. Sie stellt im Notfall eine Sprechverbindung<br />
her. Auch wenn die betroffene Person nicht mehr antworten kann,<br />
werden die notwendigen Hilfsmaßnahmen sofort eingeleitet, z.B. die<br />
vorab benannten Ansprechpartner (z.B. Verwandte, Nachbarn, Pflegedienst)<br />
oder der medizinische Notdienst informiert. Bei medizinischen<br />
Notfällen wird zu den Angehörigen direkt der Rettungsdienst<br />
(mit)alarmiert. Wenn Sie Ihren Schlüssel hinterlegen lassen, ist ein<br />
direkter Zugang zum Patienten möglich. Über die technischen Voraussetzungen<br />
für den Anschluß informiert sie der jeweilige Anbieter.<br />
44
2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />
Wenn die technischen Voraussetzungen fehlen, helfen die Anbieter<br />
bei der Installation. Sind Verwandte oder andere Kontaktpersonen<br />
im Haus oder in der Nachbarschaft, kann auch ein handelsübliches<br />
Gegensprechgerät (z.B. „Seniophon“) oder ein speziell ausgestattetes<br />
Telefon ausreichend sein. Die Geräte sind in Sanitätshäusern, über<br />
das Internet oder im Fachhandel erhältlich.<br />
Welche Kosten entstehen?<br />
Hausnotruf wird von gemeinnützigen Einrichtungen oder privaten<br />
Diensten angeboten. Die Kosten unterscheiden sich je nach Anbieter.<br />
Hinzu kommt eine einmalige Einrichtungsgebühr in etwa gleicher<br />
Höhe. Auf Antrag gewährt die Pflegekasse einen Zuschuss zur monatlichen<br />
Miete des Gerätes, wenn Sie in eine Pflegestufe eingestuft<br />
sind. Unter bestimmten Vorraussetzungen finanziert auch die Kreisverwaltung<br />
<strong>Germersheim</strong>, Fachbereich 23 Soziale Hilfen ein Hausnotrufgerät.<br />
2<br />
Anbieter im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />
Deutsches Rotes Kreuz<br />
Kreisverband <strong>Germersheim</strong> e.V.<br />
H.-G.-Sponeck-Str. 33<br />
76726 <strong>Germersheim</strong><br />
0 72 74 – 24 60<br />
0 72 74 – 83 58<br />
info@drk-kv-germersheim.de<br />
www.drk-kv-germersheim.de<br />
Einzugsbereich:<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />
Ökumenische Sozialstation Hagenbach,<br />
Kandel, Wörth e.V.<br />
Arthur-Nisio-Str. 23<br />
76744 Wörth am Rhein<br />
0 72 71 - 76 08 0<br />
0 72 71 - 76 08 27<br />
keppel@sozialstation-woerth.de<br />
Einzugsbereich:<br />
Stadt Wörth, Verbandsgemeinden Kandel<br />
und Hagenbach<br />
Sozialstation Rülzheim e.V.<br />
Kuhardter Str. 37<br />
76756 Bellheim<br />
0 72 72 – 91 91 77<br />
0 72 72 – 91 91 78<br />
sozialstation@ruelzheim.de<br />
www.sozialstation@ruelzheim.de<br />
Einzugsbereich:<br />
Verbandsgemeinden Rülzheim, Bellheim,<br />
Jockgrim<br />
Weitere Informationen:<br />
• Pflegestützpunkte<br />
• Anbieter<br />
45
Fahrdienste<br />
Was sind Fahrdienste?<br />
Für Menschen, die aufgrund einer Behinderung oder Pflegebedürftigkeit<br />
über kein eigenes Fahrzeug verfügen und auch öffentliche<br />
Verkehrsmittel nicht mehr nutzen können, sind Fahrdienste gedacht.<br />
Sie ermöglichen die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben, zum<br />
Beispiel Fahrten zu Verwandten, Freunden und Bekannten, den Besuch<br />
von kulturellen oder sportlichen Veranstaltungen, ebenso wie<br />
die Erledigung von Besorgungen. Das besondere an der Fahrdienstleistung<br />
ist, dass nicht nur die Fahrt an sich inbegriffen ist, sondern<br />
auch Hilfestellungen, Begleitung und Betreuung beim Ein- und Ausstieg,<br />
während der Fahrt und am Zielort. Für Rollstuhlfahrer stehen<br />
geeignete Fahrzeuge zur Verfügung. Sie haben also beim Fahrdienst<br />
einen Begleiter, der Ihnen zusätzlich zur Beförderung, z.B. bei Behördengängen,<br />
behilflich ist und Sie bei der Erledigung Ihrer Einkäufe<br />
begleitet. Mit Hilfe der Fahrdienste können auch Arztbesuche oder<br />
therapeutische Behandlungen wahrgenommen werden.<br />
46
2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />
Welche Kosten entstehen?<br />
Die Inanspruchnahme der Fahrdienste für Einkäufe, Verwandtenbesuche,<br />
zu Freizeitveranstaltungen usw. muss in der Regel aus eigenen<br />
Mitteln finanziert werden. Menschen mit Mobilitätseinschränkungen,<br />
die sozialhilfeberechtigt sind, können bei der Kreisverwaltung<br />
<strong>Germersheim</strong>, Fachbereich 23 Soziale Hilfen, einen Antrag auf Kostenübernahme<br />
für einen Fahrdienst zur Teilnahme am öffentlichen<br />
Leben stellen.<br />
Für Fahrten zum Arzt oder zu einer ambulanten Krankenhausbehandlung<br />
übernimmt die Krankenkasse die Kosten, sofern Sie einen<br />
Schwerbehindertenausweis mit dem Merkzeichen „aG“ bzw. „Bl“ oder<br />
„H“ besitzen oder in Pflegestufe II oder III eingestuft sind. Die Fahrten<br />
müssen vor Antrittsbeginn von der Krankenkasse genehmigt werden.<br />
Setzen Sie sich diesbezüglich mit Ihrer Krankenkasse in Verbindung.<br />
2<br />
Anbieter im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />
Pflegedienst Hatzenbühl (Malteser)<br />
Luitpoldstr. 81<br />
76770 Hatzenbühl<br />
0 72 75 - 98 86 0 oder<br />
0 72 75 - 98 86 128<br />
0 72 75 - 98 86 222<br />
info@pflegedienst-hatzenbuehl.de<br />
www.pflegedienst-hatzenbuehl.de<br />
Einzugsbereich:<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />
Weitere Anbieter<br />
Club Behinderter und ihrer Freunde<br />
Südpfalz e.V. (cbf Südpfalz e.V.)<br />
Münchener Straße 5<br />
76829 Landau<br />
0 63 41 – 98 76 00<br />
0 63 41 – 98 76 06 0<br />
info@cbf-suedpfalz.de<br />
www.cbf-suedpfalz.de<br />
Einzugsbereich:<br />
<strong>Landkreis</strong>e <strong>Germersheim</strong>, Südliche<br />
Weinstraße, Stadt Landau<br />
Weitere Informationen:<br />
• Pflegestützpunkte<br />
• Anbieter<br />
• Als weitere Möglichkeit können Sie auch Taxiunternehmen<br />
oder private Fahrdienstanbieter vor Ort nutzen.<br />
47
Ambulante Pflegedienste<br />
Was ist ambulante Pflege durch einen Pflegedienst?<br />
Wenn neben hauswirtschaftlichen Hilfen auch Körper- und/oder<br />
Krankenpflege erforderlich ist und diese nicht oder nicht in ausreichendem<br />
Maße von Angehörigen geleistet werden kann, besteht die<br />
Möglichkeit, einen ambulanten Pflegedienst zu beauftragen. Ambulante<br />
Pflegedienste sorgen mit vielfältigen Tätigkeiten dafür, dass<br />
kranke oder hilfebedürftige Menschen in ihrer vertrauten Umgebung<br />
nach den eigenen Vorstellungen versorgt werden können. Pflegeleistungen<br />
und Hilfen im Haushalt gehören ebenso zum Leistungsspektrum<br />
wie medizinische Unterstützung und stundenweise Betreuung<br />
zu Hause.<br />
Wann ist ambulante Pflege sinnvoll?<br />
Ambulante Pflege ist sinnvoll,<br />
• bei Hilfebedarf, auch wenn (noch) keine Pflegestufe vorliegt,<br />
• wenn der Pflegebedürftige gern weiter zu Hause leben und dort<br />
gepflegt werden möchte,<br />
• solange der Pflegebedürftige noch in der Lage ist, im eigenen<br />
Haushalt zu leben,<br />
• um die pflegende(n) Person(en) zu entlasten,<br />
48
2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />
• um die Aufnahme in ein Seniorenheim hinauszuzögern oder zu<br />
vermeiden, z.B. durch 24-Stunden-Betreuung („Rund-um-die-<br />
Uhr“),<br />
• um der pflegenden Person Beratung und praktische Hilfen zu<br />
bieten,<br />
• in Ergänzung zu weiteren entlastenden Angeboten, z.B. Tagespflege,<br />
Kurzzeitpflege, Verhinderungspflege, Besuchs-, Betreuungs-<br />
und Begleitdienste usw.<br />
Welche Kosten entstehen?<br />
Für pflegerische und hauswirtschaftliche Hilfen gibt es Fixpreise, die<br />
für alle Pflegedienste verbindlich und einheitlich sind und die mit<br />
den Pflegekassen ausgehandelt werden. Die sogenannten Leistungskomplexe<br />
nennen sich z.B. Große Morgentoilette (Ganzkörperpflege<br />
inklusive Hautpflege), Hilfe zur Ausscheidung (Hilfen beim Toilettengang,<br />
Intimhygiene, Einlagenwechsel). Wie hoch die Kosten für die<br />
Pflege sind, hängt außerdem vom Zeitaufwand ab. Für jede Anfahrt,<br />
die der Pflegedienst tätigt, wird zudem eine sogenannte Hausbesuchspauschale<br />
berechnet. Für Betreuungs- und Sonderleistungen,<br />
die nicht pflegeversicherungsrelevant sind, kann jeder Pflegedienst<br />
seine Preise selbst festlegen. Für Selbstzahler, das heißt Hilfebedürftige,<br />
die keine Leistungen der Pflegeversicherung erhalten, kann jeder<br />
Pflegedienst auch frei über seine Preisgestaltung entscheiden. Kostenvergleiche<br />
können sich also lohnen.<br />
2<br />
Leistungen der Pflegekasse<br />
Die Pflegekassen gewähren auf Antrag einen monatlichen Zuschuss<br />
zu den Kosten der ambulanten Pflege zu Hause – die sogenannte<br />
Sachleistung oder Kombinationsleistung.<br />
Weitere Informationen zum Thema „Sachleistungen“ und „Kombinationsleistungen“<br />
finden Sie unter „Leistungen der Pflegekasse“<br />
auf Seite 140.<br />
49
Entscheidungshilfen für die Auswahl eines ambulanten<br />
Pflegedienstes<br />
Bevor Sie eine Vereinbarung mit einem Pflegedienst treffen, sollten<br />
Sie sich ausführlich über die angebotenen Leistungen beraten lassen<br />
(unverbindlich und kostenlos). Sie können sich auch einen Kostenvoranschlag<br />
erstellen lassen. Erst wenn alle Fragen und Erwartungen<br />
geklärt sind, sollten Sie mit dem Pflegedienst über die besprochenen<br />
Leistungen einen Pflegevertrag abschließen. Nur die darin aufgeführten<br />
Leistungen kann der Pflegedienst mit Ihrer Pflege- oder<br />
Krankenkasse abrechnen. Der so genannte Leistungsnachweis, in<br />
dem alle Leistungen, die der Pflegedienst erbringen darf, festgehalten<br />
werden, muss am Ende des Monats vom Pflegebedürftigen<br />
oder seinem Bevollmächtigten unterschrieben werden. Bei der Suche<br />
nach einem Pflegedienst können Ihnen folgende Fragen eine Entscheidungshilfe<br />
sein, z.B.:<br />
Bietet der Pflegedienst vor Vertragsabschluss ein ausführliches<br />
und kostenloses Informationsgespräch bei Ihnen zu Hause an?<br />
Erstellt der Pflegedienst kostenlos einen schriftlichen Kostenvoranschlag?<br />
Ist der Pflegedienst auch für die medizinische Behandlungspflege<br />
(SGB V) zugelassen?<br />
Hat sich der Pflegedienst auf die Pflege bestimmter Personengruppen<br />
spezialisiert (z.B. Kinder, Menschen mit Demenz, Beatmungspatienten,<br />
Sterbebegleitung)?<br />
Werden Sie ausreichend und verständlich über die Finanzierung<br />
und die Kosten, die Sie selbst tragen müssen, informiert?<br />
Kann der Pflegedienst zusätzliche Leistungen anbieten bzw.<br />
vermitteln (z.B. Pflegehilfsmittel-Beratung, Essen auf Rädern,<br />
Hausnotruf, Fahrdienste, Wohnraumanpassung usw.)?<br />
Unterstützt Sie der Pflegedienst bei der Durchsetzung von Ansprüchen<br />
bei Kostenträgern (z.B. Sozialamt, Kranken- und Pflegekasse)?<br />
50
2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />
Schult der Pflegedienst seine Mitarbeiter regelmäßig?<br />
Können Sie von einem festen Pflegeteam betreut werden?<br />
Finden Ihre individuellen Bedürfnisse Berücksichtigung?<br />
Werden Angehörige in die Pflege einbezogen?<br />
Führt der Pflegedienst Kurse oder Schulungen für pflegende Angehörige<br />
durch oder vermittelt er sie?<br />
Hat der Pflegedienst ein Pflegeleitbild und wird Ihnen dieses<br />
ausgehändigt?<br />
Kann der Pflegedienst die nötige Pflege auch „Rund-um-die-<br />
Uhr“ leisten?<br />
Wie sichert der Pflegedienst seine Bereitschaft an Sonn- und<br />
Feiertagen und nachts?<br />
Übernimmt der Pflegedienst kurzfristige Entlastungs- und auch<br />
Urlaubsvertretung?<br />
Wird Ihnen das Abrechnungsverfahren erklärt? Ist es für Sie verständlich<br />
und nachvollziehbar?<br />
Wird Ihr Wohnungsschlüssel so verwahrt, dass nur dazu befugte<br />
Personen Zugang haben?<br />
Bietet Ihnen der Pflegedienst einen schriftlichen Vertrag an?<br />
Gibt es eine verantwortliche Kontaktperson für Wünsche und<br />
Beschwerden?<br />
2<br />
Ambulante Pflegedienste mit Versorgungsvertrag und Sitz im<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />
Derzeit gibt es 8 ambulante Pflegedienste mit Sitz im <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Germersheim</strong>, die einen Versorgungsvertrag mit den Kranken- und<br />
Pflegekassen haben 2 . Eine Übersicht für den <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />
finden Sie in der Karte. Die Anschriften und Telefonnummern dieser<br />
Dienste sowie weiterer Anbieter finden Sie in der nachstehenden<br />
Liste.<br />
2 Ausnahme ist die Ökumenische Sozialstation Edenkoben-Herxheim-Offenbach e.V. mit<br />
Sitz in Herxheim, die Leistungen in der Gemeinde Freisbach erbringt.<br />
51
Ambulante Pflegedienste mit Versorgungsvertrag<br />
und Sitz im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />
Ökumenische Sozialstation<br />
<strong>Germersheim</strong>-Lingenfeld e.V.<br />
Sozialstation<br />
Rülzheim e.V.<br />
52
2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />
Pflegedienst Hatzenbühl<br />
(Malteser)<br />
Pflege Indivita 24<br />
Service GmbH<br />
2<br />
Mobiler Pflegeservice<br />
Kandel<br />
U. Werling<br />
Häusliche Altenund<br />
Krankenpflege<br />
Kandel<br />
Pflegedienst für<br />
Jung und Alt<br />
Ökumenische Sozialstation<br />
Hagenbach, Kandel, Wörth e.V.<br />
53
Anbieter im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />
Ökumenische Sozialstation<br />
<strong>Germersheim</strong>-Lingenfeld e.V.<br />
Bismarckstr. 12<br />
76726 <strong>Germersheim</strong><br />
0 72 74 – 70 45 0<br />
0 72 74 – 70 45 41<br />
e.humbert@sozialstationgermersheim.de<br />
oder<br />
b.keller@sozialstationgermersheim.de<br />
Sozialstation Rülzheim e.V.<br />
Kuhardter Straße 37<br />
76761 Rülzheim<br />
0 72 72 – 91 91 77<br />
0 72 72 – 91 91 78<br />
g.decker@ruelzheim.de<br />
www.sozialstation-ruelzheim.de<br />
Pflegedienst Hatzenbühl (Malteser)<br />
Luitpoldstr. 81<br />
76770 Hatzenbühl<br />
0 72 75 - 98 86 0<br />
0 72 75 - 98 86 222<br />
info@pflegedienst-hatzenbuehl.de<br />
www.pflegedienst-hatzenbuehl.de<br />
(auch 24-Stunden-Betreuung)<br />
Mobiler Pflegeservice Kandel<br />
Marktstr. 5<br />
76870 Kandel<br />
0 72 75 – 61 69 1<br />
0 72 75 – 52 54<br />
mps-kandel@web.de oder<br />
mps-kandel@gmx.de<br />
Pflegedienst für Alt und Jung<br />
Lindenstr. 29<br />
76870 Kandel<br />
0 72 75 – 91 99 98<br />
0 72 75 – 95 65 85<br />
alt-und-jung-pflegedienst@web.de<br />
U. Werling,<br />
Häusliche Alten- und Krankenpflege<br />
Rheinstr. 47<br />
76870 Kandel<br />
0 72 75 – 61 71 86<br />
0 72 75 – 94 90 33<br />
<br />
<br />
uwerling@yahoo.de<br />
www.pflegedienst-werling.<br />
beepworld.de<br />
Ökumenische Sozialstation Hagenbach,<br />
Kandel, Wörth e.V.<br />
Arthur-Nisio-Straße 23<br />
76744 Wörth<br />
0 72 71 – 76 08 0<br />
0 72 71 – 76 08 27<br />
keppel@sozialstation-woerth.de<br />
Pflege Indivita 24 Service GmbH<br />
Tannenstr. 12<br />
76744 Wörth<br />
0 72 71 – 13 26 00<br />
0 72 71 – 13 26 01<br />
info@pflegeindivita24.de<br />
www.pflegeindivita24.de<br />
(auch Beatmungspflege und Rund-umdie-Uhr)<br />
54
2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />
Weitere Anbieter<br />
Club Behinderter und ihrer Freunde<br />
Südpfalz e.V. (cbf Südpfalz e.V.)<br />
Münchener Str. 5<br />
76829 Landau<br />
0 63 41 – 98 76 00<br />
0 63 41 – 98 76 06 0<br />
info@cbf-suedpfalz.de<br />
www.cbf-suedpfalz.de<br />
(auch 24- Stunden-Betreuung in den<br />
Wohngemeinschaften des Anbieters)<br />
Ökumenische Sozialstation Edenkoben-Herxheim-Offenbach<br />
e.V.<br />
Käsgasse 15<br />
76863 Herxheim / Pfalz<br />
0 72 76 – 98 90 0<br />
0 72 76 – 98 90 26<br />
heike.ibba@sozialstation-ahz.de<br />
Von Ginsheim AG<br />
Niederhohlstr. 12<br />
76863 Herxheim / Pfalz<br />
0 72 76 – 92 94 68 0<br />
0 72 76 – 92 94 68 9<br />
info@von-ginsheim-ag.de<br />
www.von-ginsheim-ag.de<br />
(auch Kinder- und Erwachsenen-<br />
Intensivpflege, einschließlich<br />
Beatmung; auch Rund-um-die-Uhr)<br />
Pflege Aktiv 24<br />
Königstr. 68<br />
76829 Landau<br />
0 63 41 – 14 13 47 0<br />
0 63 41 – 14 13 47 50<br />
info@pflegeaktiv24.de<br />
www.pflegeaktiv24.de/<br />
(auch 24-Stunden-Betreuung)<br />
SoMeDi, Ambulante Kranken- und<br />
Altenpflege gGmbH<br />
Zweibrücker Str. 37 – 39<br />
76829 Landau<br />
0 63 41 – 89 76 86<br />
0 63 41 – 89 76 87<br />
info@somedi.org<br />
www.somedi.org/<br />
Ambulante Krankenpflege und<br />
Sozialdienst Leingang<br />
Schillerstr. 83<br />
67373 Dudenhofen<br />
0 62 32 - 3 18 58 70<br />
0 62 32 - 6 58 09 99<br />
info@pflege-leingang.de<br />
www.pflege-leingang.de<br />
2<br />
55
Weitere Informationen:<br />
• Pflegestützpunkte<br />
• Ambulante Pflegedienste<br />
• Kranken- und Pflegekassen<br />
Bei den Pflegestützpunkten erhalten Sie auch Informationen zu weiteren<br />
ambulanten Pflegediensten und deren Leistungsangebot.<br />
Weitere Hinweise zur Finanzierung finden Sie unter „Leistungen<br />
der Pflegekasse“ (siehe Seite 140ff.).<br />
Leistungen ambulanter Pflegedienste<br />
Der Kunde bestimmt in Absprache mit dem ausgewählten Pflegedienst<br />
die Form der Hilfe, deren zeitlichen Umfang wie auch die Anzahl der<br />
Tage, an denen der Pflegedienst ins Haus kommen soll. Es besteht jederzeit<br />
die Möglichkeit, bei der Gestaltung der Hilfe Änderungen vorzunehmen.<br />
Es kann auch unregelmäßige oder nur gelegentliche Hilfe<br />
in Anspruch genommen werden. Die Hilfe durch einen Pflegedienst<br />
kann auch nur über einen kurzen Zeitraum, z.B. bei einer Erkrankung<br />
oder auf Probe, in Anspruch genommen werden. Voranmeldungen<br />
sind den Pflegediensten lieb, aber keine Bedingung - die Hilfe kann<br />
auch von einem auf den anderen Tag geleistet werden.<br />
Das Angebot ambulanter Pflegedienste umfasst z.B.<br />
• Grundpflege<br />
• Behandlungspflege<br />
• Hauswirtschaftliche Versorgung / Hauswirtschaftliche Hilfen<br />
• Weitere Leistungen.<br />
Zu den Leistungen der Grundpflege gehören beispielsweise Unterstützung<br />
bei der Körperpflege, Ernährung und Mobilität.<br />
Zu den Leistungen der Behandlungspflege zählen medizinische Leistungen<br />
wie Medikamente geben und /oder richten, Verbandswechsel,<br />
56
2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />
Injektionen oder Katheterversorgung. Voraussetzung für die Behandlungspflege<br />
ist eine Verordnung des behandelnden Arztes, die der<br />
Pflegedienst bei der Krankenkasse einreicht. Grundlage der Behandlungspflege<br />
sind die „Richtlinien des Bundesausschusses der Ärzte<br />
und Krankenkassen über die Verordnung von häuslicher Krankenpflege“.<br />
Die hauswirtschaftliche Versorgung umfasst z.B. Hilfen bei Reinigung<br />
der Wohnung, bei der Zubereitung von Mahlzeiten oder beim<br />
Einkaufen.<br />
Zu den „weiteren Leistungen“ zählen z.B. folgende Angebote:<br />
Pflegekurse / individuelle Schulungen im häuslichen Bereich, Beratungsgespräche<br />
nach § 37 SGB XI, Verhinderungspflege, 24-Stunden-<br />
Betreuung („Rund-um-die-Uhr-Betreuung“), Besuchs-, Betreuungsund<br />
Begleitdienste, Selbsthilfegruppen, Angebote für Menschen mit<br />
Demenz und ihre Angehörigen.<br />
Hinweis: Da nicht jeder ambulante Pflegedienst alle Leistungen anbietet,<br />
empfiehlt es sich, vorab Informationen über das jeweilige Leistungsspektrum<br />
des Dienstes einzuholen. Diese erhalten Sie bei den<br />
Anbietern oder bei den Pflegestützpunkten.<br />
2<br />
57
Pflegekurse / individuelle Schulungen im<br />
häuslichen Bereich<br />
Sie pflegen ein Familienmitglied, einen Verwandten oder einen<br />
Freund oder möchten sich auf eine mögliche Pflegesituation vorbereiten?<br />
Durch umfassende Schulungen und fachliche Begleitung werden<br />
pflegende Angehörige und/oder andere Pflegepersonen auf den<br />
Pflegealltag zu Hause vorbereitet. Hier lernen Sie zum Beispiel, wie<br />
Sie rückenschonend arbeiten, heben und lagern können und vieles<br />
über Körperpflege, Hygiene und den Gebrauch von Pflegehilfsmitteln.<br />
Außerdem erhalten Sie Informationen und Tipps für die Pflege<br />
und Begleitung von Menschen mit Demenz. Pflegekurse können auch<br />
im häuslichen Umfeld des Pflegebedürftigen stattfinden. Unter Anleitung<br />
und Anwesenheit einer Fachkraft ist es für Pflegepersonen<br />
möglich, pflegerische Tätigkeiten zu erproben und zu erlernen. Pflegekurse<br />
und Schulungen im häuslichen Bereich werden in der Regel<br />
von ambulanten Pflegediensten in Kooperation mit den Pflegekassen<br />
durchgeführt. Die Kosten für die Teilnahme an Pflegekursen / Schulungen<br />
werden zum größten Teil von der Pflegekasse übernommen.<br />
Bitte klären Sie die Kostenübernahme vorab mit Ihrer zuständigen<br />
Pflegekasse.<br />
58
2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />
Termine und Ansprechpartner erfahren Sie bei<br />
• Pflegekasse<br />
• Anbietende Ambulante Pflegedienste<br />
• Pflegestützpunkte<br />
Beratungsgespräche nach § 37 Abs. 3 SGB XI<br />
Wenn Sie Ihren Angehörigen selbst pflegen und dieser Pflegegeld erhält,<br />
sind Sie nach § 37 Abs. 3 SGB XI verpflichtet, sich mit einem<br />
Pflegedienst in Verbindung zu setzen und Beratung in Anspruch zu<br />
nehmen. Die Beratung beinhaltet Hilfestellungen und bietet Ihnen<br />
praktische pflegefachliche Unterstützung.<br />
Diese Beratungsbesuche sind verpflichtend:<br />
• bei Pflegestufe I und II mindestens einmal halbjährlich,<br />
• bei Pflegestufe III mindestens einmal vierteljährlich.<br />
2<br />
Darüber hinaus sind Pflegebedürftige, bei denen ein erheblicher Bedarf<br />
an allgemeiner Betreuung nach § 45a SGB XI festgestellt wurde<br />
berechtigt, in den genannten Zeiträumen zwei Beratungsbesuche<br />
in Anspruch nehmen. Personen, bei denen ein erheblicher Bedarf an<br />
allgemeiner Betreuung festgestellt wurde und die noch nicht die Voraussetzungen<br />
der Pflegestufe I erfüllen, können halbjährlich einmal<br />
einen Beratungsbesuch in Anspruch nehmen.<br />
Ziel der Beratungsbesuche / -gespräche ist die Sicherstellung der<br />
häuslichen Pflegequalität. Die Pflegedienste sowie die beauftragten<br />
Pflegefachkräfte haben die Durchführung der Beratungseinsätze<br />
gegenüber der Pflegekasse oder dem privaten Versicherungsunternehmen<br />
zu bestätigen. Erkenntnisse über Möglichkeiten der Verbesserung<br />
der häuslichen Pflegesituation sind mit Einwilligung des<br />
Pflegebedürftigen der Pflegekasse oder dem privaten Versicherungsunternehmen<br />
mitzuteilen, im Fall der Beihilfeberechtigung auch der<br />
zuständigen Beihilfe-Festsetzungsstelle.<br />
59
Die Beratungsbesuche sind für die Pflegegeldempfänger und ihre Angehörigen<br />
kostenfrei; die Kosten werden von der Pflegekasse übernommen.<br />
Bei privat Pflegeversicherten übernimmt das zuständige<br />
private Versicherungsunternehmen die Kosten, im Fall der Beihilfeberechtigung<br />
anteilig die Beihilfestellen.<br />
Weitere Informationen<br />
• Pflegestützpunkte<br />
• Pflegekasse<br />
• Ambulante Pflegedienste<br />
Verhinderungspflege / Ersatzpflege<br />
Was ist Verhinderungspflege?<br />
Wenn der Pflegende ausfällt, wegen Erholungsurlaub, Krankheit oder<br />
aus anderen Gründen an der Pflege gehindert ist, übernimmt die Pflegekasse<br />
die Kosten einer Ersatzpflege für maximal 28 Tage im Kalenderjahr.<br />
Wichtig ist: Die 28 Tage müssen nicht zusammenhängend<br />
genutzt werden, sondern können auch auf mehrere kürzere Zeiträume<br />
oder sogar Stunden / Tage im Jahr verteilt werden. Die Ersatzpflege<br />
kann in dieser Zeit entweder von einem ambulanten Pflegedienst<br />
oder z.B. von Familienmitgliedern oder anderen nahestehenden Pflegepersonen<br />
übernommen werden. Die Leistungen der Pflegekasse<br />
sind abhängig davon, wer die Ersatzpflege leistet (siehe Seite 153).<br />
Wann ist Verhinderungspflege sinnvoll?<br />
Verhinderungspflege erlaubt es den Angehörigen, sich selbst einmal<br />
einen Urlaub oder Freizeit zu ermöglichen, um Kräfte für die weitere<br />
Pflege zu schöpfen. Manchmal erfordert eine akute Erkrankung oder<br />
eine Abwesenheit (z.B. Kur- oder Krankenhausaufenthalt) der Pflegeperson,<br />
dass der Pflegebedürftige für diese Zeit ersatzweise von einer<br />
anderen Person, einem ambulanten Pflegedienst oder in einer Ein-<br />
60
2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />
richtung betreut wird. Wenn sich der Gesundheitszustand des Pflegebedürftigen<br />
kurzzeitig verschlechtert, kann die Pflegeperson durch<br />
Verhinderungspflege befristet entlastet werden.<br />
Verhinderungs- und Kurzzeitpflege:<br />
Unterschied und Kombinationsmöglichkeiten<br />
Kurzzeitpflege ist ebenfalls eine vorübergehende Möglichkeit der<br />
Entlastung von pflegenden Angehörigen für maximal 28 Tage im<br />
Jahr. Während Verhinderungspflege sowohl zu Hause als auch in einer<br />
Einrichtung erfolgen kann, findet Kurzzeitpflege immer in einer<br />
Einrichtung, z.B. in einem Seniorenheim, statt, d.h. sie wird als sogenannte<br />
„stationäre Maßnahme“ von der Pflegekasse bewilligt. Sie<br />
können Verhinderungspflege und Kurzzeitpflege auch kombinieren<br />
und nacheinander in Anspruch nehmen.<br />
2<br />
Welche Kosten entstehen?<br />
Informationen zu den „Leistungen der Pflegekasse“ für Verhinderungspflege<br />
finden Sie auf Seite 151 oder bei den Pflegestützpunkten.<br />
61
24-Stunden-Betreuung („Rund-um-die-Uhr-Betreuung”)<br />
Was ist 24-Stunden-Betreuung durch einen Ambulanten Pflegedienst<br />
zu Hause?<br />
Wer rund um die Uhr auf Hilfe oder Pflege angewiesen ist und lieber<br />
im eigenen Zuhause verbleiben möchte, als in ein Pflegeheim oder<br />
eine Wohngemeinschaft umzuziehen, kann sich von einem Pflegedienst<br />
mit „Rund-um-die-Uhr“-Angebot versorgen lassen. Für pflegende<br />
Angehörige ist dies eine Möglichkeit, sich vom Pflegealltag zu<br />
entlasten und der Berufstätigkeit oder anderen Verpflichtungen uneingeschränkt<br />
nachkommen zu können. Auch wenn die Angehörigen<br />
in Urlaub oder beispielsweise zur Kur sind, kann Rund-um-die-Uhr-<br />
Betreuung eine sinnvolle Alternative zum kurzzeitigen Aufenthalt in<br />
einem Seniorenheim sein.<br />
Wie wird 24-Stunden-Betreuung angeboten?<br />
Vom Pflegedienst werden in der Regel angelernte Kräfte, aber auch<br />
Fachkräfte eingesetzt. Diese leben gemeinsam mit dem Pflegebedürftigen<br />
unter einem Dach und verrichten alle Tätigkeiten, die bei der<br />
Grundpflege, im Haushalt und im Rahmen der Betreuung anfallen.<br />
Auch nachts leisten sie Hilfe, wenn dies erforderlich ist. Die medizi-<br />
62
2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />
nische Behandlungspflege oder fachlich anspruchsvolle Grundpflegeleistungen<br />
erfolgt durch Fachkräfte des zuständigen Pflegedienstes<br />
oder durch kooperierende Pflegedienste. Alternativ zu zugelassenen<br />
Pflegediensten gibt es auch Vermittlungsagenturen, die Rund-umdie-Uhr-Kräfte<br />
vermitteln.<br />
Hinweis: 24-Stunden-Betreuung ist ein komplexes Thema. Deshalb<br />
empfiehlt es sich, vor Inanspruchnahme von 24-Stunden-Betreuung<br />
Informationen über das jeweilige Angebot einzuholen. Diese erhalten<br />
Sie bei den Pflegestützpunkten oder bei den Anbietern.<br />
Welche Kosten entstehen?<br />
Wenn eine Einstufung in eine Pflegestufe vorliegt, beteiligt sich die<br />
Pflegeversicherung an den Kosten der 24-Stunden-Betreuung über<br />
die üblichen Geld- oder Sachleistungen der jeweiligen Pflegestufe –<br />
je nachdem für welchen Anbieter Sie sich entscheiden. Voraussetzung<br />
für die Gewährung von Sachleistungen ist, dass der Anbieter<br />
einen Vertrag mit der Pflegekasse hat.<br />
Unter bestimmten Voraussetzungen tragen auch die Sozialämter die<br />
Kosten mit. Bitte klären Sie vor Inanspruchnahme des Dienstes die<br />
Kostenübernahme durch den Sozialhilfeträger (Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>,<br />
Fachbereich 23 Soziale Hilfen).<br />
2<br />
Weitere Informationen<br />
• Pflegestützpunkte<br />
• Anbieter (siehe Seite 54 / 55)<br />
Und wenn ich eine ausländische Hilfskraft selbst organisieren<br />
möchte, damit mein pflegebedürftiger Angehöriger in seiner vertrauten<br />
Umgebung bleiben kann?<br />
Betreuung und Pflege durch osteuropäische Betreuungskräfte<br />
Seit Mai 2011 können Bürger aus den meisten osteuropäischen Mitgliedsländern<br />
der Europäischen Union für die Pflege und Betreuung<br />
63
direkt vom Pflegebedürftigen als Arbeitnehmer angestellt werden,<br />
ohne dass es einer Arbeitserlaubnis bedarf. Lediglich Betreuungsund<br />
Pflegekräfte aus Rumänien und Bulgarien benötigen noch eine<br />
Arbeitserlaubnis und dürfen ausschließlich von der Arbeitsagentur<br />
vermittelt werden.<br />
Unabhängig davon können osteuropäische Betreuungskräfte bei<br />
Ihnen tätig sein, wenn Sie einem ausländischen Unternehmen den<br />
Auftrag erteilen, Betreuungsleistungen bei Ihnen zu erbringen, und<br />
das ausländische Unternehmen dann die Tätigkeit durch seine Arbeitnehmer<br />
in Deutschland ausführen lässt. In diesen Fällen benötigen<br />
auch die Betreuungs- und Pflegekräfte aus Rumänien und Bulgarien<br />
keine Arbeitserlaubnis, weil sie Mitarbeiter des ausländischen Unternehmens<br />
bleiben und nur vorübergehend nach Deutschland entsandt<br />
werden. Zum Nachweis, dass die entsandten Personen bei dem Unternehmen<br />
im Ausland angestellt sind und dort weiterhin ihre Steuern<br />
und Sozialversicherungsbeiträge zahlen, wird von der ausländischen<br />
Behörde eine Bescheinigung (A 1) ausgestellt. Diese Bescheinigung<br />
müssen die Beschäftigten in Deutschland jederzeit vorlegen können.<br />
Auch selbstständig tätigen Betreuungskräften aus den osteuropäischen<br />
EU-Ländern ist es im Rahmen der EU-Dienstleistungsfreiheit<br />
gestattet, in Deutschland ihre Dienstleistungen zu erbringen. Für<br />
diese gilt ebenfalls, dass sie keine Arbeitsgenehmigung benötigen,<br />
sondern durch die Bescheinigung A1 nachweisen müssen, dass sie in<br />
ihrem Heimatland ein Gewerbe betreiben und dort ihre Steuern, Abgaben<br />
und Sozialversicherungsbeiträge zahlen. Bei der Beschäftigung<br />
dieser beiden Personenkreise sind allerdings nicht nur formale Kriterien<br />
einer legalen Entsendung zu beachten. Auch im Zusammenhang<br />
mit der Ausgestaltung der Tätigkeit in Deutschland treten diverse<br />
Rechtsfragen auf. Die Grenzen zwischen selbstständiger gewerblicher<br />
Tätigkeit und Scheinselbstständigkeit bzw. zwischen der zulässigen<br />
Tätigkeit entsandter Arbeitnehmer und illegaler Schwarzarbeit sind<br />
fließend.<br />
64
2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />
Informationen zur Rechtslage bietet die Verbraucherzentrale<br />
Rheinland-Pfalz unter dem Titel „Hilfe rund um die Uhr – (l)egal<br />
durch wen?“<br />
Zum kostenlosen download steht für Rheinland-Pfalz eine Tabelle<br />
zu den Bedingungen und Voraussetzungen bereit unter www.verbraucherzentrale-rlp.de<br />
>> Gesundheit + Pflege >> Downloads.<br />
Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz e.V. -<br />
Informations- und Beschwerdetelefon Pflege<br />
Seppel-Glückert-Passage 10<br />
55116 Mainz<br />
<br />
<br />
0 61 31 – 28 48 70<br />
pflege@vz-rlp.de<br />
0 61 31 – 28 48 41<br />
www.verbraucherzentrale-rlp.de<br />
Montag bis Freitag: 10.00 – 13.00 Uhr<br />
Donnerstag: 14.00 – 17.00 Uhr<br />
2<br />
Osteuropäische Haushaltshilfen durch Vermittlung der Arbeitsagentur<br />
Haushaltshilfen aus den neuen EU-Mitgliedsstaaten – mit Ausnahme<br />
von Bulgarien und Rumänien – können seit 1. Mai 2011 in Deutschland<br />
arbeitserlaubnisfrei beschäftigt werden. Allerdings ist der<br />
Arbeitgeber verpflichtet, für die Haushaltshilfe sämtliche Sozialbeiträge<br />
abzuführen und eine Unfallversicherung abzuschließen.<br />
Die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur<br />
für Arbeit, Bonn, unterstützt weiterhin bei der Suche und Auswahl<br />
geeigneter Hilfskräfte im Haushalt. In Zusammenarbeit mit den<br />
osteuropäischen Arbeitsverwaltungen vermittelt die ZAV bereits seit<br />
2004 erfolgreich Haushaltshilfen im Rahmen des Arbeitsgenehmigungsverfahrens.<br />
Haushaltshilfen leisten Unterstützung:<br />
• beim Einkaufen, Kochen, Waschen, Putzen und anderen Arbeiten<br />
im Haushalt<br />
65
• bei pflegerischen Alltagshilfen, zum Beispiel Essen und Trinken,<br />
Waschen oder An- und Auskleiden<br />
• bei der sozialen Betreuung und Aktivitäten wie Vorlesen, Spazierengehen<br />
oder Begleitung zu Arztbesuchen<br />
Bulgarische und rumänische Haushaltshilfen benötigen noch bis<br />
31.12.<strong>2013</strong> eine Arbeitsgenehmigung. Die Rechtsvorschriften des<br />
Haushaltshilfenverfahrens gelten hier weiterhin.<br />
Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit,<br />
Bonn<br />
Villemombler Str. 76<br />
53123 Bonn<br />
0 22 8 – 71 31 41 4<br />
0 22 8 – 71 32 70 – 14 15<br />
ZAV-Bonn.Haushalthilfen@arbeitsgentur.de<br />
Weitere Informationen zum Verfahren erhalten Sie unter:<br />
www.arbeitsagentur.de >> Bürgerinnen und Bürger >> Arbeit und Beruf >><br />
Vermittlung >> Haushaltshilfen.<br />
Pflegehilfsmittel<br />
Der Einsatz von Pflegehilfsmitteln ermöglicht es Menschen, trotz körperlicher<br />
Einschränkungen möglichst selbstständig zu leben. Ein Anspruch<br />
auf Pflegehilfsmittel besteht, wenn dadurch die Pflege für den<br />
Pflegebedürftigen wie für die Pflegeperson erleichtert und eine Überforderung<br />
verhindert wird. Ein Anspruch auf Pflegehilfsmittel besteht<br />
auch, wenn dadurch eine Linderung der Beschwerden des Pflegebedürftigen<br />
erreicht werden kann oder wenn die Verwendung dieser<br />
Hilfsmittel eine selbständigere Lebensführung ermöglicht, so dass die<br />
pflegebedürftige Person weniger auf fremde Hilfe angewiesen ist.<br />
Der Anspruch besteht unabhängig von einer Pflegestufe und orientiert<br />
sich an dem vorliegenden Einzelfall. Eine ärztliche Verordnung<br />
ist erforderlich.<br />
66
2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />
Für Hilfsmittel, die einen Gebrauchgegenstand des täglichen Lebens<br />
darstellen (z.B. ein Bett), kann die Pflege- bzw. Krankenkasse nur unter<br />
besonderen Voraussetzungen die Kosten übernehmen. Die Pflege- bzw.<br />
Krankenkasse kann nach vorhergehender Prüfung nur für Hilfsmittel,<br />
die im Hilfsmittelverzeichnis bzw. Pflegehilfsmittelverzeichnis aufgeführt<br />
sind, eine Kostenübernahme erteilen.<br />
Bei den Pflegehilfsmitteln ist zu unterscheiden zwischen<br />
• zum Verbrauch bestimmten Pflegehilfsmitteln und<br />
• technischen Pflegehilfsmitteln.<br />
Zum Verbrauch bestimmte Pflegehilfsmittel sind Produkte, die nur einmal<br />
benutzt werden können, zum Beispiel: saugende Bettschutzeinlagen<br />
zum Einmalgebrauch, Fingerlinge, Einmalhandschuhe, Mundschutz,<br />
Schutzschürzen, Desinfektionsmittel. Hier beteiligen sich die<br />
Pflegekassen bei Vorliegen einer Pflegestufe mit monatlich bis zu 31<br />
Euro (Antrag muss bei der zuständigen Pflegekasse gestellt werden).<br />
Technische Hilfsmittel werden dem Versicherten leihweise überlassen.<br />
Eine Pflegestufe ist je nach Art des Hilfsmittels nicht zwingend<br />
erforderlich.<br />
2<br />
Welche Kosten entstehen?<br />
Für technische Hilfsmittel der Pflege- und Krankenkassen ist immer<br />
eine Rezept vorzulegen und ein Eigenanteil zu erbringen (nicht bei<br />
Vorliegen eines Befreiungsausweises der Krankenkasse). Über die<br />
Höhe von Zuzahlungen informiert Sie Ihre Kranken- und Pflegekasse<br />
oder der Pflegestützpunkt.<br />
Wenn Sie nicht kranken-/pflegeversichert sind, übernimmt unter bestimmten<br />
Voraussetzungen die Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>, Fachbereich<br />
23 Soziale Hilfen die Kosten für das Pflegehilfsmittel.<br />
Weitere Informationen<br />
• Pflegestützpunkte<br />
• Kranken- und / oder Pflegekasse<br />
67
Besuchs- und Begleitdienste für Menschen mit und ohne<br />
Demenz<br />
Besuchs- und Begleitdienste beugen Einsamkeit und Isolation bei Alleinlebenden<br />
vor und sind darüber hinaus eine wichtige Entlastungsmöglichkeit<br />
für Betroffene und ihre Angehörigen. Solche Dienste<br />
werden häufig von ehrenamtlichen Helfern ausgeübt, die dafür von<br />
Fachkräften geschult, regelmäßig fortgebildet und begleitet werden.<br />
Die Helfer besuchen die Betroffenen entweder zuhause oder begleiten<br />
sie bei kleinen Unternehmungen. Außerdem gibt es verschiedene<br />
Gruppenangebote. Im Mittelpunkt stehen Geselligkeit, Austausch und<br />
Lebensfreude. Regelmäßige hauswirtschaftliche Hilfen und Pflegeleistungen<br />
werden von den ehrenamtlichen Helfern nicht erbracht.<br />
Hinweis: Die Preise für diese Angebote sind von Anbieter zu Anbieter<br />
verschieden. Einige der Angebote richten sich speziell an Menschen<br />
mit Demenz und ihre Angehörigen. Die Kosten hierfür übernimmt die<br />
Pflegekasse; auch Zuschüsse des Sozialamts sind möglich.<br />
Informieren Sie sich deshalb vor der Nutzung eines solchen Angebotes<br />
über Kosten und ggf. Kostenübernahme durch Sozialleistungsträger.<br />
Weitere Informationen dazu erhalten Sie bei den Pflegestützpunkten<br />
im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> und bei den Anbietern.<br />
68
2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />
Anbieter im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />
Angebote zu Hause<br />
*)<br />
Nachbarschaftshilfe<br />
Unterstützung älterer, kranker und<br />
behinderter Menschen mit geringem<br />
Hilfebedarf bei der Bewältigung häuslicher<br />
Situationen (keine regelmäßige<br />
hauswirtschaftliche Unterstützung)<br />
Wo und wann?<br />
Zu Hause nach Absprache<br />
Ökumenische Sozialstation<br />
<strong>Germersheim</strong>-Lingenfeld e.V.<br />
0 72 74 - 70 45 0<br />
nein<br />
2<br />
Einzugsgebiet<br />
Stadt <strong>Germersheim</strong>, Sondernheim,<br />
Verbandsgemeinde Lingenfeld (außer<br />
Freisbach), Zeiskam<br />
„Atempause“<br />
Wo und wann?<br />
Zu Hause nach Absprache<br />
Einzugsgebiet<br />
Stadt <strong>Germersheim</strong>, Sondernheim,<br />
Verbandsgemeinde Lingenfeld (außer<br />
Freisbach), Zeiskam<br />
Ökumenische Sozialstation<br />
<strong>Germersheim</strong>-Lingenfeld e.V.<br />
0 72 74 - 70 45 0<br />
ja<br />
Besuchsdienst<br />
Angebot richtet sich vor allem an<br />
alleinstehende einsame Menschen.<br />
Gespräche und Freizeitangebote stehen<br />
hier im Vordergrund<br />
Wo und wann?<br />
Zu Hause nach Absprache<br />
Pflegedienst Hatzenbühl<br />
0 72 75 - 98 86 0<br />
ja<br />
Einzugsgebiet<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />
*) Angebot für Menschen mit Demenz und weitere Personen mit Anspruch auf zusätzliche<br />
Betreuungsleistungen nach § 45a SGB XI<br />
69
Anbieter im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />
Angebote zu Hause *)<br />
Stundenweise häusliche Betreuung<br />
durch geschulte Demenzbegleiter<br />
Wo und wann?<br />
Zu Hause nach Absprache<br />
Einzugsgebiet<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong>, Südliche<br />
Weinstraße, Stadt Landau<br />
Ambulantes Betreutes Wohnen<br />
Täglicher Besuchsdienst, Notrufsystem.<br />
Dieses Angebot ist erweiterbar um<br />
verschiedene Serviceleistungen wie z.B.<br />
Brötchenservice, Zeitung, Arbeiten aller<br />
Art bis zu 2 Stunden in der Woche<br />
Wo und wann?<br />
Zu Hause nach Absprache<br />
Einzugsgebiet<br />
Stadt Wörth, Verbandsgemeinden Kandel<br />
und Hagenbach<br />
Stundenweise häusliche Betreuung<br />
Wo und wann?<br />
Zu Hause nach Absprache<br />
Einzugsgebiet<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />
Pflegedienst Hatzenbühl<br />
0 72 75 - 98 86 0<br />
Ökumenische Sozialstation<br />
Hagenbach, Kandel, Wörth<br />
e.V.<br />
0 72 71 - 76 08 0<br />
Ökumenische Sozialstation<br />
Hagenbach, Kandel, Wörth<br />
e.V.<br />
0 72 71 - 76 08 0<br />
ja<br />
nein<br />
ja<br />
*) Angebot für Menschen mit Demenz und weitere Personen mit Anspruch auf zusätzliche<br />
Betreuungsleistungen nach § 45a SGB XI<br />
70
2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />
Anbieter im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />
Angebote zu Hause *)<br />
Betreuter Aktivnachmittag<br />
Entlastungsangebot für pflegende Angehörige.<br />
Ein bunter Nachmittag mit<br />
Unterhaltungsprogramm und gezielten<br />
Aktivierungseinheiten, Schwerpunkte:<br />
Gedächtnistraining, seniorengerechte<br />
Gymnastik, Realitätstraining, generationenübergreifendes<br />
Projekt (Kindergärten,<br />
Schulen)<br />
Wo und wann?<br />
Braun‘sche Stiftung Rülzheim; jeden 4.<br />
Donnerstag im Monat<br />
Einzugsgebiet<br />
Verbandsgemeinden Rülzheim, Bellheim,<br />
Jockgrim<br />
Sozialstation Rülzheim e.V.<br />
0 72 72 – 91 91 77<br />
nein<br />
2<br />
Gruppe AnStoß<br />
Bildungs- und Freizeitangebote für<br />
behinderte, pflegebedürftige Menschen,<br />
auch zur Entlastung pflegender Angehöriger<br />
(s. auch Seite 88)<br />
Gruppe AnStoß e.V.<br />
0 72 72 – 75 03 42<br />
nein<br />
Stundenweise häusliche Betreuung<br />
Wo und wann?<br />
Zu Hause nach Absprache<br />
Einzugsgebiet<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />
Ursula Werling, Häusliche<br />
Alten- und Krankenpflege<br />
0 72 75 – 61 71 86<br />
ja<br />
Offene Hilfen<br />
Familienentlastende Dienste<br />
Wo und wann?<br />
Zu Hause nach Absprache<br />
Einzugsgebiet<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />
gemeinnützige Dienstleistungsgesellschaft<br />
der<br />
Lebenshilfe mbH (gDLG)<br />
0 72 75 – 98 89 70<br />
*) Angebot für Menschen mit Demenz und weitere Personen mit Anspruch auf zusätzliche<br />
Betreuungsleistungen nach § 45a SGB XI<br />
71<br />
ja
Anbieter im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />
Weitere Anbieter<br />
Mobiler Hilfsdienst mit FED:<br />
alle persönlich erforderlichen Hilfestellungen<br />
zur Alltagsbewältigung für<br />
behinderte Menschen, auch Behinderung<br />
durch Krankheit<br />
Wo und wann?<br />
Zu Hause nach Absprache<br />
Einzugsgebiet<br />
<strong>Landkreis</strong>e <strong>Germersheim</strong>, Südliche<br />
Weinstraße, Stadt Landau<br />
Familien Entlastender Dienst (FED)<br />
Stundenweise häusliche Betreuung<br />
Wo und wann?<br />
Zu Hause nach Absprache<br />
Einzugsgebiet<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong>, <strong>Landkreis</strong> Südliche<br />
Weinstraße<br />
Gruppenangebote<br />
„Café Andante“: Betreuungsgruppe<br />
mit musikalischem Schwerpunkt<br />
Wo und wann?<br />
<strong>Germersheim</strong>, Bismarckstr. 12, 2x/Monat<br />
Einzugsgebiet<br />
Stadt <strong>Germersheim</strong>, Sondernheim,<br />
Verbandsgemeinde Lingenfeld (außer<br />
Freisbach), Zeiskam<br />
Club Behinderter und ihrer<br />
Freunde e.V.<br />
0 63 41 – 98 76 00<br />
St. Paulusstift Landau<br />
0 63 41 – 599 508<br />
bzw. 599 516<br />
Von Ginsheim AG<br />
0 72 76 – 92 94 68 0<br />
Ökumenische Sozialstation<br />
<strong>Germersheim</strong>-Lingenfeld e.V.<br />
0 72 74 - 70 45 0<br />
*)<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
*)<br />
ja<br />
*) Angebot für Menschen mit Demenz und weitere Personen mit Anspruch auf zusätzliche<br />
Betreuungsleistungen nach § 45a SGB XI<br />
72
2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />
Anbieter im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />
Gruppenangebote *)<br />
„Herbstzeitlose“: Betreuungsgruppe für<br />
Menschen mit Demenz<br />
Wo und wann?<br />
<strong>Germersheim</strong>, Bismarckstr. 12;<br />
montags bis freitags von 8.30 –12.00 Uhr<br />
und 13.00 –16.30 Uhr<br />
Einzugsgebiet<br />
Stadt <strong>Germersheim</strong>, Sondernheim,<br />
Verbandsgemeinde Lingenfeld (außer<br />
Freisbach), Zeiskam<br />
Ökumenische Sozialstation<br />
<strong>Germersheim</strong>-Lingenfeld e.V.<br />
0 72 74 - 70 45 0<br />
ja<br />
2<br />
„Tagestreff Rülzheim”: ganztags oder<br />
stundenweise Betreuung für Menschen<br />
mit Demenzerkrankungen und Senioren,<br />
die nicht alleine bleiben können oder<br />
wollen<br />
Wo und wann?<br />
im Tagestreff der Sozialstation Rülzheim,<br />
Dienstag bis Freitag 8.00 –17.00 Uhr<br />
Einzugsgebiet<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong>, <strong>Landkreis</strong> Südliche<br />
Weinstraße<br />
Sozialstation Rülzheim e.V.<br />
0 72 72 – 91 91 77<br />
ja<br />
„Café Malta” Gruppenangebot für<br />
Menschen mit Demenz, stundenweise<br />
Betreuung<br />
Wo und wann?<br />
Luitpoldstraße 81<br />
jeden Mittwoch von 13.30 – 16.30 Uhr<br />
Einzugsgebiet<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong>, <strong>Landkreis</strong> SÜW<br />
(ein Fahrdienst steht zur Verfügung)<br />
Pflegedienst Hatzenbühl<br />
0 72 75 – 98 86 0<br />
info@pflegediensthatzenbuehl.de<br />
*) Angebot für Menschen mit Demenz und weitere Personen mit Anspruch auf zusätzliche<br />
Betreuungsleistungen nach § 45a SGB XI<br />
73<br />
ja
Ehrenamtliche Hilfenetzwerke in den Ortsgemeinden des<br />
<strong>Landkreis</strong>es <strong>Germersheim</strong><br />
In einigen Ortsgemeinden des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Germersheim</strong> gibt es ehrenamtliche<br />
Hilfenetzwerke, die für ältere und hilfebedürftige Bürger der<br />
Gemeinde Dienste unterschiedlichster Art und Weise anbieten. Sie<br />
sind als ergänzendes Angebot zu dem der professionellen Dienstleister<br />
zu verstehen.<br />
Unter den angegebenen Telefonnummern können Sie Kontakt mit den<br />
Ansprechpartnern der Netzwerke aufnehmen.<br />
74
2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />
Ehrenamtliche Hilfenetzwerke in den Ortsgemeinden<br />
des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Germersheim</strong><br />
Bürgerhilfe Zeiskam<br />
Wo und wann?<br />
Zu Hause nach Absprache<br />
Einzugsgebiet<br />
Ortsgemeinde Zeiskam<br />
Netzwerk St. Anna Kuhardt<br />
Wo und wann?<br />
Zu Hause nach Absprache<br />
Einzugsgebiet<br />
Ortsgemeinde Kuhardt<br />
„Netz der kleinen Hilfen“,<br />
Leimersheim (Pfarrei)<br />
Wo und wann?<br />
Zu Hause nach Absprache<br />
Einzugsgebiet<br />
Ortsgemeinde Leimersheim<br />
Bürgerverein Neuburg<br />
Wo und wann?<br />
Zu Hause nach Absprache<br />
Einzugsgebiet<br />
Ortsgemeinde Neuburg und<br />
VG Hagenbach<br />
0 63 47 – 23 64 (Herr Georg Humbert)<br />
0 63 47 – 22 29 (Herr Peter Humbert)<br />
0171 – 94 79 710<br />
(montags 10.00 – 12.00 Uhr,<br />
mittwochs 10.00 – 12.00 Uhr,<br />
freitags 16.00 – 8.00 Uhr)<br />
0 72 72 – 92 390 (Frau Torka)<br />
0 72 73 – 37 32 (Frau Eck)<br />
www.bürgerverein-neuburg.de<br />
2<br />
Weitere Informationen<br />
• Pflegestützpunkte<br />
• Anbieter<br />
75
Selbsthilfegruppen / Gesprächsangebote<br />
Warum Gesprächsgruppen für pflegende Angehörige?<br />
Pflegende Angehörige bewahren einen anderen Menschen durch<br />
ihre Fürsorge vor Einsamkeit und Alleinsein – und geraten selbst<br />
oftmals in soziale Isolation. So gern sie auch für ihren pflegebedürftigen<br />
Ehepartner oder für ihre betagten Eltern da sind - manchmal<br />
geht diese Aufgabe an die Grenzen der eigenen Kräfte. So fühlen<br />
sich Angehörige von pflege-, hilfe- oder betreuungsbedürftigen<br />
Menschen oft mit ihren Sorgen, Ängsten und Fragen allein gelassen.<br />
Sie sind manchmal voller Mut und Kraft, manchmal aber auch tief<br />
traurig, verärgert, ängstlich, ratlos. Oft fehlt es an der Möglichkeit<br />
sich auszusprechen und neue Kraft zu schöpfen.<br />
Ziele der Angehörigengruppen<br />
In Angehörigengruppen finden sich Gleichbetroffene zusammen, die<br />
sich über ihre Gefühle und Gedanken, über ihre Erfahrungen und ihr<br />
Wissen austauschen, sich gegenseitig unterstützen und Mut machen,<br />
aber auch ausspannen können. Durch das Schildern der alltäglichen<br />
76
2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />
Erlebnisse lernen die Teilnehmer voneinander und finden gemeinsam<br />
Lösungen für Probleme, aber auch einen Ausgleich zur häuslichen<br />
Belastung. Jeder kann über seine Anliegen sprechen oder einfach nur<br />
zuhören. Darüber hinaus gibt es Informationen zum Beispiel über die<br />
Hilfen unseres Gesundheitssystems bei Pflegebedürftigkeit und Tipps<br />
und Tricks zur Erleichterung der Pflege. Sie erfahren, was Sie für die<br />
eigene Gesundheitsvorsorge, aber auch für die der Pflegebedürftigen<br />
tun können. Manche Gruppen laden Referenten ein, die zu wichtigen<br />
Themen Vorträge halten oder es werden praktische Hilfen, wie z.B.<br />
Notrufsysteme, Hilfsmittel u. a., vorgestellt.<br />
2<br />
Die Selbsthilfegruppen für pflegende Angehörige bestehen für unterschiedliche<br />
Zielgruppen und Interessen. Zum einen gibt es Gruppen,<br />
die sich allgemein an Angehörige von Pflegebedürftigen richten, die<br />
zu Hause oder in einer Senioreneinrichtung leben. Zum anderen gibt<br />
es Gruppen, die sich speziell mit der Pflege von Menschen beschäftigen,<br />
die an bestimmten Erkrankungen leiden, beispielsweise an Demenz,<br />
Parkinson oder an den Folgen eines Schlaganfalls.<br />
Fragen, mit denen sich Pflegende in der Gruppe auseinandersetzen,<br />
sind z.B.:<br />
• Wie formuliere ich meinen Wunsch nach Freizeit und wie kann<br />
ich ihn umsetzen?<br />
• Wen kann ich um Hilfe bitten und wie tue ich das?<br />
• Was kann ich tun, um langjährige Kontakte nicht einschlafen<br />
zu lassen?<br />
• Wie gehe ich mit Aggressionen und Ungeduld gegenüber dem<br />
Pflegebedürftigen sowie mit Stress um?<br />
• Was kann ich noch tun, um meine veränderte Lebenssituation<br />
zu gestalten?<br />
77
Organisation der Gesprächsgruppen<br />
Die Treffen finden meist einmal monatlich statt und dauern ca. 2<br />
Stunden. Eine Fachkraft leitet und begleitet den Gesprächskreis. Die<br />
Gespräche unterliegen der Schweigepflicht – nichts, was Sie erzählen,<br />
wird außerhalb des Gruppenraums bekannt. Die Teilnahme an<br />
den Gruppentreffen ist in der Regel kostenlos und unverbindlich;<br />
eine Anmeldung oder Mitgliedschaft ist nicht erforderlich.<br />
Anbieter im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />
Gruppe „Pflegende Angehörige“<br />
Wo und wann?<br />
Mehrgenerationenhaus Wörth (MGH);<br />
Ottstr. 54, 76744 Wörth, 1x / Monat<br />
Einzugsgebiet<br />
Stadt Wörth, Verbandsgemeinden Kandel<br />
und Hagenbach<br />
Gesprächskreis „Pflegende Angehörige“<br />
Wo und wann?<br />
Hatzenbühl; alle 8 – 10 Wochen<br />
Einzugsgebiet<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong>, <strong>Landkreis</strong> Südliche<br />
Weinstraße<br />
Ökumenische Sozialstation<br />
Hagenbach, Kandel, Wörth e.V.<br />
0 72 71 – 76 08 0<br />
0 72 71 – 27 84 (Frau Merz)<br />
Pflegedienst Hatzenbühl<br />
0 72 75 - 98 86 0<br />
info@pflegediensthatzenbuehl.de<br />
Wenn Sie an einem Gesprächskreis teilnehmen oder selber einen<br />
Gesprächskreis gründen möchten, erhalten Sie Informationen bei<br />
• den Pflegestützpunkten<br />
• den ambulanten Pflegediensten, die Gesprächskreise anbieten<br />
bzw. entsprechende Angebote vermitteln<br />
• Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe (KISS Pfalz)<br />
(siehe Seite 30).<br />
78
2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />
Angebote für Menschen mit Demenz<br />
Die Mehrzahl der Menschen mit Demenz lebt zu Hause und wird dort<br />
von Angehörigen und / oder ambulanten Diensten begleitet. Eine Demenzerkrankung<br />
stellt die Betroffenen und ihre Angehörigen vor große<br />
Herausforderungen. Vor allem die mit dem Krankheitsbild einhergehenden<br />
Verhaltensveränderungen können für beide Seiten zu einer<br />
starken körperlichen und seelischen Belastung werden. Deshalb brauchen<br />
Angehörige fast immer genauso dringend Hilfe wie der Betroffene<br />
selber - insbesondere auch in Form von Entlastungsmöglichkeiten.<br />
Doch noch immer nehmen viele Angehörige – aus unterschiedlichen<br />
Gründen – keine Unterstützung in Anspruch. Auf den folgenden Seiten<br />
möchten wir Ihnen die Angebote in unserer Region näher bringen und<br />
Sie ermutigen, diese Ihren Bedürfnissen entsprechend zu nutzen bzw.<br />
weiterführende Beratung in Anspruch zu nehmen.<br />
Die Alzheimer Gesellschaft Rheinland-Pfalz e.V.<br />
Die Alzheimer Gesellschaft Rheinland-Pfalz e.V. mit Sitz in Ludwigshafen<br />
wurde 1992 gegründet und setzt sich für die Verbesserung der<br />
Situation von Menschen mit Demenz und ihrer Familien ein. Die Alzheimer<br />
Gesellschaft Rheinland-Pfalz e.V. hat regionale Selbsthilfegruppen,<br />
die über die Geschäftsstelle der Gesellschaft erreichbar sind.<br />
Vorsitzende des Vorstandes und Leiterin der Geschäftsstelle ist Frau<br />
Gudrun Andres.<br />
2<br />
Alzheimer Gesellschaft<br />
Rheinland-Pfalz e.V.<br />
Frau Gudrun Andres<br />
Mundenheimer Str. 239<br />
67061 Ludwigshafen<br />
0621 - 56 98 60<br />
0621 - 58 28 32<br />
alzheimer-rhpf@gmx.de<br />
www.alzheimer-rhpf.de<br />
Alzheimer – Telefon der Deutschen<br />
Alzheimergesellschaft e.V.<br />
0 18 03 - 17 10 17 (9 Cent/ Min)<br />
für Fragen zur Erkrankung und zu Hilfemöglichkeiten<br />
Montag – Donnerstag: 9.00 –18.00 Uhr<br />
Freitag:<br />
9.00 –15.00 Uhr<br />
www.deutsche-alzheimer.de<br />
www.alzheimer-forum.de<br />
79
Selbsthilfegruppen / Gesprächsangebote für Angehörige<br />
von Menschen mit Demenz<br />
Die Gruppen werden von Fachkräften geleitet. Im Mittelpunkt steht<br />
der Erfahrungsaustausch über die Pflegesituation, der Umgang mit<br />
dem erkrankten Angehörigen und mit eigenen Gefühlen und Belastungssituationen.<br />
Ebenso werden Informationen zu den unterschiedlichen<br />
Formen der Demenz vermittelt. Wichtig sind auch das Wissen<br />
über wertschätzende Kommunikation bei Verhaltensveränderungen,<br />
Informationen zu Ernährung und Körperpflege, zu finanziellen Hilfen<br />
sowie Trauerbegleitung, wenn der Angehörige verstorben ist. Selbsthilfegruppen<br />
für Angehörige von an Alzheimer erkrankten Menschen<br />
bieten Raum zum Austausch und zur gegenseitigen Unterstützung.<br />
Bei der sicherlich nicht leichten und aufopferungsvollen Pflege- und<br />
Betreuungstätigkeit ist es sehr wichtig, dass auch Angehörige sich<br />
regelmäßig etwas Gutes tun und Kontakte pflegen. Auch die erkrankten<br />
Angehörigen sind bei den Gruppentreffen herzlich willkommen.<br />
80
2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />
Gesprächsgruppen für Angehörige von Menschen mit Demenz im <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Germersheim</strong><br />
Alzheimer Selbsthilfegruppe Wörth<br />
Wo und wann?<br />
Mehrgenerationenhaus Wörth (MGH);<br />
Ottstr. 54, 76744 Wörth, jeden 2. Mittwoch<br />
im Monat<br />
Pflegestützpunkt Wörth<br />
(Frau Schwind) in Kooperation mit<br />
der Alzheimer Gesellschaft Rheinland-Pfalz<br />
e.V.<br />
0 72 71 - 76 08 20<br />
Hinweis: Informationen zu Besuchs- und Begleitdiensten für Menschen<br />
mit und ohne Demenz finden Sie auf Seite 68.<br />
2<br />
81
Ambulante psychiatrische Pflege<br />
Ambulante psychiatrische Pflege wird im Einzugsgebiet des <strong>Landkreis</strong>es<br />
<strong>Germersheim</strong> von der „Ambulanten Psychiatrischen Pflege und Betreuung“<br />
(appb) erbracht. Das Angebot richtet sich an Menschen mit<br />
psychischen Erkrankungen, z.B. Depressionen, Schizophrenie, Demenz<br />
oder andere Krankheitsbilder, die in ihrer eigenen Wohnung leben.<br />
Regelmäßige Besuche der Fachkräfte und eine intensive Begleitung<br />
haben zum Ziel, die Gesundheit und die häusliche Situation so weit<br />
zu stabilisieren, dass die Betroffenen ihren Alltag auch in Krisensituationen<br />
wieder selbständig oder mit weiterführender Unterstützung<br />
bewältigen können. Bei Bedarf erhalten Sie z.B. Hilfen bei der<br />
• Alltagsbewältigung,<br />
• Tagesstruktur,<br />
• Kontaktpflege zu anderen Menschen,<br />
• Konfliktbearbeitung,<br />
• Information und Anleitung im Umgang mit Medikamenten,<br />
• Motivation zu therapeutischen Maßnahmen,<br />
• Freizeitgestaltung,<br />
• Kontaktaufnahme zu anderen Hilfen oder Einrichtungen.<br />
Durch dieses Angebot soll die Dauer und Häufigkeit von Krankenhausaufenthalten<br />
reduziert werden. Ziel des appb ist es, Leistungen nach<br />
dem SGB V (häusliche psychiatrische Fachkrankenpflege und Soziotherapie)<br />
für Menschen mit psychischen Lebensproblemen anzubieten.<br />
Diese Leistungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen<br />
finanziert.<br />
Ambulante Psychiatrische Pflege und Betreuung<br />
„Betreuen – Fördern – Wohnen“<br />
(Ansprechpartner: Franz Braband)<br />
Pfalzklinikum<br />
Weinstr. 100<br />
76889 Klingenmünster<br />
0 63 49 – 900 – 45 45<br />
0 63 49 – 900 – 45 49<br />
appb@pfalzklinikum.de<br />
www.pfalzklinikum.de<br />
82
2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />
Behinderte Kinder<br />
Behinderte pflegebedürftige Kinder stellen für die Pflegeversicherung<br />
einen „Sonderfall” dar. Als Pflegebedarf im Sinne der Pflegeversicherung<br />
gilt nämlich nur der erhöhte Hilfebedarf, den ein behindertes<br />
Kind gegenüber einem gleichaltrigen nicht behinderten Kind hat.<br />
Für die Begutachtung von Kindern gibt es daher spezielle Tabellen<br />
über den „Pflegeaufwand“ für ein gesundes Kind, dabei ist eine<br />
Pflegeeinstufung im ersten Jahr die Ausnahme, erst mit fortschreitendem<br />
Alter des Kindes erhöht sich der Hilfebedarf verglichen mit<br />
seinen Altersgenossen.<br />
Deshalb und weil bei behinderten Kindern weniger die Pflege im Vordergrund<br />
steht als die Frage, wie das Kind trotz seiner Behinderung<br />
ein möglichst „normales“ Leben führen kann, würde es den Rahmen<br />
dieser Broschüre sprengen, wollte man alle Fragen umfangreich beantworten.<br />
Dazu gibt es spezielle Informationen für Eltern behinderter Kinder,<br />
zum Beispiel die Broschüre „Mein Kind ist behindert“ (ein Überblick<br />
über Rechte und finanzielle Leistungen für Familien mit behinderten<br />
Kindern) herausgegeben vom Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte<br />
Menschen e.V..<br />
2<br />
Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen e.V.<br />
Brehmstr. 5-7<br />
40239 Düsseldorf<br />
02 11 – 6 40 04 0<br />
02 11 – 6 40 04 20<br />
info@bvkm.de<br />
www.bvkm.de<br />
Broschüre:<br />
http://www.bvkm.de/dokumente/pdf/<br />
Rechtsratgeber/mein_kind_ist_behindert.pdf<br />
Dennoch können Sie sich an die Pflegestützpunkte wenden (siehe<br />
Seite 10), sie informieren über die Besonderheiten bei der Einstufung<br />
behinderter Kinder, über Selbsthilfegruppen, Verbände und Interessenvertretungen,<br />
spezielle Angebote und verweisen Sie weiter.<br />
83
Wohnraumanpassung<br />
Eine wichtige Voraussetzung dafür, dass hilfe- und pflegebedürftige<br />
Menschen zu Hause wohnen bleiben können und nicht umziehen<br />
müssen, ist die barrierefreie Umgestaltung der Wohnung / des Hauses.<br />
Diese Maßnahmen werden von Stellen der Wohnberatung / Wohnraumanpassung<br />
angeboten. Sie erhöhen die Lebensqualität, erleichtern<br />
die Alltagsarbeit, bieten Sicherheit, dienen der Unfallprävention<br />
und erleichtern die häusliche Versorgung bei Krankheit, Hilfe- und<br />
Pflegebedürftigkeit.<br />
Wo finde ich Beratung und Unterstützung?<br />
Die barrierefreie (Um)Gestaltung der Wohnung / des Hauses und die<br />
Frage, welche Maßnahmen notwendig und sinnvoll sind, kann nicht<br />
pauschal beantwortet werden. Basisinformationen, auch zur Finanzierung,<br />
erhalten Sie vor Ort bei den Pflegestützpunkten im <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Germersheim</strong>. Bei geplanten Umbaumaßnahmen ist die Kontaktaufnahme<br />
mit der Regionalen Beratungsstelle Speyer sinnvoll. Erfahrene<br />
84
2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />
Architekten beraten Sie kostenlos, individuell und firmenneutral. Sie<br />
geben Hilfestellung zu Ihren Fragen und erarbeiten gemeinsam mit<br />
Ihnen Lösungen im Rahmen von<br />
• persönlichen Gesprächen in der Beratungsstelle,<br />
• telefonischer oder schriftlicher Beratung,<br />
• bei Hausbesuchen oder<br />
• im Rahmen von Informationsveranstaltungen.<br />
Mögliche / notwendige Veränderungen werden gemeinsam mit Ihnen<br />
geplant. Ebenso wird über Finanzierungsmöglichkeiten informiert.<br />
Überörtlich bietet die Landesberatungsstelle „Barrierefrei Bauen und<br />
Wohnen“ in Mainz ihre Hilfe und Beratungen an.<br />
2<br />
Finanzierung<br />
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Zuschüsse für Wohnraumanpassungsmaßnahmen<br />
zu beantragen. Die Zuständigkeit des jeweiligen<br />
Kostenträgers ist dabei abhängig z.B. von der Art der Behinderung,<br />
der Arbeitsfähigkeit, den finanziellen Mitteln des Betroffenen. Neben<br />
der Pflegekasse (Voraussetzung: Einstufung in eine Pflegestufe)<br />
können auch andere Kostenträger in Frage kommen. Hierzu erhalten<br />
Sie ebenfalls Basisinformationen in den Pflegestützpunkten im<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong>.<br />
Leistungen der Pflegekasse<br />
Informationen zu den „Leistungen der Pflegekasse“ für Wohnraumanpassung<br />
/ wohnumfeldverbessernde Maßnahmen finden<br />
Sie auf Seite 154/155.<br />
85
Basisberatung / -information<br />
Pflegestützpunkte im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> (siehe Seite 10)<br />
www.barrierefrei.rlp.de („Barrierefreies Rheinland-Pfalz“)<br />
Fachberatung<br />
Regionale Beratungsstelle „Barrierefrei Bauen und Wohnen“ mit Sprechstunden<br />
in Speyer und Ludwigshafen<br />
0 62 32 – 60 53 0<br />
0 62 32 – 60 53 10<br />
n.hook@h-r-l.de<br />
www.barrierefrei-rlp.de<br />
Sprechstunde Speyer: jeden 3. Donnerstag im Monat, 15.00 – 18.00 Uhr<br />
im Seniorenbüro Speyer<br />
Maulbronner Hof 1a<br />
67346 Speyer<br />
(nach telefonischer Anmeldung, 0 62 32 – 62 10 50)<br />
Sprechstunde Ludwigshafen: jeden 1. Donnerstag im Monat, 15.00 – 18.00 Uhr<br />
Bahnhofstr. 1<br />
67059 Ludwigshafen<br />
(nach telefonischer Anmeldung, 0 621 – 51 21 45,<br />
Servicetelefon der Verbraucherzentrale, montags bis donnerstags 9.00 –17.00 Uhr,<br />
freitags 9.00 – 13.00 Uhr)<br />
Landesberatungsstelle „Barrierefrei Bauen und Wohnen“<br />
Seppel-Glückert-Passage 10<br />
55116 Mainz<br />
0 61 31 – 22 30 78<br />
0 61 31 – 22 30 79<br />
barrierefrei-wohnen@vz-rlp.de<br />
www.barrierefrei-rlp.de<br />
Sprechstunde: Montag, Mittwoch, Donnerstag, 10.00 – 13.00 Uhr<br />
(nach telefonischer Anmeldung)<br />
86
2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />
Modernisierungsprogramm Rheinland-Pfalz<br />
Das Land Rheinland-Pfalz unterstützt Maßnahmen zur Anpassung<br />
von Wohnraum im Rahmen des Modernisierungsprogramms. Hierzu<br />
zählt insbesondere die barrierefreie Umgestaltung in selbst genutzten<br />
oder vermieteten Wohnungen. Die Investitions- und Strukturbank<br />
Rheinland (ISB) ist zuständig für die Umsetzung der Programme<br />
der sozialen Wohnraumförderung.<br />
Ansprechpartner zu Fragen der Wohnraumförderung ist im <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Germersheim</strong> neben der ISB auch die Kreisverwaltung in <strong>Germersheim</strong>.<br />
2<br />
Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong> – Fachbereich 31 Bauen und Kreisentwicklung<br />
Herr H. Kindler<br />
Luitpoldplatz 1<br />
76726 <strong>Germersheim</strong><br />
0 72 74 – 53 290 oder 0 72 74 – 53 0 (Zentrale)<br />
0 72 74 – 53 15 290<br />
h.kindler@kreis-germersheim.de<br />
www.kreis-germersheim.de<br />
Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB)<br />
Löwenhofstraße 1<br />
55116 Mainz<br />
0 61 31 – 61 72-16 40<br />
0 61 31 – 61 72-17 46<br />
0 61 31 – 61 72-17 64<br />
0 61 31 – 61 72-18 99<br />
isb@isb.rlp.de<br />
www.isb.rlp.de<br />
87
Freizeit- und Bildungsangebote<br />
Der Verein „Gruppe AnStoß e.V.“ - Freizeit- und Bildungsangebote<br />
für und mit alten, behinderten und pflegebedürftigen Menschen<br />
Der gemeinnützige Verein „Gruppe AnStoß e.V.“ wurde am 31.10.2008<br />
in Rülzheim gegründet. Der Vereinsgründung gingen neun aktive Jahre<br />
voraus, in denen unter Leitung von Stephanie Geiger (Pflegestützpunkt<br />
Rülzheim, ehemals BEKO Rülzheim) und Anna-Maria Soligon<br />
(Seniorenheim Braun’sche Stiftung, Rülzheim) das Konzept entwickelt,<br />
die Angebote erarbeitet und kontinuierlich weiterentwickelt<br />
wurden. Derzeit sind bei „AnStoß“ ca. 50 Ehrenamtliche aktiv. Zum<br />
Team gehören Menschen aller Altersstufen und Berufsgruppen (z.B.<br />
Krankenschwestern, Altenpfleger, Erzieher, Lehrer, Schüler).<br />
Der Verein „Gruppe AnStoß e.V.“ organisiert Freizeit- und Bildungsangebote<br />
für alte, behinderte und pflegebedürftige Menschen (mit<br />
körperlichen, seelischen oder geistigen Einschränkungen). Dabei ist es<br />
unerheblich ob diese zu Hause, im Betreuten Wohnen oder in einem<br />
Seniorenheim leben. Pflegende Angehörige werden durch die Angebote<br />
für ihre pflegebedürftigen Angehörigen stundenweise entlastet.<br />
88
2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />
Es werden regelmäßig folgende Aktivitäten angeboten:<br />
• gesellige / kreative Angebote: Spiele- und Gesprächsnachmittage;<br />
Bastelnachmittage; Tanztees; Ausflugsfahrten<br />
• kulturelle Angebote: Theaterfahrten; Kinobesuche; Literaturzirkel;<br />
Dia-Vorträge; Konzertnachmittage<br />
• generationenübergreifende Angebote: Kindergartenkinder aus<br />
Kuhardt und Senioren treffen sich zu gemeinsamen Begegnungen.<br />
Während der Veranstaltungen erfolgt eine engmaschige Begleitung<br />
und Aktivierung der Teilnehmenden durch Ehrenamtliche (je nach Art<br />
der Aktivität von 1:1 bis 1:4 Betreuung) sowie Pflege bei Bedarf. Für<br />
Gäste, die keine Möglichkeit haben zu den Veranstaltungen zu gelangen,<br />
wird gerne ein Hol- und Bringedienst organisiert. Der Verein<br />
„Gruppe AnStoß e.V.“ arbeitet einrichtungs- und gemeindeübergreifend.<br />
Die Angebote richten sich schwerpunktmäßig an Senioren aus<br />
den Verbandsgemeinden Rülzheim, Bellheim und Jockgrim. Der Verein<br />
„Gruppe AnStoß“ wurde für seine Arbeit mit zahlreichen regionalen<br />
und überregionalen Preisen ausgezeichnet. Ältere Menschen, die<br />
gern an den Angeboten teilnehmen möchten, sind ebenso herzlich<br />
willkommen wie Menschen, die sich für eine Mitarbeit im Verein bzw.<br />
in Einzelprojekten des Vereins interessieren.<br />
2<br />
Verein „Gruppe AnStoß e.V.“<br />
Frau Stephanie Geiger (Vorsitzende)<br />
c/o Pflegestützpunkt Rülzheim<br />
Kuhardter Str. 37<br />
76761 Rülzheim<br />
0 72 72 - 75 03 42<br />
0 72 72 – 700 29 17 17<br />
s.geiger@ruelzheim.de<br />
89
Der Club Behinderter und ihrer Freunde e.V. (cbf Südpfalz e.V.)<br />
Der Club Behinderter und ihrer Freunde Südpfalz e.V. ist 1981 aus<br />
einer Selbsthilfegruppe hervorgegangen mit dem Zweck, das Verständnis<br />
von behinderten und nichtbehinderten Menschen zu fördern,<br />
die Eigeninitiative behinderter Menschen zu wecken und zu<br />
stärken und sie zur Teilnahme am allgemeinen Leben in der Gemeinschaft<br />
zu ermutigen. Der cbf Südpfalz e.V. bietet ein umfangreiches<br />
Freizeitprogramm für behinderte und nicht behinderte Menschen an,<br />
das sich – im Vergleich zum Verein „Gruppe AnStoß e.V.“ – an Menschen<br />
jüngeren und mittleren Alters wendet. Neben Sportangeboten<br />
wie Rollitanz, finden z.B. Tagesausflüge, ein regelmäßiger Clubtreff<br />
und Cluburlaube sowie Ferienmaßnahmen für Kinder statt. Darüber<br />
hinaus ist der cbf Südpfalz e.V. als ambulanter Pflegedienst tätig<br />
und bietet zahlreiche Hilfen für selbstständiges Leben zu Hause an<br />
(z.B. Mobiler Sozialer Hilfsdienst, individuelle Schwerstbehindertenbetreuung,<br />
Betreutes Wohnen für körper- und mehrfachbehinderte<br />
Menschen, Betreuung im Einzelwohnen).<br />
Club Behinderter und ihrer Freunde Südpfalz e.V.<br />
Münchener Straße 5<br />
76829 Landau<br />
0 63 41 – 98 76 00<br />
0 63 41 – 98 76 06 0<br />
info@cbf-suedpfalz.de<br />
www.cbf-suedpfalz.de<br />
90
2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />
„Aktiv ab 50“ – Treffs und Veranstaltungen für aktive Frauen<br />
und Männer ab ca. 50 Jahren in <strong>Germersheim</strong>, Lustadt, Hagenbach<br />
und Weingarten<br />
„Aktiv bleiben – oder wieder aktiv werden“: Unter diesem Motto<br />
bietet das Forum „Aktiv ab 50“ interessierten Frauen und Männern<br />
eine Plattform zur aktiven Freizeitgestaltung, bei der alle Sinne angesprochen<br />
werden. Unterschiedliche Programmangebote wie z.B.<br />
Nordic-Walking, Handy-Führerschein, Englisch-Kurs, Computergruppe,<br />
Theaterbesuche, Radtouren, Tagesausflüge usw. werden von<br />
den Teilnehmenden mit Unterstützung des Gemeindepädagogischen<br />
Dienstes <strong>Germersheim</strong> gemeinsam vor Ort geplant und durchgeführt.<br />
Jeder kann mit seinen Fähigkeiten zum Gelingen des umfangreichen<br />
Angebotes beitragen. Eingeladen sind interessierte Menschen ab ca.<br />
50 Jahren und älter; auch für pflegende Angehörige kann dies ein<br />
Angebot zur Entlastung und zum Sammeln neuer Kräfte sein. Die<br />
Veranstaltungen sind überkonfessionell und für alle offen. Die Teilnahme<br />
an allen Angeboten ist unverbindlich und mit keinen weiteren<br />
Verpflichtungen verbunden.<br />
2<br />
Veranstaltungshinweise und Termine werden regelmäßig in den jeweiligen<br />
Amtsblättern und auf Handzetteln veröffentlicht.<br />
Gemeindepädagogischer Dienst im Protestantischen Dekanat <strong>Germersheim</strong><br />
Herr Michael Schmidt, Gemeindepädagoge<br />
Hauptstr. 1<br />
76726 <strong>Germersheim</strong><br />
0 72 74 - 94 99 921<br />
0 72 74 - 94 99 929<br />
michael.schmidt@evkirchepfalz.de<br />
www.gpd-ger.de<br />
91
Seniorentagespflege / -nachtpflege<br />
Was ist Seniorentagespflege?<br />
Viele ältere hilfsbedürftige Menschen wünschen sich tagsüber Versorgung,<br />
Gemeinschaft und Pflege, möchten aber abends in ihre<br />
Wohnung zurückkehren. Pflegende Angehörige suchen nach Betreuungsangeboten,<br />
damit sie selbst einmal ausspannen, ohne Zeitdruck<br />
Erledigungen machen oder weiterhin berufstätig bleiben können. Hier<br />
kann das Angebot der Tagespflege für Betroffene wie für Angehörige<br />
Entlastung bringen. An vereinbarten Tagen (z.B. täglich oder nur an<br />
einzelnen Tagen) kommen die pflegebedürftigen Menschen als Tagesgäste<br />
in die Einrichtung; hier werden sie in familiärer Atmosphäre<br />
von Fachkräften begleitet.<br />
Es gibt Angebote wie z.B. Gedächtnistraining, Spielen, Lesen, Gymnastik.<br />
Ferner werden Mahlzeiten (z.B. Frühstück, Mittagessen und<br />
Nachmittagskaffee) gemeinsam eingenommen. Ein Fahrdienst kann<br />
die Gäste morgens zu Hause abholen und abends wieder nach Hause<br />
bringen. Die Betreuung in der Tagespflegeeinrichtung kann auch<br />
stundenweise erfolgen. Durch das Angebot der Tagespflege wird die<br />
92
2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />
Selbstständigkeit der älteren Menschen gefördert und gestärkt. Die<br />
eigene Wohnung bleibt erhalten und der Umzug in ein Seniorenheim<br />
kann vermieden oder hinausgezögert werden.<br />
Was ist Nachtpflege?<br />
Nachtpflege ist ein Angebot, bei dem pflegende Angehörige ihre<br />
pflegebedürftigen Familienmitglieder über Nacht in einer Einrichtung<br />
betreuen lassen können. Dieses Angebot ist insbesondere für<br />
Menschen interessant, die unruhig sind, die einen veränderten Tag-<br />
Nacht-Rhythmus haben oder nachts medizinische Hilfe benötigen.<br />
Nachtpflege ist - wie Tagespflege auch - ein wichtiges Entlastungsangebot<br />
für pflegende Angehörige. Nachtpflege entlastet insbesondere<br />
Angehörige, die abends Termine wahrnehmen möchten, z.B. zur<br />
Freizeitgestaltung oder zum Besuch von Freunden und Bekannten<br />
oder selbst eine ungestörte Nachtruhe verbringen möchten.<br />
2<br />
Auch im Rahmen der Nachtpflege stehen den pflegebedürftigen Menschen<br />
vielfältige Unterstützungs- und Pflegeangebote zur Verfügung.<br />
Derzeit wird Nachtpflege noch relativ selten nachgefragt, sie kann<br />
aber im Rahmen der Überlegungen, die Pflegesituation bestmöglich<br />
zu gestalten, eine gute und entlastende Alternative sein.<br />
Wann ist Tagespflege sinnvoll?<br />
Tagespflege ist sinnvoll<br />
• für hilfe- und pflegebedürftige Menschen, auch für Menschen<br />
mit Demenz,<br />
• in Ergänzung zur häuslichen Versorgung,<br />
• als Entlastung für pflegende Angehörige, z.B. um individuelle<br />
Freiräume, Erwerbstätigkeit usw. zu ermöglichen.<br />
93
Welche Leistungen bietet die Tagespflege?<br />
Das Leben in der Tagespflege orientiert sich an den Strukturen des<br />
Alltags. Alle Tagesgäste sollen nach ihren Möglichkeiten die Gelegenheit<br />
haben, sich an Alltagsaktivitäten zu beteiligen. So können vorhandene<br />
Fähigkeiten erhalten werden und die Tagesgäste gewinnen<br />
an Zufriedenheit und Lebensqualität.<br />
Hier als Beispiel einige Leistungen, die die Tagesgäste in der Tagespflege<br />
erwarten können:<br />
• Von Tagespflege zu Tagespflege unterschiedlich, finden Sie je<br />
doch immer ansprechende und angenehme Räumlichkeiten, in<br />
denen Sie sich wohlfühlen können.<br />
• Es werden in der Regel drei Mahlzeiten einschließlich Getränke<br />
angeboten; besondere Schon- oder Diätkost ist möglich.<br />
• Fahrdienst, der die Tagesgäste auf Wunsch von zu Hause ab-<br />
holt und wieder zurückbringt (eigener Fahrdienst oder<br />
Vermittlung eines Fahrdienstes).<br />
• Neben grundpflegerischen Leistungen wie Hilfestellungen bei<br />
der Körperpflege und beim Essen erhalten Sie bei Bedarf die<br />
Unterstützung, die Sie benötigen.<br />
• Die Mitarbeiter sorgen dafür, dass ärztlich verordnete medizinische<br />
Leistungen durchgeführt werden (z.B. Medikamentengabe,<br />
Blutdruck- und Blutzuckermessung, Verbandwechsel).<br />
• Ggf. können auch Besuche beim Arzt, Friseur, Fußpflege usw.<br />
organisiert bzw. eine Begleitung ermöglicht werden.<br />
• Während des Tages können die Tagesgäste an zahlreichen Aktivitäten<br />
teilnehmen (z.B. Gedächtnistraining, Spaziergänge und<br />
Ausflüge, geselliges Beisammensein mit Spiel, Spaß, Singen,<br />
Tanzen, Seniorengymnastik).<br />
• Zum Teil wird in Tagespflegeeinrichtungen selbst gekocht. Je<br />
nach Lust und Fähigkeiten können die Gäste an der Zubereitung<br />
mitwirken.<br />
94
2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />
Finanzierung<br />
Die Pflegekassen gewähren auf Antrag einen monatlichen Zuschuss<br />
zu den Kosten der Tagespflege.<br />
Weitere Informationen zu den „Leistungen der Pflegekasse“ für<br />
Tagespflege finden Sie auf Seite 149.<br />
Tagespflegeeinrichtungen mit Versorgungsvertrag und Sitz im<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />
Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> gibt es derzeit drei Einrichtungen, die<br />
Tagespflege anbieten und einen Versorgungsvertrag mit den Pflegekassen<br />
haben. Die Tagespflegeplätze im Braun‘sche Stift Rülzheim<br />
sind in ein Seniorenheim integriert. Eine Übersicht für den <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Germersheim</strong> finden Sie auf der Karte. Die Anschriften und Telefonnummern<br />
dieser Einrichtungen sowie weiterer Anbieter finden Sie in<br />
der nachstehenden Übersicht.<br />
2<br />
95
Tagespflegeeinrichtungen mit Versorgungsvertrag<br />
und Sitz im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />
Senioren-Tagesstätte „Sonnenschein“<br />
20 Plätze<br />
Seniorenzentrum<br />
Haus Edelberg<br />
10 Plätze (Tagespflege)<br />
2 Plätze (Nachtpflege)<br />
Tagespflegeplätze im Seniorenheim<br />
Braunsche Stiftung<br />
5 Plätze<br />
96
2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />
Seniorentagespflege Niederwiesen<br />
30 Plätze<br />
2<br />
Senioren-Tagesstätte<br />
37 Plätze<br />
97
Anbieter im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />
Senioren-Tagesstätte Hatzenbühl<br />
Pflegedienst Hatzenbühl (Malteser)<br />
Luitpoldstr. 81<br />
76770 Hatzenbühl<br />
0 72 75 – 98 86-0 oder<br />
0 72 75 – 98 86-300<br />
0 72 75 – 98 86-222<br />
info@pflegedienst-hatzenbuehl.de<br />
www.pflegedienst-hatzenbuehl.de<br />
Senioren-Tagesstätte „Sonnenschein“<br />
Bellheim<br />
Inhaberin: Frau Doris Hünerfauth<br />
Fortmühlstr. 18a<br />
76756 Bellheim<br />
0 72 72 – 92 97 06 7<br />
0 63 48 – 61 48 72<br />
(Offenbach / Queich)<br />
d.huenerfauth@web.de<br />
www.tagesstaette-sonnenschein.de<br />
Seniorentagespflege Niederwiesen<br />
In den Niederwiesen 8<br />
76744 Wörth am Rhein<br />
0 72 71 – 97 97 626<br />
0 72 71 – 97 97 628<br />
seniorentagespflegeniederwiesen@web.de<br />
www.seniorentagespflegeniederwiesen.de<br />
Seniorenheim Braun‘sche Stiftung<br />
Am Deutschordensplatz 8<br />
76761 Rülzheim<br />
0 72 72 – 92 85 0<br />
0 72 72 – 92 85 16<br />
h.schulz@braunschestiftung.de<br />
www.braunschestiftung.de<br />
Einzugsgebiet<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong>;<br />
<strong>Landkreis</strong> Südliche Weinstraße<br />
nach Absprache<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />
<strong>Landkreis</strong>e <strong>Germersheim</strong> und<br />
Südliche Weinstraße<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />
98
2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />
Anbieter im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />
Senioren-Zentrum Haus Edelberg Bellheim<br />
Adenauerring 11<br />
76756 Bellheim<br />
0 72 72 – 93 70<br />
0 72 72 – 93 74 99<br />
senioren-zentrum.bellheim<br />
@haus-edelberg.de<br />
www.haus-edelberg.de<br />
Weitere Anbieter<br />
Seniorentagesstätte „Sonnenschein“<br />
Inhaberin: Frau Doris Hünerfauth<br />
Mozartstr. 29<br />
76877 Offenbach/ Queich<br />
0 63 48 - 61 48 70<br />
0 63 48 - 61 48 72<br />
d.huenerfauth@web.de<br />
www.tagesstaette-sonnenschein.de<br />
Tanja‘s Seniorenstube<br />
Inhaberin: Frau Tanja Märdian-Karg<br />
Am Weinberg 1<br />
76879 Hochstadt<br />
0 63 47 - 60 83 88<br />
0 63 47 - 60 83 88<br />
tanja-maerdian@gmx.de<br />
Tagesstätte für Senioren, für Menschen mit<br />
Demenz und Menschen mit Pflegebedarf<br />
Träger: Pfalzklinikum<br />
Danzigerstrasse 29<br />
76 887 Bad Bergzabern<br />
0 63 43 – 989 2510 od. 01 72 – 72 68 810<br />
0 63 43 – 989 2519<br />
rita.becker-scharwatz@pfalzklinikum.de<br />
Einzugsgebiet<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />
Einzugsgebiet<br />
<strong>Landkreis</strong>e <strong>Germersheim</strong><br />
und Südliche Weinstraße<br />
<strong>Landkreis</strong>e <strong>Germersheim</strong><br />
und Südliche Weinstraße<br />
<strong>Landkreis</strong>e <strong>Germersheim</strong><br />
und Südliche Weinstraße,<br />
Stadt Landau<br />
Hinweis: 20 Plätze pro Tag;<br />
auch stundenweise Betreuung<br />
2<br />
99
Kurzzeitpflege<br />
Was ist Kurzzeitpflege?<br />
Kurzzeitpflege ist ein Angebot für pflegebedürftige und/oder behinderte<br />
Menschen, die alleine zu Hause oder im Familienverbund mit<br />
Angehörigen wohnen, aber für eine bestimmte Zeit Hilfe benötigen,<br />
z.B. weil die Unterstützung zu Hause vorübergehend nicht geleistet<br />
werden kann. Hierfür stehen Kurzzeitpflegeeinrichtungen oder Seniorenheime<br />
mit Kurzzeitpflegeplätzen zur Verfügung, in denen Pflege<br />
und Betreuung „Rund-um-die-Uhr“ im Rahmen eines zeitlich begrenzten<br />
(„kurzzeitigen“) Aufenthaltes angeboten werden.<br />
Wann ist Kurzzeitpflege sinnvoll?<br />
Kurzzeitpflege ist sinnvoll,<br />
• bei kurzzeitiger Pflegebedürftigkeit nach einem Krankenhausaufenthalt<br />
oder nach einer Rehabilitationsmaßnahme; die eigenen<br />
Kräfte werden neu gesammelt, um im Anschluss das gewohnte<br />
Leben weiterführen zu können,<br />
100
2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />
• wenn z.B. nach einem Krankenhausaufenthalt noch nicht geklärt<br />
ist, ob häusliche Pflege zu Hause auf Dauer möglich ist<br />
oder ob ein Umzug in ein Seniorenheim notwendig wird,<br />
• wenn die pflegenden Angehörigen sich selbst einen Urlaub ermöglichen<br />
möchten, um Kräfte für die weitere Pflege zu schöpfen,<br />
• wenn die pflegenden Angehörigen selbst ins Krankenhaus müssen<br />
oder in Kur gehen,<br />
• zur Verkürzung oder Vermeidung eines Krankenhausaufenthaltes<br />
bei vorübergehend erhöhter Pflegebedürftigkeit.<br />
Welche Leistungen bietet die Kurzzeitpflege?<br />
• Wohnen in 1- oder 2-Bettzimmern mit Bad und WC, zusätzlich<br />
können die Gemeinschaftsräume genutzt werden.<br />
• Es werden in der Regel vier oder fünf Mahlzeiten, inkl. Getränke,<br />
pro Tag angeboten. Besondere Kostformen sind selbstverständlich<br />
möglich.<br />
• Notwendige Hilfestellungen bei der Körperpflege (z.B. Duschen,<br />
Baden, Waschen), beim An- und Auskleiden und bei allen anderen<br />
Dingen, die schwer fallen.<br />
• Die Mitarbeiter richten und geben Medikamente, wechseln falls<br />
erforderlich Verbände, kontrollieren bei Bedarf den Blutdruck<br />
oder Blutzucker und sorgen in Absprache mit dem behandelnden<br />
Arzt dafür, dass alle notwendigen medizinischen Leistungen<br />
erbracht werden.<br />
• Die Kurzzeitpflegegäste können an allen angebotenen Aktivitäten<br />
im Haus teilnehmen und diese kostenfrei nutzen. Zusätzliche<br />
Dienstleistungsangebote, z.B. Friseur, Fußpflege, sind kostenpflichtig.<br />
2<br />
101
Welche Kosten entstehen?<br />
Die Pflegekasse zahlt einen Zuschuss für Kurzzeitpflege. Kurzzeitpflege<br />
muss nicht in vier aufeinander folgenden Wochen in Anspruch<br />
genommen werden, sondern kann auf mehrere kürzere Zeiträume<br />
im Jahr verteilt werden. Auch kann über die Inanspruchnahme von<br />
Verhinderungspflege der Kurzzeitpflegeaufenthalt um 28 Tage verlängert<br />
werden.<br />
Weitere Informationen zu den Leistungen der Pflegekasse für<br />
„Kurzzeitpflege“ finden Sie auf Seite 152 / 153.<br />
Kurzzeitpflege in Seniorenheimen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />
Kurzzeitpflege wird im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> in den Seniorenheimen<br />
im Rahmen regulärer (R) oder „eingestreuter“ Kurzzeitpflegeplätze<br />
(E) angeboten. Letztere stehen für Kurzzeitpflegegäste nur dann zur<br />
Verfügung, wenn sie nicht dauerhaft belegt sind. Aus diesem Grund<br />
kann es sinnvoll sein, einen Kurzzeitpflegeplatz bei Bedarf möglichst<br />
frühzeitig zu reservieren (z.B. im Vorfeld von Urlaubsplanungen, Ferienzeiten<br />
usw.).<br />
Weitere Informationen<br />
• Pflegestützpunkte<br />
• Anbieter (siehe Übersicht Seite 132 / 133)<br />
• Kranken- und Pflegekassen<br />
102
2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />
2<br />
103
104
3. Alternativen<br />
zur eigenen<br />
Wohnung<br />
105
Betreutes Wohnen für Senioren<br />
Was ist Betreutes Wohnen für Senioren?<br />
Betreutes Wohnen, auch „Seniorenwohnen“ oder „Wohnen mit Service“<br />
genannt, erfreut sich seit geraumer Zeit zunehmender Beliebtheit<br />
als Wohnalternative zur eigenen Wohnung oder zum Wohnen<br />
in einem Seniorenheim. Hinter den Begriffen verbergen sich unterschiedliche<br />
Konzepte und Vorstellungen, da der Begriff „Betreutes<br />
Wohnen“ rechtlich nicht geschützt ist. Derzeit gibt es keine allgemeingültigen<br />
Vorgaben, z.B. was die bauliche und personelle Ausstattung<br />
oder Art und Umfang der Betreuungsleistungen betrifft. Es werden<br />
unterschiedliche Leistungen angeboten, die von einem geringen<br />
Service bis hin zur umfassenden Versorgung, ähnlich wie in einem<br />
Seniorenheim, reichen.<br />
Wohnungen, die Sie im Rahmen des Betreuten Wohnens mieten oder<br />
kaufen können, sind barrierefrei. Sie sollen den Bewohnern ein weitgehend<br />
selbstständiges Leben ermöglichen, ohne dass im Bedarfsfall<br />
auf Sicherheit und Service verzichtet werden muss. Im Notfall kann<br />
über den Hausnotruf Hilfe herbeigeholt werden. Grundgedanke des<br />
106
3. Alternativen zur eigenen Wohnung<br />
Betreuten Wohnens ist, so viel Selbstständigkeit wie möglich und<br />
so viel Betreuung, Verpflegung und Pflege wie nötig in der eigenen<br />
Wohnung zu erhalten.<br />
Betreutes Wohnen bietet<br />
• eine barrierefreie Wohnung.<br />
• Grundleistungen, für die eine monatliche Pauschale entrichtet<br />
wird (z.B. Beratung, Vermittlung von Hilfen und Diensten, Hausmeisterdienste,<br />
Freizeitangebote).<br />
• zusätzliche Wahlleistungen, die Sie sich bei Bedarf selbst organisieren<br />
können und die auch nur bei Inanspruchnahme bezahlt<br />
werden müssen (z.B. Essens- und Getränkeversorgung, Hausnotruf,<br />
Wohnungsreinigung, Wäschedienst, Hol- und Bringdienst,<br />
ambulante Pflege).<br />
Hinweis: Die Inhalte der Grund- und zusätzlichen Wahlleistungen<br />
können je nach Anbieter variieren; die oben genannten Aspekte sind<br />
lediglich als Beispiel aufgeführt. Fragen Sie nach, was die Grund- und<br />
zusätzlichen Wahlleistungen beinhalten.<br />
3<br />
Wer lebt im Betreuten Wohnen?<br />
Im Betreuten Wohnen für Senioren leben in der Regel ältere Menschen.<br />
Es gibt aber auch Betreute Wohnformen für andere Personengruppen,<br />
z.B. für Menschen mit Behinderungen. Gründe für einen<br />
Umzug ins Betreute Wohnen für Senioren können z.B. sein:<br />
• der Umzug in ein barrierefreies Appartement in gesunden Tagen<br />
als Vorsorge,<br />
• der Wunsch nach sozialen Kontakten und dem Leben in einer<br />
Gemeinschaft,<br />
• Bedürfnis nach Sicherheit,<br />
• das eigene Zuhause ist zu groß geworden oder eine barrierefreie<br />
Umgestaltung erscheint schwierig,<br />
• körperliche Beeinträchtigungen.<br />
107
Hinweis: Betreutes Wohnen beinhaltet keine „24-Stunden-Betreuung“.<br />
Das heißt, vor Ort gibt es keine Betreuungs- oder Präsenzkraft,<br />
die rund um die Uhr anwesend ist. Grundsätzlich sollte eine eigenständige<br />
Haushaltsführung in der Wohnung noch möglich sein. Bei<br />
schwerer Pflegebedürftigkeit ist in den meisten Häusern des Betreuten<br />
Wohnens der Verbleib in den Appartements nicht (mehr) möglich;<br />
der Umzug in ein Seniorenheim oder eine Pflegewohngemeinschaft<br />
kann hier eine Alternative sein.<br />
Formen Betreuten Wohnens (Beispiele)<br />
• Betreutes Wohnen in einer Wohnanlage mit Betreuungsbüro<br />
und Ansprechpartner vor Ort.<br />
• Betreutes Wohnen in Anbindung an ein Seniorenheim. Hier leben<br />
die Bewohner selbstständig in ihren Wohnungen und können bei<br />
Bedarf und auf Wunsch auf die Vorteile des Lebens im Seniorenheim<br />
zurückgreifen, z.B. auf die Freizeitangebote oder Serviceleistungen.<br />
108
3. Alternativen zur eigenen Wohnung<br />
Worauf sollten Sie achten?<br />
• Erstellen Sie eine „Checkliste“ über Ihre Wünsche und Vorstellungen,<br />
die Sie mit dem neuen Zuhause verbinden.<br />
• Besichtigen und vergleichen Sie mehrere Objekte und Angebote.<br />
• Die Preise sollten durchschaubar sein, also einzeln aufgeschlüsselt<br />
in Kaltmiete, Betriebs- und Nebenkosten, Betreuungspauschale<br />
für Grundleistungen sowie Kosten für Wahlleistungen<br />
je nach Inanspruchnahme.<br />
• Prüfen Sie den Vertrag (Kauf- / Miet-, Betreuungsvertrag) vor<br />
Unterzeichnung genau. Lesen Sie auch das „Kleingedruckte“.<br />
Für Fragen und weitere Informationen:<br />
Pflegestützpunkte im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />
Welche Kosten entstehen?<br />
Wie auf dem freien Wohnungsmarkt auch sind die Kosten für das Betreute<br />
Wohnen (Miete, Nebenkosten, Erwerb einer Wohnung) durch<br />
den Bewohner selbst zu tragen. Darüber hinaus fallen für Grund- und<br />
Wahlleistungen gesonderte Kosten an. Das Sozialamt kommt als Kostenträger<br />
nur in Ausnahmefällen in Frage. Unter Umständen kann der<br />
Bewohner Wohngeld beantragen. Bei vorliegender Einstufung in eine<br />
Pflegestufe können Pflegeleistungen über die Pflegekasse abgerechnet<br />
werden.<br />
3<br />
Betreutes Wohnen für Senioren im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />
Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> gibt es derzeit sieben Betreute Wohneinrichtungen<br />
für Senioren, zwei davon sind mit Seniorenheimen<br />
verbunden. Eine Übersicht für den <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> finden Sie<br />
auf der Karte. Die Anschriften und Telefonnummern dieser Einrichtungen<br />
finden Sie in der nachstehenden Übersicht.<br />
109
Betreutes Wohnen für Senioren im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />
Betreute Wohnanlage<br />
Betreutes Wohnen / Seniorenheimverbunden<br />
Betreutes Wohnen für Senioren<br />
Haus Pamina<br />
110
3. Alternativen zur eigenen Wohnung<br />
Haus Pamina<br />
Bienwaldresidenz<br />
3<br />
Will-Hussong-Haus<br />
Pfarrer-Johann-Schiller-Haus<br />
Haus Pamina<br />
111
Betreute Wohnanlagen<br />
Haus PAMINA <strong>Germersheim</strong><br />
Bismarckstr. 12<br />
76726 <strong>Germersheim</strong><br />
Anzahl Wohnungen<br />
37 Wohnungen<br />
Betreuungsbüro im Haus<br />
(Ansprechpartner)<br />
Ökumenische Sozialstation <strong>Germersheim</strong>-<br />
Lingenfeld e.V.<br />
0 72 74 – 70 45 0<br />
Betreutes Wohnen für Senioren<br />
Adenauerring 11b<br />
76756 Bellheim<br />
Anzahl Wohnungen<br />
32 Wohnungen<br />
Betreuungsbüro im Haus<br />
(Ansprechpartner)<br />
Seniorenzentrum Haus Edelberg, Bellheim<br />
(Einrichtungsleitung Seniorenzentrum)<br />
0 72 72 – 93 70<br />
Haus PAMINA Jockgrim<br />
Untere Buchstr. 21<br />
76751 Jockgrim<br />
Anzahl Wohnungen<br />
41 Wohnungen<br />
Betreuungsbüro im Haus<br />
(Ansprechpartner)<br />
AWO Pfalz e.V.<br />
0 72 71 – 95 03 87 (vormittags)<br />
Vermietung<br />
Konzok GmbH<br />
Theodor-Bergmann-Str. 13<br />
76571 Gaggenau<br />
0 72 25 – 97 90 0<br />
0 72 25 – 97 90 20<br />
info@konzok.de<br />
www.pamina-betreut-leben.de<br />
Firma GRUND-IDEE<br />
Vermietung & Verkauf e.K.<br />
Frau Kornmüller<br />
Heinrich-Böll-Str. 24<br />
68766 Hockenheim<br />
0 62 05 – 94 38 0<br />
0 62 05 – 94 38 90<br />
info@grund-i.de<br />
www.grund-i.de<br />
Konzok GmbH<br />
Theodor-Bergmann-Str. 13<br />
76571 Gaggenau<br />
0 72 25 – 97 90 0<br />
0 72 25 – 97 90 20<br />
info@konzok.de<br />
www.pamina-betreut-leben.de<br />
112
3. Alternativen zur eigenen Wohnung<br />
Betreute Wohnanlagen<br />
Haus PAMINA Wörth/ Maximiliansau<br />
Hermann-Quack-Str. 2 – 6<br />
76744 Wörth<br />
Anzahl Wohnungen<br />
59 Wohnungen<br />
Betreuungsbüro im Haus<br />
(Ansprechpartner)<br />
Ökumenische Sozialstation Hagenbach,<br />
Kandel, Wörth e.V.<br />
0 72 71 – 76 08 0<br />
Bienwaldresidenz<br />
Arthur-Nisio-Str. 23<br />
76744 Wörth<br />
Anzahl Wohnungen<br />
22 Wohnungen (Eigentumswohnanlage)<br />
Betreuungsbüro im Haus<br />
(Ansprechpartner)<br />
Ökumenische Sozialstation Hagenbach,<br />
Kandel, Wörth e.V.<br />
0 72 71 – 76 08 0<br />
Vermietung<br />
Konzok GmbH<br />
Theodor-Bergmann-Str. 13<br />
76571 Gaggenau<br />
0 72 25 – 97 90 0<br />
0 72 25 – 97 90 20<br />
info@konzok.de<br />
www.pamina-betreut-leben.de<br />
Wohnbau Wörth am Rhein GmbH<br />
Hanns-Martin-Schleyer-Str. 4<br />
76744 Wörth<br />
0 72 71 – 92 26 0<br />
0 72 21 – 92 26 56<br />
info@wohnbauwoerth.de<br />
www.wohnbauwoerth.de<br />
3<br />
113
Betreutes Wohnen /<br />
Seniorenheimverbunden<br />
Willi-Hussong-Haus<br />
Altenpflegezentrum<br />
Guttenbergstr. 2<br />
76870 Kandel<br />
Anzahl Wohnungen<br />
26 Wohnungen<br />
Pfarrer-Johann-Schiller-Haus<br />
Hanns-Martin-Schleyer-Str. 30<br />
76744 Wörth<br />
Anzahl Wohnungen<br />
3 Wohnungen<br />
Vermietung / Ansprechpartner<br />
im Seniorenheim<br />
Einrichtungsleitung<br />
0 72 75 – 95 52 0<br />
0 72 75 – 95 52 140<br />
hussong-haus-kandel@lvimpfalz.de<br />
www.lvim-pfalz.de/<br />
Einrichtungsleitung<br />
0 72 71 – 76 09 0<br />
0 72 71 – 76 09 140<br />
schiller-haus-woerth@lvimpfalz.de<br />
www.lvim-pfalz.de/<br />
Ambulant betreute Wohngemeinschaften für Menschen mit<br />
Pflege- oder Betreuungsbedarf<br />
Ambulant betreute Wohngemeinschaften können für pflegebedürftige<br />
Menschen, die einen hohen Hilfebedarf haben oder eine „Rundum-die-Uhr“-Betreuung<br />
benötigen, eine Wohnalternative in familiärer<br />
Atmosphäre sein.<br />
In einer solchen Wohngemeinschaft leben in der Regel 8-12 Bewohner<br />
in einem gemeinsamen Haushalt zusammen.<br />
Jeder Bewohner hat in einer geräumigen barrierefreien Wohnung<br />
ein eigenes Zimmer gemietet. Diese selbstmöblierten „eigenen vier<br />
Wände“ garantieren jedem Bewohner Privatsphäre und Rückzugsmöglichkeiten.<br />
Als Mieter können Sie je nach Struktur/Organisationsform<br />
der Wohngemeinschaft (§ 5 und § 6 LWTG) Pflege und<br />
Betreuung frei wählen; ebenso die Teilnahme an verschiedene<br />
Aktivitäten der Wohngemeinschaft. Das Herzstück einer solchen<br />
Wohngemeinschaft bildet ein Gemeinschaftsbereich mit Küche,<br />
114
3. Alternativen zur eigenen Wohnung<br />
Wohn- und Esszimmer. Dort spielt sich das Leben ab, die Bewohner<br />
können hier aktiv mitgestalten und miterleben. Hier wird gemeinsam<br />
gekocht, gegessen, geklönt und vieles mehr. Als weitere Gemeinschaftsfläche<br />
kann ein geschützter Außenbereich in Form eines<br />
Balkons / Terrasse, eines Gartens oder eines begrünten Innenhofes<br />
vorhanden sein.<br />
In jeder Wohngemeinschaft sind tagsüber ein oder auch zwei Bezugspersonen<br />
als Alltagsbegleitung anwesend. Sie übernehmen Verrichtungen<br />
bei der Essenszubereitung oder beim Wäschewaschen<br />
und geben Hilfestellungen da, wo sie gebraucht werden. Die Alltagsbegleitung<br />
ist auch Ansprechpartner für die Bewohner und ihre Angehörigen.<br />
Um die Pflege der Bewohner kümmern sich Fachkräfte der<br />
Alten- und Krankenpflege; auch in der Nacht ist immer jemand da.<br />
Die Angehörigen sind aktiv in die Wohngemeinschaft eingebunden.<br />
3<br />
Welche Kosten entstehen?<br />
Die Kosten in einer ambulant betreuten Wohngemeinschaft für<br />
Menschen mit Pflege- oder Betreuungsbedarf setzen sich aus Miete,<br />
Pflege- und Betreuungskosten und dem Haushaltsgeld zusammen.<br />
Dabei trägt jeder Bewohner die Kosten für seinen eigenen Wohnraum<br />
und den anteilig gemieteten Gemeinschaftsraum.<br />
Die Höhe der Pflege- und Betreuungskosten ist abhängig vom persönlichen<br />
Hilfebedarf.<br />
Die Pflegekasse zahlt bei Vorliegen einer Pflegestufe zu den Pflegeleistungen<br />
die Sachleistungspauschale. Informationen zu zusätzlichen<br />
Betreuungsleistungen für Bewohner mit einem erheblichen<br />
oder erhöhten Bedarf an zusätzlicher Betreuung (Demenz, geistige<br />
Behinderung oder psychische Erkrankung) finden Sie auf Seite 148.<br />
Die nach Abzug der Sachleistungen verbleibenden Pflegeleistungen<br />
sowie die Versorgungs- und Betreuungsleistungen sind vom Pflege-<br />
115
edürftigen selbst zu zahlen. Kann er für diese Kosten nicht selbst<br />
aufkommen, kann ergänzend Sozialhilfe beantragt werden.<br />
Wie finde ich eine Wohngemeinschaft in meiner Nähe?<br />
Wenn Sie oder ihr Angehöriger in eine ambulant betreute Wohngemeinschaft<br />
einziehen möchten, können Sie sich bei den Pflegestützpunkten<br />
über das Angebot im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> und Umgebung<br />
informieren.<br />
Wenn Sie weiterführende Informationen zum Thema wünschen,<br />
können Sie sich gern an die Landesberatungsstelle PflegeWohnen,<br />
Mainz, wenden.<br />
Landesberatungsstelle PflegeWohnen, Mainz<br />
Die Landesberatungsstelle PflegeWohnen berät Interessierte und potentielle<br />
Initiatoren zu ambulant betreuten Wohngemeinschaften in<br />
Rheinland-Pfalz. Die Leistungen umfassen z.B.<br />
• Beratung für Initiatoren, Institutionen und alle diejenigen, die<br />
eine Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz oder Pflegebedarf<br />
aufbauen wollen,<br />
• fachkundige Unterstützung für pflegebedürftige Menschen und<br />
deren Angehörige,<br />
• Informationen zu aktuellen Projekten und Veranstaltungen,<br />
• Netzwerkarbeit mit Wohngruppen, Fachexperten, Pflegestützpunkten,<br />
Kommunen, Beratungs- und Prüfbehörden.<br />
116
3. Alternativen zur eigenen Wohnung<br />
Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG)<br />
Landesberatungsstelle PflegeWohnen<br />
Hölderlinstraße 8<br />
55131 Mainz<br />
0 61 31 – 2069-29<br />
0 61 31 – 2069-69<br />
smansmann@lzg-rlp.de<br />
www.lzg-rlp.de<br />
3<br />
117
Wohnen im Seniorenheim<br />
Was ist ein Seniorenheim?<br />
Seniorenheime bieten ein neues Zuhause für all die Menschen, die<br />
wegen Pflegebedürftigkeit, chronischer Erkrankung, in Ermangelung<br />
einer Pflegeperson oder aus anderen Gründen nicht mehr in ihrem bisherigen<br />
Umfeld wohnen bleiben können und regelmäßige Begleitung<br />
und Unterstützung rund um die Uhr benötigen.<br />
Wann ist der Umzug in ein Seniorenheim sinnvoll?<br />
Die meisten älteren Menschen möchten gern zu Hause leben und können<br />
sich kaum vorstellen, ihren Lebensabend einmal in einem Seniorenheim<br />
zu verbringen. Die Entscheidung und der Schritt, in ein Seniorenheim<br />
umzuziehen, fällt vielen Menschen schwer, da sie eine große<br />
Veränderung des gewohnten Lebens bedeutet. Auch für Angehörige ist<br />
diese Situation oft nicht einfach. Deshalb ist es ganz besonders wichtig,<br />
dass Sie und Ihre Angehörigen das Seniorenheim finden, in dem<br />
Sie sich wirklich wohl fühlen. Aus Sicht der Betroffenen und aus Sicht<br />
der Angehörigen sprechen verschiedene Gründe für einen Umzug in<br />
ein Seniorenheim, die nachfolgend beispielhaft genannt werden:<br />
118
3. Alternativen zur eigenen Wohnung<br />
Aus Sicht der Betroffenen:<br />
• wenn der Pflegebedürftige einer „Rund-um-die-Uhr“-Betreuung<br />
zu Hause nicht zustimmt, diese aber erforderlich ist (z.B. bei fortgeschrittener<br />
Demenz),<br />
• weniger Einsamkeit, verbunden mit dem Wunsch nach Kontakt,<br />
• Entlastung der Angehörigen,<br />
• Bedürfnis nach Sicherheit,<br />
• eigener Wunsch und gute Erfahrungen,<br />
• guter Ruf des Seniorenheimes,<br />
• Tagesstruktur.<br />
Aus Sicht der Angehörigen:<br />
• keine Möglichkeit, den pflegebedürftigen Angehörigen im eigenen<br />
Haus zu versorgen,<br />
• wenn die Pflege zu Hause so schwer ist, dass sie auch mit Hilfe<br />
eines ambulanten Pflegedienstes in der eigenen Wohnung / Haus<br />
nicht (mehr) sichergestellt werden kann, z.B. weil der pflegende<br />
Angehörige selbst krank wird und die Pflege nicht mehr durchführen<br />
kann,<br />
• hoher eigener Leidensdruck (seelisch, körperlich, zeitlich,<br />
finanziell…),<br />
• fehlende Anerkennung für die häusliche Pflege.<br />
3<br />
Welche Leistungen bieten Seniorenheime?<br />
Seniorenheime sorgen sich um alle Belange ihrer Bewohner. Hierzu<br />
gehören pflegerische, soziale und medizinische Begleitung, Vollverköstigung<br />
und Wäscheversorgung. Zum Leben im Seniorenheim gehören<br />
aber vor allem auch Freizeit- und Aktivierungsangebote. Dafür<br />
ist in vielen Einrichtungen eine Fachkraft zuständig, die gemeinsam<br />
mit ehrenamtlichen Mitarbeitern und den Bewohnern ein buntes Programm<br />
zusammenstellt. Viele Aktivitäten könnten ohne die Mitwirkung<br />
von ehrenamtlichen Helfern, die mit Kreativität, Erfahrung und<br />
119
Einfühlungsvermögen für die Bewohner da sind, nicht stattfinden. Der<br />
Heimbeirat als Interessensvertretung der Bewohner bietet zudem die<br />
Möglichkeit zur Mitwirkung bei allen Belangen, die die Bewohner betreffen.<br />
Und auch das gehört zum vielfältigen Angebot von Seniorenheimen:<br />
die Möglichkeit zur ehrenamtlichen Tätigkeit für junge und<br />
ältere Menschen, sei es als regelmäßig Aktive oder im Rahmen einzelner<br />
Projekte. Seniorenheime stehen darüber hinaus in regem Kontakt<br />
zum Wohnumfeld, z.B. zur Nachbarschaft, Kindergärten / Schulen,<br />
Kirchengemeinden, Vereinen. Manche Seniorenheime sind bei Bedarf<br />
auch bei Behördenangelegenheiten behilflich, ansonsten übernehmen<br />
diese Tätigkeiten Angehörige oder gesetzliche Betreuer.<br />
120
3. Alternativen zur eigenen Wohnung<br />
Aktivierende Freizeitangebote in Seniorenheimen –<br />
ein Überblick, z.B.:<br />
• Kreatives Gestalten (z.B. Malen, Basteln, Werken)<br />
• Singen und Musizieren<br />
• Gedächtnistraining<br />
• Gemeinsames Kochen und Backen<br />
• Gemeinsame Aktivitäten (z. B. Feste und Feiern, Ausflüge, Urlaub)<br />
• Gemeinsame Gestaltung der Gemeinschaftsräume (z.B. Feste,<br />
Jahreszeiten)<br />
• Gesprächskreise (auch für Angehörige)<br />
• Gottesdienste und Andachten<br />
• Bewohnervertretung / Bewohnerfürsprecher<br />
• Bewegung: Gymnastik, Sport, Spazierengehen, Sitztanz<br />
• Ergotherapie<br />
• Angebote für Menschen mit Demenz<br />
• Angebote für nicht an Demenz erkrankte Menschen<br />
• Öffentliche Veranstaltungen im Haus (z.B. Lesungen, Konzerte,<br />
Vorträge)<br />
• Ehrenamtliche Besuchsdienste<br />
• Haustiere<br />
3<br />
Welche Entscheidungshilfen gibt es bei der Auswahl eines<br />
Seniorenheimes?<br />
In Ihrem neuen Zuhause wollen Sie sich wohlfühlen. Ratsam ist es<br />
daher, vor dem Einzug das ausgewählte Seniorenheim aufzusuchen<br />
und mit der Leitung ein unverbindliches Gespräch zu vereinbaren. Sie<br />
sollten sich auch Gedanken über Ihre Vorlieben, Abneigungen, Erwartungen<br />
und Wünsche an ein Seniorenheim machen und dies in einem<br />
Beratungsgespräch klären. Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> und Umgebung<br />
gibt es viele Seniorenheime, die sich nicht nur architektonisch voneinander<br />
unterscheiden.<br />
121
Fragen wie die folgenden sollten Sie sich daher stellen:<br />
• Ist der Umzug in ein Seniorenheim für mich überhaupt notwendig?<br />
• Gibt es Alternativen hierzu? Und wenn ja, welche?<br />
• Wo soll mein zukünftiges Zuhause stehen: ortsnah, in der Natur?<br />
• Welche Freizeitangebote und Aktivitäten sind mir wichtig und<br />
werden diese im Seniorenheim angeboten? (Beispiele: Ausflüge,<br />
Kreativität, Kultur, Sport / Bewegung, Spiel usw.)<br />
• Wieviel Fachpersonal wird beschäftigt bzw. versorgt wie viele<br />
Bewohner?<br />
• Können eigene Möbel mitgebracht werden?<br />
• Können Haustiere mitgebracht werden?<br />
• Wie ist die übliche Zimmergröße, wie geräumig sind die Zimmer?<br />
• Gibt es – zur Mitgestaltung des Lebens im Seniorenheim – eine/n<br />
Bewohnervertretung / Bewohnerfürsprecher?<br />
• Ist eine Kündigung des Vertrages mit dem Seniorenheim ohne<br />
triftige Gründe möglich?<br />
• Ist eine kurzfristige Kündigung des Vertrages möglich?<br />
• Wird beim Einzug eine Kaution oder ein Darlehen verlangt?<br />
• Werden neben dem Pflegesatz noch Neben- bzw. Zusatzkosten<br />
erhoben? Sind dazu entsprechende Preislisten erhältlich?<br />
122
3. Alternativen zur eigenen Wohnung<br />
• Sind die gesamten anfallenden Kosten aufgeschlüsselt und verständlich<br />
dargestellt?<br />
• Muss bei Urlaub oder Krankheit der volle Preis weiter bezahlt<br />
werden? Ab welchem Tag kommt es zur Preisminderung?<br />
• Sind die Urlaubszeiten begrenzt? Wie lange vorher muss der Urlaub<br />
angemeldet werden?<br />
• Erhalten die Bewohner einen Zimmerschlüssel?<br />
• Müssen längere Abwesenheitszeiten oder auch ein kurzes Verlassen<br />
des Seniorenheimes vorher angemeldet werden?<br />
• Gibt es Gästezimmer für Angehörige?<br />
• Gibt es ein Leitbild im Haus?<br />
• Haben die Bewohner freie Arztwahl?<br />
• Gibt es einen Speiseplan mit Menüauswahl? Diät? Schonkost?<br />
• Wie sind die Essenszeiten?<br />
• Gibt es im Haus Einrichtungen für Massage und Gymnastik?<br />
• Gibt es eine Wechselsprech- oder Telefonanlage zur Kommunikation<br />
im Haus?<br />
• Haben die Bewohner einen eigenen Telefonanschluss?<br />
• Gibt es in erreichbarer Nähe:<br />
• Geschäfte, Gaststätten, Cafés?<br />
• Post, Kirche, Ärzte?<br />
• Bürgerhaus, Kino, Theater, andere Veranstaltungsorte?<br />
• Grünanlagen, Spazierwege, Bänke zum Ausruhen?<br />
• Ist das Seniorenheim gut an den Öffentlichen Nahverkehr angebunden?<br />
• Hat das Seniorenheim ein eigenes Fahrzeug, mit dem auf individuellen<br />
Wunsch hin Fahrten möglich sind?<br />
• Kann der Tagesablauf (z.B. Aufstehen; Schlafen gehen, Einnahme<br />
der Mahlzeiten) individuell gestaltet werden?<br />
• Ist ein zeitnaher Umzug in das Seniorenheim möglich?<br />
3<br />
Eine Checkliste, die Sie bei den Pflegestützpunkten erhalten, kann<br />
Ihnen ebenfalls bei der Suche behilflich sein.<br />
123
Finanzierung / Welche Kosten entstehen?<br />
Die Kosten für den Aufenthalt in einem Seniorenheim setzen sich<br />
zusammen aus Pflegekosten, Unterkunfts- und Verpflegungskosten,<br />
Ausbildungsvergütung, Investitionskosten und ggf. Einzelzimmerzuschlag.<br />
Bei Einstufung in mindestens Pflegestufe I zahlt die Pflegekasse für<br />
einen Heimplatz (sogenannte „vollstationäre Pflege“) je nach Pflegestufe<br />
einen Pauschalpreis. Wer keine Leistungen aus der Pflegeversicherung<br />
erhält (z.B. Pflegestufe 0) muss die Heimkosten in voller Höhe<br />
selbst tragen bzw. kann bei geringem Einkommen / Vermögen einen<br />
Antrag auf Sozialhilfe stellen.<br />
Weitere Informationen zu den „Leistungen der Pflegekasse für<br />
Seniorenheime („vollstationäre Pflege“) erhalten Sie auf Seite<br />
153 / 154.<br />
124
3. Alternativen zur eigenen Wohnung<br />
Verbleibende Kosten<br />
Die Kosten, die nach Abzug des Pflegekassen-Zuschusses verbleiben,<br />
sind als Eigenanteil aus Einkommen und Vermögen zu zahlen. Hierbei<br />
müssen sowohl Geldwerte als auch Sachwerte (z.B. Sparguthaben,<br />
Haus und Grundstücke, Aktien, Lebensversicherungen) – bis zu einem<br />
gewissen Freibetrag – eingesetzt werden, bevor das Sozialamt die<br />
Kosten für einen Heimaufenthalt bezahlt.<br />
Sozialhilfe<br />
Erst wenn eigenes Einkommen und Vermögen nicht ausreichen und/<br />
oder keine Ersparnisse mehr vorhanden sind (bis auf einen sogenannten<br />
Freibetrag, der für Alleinstehende 2.600 Euro beträgt), kann<br />
zur Mit-Finanzierung des Heimaufenthaltes ein Antrag auf Hilfe zur<br />
Pflege bei der Kreisverwaltung in <strong>Germersheim</strong>, Fachbereich 23 Soziale<br />
Hilfen, gestellt werden. Über die Sozialhilfe werden dann die<br />
noch offenen Kosten des Heimaufenthalts finanziert. Der Bezieher der<br />
Leistung erhält zusätzlich einen sogenannten Barbetrag zur eigenen<br />
Verfügung. Allerdings wird bei der Antragsbearbeitung überprüft, ob<br />
Verwandte ersten Grades (Kinder oder Eltern) unterhaltsfähig sind. Es<br />
wird ebenso geprüft, ob der Leistungsberechtigte Familienmitglieder<br />
oder andere Personen in den letzten 10 Jahren vor dem Umzug ins<br />
Seniorenheim in größerem Umfang beschenkt hat. Dann besteht ein<br />
sogenannter Schenkungsherausgabeanspruch. Die Kreisverwaltung<br />
überprüft bei Antragstellung auch, ob der Heimaufenthalt überhaupt<br />
erforderlich ist und nicht häusliche Hilfen zur Unterstützung des<br />
Pflegebedürftigen geeigneter sind.<br />
3<br />
Wohngeld / Mietzuschuss<br />
Unter bestimmten Voraussetzungen können Heimbewohner auch<br />
Wohngeld erhalten. Auskünfte erteilt Ihnen die Wohngeldstelle der<br />
Kreisverwaltung in <strong>Germersheim</strong> Fachbereich 23 Soziale Hilfen.<br />
125
Was müssen Kinder bezahlen, wenn die Eltern in einem Seniorenheim<br />
wohnen?<br />
Söhne und Töchter müssen ihren Eltern Unterhalt bezahlen, sofern sie<br />
finanziell dazu in der Lage sind. Die Unterhaltshöhe wird nach dem<br />
Einkommen / Vermögen der Kinder individuell berechnet. Kinder<br />
haben aber einen sogenannten Mindestselbstbehalt, der nicht angetastet<br />
werden darf. Für alleinstehende Unterhaltspflichtige sind<br />
dies momentan 1.600 Euro/Monat, für den Ehepartner weitere 1.280<br />
Euro. Genauere und rechtsverbindliche Auskünfte zu Unterhaltsverpflichtungen<br />
erhalten Sie bei der Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>,<br />
Fachbereich 23 Soziale Hilfen.<br />
Weitere Informationen zur Finanzierung finden Sie in der Broschüre<br />
„Teures Heim. Was tun, wenn das Geld nicht reicht?“, die<br />
Sie bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz e.V. kostenfrei<br />
herunterladen können:<br />
www.verbraucherzentrale-rlp.de >> Information >> Gesundheit +<br />
Pflege >> downloads.<br />
Demenz: Umzug in ein Seniorenheim – worauf ist zu achten?<br />
Demenz ist derzeit eine der häufigsten Ursachen dafür, dass ein älterer<br />
Mensch in ein Seniorenheim umzieht, weil er zu Hause nicht<br />
mehr alleine leben kann bzw. weil die Angehörigen mit der Betreuung<br />
überfordert sind, obwohl alle Hilfsmöglichkeiten ausgeschöpft wurden.<br />
Wenn ein geeigneter Seniorenheimplatz für einen Menschen mit<br />
Demenz gesucht wird, haben Angehörige oft die Schwierigkeit, dass<br />
sie nicht recht wissen, wonach sie ein geeignetes Haus aussuchen sollen.<br />
Denn für diese Menschen sind andere Dinge wichtig als solche,<br />
die uns vielleicht ins Auge fallen, wenn wir ein Seniorenheim zum<br />
ersten Mal betreten. Die nachstehenden Informationen sollen Ihnen<br />
helfen gezielt nachzufragen, wenn Sie ein Seniorenheim für und mit<br />
ihrem Angehörigen auswählen. Darüber hinaus sollen Sie die Möglich-<br />
126
3. Alternativen zur eigenen Wohnung<br />
keit bekommen, zusammen mit den Mitarbeitern daran mitzuwirken,<br />
dass die Situation für Ihren Angehörigen so gut wie möglich gestaltet<br />
werden kann.<br />
Was ist bei der Unterstützung und Begleitung von Menschen mit<br />
Demenz zu beachten?<br />
Beim Krankheitsbild der Demenz treten vor allem im fortgeschrittenen<br />
Stadium Verhaltensveränderungen auf. Insbesondere die nachfolgend<br />
genannten Aspekte stellen Betroffene und ihre Helfer vor besondere<br />
Herausforderungen:<br />
• verändertes Verhalten (z.B. heftige Erregung),<br />
• Stimmungsschwankungen,<br />
• erhöhtes Bewegungsbedürfnis,<br />
• Inkontinenz,<br />
• Veränderungen im Tag-Nacht-Rhythmus.<br />
3<br />
Sicherheit und Orientierung geben durch besondere Angebote (in<br />
Kleingruppen)<br />
Menschen mit Demenz fällt es häufig schwer, sich allein zu beschäftigen.<br />
Sie laufen umher oder sitzen „einfach nur da“. Diesen Bewohnern<br />
sollte in einer ruhigen und anregenden Atmosphäre ein Gefühl von<br />
Sicherheit und Geborgenheit gegeben werden. Bewährt haben sich<br />
dabei unter anderem folgende Angebote:<br />
• regelmäßige Aktivierungsangebote in der Gruppe (z.B. Wäsche<br />
falten, Kartoffeln schälen, Mitarbeit bei Hausarbeiten, spazieren<br />
gehen, gemeinsam einkaufen),<br />
• kreatives Gestalten (z.B. Malen, Basteln, Werken),<br />
• Schaffen eines familiär wirkenden Rahmens durch gleich bleibende<br />
Bewohnergruppe und Betreuungsperson,<br />
• ein „Nacht-Café“ (Kontaktraum für alle Bewohner, die länger<br />
aufbleiben wollen, beim Klönen, Fernsehen, Spielen … zusammen<br />
mit einem Mitarbeiter) hilft gegen die für viele Betroffene<br />
typische Unruhe in den Abend- und Nachtstunden,<br />
127
• Validation: ist eine Methode, um mit sehr alten desorientierten<br />
Menschen zu kommunizieren – diese Technik hilft Stress abzubauen<br />
und ermöglicht es, Würde und Glück wiederzuerlangen.<br />
Validation basiert auf einem empathischen Ansatz und einer<br />
ganzheitlichen Erfassung der Person.<br />
Die Einbeziehung der Angehörigen schafft Vertrauen<br />
Angehörigenarbeit berücksichtigt die speziellen Wünsche und Bedürfnisse<br />
von Angehörigen und ist für Anregungen und Wünsche offen.<br />
Wenn Mitarbeiter und Angehörige Verständnis füreinander haben,<br />
kann Misstrauen, Ärger und Missverständnissen vorgebeugt werden.<br />
Hierzu können beitragen:<br />
• guter Informationsfluss zwischen Mitarbeitern und Angehörigen,<br />
• Angehörige können, wenn sie es wünschen, in die Betreuung<br />
und Pflege mit einbezogen werden (z.B. Zimmer gestalten, Essen<br />
reichen, Haare waschen),<br />
• Informationsabende oder Angehörigengruppen ermöglichen Erfahrungsaustausch,<br />
• Fragebogenaktionen, um mehr über die Zufriedenheit der Angehörigen<br />
zu erfahren,<br />
• Informationsbroschüre/-flyer über die Einrichtung, inkl. Angebote/<br />
Mitwirkungsmöglichkeiten für Angehörige.<br />
Die Biografie des Bewohners ist der Schlüssel zum Verständnis<br />
Biografiearbeit ist eine wichtige Möglichkeit, um mehr über einen<br />
Menschen, sein Leben und die Dinge, die ihm wichtig sind und waren,<br />
zu erfahren. Durch verschiedene Methoden werden Zugänge zur Vergangenheit<br />
eröffnet:<br />
• Verhaltensweisen, die auf den ersten Blick „bizarr“ oder „störend“<br />
sind, können mit Hilfe biografischer Informationen entschlüsselt<br />
werden,<br />
128
3. Alternativen zur eigenen Wohnung<br />
• Biografiearbeit weckt und erhält das Interesse an der Persönlichkeit<br />
des Menschen,<br />
• Fotos, Möbel, Dekorationsgegenstände, Gespräche über „früher“<br />
usw. tragen dazu bei, dass Erinnerungen und das Bewusstsein der<br />
Lebensleistung so lange wie möglich erhalten bleiben.<br />
Seniorenheime im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />
Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> gibt es derzeit zehn Seniorenheime, die<br />
einen Versorgungsvertrag mit den Pflegekassen haben. Eine Übersicht<br />
für den <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> finden Sie auf der Karte. Die<br />
Anschriften und Telefonnummern dieser Einrichtungen finden Sie in<br />
der nachstehenden Übersicht.<br />
3<br />
129
Seniorenheime im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />
Haus Lukas<br />
Altenpflegeheim Palatina<br />
Caritas-Altenzenturm St. Elisabeth<br />
Seniorenzentrum Haus Edelberg<br />
Seniorenheim Braun´sche Stiftung<br />
130
3. Alternativen zur eigenen Wohnung<br />
Seniorenhäuser<br />
„Lina Sommer“ & „Babette Ludowici“<br />
Willi-Hussong-Haus<br />
Pfarrer-Johann-Schiller-Haus<br />
ASB Senioren-Zentrum<br />
3<br />
131
Einrichtung<br />
Altenpflegeheim Palatina<br />
Gartenweg 5<br />
67368 Westheim<br />
0 63 44 – 94 70<br />
0 63 44 – 94 72 00<br />
aph.palatina@t-online.de<br />
www.altenpflegeheim-palatina.de<br />
Plätze gesamt: 58<br />
Plätze Kurzzeitpflege: 4 (E)*<br />
Seniorenpflege „Haus Lukas“<br />
Robertsauer Str. 12<br />
67360 Lingenfeld<br />
0 63 44 – 9452-0<br />
0 63 44 – 9452-499<br />
info@lingenfeld.vitalissenioren.de<br />
www.vitalis-senioren.de/de/<br />
40297-Lingenfeld<br />
Plätze gesamt: 111<br />
Plätze Kurzzeitpflege: 5 (E)*<br />
Caritas-Altenzentrum St. Elisabeth<br />
Reduitstr. 1<br />
76726 <strong>Germersheim</strong><br />
0 72 74 – 94 71 0<br />
0 72 74 – 94 71 11 99<br />
St.Elisabeth<strong>Germersheim</strong>@<br />
caritas-speyer.de<br />
www.caritas-altenzentrumgermersheim.de/<br />
Plätze gesamt: 99<br />
Plätze Kurzzeitpflege: 3 (E)*<br />
Seniorenzentrum Haus Edelberg<br />
Adenauerring 11<br />
76756 Bellheim<br />
0 72 72 – 93 70<br />
0 72 72 – 93 74 99<br />
senioren-zentrum.bellheim@<br />
haus-edelberg.de<br />
www.haus-edelberg.de/<br />
Plätze gesamt: 136<br />
Plätze Kurzzeitpflege: 10 (E)*<br />
Plätze Nachtpflege: 2 (E)*<br />
Plätze Tagespflege: 10 (T)***<br />
Braun‘sche Stiftung<br />
Am Deutschordensplatz 8<br />
76761 Rülzheim<br />
0 72 72 – 92 85 0<br />
0 72 72 – 92 85 16<br />
h.schulz@braunschestiftung.de<br />
www.braunschestiftung.de/<br />
Plätze gesamt: 129<br />
Plätze Kurzzeitpflege: 15 (E)*<br />
Plätze Tagespflege: 5 (T)***<br />
Seniorenhaus der AWO<br />
„Lina Sommer“<br />
Buchstr. 15<br />
76751 Jockgrim<br />
0 72 71 – 59 50<br />
0 72 71 – 59 51 29 9<br />
seniorenhaeuser-jockgrim@<br />
awo-pfalz.de<br />
www.awo-pfalz.de/<br />
Plätze gesamt: 71<br />
Plätze Kurzzeitpflege: 4 (E)*<br />
132
3. Alternativen zur eigenen Wohnung<br />
Einrichtung<br />
Seniorenhaus der AWO<br />
„Babette Ludowici“<br />
Untere Buchstr. 16<br />
76751 Jockgrim<br />
0 72 71 – 59 50<br />
0 72 71 – 59 51 29 9<br />
seniorenhaeuser-jockgrim@<br />
awo-pfalz.de<br />
www.awo-pfalz.de/<br />
Plätze gesamt: 68<br />
Plätze Kurzzeitpflege 2 (E)*<br />
Willi-Hussong-Haus<br />
Altenpflegezentrum<br />
Guttenbergstr. 2<br />
76870 Kandel<br />
0 72 75 – 95 52 0<br />
0 72 75 – 95 52 140<br />
hussong-haus-kandel@lvimpfalz.de<br />
www.lvim-pfalz .de/<br />
Plätze gesamt: 100<br />
Plätze Kurzzeitpflege: 1 (E)*<br />
Pfarrer-Johann-Schiller-Haus<br />
Hanns-Martin-Schleyer-Str. 30<br />
76744 Wörth<br />
0 72 71 – 76 09 0<br />
0 72 71 – 76 09 140<br />
schiller-haus-woerth@lvimpfalz.de<br />
www.lvim-pfalz.de/<br />
Plätze gesamt: 87<br />
Plätze Kurzzeitpflege: 5 (E)*<br />
ASB Seniorenzentrum<br />
„In den Schlossgärten“<br />
Am Stadtrand 3<br />
76767 Hagenbach<br />
0 72 73 – 93 46 0<br />
0 72 73 – 93 46 111<br />
info@asb-seniorenzentrumhagenbach.de<br />
www.asb-seniorenzentrumhagenbach.de<br />
Plätze gesamt: 65<br />
Plätze Kurzzeitpflege: 10 (E)*<br />
3<br />
* (E) = Eingestreute Kurzzeitpflegeplätze<br />
** (R) = Reguläre Kurzzeitpflegeplätze<br />
*** (T) = Eingestreute Tagespflegeplätze<br />
133
Die Beratungs- und Prüfbehörde nach dem Landesgesetz<br />
über Wohnformen und Teilhabe (LWTG)<br />
(ehemals Heimaufsicht)<br />
Die nach dem Landesgesetz über Wohnformen und Teilhabe (LWTG)<br />
zuständige Beratungs- und Prüfbehörde (BP-LWTG) – ehemals Heimaufsicht<br />
– berät ältere, behinderte und pflegebedürftige Menschen<br />
und ihre Angehörigen, Bewohnervertretungen, Träger von Einrichtungen<br />
und auch an der Gründung neuer und selbstbestimmter<br />
Wohnformen interessierte Menschen. Sie arbeitet dabei eng mit den<br />
Pflegestützpunkten (siehe Seite 10), der Landesberatungsstelle Pflegewohnen<br />
(siehe Seite 116) und dem Informations- und Beschwerdetelefon<br />
Pflege und Wohnen in Einrichtungen (siehe Seite 16) zusammen.<br />
Die BP-Behörde ist zuständig für Altenpflegeheime, Altenwohnheime,<br />
Altenheime, Kurzzeitpflegeheime, Heime für erwachsene Menschen<br />
mit Behinderung und stationäre Hospize.<br />
Aufgabe der BP-LWTG ist es, sich im Wege der Beratung und wenn<br />
notwendig auch durch ordnungsrechtliche Maßnahmen für den<br />
Schutz der Interessen der Bewohner der vorgenannten Wohnformen<br />
einzusetzen.<br />
Wie kann Ihnen die BP-LWTG helfen:<br />
• Beschwerden entgegen nehmen und diesen nachgehen<br />
• Sie zu Fragen des Heimbetriebes beraten<br />
• Sie informieren und beraten zum LWTG und den dazu ergangenen<br />
Rechtsverordnungen<br />
• in den Einrichtungen Prüfungen durchführen<br />
• bei Konflikten moderieren<br />
Wer kann sich an die BP-LWTG wenden:<br />
• Bewohner<br />
• Bewohnerbeiräte und Bewohnerfürsprecher<br />
• Alle, die ein berechtigtes Interesse haben, das sind insbesondere:<br />
134
3. Alternativen zur eigenen Wohnung<br />
• Träger einer Einrichtung<br />
• Angehörige, gesetzliche Betreuer und Bevollmächtigte der<br />
Bewohner<br />
• Mitarbeiter der Einrichtungen<br />
• Hausärzte<br />
• Andere Behörden<br />
• Interessenten zur Gründung einer Einrichtung<br />
Was der BP-LWTG wichtig ist:<br />
• Würde, Interessen und Bedürfnisse der Bewohner<br />
• Selbstständigkeit, Selbstbestimmung und Selbstverantwortung<br />
der Bewohner<br />
• Öffnung der Einrichtungen ins Wohnquartier und Teilhabe der<br />
Bewohner am Leben in der Gesellschaft<br />
• Qualität der Betreuung, des Wohnens und der hauswirtschaftlichen<br />
Versorgung<br />
• Humane, zeitgemäße und aktivierende Pflege<br />
• Förderung der Eingliederung behinderter Menschen<br />
• Zuverlässigkeit der Heimbetreiber<br />
• Zusammenarbeit mit anderen Behörden<br />
3<br />
Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung (LSJV)<br />
Reiterstraße 16<br />
76829 Landau<br />
0 63 41 – 26 1<br />
0 63 41 – 26 44 5<br />
poststelle-ld@lsjv.rlp.de<br />
www.lsjv.rlp.de/soziales/beratungs-und-pruefbehoerde-nach-dem-lwtg/<br />
135
Zukunftsgerechte Wohnformen (Leitfaden)<br />
Mit dem Leitfaden „Zukunftsgerechte Wohnformen und Services“<br />
erhalten Sie Informationen über die Entwicklung und Umsetzung<br />
konkreter Wohnprojekte und das Wohnumfeld verbessernde Maßnahmen.<br />
In diesem Leitfaden sind Kreativität, Erfahrungen und<br />
Kenntnisse von politischen Vertretern der Kommunen, Fachleuten,<br />
Behörden und Bürgern gebündelt und in Zusammenarbeit zwischen<br />
Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong> und der BauWohnberatung Karlsruhe<br />
(BWK) fachlich aufbereitet worden.<br />
Weitere Informationen<br />
Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong><br />
Fachbereich 31 Bauen und Kreisentwicklung<br />
Herr Stefan Hesse<br />
0 72 74 – 53 493<br />
s.hesse@kreis-germersheim.de<br />
www.kreis-germersheim.de<br />
136
3. Alternativen zur eigenen Wohnung<br />
3<br />
137
138
4. Leistungen<br />
der Pflegekasse<br />
139
Leistungen der Pflegekasse<br />
Im Folgenden werden Ihre Fragen rund um die Leistungen der Pflegekasse<br />
beantwortet. Vorab einige Informationen zur Pflegeversicherung:<br />
Die Pflegeversicherung ist eine „Teilkasko“-Versicherung. Das<br />
heißt, ihre Leistungen decken nicht alle, sondern nur einen Teil der<br />
pflegebedingten Kosten ab (Zuschuss). Den anderen Teil müssen Sie<br />
aus Ihrem eigenen Einkommen / Vermögen bezahlen oder einen ergänzenden<br />
Antrag auf Sozialhilfe stellen, wenn Einkommen und Vermögen<br />
nicht ausreichen.<br />
Hinweis: Da die Pflegepflichtversicherung als „Teilkasko“-Versicherung<br />
nur einen Teil der pflegebedingten Kosten abdeckt, kann der<br />
Versicherungsschutz durch den Abschluss einer privaten Pflegezusatzversicherung<br />
verbessert werden.<br />
Leistungen der Pflegekasse können erst in Anspruch genommen<br />
werden, wenn der Hilfebedarf täglich mindestens 90 Minuten beträgt<br />
(siehe Tabelle Seite 145) bzw. bei einem Hilfebedarf von weniger<br />
als 90 Minuten (Pflegestufe 0) bei gleichzeitig vorliegender<br />
eingeschränkter Alltagskompetenz. Für einen Hilfebedarf von täglich<br />
140
4. Leistungen der Pflegekasse<br />
weniger als 90 Minuten (Pflegestufe 0) ohne eingeschränkte Alltagskompetenz<br />
sind eigene Mittel (Einkommen und Vermögen) oder ein<br />
Antrag auf Sozialhilfe erforderlich. Egal welche Leistung der Pflegekasse<br />
Sie in Anspruch nehmen möchten: Voraussetzung ist immer<br />
ein entsprechender Antrag, den Sie vorab bei Ihrer Pflegekasse<br />
stellen.<br />
Aufklärung und Beratung von Pflegebedürftigen und deren<br />
Angehörigen / Beratungsgutscheine<br />
Spätestens zwei Wochen nach einer erstmaligen Antragstellung bei<br />
der Pflegekasse haben Sie Anspruch auf eine Beratung, auf Wunsch<br />
auch zu Hause. Dazu muss Ihnen die Pflegekasse unmittelbar nach<br />
Eingang des Antrags<br />
• eine Kontaktperson für die (Pflege)Beratung benennen oder<br />
• einen Beratungsgutschein ausstellen, in dem „neutrale“ Beratungsstellen<br />
aufgelistet sind.<br />
Die Beratung kann auch nach Ablauf der Frist von zwei Wochen<br />
durchgeführt werden sofern der Versicherte damit einverstanden<br />
ist. Die Pflegekassen sind auch verpflichtet, den Pflegebedürftigen<br />
in verständlicher Weise darüber aufzuklären, dass ein Anspruch auf<br />
Übermittlung des (MDK)-Gutachtens und der gesonderten Rehabilitationsempfehlung<br />
(siehe Seite 144) besteht.<br />
4<br />
Begutachtung durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung<br />
(MDK) oder andere unabhängige Gutachter<br />
Die Pflegekassen beauftragen den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung<br />
mit der Prüfung, ob die Voraussetzungen der Pflegebedürftigkeit<br />
erfüllt sind und welche Pflegestufe empfohlen werden<br />
kann. Der MDK ist eine unabhängige Gemeinschaftseinrichtung aller<br />
gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen. Der MDK ist auch an der<br />
Qualitätssicherung von Pflegeeinrichtungen im Rahmen von Qua-<br />
141
litätsprüfungen beteiligt, deren Ergebnisse in Prüfberichten dokumentiert<br />
werden. Eine Besonderheit des MDK in Rheinland-Pfalz ist<br />
das Angebot einer kostenlosen Beratung für Pflegeeinrichtungen zu<br />
allen qualitätsrelevanten pflegerischen Aspekten.<br />
Hinweis: Das Unternehmen Medicproof ist im Bereich privater Pflegeversicherungen<br />
sowie bei den Pflegeversicherungen der Postbeamtenkrankenkasse<br />
und der Krankenversorgung der Bundesbahnbeamten<br />
für die Begutachtungen zuständig. Weitere Informationen<br />
finden Sie im Internet unter: www.medicproof.de.<br />
Begutachtungsverfahren<br />
Wenn Sie bei Ihrer Pflegekasse einen Antrag auf Leistungen der<br />
Pflegeversicherung gestellt haben, prüft die Kasse die versicherungsrechtlichen<br />
Voraussetzungen und beauftragt den Medizinischen<br />
Dienst der Krankenversicherung (MDK) mit einer Begutachtung. Die<br />
Begutachtung wird von Pflegefachkräften, Ärzten oder anderen geeigneten<br />
Fachkräften bei Ihnen zu Hause oder in einer Einrichtung,<br />
z.B. im Seniorenheim (in der Regel nicht während eines Kurzzeitpflegeaufenthalts)<br />
durchgeführt. Der Termin wird Ihnen rechtzeitig<br />
vorher schriftlich mitgeteilt. Bei der Begutachtung versucht der Gutachter<br />
sich ein möglichst genaues Bild über die notwendigen Hilfen<br />
zu machen. Die Ergebnisse der Begutachtung werden in einem<br />
Gutachten zusammengefasst. Folgende Bereiche, die das Pflegeversicherungsgesetz<br />
als Pflegeleistungen definiert, sind dabei wichtig:<br />
Grundpflege<br />
Körperpflege<br />
• Waschen, Duschen, Baden, die Zahnpflege, das Kämmen,<br />
Rasieren, die Darm- oder Blasenentleerung.<br />
142
4. Leistungen der Pflegekasse<br />
Ernährung<br />
• mundgerechtes Zubereiten oder die Aufnahme der Nahrung.<br />
Mobilität<br />
• selbstständiges Aufstehen und Zu-Bett-Gehen, An- und<br />
Auskleiden, Gehen, Stehen, Treppen steigen oder das Verlassen<br />
und Wiederaufsuchen der Wohnung.<br />
Hauswirtschaftliche Hilfen / Versorgung<br />
• Einkaufen, Kochen, Reinigen der Wohnung, Spülen, Wechseln<br />
und Waschen der Wäsche und Kleidung oder das Beheizen<br />
der Wohnung.<br />
Pflegetagebuch<br />
Wenn Sie Ihren Angehörigen zu Hause pflegen ist es sinnvoll,<br />
vor dem Besuch des MDK / des unabhängigen Gutachters – auch<br />
wenn es aufwendig erscheint – ein Pflegetagebuch zu führen,<br />
in dem Sie alle Pflegetätigkeiten notieren. Damit kann sich der<br />
Gutachter ein möglichst genaues Bild von der Pflegesituation<br />
machen. Pflegetagebücher erhalten Sie kostenlos von Ihrer Pflegekasse<br />
oder bei einer auf das Begutachtungsgespräch vorbereitenden<br />
Beratung im Pflegestützpunkt. Sinnvoll ist auch, dass Sie<br />
als pflegender Angehöriger bei der Begutachtung anwesend sind.<br />
4<br />
Ein Beispiel für ein Pflegetagebuch können Sie im Internet unter:<br />
www.verbraucherzentrale-rlp.de >> Information >> Gesundheit<br />
+ Pflege >> Pflegeversicherung kostenfrei herunterladen.<br />
143
Gutachten<br />
Die Ergebnisse der Begutachtung werden in einem Gutachten zusammengefasst.<br />
Die Pflegekasse muss Ihnen das Ergebnis der Begutachtung<br />
nach einem Zeitraum von maximal 5 Wochen nach Eingang<br />
Ihres Antrags in einem schriftlichen Bescheid mitteilen.<br />
Grundsätzlich haben Sie das Recht auf Übermittlung des Gutachtens<br />
gemeinsam mit dem Bescheid. Anhand des Gutachtens können<br />
Sie auch genau nachvollziehen, welche Zeitanteile der Gutachter für<br />
welche Hilfestellungen angerechnet hat. Sollten Sie mit dem Ergebnis<br />
der Begutachtung nicht einverstanden sein, können Sie gegen<br />
die Entscheidung der Pflegekasse innerhalb eines Monats Widerspruch<br />
einlegen.<br />
Wichtig ist: Auch das Vorliegen einer erheblich eingeschränkten<br />
Alltagskompetenz und der damit verbundene Bedarf an zusätzlichen<br />
Betreuungsleistungen wegen vorliegender Demenz, geistiger Behinderung<br />
oder einer psychischen Erkrankung wird im MDK-Gutachten<br />
vermerkt. Darüber hinaus gibt der Gutachter auch Empfehlungen,<br />
z.B. zur Anschaffung von Hilfsmitteln und zur medizinischen Notwendigkeit<br />
von Rehabilitationsleistungen. Die Feststellungen zur<br />
medizinischen Rehabilitation sind in einer gesonderten Rehabilitationsempfehlung<br />
zu dokumentieren.<br />
Sofern sich der Gesundheitszustand verschlechtert, besteht die<br />
Möglichkeit, eine höhere Pflegestufe zu beantragen.<br />
Die unterschiedlichen Pflegestufen<br />
Aus den notwendigen Hilfen in den Bereichen Grundpflege (= Körperpflege,<br />
Ernährung, Mobilität) und hauswirtschaftlicher Versorgung<br />
ergibt sich schließlich die Pflegestufe (Einstufung). Man unterscheidet<br />
dabei die Pflegestufen 1, 2 und 3. Wenn ein außergewöhnlich<br />
hoher und intensiver Pflegeaufwand erforderlich ist, der das übliche<br />
Maß der Pflegestufe 3 weit übersteigt, können zusätzliche Leistungen<br />
erbracht werden (Pflegestufe 3 mit Härte [H]).<br />
144
4. Leistungen der Pflegekasse<br />
Für die Einstufung in einer der Pflegestufen gelten folgende Kriterien:<br />
Pflegestufe<br />
Pflegestufe 1<br />
(erheblich pflegebedürftig)<br />
Pflegestufe 2<br />
(schwerpflegebedürftig)<br />
Pflegestufe 3<br />
(schwerstpflegebedürftig)<br />
Hilfebedarf am Tag<br />
… mindestens 90 Minuten<br />
davon mehr als 45 Minuten in<br />
der Grundpflege und<br />
zusätzlich mehr als 45 Minuten<br />
im Haushalt<br />
… mindestens 3 Stunden<br />
davon mindestens zwei Stunden<br />
in der Grundpflege<br />
(mindestens dreimal täglich zu<br />
verschiedenen Tageszeiten)<br />
und<br />
zusätzlich mehr als eine Stunde<br />
im Haushalt<br />
… mindestens 5 Stunden<br />
davon mindestens vier Stunden<br />
in der Grundpflege (auch nachts)<br />
und<br />
zusätzlich mehr als eine Stunde<br />
im Haushalt<br />
4<br />
Hinweis zur Pflegeeinstufung bei Kindern: Hier ist der zusätzliche<br />
Hilfebedarf eines kranken oder behinderten Kindes gegenüber einem<br />
gleichaltrigen gesunden Kind maßgebend. Weitere Informationen<br />
zum Thema „behinderte Kinder“ finden auf Seite 83.<br />
Die unterschiedlichen Pflegeleistungen<br />
Die Pflegekasse zahlt je nach Pflegesituation die im Folgenden genannten<br />
Leistungen. Die Höhe der Leistungen ist beim Pflegegeld,<br />
den Sachleistungen und den Kombinationsleistungen sowie bei der<br />
vollstationären Pflege im Seniorenheim abhängig von der Pflegestufe<br />
bzw. im häuslichen Bereich von der durch einen Gutachter festgestellten<br />
eingeschränkten Alltagskompetenz.<br />
145
Pflegegeld<br />
Wenn die Pflege ausschließlich durch private Pflegepersonen (d.h.<br />
nichtberuflich) geleistet wird – z.B. durch Familienangehörige wie<br />
(Ehe)Partner, Kinder, Eltern oder Freunde, Bekannte, Nachbarn – erhält<br />
der Pflegebedürftige (nicht der pflegende Angehörige) dafür<br />
monatlich das Pflegegeld.<br />
Pflegebedürftige, die in einem Wohnheim für Menschen mit Behinderungen<br />
leben, haben einen Anspruch auf ungekürztes Pflegegeld<br />
anteilig für die Tage, an denen sie zu Hause gepflegt werden.<br />
Erstmals mit Inkrafttreten des Pflegeneuausrichtungsgesetzes <strong>2013</strong><br />
erhalten auch Menschen mit erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz,<br />
die keiner der drei Pflegestufen zugeordnet sind (Pflegestufe 0)<br />
zusätzlich zu den Betreuungsleistungen in Höhe von 100 Euro<br />
(Grundbedarf) bzw. 200 Euro (erhöhter Bedarf) im Monat Geld- und/<br />
oder Sachleistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung. Die<br />
Alltagskompetenz im Sinne der Sozialen Pflegeversicherung kann<br />
erheblich eingeschränkt sein, wenn Personen geistig behindert sind<br />
oder an einer psychischen Erkrankung oder Demenzerkrankung leiden.<br />
Hinweis: Wird Pflegegeld in Anspruch genommen, besteht die<br />
Verpflichtung zu einem Beratungsgespräch nach § 37 SGB XI: bei<br />
Pflegestufe 1 und 2 einmal halbjährlich, bei Pflegestufe 3 einmal<br />
vierteljährlich. Personen, bei denen ein erheblicher Betreuungsbedarf<br />
festgestellt wurde und die noch nicht die Voraussetzungen der<br />
Pflegestufe 1 erfüllen, können halbjährlich einen Beratungsbesuch<br />
in Anspruch nehmen.<br />
Das Pflegegeld beträgt monatlich:<br />
146
4. Leistungen der Pflegekasse<br />
Pflegegeld (monatliche Leistung)<br />
ohne eingeschränkte mit eingeschränkter<br />
Alltagskompetenz Alltagskompetenz<br />
Pflegestufe 0 kein Anspruch 120 €<br />
Pflegestufe 1 235 € 305 €<br />
Pflegestufe 2 440 € 525 €<br />
Pflegestufe 3 700 € 700 €<br />
Sachleistungen<br />
Wenn die Pflege zu Hause nicht durch Angehörige erbracht werden<br />
kann, ist dies durch einen ambulanten Pflegedienst (siehe Seite 48)<br />
oder einzelne geeignete Pflegekräfte möglich. Voraussetzung für die<br />
Inanspruchnahme der Sachleistungen ist, dass der von Ihnen ausgewählte<br />
Pflegedienst bzw. die Pflegekraft einen Versorgungsvertrag<br />
mit den Pflegekassen abgeschlossen hat. Der Profi erhält dann monatlich<br />
Sachleistungen in Höhe der u.g. Beträge. Für den Pflegebedürftigen<br />
wird kein Geldbetrag mehr von der Pflegekasse ausbezahlt.<br />
Sachleistungen können auch für Hilfen bei der Betreuung eingesetzt<br />
werden und nicht – wie bisher – lediglich für rein pflegerische Hilfen.<br />
Hilfen bei der Betreuung umfassen den Erhalt sozialer Kontakte und<br />
der Kommunikation, z.B. Ermöglichen von Besuchen, Spaziergängen,<br />
Hobbies sowie Unterstützung bei der Alltagsgestaltung und Tagesstrukturierung,<br />
z.B. bedarfsgerechte Beschäftigung, Einhaltung Tag-/<br />
Nachtrhythmus.<br />
4<br />
Wichtig: Der Anspruch auf häusliche Betreuung setzt voraus, dass<br />
Grundpflege und hauswirtschaftliche Versorgung sichergestellt sind.<br />
Häusliche Betreuung kann von mehreren Pflegebedürftigen mit erheblich<br />
eingeschränkter Alltagskompetenz auch als gemeinschaftliche<br />
Betreuung im häuslichen Umfeld eines Beteiligten oder seiner<br />
Familie als Sachleistung in Anspruch genommen werden.<br />
147
Pflegesachleistung (monatliche Leistung)<br />
ohne eingeschränkte mit eingeschränkter<br />
Alltagskompetenz Alltagskompetenz<br />
Pflegestufe 0 kein Anspruch 225 €<br />
Pflegestufe 1 450 € 665 €<br />
Pflegestufe 2 1.100 € 1.250 €<br />
Pflegestufe 3 1.550 € 1.550 €<br />
Kombinationsleistungen<br />
Wenn der Pflegebedürftige von einer privaten Pflegeperson und von<br />
einem Pflegedienst betreut wird, kann er bei der Pflegekasse die sogenannte<br />
Kombinationsleistung (= Kombination aus Pflegegeld und<br />
Pflegesachleistung) beantragen.<br />
Das Abrechnungsverfahren: Der Pflegedienst rechnet mit der Pflegekasse<br />
über die bei Ihnen erbrachten Sachleistungen ab. Der Prozentsatz,<br />
den der Pflegedienst nicht in Anspruch nimmt, wird dem Pflegebedürftigen<br />
rückvergütet; aber nicht von der Sachleistungssumme,<br />
sondern von der Pflegegeldsumme. Beispielsweise rechnet der Pflegedienst<br />
am Monatsende 40% der Sachleistungen mit der Pflegekasse<br />
ab – dann hat der Pflegebedürftige noch einen Anspruch auf<br />
60% seines Pflegegeldes für die Pflege durch Angehörige / private<br />
Pflegepersonen. Bei eingeschränkter Alltagskompetenz werden die<br />
erhöhten Leistungsbeträge für die Berechnung des anteiligen Pflegegeldes<br />
zugrunde gelegt.<br />
Zusätzliche Betreuungsleistungen<br />
Einen Anspruch auf zusätzliche Betreuungsleistungen haben Pflegebedürftige<br />
in häuslicher Pflege in Pflegestufe 0, 1, 2 und 3, bei<br />
denen der MDK einen erheblichen oder erhöhten Bedarf an zusätzlicher<br />
Betreuung festgestellt hat (Demenz, geistige Behinderung<br />
oder psychische Erkrankung). Ob der Grundbetrag oder der erhöhte<br />
148
4. Leistungen der Pflegekasse<br />
Betrag gewährt wird hängt davon ab, in welchem Umfang die Alltagskompetenz<br />
eingeschränkt ist. Eine Kriterienliste erhalten Sie im<br />
Pflegestützpunkt.<br />
Zusätzliche Betreuungsleistungen (monatliche Leistung)<br />
Grundbetrag<br />
Erhöhter Betrag<br />
100 € (= 1.200 € / Jahr)<br />
200 € (= 2.400 € / Jahr)<br />
Hinweis: Die zusätzlichen Betreuungsleistungen werden nicht als<br />
Bargeldbetrag ausgezahlt, sondern können nur zweckgebunden eingesetzt<br />
werden für die Nutzung von<br />
• Tages-/ Nachtpflege (siehe Seite 92)<br />
• zugelassenen Ambulanten Pflegediensten (siehe Seite 48)<br />
• (sofern es sich nicht um Leistungen der Grundpflege und hauswirtschaftlichen<br />
Versorgung, sondern ausschließlich der Betreuung<br />
handelt)<br />
• Kurzzeitpflege (siehe Seite 100)<br />
• anerkannten Betreuungsangeboten (siehe Seite 69ff.).<br />
4<br />
Wenn Sie letztgenannte Betreuungsangebote in Anspruch nehmen<br />
möchten, informieren Sie sich bitte vor der Nutzung beim<br />
Anbieter, im Pflegestützpunkt oder bei Ihrer Pflegekasse, ob es<br />
sich um ein anerkanntes Betreuungsangebot handelt.<br />
Seniorentagespflege / -nachtpflege (siehe Seite 92)<br />
Tages- / Nachtpflege können Menschen in Anspruch nehmen, die<br />
zu Hause leben, jedoch tagsüber oder nachts in Einrichtungen der<br />
Tages- oder Nachtpflege betreut und gepflegt werden möchten. Die<br />
Pflegekasse zahlt für die pflegebedingten Aufwendungen; für Unterkunft<br />
und Verpflegung muss der Tagesgast selbst aufkommen. Unter<br />
bestimmten Voraussetzungen kommt auch das Sozialamt der Kreis-<br />
149
verwaltung <strong>Germersheim</strong> als Kostenträger in Frage. Wenn die Tages-<br />
/ Nachtpflege zeitlich begrenzt in Anspruch genommen wird, kann<br />
sie auch über die Verhinderungspflege finanziert werden.<br />
Für Tages- / Nachtpflege zahlt die Pflegekasse monatlich folgende<br />
Leistungen:<br />
Tages- / Nachtpflege (monatliche Leistung)<br />
ohne eingeschränkte mit eingeschränkter<br />
Alltagskompetenz Alltagskompetenz<br />
Pflegestufe 0 kein Anspruch kein Anspruch<br />
Pflegestufe 1 450 € 445 €<br />
Pflegestufe 2 1.100 € 1.100 €<br />
Pflegestufe 3 1.550 € 1.550 €<br />
Wichtig ist die sogenannte 150%-Regelung. Bei voller Nutzung der<br />
Sachleistungen für Tagespflege (100%) stehen zudem noch 50% des<br />
Pflegegeldes und / oder der Sachleistungen für häusliche Pflege zur<br />
Verfügung. Wird Tagespflege nur zu 50% in Anspruch genommen,<br />
können Pflegegeld und/oder Sachleistungen für häusliche Pflege zu<br />
100% genutzt werden. Insgesamt gibt es nie mehr als 150% Gesamtleistung<br />
und immer nur maximal 100% einer Einzelleistung.<br />
Aber: der Anspruch auf Pflegegeld bzw. Sachleistungen erhöht sich<br />
nicht, wenn z.B. weniger als 50% für Tagespflege verwendet werden.<br />
150
4. Leistungen der Pflegekasse<br />
Verhinderungspflege / Ersatzpflege (siehe Seite 60)<br />
Anspruch:<br />
Maximal 1.550 Euro im Jahr für maximal 28 Tage im Kalenderjahr<br />
bei Verhinderung der Pflegeperson, die bereits 6 Monate<br />
gepflegt hat.<br />
Die Leistungen der Pflegekasse für Verhinderungspflege sind abhängig<br />
davon, wer die Ersatzpflege leistet. Wird die Ersatzpflege durch<br />
einen ambulanten Pflegedienst geleistet bzw. durch private Pflegepersonen,<br />
die mit dem Pflegebedürftigen nicht bis zum zweiten<br />
Grade verwandt oder verschwägert sind und die nicht mit ihm in<br />
häuslicher Gemeinschaft leben, übernehmen die Pflegekassen die<br />
Kosten der Verhinderungspflege bis zu 1.550 Euro für max. 28 Tage<br />
im Kalenderjahr.<br />
Bei Verwandten des Pflegebedürftigen ersten und zweiten Grades<br />
werden auf Nachweis die Kosten für Verdienstausfall, z.B. für unbezahlten<br />
Urlaub oder Fahrtkosten, bis maximal 1.550 Euro erstattet.<br />
Formulare hierzu erhalten Sie bei Ihrer Pflegekasse.<br />
4<br />
Der maximale Betrag von 1.550 Euro kann unterschiedlich eingesetzt<br />
werden,<br />
• für die Betreuung durch eine private Pflegeperson (z.B. durch<br />
einen Nachbarn) übernimmt die Pflegekasse Aufwendungen im<br />
Rahmen eines angemessenen Vergütungssatzes.<br />
• für die Betreuung durch einen ambulanten Pflegedienst: die<br />
Pflegekasse kann dann neben den Kosten für Pflegeleistungen<br />
und hauswirtschaftliche Tätigkeiten auch Aufwendungen für<br />
stundenweise Betreuung übernehmen.<br />
• für die Betreuung in einer Tages-/Nachtpflege: Die Pflegekasse<br />
übernimmt dann die pflegebedingten Kosten bis zum o.g.<br />
Höchstbetrag.<br />
151
• für den vorübergehenden Aufenthalt in einer Kurzzeitpflegeeinrichtung<br />
übernimmt die Pflegekasse die dort anfallenden pflegebedingten<br />
Aufwendungen bis zum o.g. Höchstbetrag. Diese<br />
Leistung kann ggf. auch im Anschluss an die Kurzzeitpflegeleistungen<br />
in Anspruch genommen werden.<br />
Hinweis: Die Verhinderungspflege kann stunden- oder tageweise<br />
über das Jahr verteilt in Anspruch genommen werden.<br />
Wird Verhinderungspflege tageweise (mehr als acht Stunden täglich)<br />
in Anspruch genommen, wird die Hälfte des bisher bezogenen Pflegegeldes<br />
bis zu vier Wochen je Kalenderjahr weiter gezahlt. Damit<br />
soll es Angehörigen erleichtert werden, eine „Auszeit“ zu nehmen.<br />
Wird Verhinderungspflege stundenweise (weniger als acht Stunden<br />
täglich) in Anspruch genommen, wird das Pflegegeld in vollem Umfang<br />
weitergezahlt.<br />
Kurzzeitpflege (siehe Seite 100)<br />
Anspruch:<br />
Maximal 1.550 Euro im Jahr für maximal 28 Tage im Jahr bei<br />
vorübergehender Pflege in einer Einrichtung.<br />
Wenn die Pflege zeitweise zu Hause nicht im erforderlichen Umfang<br />
sichergestellt werden kann, z.B. für eine Übergangszeit im Anschluss<br />
an eine Krankenhausbehandlung, besteht die Möglichkeit einer vorübergehenden<br />
Pflege in einer Kurzzeitpflegeeinrichtung (z.B. Seniorenheim).<br />
Befindet sich die Pflegeperson des Pflegebedürftigen in<br />
einer Einrichtung der medizinischen Vorsorge oder Rehabilitation,<br />
kann der Pflegebedürftige seinen Anspruch auf Kurzzeitpflege<br />
ebenfalls dort einlösen. Die Pflegekasse gewährt einen Zuschuss zu<br />
denKosten der Kurzzeitpflege. Dieser beträgt – unabhängig von der<br />
Pflegestufe – für maximal 28 Tage im Jahr:<br />
152
4. Leistungen der Pflegekasse<br />
Kurzzeitpflege (für maximal 28 Tage im Jahr)<br />
ohne eingeschränkte mit eingeschränkter<br />
Alltagskompetenz Alltagskompetenz<br />
Pflegestufe 0 kein Anspruch kein Anspruch<br />
Pflegestufen 1, 2, 3 1.550 € 1.550 €<br />
Hinweis: Pflegebedürftige Kinder bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres<br />
können Kurzzeitpflege in geeigneten Einrichtungen für<br />
Menschen mit Behinderungen und anderen geeigneten Einrichtungen,<br />
die ihren Bedürfnissen entsprechen, erhalten, wenn die Pflege<br />
in einer zugelassenen Pflegeeinrichtung nicht möglich ist oder nicht<br />
zumutbar erscheint. Weitere Informationen zum Thema „behinderte<br />
Kinder“ finden auf Seite 83.<br />
Wohnen im Seniorenheim (vollstationäre Pflege) (siehe Seite 118)<br />
Wohnt der Pflegebedürftige in einem Seniorenheim, stellt die Pflegekasse<br />
dafür monatlich Pflegesachleistungen zur Verfügung. Unter<br />
bestimmten Vorrausetzungen können Sozialhilfeleistungen in Anspruch<br />
genommen werden.<br />
Die Leistungen der Pflegekasse für vollstationäre Pflege betragen je<br />
nach Pflegestufe:<br />
4<br />
Pflege im Seniorenheim (vollstationär)<br />
Pflegestufe 0<br />
kein Anspruch<br />
Pflegestufe 1 1.023 €<br />
Pflegestufe 2 1.279 €<br />
Pflegestufe 3 1.550 €<br />
Pflegestufe 3 (Härte) 1.918 €<br />
Die Leistungen der Pflegekasse für vollstationäre Pflege in einem<br />
Heim für Menschen mit Behinderungen betragen – unabhängig von<br />
153
der Pflegestufe – pauschal 256 Euro im Monat. Es besteht Anspruch<br />
auf ungekürztes Pflegegeld anteilig für die Tage, an denen der Pflegebedürftige<br />
zu Hause gepflegt wird.<br />
Weitere Leistungen der Pflegekasse<br />
Pflegehilfsmittel (siehe Seite 66 / 67)<br />
Detaillierte Informationen zum Thema „Pflegehilfsmittel“, auch zu<br />
möglichen Kosten, finden Sie auf Seite 66 / 67.<br />
Wohnraumanpassung (wohnumfeldverbessernde Maßnahmen)<br />
(siehe Seite 84)<br />
Sie können über Ihre Pflegekasse Zuschüsse für Maßnahmen zur Verbesserung<br />
des Wohnumfeldes erhalten, wenn dadurch<br />
• häusliche Pflege überhaupt erst ermöglicht wird,<br />
• häusliche Pflege erheblich erleichtert und damit eine Überforderung<br />
der Leistungskraft des Pflegebedürftigen bzw. der Pflegeperson<br />
verhindert wird oder<br />
• eine möglichst selbstständige Lebensführung des Pflegebedürftigen<br />
wieder hergestellt – die Abhängigkeit von einer Pflegekraft<br />
verringert – werden kann. Zuschüsse zu Maßnahmen der Wohnumfeldverbesserung<br />
müssen – vor Beginn – bei der Pflegekasse<br />
beantragt werden.<br />
Der Zuschuss beträgt 2.557 Euro pro Maßnahme und Person und wird<br />
ohne Eigenanteil und ohne Einkommensprüfung ausgezahlt. Dies gilt<br />
auch, falls mehrere Pflegebedürftige gemeinsam in einer Wohnung<br />
leben; zu beachten ist, dass der Zuschuss in diesem Fall insgesamt auf<br />
10.228 Euro pro Wohnung begrenzt ist. Der Zuschuss zu Maßnahmen<br />
der Wohnumfeldverbesserung wird in der Regel nicht mehrmals bewilligt.<br />
154
4. Leistungen der Pflegekasse<br />
Wohnumfeldverbessernde Maßnahmen<br />
ohne eingeschränkte mit eingeschränkter<br />
Alltagskompetenz Alltagskompetenz<br />
Pflegestufe 0 kein Anspruch 2.557 €<br />
Pflegestufen 1, 2, 3 2.557 € 2.557 €<br />
Welche Maßnahmen im Einzelnen bezuschusst werden, ist in einem<br />
speziellen Leistungskatalog geregelt. Unterschieden wird zwischen:<br />
• Maßnahmen, die mit wesentlichen Eingriffen in die Bausubstanz<br />
verbunden sind (z.B. Verbreitern der Türen, bodengleiche Dusche,<br />
Installieren von Rampen und Treppenliftern und<br />
• dem Ein- und Umbau von Mobiliar, das individuell für die spezielle<br />
Pflegesituation hergestellt oder umgestaltet wird (z.B. Austausch<br />
der Badewanne durch eine Dusche).<br />
Pflegekurse / individuelle Schulungen im häuslichen Bereich<br />
Detaillierte Informationen zum Thema „Pflegekurse“ finden Sie auf<br />
Seite 58.<br />
4<br />
Vorversicherungszeit<br />
Die Vorversicherungszeit für die Inanspruchnahme von Pflegekassenleistungen<br />
beträgt zwei Jahre.<br />
Pflegeeinstufung<br />
Spätestens fünf Wochen, nachdem der Antrag bei der Pflegekasse<br />
eingegangen ist, muss dem Antragsteller die Entscheidung über die<br />
Pflegeeinstufung schriftlich mitgeteilt werden (Bescheid). Wenn die<br />
Frist überschritten wird, muss die Pflegekasse für jede begonnene<br />
Woche der Überschreitung 70 Euro an den Antragsteller zahlen,<br />
sofern die Fristversäumnis der Pflegekasse zuzuschreiben ist. Diese<br />
Regelung gilt nicht bei Pflege im Seniorenheim und wenn eine<br />
Höherstufung beantragt wird.<br />
155
Poolen von Leistungen<br />
Poolen bedeutet, dass Pflegebedürftige ihre Sachleistungsansprüche<br />
gemeinsam mit anderen Pflegebedürftigen in Anspruch nehmen<br />
können, z.B. wenn sie gemeinsam in einem Haushalt oder in einer<br />
Wohngemeinschaft leben. Aus den zusammengefassten Ansprüchen<br />
können dann beispielsweise auch zusätzliche Betreuungsleistungen<br />
bezahlt werden, bei denen z.B. eine Pflegekraft für mehrere pflegebedürftige<br />
Menschen zur Verfügung steht.<br />
Beratungsbesuche nach § 37 SGB XI (siehe Seite 58)<br />
Weitere Informationen zu den Beratungsbesuchen finden Sie auf<br />
Seite 58.<br />
Neue Wohn- und Betreuungsformen<br />
a) Zusätzliche Leistungen in ambulant betreuten Wohngruppen<br />
Pflegebedürftige, die in einer ambulant betreuten Wohngruppe<br />
leben, haben Anspruch auf einen pauschalen Zuschlag in Höhe von<br />
200 Euro monatlich, wenn<br />
• sie in einer gemeinsamen Wohnung mit häuslicher pflegerischer<br />
Versorgung leben,<br />
• sie Sach-/ Geld- oder Kombileistungen beziehen,<br />
• in der ambulant betreuten Wohngruppe eine Pflegekraft tätig<br />
ist, die organisatorische, verwaltende oder pflegerische Tätigkeiten<br />
verrichtet, und<br />
• mindestens drei Pflegebedürftige in einer gemeinsamen Wohnung<br />
leben.<br />
b) Gründung von ambulant betreuten Wohngruppen –<br />
Anschubfinanzierung<br />
Die Gründung von ambulant betreuten Wohngruppen wird als neue<br />
Wohnform und Alternative zu Häuslichkeit und Seniorenheim gefördert.<br />
Zusätzlich zu den wohnumfeldverbessernden Maßnahmen wird<br />
Pflegebedürftigen in ambulant betreuten Wohngruppen einmalig ein<br />
Betrag von bis zu 2.500 Euro gewährt.<br />
156
4. Leistungen der Pflegekasse<br />
Insgesamt ist der Gesamtbetrag je Wohngruppe auf 10.000 Euro begrenzt.<br />
Die Pflegekassen zahlen den Förderbetrag aus, wenn die Gründung<br />
einer ambulant betreuten Wohngruppe nachgewiesen wird.<br />
Der Antrag ist innerhalb eines Jahres nach Vorliegen der Anspruchsvoraussetzungen<br />
zu stellen. Einzelheiten zur Förderung regelt der<br />
Spitzenverband Bund der Pflegekassen im Einvernehmen mit dem<br />
Verband der privaten Krankenversicherung e.V.. Die Förderung von<br />
ambulant betreuten Wohngruppen endet mit dem Erreichen der Gesamtfördersumme<br />
von insgesamt 30 Mio Euro, spätestens aber am<br />
31. Dezember 2015.<br />
c) Modellvorhaben zur Erprobung von Leistungen der häuslichen<br />
Betreuung durch Betreuungsdienste<br />
Der Spitzenverband Bund der Pflegekassen kann in den Jahren <strong>2013</strong><br />
und 2014 mit bis zu 5 Mio. Euro Modellvorhaben zur Erprobung von<br />
Leistungen der häuslichen Betreuung vereinbaren. Die Vereinbarung<br />
kann mit (Betreuungs)Diensten geschlossen werden, die insbesondere<br />
für demenziell erkrankte Pflegebedürftige dauerhaft häusliche<br />
Betreuung und hauswirtschaftliche Versorgung erbringen. Die Modellvorhaben<br />
sind auf längstens drei Jahre zu befristen; für die Modellvorhaben<br />
ist eine wissenschaftliche Begleitung und Auswertung<br />
vorzusehen. Ziel ist es, die Wirkung von Betreuungsdiensten auf die<br />
pflegerische Versorgung bezüglich Qualität, Wirtschaftlichkeit, Inhalt<br />
der erbrachten Leistungen und Akzeptanz bei den Pflegebedürftigen<br />
umfassend zu untersuchen. Als verantwortliche Fachkraft kann eine<br />
qualifizierte Kraft eingesetzt werden, die Berufserfahrung im erlernten<br />
Beruf von zwei Jahren innerhalb der letzten acht Jahre aufweist.<br />
Die Zulassung der teilnehmenden Betreuungsdienste zur Versorgung<br />
bleibt bis zwei Jahre nach dem Ende des Modellprogramms gültig.<br />
4<br />
157
Leistungen der Pflegekasse für Pflegepersonen<br />
Rentenversicherung<br />
Für Pflegepersonen, die einen oder mehrere Pflegebedürftige (Pflegestufe<br />
1-3) zu Hause wenigstens 14 Stunden pro Woche nicht erwerbsmäßig<br />
pflegen und nicht mehr als 30 Stunden in der Woche<br />
erwerbstätig sind, zahlt die Pflegekasse Beiträge in die Rentenversicherung<br />
ein. Rentenversicherungsbeiträge für die Pflegeperson<br />
werden auch für die Dauer des Erholungsurlaubs der Pflegeperson<br />
weitergezahlt. Dadurch bleibt der Rentenanspruch für die Zeit des<br />
Urlaubs ungeschmälert bestehen.<br />
Die Übernahme der Rentenversicherungsbeiträge durch die Pflegeversicherung<br />
ist ein komplexes Thema, das sich an dieser Stelle<br />
nicht abschließend darstellen lässt. Sofern dieses Thema für Sie<br />
relevant ist, sollten Sie ein Beratungsgespräch mit Ihrer Pflegekasse<br />
vereinbaren.<br />
Unfallversicherung<br />
Für Pflegepersonen erfolgt beitragsfrei eine Aufnahme in die gesetzliche<br />
Unfallversicherung. Zuständig sind die Unfallversicherungsträger<br />
im kommunalen Bereich. Der Versicherungsschutz gilt für alle Unfälle,<br />
die im Zusammenhang mit der Pflegetätigkeit stehen - sowohl in<br />
der Wohnung als auch außerhalb, wie z.B. beim Einkaufen.<br />
Pflegezeitgesetz (PflegeZG)<br />
Pflegezeit<br />
Seit 1. Juli 2008 regelt das Pflegezeitgesetz die sogenannte Pflegezeit,<br />
die es Arbeitnehmern gestatten soll, sich für eine begrenzte<br />
Zeitdauer von der Arbeit freistellen zu lassen oder in Teilzeit zu arbeiten,<br />
um Angehörige (Pflegestufe 1-3) zu pflegen, ohne dadurch den<br />
Arbeitsplatz zu gefährden. So haben Beschäftigte einen Anspruch<br />
auf Freistellung von der Arbeit für die Dauer von bis zu 6 Monaten,<br />
158
4. Leistungen der Pflegekasse<br />
wenn sie einen pflegebedürftigen Angehörigen zu Hause pflegen. Es<br />
besteht eine Wahlmöglichkeit zwischen der vollständigen oder teilweisen<br />
Freistellung von der Arbeit ohne Gehaltsbezug. Erforderlich<br />
ist dafür, dass dem Arbeitgeber die Inanspruchnahme der Pflegezeit<br />
mindestens 10 Tage vorher mitgeteilt und entsprechende Unterlagen<br />
schriftlich übermittelt werden (z.B. Informationen zu Umfang<br />
und Dauer der Pflegezeit; Nachweis der Pflegebedürftigkeit). Der<br />
Anspruch besteht nicht für Arbeitnehmer in Betrieben mit 15 oder<br />
weniger Beschäftigen.<br />
Die Inanspruchnahme der Pflegezeit ist ein komplexes Thema, das<br />
sich an dieser Stelle nicht abschließend darstellen lässt. Sofern<br />
dieses Thema für Sie relevant ist, sollten Sie ein Beratungsgespräch<br />
mit Ihrer Pflegekasse vereinbaren.<br />
Kurzzeitige Arbeitsverhinderung<br />
Wenn eine Pflegesituation auftritt und vor allem, wenn sie akut auftritt,<br />
müssen oft viele Dinge sehr schnell und an unterschiedlichen<br />
Stellen geregelt werden. Für diesen Fall haben Beschäftigte einen<br />
Anspruch auf kurzzeitige Freistellung von der Arbeit bis zu 10 Arbeitstage,<br />
um die Pflege eines Angehörigen zu organisieren und sicherzustellen.<br />
Auch hier ist eine Vorabinformation des Arbeitgebers<br />
über die Arbeitsverhinderung und deren Dauer erforderlich. Der Anspruch<br />
besteht aber – im Unterschied zur Pflegezeit – unabhängig<br />
von der Betriebsgröße. Der freigestellte Arbeitnehmer ist in dieser<br />
Zeit weiterhin sozialversichert.<br />
Informationen zur Pflegezeit und zur kurzfristigen Arbeitsverhinderung<br />
erhalten Sie bei Ihrer Pflegekasse. Anträge zur Pflegezeit<br />
und zur kurzfristigen Arbeitsverhinderung sind immer direkt beim<br />
Arbeitgeber zu stellen. Den Wortlaut des Pflegezeitgesetzes finden<br />
Sie unter www.gesetze-im-internet.de/pflegezg/.<br />
4<br />
159
Hinweis zu Leistungen der Krankenkasse: Das Leistungsspektrum<br />
der Krankenversicherung ist ebenfalls sehr umfangreich und kann an<br />
dieser Stelle nicht ausführlich behandelt werden. Wenn Sie Informationen<br />
dazu benötigen – beispielsweise zum Thema Haushaltshilfen<br />
für Familien „Familienpflege“ (§ 38 SGB V; siehe Seite 38) oder zur<br />
Häuslichen Krankenpflege (§ 37 SGB V) – können Sie sich an Ihre<br />
Krankenkasse oder an den Pflegestützpunkt in Ihrer Nähe wenden:<br />
Abschließende Hinweise:<br />
Bei Ihrer Pflegekasse erhalten Sie Informationen zu den Leistungen<br />
der Kranken- und Pflegekassen. Die Pflegestützpunkte im<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> informieren und beraten Sie kassenübergreifend.<br />
Informationen zur privaten Pflegeversicherung erhalten<br />
Sie bei Ihrem Versicherungsunternehmen, im Pflegestützpunkt<br />
und bei COMPASS Private Pflegeberatung GmbH.<br />
160
4. Leistungen der Pflegekasse<br />
Pflegekassen<br />
AOK Rheinland-Pfalz/Saarland<br />
Kundencenter <strong>Germersheim</strong><br />
Josef-Probst-Str. 1<br />
76726 <strong>Germersheim</strong><br />
0 72 74 – 95 50<br />
0 72 74 – 95 54 00<br />
suedost@rps.aok.de<br />
www.aok.de<br />
Barmer Ersatzkasse<br />
Regionalstelle Wörth am Rhein<br />
Alte Bahnmeisterei 2<br />
76744 Wörth<br />
018 – 50 061 65 50<br />
018 – 50 061 65 99<br />
woerth@barmer.de<br />
www.barmer.de<br />
BKK 24<br />
Nardiniplatz<br />
76726 <strong>Germersheim</strong><br />
0 72 74 – 50 05 7 0<br />
0 72 74 - 50 05 71 9<br />
germersheim@bkk24.de<br />
www.bkk24.de<br />
Deutsche Angestellten Krankenkasse<br />
(DAK)<br />
Königstr. 15<br />
76726 <strong>Germersheim</strong><br />
0 72 74 – 94 995 0<br />
0 72 74 – 94 995 72 30<br />
service7555@dak.de<br />
www.dak.de<br />
Daimler Betriebskrankenkasse<br />
(Daimler BKK)<br />
Daimler-Str. 1<br />
76744 Wörth<br />
0 72 71 – 71 21 99<br />
0 72 71 – 71 21 93<br />
<br />
<br />
gerd.staegert@daimler-bkk.com<br />
www.daimler-betriebskranken<br />
kasse.com/<br />
4<br />
Medizinischer Dienst der Krankenversicherung Rheinland-Pfalz<br />
Medizinischer Dienst der Krankenversicherung<br />
Begutachtungs- und Beratungszentrum<br />
Ludwigshafen<br />
Rathausplatz 10 + 12<br />
67059 Ludwigshafen<br />
0 6 21 – 59 12 00<br />
0 6 21 - 59 12 02 7<br />
lu_pflege@mdk-rlp.de<br />
www.mdk-rlp.de<br />
161
162
5. Leistungen<br />
der Sozialhilfe bei<br />
Hilfe- und Pflegebedürftigkeit<br />
163
Leistungen der Sozialhilfe<br />
Leistungen der Sozialhilfe nach dem Sozialgesetzbuch Zwölftes Buch<br />
(SGB XII) können bezogen werden, wenn das Einkommen und das<br />
Vermögen eines hilfe- und pflegebedürftigen Menschen - und ggf.<br />
das Einkommen und Vermögen des Ehegatten oder Lebenspartners -<br />
zum Leben nicht ausreichen oder wenn die Leistungen der Pflegekasse<br />
nicht ausreichen, um die notwendige Pflege zu bezahlen.<br />
Leistungen der Sozialhilfe sind zum Beispiel:<br />
• Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung (antragsabhängig),<br />
• Hilfe zur Pflege,<br />
• Hilfen zur Gesundheit,<br />
• Hilfe in anderen Lebenslagen.<br />
Bitte beachten Sie, dass es sich bei der Gewährung von Sozialhilfe<br />
immer um Einzelfallentscheidungen handelt; daher werden hier nur<br />
die wesentlichen Voraussetzungen für die Gewährung von Sozialhilfe<br />
beschrieben.<br />
164
5. Leistungen der Sozialhilfe bei Hilfe- und Pflegebedürftigkeit<br />
Allgemeine Information: Anspruch auf Sozialhilfe<br />
Antrag und Verfahren<br />
Sozialhilfe wird frühestens ab dem Zeitpunkt gezahlt, ab dem der<br />
Bedarf dem Sozialhilfeträger, d.h. der Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong><br />
oder der für Ihren Wohnort zuständigen Stadt- bzw. Verbandsgemeinde,<br />
bekannt geworden ist (z.B. durch Anruf, E-Mail oder persönliche<br />
Vorsprache). Die für die Hilfegewährung notwendigen Unterlagen<br />
müssen Sie nachreichen. Das heißt, wenn Sie sich z.B. am 03.08.<strong>2013</strong><br />
bei der Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong> oder bei der für Ihren Wohnort<br />
zuständigen Stadt- bzw. Verbandsgemeindeverwaltung melden, werden<br />
auch nur die Kosten im Rahmen der Sozialhilfe berücksichtigt,<br />
die ab dem 03.08.<strong>2013</strong> entstehen. Kosten, die vor der Antragstellung<br />
- z.B. für die Pflege am 31.07.<strong>2013</strong> - entstanden sind, können nicht<br />
erstattet werden. Eine Schuldenübernahme im Rahmen der Sozialhilfe<br />
ist also grundsätzlich ausgeschlossen. Informieren Sie daher die<br />
zuständigen Stellen in Ihrem eigenen Interesse bitte rechtzeitig.<br />
Folgende Unterlagen sind für die Antragsstellung notwendig:<br />
• Antrag auf Sozialhilfe,<br />
• aktuelle Rentenbescheide,<br />
• Kontoauszüge und Nachweise über die vorhandenen Vermögenswerte<br />
(z.B. Girokontoauszüge mindestens der letzten 3 Monate,<br />
Sparbuch),<br />
• Bescheid der Pflegekasse und / oder Bescheinigung des MDK<br />
über die Heimbetreuungsbedürftigkeit,<br />
• Schwerbehindertenausweis,<br />
• Nachweise über Versicherungspolicen (falls vorhanden),<br />
• Bescheinigung der Versicherungsgesellschaft über den aktuellen<br />
Rückkaufswert von Lebens- bzw. Sterbegeldversicherungen,<br />
• ggf. Nachweise über Miete und Nebenkosten,<br />
5<br />
165
• eine Bescheinigung Ihrer Bank / Sparkasse über die zur Zeit<br />
bestehenden Konten sowie über die aufgelösten Konten der<br />
letzten 10 Jahre (sofern in den letzten 10 Jahren Konten aufgelöst<br />
wurden, ist auch das Auflösungsdatum sowie der Auflösungssaldo<br />
durch die Bank / Sparkasse zu bescheinigen),<br />
• Vorsorgevollmacht oder Kopie der Bestellungsurkunde (falls vorhanden).<br />
Einkommen und Vermögen<br />
Der Anspruch auf Sozialhilfe ist in erster Linie abhängig vom Einkommen<br />
und Vermögen des Leistungsberechtigten. Wenn dieser verheiratet<br />
ist oder in eheähnlicher Gemeinschaft lebt, findet auch das<br />
Einkommen und Vermögen des Ehegatten bzw. des Lebenspartners<br />
Berücksichtigung und muss mit „eingesetzt“ werden.<br />
Zum Vermögen gehören zum Beispiel Guthaben auf Konten bei Banken,<br />
Sparkassen, Bausparkassen u.a., Rückkaufwerte von Lebens- und<br />
Sterbegeldversicherungen, Haus- und Grundvermögen, PKW‘s, Bargeld,<br />
Wertpapiere. Ein Anspruch auf Sozialhilfe besteht, wenn das<br />
Vermögen einen Betrag von derzeit 2.600 Euro für eine Einzelperson<br />
(bzw. 3.214 Euro bei Verheirateten / eheähnliche Gemeinschaft) nicht<br />
übersteigt. Ein angemessenes Einfamilienhaus oder eine angemessene<br />
Eigentumswohnung gehören nicht zum einzusetzenden Vermögen,<br />
solange der Betroffene selbst und/oder sein Ehegatte bzw.<br />
Lebenspartner noch darin wohnt.<br />
Zum Einkommen gehören zum Beispiel: Renten / Pensionen, auch<br />
aus dem Ausland, Erwerbseinkommen, Einkünfte aus Wohnrechten,<br />
Nießbrauchrechten, Altenteilsrechten u.a., Wohngeld, Unterhalt des<br />
getrennt lebenden / geschiedenen Ehegatten und der Kinder, Zinsen<br />
oder sonstige Einkünfte aus Kapitalvermögen.<br />
Bei der Inanspruchnahme eines Pflegedienstes, einer Seniorentagespflegestätte<br />
oder einer Kurzzeitpflegeeinrichtung wird aus dem Einkommen<br />
ein Kostenbeitrag errechnet, der zunächst zur Deckung der<br />
166
5. Leistungen der Sozialhilfe bei Hilfe- und Pflegebedürftigkeit<br />
entstehenden Aufwendungen einzusetzen ist. Die Höhe des Einkommenseinsatzes<br />
ist einzelfallabhängig: Zum einen werden hierfür Ihre<br />
persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse geprüft, zum anderen<br />
hängt der Einkommenseinsatz auch von der beantragten Hilfe ab (z.B.<br />
Übernahme der ungedeckten Kosten für einen Pflegedienst oder für<br />
den Besuch einer Seniorentagespflegestätte).<br />
Ansprüche gegen Dritte<br />
Vorrangig vor der Gewährung von Sozialhilfe sind auch Ansprüche,<br />
die der Leistungsberechtigte gegen Andere hat. Derartige Ansprüche<br />
sind vom Leistungsberechtigten selbst bzw. von Betreuern zu verfolgen.<br />
Der Anspruch kann auch direkt vom Sozialhilfeträger geltend<br />
gemacht werden.<br />
Ansprüche gegen Dritte können sich insbesondere ergeben aus:<br />
• Schenkung: Schenkungen, die in den letzten 10 Jahren vor Eintritt<br />
der Bedürftigkeit vorgenommen wurden, können nach dem<br />
Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) zurückgefordert werden.<br />
• Vertrag: Insbesondere bei der Übertragung von Grundbesitz<br />
werden häufig vertragliche Ansprüche vereinbart, wie z.B.<br />
Wohnrecht, freie Verpflegung, Warte und Pflege, standesgemäßer<br />
Unterhalt, Nießbrauch oder Rentenzahlungen. Sofern Sozialhilfe<br />
beantragt wird, wird geprüft, inwieweit ein vorrangiger<br />
Ersatzanspruch gegen den jetzigen Eigentümer des Grundbesitzes<br />
besteht.<br />
• Unterhalt: Nach den Bestimmungen des Bürgerlichen Gesetzbuches<br />
haben Eltern einen Unterhaltsanspruch gegen ihre Kinder<br />
sowie ggf. gegen den getrennt lebenden bzw. geschiedenen<br />
Ehegatten. Von Unterhaltsforderungen kann ganz oder teilweise<br />
abgesehen werden, wenn die Unterhaltspflichtigen - also die<br />
Kinder oder Ehegatten - die Pflege der Eltern selbst übernehmen<br />
oder an ihr maßgeblich beteiligt sind (i.d.R. im häuslichen<br />
Bereich).<br />
5<br />
167
Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>, Fachbereich 23 Soziale Hilfen<br />
Waldstr. 13 a<br />
76726 <strong>Germersheim</strong><br />
0 72 74 - 53 265 (Frau Kaltenbach)<br />
oder 0 72 74 - 53 0 (Zentrale)<br />
0 72 74 - 53 15 265<br />
k.kaltenbach@kreis-germersheim.de<br />
www.kreis-germersheim.de<br />
Leistungen der Hilfe zur Pflege<br />
Die Sozialhilfe ist eine ergänzende Leistung und unterstützt pflegebedürftige<br />
Menschen, indem sie die mit der Pflege verbundenen<br />
Kosten ganz oder teilweise übernimmt. Seit Einführung der Pflegeversicherung<br />
ist die Sozialhilfe vor allem zuständig für<br />
• Pflegebedürftige, die das Kriterium der „erheblichen Pflegebedürftigkeit“<br />
nicht erfüllen, also keine Pflegestufe haben.<br />
• Pflegebedürftige, die eine Pflegestufe haben, aber die Leistungen<br />
der Pflegekasse nicht ausreichend sind.<br />
• Personen, die nicht pflegeversichert sind.<br />
Ambulante Hilfe zur Pflege<br />
Häufig kommt es vor, dass nach Krankheit oder bei Pflegebedürftigkeit<br />
kurze Zeit oder sogar dauerhaft pflegerische oder hauswirtschaftliche<br />
Hilfen benötigt werden. Die hauswirtschaftliche und pflegerische Versorgung<br />
kann durch Angehörige, Nachbarn oder durch einen ambulanten<br />
Pflegedienst sichergestellt werden. Wenn die eigenen Einkünfte,<br />
das Vermögen und die Leistungen der Pflegekasse nicht ausreichen,<br />
um die Kosten für die ambulante Pflege zu tragen, werden die verbleibenden<br />
Restkosten aus Mitteln der Sozialhilfe übernommen.<br />
Besuch einer Seniorentagespflegestätte (siehe Seite 92)<br />
Wenn Sie zu Hause leben und eine Seniorentagespflegestätte besuchen,<br />
können auch hier die verbleibenden Restkosten aus Mitteln der<br />
Sozialhilfe übernommen werden, wenn Ihr Einkommen / Vermögen<br />
zur Deckung der Kosten nicht ausreichen.<br />
168
5. Leistungen der Sozialhilfe bei Hilfe- und Pflegebedürftigkeit<br />
Andere ambulante Leistungen<br />
Andere ambulante Leistungen sind beispielsweise Leistungen für<br />
technische Hilfen (z.B. Pflegebetten) und zum Verbrauch bestimmte<br />
Pflegehilfsmittel (z.B. Einmalhandschuhe, Desinfektionsmittel) oder<br />
Zuschüsse zum pflegebedingten Umbau der Wohnung (z.B. Verbreitern<br />
der Türen). Zuständig für die Hilfegewährung sind in der Regel<br />
die Kranken- und Pflegekassen, nur in Ausnahmefällen das Sozialamt.<br />
Informationen zur Verhinderungspflege finden Sie auf Seite 151.<br />
Kurzzeitpflege (siehe Seite 100)<br />
Durch die Kurzzeitpflege werden pflegende Angehörige zeitweise<br />
von den pflegerischen Aufgaben entlastet. Unter Kurzzeitpflege ist<br />
die zeitlich befristete (bis maximal 28 Tage im Jahr) vollstationäre<br />
Versorgung und Betreuung pflegebedürftiger Menschen in einer<br />
Kurzzeitpflegeeinrichtung, z.B. in einem Seniorenheim, zu verstehen.<br />
Reichen die Leistungen der Pflegekasse sowie der Einsatz des vorhandenen<br />
Einkommens und Vermögens nicht aus, um entstehenden Kosten<br />
für die Kurzzeitpflege zu bezahlen, werden die nicht gedeckten<br />
Kosten vom Sozialamt übernommen.<br />
Stationäre Hilfe zur Pflege<br />
(siehe auch Seite 118, Wohnen im Seniorenheim)<br />
Reichen die Leistungen der Pflegekasse sowie der Einsatz des vorhandenen<br />
Einkommens und Vermögens nicht aus, um die entstehenden<br />
Heimkosten zu bezahlen, werden die nicht gedeckten Kosten im Rahmen<br />
der stationären Hilfe zur Pflege übernommen. Allerdings wird<br />
seitens der Kreisverwaltung überprüft, ob ein Umzug in ein Seniorenheim<br />
überhaupt notwendig ist (ambulant vor stationär).<br />
5<br />
Hinweis: Je nach Einkommen ist unter Umständen, ein Eigenanteil<br />
zu zahlen (siehe Einkommen und Vermögen). Pauschale<br />
Aussagen hierzu sind schwierig. Bitte lassen Sie sich<br />
von den zuständigen Mitarbeitern der Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong><br />
beraten.<br />
169
Wohngeld<br />
Das Wohngeld ist ein vom Bund und Land jeweils zur Hälfte getragener<br />
Zuschuss zu den Wohnkosten. Es wird nur auf Antrag geleistet.<br />
Das Wohngeld hat den Zweck, Haushalten mit niedrigem Einkommen<br />
angemessenes und familiengerechtes Wohnen wirtschaftlich<br />
zu ermöglichen und auf Dauer zu sichern. Ausgeschlossen sind alle<br />
Haushaltsmitglieder, die Transferleistungen beziehen, wenn bei deren<br />
Berechnung Kosten der Unterkunft berücksichtigt worden sind (z.B.<br />
Sozialhilfe, Arbeitslosengeld II).<br />
Wohngeld gibt es<br />
• als Mietzuschuss für jede Person, die Wohnraum (Wohnung<br />
oder Zimmer) gemietet hat und diesen selbst nutzt<br />
• als Lastenzuschuss für jede Person, die Eigentümer eines selbstgenutzten<br />
Eigenheims / Eigentumswohnung ist<br />
• für Heimbewohner.<br />
Der Anspruch auf Wohngeld ist abhängig von<br />
• der Zahl der zu berücksichtigenden Haushaltsmitglieder<br />
• der Höhe des Einkommens<br />
• der Höhe der zuschussfähigen Miete bzw. Belastung.<br />
Für die Wohngeldberechnung gelten Höchstbeträge, die sich nach<br />
der Haushaltsgröße und den Mietenstufen der Gemeinde, in der die<br />
Wohnung liegt, richten. Die über diesen Höchstbeträgen liegenden<br />
Aufwendungen für Miete bzw. Belastung können nicht berücksichtigt<br />
werden.<br />
Antragsformulare erhältlich bei: der für Ihren Wohnort zuständigen<br />
Stadt- oder Verbandgemeindeverwaltung oder bei der Kreisverwaltung<br />
<strong>Germersheim</strong>.<br />
Abgabe des Antrags bei: der für Ihren Wohnort zuständigen Stadt- oder<br />
Verbandgemeindeverwaltung oder bei der Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong><br />
Entscheidung über den Antrag: Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>.<br />
170
5. Leistungen der Sozialhilfe bei Hilfe- und Pflegebedürftigkeit<br />
Landespflegegeld<br />
Nicht jeder Pflegebedürftige hat einen Anspruch auf Landespflegegeld.<br />
Landespflegegeld wird für Mehraufwendungen, die durch eine<br />
Schwerbehinderung entstehen, für einen Personenkreis gezahlt, der<br />
sehr genau definiert ist, zum Beispiel:<br />
• Personen mit Verlust beider Beine im Oberschenkel, bei denen<br />
eine prothetische Versorgung nicht möglich ist oder die eine<br />
weitere wesentliche Behinderung haben.<br />
• Personen mit Verlust dreier Gliedmaßen (als Gliedmaße gilt dabei<br />
mindestens die ganze Hand oder der ganze Fuß).<br />
• Hirnverletzte Personen mit schweren körperlichen und schweren<br />
geistigen oder seelischen Störungen und Gebrauchsbehinderung<br />
mehrerer Gliedmaßen.<br />
• Personen mit schweren geistigen oder seelischen Behinderungen,<br />
die wegen dauernder und außergewöhnlicher motorischer<br />
Unruhe ständiger Aufsicht bedürfen.<br />
Das Landespflegegeld beträgt monatlich 384 Euro für Volljährige und<br />
192 Euro für Minderjährige. Ein Anspruch besteht für schwerbehinderte<br />
Menschen mit gewöhnlichem Aufenthalt in Rheinland-Pfalz<br />
außerhalb von Einrichtungen (z.B. Heim) und erst nach Vollendung des<br />
ersten Lebensjahres. Personen, die Leistungen der Pflegeversicherung<br />
in Pflegestufe II oder III beziehen, erhalten kein Landespflegegeld. Das<br />
Landespflegegeld wird auf Antrag gewährt und ist einkommens- und<br />
vermögensunabhängig.<br />
5<br />
Landesblindengeld<br />
Blinde Menschen mit gewöhnlichem Aufenthalt in Rheinland-Pfalz<br />
haben zum Ausgleich der durch ihre Behinderung bedingten Mehraufwendungen<br />
einen Anspruch auf Blindengeld.<br />
• Blind im Sinne des Landesblindengeldgesetzes ist, wer völlig<br />
ohne Sehvermögen ist.<br />
171
• Den blinden Menschen gleichgestellt sind Personen, deren Sehschärfe<br />
auf dem besseren Auge nicht mehr als ein Fünfzigstel<br />
beträgt oder bei denen dem Schweregrad der Beeinträchtigung<br />
der Sehschärfe gleichzuachtende, nicht nur vorübergehende<br />
Störungen des Sehvermögens vorliegen.<br />
Die Beeinträchtigung des Sehvermögens ist nachzuweisen durch eine<br />
ärztliche Bescheinigung bzw. durch einen Schwerbehindertenausweis,<br />
der das Merkzeichen „Bl“ enthält.<br />
Das Landesblindengeld beträgt monatlich 410 Euro für Volljährige<br />
und 205 Euro für Minderjährige. Leistungen, die blinde Menschen<br />
nach anderen Rechtsvorschriften für den gleichen Zweck wie das<br />
Landesblindengeld erhalten, werden auf das Landesblindengeld angerechnet.<br />
Das Landesblindengeld wird gekürzt, wenn Sie Leistungen<br />
aus der Pflegeversicherung erhalten.<br />
Kein Anspruch auf Landesblindengeld besteht, wenn und solange<br />
blinde Menschen in Einrichtungen leben, z.B. in einem Heim. Das Landesblindengeld<br />
wird auf Antrag gewährt und ist einkommens- und<br />
vermögensunabhängig.<br />
Blindenhilfe<br />
Ergänzend zum Landesblindengeld kommt die Gewährung von Blindenhilfe<br />
nach dem SGB XII in Betracht. Dabei handelt es sich um<br />
eine Sozialhilfeleistung, die einkommens- und vermögensabhängig<br />
ist. Diese Leistung kann auch blinden Menschen in Einrichtungen (z.B.<br />
Heim) gewährt werden, soweit sie die wirtschaftlichen Voraussetzungen<br />
hierfür erfüllen.<br />
Antragsformulare erhältlich bei: der für Ihren Wohnort zuständigen<br />
Stadt- oder Verbandgemeindeverwaltung oder bei der Kreisverwaltung<br />
<strong>Germersheim</strong>.<br />
172
5. Leistungen der Sozialhilfe bei Hilfe- und Pflegebedürftigkeit<br />
Abgabe des Antrags bei: der für Ihren Wohnort zuständigen Stadt- oder<br />
Verbandgemeindeverwaltung oder bei der Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>.<br />
Entscheidung über den Antrag: Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>.<br />
Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung<br />
Anspruch auf Grundsicherung hat, wer mit seinem Einkommen und<br />
Vermögen nicht den notwendigen Lebensunterhalt bestreiten kann.<br />
Dies betrifft folgenden Personenkreis:<br />
• Menschen, die ihren gewöhnlichen Aufenthalt in der Bundesrepublik<br />
Deutschland haben.<br />
• Menschen, die das 65. bzw. 67. Lebensjahr vollendet haben.<br />
• Menschen, die das 18. Lebensjahr vollendet haben und auf Dauer<br />
voll erwerbsgemindert sind.<br />
Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung wird auf Antrag<br />
gewährt. Einkommen, wie zum Beispiel Rentenbezüge oder Vermögen<br />
des Leistungsberechtigten, des nicht getrennt lebenden Ehegatten<br />
oder Lebenspartners sowie des Partners einer eheähnlichen Gemeinschaft<br />
werden - wie in der Hilfe zum Lebensunterhalt - angerechnet.<br />
Unterhaltsverpflichtete Kinder beziehungsweise Eltern mit einem<br />
Jahreseinkommen von weniger als 100.000 Euro werden jedoch nicht<br />
herangezogen.<br />
5<br />
Antragsformulare erhältlich bei: der für Ihren Wohnort zuständigen<br />
Stadt- oder Verbandgemeindeverwaltung oder Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>.<br />
Abgabe des Antrags bei: der für Ihren Wohnort zuständigen Stadt- oder<br />
Verbandgemeindeverwaltung oder Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>.<br />
Entscheidung über den Antrag: die für Ihren Wohnort zuständige Stadtbzw.<br />
Verbandsgemeindeverwaltung.<br />
173
Weitere Informationen erhalten Sie bei den Sozialämtern<br />
der kreisangehörigen Stadt- und Verbandsgemeindeverwaltungen<br />
Stadtverwaltung <strong>Germersheim</strong><br />
Kolpingplatz 3<br />
76726 <strong>Germersheim</strong><br />
0 72 74 - 960 0 (Zentrale)<br />
0 72 74 - 960 238 oder<br />
0 72 74 - 960 240 (Sozialamt)<br />
www.germersheim.eu<br />
Verbandsgemeindeverwaltung<br />
Lingenfeld<br />
Hauptstr. 60<br />
67360 Lingenfeld<br />
0 63 44 - 50 90 (Zentrale)<br />
0 63 44 - 50 91 33 (Sozialamt)<br />
www.vg-lingenfeld.de<br />
Verbandsgemeindeverwaltung Rülzheim<br />
Am Deutschordensplatz 1<br />
76761 Rülzheim<br />
0 72 72 - 70 02 0 (Zentrale)<br />
www.ruelzheim.de<br />
Verbandsgemeindeverwaltung Kandel<br />
Gartenstr. 8<br />
76870 Kandel<br />
0 72 75 - 96 00 (Zentrale)<br />
www.vg-kandel.de<br />
Stadtverwaltung Wörth am Rhein<br />
Mozartstr.2<br />
76744 Wörth<br />
0 72 71 - 131 0 (Zentrale)<br />
0 72 71 - 131 113 oder<br />
0 72 71 – 131 305 (Sozialamt)<br />
www.woerth.de<br />
Verbandsgemeindeverwaltung Bellheim<br />
Schubertstr. 18<br />
76756 Bellheim<br />
0 72 72 - 70 08 0 (Zentrale)<br />
0 72 72 - 70 08 212<br />
oder 70 08 213 (Sozialamt)<br />
www.vg-bellheim.de<br />
Verbandsgemeindeverwaltung Jockgrim<br />
Untere Buchstr. 22<br />
76751 Jockgrim<br />
0 72 71 - 599 0 (Zentrale)<br />
0 72 71 - 599 142 (Sozialamt)<br />
www.vgjockgrim.de<br />
Verbandsgemeindeverwaltung<br />
Hagenbach<br />
Ludwigstr. 20<br />
76767 Hagenbach<br />
0 72 73 - 94 10 0 (Zentrale)<br />
0 72 73 - 94 10 25 (Sozialamt)<br />
www.vg-hagenbach.de<br />
Die Kontaktdaten der kreisangehörigen Stadt- und Verbandsgemeinden<br />
finden Sie auch im Internet www.kreis-germersheim.de/<br />
staedte-und-verbandsgemeinden1.html<br />
174
5. Leistungen der Sozialhilfe bei Hilfe- und Pflegebedürftigkeit<br />
Weitere Informationen zum Thema „Sozialhilfe“<br />
bei Hilfe- und Pflegebedürftigkeit erhalten Sie bei<br />
• der Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong><br />
• der für Ihren Wohnort zuständigen Stadt- und Verbandsgemeindeverwaltung<br />
• den Pflegestützpunkten im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />
Leistungen nach dem SGB II („Hartz IV“)<br />
Mit Wirkung zum 01.01.2005 wurde die frühere Arbeitslosenhilfe und<br />
die Sozialhilfe (Hilfe zum Lebensunterhalt für Erwerbsfähige) zu einem<br />
neuen Leistungssystem, der Grundsicherung für Arbeitssuchende,<br />
zusammengeführt. Bekannt geworden ist dieses Leistungssystem<br />
unter der Bezeichnung „Hartz IV“. Rechtsgrundlage ist das Sozialgesetzbuch<br />
Zweites Buch (SGB II).<br />
Grundsicherung für Arbeitssuchende können grundsätzlich alle<br />
hilfebedürftigen erwerbsfähigen Personen zwischen 15 und 65 bzw.<br />
67 Jahren sowie hilfebedürftige nicht erwerbstätige Personen, die mit<br />
ihnen in einer Bedarfsgemeinschaft leben, erhalten. Außerdem müssen<br />
diese Personen ihren gewöhnlichen Aufenthalt in der Bundesrepublik<br />
haben.<br />
Jobcenter <strong>Germersheim</strong><br />
5<br />
Waldstr. 13<br />
76726 <strong>Germersheim</strong><br />
0 72 74 - 70 11 0 (Zentrale)<br />
0 72 74 - 70 11 66<br />
jobcenter-germersheim@argesgb2.de<br />
175
Rundfunkbeitragsbefreiung<br />
Seit 1. Januar <strong>2013</strong> gilt die klare Regel: eine Wohnung – ein Beitrag.<br />
Die Anzahl der Rundfunkgeräte und Personen in einer Wohnung<br />
spielt keine Rolle mehr.<br />
Das neue Gesetz unterscheidet zwischen vollständiger Befreiung und<br />
Ermäßigung von der Rundfunkbeitragspflicht. Beide werden ausschließlich<br />
auf Antrag gewährt. Antragsformulare finden Sie im Internet<br />
unter www.rundfunkbeitrag.de/zu_den_formularen.shtml.<br />
Voraussetzung für eine vollständige Befreiung ist, dass der Antragsteller<br />
Sozialleistungen wie z.B. Sozialhilfe, Hilfe zur Pflege, Grundsicherung,<br />
Landesblindengeld, Arbeitslosengeld II erhält oder unter<br />
einer Taubblindheit leidet. Die Befreiungsvoraussetzungen müssen<br />
in beglaubigter Form nachgewiesen werden. Beglaubigungen werden<br />
von Ihrem zuständigen Sozialamt, der Kreisverwaltung oder dem<br />
Jobcenter nach Vorlage einer Kopie Ihres Bewilligungsbescheids vorgenommen.<br />
Eine Ermäßigung wegen gesundheitlicher Einschränkung<br />
ist für schwerbehinderte oder blinde Menschen möglich, die einen<br />
Schwerbehindertenausweis mit dem Merkzeichen RF besitzen.<br />
Die Befreiung von der Rundfunkbeitragspflicht oder die Ermäßigung<br />
des Rundfunkbeitrags gilt für die Antragsteller sowie für Ehegatten<br />
oder eingetragene Lebenspartner, wenn sie mit in der Wohnung leben,<br />
für die der Rundfunkbeitrag gezahlt wird. Zudem gilt sie für Mitbewohner,<br />
die gemeinsam mit dem Antragsteller eine Einsatzgemeinschaft<br />
im Sinne des §19 des Zwölften Buches des Sozialgesetzbuches<br />
bilden.<br />
Hinweis: Wer in einem Seniorenheim oder einem Wohnheim für behinderte<br />
Menschen lebt, kann sich vom Rundfunkbeitrag abmelden.<br />
Menschen mit Behinderung beteiligen sich mit einem ermäßigten<br />
Beitrag an der Rundfunkfinanzierung.<br />
176
5. Leistungen der Sozialhilfe bei Hilfe- und Pflegebedürftigkeit<br />
Weitere Informationen<br />
• ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice<br />
50656 Köln<br />
http://service.rundfunkbeitrag.de/service/<br />
• Pflegestützpunkte (siehe Seite 10)<br />
• Sozialämter der Stadt- und Verbandsgemeindeverwaltungen<br />
(siehe Seite 174)<br />
Telefongebühren<br />
Unter bestimmten Voraussetzungen gibt es auch für Telefonkosten günstigere<br />
Tarife. Weitere Informationen erhalten Sie bei den Pflegestützpunkten<br />
(siehe Seite 10).<br />
5<br />
177
178
6. Vorsorge und<br />
gesetzliche<br />
Betreuung<br />
179
Körperliche, geistige oder seelische Leiden, z.B. infolge einer schweren<br />
Krankheit, Pflegebedürftigkeit oder eines Unfalls, können dazu<br />
führen, dass Sie nicht mehr in der Lage sind, Ihre persönlichen Dinge<br />
- ganz oder teilweise - rechtlich selbst zu regeln. Damit in einem solchen<br />
Fall Ihre persönlichen Wünsche und Vorstellungen berücksichtigt<br />
werden können, ist es wichtig, die Möglichkeiten der Vorsorge<br />
zu kennen und frühzeitig eine Entscheidung darüber zu treffen, wie<br />
und wer Ihre persönlichen und geschäftlichen Angelegenheiten in einem<br />
solchen Fall regeln soll. Ein „automatisches“ Vertretungsrecht<br />
gibt es nicht, auch nicht für Angehörige. Wenn zum Beispiel keine<br />
(ausreichende) Vollmacht vorliegt, kann eine gesetzliche Betreuung<br />
notwendig werden.<br />
Vorsorgevollmacht<br />
Mit einer Vollmacht zur Vorsorge beauftragen Sie eine (oder mehrere<br />
Personen) Ihres Vertrauens, die im Falle einer Notsituation bestimmte<br />
oder alle Angelegenheiten rechtswirksam in Ihrem Sinne erledigen<br />
soll. Die gewünschte Person sollte bereits bei der Abfassung der Vollmacht<br />
einbezogen werden. In einer Vollmacht können Sie im Einze-<br />
180
6. Vorsorge und gesetzliche Betreuung<br />
nen regeln, für welche Aufgabenbereiche sie gelten und welche Befugnisse<br />
der Bevollmächtigte haben soll (z.B. Bankangelegenheiten,<br />
Verträge, Umzug in ein Seniorenheim). Da eine Vollmacht nicht der<br />
gerichtlichen Kontrolle unterliegt, setzt sie unbedingtes Vertrauen<br />
zwischen Vollmachtgeber und Bevollmächtigtem voraus. Eine wirksame<br />
und ausreichende Vollmacht schließt eine gesetzliche Betreuung<br />
– zumindest für die in ihr benannten Bereiche – aus. Sie können<br />
eine Vollmacht widerrufen, den Inhalt an veränderte Situationen<br />
anpassen oder ganz aufheben. Eine Vollmacht sollte schriftlich verfasst<br />
und eigenhändig unterschrieben sein. Um der Vollmacht mehr<br />
Durchsetzungskraft zu verleihen kann eine amtliche oder notarielle<br />
Beglaubigung sinnvoll sein. Die Vollmacht sollte bei den persönlichen<br />
Unterlagen, beim Bevollmächtigten, einer weiteren Vertrauensperson<br />
oder bei einem Notar aufbewahrt werden. Eine wichtige Ergänzung<br />
zur Vollmacht kann eine Patientenverfügung sein (siehe Seite 182).<br />
Betreuungsverfügung<br />
Von der Vorsorgevollmacht zu unterscheiden ist die Betreuungsverfügung,<br />
die nicht zur Vertretung bei Rechtsgeschäften berechtigt. In<br />
ihr werden lediglich Wünsche festgelegt für den Fall, dass keine (ausreichende)<br />
Vollmacht vorliegt und eine gesetzliche Betreuung eingerichtet<br />
werden muss. Durch eine Betreuungsverfügung können Sie in<br />
gesunden Tagen Vorsorge treffen, dass später tatsächlich auch eine<br />
(oder mehrere) Person(en) Ihres Vertrauens in Ihren Angelegenheiten<br />
als Betreuer tätig werden – oder auch nicht tätig werden kann. Die<br />
Betreuungsverfügung ist schriftlich zu verfassen und eigenhändig zu<br />
unterschreiben. Sie kann auch mit einer Vollmacht verbunden werden.<br />
So können Sie zum Beispiel angeben, dass die von Ihnen bevollmächtigte<br />
Person auch im Falle einer Betreuungsnotwendigkeit als<br />
Betreuer ausgewählt werden soll. Wird eine gesetzliche Betreuung<br />
tatsächlich notwendig, sollte die Betreuungsverfügung vorab dem<br />
zuständigen Amtsgericht übergeben werden.<br />
6<br />
181
Patientenverfügung<br />
Eine Patientenverfügung kann eine wichtige Ergänzung zur Vorsogevollmacht<br />
sein (siehe Seite 180). Durch eine Patientenverfügung<br />
können Sie Vorsorge dafür treffen, welche ärztliche Behandlung und<br />
damit zusammenhängende Maßnahmen Sie in einer Situation, in der<br />
Sie nicht mehr selbst entscheiden können (z.B. unumkehrbare Bewusstlosigkeit),<br />
konkret erwarten und in welchem Falle Sie keine lebensverlängernden<br />
Maßnahmen wünschen. Die Patientenverfügung<br />
ist für Ärzte und Pflegepersonal ein wichtiger Hinweis auf Ihren mutmaßlichen<br />
Willen. Sie sollte von den behandelnden Ärzten beachtet<br />
werden - eine rechtliche Verpflichtung dazu besteht jedoch nicht. Sie<br />
sollten die Patientenverfügung mit einem Arzt Ihres Vertrauens besprechen<br />
und auch Angehörige oder andere wichtige Bezugspersonen<br />
über Ihre Vorstellungen diesbezüglich informieren.<br />
Gesetzliche Betreuung<br />
Wenn keine Vorsorge getroffen wurde (z.B. Vollmacht) können für<br />
Menschen, die unter körperlichen, seelischen oder geistigen Gebrechen<br />
leiden und ihre persönlichen Angelegenheiten nicht mehr oder<br />
nur teilweise selbst regeln können, vom Amtsgericht gesetzliche Betreuer<br />
bestellt werden. Ein Betreuer übernimmt die rechtliche Vertretung<br />
und dies immer in Abstimmung und zum Wohle des Betroffenen.<br />
Die Aufgaben des Betreuers sind individuell und richten sich nach den<br />
erforderlichen und vom Amtsgericht genannten Bereichen (z.B. Vermögenssorge,<br />
Gesundheitssorge, Aufenthaltsbestimmung, Behördenangelegenheiten).<br />
Eine Betreuung kann beim Amtsgericht angeregt<br />
werden - sowohl durch Privatpersonen als auch durch Einrichtungen,<br />
denen Hilfebedürftigkeit auffällt, z.B. Beratungsstellen, Pflegedienste<br />
und Altenheime, Krankenhäuser, Behörden. Nach entsprechendem<br />
Antragsverfahren und einer Anhörung des Betroffenen vermittelt das<br />
Amtsgericht oder die Betreuungsbehörde einen geeigneten Betreuer.<br />
Grundsätzlich können Angehörige des Betroffenen, aber auch ehren-<br />
182
6. Vorsorge und gesetzliche Betreuung<br />
amtliche Betreuer oder Berufsbetreuer (Vereinsbetreuer oder freiberuflich)<br />
als gesetzliche Vertreter tätig werden. Hierbei sollte dem<br />
Wunsch des Betroffenen entsprochen werden.<br />
Gesetzliche Betreuer, die aus der Familie des Betroffenen kommen,<br />
haben womöglich bei der Ausübung der gesetzlichen Betreuung<br />
rechtliche Fragen oder Informationsbedarf. Sie sind auf einen kompetenten<br />
Ansprechpartner, der mit Rat und Tat zur Seite steht, angewiesen.<br />
Hilfestellung, Beratung und auch Fortbildungsveranstaltungen<br />
erhalten ehrenamtlich tätige gesetzliche Betreuer von den<br />
Betreuungsvereinen vor Ort.<br />
6<br />
183
Für Fragen und weitere Informationen stehen Ihnen gern zur Verfügung:<br />
Betreuungsbehörde bei der Kreisverwaltung<br />
<strong>Germersheim</strong>, Fachbereich<br />
23 Soziale Hilfen<br />
17er-Straße 1<br />
76726 <strong>Germersheim</strong><br />
0 72 74 – 53 264 oder 53 266<br />
Betreuungsvereine<br />
SKFM Betreuungsverein für den<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> e.V.<br />
Königstraße 25a<br />
76726 <strong>Germersheim</strong><br />
0 72 74 – 7 07 82 11<br />
0 72 74 – 7 07 82 20<br />
margareta.klein@skfm.de<br />
www.skfm.de<br />
AWO Betreuungsverein <strong>Germersheim</strong><br />
e.V.<br />
Waldstraße 78<br />
76870 Kandel<br />
0 72 75 – 89 19<br />
0 72 75 – 94 39 1<br />
info@awo-kandel.de<br />
www.awo-suedpfalz.de<br />
0 72 74 – 531 52 64<br />
n.pirron@kreis-germersheim.de<br />
t.baldauf@kreis-germersheim.de<br />
j.jendrek@kreis-germersheim.de<br />
www.kreis-germersheim.de<br />
Amtsgericht (Vormundschaftsgericht<br />
beim Amtsgericht)<br />
Amtsgericht <strong>Germersheim</strong><br />
Gerichtsstraße 6<br />
76726 <strong>Germersheim</strong><br />
0 72 74 – 95 20<br />
0 72 74 – 95 22 39<br />
agger@zw.jm.rlp.de<br />
www.justiz.rlp.de<br />
Amtsgericht Kandel (Vormundschaftsgericht<br />
beim Amtsgericht)<br />
Landauer Straße 19<br />
76870 Kandel<br />
0 72 75 – 98 51 0<br />
0 72 75 – 98 51 11<br />
agkan@zw.jm.rlp.de<br />
www.justiz.rlp.de<br />
Betreuungsverein der Lebenshilfe<br />
e.V., Kreisvereinigung <strong>Germersheim</strong><br />
Untere Buchstraße 18<br />
76751 Jockgrim<br />
0 72 71 – 50 50 341<br />
0 72 71 – 50 50 342<br />
bast@lebenshilfe-ger.de<br />
www.lebenshilfe-ger.de<br />
184
6. Vorsorge und gesetzliche Betreuung<br />
6<br />
185
186
7. Weiteres<br />
187
Altenpflegeausbildung im Kreis <strong>Germersheim</strong><br />
„Altenpflege, Biografiearbeit, Coping-Strategien, Demenz, Ernährung“<br />
… Das ABC der Altenpflege können Interessierte seit dem Schuljahr<br />
2006/ 2007 an der Fachschule Altenpflege und Altenpflegehilfe in<br />
Wörth erlernen. Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> reagierte damit auf die<br />
Herausforderung der nahen Zukunft: Immer mehr Menschen werden<br />
immer älter und immer mehr Menschen benötigen professionelle Hilfe,<br />
denn mit zunehmendem Alter steigt der Pflegebedarf.<br />
Die Fachschule für Altenpflegehilfe und Altenpflege der Berufsbildenden<br />
Schule <strong>Germersheim</strong> am <strong>Stand</strong>ort Wörth vermittelt in der<br />
schulischen Ausbildung die notwendigen Kompetenzen und Fähigkeiten<br />
für einen Beruf in der Altenpflege und bereitet in Kooperation<br />
mit Einrichtungen der Altenhilfe, z.B. Alten- und Pflegeheime sowie<br />
ambulante Pflegedienste, die Auszubildenden der Altenpflegehilfe<br />
bzw. der Altenpflege sorgfältig auf die hohen Anforderungen ihrer<br />
zukünftigen Tätigkeiten vor. Viele Altenhilfeeinrichtungen, mit denen<br />
die Altenpflegeschule Wörth kooperiert, finden Sie auch als Anbieter<br />
von Hilfe- und Pflegeleistungen in dieser Broschüre. Die Altenpflegeschule<br />
Wörth steht in engem Kontakt zum Projekt „Servicenetzwerk<br />
Altenpflegeausbildung“, das vom BMFSFJ ins Leben gerufen wurde.<br />
188
7. Weiteres<br />
Für weitere und ausführlichere Informationen wenden Sie sich bitte<br />
an das Sekretariat der Fachschule Altenpflege. Die Lehrer stehen<br />
Ihnen für eine Beratung zur Verfügung. Die Fachschule Altenpflege<br />
unterstützt Sie gern bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz.<br />
Fachschule Altenpflege und Altenpflegehilfe an der Berufsbildenden Schule<br />
Wörth (Organisation: StD’ Gudrun Schade-Jochem)<br />
Hanns-Martin-Schleyer-Str. 3<br />
76744 Wörth<br />
0 72 71 – 92 32 100<br />
0 72 71 – 92 32 50<br />
<br />
<br />
sek-woerth@bbs-germersheim.de<br />
www.bbs-germersheim.de<br />
www.altenpflegeschule-woerth.de<br />
Qualifizierungskurse, die auf eine Tätigkeit als zusätzliche<br />
Betreuungskraft in Pflegeheimen vorbereiten (§ 87b Abs. 3<br />
SGB XI)<br />
Qualifizierung zur Betreuungskraft in Pflegeheimen<br />
Das Bildungszentrum Gesundheit & Soziales im CJD Maximiliansau<br />
bietet seit 2009 Qualifizierungskurse an, die auf die Tätigkeit als zusätzliche<br />
Betreuungskraft in Pflegeheimen vorbereiten.<br />
Fortbildungen für Mitarbeiter und Demenzkräfte<br />
Seit 2011 werden u.a. die jährlich vorgeschriebenen Fortbildungen<br />
für Demenzbetreuer angeboten (www.betriebliche-weiterbildung.de<br />
oder cjd-Fortbildungskatalog).<br />
Kombinierte Qualifizierung zur Wohngruppenassistenz und Demenzbetreuer<br />
In vier Monaten am Block (für Nichtbeschäftigte) bzw. im Bausteinsystem<br />
(für Beschäftigte) werden Inhalte zu Pflege, Betreuung und<br />
Hauswirtschaft vermittelt, die den Teilnehmenden die Möglichkeit<br />
gibt, in Wohngruppen, in einer Tagespflege oder im ambulanten<br />
Dienst assistierende Aufgaben zu übernehmen.<br />
7<br />
189
CJD Maximiliansau<br />
Rheinstr. 1, 76744 Wörth<br />
0 72 71 – 947 119 oder -210<br />
<br />
<br />
kundencenter@cjd.de<br />
www.cjd-maximiliansau.de<br />
Informationen für Senioren bei den kreisangehörigen Städten<br />
und Verbandsgemeinden<br />
Bei den kreisangehörigen Städten und Verbandsgemeinden gibt es<br />
Ansprechpartner für die Belange älterer Menschen. Einige Städte und<br />
Verbandsgemeinden haben auch einen Seniorenbeirat oder Seniorenbeauftragte,<br />
an die man sich wenden kann.<br />
Hinweis: Im Rahmen des BMFSFJ-Modellprojekts „Gemeinsam älter<br />
werden – Zuhause: Heute, morgen und in Zukunft” (2012 – 2014)<br />
werden in den Ortsgemeinden der Modellverbandsgemeinde Hagenbach<br />
und weiteren Ortsgemeinden im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> ehrenamtliche<br />
Seniorenbeauftragte berufen.<br />
Weitere Informationen und Kontakt zu den Seniorenbeauftragten<br />
erhalten Sie bei den kreisangehörigen Städten und Verbandsgemeinden.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie bei den kreisangehörigen Städten und<br />
Verbandsgemeinden<br />
Stadtverwaltung <strong>Germersheim</strong><br />
Kolpingplatz 3, 76726 <strong>Germersheim</strong><br />
0 72 74 – 960 0 (Zentrale)<br />
0 72 74 – 960 245<br />
(Frau Aktas-Reineri)<br />
0 72 74 – 960 240 (Herr Kern)<br />
www.germersheim.de<br />
Seniorenbeauftragte/r und<br />
Seniorensicherheitsberater<br />
Kontakt jeweils über die Stadtverwaltung<br />
Stadtverwaltung Wörth am Rhein<br />
Mozartstraße 2, 76744 Wörth<br />
0 72 71 – 131 0 (Zentrale)<br />
0 72 71 – 131 110<br />
(Frau Schlegel)<br />
www.woerth.de<br />
Seniorenbeirat der Stadt Wörth am<br />
Rhein<br />
Herr V. Herth (Vorsitzender)<br />
0 72 71 - 12 51 5<br />
190
7. Weiteres<br />
Weitere Informationen erhalten Sie bei den kreisangehörigen Städten und<br />
Verbandsgemeinden<br />
Verbandsgemeindeverwaltung<br />
Lingenfeld<br />
Hauptstraße 60<br />
67360 Lingenfeld<br />
0 63 44 – 50 90 (Zentrale)<br />
0 63 44 – 50 91 33 (Herr Benz)<br />
www.vg-lingenfeld.de<br />
Seniorenbeauftragter der VG<br />
Lingenfeld, Herr P. Gellrich<br />
0 63 44 – 95 47 98<br />
Verbandsgemeindeverwaltung<br />
Rülzheim<br />
Am Deutschordensplatz 1<br />
76761 Rülzheim<br />
0 72 72 - 70 02 0 (Zentrale)<br />
www.ruelzheim.de<br />
Verbandsgemeindeverwaltung<br />
Kandel<br />
Gartenstraße 8<br />
76870 Kandel<br />
0 72 75 – 96 00 (Zentrale)<br />
www.vg-kandel.de<br />
Seniorenbeauftragte der Stadt und<br />
Verbandsgemeinde Kandel<br />
Frau W. Köhler<br />
0 72 75 – 96 03 14<br />
0 72 75 – 96 00 (Zentrale)<br />
Verbandsgemeindeverwaltung<br />
Bellheim<br />
Schubertstraße 18<br />
76756 Bellheim<br />
0 72 72 - 70 08 0 (Zentrale)<br />
0 72 72 – 70 08 218<br />
(Herr Müller)<br />
www.vg-bellheim.de<br />
Verbandsgemeindeverwaltung<br />
Jockgrim<br />
Untere Buchstraße 22<br />
76751 Jockgrim<br />
0 72 71 – 599 0 (Zentrale)<br />
0 72 71 – 599 140<br />
(Frau Bouchè) oder<br />
0 72 71 – 599 142<br />
(Frau Scherer)<br />
www.vgjockgrim.de<br />
Verbandsgemeindeverwaltung<br />
Hagenbach<br />
Ludwigstraße 20<br />
76767 Hagenbach<br />
0 72 73 – 94 10 0 (Zentrale)<br />
0 72 73 – 94 10 18<br />
(Frau Scheid)<br />
www.vg-hagenbach.de<br />
7<br />
191
Sozialverbände (Auswahl)<br />
Sozialverbände sind Interessensvertretungen, die sich für die Belange<br />
von Senioren, Pflegebedürftigen, Patienten, Menschen mit<br />
Behinderungen, Hinterbliebenen, Kriegsopfern usw. einsetzen. Dies<br />
erfolgt nicht nur im persönlichen Beratungsgespräch, sondern auch<br />
gegenüber Politik und Gesellschaft. Qualifizierte Ansprechpartner<br />
helfen den Mitgliedern bei der Durchsetzung von Leistungen, u.a.<br />
gegenüber Behörden, Kranken- und Pflegekassen, Renten- oder Unfallversicherungsträgern<br />
und klären über Ansprüche und Rechte auf.<br />
Darüber hinaus werden Informationsmaterial und Veranstaltungen<br />
zu verschiedenen Themen angeboten. Sozialverbände sind i.d.R. auf<br />
verschiedenen Ebenen organisiert, z.B. Bundes-, Landes-, Bezirks- /<br />
Kreis- oder Ortsebene.<br />
192
7. Weiteres<br />
Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz e.V.<br />
Landesgeschäftsstelle<br />
Kaiserstraße 62<br />
55116 Mainz<br />
0 61 31 - 66 97 00<br />
0 61 31 - 66 97 099<br />
rheinland-pfalz@vdk.de<br />
www.vdk.de/rheinland-pfalz/<br />
Kreisverband Landau<br />
Industriestraße 14<br />
76829 Landau<br />
0 63 41 – 86 790<br />
0 63 41 – 87 876<br />
kv-landau-in-der-pfalz@vdk.de<br />
www.vdk.de/kv-landau-in-der-pfalz/<br />
Sozialverband Deutschland e.V. (SoVD)<br />
Landesverband Rheinland-Pfalz/ Saarland<br />
Pfründnerstraße 11<br />
67659 Kaiserslautern<br />
0 63 1 – 73 65 7<br />
0 63 1 – 79 34 8<br />
info@sovd-rps.de<br />
www.sovd-rlp-saarland.de<br />
oder<br />
Herr Richard Dörzapf, Rülzheim<br />
0 72 72 – 61 60<br />
0 72 72 – 76 76 8<br />
info@sovd-rps.de<br />
www.sovd-rlp-saarland.de<br />
Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB)<br />
KAB Speyer e.V.<br />
Webergasse 11<br />
67346 Speyer<br />
0 62 32 – 10 23 76<br />
0 62 32 – 10 23 70<br />
kab@bistum-speyer.de<br />
www.kab.de<br />
7<br />
193
Stichwortverzeichnis<br />
A<br />
Altenpflegeausbildung im Kreis <strong>Germersheim</strong> 188<br />
Alzheimer Gesellschaft Rheinland-Pfalz e.V. 79<br />
Ambulant betreute Wohngemeinschaften 114<br />
Ambulante Pflegedienste 48<br />
Ambulante psychiatrische Pflege 82<br />
Ambulanter Hospizdienst im Kreis <strong>Germersheim</strong> 28<br />
Angebote für Menschen mit Demenz 79<br />
B<br />
Begutachtung 141<br />
Behandlungspflege 56<br />
Behinderte Kinder 83<br />
Beratung 10<br />
Beratungs- und Prüfbehörde (ehem. Heimaufsicht) 134<br />
Beratungsgespräche nach § 37 SGB X Abs. 3 SGB XI 59<br />
Besuchs- und Begleitdienste für Menschen mit und<br />
ohne Demenz 68<br />
Betreutes Wohnen für Senioren 106<br />
Betreuungsverfügung 181<br />
C<br />
COMPASS Private Pflegeberatung GmbH 15<br />
D<br />
Demenz 23, 68, 79, 80, 126<br />
E<br />
Einstufung 144<br />
Essen auf Rädern 40<br />
F<br />
Fachärzte für Neurologie und Psychiatrie 24<br />
Fahrdienste 46<br />
194
Familienpflege 38<br />
Freizeit- und Bildungsangebote 88<br />
G<br />
Geriatrische Rehabilitation 22<br />
Gerontopsychiatrie 23<br />
Gesetzliche Betreuung 182<br />
Grundpflege 56, 142<br />
Gutachten 141, 144<br />
H<br />
Haus- und Fachärzte 18<br />
Haushaltshilfen für Familien 38<br />
Hausnotruf 44<br />
Hauswirtschaftliche Hilfen 36, 57, 147<br />
Hilfe und Pflege zu Hause 33<br />
Hilfe- und Pflegebedürftigkeit 34<br />
I<br />
Informationen für Senioren 190<br />
Informations- und Beschwerdetelefon Pflege 16<br />
K<br />
KISS Pfalz (Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe) 30<br />
Kombinationsleistungen 148<br />
Krankenhaus 20<br />
Kurzzeitige Arbeitsverhinderung 159<br />
Kurzzeitpflege 100,152<br />
L<br />
Landesblindengeld 171<br />
Landespflegegeld 171<br />
Leistungen der Pflegekasse 139<br />
Leistungen der Pflegekasse für Pflegepersonen 158<br />
M<br />
Medizinischer Dienst der Krankenversicherung (MDK) 141<br />
195
Modernisierungsprogramm Rheinland-Pfalz 87<br />
N<br />
Nachtpflege (Seniorennachtpflege) 92, 149<br />
P<br />
Patientenverfügung 182<br />
Pflegeeinstufung 144,155<br />
Pflegegeld 146<br />
Pflegehilfsmittel 66, 154<br />
Pflegekasse 140<br />
Pflegekurse / individuelle Schulungen im häuslichen Bereich 58, 155<br />
Pflegende Angehörige 04<br />
Pflegestufen 145<br />
Pflegestützpunkte 10<br />
Pflegetagebuch 143<br />
Pflegeüberleitung 20<br />
Pflegewohngemeinschaften 114, 156<br />
Pflegezeit 159<br />
Poolen von Leistungen 156<br />
R<br />
Regionale Pflegekonferenz 2<br />
Rentenversicherung 158<br />
Rund-um-die-Uhr-Betreuung 62<br />
Rundfunkbeitragsbefreiung 176<br />
S<br />
Sachleistungen 147<br />
Schwerbehindertenausweis 35<br />
Selbsthilfe 30<br />
Selbsthilfegruppen / Gesprächsangebote 30, 76<br />
Selbsthilfegruppen / Gesprächsangebote für Angehörige<br />
von Menschen mit Demenz 30, 80<br />
Senioren-Informationen bei den kreisangehörigen Städten<br />
und Verbandsgemeinden 190<br />
Seniorenheim 118, 153<br />
196
Seniorennachtpflege 92, 149<br />
Seniorentagespflege 92, 149<br />
Sozialdienst / Pflegeüberleitung 20<br />
Sozialhilfe 163<br />
Sozial Psychiatrischer Dienst (SPDI) 26<br />
Sozialverbände 192<br />
T<br />
Tagespflege (Seniorentagespflege) 92, 149<br />
Telefongebühren 177<br />
U<br />
Unfallversicherung 158<br />
V<br />
Verhinderungspflege / Ersatzpflege 60, 151<br />
Vorsorge und gesetzliche Betreuung 179<br />
Vorsorgevollmacht 180<br />
Vorversicherungszeit 155<br />
W<br />
Wohngeld 170<br />
Wohngemeinschaft 114, 156<br />
Wohnraumanpassung 84, 154<br />
Z<br />
Zukunftsgerechte Wohnformen und Services (Leitfaden) 136<br />
Zusätzliche Betreuungsleistungen 148<br />
197
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong><br />
Luitpoldplatz 1<br />
76726 <strong>Germersheim</strong><br />
0 72 74 – 53 0<br />
0 72 74 – 53 229<br />
kreisverwaltung@kreis-germersheim.de<br />
www.kreis-germersheim.de<br />
Projektleitung:<br />
Kontakt:<br />
Fachbereich 23 Soziale Hilfen<br />
Annette Fahlbusch<br />
Waldstraße 13a<br />
76726 <strong>Germersheim</strong><br />
Karin Kaltenbach (Fachbereichsleiterin)<br />
0 72 74 – 53 265<br />
0 72 74 – 53 438 (Fachbereich 23)<br />
k.kaltenbach@kreis-germersheim.de<br />
Copyright: © Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong> <strong>2013</strong><br />
Layout:<br />
Druck:<br />
Fotografie:<br />
Kartendarstellungen:<br />
Auflage:<br />
<strong>Stand</strong> der Informationen: Februar <strong>2013</strong><br />
das Team, Neustadt / Weinstraße<br />
www.dasteam.de<br />
Druckerei Steimer, <strong>Germersheim</strong><br />
Fotografie Britta Hoff, Pfalzklinikum für<br />
Psychiatrie und Neurologie AdöR Klingenmünster,<br />
Asklepios-Südpfalzkliniken<br />
<strong>Germersheim</strong> und Kandel GmbH, Fachschule<br />
Altenpflege und Altenpflegehilfe an der<br />
Berufsbildenden Schule Wörth,<br />
Seniorenpflege Haus Lukas, Lingenfeld,<br />
ASB Seniorenzentrum Hagenbach<br />
Steffen Hemberger,<br />
Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>,<br />
Fachbereich 31 Bauen und Kreisentwicklung<br />
2. Auflage <strong>2013</strong>: 3.000 Exemplare
Hinweis<br />
Trotz sorgfältiger Überprüfung der in dieser Broschüre aufgeführten<br />
Inhalte kann für deren Richtigkeit keine Garantie gegeben werden.<br />
Wir bitten im Interesse aller Beteiligten um Rückmeldungen, wenn<br />
Sie diesbezüglich Hinweise haben. Vielen Dank.<br />
Informationen verlieren schnell an Aktualität. Vor diesem Hintergrund<br />
ist eine regelmäßige Aktualisierung der Broschüre geplant.<br />
199