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Jahresbericht 2012 - Landratsamt Freising

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<strong>Landratsamt</strong> <strong>Freising</strong><br />

Amt für Jugend und Familie <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

_________________________________________________________________<br />

Vollzeitpflege<br />

Vollzeitpflege soll Kindern oder Jugendlichen die familiäre Erziehung durch die Eltern für eine<br />

befristete Zeit oder auf Dauer ersetzen. Ausgangssituationen für befristete Vollzeitpflege sind<br />

in der Regel die vorübergehende Abwesenheit der Erziehungspersonen durch Kuraufenthalte,<br />

Suchtentwöhnungsbehandlungen oder Aufenthalte in Justizvollzugsanstalten. Um Dauerpflege<br />

handelt es sich in der Regel dann, wenn ungenügende Entwicklungsbedingungen in der<br />

Herkunftsfamilie fortbestehen. Bei der Vollzeitpflege verlagert sich der Lebensmittelpunkt des<br />

Kindes oder Jugendlichen in die Pflegefamilie.<br />

Die Einbindung der leiblichen Eltern in den Erziehungsprozess geschieht über ihre Beteiligung<br />

an regelmäßigen Hilfeplangesprächen, bei denen u.a. Umgangskontakte und Rückführungsmöglichkeiten<br />

erörtert werden.<br />

Gegenüber der Unterbringung in einer Heimeinrichtung hat die Pflegefamilie Vorrang, wenn<br />

es sich um jüngere Kinder handelt (Vorschulalter; jüngeres Schulalter) und wenn erwartet<br />

werden kann, dass die Verhaltensauffälligkeiten bzw. Verhaltensstörungen des Pflegekindes<br />

die Pflegefamilie nicht überlasten. Für besonders beziehungs- und förderbedürftige Pflegekinder<br />

kann sich aus Anamnese und Entwicklungsdiagnose eine „Pflege mit Mehrbedarf“ ergeben,<br />

die sich in einer Erhöhung des Erziehungsaufwands beim Pflegegeld (Regelbetrag<br />

derzeit 240,- €) niederschlägt.<br />

Die Fachkräfte im Pflegekinderdienst des Amtes für Jugend und Familie<br />

• werben und motivieren Familien für die Tätigkeit als Pflegeeltern,<br />

• qualifizieren neue Vollzeitpflege-Bewerber und Bewerberinnen<br />

• beraten und unterstützen die Pflegeeltern,<br />

• vermitteln Gruppensupervisionen und Fortbildungen,<br />

• erstellen die Hilfepläne für neue und laufende Pflegeverhältnisse.<br />

Die Fallzahlen im Bereich Pflegekinderwesen blieben im Jahr <strong>2012</strong> gegenüber dem Vorjahr<br />

konstant.<br />

Erstmalig fand die neu eingeführte Grund-Qualifizierung im Rahmen von 30 Unterrichtseinheiten<br />

(eine Unterrichtseinheit entspricht 45 Minuten) für neue Vollzeitpflege-Personen im<br />

Frühjahr <strong>2012</strong> statt. Sechs Familien wurden intensiv auf ihre neue Aufgabe vorbereitet.<br />

Erfahrene Pflegeeltern berichteten im Rahmen dieser Qualifizierungsmaßnahme über ihre Tätigkeit<br />

und die damit verbundenen Anforderungen. So erhielten die Bewerber praktische Einblicke<br />

in die zukünftigen Aufgabenfelder. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer äußerten sich<br />

sehr positiv über diese neue Maßnahme.<br />

Eine Aufbauqualifizierung im gleichen Umfang, wurde weiter vorbereitet und soll im kommenden<br />

Jahr erstmalig umgesetzt werden. Der Aufbaukurs wird dann verstärkt auf Praxissituationen<br />

eingehen und verschiedene theoretische Kenntnisse aus den Professionen der Psychologie,<br />

Pädagogik, etc. vermitteln. Ziel ist es, mehr qualifizierte Vollzeitpflegepersonen für<br />

Kinder mit einem erhöhten erzieherischen Bedarf und für ältere Kinder und Jugendliche vorzuhalten.<br />

Da es immer noch zu wenig Bewerberinnen und Bewerber für die Vollzeitpflege gibt, werden<br />

Werbeaktionen gestartet, die aber bisher nicht zum erhofften Anstieg von Vollzeitpflege-<br />

Personen beziehungsweise Bewerbungen in diesem Bereich geführt haben. Die erfahrenen<br />

Pflegefamilien waren teilweise am Rande ihrer Kapazitäten und konnten nicht mehr für die<br />

Bereitschaftspflege zur Verfügung stehen. Wir erhoffen uns durch die neu eingeführten An-<br />

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