Protokoll aus der 17. Sitzung des Kultur- und ... - Landkreis Calw
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<strong>Protokoll</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>17.</strong> <strong>Sitzung</strong> <strong>des</strong> <strong>Kultur</strong>- <strong>und</strong> Sozial<strong>aus</strong>schusses am 23.09.2013<br />
Vor Eintritt in die <strong>Sitzung</strong> gratuliert Landrat Riegger Kreisrätin Esken zu ihrer Wahl in den<br />
Deutschen Bun<strong>des</strong>tag <strong>und</strong> überreicht ihr einen Blumenstrauß. Er bittet Kreisrätin Esken, sich<br />
nun auch auf Bun<strong>des</strong>ebene für die Belange <strong>des</strong> <strong>Landkreis</strong>es <strong>Calw</strong> einzusetzen <strong>und</strong> hofft, dass<br />
sie dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Calw</strong> als Mitglied <strong>des</strong> Kreistages erhalten bleibt.<br />
Landrat Riegger führt <strong>aus</strong>, dass <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> größten Wert auf die Weiterentwicklung <strong>der</strong><br />
Schulen legt <strong>und</strong> weiß sich dabei von engagierten Schulleiterinnen <strong>und</strong> Schulleitern unterstützt.<br />
Er legt dar, dass es bei den Vorbereitungen zu den Tagesordnungspunkten 6 <strong>und</strong><br />
7(„Einrichtung <strong>des</strong> Bildungsgangs Ausbildungsbegleitende Fachhochschulreife an <strong>der</strong> Gewerblichen<br />
<strong>und</strong> Kaufmännischen Schule im Kreisberufsschulzentrum Nagold“ <strong>und</strong> „Einrichtung<br />
eines Technischen Berufskollegs I an <strong>der</strong> Gewerblichen schule Nagold sowie Einrichtung<br />
<strong>des</strong> Profils Umwelttechnik am dortigen Technischen Gymnasium“) im Vorfeld noch Klärungsbedarf<br />
mit dem Regierungspräsidium <strong>und</strong> zwischen den Schulen gebe. Der Vorsitzende teilt<br />
mit, dass er daher beide Tagesordnungspunkte von <strong>der</strong> Tagesordnung absetzt. Das Gremium<br />
zeigt sich mit <strong>der</strong> Vorgehensweise einverstanden.<br />
§ 1 ö<br />
Bekanntgaben<br />
Festakt Namensgebung Rolf-Benz-Schule<br />
Am 21. November findet in Nagold anlässlich <strong>der</strong> Namensgebung <strong>der</strong> Gewerblichen Schule<br />
ein Festakt statt. Die Einladungen hierzu werden noch versandt.<br />
Auszeichnung <strong>der</strong> Gewerblichen Schule Nagold<br />
Die Gewerbliche Schule Nagold hat am Wochenende den dritten Platz im Wettbewerb „Beste<br />
Berufsschule im Kfz-Gewerbe“ auf Bun<strong>des</strong>ebene erzielt. Unter <strong>der</strong> Schirmherrschaft <strong>des</strong> Zentralverbands<br />
Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe(ZDK) vergeben drei Fachmagazine für die Kfz-<br />
Branche seit 2009 jährlich den Preis „Beste Berufsschule“. Landrat Riegger gratuliert Herrn<br />
Dr. Maier <strong>und</strong> seinem Kollegium im Kfz-Bereich zu dieser Auszeichnung.<br />
§ 2 ö<br />
Entwicklung <strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ungshilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen<br />
im <strong>Landkreis</strong> <strong>Calw</strong><br />
Vorlage KSA IX/79<br />
Der Vorsitzende führt einleitend <strong>aus</strong>, dass <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> seit Auflösung <strong>der</strong> Lan<strong>des</strong>wohlfahrtsverbände<br />
2005 sowohl für die Finanzierung als auch für die Abwicklung <strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ungshilfe<br />
für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen verantwortlich ist. Derzeit erhalten r<strong>und</strong> 1.200 Menschen<br />
Einglie<strong>der</strong>ungshilfe. Mit 23 Mio. Euro ist die Einglie<strong>der</strong>ungshilfe <strong>der</strong> mit Abstand größte<br />
Einzelposten im Sozialh<strong>aus</strong>halt <strong>und</strong> wird von Herrn Lipinski „gemanagt“. Die Kosten trägt<br />
<strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> bisher alleine, obwohl im Fiskalpakt 2012 B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Län<strong>der</strong> gr<strong>und</strong>sätzlich eine<br />
Kostenbeteiligung vereinbart haben. Konkrete Regelungen gibt es jedoch bis heute nicht. Mit<br />
dem heutigen Bericht, zuletzt wurde 2010 berichtet, soll nun aufgezeigt werden, für welche<br />
Hilfen diese Ausgaben anfallen <strong>und</strong> wieso jährlich große Steigerungsraten zu verzeichnen<br />
sind. Landrat Riegger macht deutlich, dass es hier um das Thema Inklusion <strong>und</strong> um Hilfen für<br />
Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung geht, die konkret in den Gemeinden <strong>des</strong> <strong>Landkreis</strong>es<br />
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<strong>Protokoll</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>17.</strong> <strong>Sitzung</strong> <strong>des</strong> <strong>Kultur</strong>- <strong>und</strong> Sozial<strong>aus</strong>schusses am 23.09.2013<br />
leben. Um <strong>der</strong> Bedeutung dieses Themas gerecht zu werden, scheint eine regelmäßige Berichterstattung<br />
erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Herr Lipinski informiert mittels einer Präsentation über das Thema. Dabei berichtet er, dass<br />
im <strong>Landkreis</strong> <strong>Calw</strong> überdurchschnittlich viele Menschen mit wesentlicher Behin<strong>der</strong>ung leben,<br />
wobei unklar sei, ob dies an den zahlreichen Spezialeinrichtungen für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />
liege o<strong>der</strong> doch eher am vergleichsweise günstigen Wohnungsmarkt. Unabhängig<br />
davon werden die Kosten für Leistungen <strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ungshilfe allein schon aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
allgemeinen Kostenentwicklung sowie aufgr<strong>und</strong> <strong>des</strong> medizinischen Fortschritts <strong>und</strong> <strong>der</strong> damit<br />
verb<strong>und</strong>enen Zunahme von Frühgeburten, einer steigenden Lebenserwartung, den Auswirkungen<br />
<strong>der</strong> historischen Vergangenheit <strong>und</strong> nicht zuletzt <strong>der</strong> Zunahme seelischer Erkrankungen<br />
weiter steigen.<br />
Eine an<strong>der</strong>e Beson<strong>der</strong>heit im <strong>Landkreis</strong> sind die großen Entfernungen <strong>und</strong> damit hohen<br />
Fahrtkosten zu den Gemeinnützigen Werkstätten (GWW) in <strong>Calw</strong> <strong>und</strong> Nagold sowie in einigen<br />
Fällen nach Seewald o<strong>der</strong> dem Bru<strong>der</strong>h<strong>aus</strong> Reutlingen. Dennoch tragen diese Einrichtungen,<br />
die es erst seit den 80er Jahren im <strong>Landkreis</strong> gibt, zu erheblichen Verbesserungen<br />
<strong>der</strong> Situation <strong>der</strong> Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung bei, da die Menschen dadurch in <strong>der</strong> Regel in<br />
ihrem gewohnten Umfeld bleiben können. Herr Lipinski führt <strong>aus</strong>, dass die Einrichtungen <strong>und</strong><br />
Angebote für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung im <strong>Landkreis</strong> <strong>Calw</strong> erhalten <strong>und</strong> möglichst gebündelt<br />
werden sollen, um die Einrichtungen auch für Menschen mit Mehrfachbehin<strong>der</strong>ung zugänglich<br />
zu machen. Allerdings müsste sich dabei an <strong>der</strong> immer stärker <strong>aus</strong>geprägten Ausrichtung<br />
<strong>der</strong> GWW auf Produktivität etwas än<strong>der</strong>n. Herr Lipinski erläutert weiter, dass trotz<br />
<strong>der</strong> Kostensteigerungen insgesamt <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Calw</strong> bei den Netto<strong>aus</strong>gaben pro Leistungsfall<br />
unter dem Lan<strong>des</strong>durchschnitt liegt. Dies lasse sich im Wesentlichen darauf zurückführen,<br />
dass im Kreis trotz eines hohen Anteils gut <strong>aus</strong>gebildeter Fachkräfte nicht die Vergütungssätze<br />
wie in den Ballungsräumen zu bezahlen sind. Eine weitere Vergleichsgröße, so Herr Lipinski,<br />
sind die Netto<strong>aus</strong>gaben pro Einwohner. Diese werden sich im <strong>Landkreis</strong> <strong>Calw</strong> 2012 vor<strong>aus</strong>sichtlich<br />
dem Lan<strong>des</strong>durchschnitt annähern, da <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> bei <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung<br />
nach dem Zensus einen deutlichen Einwohnerrückgang zu verzeichnen hat, während die<br />
Einwohnerzahl von Baden-Württemberg insgesamt zunimmt. Herr Lipinski schließt seine Präsentation<br />
mit einem Schaubild <strong>aus</strong> dem die ökonomischen Auswirkungen <strong>der</strong> sozialwirtschaftlichen<br />
Institutionen auf die Region dargestellt werden. So gehe von den in diesem Bereich<br />
beschäftigten Menschen eine Nachfragewirkung <strong>aus</strong>, die sowohl für die Wirtschaft als<br />
auch für die öffentliche Hand von Vorteil sei. Herr Lipinski plädiert daher dafür, die sozialen<br />
Leistungen nicht nur als Belastung son<strong>der</strong>n auch als Chance <strong>und</strong> Impuls für den regionalen<br />
Arbeitsmarkt <strong>und</strong> den Erhalt <strong>der</strong> Infrastruktur <strong>des</strong> Kreises zu sehen.<br />
Der Vorsitzende bedankt sich für die Ausführungen.<br />
Kreisrat Füssinger merkt an, dass sich eine Gesellschaft dadurch <strong>aus</strong>zeichne, wie sie mit ihren<br />
Bedürftigen umgehe <strong>und</strong> unterstützt den Aspekt <strong>der</strong> Wertschöpfung.<br />
Kreisrat K. Braun kann <strong>der</strong> Tatsache, dass die Anzahl <strong>der</strong> Fälle um 20 % zugenommen <strong>und</strong><br />
die Kosten um 50 % gestiegen sind, nichts Positives abgewinnen. Er befürchtet eher, dass<br />
dieser Kostenblock den <strong>Landkreis</strong> an den Rand <strong>der</strong> Leistungsfähigkeit bringen könne. Für ihn<br />
ist dies alles nur finanzierbar, solange die Wirtschaft funktioniert. Er erk<strong>und</strong>igt sich, ob <strong>der</strong><br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Calw</strong> auch mit den Werkstätten in Dornstetten zusammen arbeitet.<br />
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<strong>Protokoll</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>17.</strong> <strong>Sitzung</strong> <strong>des</strong> <strong>Kultur</strong>- <strong>und</strong> Sozial<strong>aus</strong>schusses am 23.09.2013<br />
Herr Lipinski stellt dar, dass die Kostenzuwächse im Wesentlichen auf zwei Kostenblöcken<br />
basieren, einmal den allgemeinen Preissteigerungen mit r<strong>und</strong> 3,5 % jährlich, resultierend <strong>aus</strong><br />
Tarifabschlüssen <strong>und</strong> Energiekosten sowie darauf, dass es an<strong>der</strong>s als in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />
zunehmend älter werdende Leistungsempfänger gibt, was jährliche Kostensteigerungen von<br />
insgesamt 5 % mit sich bringe. Herr Lipinski informiert, dass <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> auch eng mit den<br />
Schwarzwaldwerkstätten in Dornstetten kooperiert <strong>und</strong> Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung, die beispielsweise<br />
in Egenh<strong>aus</strong>en, Haiterbach o<strong>der</strong> Spielberg wohnen, dort beschäftigt sind.<br />
Kreisrat Schrumpf spricht den Bereich För<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> Betreuung (FuB) an. Seiner Ansicht<br />
nach sollte kritisch hinterfragt werden, ob die jeweiligen Einrichtungen, die letztendlich ihre<br />
„K<strong>und</strong>en“ nicht verlieren möchten, überhaupt unabhängig genug sind, um die Menschen, die<br />
möglicherweise im ersten Arbeitsmarkt Fuß fassen könnten, in dieser Richtung zu unterstützen.<br />
Er spricht weiter an, dass die Mobilität ein großes Problem für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />
darstellt. Sollten sie nicht selbst Auto fahren können, sei es für sie beinahe unmöglich,<br />
im ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, da <strong>der</strong> ÖPNV nicht wirklich eine Alternative darstelle.<br />
Kreisrat Schrumpf stellt im Hinblick auf die sozialen Einrichtungen als Wirtschaftsfaktor fest,<br />
dass die Pflege noch immer viel zu schlecht bezahlt <strong>und</strong> daher beson<strong>der</strong>s für Männer unattraktiv<br />
sei.<br />
Herr Lipinski teilt die von Kreisrat Schrumpf geäußerte Befürchtung nicht, da die Menschen in<br />
<strong>der</strong> FuB aufgr<strong>und</strong> ihrer Behin<strong>der</strong>ung nur zeitweise o<strong>der</strong> st<strong>und</strong>enweise arbeiten können. Hier<br />
stehen Alltagsbetreuung <strong>und</strong> teilweise unterstützende Pflege im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong>. Daneben ist ein<br />
Übergang in die Arbeit bei einer Werkstatt für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung zum Beispiel bei<br />
<strong>der</strong> GWW durch<strong>aus</strong> attraktiv, da nach einer Beschäftigung von mehr als 20 Jahren Personen,<br />
die bereits voll erwerbsgemin<strong>der</strong>t waren, einen Anspruch auf Rente wegen voller Erwerbsmin<strong>der</strong>ung<br />
erwerben, die sich an den durchschnittlichen Beiträgen aller sozialversicherten<br />
Beschäftigten orientiert.<br />
Herr Weiser ergänzt, dass die Menschen, im FuB üblicherweise noch nicht in <strong>der</strong> Lage sind,<br />
im Arbeitsbereich <strong>der</strong> Werkstatt für Behin<strong>der</strong>te tätig zu sein. Die Leistungsfähigkeit <strong>der</strong> FuB-<br />
Nutzer liege unter <strong>der</strong> <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Beschäftigten einer Werkstatt. Die Bedenken, dass hier<br />
Menschen künstlich in <strong>der</strong> FuB gehalten würden, bestehe nicht.<br />
Kreisrat H<strong>aus</strong>er erk<strong>und</strong>igt sich, ob die Beschäftigung von Sehbehin<strong>der</strong>ten <strong>und</strong> Blinden sehr<br />
schwierig sei, worauf Herr Lipinski informiert, dass diese Menschen ihren Arbeitsplatz bei entsprechen<strong>der</strong><br />
technischer Ausstattung meist sehr produktiv <strong>und</strong> ohne wesentliche Einschränkungen<br />
<strong>aus</strong>füllen können. Für Blinde <strong>und</strong> Sehbehin<strong>der</strong>te stelle bei fehlen<strong>der</strong> Barrierefreiheit<br />
eher die Bewegung im öffentlichen Raum ein Problem dar. Insgesamt bezogen auf die Gesamtzahl<br />
handle es sich hier nur um einige wenige Betroffene.<br />
Der <strong>Kultur</strong>- <strong>und</strong> Sozial<strong>aus</strong>schuss nimmt den Bericht zur Entwicklung <strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ungshilfe<br />
für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Calw</strong> zur Kenntnis.<br />
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§ 3 ö<br />
Zuschüsse an die Musikschulen 2013<br />
Vorlage KSA IX/80<br />
Landrat Riegger informiert, dass <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> die Musikschulen seit vielen Jahren unterstützt,<br />
da dem <strong>Landkreis</strong> die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> musischen Bildung von Kin<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Jugendlichen<br />
ein wichtiges Anliegen ist. Die Musikschulen leisten zudem hervorragende<br />
<strong>Kultur</strong>arbeit. In diesem Jahr beläuft sich <strong>der</strong> Betrag auf insgesamt 258.000 Euro. Dieser<br />
werde nach den Kosten für das pädagogische Personal verteilt, so <strong>der</strong> Vorsitzende. Er<br />
dankt den Musikschulen für ihre sehr gute Arbeit, die das musikalisch kulturelle Leben<br />
in unseren Kommunen maßgeblich bereichere.<br />
Der Ausschuss fasst daraufhin ohne weitere Aussprache folgenden einstimmigen Beschluss:<br />
Die im H<strong>aus</strong>halt 2013 bei <strong>der</strong> Finanzposition 1.26.20.04.43120000 für die fünf Musikschulen<br />
im <strong>Landkreis</strong> <strong>Calw</strong> bereitgestellten Mittel in Höhe von 258.000 Euro werden<br />
wie folgt verteilt:<br />
Musikschule Altensteig 31.653,66 €<br />
Musikschule Bad Wildbad 21.451,08 €<br />
Musikschule <strong>Calw</strong> 126.241,72 €<br />
Musikschule Nagold 54.384,78 €<br />
Musikschule Wildberg 24.268,76 €<br />
(13 Ja-Stimmen, 0 Nein-Stimmen, 0 Enthaltungen)<br />
§ 4 ö<br />
Leistungen nach dem SGB II - Zwischenbericht <strong>des</strong> Jobcenters<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Calw</strong><br />
Vorlage KSA IX/81<br />
Der Vorsitzende begrüßt den Geschäftsführer <strong>des</strong> Jobcenters Nagold Herrn Arnold <strong>und</strong> <strong>des</strong>sen<br />
Stellvertreter, Herrn Syring. Landrat Riegger beklagt, dass die anteiligen Kosten, die auf<br />
den <strong>Landkreis</strong> entfallen mit Übernahme <strong>der</strong> Aufgabe durch das Jobcenter seit dem<br />
01.12.2012 kontinuierlich gestiegen sind. Dies sei bei einem Arbeitsmarkt mit annähern<strong>der</strong><br />
Vollbeschäftigung fast unverständlich. Der <strong>Landkreis</strong> hat die Aufwendungen für die Kosten<br />
<strong>der</strong> Unterkunft <strong>und</strong> Heizung, die einmaligen Hilfen <strong>und</strong> psychosoziale Hilfen zu finanzieren.<br />
In 2011 beliefen sich die Ausgaben auf r<strong>und</strong> 8,5 Mio. Euro, während für 2013 mit r<strong>und</strong> 10,5<br />
Mio. Euro gerechnet werde. Der B<strong>und</strong> beteiligt sich mit einem Anteil von 34,4 %, so<br />
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<strong>Protokoll</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>17.</strong> <strong>Sitzung</strong> <strong>des</strong> <strong>Kultur</strong>- <strong>und</strong> Sozial<strong>aus</strong>schusses am 23.09.2013<br />
dass noch immer 6 Mio. Euro verbleiben, die über den Kreish<strong>aus</strong>halt sprich die Kreisumlage<br />
zu finanzieren seien.<br />
Herr Arnold dankt dem Vorsitzenden für die Chance die Arbeit <strong>des</strong> Jobcenters vorstellen zu<br />
können. Er erläutert, dass man bei den Planungen für 2013 von einer ähnlichen Entwicklung<br />
wie 2012 <strong>aus</strong>gegangen sei. Tatsächlich habe sich <strong>der</strong> Arbeitsmarkt weniger dynamisch entwickelt,<br />
was er anhand konkreter Zahlen noch vertieft. Herr Arnold macht im Hinblick auf die<br />
ungünstige Kostenentwicklung deutlich, dass <strong>der</strong> Arbeitsmarkt nicht auf die Menschen warte,<br />
die das Jobcenter zu vermitteln hat. Diese Menschen sind meist nicht o<strong>der</strong> nur gering qualifiziert<br />
<strong>und</strong> haben zumeist größere ges<strong>und</strong>heitliche o<strong>der</strong> persönliche Einschränkungen. Gleichzeitig<br />
habe die Nachfrage nach den typischen ungelernten Helfertätigkeiten um 68 % abgenommen.<br />
Diese Entwicklung wird dadurch deutlich, dass noch im Frühjahr 6-8 Zeitarbeitsfirmen<br />
einer Einladung ins Jobcenter gefolgt sind, während zwischenzeitlich <strong>der</strong> Bedarf so<br />
zurückgegangen ist, dass es im Herbst gerade noch eine Firma war. Natürlich, so Herr<br />
Arnold, gibt es eine große Nachfrage <strong>aus</strong> dem Bereich <strong>der</strong> pflegenden Berufe, nur lei<strong>der</strong><br />
sind die Menschen, die er unterzubringen habe, hierfür fast <strong>aus</strong>nahmslos nicht geeignet.<br />
Gleichwohl versucht das Jobcenter Mittel <strong>und</strong> Wege zu finden, um die Menschen am Arbeitsmarkt<br />
unterzubringen. Er dankt in diesem Zusammenhang den Berufsschulen, die es<br />
ermöglicht haben eine Aktion durchzuführen, bei <strong>der</strong> Jugendliche ohne Berufs<strong>aus</strong>bildung<br />
eine Woche in den Sommerferien die Berufsschule besuchen konnten. Dabei wurde gemeinsam<br />
mit den Lehrern <strong>und</strong> Ausbildungsbetrieben versucht, Praktikumsplätze zu vermitteln.<br />
Letztendlich haben von 30 Jugendlichen nur 12 teilgenommen <strong>und</strong> für drei bis vier Jugendliche<br />
hat sich konkret ein Praktikum ergeben. Herr Arnold stellt fest, dass es aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
Struktur <strong>der</strong> K<strong>und</strong>schaft sehr schwierig sei, Erfolge zu erzielen.<br />
Daneben gibt es noch an<strong>der</strong>e Gründe für den Anstieg <strong>der</strong> Kosten wie Herr Syring anhand<br />
<strong>der</strong> Vorlage erläutert. So hat die Zahl <strong>der</strong> Bedarfsgemeinschaften um 8,4 % gegenüber dem<br />
gleichen Monat <strong>des</strong> Vorjahres überdurchschnittlich stark zugenommen. Insgesamt ist die Anzahl<br />
<strong>der</strong> Personen, die in einer Bedarfsgemeinschaft leben, um 1,3 % gestiegen. Herr Syring<br />
führt als mögliche Ursache <strong>und</strong> <strong>der</strong> damit verb<strong>und</strong>enen Kostenbelastung <strong>des</strong> <strong>Landkreis</strong>es<br />
den vergleichsweise günstigen Wohnungsmarkt sowie die bestehenden sozialen Einrichtungen<br />
an, wo zunächst Menschen in den <strong>Landkreis</strong> kommen, die dann anschließend oftmals<br />
aufgr<strong>und</strong> entstandener persönlicher Kontakte im <strong>Landkreis</strong> wohnen bleiben.<br />
Weiterhin wird <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> erwerbsfähigen Leistungsberechtigten an den Bedarfsgemeinschaften<br />
dargestellt, also genau die Zielgruppe für eine Arbeitsvermittlung. Dabei werde<br />
deutlich, so Herr Arnold, dass nur 0,9 % <strong>der</strong> Personen dem Arbeitsmarkt uneingeschränkt zur<br />
Verfügung stehen, bei weiteren 0,9 % gibt es ein Aktivierungsprofil, bei 15 % gibt es ein För<strong>der</strong>profil,<br />
was bedeutet, dass die K<strong>und</strong>en innerhalb 6-12 Monate vermittelt werden können,<br />
während bei allen an<strong>der</strong>en <strong>und</strong> das sind über 80 %, die Vermittlung länger als 12 Monate<br />
bedarf o<strong>der</strong> diese Menschen aufgr<strong>und</strong> ihrer familiären Situation, beispielsweise Alleinerziehende<br />
o<strong>der</strong> Menschen mit pflegebedürftigen Angehörigen, dem Arbeitsmarkt tatsächlich<br />
nicht zur Verfügung stehen.<br />
Herr Arnold fasst zusammen, dass neben einer steigenden Anzahl von Bedarfsgemeinschaften<br />
<strong>der</strong> Anstieg <strong>der</strong> Heizkosten- <strong>und</strong> sonstigen Leistungen in erheblichem Maße zur Kostensteigerung<br />
beiträgt. Allein für die Kompensierung dieses Anstiegs müsste die Zahl Bedarfsgemeinschaften<br />
um 500 zurückgehen – eine unrealistische Annahme.<br />
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<strong>Protokoll</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>17.</strong> <strong>Sitzung</strong> <strong>des</strong> <strong>Kultur</strong>- <strong>und</strong> Sozial<strong>aus</strong>schusses am 23.09.2013<br />
Landrat Riegger bezeichnet die Zahlen als alarmierend <strong>und</strong> appelliert an den Geschäftsführer<br />
<strong>und</strong> die Mitarbeiter <strong>des</strong> Jobcenters alles Mögliche zu tun, um die hohen Kosten für den<br />
Kreish<strong>aus</strong>halt zu reduzieren.<br />
Kreisrätin Negwer erk<strong>und</strong>igt sich, was unter „Helferberufe“ zu verstehen sei.<br />
Herr Arnold erläutert, dass hier typischerweise Bauhelfer o<strong>der</strong> Aushilfen gemeint seien, für<br />
die in den Betrieben generell immer weniger Nachfrage bestehe. Aktuell gibt es teilweise<br />
schon Kurzarbeit in verschiedenen Betrieben, so dass auf diese Mitarbeiter zuerst verzichtet<br />
werde.<br />
Kreisrat Braun fragt nach, ob das Optionsmodell, für das sich <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> beworben habe,<br />
für alle Zeiten abgeschlossen sei. Er führt weiter <strong>aus</strong>, dass <strong>der</strong> Kostendruck in den Betrieben<br />
dazu führe, dass die einfachen Tätigkeiten rationalisiert <strong>und</strong> automatisiert würden. Letztendlich<br />
finden nun aber die Menschen, die diese Tätigkeiten <strong>aus</strong>geführt hätten keine Arbeit mehr<br />
<strong>und</strong> sind auf Unterstützung angewiesen.<br />
Herr Weiser merkt zum Optionsmodell an, dass die Klage beim Bun<strong>des</strong>verfassungsgericht<br />
noch anhängig ist, bislang aber noch keine Entscheidung gefallen sei.<br />
Kreisrätin Esken spricht die unter Nummer 2 dargestellten dynamischen Verän<strong>der</strong>ungen<br />
2012 <strong>der</strong> erwerbsfähigen Leistungsberechtigten an <strong>und</strong> befürchtet, dass es sich bei den dargestellten<br />
r<strong>und</strong> 1.800 Zu- <strong>und</strong> Abgängen überwiegend um den gleichen Personenkreis handle.<br />
Herr Arnold teilt dagegen mit, dass r<strong>und</strong><br />
60 % dieser Personen dauerhaft keine Leistungen mehr beziehen, während bei r<strong>und</strong> 40 %<br />
tatsächlich öfter ein Wechsel stattfinde, wobei die Teilnahme an Qualifizierungsmaßnahmen<br />
sich <strong>aus</strong>drücklich nicht auf die Statistik <strong>aus</strong>wirke. Die Tabelle führt konkret die Personen auf,<br />
die Leistungen beziehen, wobei darunter auch Menschen fallen, welche zwar arbeiten, jedoch<br />
aufgr<strong>und</strong> <strong>des</strong> geringen Arbeitsentgeltes ergänzend Leistungen erhalten.<br />
Kreisrätin Esken erk<strong>und</strong>igt sich, nach welchen Kriterien eine Wohnung zugewiesen wird, da<br />
sie von einem Fall wisse, <strong>der</strong> in einer Wohnung in einem sehr abgelegen Ort, zwar mit geringer<br />
Miete, dafür aber sehr hohen Nebenkosten wohnen müsse. Sie berichtet weiter von<br />
Arbeitssuchenden, die eine hohe Qualifikation hätten, jedoch allein aufgr<strong>und</strong> ihres Alters<br />
nicht mehr in die engere Wahl aufgenommen würden. Der Arbeitsmarkt verlange 150 %<br />
Leistung, womit aber bereits schon viele Jugendliche überfor<strong>der</strong>t wären. Sie regt an, eine<br />
Jobmesse ähnlich wie die Messe für Auszubildende <strong>aus</strong>zurichten, wozu dann nicht nur Zeitarbeitsfirmen,<br />
son<strong>der</strong>n auch qualifizierte Firmen eingeladen werden sollten. Nicht zuletzt bittet<br />
Kreisrätin Esken um Auskunft, ob <strong>und</strong> wie Sanktionen eingesetzt werden.<br />
Herr Arnold teilt mit, dass Sanktionen <strong>aus</strong>schließlich in Form von Leistungskürzungen bestehen,<br />
was von den Leistungsempfängern in jedem Fall als Bestrafung angesehen werde. Zu<br />
Sanktionen werde hauptsächlich gegriffen, wenn Termine nicht wahrgenommen werden, da<br />
es dem Jobcenter wichtig sei, dass es nicht allein zu Lasten <strong>der</strong> Betriebe gehe, wenn kein<br />
ernsthaftes Interesse bestehe <strong>und</strong> <strong>der</strong> Bewerber an 3-4 Terminen nicht erscheine. Das Jobcenter<br />
gehe dabei sehr um- bzw. vorsichtig vor, die Quote liegt lediglich bei 2-2,54 % mit<br />
dem Vorteil, dass Klagen gegen die Sanktionen, die fast immer kommen, dann aber zumeist<br />
<strong>aus</strong>nahmslos ohne Erfolg bleiben. Schlussendlich bleibt, so Herr Arnold jedoch die Erfahrung,<br />
dass nur im Arbeitsleben integriert werden könne, wer selbst ein Interesse daran habe.<br />
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<strong>Protokoll</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>17.</strong> <strong>Sitzung</strong> <strong>des</strong> <strong>Kultur</strong>- <strong>und</strong> Sozial<strong>aus</strong>schusses am 23.09.2013<br />
Herr Arnold berichtet weiter, dass das Jobcenter generell keine Wohnungen zuweise, allerdings<br />
wird eine Begründung gefor<strong>der</strong>t, wenn ein Umzug stattfinden soll, da damit unweigerlich<br />
Kosten für das Jobcenter verb<strong>und</strong>en seien. Leistungsempfänger sollen vorzugsweise in<br />
eine Region umziehen, wo die Beschäftigungslage <strong>und</strong> die Infrastruktur besser sind. <strong>Landkreis</strong>gemeinden<br />
im Umfeld von Pforzheim, Karlsruhe <strong>und</strong> Stuttgart erfahren von dort oft Zuzüge,<br />
die auf die günstigen Mieten im Kreis <strong>Calw</strong> zurückzuführen sind. Hier gibt es einen relativ<br />
großen Druck von außen wie Herr Arnold auch am Beispiel <strong>der</strong> Ansiedlung <strong>der</strong> Fa.<br />
Amazon in Pforzheim festmacht, wo Menschen in den <strong>Landkreis</strong> <strong>Calw</strong> gezogen sind, die bei<br />
Amazon lediglich einen kurzfristigen Vertrag erhalten hatten <strong>und</strong> nun wie<strong>der</strong> ohne Arbeit<br />
sind.<br />
Kreisrat Buchelt erk<strong>und</strong>igt sich, wie das Bun<strong>des</strong>verfassungsgericht zum Thema<br />
Mietobergrenzen entschieden habe <strong>und</strong> ob das Jobcenter die Kosten für einen Führerschein<br />
übernimmt. Nicht zuletzt bittet er um eine Aussage, wie die Konjunkturdaten 2014 eingeschätzt<br />
werden.<br />
Herr Weiser informiert, dass es im <strong>Landkreis</strong> keinen Mietspiegel gibt, was dazu führt, dass<br />
nach <strong>der</strong> Rechtsprechung <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>sozialgerichts ein sog. „schlüssiges Konzept“ zu erstellen<br />
wäre. Dazu wird ein Gutachten benötigt, das nach Rückfrage bei an<strong>der</strong>en Kreisen Kosten von<br />
ca. 50.000 EUR verursacht. Das Konzept muss <strong>der</strong> sich än<strong>der</strong>nden Situation auf dem Wohnungsmarkt<br />
regelmäßig angepasst werden. Der <strong>Landkreis</strong> orientiert sich <strong>des</strong>halb an den<br />
Mitobergrenzen nach dem Wohngeldgesetz zuzüglich eines Zuschlags von 10 %, was so von<br />
den Gerichten akzeptiert werde.<br />
Herr Arnold ergänzt, dass das Thema Führerschein <strong>und</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Mobilität im Kreis<br />
<strong>Calw</strong> ein wichtiger Punkt sei <strong>und</strong> beschreibt, dass die Kosten übernommen werden, wenn<br />
dies sinnvoll <strong>und</strong> notwendig sei, teilweise würden sogar Kosten für die Anschaffung eines<br />
Fahrzeugs übernommen. Ab 2015 gibt es hier einen Rahmenvertrag mit einem Autovermieter,<br />
so dass dem Leistungsempfänger bei Aufnahme einer neuen Arbeit sehr flexibel ein<br />
Fahrzeug zur Verfügung stehe. Generell ist das Jobcenter hier sehr entgegenkommend, wenn<br />
es konkret um die Aufnahme einer Arbeit geht. Herr Arnold bezeichnet es als schwierig, eine<br />
Prognose zu den Konjunkturdaten 2014 abzugeben, hofft für 2014 allerdings auf einen positiven<br />
Effekt, da schon das zweite Halbjahr 2013 besser als erwartet war. Er gibt allerdings zu<br />
bedenken, dass die Auswirkungen auf dem Arbeitsmarkt erst mit Verzögerung ankommen.<br />
Der Vorsitzende hofft trotz <strong>der</strong> beschriebenen Rahmenbedingungen für das nächste Jahr auf<br />
bessere Zahlen <strong>und</strong> for<strong>der</strong>t die Herren Arnold <strong>und</strong> Syring auf, sich dafür einzusetzen.<br />
Der <strong>Kultur</strong>- <strong>und</strong> Sozial<strong>aus</strong>schuss nimmt den Zwischenbericht <strong>des</strong> Jobcenters zu den Leistungen<br />
nach dem SGB II zur Kenntnis.<br />
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<strong>Protokoll</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>17.</strong> <strong>Sitzung</strong> <strong>des</strong> <strong>Kultur</strong>- <strong>und</strong> Sozial<strong>aus</strong>schusses am 23.09.2013<br />
§ 5 ö<br />
Beschaffung einer CNC Universal-Werkzeug-Fräsmaschine<br />
für die Gewerbliche Schule Nagold<br />
Vorlage KSA IX/82<br />
Der Vorsitzende führt <strong>aus</strong>, dass es erklärtes Ziel sei, die beruflichen Schulen mit einer guten<br />
Ausbildungsinfrastruktur zu versehen, weshalb nun für die Gewerbliche Schule Nagold eine,<br />
dem technischen Fortschritt angepasste, CNC Universalwerkzeug-Fräsmaschine angeschafft<br />
werden solle.<br />
Herr Dr. Maier, Schulleiter <strong>der</strong> Gewerblichen Schule Nagold erläutert, dass die Maschine von<br />
den Werkzeugmechanikern, die insgesamt drei Jahre an <strong>der</strong> Schule sind, genutzt werden<br />
soll. Bei <strong>der</strong> Beschaffung habe man sich an den umliegenden Betrieben orientiert. Die Maschine<br />
gewährleiste eine mo<strong>der</strong>ne Ausbildung. Zudem gibt es Anfragen von Firmen, ihre<br />
Mitarbeiter gegen Entgelt an <strong>der</strong> Maschine schulen zu lassen, womit die Kosten teilweise<br />
amortisiert werden können. Herr Dr. Maier erläutert auf Nachfrage, dass die Maschine von<br />
einem K<strong>und</strong>en bestellt, dann aber nicht abgenommen wurde. Der Hersteller war daher bereit,<br />
einen hohen Rabatt zu gewähren. Gebrauchte Maschinen seien im Preisspiegel dagegen<br />
nicht enthalten, da sie meist mit Son<strong>der</strong>funktionen <strong>aus</strong>gestattet seien, die in <strong>der</strong> Ausbildung<br />
nicht benötigt würden, aber dennoch bezahlt werden müssten.<br />
Kreisrat K. Braun erk<strong>und</strong>igt sich, welche Materialien, also Holz ebenso wie Stahl, Alu <strong>und</strong><br />
Glas mit <strong>der</strong> Maschine bearbeitet werden können. Er regt an, mit <strong>der</strong> Maschine Lohnarbeiten<br />
im Bereich <strong>der</strong> Einzelfertigung zu erstellen, um einen Teil <strong>der</strong> Kosten abzudecken. Er vertritt<br />
weiter die Auffassung, dass die vorhandenen alten Maschinen erhalten bleiben sollen, damit<br />
die Schüler die Chance hätten, neben dem „high-tech“ auch die Gr<strong>und</strong>lagen zu erlernen.<br />
Herr Dr. Maier informiert, dass die Maschine nur für den Metallbereich angeschafft <strong>und</strong> <strong>aus</strong>gelegt<br />
sei.<br />
Landrat Riegger spricht sich gegen die Idee <strong>aus</strong>, in den kreiseigenen Schulen Lohnfertigungen<br />
<strong>aus</strong>zuführen. Die Schulen, die mit öffentlichen Mitteln finanziert sind, sollten nicht mit <strong>der</strong><br />
freien Wirtschaft konkurrieren. Er plädiert für eine klare Trennung.<br />
Kreisrat Schrumpf schließt sich dieser Auffassung an <strong>und</strong> ergänzt, dass sich im <strong>Landkreis</strong> viele<br />
Firmen auf Son<strong>der</strong>anfertigungen spezialisiert hätten.<br />
Kreisrat Füssinger gibt <strong>aus</strong> langjähriger Erfahrung den Tipp, zu prüfen, ob die Maschine<br />
durch die Türen passe.<br />
Herr Dr. Maier bestätigt, dass vorab alles <strong>aus</strong>gemessen wurde <strong>und</strong> <strong>der</strong> Kaufpreis Lieferung<br />
<strong>und</strong> Aufbau einschließe.<br />
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<strong>Protokoll</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>17.</strong> <strong>Sitzung</strong> <strong>des</strong> <strong>Kultur</strong>- <strong>und</strong> Sozial<strong>aus</strong>schusses am 23.09.2013<br />
Nach abschließen<strong>der</strong> Aussprache beschließt <strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>- <strong>und</strong> Sozial<strong>aus</strong>schuss einstimmig:<br />
Die Verwaltung wird ermächtigt, eine CNC Universal-Werkzeug-Fräsmaschine mit Gesamtkosten<br />
von 178.797,50 € zu beschaffen <strong>und</strong> den Auftrag zum Kauf <strong>der</strong> CNC Universal-<br />
Werkzeug-Fräsmaschine an die Firma Agie Charmilles GmbH, 73614 Schorndorf zum Angebotspreis<br />
von 178.797,50 € zu erteilen.<br />
(13 Ja-Stimmen, 0 Nein-Stimmen, 0 Enthaltungen)<br />
§ 6 ö<br />
Einrichtung <strong>des</strong> Bildungsgangs Ausbildungsbegleitende Fachhochschulreife<br />
(BSFHR) an <strong>der</strong> Gewerblichen <strong>und</strong> Kaufmännischen Schule<br />
im Kreisberufsschulzentrum Nagold<br />
Dieser Tagesordnungspunkt wurde vor Beginn <strong>der</strong> öffentlichen <strong>Sitzung</strong> von <strong>der</strong> Tagesordnung<br />
genommen.<br />
§ 7 ö<br />
Einrichtung eines Technischen Berufskollegs I (1BK1T) an <strong>der</strong><br />
Gewerblichen Schule Nagold sowie Einrichtung <strong>des</strong><br />
Profils Umwelttechnik am dortigen Technischen Gymnasium<br />
Dieser Tagesordnungspunkt wurde vor Beginn <strong>der</strong> öffentlichen <strong>Sitzung</strong> von <strong>der</strong> Tagesordnung<br />
genommen.<br />
§ 8 ö<br />
Einrichtung einer weiteren Lehrküche in <strong>der</strong><br />
Karl-Georg-Haldenwang-Schule<br />
Vorlage KSA IX/85<br />
Herr Dr. Wiehe trägt vor, dass eine weitere Lehrküche in <strong>der</strong> Karl-Georg-Haldenwang für<br />
Geistigbehin<strong>der</strong>te dazu beitrage, die Selbstständigkeitsentwicklung <strong>der</strong> Schüler zu unterstützten<br />
<strong>und</strong> gleichzeitig die beengte Raumsituation in <strong>der</strong> bestehenden <strong>und</strong> stark frequentierten<br />
Lehrküche zu entlasten. H<strong>aus</strong>haltsmittel sind für einen an<strong>der</strong>en Zweck, <strong>der</strong> 2013 jedoch nicht<br />
umgesetzt werde, vorhanden. Herr Dr.Wiehe schlägt daher eine Umwidmung <strong>der</strong> vorhandenen<br />
Mittel vor <strong>und</strong> bittet um Zustimmung für den Vorschlag.<br />
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<strong>Protokoll</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>17.</strong> <strong>Sitzung</strong> <strong>des</strong> <strong>Kultur</strong>- <strong>und</strong> Sozial<strong>aus</strong>schusses am 23.09.2013<br />
Das Gremium fasst daraufhin ohne weitere Aussprache folgenden einstimmigen Beschluss:<br />
1. Der Einrichtung einer weiteren Lehrküche in <strong>der</strong> Karl-Georg-Haldenwang-<br />
Schule wird zugestimmt.<br />
2. H<strong>aus</strong>haltsmittel in Höhe von 20.000 EUR stehen im Teilh<strong>aus</strong>halt 3 S.240 unter<br />
1212000001 zur Verfügung.<br />
(13 Ja-Stimmen, 0 Nein-Stimmen, 0 Enthaltungen)<br />
§ 9 ö<br />
Verschiedenes<br />
Information zur Gründungsversammlung Jugendforschungszentrum Region <strong>Calw</strong><br />
Am 01. Oktober findet die Gründungsversammlung <strong>des</strong> Vereins Jugendforschungszentrum<br />
(JFZ) Region <strong>Calw</strong> statt. Das JFZ Region <strong>Calw</strong> wird künftig im Gebäude Zwinger 4 in <strong>Calw</strong><br />
untergebracht sein. Mit KSA-Beschluss vom <strong>17.</strong>09.2012 ist <strong>der</strong> jährliche Zuschuss an den<br />
Trägerverein JFZ Schwarzwald-Schönbuch e.V. für die kommenden fünf Jahre auf jährlich<br />
20.000 Euro (zuvor 10.000 Euro) erhöht worden. Laut damaligem KSA-Beschluss erhöht sich<br />
<strong>der</strong> Zuschuss auf 25.000 Euro, wenn im Bereich <strong>Calw</strong> eine Außenstelle eingerichtet wird.<br />
Wahl <strong>der</strong> Berufsschule<br />
Kreisrat Buchelt schil<strong>der</strong>t das Anliegen eines Berufsschülers, <strong>der</strong> seine Ausbildung zum Maler<br />
in Höfen macht, aber in Neuenbürg wohnt. Der Weg zur Berufsschule Pforzheim wäre für ihn<br />
weit<strong>aus</strong> kürzer als zur Berufsschule nach <strong>Calw</strong>. Der Schüler sei jedoch verpflichtet, nach <strong>Calw</strong><br />
zur Schule zu gehen, da sich sein Ausbildungsbetrieb im Kreis <strong>Calw</strong> befindet. Kreisrat Buchelt<br />
befürchtet, dass diese Handhabung dem Ausbildungsbetrieb generell Probleme bereiten<br />
wird, künftig Auszubildende zu finden.<br />
Kreisrat Füssinger informiert, dass <strong>der</strong> Standort <strong>des</strong> Betriebes maßgeblich für den Besuch <strong>der</strong><br />
Berufsschule ist. Ausnahmen kann <strong>der</strong> zuständige Schulleiter, in diesem Fall Herr Niedoba<br />
gestatten. Der Bestand <strong>der</strong> Klasse darf dadurch jedoch nicht gefährdet sein, sonst wäre eine<br />
Genehmigung durch das Regierungspräsidium erfor<strong>der</strong>lich. Kreisrat Füssinger weist in diesem<br />
Zusammenhang auf die Fürsorgepflicht <strong>des</strong> Schulleiters für den Erhalt <strong>der</strong> gesamten<br />
Klasse hin.<br />
Der Vorsitzende bittet Kreisrat Buchelt, sich direkt an den Schulleiter, Herrn Niedoba zu wenden,<br />
dem <strong>der</strong> Sachverhalt im Einzelnen sicherlich bekannt sei.<br />
Kabarett-Veranstaltung in Wildberg<br />
Kreisrätin Esken lädt zu einer Veranstaltung <strong>des</strong> SPD-Kreisverbands am 02.10.2013 in die<br />
Wildberger Stadthalle mit dem Kabarettisten Sigi Zimmerschied ein.<br />
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<strong>Protokoll</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>17.</strong> <strong>Sitzung</strong> <strong>des</strong> <strong>Kultur</strong>- <strong>und</strong> Sozial<strong>aus</strong>schusses am 23.09.2013<br />
Unterzeichnung <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schrift<br />
Die Kreisräte Weik <strong>und</strong> H<strong>aus</strong>er erklären sich bereit, die Nie<strong>der</strong>schrift zu unterzeichnen.<br />
Die Nie<strong>der</strong>schrift über die <strong>17.</strong> <strong>Sitzung</strong> <strong>des</strong> <strong>Kultur</strong>- <strong>und</strong> Sozial<strong>aus</strong>schusses am<br />
23.09.2013 wurde vom Vorsitzenden Landrat Helmut Riegger <strong>und</strong> <strong>der</strong> Schriftführerin<br />
Gudrun Kohler-Mutschler am 11.10.2013 unterzeichnet.<br />
Gefertigt:<br />
<strong>Calw</strong>, den 18.10.2013<br />
Elke Kirchherr<br />
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