50 Jahre Klausenhof: Ehemalige berichten - Akademie Klausenhof
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Vorbereitung auf<br />
eine Ausbildung<br />
Seite 6<br />
1992 starteten die "Förderlehrgänge<br />
mit Internat" in Rhede<br />
und sind bis heute mit jährlich<br />
ca. 100 Teilnehmenden ein<br />
wichtiger Bestandteil der Bildungsarbeit<br />
des <strong>Klausenhof</strong>s.<br />
Es folgten bald ähnliche Kurse<br />
ohne Internat für Jugendliche<br />
aus der Region Wesel. Die<br />
Kurse dauern rund ein Jahr.<br />
Anschließend besuchen die Jugendlichen<br />
in der Regel eine<br />
Ausbildung in einem Berufsbildungswerk.<br />
Immer wieder gelingt<br />
aber auch der Einstieg in<br />
eine "normale" Ausbildung in<br />
einem Betrieb. Viele <strong>Ehemalige</strong><br />
haben heute ihre Ausbildung<br />
geschafft und eine Anstellung<br />
gefunden (siehe Beispiel<br />
rechts).<br />
Seit 1987 bietet der <strong>Klausenhof</strong><br />
für benachteiligte Jugendliche<br />
außerdem außerbetriebliche<br />
Ausbildungen an.<br />
Spenden für einen<br />
guten Zweck<br />
Plätzchen, Kerzenständer, Kaffeelikör<br />
- das Sortiment der<br />
selbstgemachten Produkte, das<br />
die Kursteilnehmenden zur<br />
Weihnachtszeit in der Rheder<br />
Innenstadt anzubieten hatten,<br />
war reichhaltig - und gut nachgefragt.<br />
Den Erlös von 700 Euro<br />
spendeten die Jugendlichen zum<br />
einen der Initiative "donum vitae",<br />
die auch in Bocholt eine<br />
Beratungsstelle für Schwangerschaftskonflikte<br />
unterhält, und<br />
zum anderen dem Verein "Fähre"<br />
in Rhede, der psychisch kranke<br />
Menschen unterstützt.<br />
Gute Tradition ist die Tombola<br />
auf der Mitarbeiter-Weihnachtsfeier,<br />
auch sie erfüllt einen guten<br />
Zweck: der Erlös kommt immer<br />
einer Hilfsorganisation zu gute.<br />
Dieses mal erhält das Projekt<br />
"FitKids" aus Wesel eine Spende<br />
über 10<strong>50</strong> Euro, das Kinder von<br />
suchtkranken Eltern unterstützt.<br />
Ebenfalls 10<strong>50</strong> Euro gingen an<br />
die Begegnungsstätte Tabgha für<br />
israelische und arabische Behinderte,<br />
Kriegsverletzte, Kinder<br />
und Jugendliche in Israel, die der<br />
ehemalige Bischof von Münster,<br />
Dr. Reinhard Lettmann, unterstützt.<br />
Geschäftsführer Jörg Kons nahm<br />
den Scheck von Klaudia Schäpers,<br />
Vorsitzende der <strong>Klausenhof</strong>-Mitarbeitervertretung,<br />
für das Projekt FitKids entgegen.<br />
Dirk Christ<br />
In einer neuen Maßnahme,<br />
die von der Bundesagentur<br />
für Arbeit<br />
finanziert wird, begleitet<br />
der <strong>Klausenhof</strong><br />
Schü ler beim Einstieg in<br />
den Beruf.<br />
Berufsorientierung. Milan besucht<br />
die neunte Klasse der Martini-Hauptschule<br />
in Wesel. Wenn er<br />
nächstes Jahr im Sommer die Schule<br />
verläßt, möchte er eine Ausbildung<br />
beginnen, am liebsten im KfZ-<br />
Bereich. Um seine Chancen auf eine<br />
Lehrstelle schon jetzt zu verbessern,<br />
helfen dem jungen Schüler, der<br />
erst vor zwei <strong>Jahre</strong>n aus der Ukraine<br />
nach Deutschland gezogen ist,<br />
Sozialpädagoginnen und Ausbilder<br />
vom <strong>Klausenhof</strong>. Das Projekt "Berufseinstiegsbegleitung"<br />
wird von<br />
der Bundesagentur für Arbeit finan-<br />
Geschafft!<br />
Nr. 1 | März 2009<br />
Zeitung der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />
Fachlich stark<br />
Hilfen zum Berufseinstieg<br />
Außerbetriebliche Ausbildung.<br />
Seit drei <strong>Jahre</strong>n bietet der <strong>Klausenhof</strong><br />
in Rhede Lehrgänge zur außerbetrieblichen<br />
Ausbildung an. Nun<br />
haben die ersten ihre Ausbildung erfolgreich<br />
absolviert. Zum Beispiel<br />
Christopher Ulms. Im praktischen<br />
Teil seiner Ausbildung als Teilezurichter<br />
hinterließ er bei der Bocholter<br />
Firma H + T Metall- und Anlagenbau<br />
einen so guten Eindruck,<br />
dass er im direkten Anschluss an die<br />
Ausbildung einen Arbeitsvertrag unterschreiben<br />
konnte.<br />
Dirk Christ schätzte bei<br />
seiner Umschulung<br />
(1997-1999) zum Metallbauer<br />
im <strong>Klausenhof</strong><br />
vor allem den ständigen<br />
Kontakt zu den Meistern.<br />
Qualifizierung. Mit dem <strong>Klausenhof</strong><br />
steht Dirk Christ immer noch<br />
im regelmäßigen Kontakt. Der 37jährige<br />
Metallbaumeister im Handwerk<br />
beschäftigt immer mal wieder<br />
Praktikanten seiner ehemaligen<br />
Lehrstätte. Im Jahr 2004 hat er mit<br />
einem Kollegen den Sprung in die<br />
ziert und ist auf eine Dauer von drei<br />
<strong>Jahre</strong>n konzipiert. Ziel des Projektes<br />
ist es, als Ergänzung zum Schulunterricht<br />
zum erfolgreichen Schulabschluss,<br />
einer gezielten Berufsorientierung<br />
und schließlich zur erfolgreichen<br />
Ausbildungsplatzsuche beizutragen.<br />
Rund 60 Prozent der Martini-<br />
Schüler kommen aus sogenannten<br />
"Hartz-IV-Familien". "Hier müssen<br />
wir ganz gezielt auf jeden einzelnen<br />
Schüler eingehen, um durch individuelle<br />
Förderung wie zum Beispiel<br />
durch Zusatzunterricht in Deutsch<br />
oder durch Stärkung der sozialen<br />
Kompetenzen die Benachteiligung<br />
ein Stück weit auffangen zu können",<br />
sagt Stefanie Kruck, Diplompädagogin<br />
in der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong>.<br />
An vier Schultagen pro Woche<br />
kommen sie und ihr Kollege Klaus<br />
Nienhaus, Ausbilder in der Holz-<br />
Berufsförderungswerk. Auch im<br />
Bereich der beruflichen Rehabilitation<br />
lässt sich wieder Positives <strong>berichten</strong>:<br />
Nach zwei <strong>Jahre</strong>n Lehrgangszeit<br />
haben jetzt 18 Umschülerinnen<br />
und Umschüler ihre Prüfung<br />
in den Berufen Kaufmann/-frau im<br />
Groß- und Außenhandel, Bürokommunikation<br />
sowie Bürokaufmann/<br />
-frau bestanden, unter ihnen mit der<br />
Bestnote „sehr gut“ Jürgen Bienert<br />
aus Bocholt, Thorsten Blenkers aus<br />
Hamminkeln und Roberto Richter<br />
aus Wesel.<br />
Michael Grosse-Kintrup<br />
(li.) hat den damaligen"Förderlehrgang<br />
mit Internat"<br />
1996 besucht, er absolvierte<br />
eine Ausbildung<br />
zum Einzelhandelskaufmann<br />
beim<br />
Christlichen Jugenddorf<br />
in Moers und arbeitet<br />
seit 2002 bei<br />
EDEKA in Senden.<br />
Katja Zotzki hat<br />
nach dem Förderlehrgang<br />
1997 eine Ausbildung<br />
zur Hauswirtschafterin<br />
begonnen<br />
und arbeitet heute im<br />
Jugendgästehaus Aasee<br />
in Münster.<br />
Selbständigkeit gewagt. Mittlerweile<br />
ist aus dem Handwerksbetrieb eine<br />
GmbH mit elf Mitarbeitern, darunter<br />
drei Auszubildenden, geworden.<br />
Die Grundlagen für seinen Beruf<br />
lernte er vor zwölf <strong>Jahre</strong>n in der<br />
Metallwerkstatt der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong>.<br />
Damals nahm er an einer<br />
zweijährigen Umschulung teil, die<br />
vom Arbeitsamt Wesel finanziert<br />
wurde. "Der Vorteil im <strong>Klausenhof</strong><br />
war einfach, dass wir hier ohne Produktionsdruck<br />
arbeiten konnten.<br />
Sobald bei der Arbeit technische<br />
oder theoretische Probleme oder<br />
Fragen auftraten, standen uns zwei<br />
Stefanie Kruck (li.), Diplompädagogin bei der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong>, im Beratungsgespräch<br />
mit René Teichmann, Schüler der Martini-Hauptschule in<br />
Wesel.<br />
werkstatt der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong>,<br />
in die Schule. Klaus Nien haus übernimmt<br />
dabei den praktischen Teil<br />
der Maßnahme und bringt den zur<br />
Zeit 17 Schülerinnen und Schülern<br />
den Umgang mit dem Arbeitsmate-<br />
Meister zur Seite, die uns alles sofort<br />
erklären konnten".<br />
Gemeinsam mit seinem Partner<br />
stellt er heute Fenster und Türen<br />
her und kümmert sich um jede Art<br />
von Reparaturen, vor allem in städtischen<br />
Gebäuden. Auch im Ausland<br />
ist Dirk Christ viel unterwegs. Für<br />
die renommierte Firma Zeppelin<br />
baut er in Frankreich, in der Schweiz<br />
und Türkei Förderanlagen für die<br />
Kunststoffherstellung. "In den letzten<br />
zwei <strong>Jahre</strong>n war ich kaum im<br />
Betrieb. Langfristig will ich das aber<br />
ändern und mehr im eigenen Unternehmen<br />
arbeiten."<br />
rial Holz bei.<br />
Ob das der passende Beruf werden<br />
kann, können die Schüler in einem<br />
Praktikum testen, bei deren<br />
Vermittlung die Mitarbeitenden vom<br />
<strong>Klausenhof</strong> ebenfalls behilflich sind.<br />
Erfolgreich zum Abschluss: Obere Reihe (v. li.): David Böcker, Christopher<br />
Ulms, <strong>Klausenhof</strong>mitarbeiter Damiank Anton Pielka, Eduard Hannen, Birgit<br />
Kumpmann, Birgit Neujahr. Untere Reihe (v. li.): <strong>Klausenhof</strong>mitarbeiter<br />
Rainer Dormann, Nhan Do, Nikolai Hensch, Britta Kanwischer, <strong>Klausenhof</strong>mitarbeiterin<br />
Edelgard Maas.